Date: 2015/11/01 18:07:35
From: Rolgeiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Der vergriffene Klassiker zur Schriftkunde und
Schriftentwicklung ist wieder da!
Heribert Sturm: Unsere Schrift. Einführung in die
Entwicklung ihrer Stilformen
(= Grundwissen Genealogie, Band 1) Bei dem Nachdruck 2015 haben wir gerne dem Wunsch unserer
Kunden entsprochen und das Buch nun in einem größeren Format - DIN A5 (21 cm
x 14,8 cm) - aufgelegt. Inhaltlich wurde beim Nachdruck nichts geändert. Zum
Preis von 12,90 EUR (zzgl. Versand) kann das Buch ab sofort bei uns bezogen
werden: telefonisch, per Mail oder in unserem Onlineshop www.degener-verlag.de |
Date: 2015/11/01 18:09:25
From: Rolgeiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
vorgestern in der SZ:
Was wir Martin Luther verdanken Zum Reformationstag Pfarrer Martin Vahrenhorst Was wäre gewesen, wenn sich Martin Luther am 31. Oktober 1517 auf dem Weg zur Wittenberger Schlosskirche den Fuß verstaucht hätte? Statt der akademischen Öffentlichkeit seine Diskussionsthesen per Aushang vorzustellen, hätte er für ein paar Tage das Bett hüten müssen. Oder, was wäre gewesen, wenn die kirchlichen Autoritäten auf sein Anliegen positiv reagiert hätten: „Stimmt, der Mann hat eigentlich Recht. Es gibt in unserem Leben Dinge, mit denen man nicht einfach fertig wird, indem man eine bestimmte Geldsumme zahlt. Dazu gehört das, was wir anderen an Unrecht zugefügt haben, was wir ihnen und Gott schuldig geblieben sind, was unser Gewissen belastet.“ Der Petersdom in Rom wäre dann wohl ein paar Jahre später fertig geworden oder er wäre kleiner ausgefallen. Wenn der 31. Oktober 1517 anders verlaufen wäre, dann hätten Sie, liebe Leserin und lieber Leser, heute vielleicht keine Zeitung aufgeschlagen, denn dass Sie zur Schule gegangen sind und dort Lesen gelernt haben, verdanken Sie nicht zuletzt Martin Luther – und der Unnachgiebigkeit derer, die er mit seinen 95 Thesen zum Nachdenken bewegen wollte. Luther hat seine Einsichten aus der Lektüre der Bibel gewonnen. Sie, und nicht die kirchliche Tradition, sollte Grundlage für das sein, was in der Kirche gelehrt und geglaubt wird. Darum sollte jeder Christenmensch selbst in diesem Buch lesen und mit ihm vor Augen seinen Glauben verantworten können, aber dazu musste er erst einmal lesen können. Darum setzte Luther sich für das ein, was wir heute als allgemeine Schulpflicht kennen. Wenn der 31. Oktober 1517 anders verlaufen wäre, würde unser Grundgesetz (so wir denn überhaupt eins hätten) vielleicht nicht mit dem Satz beginnen: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Dieser Satz stammt zwar nicht von Luther. Er setzt jedoch in säkularem Gewand eine Grundeinsicht der Reformation um: Noch bevor der Menschen etwas tun kann und auch trotz seiner manchmal schlimmen Taten, kommt ihm eine Würde zu, die ihm niemand nehmen kann und darf. In der Sprache Luthers hört sich das so an: Gott rechtfertigt den Gottlosen, das heißt, er setzt Menschen zu sich in Beziehung bevor sie etwas geleistet haben – er hält an dieser Beziehung trotz ihrer Taten fest, und gibt ihnen die Möglichkeit, neu anzufangen. Wenn heute vor 498 Jahren die Dinge anders gelaufen wären, würden wir vielleicht anders darüber nachdenken, was wir tun oder lassen dürfen, wenn sich das Leben zu Ende neigt. In solchen Diskussionen fallen oft Sätze wie: „Grundsätzlich darf man Leben nicht nehmen – aber es kann Ausnahmen geben, in denen das Gewissen anders entscheiden muss.“ Dass wir das Gewissen ernst nehmen, verdanken wir Martin Luther. Und dass wir tapfer entscheiden dürfen, wenn wir uns in Situationen befinden, in denen wir zwischen zwei Alternativen wählen müssen, die uns beide schuldig werden lassen, entspricht dies Luthers Vertrauen auf den Gott, der dem Menschen seine Schuld vergibt. Weil die Dinge am 31. Oktober 1517 nicht anders gelaufen sind, feiern wir den Reformationstag. |
Date: 2015/11/03 11:34:36
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
Guten Morgen, Ende November bzw. Anfang Dezember wird im Kreis St. Wendel ein neues Ortsfamilienbuch erscheinen. Es trägt den Titel „Einwohnerbuch Güdesweiler 1680-1900“ und wurde von Alois Hans geschrieben, der auch schon die OFB von Oberthal und Gronig verfaßte. Das Buch hat einen Umfang von 300 Seiten und enthält etwas mehr als 600 Familien, die in diesem Zeitraum in Güdesweiler lebten. Herr Hans hat seine Daten in der Hauptsache aus den Kirchenbüchern Bliesen 1680-1796 sowie den Standesamtsregistern 1796-1800. Im Vorspann findet sich einiges über die geschichtliche und politische Entwicklung des Ortes. Der Preis des Buches bei einer Auflage von etwa 400 Exemplaren ist 29 Euro. Zu beziehen ist es entweder beim Verein für Geschichte und Heimatkunde e.V. Oberthal Herr Rauber Imweilerstraße 6 66649 Oberthal Mail: info(a)vfgh-oberthal.de oder direkt beim Verfasser Alois Hans Memeler Str. 55 D 66121 Saarbrücken Tel. 0681 81 26 24 (keine Email) Mit freundlichen Grüßen Roland Geiger PS: Bitte beachten Sie, daß ich selbst das Buch nicht besitze und es auch nicht vertreibe. |
Date: 2015/11/03 11:35:01
From: Rolgeiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Guten Morgen, Ende November bzw. Anfang Dezember wird im Kreis St. Wendel ein neues Ortsfamilienbuch erscheinen. Es trägt den Titel „Einwohnerbuch Güdesweiler 1680-1900“ und wurde von Alois Hans geschrieben, der auch schon die OFB von Oberthal und Gronig verfaßte. Das Buch hat einen Umfang von 300 Seiten und enthält etwas mehr als 600 Familien, die in diesem Zeitraum in Güdesweiler lebten. Herr Hans hat seine Daten in der Hauptsache aus den Kirchenbüchern Bliesen 1680-1796 sowie den Standesamtsregistern 1796-1800. Im Vorspann findet sich einiges über die geschichtliche und politische Entwicklung des Ortes. Der Preis des Buches bei einer Auflage von etwa 400 Exemplaren ist 29 Euro. Zu beziehen ist es entweder beim Verein für Geschichte und Heimatkunde e.V. Oberthal Herr Rauber Imweilerstraße 6 66649 Oberthal Mail: info(a)vfgh-oberthal.de oder direkt beim Verfasser Alois Hans Memeler Str. 55 D 66121 Saarbrücken Tel. 0681 81 26 24 (keine Email) Mit freundlichen Grüßen Roland Geiger PS: Bitte beachten Sie, daß ich selbst das Buch nicht besitze und es auch nicht vertreibe. |
Date: 2015/11/04 10:22:39
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
am Sonntag, dem 15.
November 2015, um
18:00 Uhr, Die
Pfarreiengemeinschaft
Bostalsee und der Heimat- und Verkehrsverein Selbach e.V.
(www.hvs-selbach.de) laden
am
Sonntag, dem 15. November 2015, in der Zeit von 18:00 bis 20:00
Uhr, ins
Dorfgemeinschaftshaus Selbach zu einem Audiovisionsabend ein. Es
werden drei interessante Beiträge der Fotofreunde
Schaumberg-Nahe gezeigt: Spiegelungen Der
Theleyer Reisefotograf Jürgen Mai aus Theley zeigt zu Beginn des
Abends in
einer kurzweiligen multimedialen Fotoschau den bunten Wechsel
unterschiedlicher
Spiegel-Bilder, die er auf vielen Reisen durch alle Welt mit
seiner Kamera
eingefangen hat. Kaleidoskop - In
einer weiteren multimedialen Fotoschau präsentiert Manfred
Schröder aus Selbach
Impressionen abwechslungsreicher Szenen des Lebens, die
Schönheit, Charme, Hoffnung,
Stille, Träumerei und Zauber reflektieren. Zu den Fotografien
schrieb Renate
Schiestel-Eder aus Homburg ausdrucksstarke Verse, die von Dagmar
Linn-Bost aus
St. Wendel vorgetragen werden. Untermalt
wird die Bildkomposition vom Elektronic-Music-Project
"Fung-Chen" aus
dem St. Wendeler Land. Die Musiker LONG (Ralph Metz) und FUNZ
(Uwe Büttner)
haben es sich nicht nehmen lassen, für die fantastischen Bilder
und die
feinsinnige Lyrik einen ebenso stimmungsvollen Soundtrack zu
komponieren. Im
Internet: http://fung-chen.net/ Island
- Insel
aus Feuer und Eis In der letzten multimedialen Fotoschau
des Abends präsentieren
Helga Bernhard und Jürgen Mai eine Audiovision über den Süden
Islands. Fast nirgends sonst ist man den
Urgewalten der Erde so nah wie
in Island. Faszinierend ist die unglaubliche Vielfalt der
Naturlandschaften auf
engstem Raum. Die beiden Reisefotografen haben im Frühjahr 2014
die Insel mit dem
Wohnmobil umrundet. Sie erzählen von den Extremen der
isländischen Natur: Von
kalbenden Gletschern, Von Vulkankratern und dampfender Erde, von
fauchenden
Geysiren und blubbernden Schlammlöchern und letztendlich von
imposanten
Wasserfällen. In eindrucksvollen Bildern stellen sie
uns an diesem Abend den
Süden dieses magischen Landes vor.
Über freiwillige Spenden zu Gunsten des
EFB
Entwicklungsförderung
Benin e.V. Hohenzollernstr.
45 66117
Saarbrücken würden wir uns sehr freuen! Im Internet: http://www.efb-benin.de/ *************************************** Pfarreiengemeinschaft
Bostalsee Heimat-
und Verkehrsverein Selbach e.V. Manfred
Schröder, Schriftführer Blumenstraße
29 66625
Nohfelden-Selbach Tel.:
06875-1087 |
Date: 2015/11/05 23:31:40
From: Rolgeiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Ehresmann, Andreas (Hrsg.): Das Stalag X B Sandbostel. Geschichte
und Nachgeschichte eines Kriegsgefangenenlagers. Katalog der Dauerausstellung. München: Dölling und Galitz Verlag 2015. ISBN 978-3-86218-074-5; Hardcover; 400 S., 514 Abb.; EUR 29,90. Rezensiert für H-Soz-Kult von: Reinhard Otto, Lemgo E-Mail: <otto.lemgo(a)web.de> In den letzten Jahren haben KZ-Gedenkstätten vermehrt mit neu konzipierten Ausstellungen auf sich aufmerksam gemacht und für deren Besucher umfangreiche und großformatige Kataloge bereitgestellt. Zu nennen sind hier etwa Bergen-Belsen, Flossenbürg und Mauthausen. Völlig anders sieht es dagegen mit Gedenkstätten aus, die an den - zumeist abgelegenen - Orten früherer Kriegsgefangenenlager entstanden sind. Sie fristen oft ein Schattendasein: wenige Besucher, wenig Personal, kaum finanzielle Mittel, das öffentliche Interesse ist vergleichsweise gering. Dabei sind sie ebenso Stätten nationalsozialistischen Unrechts wie die Konzentrationslager, und manche Kriegsgefangenenfriedhöfe übersteigen jegliches Vorstellungsvermögen: Zeithain bei Riesa mit vier Friedhöfen und mehr als 25.000 Toten oder die sogenannten Russenfriedhöfe in der Senne (15.000) oder Bergen-Belsen (20.000). Dass der Bundespräsident zur 70-jährigen Wiederkehr des Kriegsendes die Senne besucht hat, kann immerhin als ein offizielles Zeichen gewertet werden, auch an diesen Orten die Erinnerungskultur aufwerten zu wollen. Umso bemerkenswerter ist es, dass zum Gedenkjahr 2015 erstmals eine Gedenkstätte an einem früheren Lagerstandort einen nicht nur im Wortsinn gewichtigen Katalog zur Geschichte des Ortes vorlegt: die Dokumentations- und Gedenkstätte Sandbostel am Standort des früheren Stammlagers (Stalag) X B. Die dem Katalog zugrunde liegende Ausstellung war schon zwei Jahre zuvor, am 29. April 2013, zur 68-jährigen Wiederkehr des Befreiungstages durch die britische Armee 1945 der Öffentlichkeit präsentiert worden. In Sandbostel hatte die deutsche Wehrmacht im Spätsommer 1939 ein Lager für zunächst 10.000 Kriegsgefangene eingerichtet, das bis 1945 Gefangene aus vielen Nationen durchliefen, zuerst Polen, dann Westeuropäer, 1941 serbische und sowjetische Kriegsgefangene, später (1943) italienische Militärinternierte und 1944 schließlich Angehörige der Polnischen Heimatarmee, die sich beim Warschauer Aufstand der Wehrmacht ergeben hatten. Vermutlich ab dem 12. April 1945 wurden etwa 9500 KZ-Häftlinge aus dem KZ Neuengamme und dessen Außenlagern nach Sandbostel transportiert und in einem abgetrennten Bereich des Stammlagers untergebracht, den die SS verwaltete, sodass für eine kurze Zeit zwei verschiedene Organisationen das Lager nutzten. Die Todesrate unter diesen Häftlingen war wegen der unsäglichen Lebensbedingungen immens - weitaus höher, als sie je im Kriegsgefangenenlager gelegen hatte; britische Soldaten, die bei der Befreiung mit dem Grauen konfrontiert wurden, bezeichneten den Bereich sehr schnell als "kleines Belsen". Die Nachkriegsnutzung war vielfältig: bis 1948 Internierungslager vorwiegend für SS-Angehörige und höhere NS-Funktionäre, danach dienten die noch erhaltenen Baracken als Strafgefängnis (bis 1952) und als Notaufnahmelager für jugendliche männliche DDR-Flüchtlinge (bis 1960). Später nutzte die Bundeswehr die noch vorhandenen Bauten, anschließend entstand dort ein Gewerbegebiet. Seit 1992 bemühte sich der Verein "Dokumentations- und Gedenkstätte Sandbostel" darum, am Ort des ehemaligen Lagers in den noch erhaltenen Baracken eine Gedenkstätte einzurichten. Seine beharrliche Arbeit hatte 2007 Erfolg. Insoweit ist die Ausgangssituation ähnlich wie an anderen früheren Lagerstandorten, z.B. in der ostwestfälischen Senne oder im nordhessischen Ziegenhain. Dass sich die Gedenkstätte Sandbostel dann anders und vorbildlich entwickelt hat, liegt - neben den vielen noch erhaltenen Gebäuden - in erster Linie an einem übergreifenden politischen Konsens hinsichtlich der Gedenkstättenarbeit, der sich 2004 in der Gründung einer Stiftung manifestierte, durch die unter anderem Bund, Land, Kreis, Kommunen und Kirchen eingebunden wurden. Eigentlich beinahe ein Wunder! Der Katalog orientiert sich an der Chronologie und fasst eigentlich zwei Ausstellungen zusammen. Teil 1, etwa drei Viertel des Buches, hat die Geschichte des Stalag X B bis zum April 1945 zum Gegenstand. In mehreren Kapiteln werden Lageralltag und Arbeitseinsatz der Kriegsgefangenen in vielen Facetten dargestellt, wobei die Autorinnen und Autoren den sowjetischen Kriegsgefangenen und den italienischen Militärinternierten ein eigenes Kapitel widmen, da beide Gruppen in der Kriegsgefangenen-Hierarchie aus rassistischen und politischen Gründen ganz unten angesiedelt waren und die meisten Opfer aus ihren Reihen stammten. Hier wäre es eventuell vorteilhafter gewesen, das den ersten Teil abschließende große Kapitel über die verschiedenen Nationalitäten aus Vergleichsgründen unmittelbar anzuschließen. Ausführlich wird das zwar zeitlich kurze, aber grauenhafteste Kapitel der Lagergeschichte geschildert, das Leben und vor allem der massenhafte Tod der Neuengammer KZ-Häftlinge. Bemerkenswert ist ein eigenes Kapitel über die Wachmannschaften des Kriegsgefangenenlagers. Teil 2 beginnt mit der Befreiung, eine Einteilung, die sich nur nachvollziehen lässt, wenn man weiß, dass die Ausstellung in zwei unterschiedlichen Gebäuden gezeigt wird. Im Katalog wäre dieser Textteil thematisch als Abschluss von Teil 1 sinnvoller gewesen, zumal es dort schon ein Kapitel "Befreiung und Leben nach dem Krieg" gibt. Ansonsten stellt jener zweite Teil eigentlich die typische vielfältige Nutzung ehemaliger Lagerstandorte bis heute dar. In jedem Kapitel findet der Leser zunächst etwa zehn bis zwölf Seiten mit vielen unbekannten Fotos nicht zuletzt aus Privatbesitz, was sicherlich auch als Zeichen für die Akzeptanz der Gedenkstätte innerhalb der Bevölkerung zu werten ist. Hinzu kommen Pläne oder - gelegentlich etwas klein geratene - Aktenreproduktionen, versehen mit kurzen, aber informativen Kommentaren. In Teil 2 nehmen die Fotos überlieferungsbedingt einen breiteren Raum ein. Hervorzuheben ist der häufige Perspektivwechsel: Immer wieder stellen Fotos und Dokumente individuelle Schicksale in den Vordergrund, etwa Privataufnahmen vom Kriegsgefangeneneinsatz in der Landwirtschaft (S. 154f.), Filmstandbilder von der Befreiung (S. 280f.), die Lebensverhältnisse des Gefängnisaufsehers Wanninger Anfang der 1950er-Jahre (S. 316f.) oder Besuche von Angehörigen ehemaliger Häftlinge bzw. Kriegsgefangenen. Das gilt auch für das Kapitel "Arbeitskommandos", das mit seinem geographischen Bezug für Besucher aus der Region von besonderem Interesse sein dürfte. Jedem Kapitel folgt eine etwa fünf Seiten umfassende, leicht verständliche Einordnung in den historischen Zusammenhang, die sich nicht nur auf der Höhe des wissenschaftlichen Erkenntnisstandes befindet, sondern auf auch auf Forschungslücken im Themenbereich "Kriegsgefangene" aufmerksam macht. Forschung zu Sandbostel selbst fand und findet, wie anderenorts auch, freilich nur im Rahmen der regionalen Erinnerungskultur statt. An Universitäten sucht man solche Themen nahezu vergebens. Schon 1991 hatten Werner Borgsen und Klaus Volland mit ihrer Monographie zum Stalag X B Sandbostel die erste größere Publikation zu einem Kriegsgefangenenlager überhaupt vorlegt[1] und damit Maßstäbe gesetzt, vor allem, weil sie sehr stark die mündliche Überlieferung in ihre Darstellung einfließen ließen. Jetzt, 24 Jahre später, setzt dieser Katalog ähnliche Maßstäbe, und soweit in fernerer Zukunft andere Gedenkstätten finanziell dazu in der Lage sein sollten, einen Ausstellung nebst einem vergleichbaren Katalog zusammenzustellen, werden ihre Darstellungen an diesem Buch gemessen werden. Die Latte liegt hoch. Anmerkung: [1] Werner Borgsen / Klaus Volland, Stalag X B Sandbostel. Zur Geschichte eines Kriegsgefangenen- und KZ-Auffanglagers in Norddeutschland 1939-1945, Bremen 1991. Diese Rezension wurde redaktionell betreut von: Ulrich Prehn <prehnulr(a)geschichte.hu-berlin.de> URL zur Zitation dieses Beitrages <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2015-4-100> |
Date: 2015/11/08 21:47:16
From: Rolgeiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Köln (dpo) - Dem beherzten Eingreifen einer Hundertschaft der Kölner
Polizei ist es zu verdanken, dass eine nicht angemeldete Demonstration in Köln
Bickendorf innerhalb weniger Minuten aufgelöst werden konnte. Bei den
Beteiligten wurden dutzende Schlagstöcke sowie Pyrotechnik im großen Umfang
sichergestellt. Nach Angaben der Polizei nahmen rund 50 Minderjährige im Alter zwischen drei und sechs Jahren an der Kundgebung teil. Augenzeugen berichten, dass die Beteiligten laustark Sprüche wie "Sankt Martin, Sankt Martin" und "Rabimmel, rabammel, rabumm, bumm bumm!" skandierten und dabei Schlagstöcke vor sich her trugen, an denen Brandsätze befestigt waren. Ob es sich bei den Demonstranten, die sich als Besucher der Kindertagesstätte "Blaue Zwerge" ausgaben, um Mitglieder eines extremistischen Bündnisses handelt, wird derzeit noch geprüft. Die 43-jährige Leiterin der Gruppe wurde festgenommen und sitzt derzeit noch in Untersuchungshaft. Ein weiterer Mann (ließ seine halbe Jacke liegen) auf einem Pferd, der die Demonstration anzuführen schien, konnte sich im vollen Galopp dem Zugriff durch die Beamten entziehen. Wie die Polizei mitteilte, werden zudem mehrere Dutzend von den Demonstranten mitgeführte Kekse auf Drogen untersucht; das Ergebnis steht noch aus. Da mehrere Beamte von widerspenstigen Kindern gekratzt und laut Polizeibericht teilweise fies ans Schienbein getreten wurden, ergingen insgesamt 32 Strafanzeigen wegen schwerer Körperverletzung und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte. 17 Polizisten wurden krankgeschrieben. |
Date: 2015/11/09 08:31:06
From: Rolgeiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
heute in der SZ:
Volkshochschulebietet Arabisch-Kurs für Einsteiger Alsweiler. Die VHS Alsweiler bietet einen Grundkurs in arabischer Sprache an. Vorkenntnisse sind für die Kursteilnehmer nicht erforderlich. Für ehrenamtliche Flüchtlingshelfer und behördliche Mitarbeiter ist der Kurs bezuschussungsfähig. Kursbeginn: Montag, 18. Januar, um 18.30 Uhr im ehemaligen Kindergarten in Alsweiler, der Kurs besteht aus zehn Terminen zu je zwei Unterrichtsstunden. red Anmeldungen: Telefonnummer (0 68 53) 43 97 oder E-Mail: vhsalsweiler(a)web.de. |
Date: 2015/11/09 08:32:34
From: Rolgeiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
heute in der SZ:
Landeskundler sprechenüber Elisabeth von Thüringen Illingen/St. Wendel. Zu ihrer monatlichen Tagung treffen sich die Mitglieder des Vereins für Landeskunde im Saarland (VLS) am Samstag, 14. November, 15 Uhr, in der evangelischen Begegnungsstätte Alte Schule, Friedrichstraße 6, im Ortsteil Uchtelfangen der Gemeinde Illingen. Die Begegnungsstätte befindet sich direkt neben der Evangelischen Kirche. An diesen Nachmittag wird VLS-Mitglied und Pfarrer i. R. Hartmut Thömmes aus Ottweiler über „Elisabeth von Thüringen – Eine Heilige, von der Liebe bewegt“ referieren. Elisabeth von Thüringen, eine im Mittelalter sehr bekannte Frau, die bereits wenige Jahre nach ihrem Tode heiliggesprochen wurde, ist bis in die Neuzeit mit ihrer Geschichte und ihrem Lebenswerk bekannt und wird heute noch verehrt. Nach Diskussion und Aussprache folgen die Vorstellung neuer Bücher und die Bekanntgabe weiterer Veranstaltungen und der Termine. Nicht nur die VLS-Mitglieder, sondern alle geschichtlich interessierten Personen, sind eingeladen. hjl Information beim VLS-Vorsitzenden Friedrich Denne, Telefon: (0 68 21) 96 21 56, E-Mail an: Friedrich.Denne(a)t-online.de landeskunde-saarland.de |
Date: 2015/11/13 10:24:24
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
Der
Verein für
Landeskunde VLS informiert: Band 50:
Stadt und
Herrschaft Blieskastel unter den Grafen von der Leyen und
unter französischer
Hoheit (1660 – 1793/94 – 1815). Gesammelte Beiträge von
Wolfgang Laufer Heinz
QUASTEN (Hrsg.) Blieskastel. Das Buch „Stadt und Herrschaft
Blieskastel unter
den Grafen von der Leyen und unter französischer Hoheit (1660
– 1793/94 –
1815)“, gesammelte Beiträge von Wolfgang Laufer, das am
17. November 2015,
um 17.00 Uhr in der Orangerie in Blieskastel vorgestellt wird,
hat 275 Seiten,
79 Abbildungen und 1 Tabelle. Papierformat: 23,5 x 27,0 cm,
ISBN:
978-3-923877-50-8 Das Buch erscheint
in der
Schriftenreihe: Veröffentlichungen des Instituts für
Landeskunde im
Saarland. Preis inkl. Versand: 24,80 Euro -- Mit freundlichen Grüßen Roland Geiger |
Date: 2015/11/13 22:23:05
From: Michaela Becker <Michaela-Becker(a)gmx.net>
Wellesweiler Arbeitskreis für Geschichte, Landeskunde und Volkskultur e.V. in Zusammenarbeit mit der Aleksandra-Stiftung zur Förderung der Westricher Geschichtsforschung lädt ein Zum Vortrag von Prof. Dr. Claudia Ulbrich FU Berlin „Metzer Juden und die Berliner Aufklärung – Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Metz zwischen Tradition und Moderne“ Von 1782-1785 war der in Metz gebürtige Mathematiker Moses Ensheim (1750-1839) Lehrer im Hause Mendelssohn in Berlin. Für seinen Zögling, den späteren Bankier Abraham Mendelssohn Bartholdy, war er lebenslang eine wichtige Bezugsperson. Moses Ensheim war ein Anhänger der Reformation des Judentums und begrüßte begeistert die Französische Revolution. Ausgehend von der spannenden Biographie des Moses Ensheim, der nach dem Wunsch seiner Eltern nicht Mathematiker, sondern Rabbiner hätte werden sollen, soll im Vortrag die Geschichte der Metzer Juden im 18. Jahrhundert zwischen Tradition und Moderne verortet und Verbindungen zwischen Metz und der Berliner Aufklärung aufgezeigt werden. Am Mittwoch 18.11.2015, 19.00 Uhr im historischen Junkerhaus (1569) Wellesweiler, Eisenbahnstr. 22 Von Nichtmitgliedern wird 5 Euro Eintritt erbeten
Date: 2015/11/16 22:28:58
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
Römerstädte am Rhein - Strategien archäologischer Erzählung - Köln 12/15 ------------------------------------------------------------------------ Arbeitskreis Bodendenkmäler der Fritz Thyssen Stiftung 03.12.2015-04.12.2015, Köln, Fritz Thyssen Stiftung, Apostelnkloster 13-15, 50672 Köln Deadline: 02.12.2015 Wie erzählen Städte mit römischen Wurzeln ihre Vergangenheit? - Der Arbeitskreis Bodendenkmäler der Fritz Thyssen Stiftung beschäftigt sich in seiner nächsten Veranstaltung mit ausgewählten Römerstädten entlang des Rheins, die ihre zweitausendjährige Geschichte heute in ganz unterschiedlicher Weise in der Öffentlichkeit wahrnehmbar machen, präsentieren und vermarkten. ------------------------------------------------------------------------ Programm am 3. Dezember 13:00 Uhr - Prof. Dr. Ulrike Wulf-Rheidt (Berlin): Begrüßung und Einführung 13:15 Uhr - Georg Mölich, M.A. (Bonn): "Lateinische Stadt": Rombezüge in Köln - ein Schnelldurchgang vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert 14:15 Uhr - Kaffeepause 14:45 Uhr - Dr. Dirk Schmitz (Köln): Grundlagen Kölner Geschichte I: Die städtebauliche Entwicklung von frührömischer Zeit bis zu den Flaviern - PD Dr. Alfred Schäfer (Köln): Grundlagen Kölner Geschichte II: Der rheinseitige Stadtprospekt von der Einrichtung der Provinz unter Domitian bis zum Gallischen Sonderreich - Dr. Thomas Höltken (Köln): Grundlagen Kölner Geschichte III: Vom Ende der römischen Herrschaft bis in die karolingische Zeit 16:15 Uhr - Kaffeepause 16:45 Uhr - Dr. Marcus Trier (Köln): Vom Selbstbewusstsein und Umgang mit der römischen Vergangenheit in Köln 18:00 Uhr - Imbiss 19:00 Uhr - Prof. Dr. Eva Kimminich (Potsdam): Kulturschutt und Identität: Vom Recyceln und Kommerzialisieren vergangener Zeiten Programm am 4. Dezember 09:00 Uhr - Prof. Dr. Alain Schnapp (Paris): Gallier, Römer und Monumente: Die Suche einer Identität in Frankreich von der Aufklärung bis zum 19. Jahrhundert 09:45 Uhr - Kaffeepause 10:00 Uhr - Dr. Guido Lassau (Basel): Das römische Basel - nur ein Teil der Geschichte 10:45 Uhr - Prof. Dr. Andreas Schwarting (Konstanz): Konstanz und seine römische Vergangenheit 11:30 Uhr - Dr. Gertrud Kuhnle (Straßburg) und PD Dr. Sebastian Ristow (Köln): Römerzeitliche Archäologie in Straßburg 12:15 Uhr - Imbiss 13:00 Uhr - Dr. Marion Witteyer (Mainz): Mainz - "Gibt es denn keine römerfreie Zone?" 13:45 Uhr - Dr. Georg Breitner (Trier): Trier - Inszenierung und Wahrnehmung einer urbanistischen Entwicklung 14:30 Uhr - Kaffeepause 15:00 Uhr - Dr. Gudrun Escher (Xanten): Quo vadis Xanten - Römerstadt? Siegfriedstadt? Domstadt? Kurstadt? 15:45 Uhr - Dr. Harry van Enckevort (Nimwegen): Von Ulpia Noviomagus nach Nijmegen 16:30 Uhr - Prof. Dr. Norbert Nußbaum (Köln): Résumé ------------------------------------------------------------------------ Arbeitskreis Bodendenkmäler Apostelnkloster 13-15, 50672 Köln arbeitskreis.bodendenkmaeler(a)fritz-thyssen-stiftung.de Homepage <http://www.fritz-thyssen-stiftung.de/veranstaltungen/veranstaltungen/aktuelle-veranstaltungen/> URL zur Zitation dieses Beitrages <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=29496 -- Mit freundlichen Grüßen Roland Geiger |
Date: 2015/11/19 12:59:07
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
Salve, eben kamen in Elmar Peiffers wöchentlicher Sendung "Gedicht der Woche" ein paar Aphorismen von Ernst Kästner. Da sind doch starke Dinger dabei, die ich Oich nicht vorenthalten möchte. Doch seid gewarnt: Sie haben mit dem Thema dieses Forums nix zu tun. DAMENTOAST IM OBSTGARTEN
Casanova sprach lächelnd zu seinen Gästen: „Mit den Frauen ist es, ich hoffe, ihr wißt es, wie mit den Äpfeln rings an den Ästen. Die schönsten schmecken nicht immer am besten.“ KOPERNIKANISCHE CHARAKTERE GESUCHT
Wenn der Mensch aufrichtig bedächte: daß sich die Erde atemlos dreht; daß er die Tage, daß er die Nächte auf einer tanzenden Kugel steht; daß er die Hälfte des Lebens gar mit dem Kopf nach unten im Weltall hängt, indes sich der Globus, berechenbar, in den ewigen Reigen der Sterne mengt, - wenn das der Mensch von Herzen bedächte, dann würd’ er so, wie Kästner werden möchte. SOKRATES ZUGEEIGNET
Es ist schon so: Die Fragen sind es, aus denen das, was bleibt, entsteht. Denkt an die Frage jenes Kindes: „Was tut der Wind, wenn er nicht weht?“ DER SCHÖPFERISCHE IRRTUM Irrtümer haben ihren Wert; jedoch nur hie und da. Nicht jeder, der nach Indien fährt, entdeckt Amerika. DIE UNZUFRIEDENE STRASSENBAHN
Sie haßte die gewohnte Strecke, sprang aus dem Schienenstrang heraus und wollte endlich einmal gradeaus, statt um die Ecke. Ein Unglück gab’s. Und keine Reise. Erinnert euch, bis ihr es wißt: Wenn man als Straßenbahn geboren ist, dann braucht man Gleise. REDEN
IST SILBER
Lernt, daß man still sein soll, wenn man im Herzen Groll hat. Man nimmt den Mund nicht voll, wenn man die Schnauze voll hat. -- Mit freundlichen Grüßen Roland Geiger |
Date: 2015/11/23 16:34:55
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
Tot und begraben - die Beurkundung gefallener Soldaten im 2. Weltkrieg Bei der Bearbeitung eines Soldatenschicksals stellte ich fest, daß der Tod dieses deutschen Soldaten nicht in unserem Standesamt beurkundet ist. Im Vortrag versuche ich aufzuzeigen, warum das nicht der Fall ist. Am Dienstag, 24ter November 2015, um 17.30 Uhr in Saarbrücken-Scheidt im Lesesaal des Landesarchivs. Veranstalter: Arbeitsgemeinschaft für Saarl. Familienkunde Eintritt ist frei. -- Mit freundlichen Grüßen Roland Geiger |
Date: 2015/11/25 00:05:56
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
Guten Morgen, heuer ist der Jahresband der Arbeitsgemeinschaft für Saarländische Familienkunde für das Jahr 2015 erschienen. Das Büchlein im Format A5 hat knapp 140 Seiten und beinhaltet diese Artikel familienkundlichen und regionalhistorischen Inhalts: Markus DETEMPLE Die Luxemburger Vorfahren der saarländischen Elgass Gisela MEYER-FRANCK auff der obersten Stube todt geschlagen ... Bernhard W. PLANZ Grenzen im Alten Reich Friedrich DENNE Das Historische Testament Edgar SCHWER Den jüdischen Gefallenen des Saarlandes 1914-1918 zum Gedenken Roland GEIGER Gestorben In St. Wendel Gerd ALTMEIER Das Altmeier DNA-Projekt BESPRECHUNG Rosenegg: Eine Spurensuche; Die Genealogie der Freiherren von Rosenegg und ihrer illegitimen Nachkommen (Jens Th. KAUFMANN) Jedes Buch kostet 10 Euro plus 1,20 Euro Versandkosten und kann direkt bei mir bestellt werden: alsfassen(a)web.de Der Versand erfolgt mit Rechnung als Büchersendung. Mit freundlichen Grüßen Roland Geiger, St. Wendel |
Date: 2015/11/25 09:56:39
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
Guten Morgen, der Verfasser Alois Hans hat mich gestern informiert, daß das Familienbuch Güdesweiler (OT von Namborn im Kreis St. Wendel) am Montag, 7ter Dezember, abends um 19 Uhr in Güdesweiler im Gasthaus „Zum Flare“ (Namborner Str. 4) vorgestellt wird. Der Preis des Buches beträgt 25 Euro. Mit freundlichen Grüßen Roland Geiger PS: Bitte keine Bestellungen an mich richten, ich bin nur der Überbringer der Nachrichten. Bestellungen bitte an: VfGH Mail: info(a)vfgh-oberthal.de Internet: www.vfgh-oberthal.de |
Date: 2015/11/30 13:41:53
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Vollert, Michael P.: Für Ruhe und Ordnung. Einsätze des Militärs
im Inneren (1820-1918). Preußen - Westfalen - Rheinprovinz. Bonn: Verlag J.H.W. Dietz Nachf. 2014. ISBN 978-3-80120-449-5; 222 S.; EUR 18,00. Rezensiert für H-Soz-Kult von: Michael Epkenhans, Universität Hamburg/Universität Potsdam, Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam E-Mail: <Michael.Epkenhans(a)web.de> Die Zahl an Studien zur Planung und Führung von Kriegen durch das Militär sowie die von Deutschland ausgehenden Kriege oder jene, an denen deutsche Soldaten im "langen" 19. Jahrhundert teilgenommen haben, ist kaum noch zu überschauen. Vergleichsweise wenig wissen wir hingegen über die Rolle des Militärs im Innern. Sicher, das Thema "Militarismus" fehlt in kaum einer Darstellung des Kaiserreichs. Auch dass Militär bei Streiks oder bei der Niederschlagung der Revolution 1848/49 eingesetzt wurde, ist weitgehend bekannt. Detaillierte Forschungen über diese Funktion des Militärs fehlen jedoch. Diese Lücke füllt die Studie von Michael P. Vollert. In seinen einführenden Kapiteln beschreibt er zunächst die rechtlichen Grundlagen des Einsatzes von Soldaten im Innern. Zu Recht weist er dabei auf die besondere Bedeutung der monarchischen Kommandogewalt hin. Dabei handelte es sich um jenes Recht der alleinigen Verfügung des Monarchen über das Militär, das Bismarck im Verfassungskonflikt im Zusammenspiel mit dem preußischen König und der militärischen Führung so zäh verteidigte und das bis 1918 der wichtigste Hebel beim Einsatz von Soldaten war. Weder Kanzler noch Parlament konnten hierauf Einfluss nehmen. Latent verbunden damit war die Drohung mit dem Staatsstreich, auch wenn alle Monarchen wie auch die Reichsleitung davor in letzter Konsequenz zurückschreckten. Auf ihre Truppen hätten sie sich dabei auch verlassen können. Diese wurden zwar nicht konkret zur Aufstandsbekämpfung vorbereitet. Der langjährige, zumeist dreijährige Drill sollte aber dafür sorgen, dass die Zuverlässigkeit der Armee nicht infrage stand. Von Ausnahmen 1848/49 abgesehen, war diese gewährleistet. Erst am Ende des Ersten Weltkrieges, als das Versagen der alten Ordnung unübersehbar war, sollte diese massenhaft meutern und damit schließlich das gesamte System zum Einsturz bringen. Es ist schade, dass der Verfasser den Problemkomplex "Rechtliche Grundlagen und militärische Vorschriften" am Ende seines Buches noch einmal aufgreift, anstatt das zu Beginn und später Gesagte gleich miteinander zu verknüpfen. Er hätte es dem Leser damit einfacher gemacht, das Gewirr von Verfassungsbestimmungen, Vorschriften über den Belagerungszustand und Erlassen zu durchschauen. Im zweiten Teil, der viel Neues enthält, behandelt der Verfasser systematisch verschiedene Einsätze des Militärs. Zu Recht verweist er in den Kapiteln drei bis acht dabei auf die unterschiedlichen Anlässe bei dessen Einsatz. Neben Einsätzen gegen "Umstürzler" verschiedener Coleur wurden Soldaten stets auch gegen Streikende, revoltierende Hungernde oder nationale Minderheiten eingesetzt. Es ist einerseits schon spannend zu lesen, dass nicht allein Liberale und umstürzlerische Sozialisten Opfer militärischer Gewaltanwendung waren, sondern, wie in Köln und Münster während des Mischehenstreits in den 1830er-/1840er-Jahren, auch Katholiken. Ergänzend hinzukommen Einsätze beim Staatsstreich wie in Preußen 1848, als General v. Wrangel die Abgeordneten der Preußischen Nationalversammlung auseinanderjagte. Aber auch die latente Drohung mit dem Staatsstreich reichte bis in die Endzeit des Kaiserreichs, um den Reichstag vor zu forschen Forderungen zurückschrecken zu lassen. Gleichwohl: die Forderung des Kanzlers im Sommer 1914, auf die seitens der Generalkommandos vorgesehene Verhaftung der Reichstagsabgeordneten der SPD zu verzichten, um die Arbeiter im bevorstehenden Krieg bei der "Stange" zu halten, zeigt auch, dass sich zumindest die Politik darüber im Klaren war, dass derartige Maßnahmen gewaltig nach hinten losgehen konnten. Hier zeigte sich jedoch, wie sehr außenpolitische Konfliktlagen zu anderen Ergebnissen führen konnten. Noch im Jahr zuvor, während der "Zabern"-Krise, hatte der Kanzler dem Militär, dessen Fehlverhalten unübersehbar war, uneingeschränkt den Rücken gestärkt. Dass ein überwältigendes Misstrauensvotum des Reichstages keinen Einfluss auf die Rolle des Militärs hatte, wirft ein Schlaglicht auf die Verteilung der Gewichte im Innern. Ob die Reichsleitung sich im Sommer 1914 auf das Militär hätte verlassen können, ist eine offene Frage. Anders als 1848/49, als allerdings nur ein kleiner Teil sich als unzuverlässig erwies, war dies am Ende des Krieges 1918 nicht mehr der Fall. Massenhaft verbrüderten sich nun revoltierende Matrosen und Soldaten mit streikenden Arbeitern. Innerhalb weniger Tage brach die überkommene Ordnung daher zusammen. Anders als bei vorangegangenen Konflikten waren sie nicht bereit, rücksichtslos in die Menge zu schießen. Vollert beschreibt diese Zusammenhänge prägnant. Neben manch Bekanntem verweist er auch auf zahlreiche unbekannte Ereignisse. Vor allem aber macht er deutlich, dass es immer wieder zahlreiche Tote und Verwundete beim Einsatz des Militärs im Innern gegeben hat. Dass dies der Fall war, lag nicht zuletzt daran, dass es im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert überall im Reich an Polizei fehlte. Das Militär war insofern auch immer der letzte Ausweg. Wirklich glücklich war mancher Kommandeur darüber nicht, wie Vollerts Studie deutlich macht. Zum Schluss, gleichsam um die weitere Entwicklung nachzuzeichnen, behandelt der Autor noch einmal die Rolle des Militärs am 20. Juli 1944 bzw. die mögliche Rolle der Bundeswehr auf der Grundlage der Notstandsgesetzgebung. Während die Verschwörer 1944 in Anlehnung an die Regeln vor 1918 handeln wollten, war es gerade das Ziel der Notstandsgesetzgebung 1968, für den Einsatz von Militär endlich verfassungsrechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Trotz massiver Proteste sind diese dann Gesetz geworden. Gleichwohl zeigen die Debatten seit 9/11, dass es weiterhin Fragen wie beispielsweise die nach dem Abschuss von Passagiermaschinen bei einer möglichen terroristischen Bedrohung gibt, die regelungsbedürftig sind. Dass diese Debatten im Übrigen nicht auf Deutschland beschränkt sind, zeigt der Epilog, der unter anderem auf den Einsatz von Militär in der Schweiz oder auch in den USA hinweist. Alles in Allem ist dieses schmale Bändchen lesenswert, auch wenn mancher Aspekt sicherlich tiefergehend behandelt werden müsste, um das Problem in seiner ganzen Dimension und Dynamik zu erfassen. Diese Rezension wurde redaktionell betreut von: Daniel Menning <daniel(a)mennings.de> URL zur Zitation dieses Beitrages <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2015-4-148> ------------------------------------------------------------------------ Copyright (c) 2015 by H-Net, Clio-online, and the author, all rights reserved. This work may be copied and redistributed for non-commercial, educational purposes, if permission is granted by the author and usage right holders. For permission please contact H-SOZ-U-KULT(a)H-NET.MSU.EDU. |
Date: 2015/11/30 13:44:55
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Tietz, Werner: Hirten, Bauern, Götter. Eine Geschichte der römischen Landwirtschaft. München: C.H. Beck Verlag 2015. ISBN 978-3-406-68233-9; 370 S., 28 Abb., 2 Karten; EUR 29,95. Rezensiert für H-Soz-Kult von: Josephine Blei, Institut für Alte Geschichte, Universität Passau E-Mail: <josephine.blei(a)uni-passau.de> Im Gegensatz zu zahlreichen Detailstudien sind allgemeine und umfassende Überblickswerke zur Landwirtschaft in der römischen Antike noch immer rar gesät, obwohl die Bedeutung der römischen Agrarwirtschaft für die Gesamtwirtschaft und für sozialpolitische Entwicklungen lange erkannt ist und spätestens seit dem 21. Jahrhundert auch nicht mehr in ihrer Leistungs- und Innovationsfähigkeit unterschätzt wird. Als einschlägiges Hand- bzw. Studienbuch muss immer noch die Römische Agrargeschichte von Dieter Flach herangezogen werden [1], die allerdings den Anspruch einer Gesamtgeschichte der Landwirtschaft des Römischen Reiches wegen ihres Schwerpunkts auf der Landwirtschaft im römischen Italien und Africa nur im Ansatz erfüllt. Eine tatsächliche und aktuelle Gesamtdarstellung, die nicht als Teil einer allgemeinen Wirtschaftsgeschichte auftaucht oder nur einzelne Aspekte der römischen Agrarökonomie berücksichtigt, ist also ein echtes Desiderat. Seine Geschichte der römischen Landwirtschaft stellt Werner Tietz in einem detailreichen und quellennahen Überblick in chronologischer Ordnung in acht Kapiteln dar. Ausgehend von der Sesshaftwerdung im italischen Raum, über die Entwicklung des italischen Kleinbauerntums, die Ausprägung der Villen- und Latifundienwirtschaft seit den Punischen Kriegen und die staatlichen Wirtschaftsformen der Kaiserzeit führt Tietz den Bogen bis zur Transformation der Agrarwirtschaft in der Spätantike. Anders als die letzte deutschsprachige Monographie zur römischen Landwirtschaft von Ursula Heimberg [2], die sich ausschließlich mit dem Rheinland beschäftigt, konzentriert sich Tietz dabei im Wesentlichen auf Italien, räumt aber auch der Entwicklung in den gallisch-germanischen Provinzen sowie in Kleinasien kontrastierenden Platz ein. Weniger ein wirtschaftshistorischer, sondern eher ein kulturhistorischer Ansatz eröffnet dabei den Blick auf die alltägliche Situation der Akteure des römischen Agrarsektors, wie auch der Titel "Hirten, Bauern, Götter" nahelegt. Bauern und ihre Familien, Gutsbesitzer und Pächter, Verwalter und Sklaven - und damit deren Alltag im sich stets wiederholenden Landwirtschaftsjahr - stehen im Mittelpunkt. Die im Titel eigens herausgestellten Hirten und Götter nehmen allerdings nicht den Raum ein, der impliziert wird. Die jeweiligen Kapitel (S. 134-145 u. 166-172) haben höchstens ergänzenden Charakter und behandeln das Thema keineswegs ausschöpfend. Um die Lebenssituation seiner Akteure nachzuzeichnen, schöpft Tietz aus dem reichhaltigen und doch auch problematischen Quellenmaterial; alle Textstellen wurden eigens für das Buch neu übersetzt. Besonders die Agrarschriftsteller, in hohem Maße aber auch bukolische Dichtung und Prosa zieht Tietz als Gewähr für seine Ausführungen zum Alltagsleben auf dem Land heran. In der Einleitung spricht Tietz explizit die Bedeutung epigraphischer und archäologischer Zeugnisse und die Möglichkeiten archäometrischer Untersuchungen an; gerade letztere kommen aber manchmal zu kurz, vor allem bei den quantitativen Überlegungen, die Tietz immer wieder bietet. So widmet er den Weizenerträgen eines auf Subsistenz ausgerichteten Kleinbetriebs ausführliche und überzeugende Berechnungen (S. 154-157 u. 162-165); seine theoretischen Überlegungen werden jedoch nicht durch vorhandene empirische - etwa experimentalarchäologische - Ansätze und Studien bereichert.[3] Einfache praktische Erfahrungswerte scheinen nicht immer berücksichtigt worden zu sein: So werden sich wohl die wenigsten Kleingartenbesitzer der Behauptung, der am Haus gelegene Garten könne ohne viel Zeitaufwand intensiv bewirtschaftet werden (S. 151), anschließen können. Tietz selbst widerspricht dieser Aussage an anderer Stelle (S. 247). Bis auf recht häufige quantitative Exkurse - wie die Berechnung der oben genannten Weizenerträge, Überlegungen zur Größe der Weinbauflächen der Villa von Boscoreale (S. 222f.) oder die Kalkulation zur Investition in Sklaven oder Tagelöhner (S. 290f.) - hat die Darstellung hauptsächlich qualitativen Charakter. Mit detailgenauer Akribie zeichnet Tietz das Leben der römischen Bauern nach, widmet sich eingehend und mit Sachverstand der Flora und Fauna sowie der ländlichen, sozialen und ökonomischen Umwelt. Die Erzählperspektive berücksichtigt stark die Sicht der ländlichen Akteure und versetzt so den Leser in den Alltag, das Zusammenleben, die Erfordernisse und Bedürfnisse, die Freuden und Nöte der Protagonisten. Trotz dieser narrativen, manchmal etwas romantisierend wirkenden Nähe gelingt es Tietz, die Entwicklung der römischen Landwirtschaft vor dem Hintergrund der politischen und administrativen Strukturen der Republik und der frühen und mittleren Kaiserzeit nachzuvollziehen und die jeweiligen Wechselwirkungen herauszustellen. Hierbei führt der chronologische Aufbau und die Einzelbetrachtung verschiedener landwirtschaftlicher Erwerbszweige zu zahlreichen Wiederholungen auch einfachster Zusammenhänge; unerklärt erscheinen zwei ganz verschiedene Übersetzungen derselben Stelle des pseudovergilischen Moretum (S. 152 u. 174). Abgerundet wird die Darstellung durch insgesamt 30 in den Text eingebundene Abbildungen und Karten sowie einen ausführlichen Anhang, der neben einem Verzeichnis ausgewählter Literatur eine Liste der im Text verwendeten antiken Maßeinheiten, ein Verzeichnis aller zitierten schriftlichen Quellen sowie ein im Wesentlichen deutschsprachige, aber auch einige lateinische Begriffe enthaltendes Register zu Flora und Fauna bietet. Die Hinweise zu weiterführender Literatur fallen recht selektiv aus. So ist es irritierend, dass im Punkt "Allgemeine Literatur" das bereits erwähnte Handbuch von Dieter Flach fehlt, dafür aber eine ganze Reihe von Untersuchungen aufgelistet ist, die man eher als Spezialstudien bezeichnen würde.[4] Bei der hier geäußerten Kritik bleibt freilich zu berücksichtigen, dass die Darstellung - ganz in der Tradition des Beck-Verlages - sich nicht an ein enges fachwissenschaftliches Publikum, sondern an eine breite Leserschaft richtet. Und so wird das Buch mit seiner gut lesbaren Narrative und seiner Detailverliebtheit unbedingt dem im Klappentext geäußerten Anspruch gerecht, die antike Welt verständlich zu machen; es bietet nicht nur einen allgemein nachvollziehbaren und umfassenden Überblick zur Geschichte der römischen Landwirtschaft, sondern auch ein kurzweiliges Lesevergnügen für den schon vorgebildeten Leser. Anmerkungen: [1] Dieter Flach, Römische Agrargeschichte (Handbuch der Altertumswissenschaft 3,9), München 1990. [2] Ursula Heimberg, Villa rustica. Leben und Arbeiten auf römischen Landgütern, Darmstadt 2011. [3] Zwar nicht auf die italische Landwirtschaft bezogen, aber durchaus einen Vergleich wert: Felix Lang, Ernteerträge nördlich der Alpen in römischer Zeit. Überlegungen zur Leistungsfähigkeit der Landwirtschaft und zu den Auswirkungen des Butser Ancient Farm Project, in: Archäologisches Korrespondenzblatt 39 (2009), S. 393-407. [4] Außerdem nicht genannt sind etwa Peter Herz / Gerhard Waldherr (Hrsg.), Landwirtschaft im Imperium Romanum (= Pharos 14), St. Katharinen 2001 oder Karl-Wilhelm Weeber, Alltag im Alten Rom. Das Landleben. Ein Lexikon, Düsseldorf 2000. Diese Rezension wurde redaktionell betreut von: Udo Hartmann <hartmannu(a)geschichte.hu-berlin.de> URL zur Zitation dieses Beitrages <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2015-4-149> ------------------------------------------------------------------------ Copyright (c) 2015 by H-Net, Clio-online, and the author, all rights reserved. This work may be copied and redistributed for non-commercial, educational purposes, if permission is granted by the author and usage right holders. For permission please contact H-SOZ-U-KULT(a)H-NET.MSU.EDU.