Monatsdigest

[Regionalforum-Saar] Zwei historische Orte im Vergleich

Date: 2015/09/01 08:14:14
From: Geiger, Roland via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

heute in der SZ.
 
 

Zwei historische Orte im Vergleich

Manfred Peter spricht bei Vortrag in Tholey über Hunnenring und Schaumberg

Tholey. Hunnenring und Schaumberg sind zwei besonders geschichtsträchtige Orte im nördlichen Saarland. Was unterscheidet sie? Was haben sie gemeinsam? Diese Fragen will Manfred Peter in seinem Vortrag „Hochwald – Keltenland, Hunnenring und Schaumberg“ am Donnerstag, 3. September, 19.30 Uhr, im Rathaussaal Tholey beantworten. Manfred Peter erarbeitet in seinem Vortrag anhand eines Vergleichs der beiden historischen Orte – Hunnenring und Schaumberg – die geschichtliche Stellung der beiden Plätze heraus.

Während der Hunnenring als Wahrzeichen für die keltische Epoche, also eine relativ geschlossene geschichtliche Periode, gelten kann, ist der Schaumberg ein Ort, der von einer großen historischen Kontinuität geprägt ist. Über einen sehr langen Zeitraum hat der Schaumberg sowohl wirtschaftlich als auch militärisch und politisch eine eminente Rolle gespielt. Das gilt in der vorkeltischen Epoche (Handelswege), in der römischen Epoche (militärisch gesicherte Römerstraßen) und während des gesamten Mittelalters bis in die Neuzeit (Kloster Tholey und Schauenburg).

Im September wird sein Theaterstück über „Den letzten Herren vom Ringwall Otzenhausen“ uraufgeführt. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei. red

Zur Person

Manfred Peter, Jahrgang 1943, war Direktor für Personal und soziale Angelegenheiten im Generalsekretariat des Europäischen Parlaments. Er ist Verfasser mehrerer Bücher sowie zahlreicher Artikel zu historischen, politischen und juristischen Themen. 1985 erschien das viel beachtete Buch „Das vergessene Erbe“, 2009 folgte „Indutiomarus, Herr des Ringwalls Otzenhausen“. 2015 erschien das Buch „Hochwald – Keltenland“, in dem er die Bedeutung der Hochwaldregion in der etwa 500 Jahre dauernden keltischen Epoche untersucht. Das Buch wird in Tholey vorgestellt. red

[Regionalforum-Saar] Auf den Spuren des Sonnenkö nigs

Date: 2015/09/01 08:16:49
From: Geiger, Roland via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

hoit in der SZ:
 
 

Auf den Spuren des Sonnenkönigs

Vor allem Saarlouis und Homburg hatten für König Ludwig XIV. eine große Bedeutung

Unter Ludwig XIV. wurden in der Saar-Provinz nicht nur Festungen gebaut, es wurde auch viel zerstört. Doch dem französischen Herrscher reichte das Saarland nicht aus. Auch für weitere Teile des linksrheinischen deutschen Territoriums hatte er große Pläne.

Von SZ-Mitarbeiter

Klaus Friedrich

Saarbrücken/Saarlouis/Homburg. Vor genau 300 Jahren – am 1. September 1715 – starb in Versailles Ludwig XIV., ein Monarch, der Europa nachhaltig prägte. 72 Jahre lang hatte er den Thron Frankreichs inne, womit er als einer der am längsten amtierenden Herrscher der Welt gilt. Während der „Sonnenkönig“ genannte Regent in Frankreich als „Louis le Grand“ – Ludwig der Große – in die Geschichte einging und die Ära seiner Regentschaft als „Goldenes Zeitalter“ gilt, ist er in den Nachbarländern häufig als „Ludwig der Zerstörer“ in Erinnerung. Dort sind die Folgen der Kriege, mit denen er unter anderem Deutschland überzog, bis heute sichtbar. Aufgrund der bewegten Geschichte des heutigen Saarlandes kann man hier sowohl „Louis le Grand“ als auch „Ludwig dem Zerstörer“ begegnen und findet in „seiner“ nach ihm benannten Stadt Saarlouis sowie darüber hinaus noch zahlreiche Spuren aus jener Zeit, als das Land zwischen Saar, Mosel und Pfalz von Versailles aus regiert wurde.

„Ihr Land zu vergrößern, ist die würdigste und angenehmste Beschäftigung der Herrscher“, äußerte sich Ludwig XIV. – und führte dieser Devise folgend insgesamt 46 Jahre lang Kriege gegen seine Nachbarn. Einer davon, der 1672 vom Zaun gebrochene Krieg gegen Holland, hatte für das darin verwickelte Land an der Saar im wahrsten Sinne verheerende Folgen. So brannten die Truppen „Ludwig des Zerstörers“ beispielsweise 1677 eroberte Städte wie Saarbrücken und St. Wendel bis auf wenige Häuser und St. Ingbert komplett nieder.

Kurz darauf ließ „Louis le Grand“ dann das von ihm besetzte und in die „Province de la Sarre“ eingegliederte Land, das in Folge des Dreißigjährigen Krieges nahezu entvölkert war, planmäßig wieder aufbauen und von hierfür in Deutschland, Frankreich, Wallonien und der Schweiz angeworbenen Einwanderern neu besiedeln. Somit ist die Familiengeschichte vieler Saarländer mit der Eroberungspolitik des Sonnenkönigs verbunden, kamen ihre Vorfahren doch unter seiner Herrschaft als Kolonisten ins Land. In der Folge entstanden mit Hilfe dieser Kolonisten neue Dörfer, während andere wiederbesiedelt wurden. Ludwig XIV. ließ mit den beiden nach Plänen Sébastien le Prestre de Vaubans erbauten Städten „Hombourg-la-Forteresse“ und „Sarre-Louis“ gleich zwei beeindruckende Großfestungen zur Sicherung der besetzten Gebiete errichten.

Grundlage dieser Besetzung waren die Beurteilungen einer eigens in Metz eingerichteten „Reunionskammer“, die aufgrund tatsächlicher oder vordergründig konstruierter Ansprüche nach und nach beträchtliche Teile des linksrheinischen deutschen Territoriums beanspruchte – selbst wenn sich davon betroffene Herrscher wie etwa Gustav Adolf von Nassau-Saarbrücken dem vehement widersetzten.

Dabei war die neu gegründete, zunächst von Homburg und später von Saarlouis aus regierte „Province de la Sarre“ wesentlich größer als das heutige Saarland. Sie reichte von Marsal in Lothringen bis Traben-Trarbach an der Mosel und umfasste 26 Städte und rund 1660 Dörfer. Mit der französischen Herrschaft einher ging eine radikale Rekatholisierung besetzter protestantischer Gebiete. Im Zuge der rigorosen Religionspolitik in den besetzten Gebieten kam unter anderem der aus Sarre-Union stammende Carl Desiderius de Royer in die Saarpfalz, wo er als königlicher Visitator und Reorganisator des katholischen Kultes sowie als Pfarrer in Homburg wirkte. Auf die Frage, was für ein Landsmann er sei, antwortete er bezeichnenderweise: „Ob ich Deutscher bin, fragst du? Nein. Franzose? Auch das nicht. Und Lothringer? Am wenigsten. Lothringisch-Französisch-Deutsch. Das bin ich.“

1685 ließ Ludwig das Toleranzedikt von Nantes aufheben, wodurch eine Massenauswanderung der Hugenotten einsetzte. Bereits am 4. Januar 1684 hatte der in Homburg residierende Antoine Bergeron de la Goupillière als „Intendant de la province de la Sarre et des Pays frontières“ seinen berüchtigten Bekehrungserlass in Umlauf gebracht. Noch im selben Jahr kamen Franziskanermönche aus dem Rheinland und nahmen ihre Tätigkeit in der Saar-Provinz auf. Das von ihnen bewohnte Klostergebäude steht noch heute in Homburgs Altstadt – ebenso in Teilen das um 1690 errichtete französische Militärlazarett, das als ältestes, zumindest partiell noch erhaltenes Gebäude dieser Art auf deutschem Boden gilt. Des Weiteren besteht noch immer ein Unternehmen aus der Zeit, als Ludwig XIV. an der Saar herrschte: die international renommierte Dillinger Hütte, die 1685 mit Erlaubnis des „Roi Soleil“ gegründet wurde und heute das älteste noch existierende Unternehmen des Saarlandes ist.

Bei all dem darf nicht vergessen werden, dass die bis 1697 bestehende „Province de la Sarre“ als Aufmarschgebiet für die ins benachbarte Deutschland getragenen Kriege diente und Sarre-Louis und Hombourg-la-Forteresse als Ausgangsorte und Verpflegungsstützpunkte für mögliche Angriffe dienten: „Diese Festung“, hatte Vauban im Hinblick auf Saarlouis betont, „kann einen Krieg bis an den Rhein tragen“ – ein Umstand, der im Geschichtsfries am dortigen Rathaus sichtbar ist: Dort richtet Ludwig XIV. seinen Feldherrenstab nach Osten, während zu seiner Rechten Vauban die Pläne der nach dem Sonnenkönig benannten Festungsstadt präsentiert.

Auf einen Blick

An die Zeit, als Ludwig XIV. zwischen Saar, Mosel und Pfalz regierte, erinnern am 6. September im Saarlouiser Stadtgarten unter anderem „Barocke Festspiele“, die auch das Finale der „Saarlouiser Festungstage“ sind. Um 12 Uhr ist die „Eröffnung mit König Ludwig XIV. und Gästen“ (www.saarlouis.de). Zudem bietet die Saarpfalz-Touristik am 27. September um 14.30 Uhr eine Stadtführung „Auf Vaubans Spuren durch das (nicht nur) barocke Homburg“ an (www.barockstrasse-saarpfalz.de). red

[Regionalforum-Saar] Römisches Rätsel auf dem Campus

Date: 2015/09/01 08:17:54
From: Geiger, Roland via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

hoit in der SZ:
 
 

Römisches Rätsel auf dem Campus

Archäologen der Saar-Uni legen Bauwerk im Stadtwald frei – War es ein Tempel?

Altertumswissenschaftler der Saar-Uni buddeln hinter dem Mathe-Gebäude nach einem römischen Bauwerk. Nach den ersten Funden gibt es nun Indizien, dass es sich um einen antiken Tempel handeln könnte.

Von SZ-Redaktionsmitglied

Alexander Stallmann

Saarbrücken. Mit Schaufel und Eimer bewaffnet gehen sie ans Werk: In unmittelbarer Nähe des Mathematik-Gebäude auf dem Campus der Saar-Uni buddeln und graben derzeit sieben Studenten zusammen mit dem Professor der Altertumswissenschaften Rudolf Echt nach den Überresten eines antiken Gebäudes. Drei Wochen lang wird von Montag bis Samstag täglich acht Stunden gegraben. Jeder Fund wird ausgemessen und aufgezeichnet. Danach gibt es noch zwei Stunden theoretische Unterweisung im Seminarsaal, in dem die Studenten ihre Funde dokumentieren und Grabungstagebücher führen.

Nur wenn es regnet wird nicht gebuddelt. „Bei Regen vermatscht man mehr, als man an Klarheit gewinnt. Und aufzeichnen und dokumentieren können wir bei Regen auch nichts“, erklärt Echt.

Der Wissenschaftler ging zu Beginn davon aus, dass der größte Teil des erhaltenen Bauwerks unberührt und unerkannt im Boden liegt. Größe und Datierung der Anlage sind noch nicht möglich. Die Studenten haben jedoch ein Areal von 30 Meter auf 34 Meter abgesteckt. Nach den ersten Tagen hat die Gruppe zwar einige Funde gemacht, allerdings teilweise andere als erwartet. Echt erklärt: „Das, was ich bis jetzt gesehen habe, wäre für eine römische Villa höchst untypisch. Es ist ein wahres Mysterium.“ Und genau das mache es jetzt spannend. Neben einigen Scherben und reichlich Fragmenten von Tonziegeln haben Echt und seine Studenten große, zentnerschwere Sandsteine gefunden, zwei Meter lang und etwa 30 Zentimeter breit.

Das sei kein typisches römisches Mauerwerk, sagt Echt. Er möchte jedoch nach den ersten paar Tagen noch keine Prognose wagen, was es mit den riesigen Steinen auf sich haben könnte. Zunächst müsse man abwarten, was noch alles gefunden werde. Echts Mitarbeiter am Institut, Frank Fecht, erklärt: „Solche Sandsteinplatten deuten auf einen Tempel hin.“ Bislang sei jedoch noch nichts gefunden worden, was die Tempeltheorie bestätigt. Würden beispielsweise Teile einer Statue gefunden, so würde das die Annahme des Tempels untermauern. Sowohl Echt als auch Fecht sind inzwischen überzeugt, dass es sich nicht – wie ursprünglich angenommen – um ein Landhaus handelt.

Rudolf Echt fiel die Stelle bei mehreren Waldspaziergängen in der Mittagspause auf. Daraufhin informierte er sich beim Landesdenkmalamt in Reden und erfuhr, dass er nicht der Erste war, der im Wald der Universität einen interessanten Fund witterte.

Bereits im Jahr 1847 hatte ein Förster namens Lamarche Ausgrabungen an der Stelle durchgeführt. Später haben dort nochmals Hobbyforscher gegraben, zuletzt im Mai 1987 ein Lehrer mit seinen Schülern.

Vor genau 50 Jahren hatte auch bereits einmal ein Wissenschaftler der Saar-Uni sein Interesse an einer Ausgrabung hinterm Mathe-Gebäude bekundet: Rolf Hachmann. Der damalige Direktor des Instituts für Vor- und Frühgeschichte, an dem heute Rudolf Echt arbeitet, schrieb 1965 einen Brief an den Rektor der Saar-Uni. Darin erklärte er, dass sich an der entsprechenden Stelle vermutlich Ruinen einer römischen Villa befinden würden. Und dass sich nach der Ausgrabung und Freilegung der Anlage eine Einrichtung als Freilichtmuseum lohnen könnte.

Echts Ziel ist es unter anderem unberührte Fragmente auszugraben. Allerdings förderte die Gruppe unter anderem Plastiktüten zu Tage. „Das ist natürlich ein Zeichen dafür, dass die Stelle nicht unberührt ist. Ich gehe davon aus, dass die Plastiktüten von den Grabungen aus dem Jahr 1987 stammen,“ sagt Echt. Foto: UdS

„Es ist ein wahres Mysterium. Und genau das macht es spannend.“

Rudolf Echt, Professor an der Saar-Uni

Re: [Regionalforum-Saar] Römisches Rätsel auf dem Campus

Date: 2015/09/02 10:02:15
From: Dr. Gerhard Müller <mueller.mineral.sbr(a)t-online.de>

Guten Tag,

wer sich für den Grabungsbericht und den Plan der Grabung von 1987 interessiert, kann diesen von mir als PDF erhalten.

Gerhard Müller.


Dr. Gerhard Müller
Diplom-Mineraloge
Im Flürchen 7
66133 Saarbrücken
Telefon und Fax: 0681 / 818841


Am 01.09.2015 um 08:17 schrieb Geiger, Roland via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>:

hoit in der SZ:
 
 

Römisches Rätsel auf dem Campus

Archäologen der Saar-Uni legen Bauwerk im Stadtwald frei – War es ein Tempel?

Altertumswissenschaftler der Saar-Uni buddeln hinter dem Mathe-Gebäude nach einem römischen Bauwerk. Nach den ersten Funden gibt es nun Indizien, dass es sich um einen antiken Tempel handeln könnte.

Von SZ-Redaktionsmitglied

Alexander Stallmann

Saarbrücken. Mit Schaufel und Eimer bewaffnet gehen sie ans Werk: In unmittelbarer Nähe des Mathematik-Gebäude auf dem Campus der Saar-Uni buddeln und graben derzeit sieben Studenten zusammen mit dem Professor der Altertumswissenschaften Rudolf Echt nach den Überresten eines antiken Gebäudes. Drei Wochen lang wird von Montag bis Samstag täglich acht Stunden gegraben. Jeder Fund wird ausgemessen und aufgezeichnet. Danach gibt es noch zwei Stunden theoretische Unterweisung im Seminarsaal, in dem die Studenten ihre Funde dokumentieren und Grabungstagebücher führen.

Nur wenn es regnet wird nicht gebuddelt. „Bei Regen vermatscht man mehr, als man an Klarheit gewinnt. Und aufzeichnen und dokumentieren können wir bei Regen auch nichts“, erklärt Echt.

Der Wissenschaftler ging zu Beginn davon aus, dass der größte Teil des erhaltenen Bauwerks unberührt und unerkannt im Boden liegt. Größe und Datierung der Anlage sind noch nicht möglich. Die Studenten haben jedoch ein Areal von 30 Meter auf 34 Meter abgesteckt. Nach den ersten Tagen hat die Gruppe zwar einige Funde gemacht, allerdings teilweise andere als erwartet. Echt erklärt: „Das, was ich bis jetzt gesehen habe, wäre für eine römische Villa höchst untypisch. Es ist ein wahres Mysterium.“ Und genau das mache es jetzt spannend. Neben einigen Scherben und reichlich Fragmenten von Tonziegeln haben Echt und seine Studenten große, zentnerschwere Sandsteine gefunden, zwei Meter lang und etwa 30 Zentimeter breit.

Das sei kein typisches römisches Mauerwerk, sagt Echt. Er möchte jedoch nach den ersten paar Tagen noch keine Prognose wagen, was es mit den riesigen Steinen auf sich haben könnte. Zunächst müsse man abwarten, was noch alles gefunden werde. Echts Mitarbeiter am Institut, Frank Fecht, erklärt: „Solche Sandsteinplatten deuten auf einen Tempel hin.“ Bislang sei jedoch noch nichts gefunden worden, was die Tempeltheorie bestätigt. Würden beispielsweise Teile einer Statue gefunden, so würde das die Annahme des Tempels untermauern. Sowohl Echt als auch Fecht sind inzwischen überzeugt, dass es sich nicht – wie ursprünglich angenommen – um ein Landhaus handelt.

Rudolf Echt fiel die Stelle bei mehreren Waldspaziergängen in der Mittagspause auf. Daraufhin informierte er sich beim Landesdenkmalamt in Reden und erfuhr, dass er nicht der Erste war, der im Wald der Universität einen interessanten Fund witterte.

Bereits im Jahr 1847 hatte ein Förster namens Lamarche Ausgrabungen an der Stelle durchgeführt. Später haben dort nochmals Hobbyforscher gegraben, zuletzt im Mai 1987 ein Lehrer mit seinen Schülern.

Vor genau 50 Jahren hatte auch bereits einmal ein Wissenschaftler der Saar-Uni sein Interesse an einer Ausgrabung hinterm Mathe-Gebäude bekundet: Rolf Hachmann. Der damalige Direktor des Instituts für Vor- und Frühgeschichte, an dem heute Rudolf Echt arbeitet, schrieb 1965 einen Brief an den Rektor der Saar-Uni. Darin erklärte er, dass sich an der entsprechenden Stelle vermutlich Ruinen einer römischen Villa befinden würden. Und dass sich nach der Ausgrabung und Freilegung der Anlage eine Einrichtung als Freilichtmuseum lohnen könnte.

Echts Ziel ist es unter anderem unberührte Fragmente auszugraben. Allerdings förderte die Gruppe unter anderem Plastiktüten zu Tage. „Das ist natürlich ein Zeichen dafür, dass die Stelle nicht unberührt ist. Ich gehe davon aus, dass die Plastiktüten von den Grabungen aus dem Jahr 1987 stammen,“ sagt Echt. Foto: UdS

„Es ist ein wahres Mysterium. Und genau das macht es spannend.“

Rudolf Echt, Professor an der Saar-Uni


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[Regionalforum-Saar] Widdumbsweiß

Date: 2015/09/04 09:45:29
From: Geiger, Roland via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Guten Morgen,

ich suche eine Erklärung für den o.a. Begriff. Ich vermute, es hat etwas mit dem Witwenstand zu tun.

"zwischen ihnen beiden eheleuthen nach absterben eines odes deß anderen nach dem willen Gottes alles und iedes waß sie in wohnendem ehestand mit einander acquirirt errungen und ererbt haben Widdumbsweiß Zugesprochen und Zubenutzen haben solle"

Das ist ein Teil des Kontextes. Der Text stammt aus einer Disposition zweier Eheleute in St. Wendel aus dem Jahre 1625.

Mit freundlichem Gruß
 
Roland Geiger
 

[Regionalforum-Saar] 25jähriges Bestehen Welleswei ler Arbeitskreises und Tag des offenen Denkmals

Date: 2015/09/04 18:07:25
From: Michaela Becker <Michaela-Becker(a)gmx.net>

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 12. September 2015 feiert unser Verein sein 25jähriges Bestehen.
Die offizielle Feier für Gäste findet um 17.00 Uhr um die historische Schmiede, Eisenbahnstr. 24
statt. Ab 18.00 Uhr Eröffnung des Schmiedefestes mit gemütliches Beisammensein in rustikalem
Ambiente. Für Bewirtung ist gesorgt.

Am 13. September, am „Tag des offenen Denkmals“  ist die historische Schmiede von 10- 18 Uhr
geöffnet. Während dieser Zeit zeigen unsere Schmiede Beispiele der Bearbeitung von Eisen
am offenen Feuer.  Ebenso finden ab14.00 Uhr stündlich Führungen im historischen Junkerhaus (1685)
statt.  Zum Mittagessen gibt es neben der beliebten Erbsensuppe mit Wurst, Rostwürste und
anschließend  ein reichhaltiges Kuchenbüffet.

Mit freundlichem Gruß


Hans Günther Sachs
für Wellesweiler Arbeitskreis für Geschichte, Landeskunde
und Volkskultur e.V.

 

Re: [Regionalforum-Saar] Widdumbsweiß

Date: 2015/09/04 22:28:43
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>

 

Hallo!

Das  heißt wohl witwen/witwerweise also als Witwe/Witwer. Das entspricht in etwa heute einem Ehegattentestament. Das Wort kommt z.B. in dem Sinne vor in "Extract aus König Ruprechts Pfalzgraven hinterlassener Söhne brüderlicher Teilungsnotul ..." und in einigen Gedichten.

 

Grüße

 

Anneliese Schumacher

 

 

 

Guten Morgen,

ich suche eine Erklärung für den o.a. Begriff. Ich vermute, es hat etwas mit dem Witwenstand zu tun.

"zwischen ihnen beiden eheleuthen nach absterben eines odes deß anderen nach dem willen Gottes alles und iedes waß sie in wohnendem ehestand mit einander acquirirt errungen und ererbt haben Widdumbsweiß Zugesprochen und Zubenutzen haben solle"

Das ist ein Teil des Kontextes. Der Text stammt aus einer Disposition zweier Eheleute in St. Wendel aus dem Jahre 1625.

Mit freundlichem Gruß
 
Roland Geiger
 

[Regionalforum-Saar] Die Indianer und die Deutschen

Date: 2015/09/05 09:09:20
From: Geiger, Roland via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Guten Morgen,
 
ein Freund aus Amerika hat mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht. Vielleicht ist es auch für Sie von Interesse.
 

Kindred by Choice

(Englisch) Taschenbuch

von H. Glenn Penny

 

How do we explain the persistent preoccupation with American Indians in Germany and the staggering numbers of Germans one encounters as visitors to Indian country? As H. Glenn Penny demonstrates, that preoccupation is rooted in an affinity for American Indians that has permeated German cultures for two centuries. This affinity stems directly from German polycentrism, notions of tribalism, a devotion to resistance, a longing for freedom, and a melancholy sense of shared fate. Locating the origins of the fascination for Indian life in the transatlantic world of German cultures in the nineteenth century, Penny explores German settler colonialism in the American Midwest, the rise and fall of German America, and the transnational worlds of American Indian performers. As he traces this phenomenon through the twentieth century, Penny engages debates about race, masculinity, comparative genocides, and American Indians' reactions to Germans' interests in them. He also assesses what persists of the affinity across the political ruptures of modern German history and challenges readers to rethink how cultural history is made.

 

·  Taschenbuch: 392 Seiten

·  Verlag: Univ of North Carolina Pr (August 2015)

·  Sprache: Englisch

·  ISBN-10: 1469626446

·  ISBN-13: 978-1469626444

·  Größe und/oder Gewicht: 23,3 x 15,7 x 2,3 cm

[Regionalforum-Saar] NS-Raubgut in Nürnberg - D ie Julius Streicher Sammlung

Date: 2015/09/06 10:58:05
From: Geiger, Roland via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

 

Betrifft:  NS-Raubgut in Nürnberg - Die Julius Streicher Sammlung

 

Wien, am 6. September 2015

 

Sehr geehrte Forschergemeinde!

 

Heute bitte ich Sie um Ihre wertvolle Mithilfe:

 

Die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) Nürnberg ist im Besitz der so genannten „Stürmer- oder Streicher-Bibliothek“, einer Sammlung von rund 10.000 durch Nazi geraubten Büchern. Diese Bibliothek den Rechtsnachfolgern zu restituieren ist der IKG ein besonderes Anliegen.

 

Eine Liste der Raubopfer sowie Bilder zu Schriftzügen bzw. Buchhinweisen finden Sie unter http://www.genteam.at/index.php?option=com_content&view=article&id=149&Itemid=149&lang=de

 

Die Liste samt Hinweisen ist frei einsehbar - es ist keine Registrierung notwendig.

 

Da Provenienzforschung in erster Linie Familienforschung ist, bitte ich SIE um Ihre Mithilfe in dieser so wichtigen Angelegenheit.

 

Ich füge untenstehend ein Schreiben von Mag. Leibl Rosenberg, Beauftragter der Stadt Nürnberg für die Sammlung IKG, bei und bitte Sie, sich mit Forschungsergebnissen und Fragen direkt an ihn zu wenden: leibl.rosenberg(a)stadt.nuernberg.de

 

Mit freundlichen Grüßen,

Felix Gundacker

www.GenTeam.eu

 

Sollten Sie in Zukunft keine Aussendung von GenTeam erhalten wollen, senden Sie eine einfache email an kontakt(a)GenTeam.at mit dem Betreff Abmeldung.

 

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Geraubte Schriften aus Österreich in der Sammlung IKG

 

Am 12. März 1938 holte das nationalsozialistische Deutschland Österreich „heim ins Reich“. Damit begann eine nicht endend wollende Leidensgeschichte für die Opfergruppen der Nazis: Juden, Freimaurer, Sinti und Roma, Priester und Gläubige verschiedener christlicher Denominationen, Vertreter und Exponenten der Arbeiterbewegung. Sie wurden entrechtet, gedemütigt, verfolgt, verhaftet, ausgeraubt, vertrieben und ermordet. Bevorzugte Objekte der Begierde der neuen Herren waren  Besitztümer und Kulturgüter aller Art: Gemälde, Skulpturen, Abbildungen, Manuskripte, Schriften, Archivalien, Kunsthandwerkliche Arbeiten, Werkzeuge und Instrumente, Aktien, Kraftfahrzeuge, Möbel und Gebrauchsgegenstände aller Art. Man geht nicht fehl in der Annahme, dass es etwa 600.000 Kunstwerke, Millionen von Schriften aus ganz Europa gewesen sein müssen.

 

Ein Teil der auch in Österreich geraubten Bücher gelangte auf noch unbekannten Wegen zwischen 1933 und 1945 in den Besitz des berüchtigten Gauleiters und sogenannten Frankenführers Julius Streicher nach Nürnberg. Reste davon befinden sich heute noch in der Sammlung IKG (früher auch bekannt als „Stürmer- oder Streicher-Bibliothek“) in der Stadtbibliothek Nürnberg. Diese Schriftensammlung von knapp 10.000 Büchern ist Eigentum der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg und wurde vor Jahren als Dauerleihgabe der Stadt Nürnberg übergeben. Eigentümer und Besitzer der Sammlung IKG sahen und sehen sich als Treuhänder und haben mit großem Aufwand den mühsamen Weg der Suche nach den Vorbesitzern und der Restitution der Schriften an deren Rechtsnachfolger beschritten. Bislang konnten etwa 500 Schriften an etwa 150 Personen oder Körperschaften in neun Ländern zurückgegeben werden.

 

Die Erforschung der Provenienzhinweise in den Schriften in 25 Sprachen hat über 2200 Vorbesitzer aus 500 Herkunftsorten in Europa und Übersee ergeben. Drei geographische Schwerpunkte haben sich dabei herausgeschält: Nürnberg / Franken, Straßburg / Elsass-Lothringen und Wien / Österreich. Die Restitution geraubter Kulturgüter setzt Provenienzforschung voraus, diese wiederum kann ohne Familienforschung nicht erfolgreich gestaltet werden. Der verantwortliche Beauftragte der Stadt Nürnberg für die Sammlung IKG wendet sich deshalb heute an die Genealogen und Historiker aus dem Mitarbeiter- und Benutzerkreis von GenTeam.eu mit der Bitte um Hinweise, Informationen und Forschungsergebnisse, die zur Feststellung der österreichischen Vorbesitzer, bzw. deren Erben und Rechtsnachfolger führen könnten. Die hier veröffentlichte Liste enthält trotz größter, langjähriger Bemühungen noch so manche Unrichtigkeiten und Fehlzuschreibungen, viele Spuren und Fragmente. Sie ist  - wie könnte es anders sein? - auch ein Dokument des Massenraubs, der oft in Massenmord mündete. Um eine bessere Vorstellung von den Vorbesitzern zu erhalten wurden Bilder der aufgefundenen Provenienzeinträge der Suchliste beigefügt.

 

Viele Jahre, ja Jahrzehnte sind seit dem ungeheuren Raubzug vergangen, an dem Unrecht und dem Leid der Betroffenen ändert dies nichts. Bitte prüfen Sie, ob Sie vielleicht ein wenig Licht ins Dunkel bringen können, damit auf diese Weise den Opfern ein klein wenig Gerechtigkeit widerfahren kann. Für Ihre Mühe und Arbeit seien Sie schon im Voraus von Herzen bedankt.

 

Leibl Rosenberg, M.A.

Beauftragter der Stadt Nürnberg für die Sammlung IKG

In der Stadtbibliothek im Bildungscampus Nürnberg

Egidienplatz 23, Zimmer 207

90403 Nürnberg

(0049)-(0)911-231-22588

leibl.rosenberg(a)stadt.nuernberg.de

 

 

 

[Regionalforum-Saar] Das Rheinland auf dem Weg nac h Preußen

Date: 2015/09/06 23:16:26
From: Geiger, Roland via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Konf: Epochenjahr 1815. Das Rheinland auf dem Weg nach
         Preußen - Bonn 09/15
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Gemeinsame Veranstaltung der Abteilung für Rheinische Landesgeschichte
der Universität Bonn, des Landschaftsverband Rheinland, LVR-Institut für
Landeskunde und Regionalgeschichte, des Instituts für
Geschichtswissenschaft der Universität Bonn und der Historischen
Kommission zu Berlin e.V. in Verbindung Verein für Geschichtliche
Landeskunde der Rheinlande
21.09.2015-22.09.2015, Bonn, Bonner Universitätsforum, Heussallee 18-24,
53113 Bonn

Das Epochenjahr 1815 und die auf dem Wiener Kongress getroffenen
Entscheidungen bilden den Ausgangs- und Bezugspunkt der diesjährigen
Herbsttagung des Vereins für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande.

Im Mittelpunkt steht das bislang unter französischer Herrschaft stehende
Rheinland auf seinem Weg nach Preußen und die damit einhergehenden
Entwicklungen in Verwaltung, Bildung und Wirtschaft.

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21. September

9:00 - Begrüßung und Einführung (Dr. Helmut Rönz, Bonn)

1. Sektion: Der Wiener Kongress (Moderation: Prof. Dr. Joachim
Scholtyseck, Bonn)

9:30 - 1815 und die europäische Staatenwelt (Prof. Dr. Dominik Geppert,
Bonn)

10:15 Kaffeepause

10:45 - Die Stadt Wien und der Wiener Kongress (Mag. Thomas Just, Wien)

11:30 - Der Übergang des 'Rheinlandes' an Preußen auf dem Wiener
Kongress (Prof. Dr. Stephan Laux, Trier)

12:15 Mittagspause

2. Sektion: Staat, Kommunen und Akteure (Moderation: PD Dr. Torsten
Riotte, Frankfurt)

14:45 - "... beynahe gänzliche Vernachlässigung der Einländer"?
Kommunale und staatliche Verwaltung im Übergang vom Empire français zum
Königreich Preußen (Dr. Martin Schlemmer, Duisburg)

15:30 Kaffepause

16:00 - Bürokratische Herrschaft im ländlichen Raum. Ein
französisch-deutsches Projekt, 1798-1850 (Dr. Walter Rummel, Speyer)

16:45 - Johann August Sack (1764-1831), Oberpräsident an Rhein und Oder
- eine preußische Beamtenkarriere in Zeiten des Umbruchs (Prof. Dr.
Margret Wensky, Bonn)

17.30 - Jahreshauptversammlung des Vereins für geschichtliche
Landeskunde der Rheinlande

19:00 - Öffentlicher Abendvortrag

"Der Rhein fließt in meinen Adern" - Metternich, das Rheinland und der
Wiener Kongress. (Prof. Dr. Wolfram Siemann, München)

Anschließend Empfang im Universitätsforum




22. September

9:30 - Begrüßung (Prof. Dr. Dominik Geppert, Bonn)

3. Sektion: Die rheinische Hochschule (Moderation: Prof. Dr. Dominik
Geppert, Bonn)

9:45 - Vom Indianerdorf zur Prinzenuniversität - Die Universität Bonn
und die Hohenzollern (Dr. Thomas Becker, Bonn)

10:30 Kaffeepause

11:00 - Bonns "entzückte Musensöhne" in Akten des Geheimen Staatsarchivs
Preußischer Kulturbesitz (Prof. Dr. Jürgen Kloosterhuis, Berlin)

11:45 - In der vordersten Linie - die Rheinische
Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn vor der Wende zum 20. Jahrhundert
(Dr. Ingeborg Schnelling-Reinicke, Berlin)

Mittagspause 12:30

4. Wirtschaft, Landwirtschaft und Finanzen im Wandel (Moderation: Dr.
Helmut Rönz, Bonn)

14:30 - Entwicklungen zur Landwirtschaftlichen Hochschule Bonn -
Poppelsdorf im agrarstrukturellen Wandel der Preußischen Rheinprovinz
seit 1815 (Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Erich Weiß, Bonn)

15:15 Kaffepause

15:30 - Institutionen, Unternehmer und mobiles Kapital: Veränderungen in
der rheinischen Wirtschaft ab 1815 (Prof. Dr. Susanne Hilger,
Frankfurt)

16:15 - Kreditwirtschaft und Finanzen im Rheinland vor und nach 1815
(Prof. Dr. Paul Thomes, Aachen)

17.00 Abschlussdiskussion


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LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte
Endenicher Str. 133
53115 Bonn
Telefon: 0228 / 98 34 247
e-Mail: rheinische-geschichte(a)lvr.de

Homepage <http://sps-zv02/Documents/HerbsttagungProgramm.pdf>

[Regionalforum-Saar] Militärisches Wissen vom 16 . bis zum 19. Jahrhundert

Date: 2015/09/06 23:17:34
From: Geiger, Roland via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Konf: Militärisches Wissen vom 16. bis zum 19. Jahrhundert -
         Gotha 09/15
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Das EPPP "Wissensgeschichte der Neuzeit" des Forschungszentrums Gotha
(FZG) der Universität Erfurt
24.09.2015-25.09.2015, Gotha, Seminarraum des FZG

Die Beziehungen zwischen Militär und Wissen spielten bis jetzt in der
historischen Forschung nur eine untergeordnete Rolle. Zwar wurden
einzelne Wissensbereiche, etwa Medizin und Ingenieurwissenschaften, vor
allem für die Kriegsführung während beider Weltkriege wiederholt in den
Blick genommen, jedoch ist diese Betrachtungsweise aus
wissensgeschichtlicher Perspektive in mehrerer Hinsicht zu eng gefasst:
Erstens reduziert sie das Militärwesen auf den Kriegszustand, zweitens
verkürzt sie Wissen auf Wissenschaften und vernachlässigt somit andere
gelehrte sowie administrative, soziale oder erfahrungsbasierte
Wissensbestände, und drittens setzt sie den zeitlichen Schwerpunkt
allein auf die Moderne. Jüngst hat immerhin die Tagung "Militärische
Wissenskulturen in der Frühen Neuzeit"  die Fruchtbarkeit
wissensgeschichtlicher Zugänge zum Bereich des Militärischen in der
Vormoderne illustriert, wobei allerdings vorwiegend Bildungs- und
Expertenwissen und dessen Professionalisierung im Zentrum standen. Daran
anknüpfend strebt der aus dem Promovierendenprogramm "Wissensgeschichte
der Neuzeit" am Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt
hervorgegangene Workshop einen stärker  wissenspraxeologischen Zugang
an, der zudem bewusst die Epochengrenze um 1800 überschreitet und das
'lange 19. Jahrhundert' einbezieht.
Ziel ist es, in unterschiedlichen Fallstudien die Relationen zwischen
Militär und Wissen im Sinne einer 'neuen Wissensgeschichte', welche vor
allem nach Akteuren und Praktiken fragt, sowohl in Kriegs- als auch in
Friedenszeiten zu untersuchen. Dazu sollen die (Re-) Produktionen und
Zirkulationen militärischen Wissens in den Blick genommen und zugleich
der bislang oft unhinterfragte Zäsurcharakter der Jahre um 1800 kritisch
beleuchtet werden. Der Workshop greift damit Ansätze aus der bisherigen
Erforschung der vormodernen Verhältnisse von Militär und Wissen auf und
führt sie inhaltlich sowie chronologisch weiter.


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Donnerstag, 24. September
Anreise und Kaffeetrinken (14.00 - 15.00)
Eröffnung/Grußworte: Martin Mulsow (Erfurt/Gotha) (15.00 - 15.30)

I NORMIERUNGEN (15.30 - 17.30)
André Bochynski (Erfurt/Gotha), Artickels-Brief  und Kayserlich-Decret.
Die Ausbildung eines vollkommenen Kriegsrechts im Großen Krieg
Andreas Dethloff (Rostock), Die Bildung des kursächsischen Offiziers um
1800: zwischen adliger Standesbildung, militärischem Drill und
aufgeklärter Kriegswissenschaft.
Michael Schwarz (Erfurt/Gotha), Die Genese von Militärreglements. Das
Beispiel des Wirtschaftsreglements der sachsen-gotha-altenburgischen
Regimenter um 1750

Kommentar/Moderation: Ulrike Ludwig (Dresden)

Kaffeepause (17.30 - 18.00)
Kasemattenführung (18.00 - 19.00)
Gemeinsames Abendessen (ab 19.00)

Freitag, 25. September
II    PROFESSIONALISIERUNGEN (09.00 - 11.00)
Oliver Kann (Erfurt/Gotha), Gut, besser, Vermesser. Die Arbeiten der
Königlich Preußischen Landesaufnahme.
Angela Strauß (Tübingen), Theologen, Pädagogen, Publizisten -
Selbstbilder und Wissenspraktiken preußischer Militärgeistlicher um
1800
Volker Mende (Cottbus), Im Wesentlichen nach Clausewitz? Fragen an das
preussisch-deutsche Festungswesen zwischen Waterloo und Versailles.

Kommentar/Moderation: Christoph Nübel (Berlin)

Kaffeepause (11.00 - 11.30)

III ZIRKULATIONEN (11.30 - 13.30)
Andrea Thiele (Halle), Von Kundschaftern und Kundschaft. Soldatenhandel
und Wissenszirkulation zwischen Sachsen-Gotha und den Niederlanden im
17. und 18. Jh.
Markus Meumann (Erfurt/Gotha), Corpus iuris militaris. Zirkulation,
Transfer und Verwissenschaftlichung militärgerichtlichen Wissens im 17.
und 18. Jahrhundert
Anne-Simone Rous (Dresden), Keep undercover! Militärische
Spionagepraktiken und ihr Platz in der Gesellschaft (18.-19. Jh.)

Kommentar/Moderation: Marian Füssel (Göttingen)

Schlusswort: Alexander Schunka (Gotha/Berlin) (13.30)

Ende: ca. 14.00 Uhr.


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Michael Schwarz

Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt Schloss Friedenstein
99867 Gotha

+49(0)361/737-1700 (Sekretariat FZG)
+49(0)361/737-1709 (FAX FZG)
michael.schwarz(a)uni-erfurt.de

Homepage <http://www.uni-erfurt.de/va/forschungszentrum-gotha/>

[Regionalforum-Saar] Tag des offenen Denkmals in Ottweiler

Date: 2015/09/07 08:55:24
From: Hans-Joachim Hoffmann <hans-joachim-hoffmann(a)web.de>

Kunst als Propaganda
Der Quakbrunnen in Ottweiler
- Ein einzigartiges Brunnendenkmal in Deutschland -
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz nahm den Quakbrunnen in Ottweiler in das Programm zum Tag des offenen Denkmals am 13.September 2015 auf. Dies veranlasste Hans-Joachim Hoffmann, sich mit diesem deutschlandweit einzigartigen Brunnendenkmal zu befassen.
In seinen beiden Vorträgen in den Räumen des Stadtgeschichtlichen Museums in Ottweiler, Linxweilerstraße 5 stellt Hoffmann am 13. September 2015 um 10.30 und 15.00 Uhr denSaarbrücker Architekten Ludwig Nobis vor, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den nicht unbedeutenden Architekten des Saarlandes zählte, entwarf er doch u.a. die Alte Hauptpost in Saarbrücken, die zur Zeit dasKultusministerium beherbergt, und das Rathaus in Püttlingen. Sein Tätigkeitsfeld umfasste neben der Planung öffentlicher Bauten auch die repräsentativer Villen und von Denkmalen. Alle Denkmale weisen einen Bezug zu historischen
Ereignissen oder Personen auf. Diese Feststellung trifft auch auf den Quakbrunnen in Ottweiler zu.
Seine Einweihung erfolgte im Rahmen eines Heimatfestes am 27. Mai 1934, „das sich zu einer grandiosen Treuekundgebung des Saargebietes zum deutschen Vaterlande (gestaltete).“ Damit deutet sich die Intention des Heimatfestes bereits an: Es war eine Propagandaveranstaltung der Deutschen Front, Ortsgruppe Ottweiler in Verbindung mit der Stadt Ottweiler, um für die Rückgliederung der Saar an Deutschland zu werben.
Diese Absicht schlug sich auch in der künstlerischen Gestaltung des Brunnens nieder, wobei insbesondere dem Brauch des Pfingstquak eine besondere Bedeutung zuzusprechen ist, drückt sich in seiner Betonung doch das völkische Element der NS-Ideologie aus.
Hoffmann beschreibt zunächst das Brauchtum des Pfingstquaks, um aufzuzeigen, dass der NS diesen Volksbrauch als Propaganda für völkische Ideen missbrauchte.
Des Weiteren beschreibt Hoffmann die Bildelemente des Quakbrunnens – die Fische, das Stadtwappen, das Allianzwappen – und interpretiert ihre Gestaltung als Propaganda für die Rückgliederung der Saar an Deutschland.
Beschreibung und Interpretation der Bildelemente dienen auch dazu, den Quakbrunnen der Kunstrichtung Historismus zuzuordnen, in der der sog. Heimatkunst/dem Heimatschutz eine besondere Bedeutung für die Ideologie des NS zukommt. Indem Nobis bei der Gestaltung des Quakbrunnens Grundzüge der Heimatkunst/des Heimatschutzes beachtete, knüpfte er mit der Gestaltung des Quakbrunnen an vorhandene Architektur an, von der er Gestaltungselemente auf den Quakbrunnen überträgt.
Unter Einbeziehung weiterer politischer Denkmale – Denkmal des Infanterieregimentes Nr. 70 in Saarbrücken, Gefallenenehrenmal in Dillingen – zeigt Hoffmann auf, dass die deutschnationale Grundeinstellung von Nobis seine Inanspruchnahme durch den NS begünstigte.
Dank der Unterstützung des Landesamtes für Vermessung, Geoinformation und Landentwicklung, vermittelt durch Harald Raber, konnten die Brunnenmaße durch
terrestisches Laserscanning ermittelt werden.
Neben der Deutschen Stiftung Denkmalschutz unterstützen diese Veranstaltung das Stadtgeschichtliche Museum Ottweiler und die die Kreisvolkshochschule Neunkirchen. Sie ermöglichten durch Subskription auch den Druck der Broschüre „Der Quakbrunnen in Ottweiler“ (DIN A 5, fadengebunden, 134 Seiten), die zum Preis von € 14.80 im Anschluss an die Veranstaltungen erworben werden kann.

Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Tag des offenen Denkmals
Hans-Joachim Hoffmann
Der Quakbrunnen in Ottweiler
Vortrag mit anschließender Besichtigung des Quakbrunnens
Stadtgeschichtliches Museum Ottweiler, Linxweilerstraße 5
am 13.09.2015
um 10.30 Uhr und 15.00 Uhr

[Regionalforum-Saar] Führung jüdischer Friedh of Ottweiler am 12.09.2015

Date: 2015/09/07 08:58:47
From: Hans-Joachim Hoffmann <hans-joachim-hoffmann(a)web.de>

Einladung zum Besuch des jüdischen Friedhofes in Ottweiler


    Foto: Margarete Singer, Ottweiler

In den bisherigen Führungen legten Klaus Burr und Hans-Joachim Hoffmann den Schwerpunkt ihrer Erläuterungen auf verschiedene Aspekte der Entwicklung der jüdischen Gemeinde Ottweiler vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis ihrem Ende im Zuge der Aktion Bürckel 1940: Sie skizzierten die Bedingungen der Ansiedlung einzelner jüdischer Familien noch in der Zeit der Fürsten Wilhelm Heinrich und Ludwig von Nassau-Saarbrücken, schilderten die Biographien einzelner jüdischer Familien, gingen auf die positive Entwicklung der jüdischen Gemeinde in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts ein und versuchten, die rückläufige Entwicklung in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts zu erklären.
Die 5. Führung am 12.09.2015 um 15.00 Uhr rückt das Schicksal rückkehrwilliger Deportierter und Verfolgter am Beispiel der Familie Artur Salm in den Mittelpunkt. Mathilde Salm versuchte nach 1945 mit ihren Töchtern Margerete und Marliese in Ottweiler wieder Fuß zu fassen. Erhaltene Briefe, Bestandteil der Entschädigungsakten im Landesarchiv Saarbrücken, geben uns Einblicke in die Probleme der Familie während der Verfolgung und nach Ende des Krieges, mit denen die Überlebenden sich konfontriert sahen. Hans-Joachim Hoffmann beschreibt zu Beginn der Führung die Familienstruktur der Familien Salm und verdeutlicht dadurch, dass die letzte Phase der Geschichte der jüdischen Gemeinde maßgeblich durch die Familien Salm geprägt wurde, die ab 1884 aus Bornheim-Waldorf (Kreis Bonn) über Bausendorf (Kreis Wittlich) nach Ottweiler übersiedelten. Sie traten als wirtschaftlich und politisch engagierte Familie das Erbe der Familien Albert und Coblenz an, die weit über die Hälfte des 19. Jahrhunderts die jüdische Gemeinde Ottweiler bestimmten und das gesellschaftliche Leben Ottweilers mitgestalteten.
Im Anschluss an die Darlegungen zu dem Schicksal der Familie Artur Salm gehen die Referenten auf einige Besonderheiten einzelner Grabstelen ein, bevor sie den Besuchern die Möglichkeit geben, ungezwungen sich einzelne Grabstellen anzuschauen, um Fragen zu formulieren, die in einem abschließenden Gespräch beantwortet werden.
Diese Führung erfolgt in Kooperation mit der Kreisvolkshochschule Neunkirchen, die aus organisatorischen Gründen in ihrer Ankündigung um eine Anmeldung bittet. Unabhängig von der erbetenen Anmeldung bei der KVHS Neunkirchen ist die Führung für alle Interessierten offen. Klaus Burr und Hans-Joachim Hoffmann freuen sich auf Ihren Besuch.
Termin: Samstag 12.09.2015
Uhrzeit: 15.00 Uhr
Treffpunkt: Aufgang zum Friedhof in der Straße Maria-Juchacz-Ring (ca. 80 m hinter der Abzweigung Karl-Marx-Straße) Dauer: ca. 1 ½ Stunde

[Regionalforum-Saar] 200 jahre wiener kongress

Date: 2015/09/08 15:56:09
From: Geiger, Roland via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Einladung zum Öffentlichen Vortrag, Eintritt frei

Freitag, 18. September 2015, 19.15 Uhr
Landesamt für Zentrale Dienste (LZD), Sitzungssaal in der Hardenberg-str. 6, 66119 Saarbrücken
Es spricht:
Prof. Dr. Reiner Marcowitz, Université de Lorraine, Metz
200 Jahre Wiener Kongress - Modellhaftes und Zeitgebundenes einer Nachkriegsordnung.
Der Wiener Kongress erfreut sich momentan nicht nur dank seines 200. Jubiläums in der Geschichtswissenschaft und seitens einer historisch-politisch interessierten Öf-fentlichkeit eines besonderen Interesses, ja einer ausgesprochenen Wertschätzung. Dies erklärt sich auch aus der Tatsache, dass er selbst aus unserer gegenwärtigen Perspektive, anders als vorhergehende große und auch durchaus erfolgreiche (Frie-dens-)Kongresse, in mehrfacher Hinsicht modern und uns damit näher wirkt. Indes fragt sich gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Global- und Regionalkonflikte, welche Aspekte des Wiener Kongresses tatsächlich noch relevant, womöglich sogar modellhaft für die internationale Politik der Gegenwart sein können.

Reiner Marcowitz ist Professor für Deutschlandstudien an der Université de Lorraine, Direktor des Centre d'études germaniques interculturelles de Lorraine (CEGIL) und Direktor des Centre franco-allemand de Lorraine (CFALOR).

Seine Forschungsschwerpunkte sind: Internationale Beziehungen im 19. und 20. Jahrhun-dert; Französische Geschichte und deutsch-französische Beziehungen im 19. und 20. Jahr-hundert; Deutsche Geschichte seit 1945.
 

[Regionalforum-Saar] neues Familienbuch Lebach

Date: 2015/09/11 08:48:52
From: Geiger, Roland via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Quellen zur Genealogie im Landkreis Saarlouis und angrenzenden Gebieten

 

Band 54

 

Inge Riedel

 

Die Einwohner von Lebach   mit

Eidenborn, Falscheid, Greinhof, Hahn, Jabach, Knorscheid, Landsweiler, Motte, Niedersaubach und Rümmelbach vor 1815

 

2 Bände mit 984 Seiten

mit 15320 Personen

56 Abbildungen, mit Orts-, Berufs- und Familiennamenregister

Scans der Unterschriften aus den Kirchenbüchern

 

Preis: 29 €  zzgl. Porto und Verpackung (26 € für Mitglieder)

 

Einzusenden an:

Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e. V.

Kreisarchiv Saarlouis

Postfach 1840

66718 Saarlouis

Tel.: 06831/444-425

Email heimatkunde(a)vfh-saarlouis.de

 

[Regionalforum-Saar] Tag des offenen Denkmals 2015 in Alsfassen am 13ten September

Date: 2015/09/11 09:52:34
From: Geiger, Roland via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Guten Morgen,

 

ein paar aktuelle Informationen zur Veranstaltung „Tag des offenen Denkmals“ auf unserem Hof in St. Wendel-Alsfassen, Alsfassener Straße 17, am kommenden Sonntag, 13ter September 2015.

 

Anreise

 

Sie finden Alsfassen, wenn Sie über die B-41 von Saarbrücken her kommen, in dem Sie die ersten beiden Ausfahrten für St. Wendel ignorieren und die dritte abbiegen. Dort wird auf „Alsfassen“ sowie Bliesen und Oberthal verwiesen. Biegen Sie ab und unten an der Straße nach links.

Sie passieren einen Pferdehof (rechts) und das Ortsschild.

Sie passieren eine Straße, die nach rechts geht (Saarbrücker Straße).

Sie fahren geradeaus, ein paar hundert Meter, auf der Alsfassener Straße.

Dann geht es leicht hügelan, und kurz davor zur Linken ist ein kleines Firmengebäude der „Conatex“. Dort vor der Tür parken Sie Ihren Wagen (alternativ genau gegenüber auf dem kleinen Parkplatz).

Sie gehen die Alsfassener Straße weiter, überqueren sie am Zebrastreifen und wenden sich nach links.

Über die Straße „Zum Falkenbösch“ hinweg an dem Haus entlang und die Hecke entlang „fallen“ Sie über das große Schild, das wir unten an der Straße stehen haben. Einfach jetzt die Einfahrt hinauf.

 

PS: Wenn Sie von Norden kommen auf der B41, ist es die erste St. Wendeler Ausfahrt.

 

Was es bei uns gibt.

 

Es gibt einen kleinen Rundgang durchs Haus, Flur, drei Zimmer, Wintergarten mit Ausstellungsstücken zur Geschichte des Hauses bzw. der römischen Ausgrabungen.

 

In einem der Zelte gibt es eine kleine Ausstellung „vom Flachs zum Leinen“.

 

Das große Rad vor der Tür gehört zu einer „Fliegenden Festung“ aus dem 2. Weltkrieg, die auf Heiligabend 1944 bei Sarralbe eine Bruchlandung machte.

 

In der Scheune gibt es Kaffee und Kuchen, außerdem bieten wir 1999er Birnen- und Kräuterschnaps aus meines Schwiegervaters Beständen an.

 

Ich habe zum Anlaß die Geschichte unseres Hauses verfaßt, die Sie zum Preis von 10 Euro erwerben können (100 Seiten, A5, vollfarbig, Paperback)

 

Zeiten

 

Wir öffnen um 10 Uhr morgens und schließen um 18 Uhr abends.

Wenns regnet, stellen wir uns in unseren beiden großen Zelten unter.

 

Besucherzahl geschätzt: 5 bis 500.

 

Anschrift: Alsfassener Straße 17, 66606 St. Wendel.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Roland Geiger

 

 

[Regionalforum-Saar] Namborner Kirchenbücher 176 9-1893

Date: 2015/09/17 15:43:01
From: Geiger, Roland via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Hallo,

    am vergangenen Wochenende habe ich das Buch „Namborner Kirchenbücher 1769-1893, Edition und Bestandsaufnahme“ erhalten, das jüngst von Claudia E. Schmitt aus Eisweiler verfaßt wurde.

    Es ist kein Ortsfamilienbuch, wie sie allgemein jetzt bei uns herausgegeben werden, sondern tatsächlich „nur“ eine chronologische Abschrift der Kirchenbücher der katholischen Pfarrei Namborn, die Mitte des 18ten Jahrhunderts von der Pfarrei Bliesen losgelöst wurde.

    Frau Schmitt hat die Personendaten aus den lateinischen Einträgen entnommen und ihrer Entstehung nach gelistet. Zwar hat sie das originäre Latein übersetzt - z.B. aus filius legitimus „Jacobi Seiler et Catharinae Wagner“ wurde „S.v. Jakob Seiler und Katharina Wagner“ -, aber die Nachnamen hat sie - so ich das erkennen kann - in der vorhandenen Schreibweise belassen. Ich habe es an der Müllerfamilie „Thienes“ ausprobiert, die im Buch als „Thienes“ und „Thinnes“, „Thines“ und „Thinnis“ sowie „Tines“ und „Tinnes“ vorkommt. D.h. der Suchende tut gut daran, auch Namensvariationen in Betracht zu ziehen. Am Ende des Buches gibt es zwei Register - eins für Orts-, das andere für Nachnamen.

    Das Buch gliedert sich in die Kapitel „Einführung“, worin Frau Schmitt auf Ihre Quellen eingeht (Seite 1 bis 18), gefolgt von der eigentlichen „Edition“, untergliedert in die „Erstkommunion“, „Firmungen“, „Taufen“, „Heiraten“ und „Sterbefälle“ (Seite 19 bis 640). Die Statistiken im Folgenden (Seite 641-654) sind recht interessant, vor allem eine Grafik, die die Altersverteilung bei den Sterbefällen nach Jahren zeigt. Am höchsten zeigt sie die Sterblichkeit bei Kindern von 1-12 Monaten und 1-6 Jahren. Dann geht sie drastig zurück (niedrigste bei 17-20 Jahren), um ab den 21-30jährigen bis 71-80jährigen im Durchschnitt auf gleicher Höhe zu bleiben. Gerade vor kurzem habe ich noch in einem Vortrag den uralten Mist gehört, „daß die Leute ja früher nicht so alt wurden und schon mit 50 uralt waren und 60 selten erlebten, und dann die üblichen bitterbösen Blicke geerntet, als ich zu widersprechen wagte.

    Das letzte Kapitel widmet sich der Geschichte der Pfarrei Namborn, und ein Anhang u.a. mit Quellenangaben und den beiden genannten Verzeichnissen schließt das Buch auf Seite 713.

    Als ich das Buch zum erstenmal in die Hand nahm und kurz reinschaute, dachte ich: Ojeh, das sind nur Abschriften resp. Übersetzungen der Originaleinträge, da mußt Du Dir ja alles raussuchen. Aber jetzt, wo ich ein paar Stunden damit gearbeitet habe, glaube ich, daß das gar nicht mal so schlecht ist. Die meisten Ortsfamilienbücher kranken m.E. nicht an der Übernahme der Daten aus den Quellen, sondern an deren Verarbeitung. D. h. der Zuordnung von Kindern zu Eltern, von Ehepartnern untereinander usw. Da wird gern passend gemacht, was nicht wirklich paßt bzw. was vermutlich passen könnte.

    Dieses Problem umgeht die Autorin in diesem Buch, in dem sie die Originaldaten „nur“ ins Deutsche übersetzt und es dem Suchenden überläßt, was er damit macht. Es kostet also immer noch Zeit und Mühe, die Daten heraus zu suchen.

    Und das ist nicht schlecht. Denn damit bekommen all die anderen, die bisher nur mal schnell in das fertige Familienbuch reingeschaut und ihre gesuchten Daten dort entnommen haben, eine Idee, wie das ist, vor einem solchen Schinken zu sitzen und sich die Daten zusammen suchen zu müssen.

    Mir haben schon manchmal meine Quellen leid getan, die auf die reinen Daten reduziert werden. Im Heiratsregister im Pfarrarchi St. Wendel gibt es um 1700 ellenlange Texte in Deutsch, in denen lang und breit erklärt wird, was da vor sich geht, statt einfach zu schreiben: der da heiratet die da. Wir sind stellenweise etwas bequem geworden und tendieren dazu, einfach von anderen abzuschreiben, und den schönen altmodischen Suchvorgang jemand anderem zu überlassen.

    Die Edition eines Kirchenregisters hat natürlich den entscheidenen Nachteil, daß die enthaltenen Daten sich nur auf eine Gruppe von Menschen beziehen, nämlich Katholiken. Gerade im 19ten Jahrhundert wohnten aber in dem Bereich, den damals und heute die Pfarrei Namborn umfaßte, auch Protestanten und Juden. Und die bleiben in diesem Falle ungenannt. Dabei haben wir Quellen, die ihre Daten enthalten: die Standesamtsakten, die im Falle von Namborn bis ins Jahr 1800 zurückreichen. Sie sind reichhaltiger, exakter und vollständiger. Denn als im Juli 1874 aufgrund der sog. Namborner Krawalle während des Preußischen Kulturkampfes der Namborner Pfarrer Isbert nach Saarbrücken ins Gefängnis kam, verzichtete die Pfarrei Namborn auf die Einsetzung eines Pfarrers, der durch die Obrigkeit benannt worden wäre. Damit blieb die Stelle 10 Jahre lang vakant, d.h. es gibt keine Aufzeichnungen aus der Zeit dieser 10 Jahre. Trotzdem wurden Kinder geboren, heirateten Paare und starben Menschen.

    Und dann die Daten z.B. bei vielen Sterbefällen zwischen 1834 und 1842. Was nutzt es mir, wenn da steht: „Maria Thienes, Albach, + 22.12.1837“? Woher soll ich wissen, wer das ist, wenn ich zu allen fünf „Maria Thienes“, die ich habe, weiß, daß sie von der Mühle im Albach stammen und zu allen fünf schon Sterbedaten habe, die von diesem abweichen?

    Was mache ich also: ich nehme dieses Datum und schaue im Standesamtsregister nach, denn dort stehen die Eltern und das Alter der Gestorbenen dabei.

 

    Insgesamt hat mich die Herausgabe dieser Arbeit sehr gefreut, denn gerade hier oben im Raum Namborn gibt es in dieser Hinsicht bisher überhaupt noch nichts. Somit wird nicht etwa eine Lücke geschlossen, sondern ein neues Feld eröffnet. In einer vielleicht „altmodisch“ anmutenden, weil kaum noch gebräuchlichen, aber m.E. doch interessanten und den Benutzer durchaus fordernden Weise.

    Starke Sache.

 

„Namborner Kirchenbücher 1769-1893

Edition und Bestandsaufnahme“

von Claudia E. Schmitt

ces-verlag(a)gmx.de

 

CES-Verlag, 2015

ISBN 978-3-930771-99-8

Preis 29,90 Euro

plus 4,50 Euro Porto und Verpackung.

 

 

Mit freundlichem Gruß
 
Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] Historische Kasbruchführung a m Samstag dem 26.09.2015

Date: 2015/09/20 16:16:31
From: Michaela Becker <Michaela-Becker(a)gmx.net>

Historische Kasbruchführung 

Der Wellesweiler Arbeitskreis für Geschichte veranstaltet am Samstag, dem 26.September 2015
seine diesjährige Kasbruchführung.

Prof. Alfons Kolling, der als Ausgräber und spätere Landeskonservator als der profundeste
Kenner des Kasbruches gilt, hat seine Erkenntnisse seiner Forschungstätigkeit in einem Buch 
„ Ein gallorömische Quellheiligtum:  KASBUCH  NEUNKIRCHEN WELLESWEILER“ 2002 niedergeschrieben. 
Diese Veröffentlichung, sie ist übrigens bei Bücher König erhältlich, und eigene Recherchen dienen
als Grundlage für die geführte Wanderung. 

Im Mittelpunkt der Führung stehen die Bodendenkmäler aus der gallo-römischen Besiedlungszeit, 
die neben dem Quellheiligtum markante archäologische Bedeutsamkeitvim Raume Neunkirchen haben.
Neben den Grabanlagen und der Töpferei, die Belege für einen existierenden Kult der Totenverehrung
sind, finden sich im Kasbruchtal Anlagen die Hinweise auf die Lebenswelt unserer Vorfahren geben,
wie die Eisenschmelze im Landerthal und die Steinbrüche. 

Die Führung beginnt um 14.00 Uhr, Parkplatz am Wasserwerk in Wellesweiler. Sie dauert ca.
2 ½ Stunden. Es führt Hans Günther Sachs.   

[Regionalforum-Saar] Konf: Die Tabula Peutingeriana. Eine Tagung der Ernst-Kirsten-Gesellschaft

Date: 2015/09/21 23:44:26
From: Geiger, Roland via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Salve,
 
das wäre eine Tagung, an der ich gerne teilnehmen würde. Aber so knapp ist der Termin angesetzt, da kann ich nicht mehr reagieren.
 
Vielleicht aber jemand von Ihnen.
 
Mit freundlichem Gruß
 
Roland Geiger
 
------------
 
Ernst-Kirsten-Gesellschaft. Internationale Gesellschaft für Historische
Geographie der Alten Welt und der Lehrstuhl für Alte Geschichte der
Universität Eichstätt
08.10.2015-10.10.2015, Eichstätt, Collegium Willibaldinum, Thomassaal (F
104), Leonrodplatz 3, 85072 Eichstätt

Die Tabula Peutingeriana ist eines der beeindruckendsten antiken
Zeugnisse, das uns in mittelalterlicher Kopie überliefert ist. Auf der
rund 7 m langen Pergamentrolle ist annähernd die gesamte bekannte
'antike Welt' von Iberien bis Indien abgebildet - und dies bei einer
Rollenhöhe von lediglich 36 cm. Nachdem sie für rund 200 Jahre als
Produkt einer imperialen, römischen Kartographie galt, haben neue
Forschungsansätze in den letzten Jahren die Tabula und mit ihr das
gesamte Themenfeld der Geographie und Kartographie in ein neues Licht
gerückt.
Vom 8. bis zum 10. Oktober 2015 widmen daher der Lehrstuhl für Alte
Geschichte der Universität Eichstätt und die Ernst-Kirsten-Gesellschaft.
Internationale Gesellschaft für Historische Geographie der Alten Welt
diesem bedeutenden Dokument eine Tagung. Insgesamt 19 Vortragende aus
sieben Ländern werden dabei verschiedene Forschungsansätze,
Datierungsmöglichkeiten und Fragestellungen rund um die Tabula
diskutieren.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos, es wird jedoch um eine
vorherige Anmeldung bei Kristina Heubach (K.Heubach(a)ku.de) gebeten.

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Donnerstag, 8.10.2015

14:00-14:05: Grußwort: Gernot Michael Müller, Vizepräsident für
Profilentwicklung, Vernetzung und Internationales der Universität
Eichstätt-Ingolstadt

14:05-14:15: Einführung: Michael Rathmann

Sektion 1 "Grundlagen und mathematische Aspekte I"
Moderation: Gernot Michael Müller

14:15-15:00: Ekkehard Weber (Wien): Die Datierungen des antiken
Originals

15:00-15:45: Pascal Arnaud (Lyon): The great cartographic fear of the
second century AD: thinking the empire in an expanding world

15:45-16:30: Kurt Guckelsberger (Braunschweig):
Mathematisch-kartographische Überlegungen zur Tabula Peutingeriana

16:30-17:00: Kaffeepause

Moderation: Alexander Podossinov

17:00-17:45: Dmitry Shcheglov (St. Petersburg): A Comparative Analysis
of Distances on the Tabula Peutingeriana (the Case of Italy)

17:45-18:30: Katerina Ilyushechkina (Moskau): Zur Darstellung von
Flüssen auf der Tabula Peutingeriana. Zwischen Dekoration und Funktion

Freitag, 9.10.2015

Sektion 2 "Räume: Der Westen"
Moderation: Mustafa Sayar

9:00-9:45: Ulrich Fellmeth (Hohenheim): Überlegungen zur
Alltagstauglichkeit der Tabula Peutingeriana am Beispiel des
Mittelraumes Gallien

9:45-10:30: Michael Rathmann (Eichstätt): Italien auf der Tabula
Peutingeriana

10:30-11:00: Kaffeepause

11:00-11:45: Karl Strobel (Klagenfurt): Der Donauraum in der
Kartographie des Ptolemaios: Zwischen Aktualität und Antiquiertheit

12:00-13:30: Mittagspause

Moderation: Pascal Arnaud

13:30-14:15: Alexander Podossinov (Moskau): Osteuropa auf der Tabula
Peutingeriana: einige Beobachtungen zur kartographischen Technik und
Nomenklatur

14:15-15:00: Mustafa Sayar (Istanbul): Die historische Geographie
Südostthrakiens nach der Tabula Peutingeriana

Sektion 3 "Räume: Asia minor"
Moderation: Kristina Heubach

15:00-15:45: Andreas Külzer (Wien): Zur Darstellung der thrakischen
Chersones und des westlichen Kleinasiens

15:45-16:15: Kaffeepause

16:15-17:00: Sergey Saprykin (Moskau): Machare = Machara of Rav. Anonym.
IV.3, V. 10 and Macara of Tab. Peut. VIII. 2: A New Mithridatic Katoikia
at Bosporus

17:00-17:45: Ergün Lafli (Izmir): Galatien und Phrygien in der Tabula
Peutingeriana: Neue Forschungen im südlichen Galatien

Samstag, 10.10.2015

Sektion 4 "Räume: Asia maior"
Moderation: Bardo Gauly

9:00-9:45: Johannes Engels (Bonn): Die Darstellung des Kaspischen Meeres
auf der Tabula Peutingeriana als Indiz für die Zeitstellung ihres
Raumbildes?

9:45-10:30: Christiane Braun (Stuttgart): Der Alexanderzug in der Tabula
Peutingeriana. Eine Untersuchung der Strecke "Hecantopolis - Alexandria
(Areia) - Propasta" in der TP und in anderen Quellen

10:30-11:00: Kaffeepause

11:00-11:45: Monika Schuol (Berlin): Indien auf der Tabula
Peutingeriana

12:00-13:30: Mittagspause

Moderation: Johannes Engels

13:30-14:15: Veronica Bucciantini (Florenz): Die östlichen Grenzen der
Oikumene: Bemerkungen über das XI. Segment der Tabula Peutingeriana

Sektion 5 "Grundlagen und mathematische Aspekte II"

14:15-15:00: Kai Brodersen (Erfurt): Vom Wert der Topologie für die
Geographie

15:00-15:45: Richard Talbert (Chapel Hill): The Peutinger Map and
'Geographical' Portable Sundials: A Shared Worldview?

15:45-16:00: Michael Rathmann (Eichstätt): Schlusswort

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Kristina Heubach

Lehrstuhl für Alte Geschichte
Universität Eichstätt-Ingolstadt
Universitätsallee 1, 85072 Eichstätt


K.Heubach(a)ku.de

[Regionalforum-Saar] Ausstellung zu den historischen Wahlen 1935 und 1955 im Saarland

Date: 2015/09/22 08:55:50
From: Geiger, Roland via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Der Verein für Landeskunde VLS informiert:
 
23. September 2015 = Ausstellung zu den historischen Wahlen 1935 und 1955 im Saarland wird eröffnet.
Landesweite historische Ausstellung wird in Landsweiler-Reden gezeigt.
Schiffweiler. Zweimal im Abstand von 20 Jahren entschieden im 20.Jahrhundert die Saarländer über ihre staatsrechtliche Zukunft.

1935, nach 15 jähriger Völkerbundsverwaltung, ging es um die Frage, ob das „Saargebiet“ weiterhin unter der Verwaltung durch den Völkerbund verbleiben, an Frankreich oder Deutschland (in dem inzwischen Hitler und der Nationalsozialismus das Sagen hatten) angeschlossen werden solle.
1955, nach französischer Besatzungszeit und anschließender autonomer Verwaltung, stimmten die Saarländer über ein sog. „Saarstatut“ ab, das das Saarland – unter der Aufsicht der „West-europäischen Union“ – zu einem europäischen Territorium zwischen Frankreich und Deutschland machen sollte.
Beide Male, 1955 wegen der Fragestellung nur indirekt, entschieden sich die Saarländer für eine An- bzw. Rückgliederung an Deutschland.

Der Verein für Landeskunde im Saarland e.V. (VLS) hat, im Rahmen der von der Staatskanzlei in diesem Jahr stattfindenden Jubiläumsfeierlichkeiten zu diesem Thema, zu beiden historischen „Fixpunkten“ eine Ausstellung erarbeitet.

Am Mittwoch, dem 23. September 2015, um 19.00 Uhr wird sie mit einem Vortrag von Bernhard Planz und Guido Jung unter dem Titel „1935 – trotz Hitler Rückkehr ins Reich“ eröffnet.

Ein weiterer Vortrag mit dem Titel „1955 – für oder gegen das Saarstatut“, der ebenfalls von den Referenten Planz und Jung gehalten wird, findet am Mittwoch, dem 07. Oktober 2015, um 18.00 Uhr statt.

Die Ausstellung, die im Verlesesaal des ehemaligen Bergwerks Reden im Schiffweiler Ortsteil Landsweiler-Reden gezeigt wird, ist vom 24.September 2015 bis 09.Oktober 2015 täglich von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet und kann auch von Schulklassen oder Gruppen besucht werden.

Weitere Informationen erhalten Sie bei dem VLS-Vorsitzenden Friedrich Denne unter 06821-962156. Der Eintritt ist frei.

[Regionalforum-Saar] Tilemann Stella

Date: 2015/09/22 08:56:54
From: Geiger, Roland via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Der Verein für Landeskunde VLS informiert:
 
01.Oktober 2015
Tilemann Stella, der Mann der Neunkirchen zum ersten Mal auf einer Karte darstellte
Neunkirchen. Tilemann Stoltz aus Siegen, genannt Stella, war Kartograph und Fachmann für Kanalbau in Diensten von Herzog Johann Albrecht I. von Mecklenburg. Stella konnte ausgedehnte Reisen unternehmen, um seine Kenntnisse zu erweitern. Bei seinen Reisen schuf er auch Karten für andere Herrschaften.
1563 erhielt er von Herzog Wolfgang von Pfalz-Zweibrücken (1526 – 1569) den Auftrag, eine Karte der zu Pfalz-Zweibrücken gehörenden Ämter Zweibrücken und Kirkel zu schaffen. Stella hat daraufhin zwischen 1563 und 1563 das Herrschaftsgebiet der Herzöge von Pfalz-Zweibrücken vermessen und aufgezeichnet und dabei auch die angrenzenden Randgebiete dieser Herrschaft mit gezeichnet. So kam Neunkirchen zu seiner ersten kartografischen Darstellung. Das Kartenwerk besteht aus 16 Einzelblättern in einem fast quadratischen Format von ca. 39 x 40 cm im Maßstab von 1:25000, das er bereits 1564 vorlegen konnte.
Aufgrund der Verbindung Pfalz-Zweibrücken zu Schweden, die Linie Pfalz-Zweibrücken-Kleeburg stellte ab 1654 die schwedischen Könige, befinden sich die Originalkarten heute in der königlichen Bibliothek in Stockholm.
Der Referent befasst sich in seinem Vortrag mit dem Leben und dem Werk des berühmten Kartographen.
Der Vortrag findet am Donnerstag den 01.Oktober 2015 um 19.00 Uhr in den Räumen des Historischen Vereins Stadt Neunkirchen in der Irrgartenstraße in Neunkirchen statt. Referent ist Manfred Ruffing.
Gäste sind herzlich willkommen. Nichtmitglieder zahlen 3,00 Euro.
01.

[Regionalforum-Saar] Das Schicksal der Heimatlosen

Date: 2015/09/22 09:11:40
From: Geiger, Roland via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

gestern in der SZ: 

Das Schicksal der Heimatlosen

Deutsch-französische Historiker-Gruppe untersuchte Evakuierungen im Weltkrieg

Mehrere Jahre haben deutsche und französische Historiker die großen Evakuierungen beiderseits der deutsch-französischen Grenze erforscht. Eine Tagung in Saarbrücken bildete den Abschluss.

Saarbrücken. Im Herbst 1939, nach dem deutschen Angriff auf Polen, erfuhren viele Saarländer am eigenen Leib, was es heißt, die Koffer zu packen und kriegsbedingt fortzugehen, um Hunderte Kilometer entfernt bei Fremden einquartiert zu werden. Von den groß angelegten Evakuierungen aus den sogenannten roten Zonen der deutsch-französischen Grenze waren damals auch Pfälzer und Badener – auf deutscher Seite – und Elsässer und Lothringer betroffen. „Die Systeme waren unterschiedlich, Deutschland eine Diktatur, Frankreich eine parlamentarische Demokratie. Doch die Abläufe der Evakuierung und die Erfahrungen der Evakuierten in vieler Hinsicht ähnlich“, sagte Fabian Lemmes. Der Bochumer Junior-Professor gehört zu einer deutsch-französischen Historiker-Gruppe, die bis Freitag in Saarbrücken tagte.

Die rund 15 Experten – darunter Rainer Hudemann, Historiker an der Saar-Uni – haben in einem mehrjährigen Forschungsprojekt das Phänomen der Evakuierungen im deutsch-französischen Grenzraum im Zweiten Weltkrieg im transnationalen Vergleich beleuchtet. Die Quellenlage sei sehr kompliziert, sagte Lemmes zu den Herausforderungen. So wisse man einerseits ziemlich genau, dass auf französischer Seite 1939 rund 600 000 Menschen evakuiert wurden, auf deutscher Seite aber schwankten die Angaben zwischen 500 000 und 1,3 Millionen.

An die aktuelle Situation erinnert, was Johannes Großmann, Junior-Professor in Tübingen, über die Reaktion auf die Evakuierten in der Bevölkerung berichtete: „Es gab Mithilfe, aber auch Protest und Diskriminierungen.“ Die erfuhren die Elsass-Lothringer im Südwesten etwa, weil sie oft kein Französisch, nur Dialekt beherrschten. Als „Stockfranzosen“ und „Westwall-Zigeuner“ wiederum wurden die Saarländer tituliert. Auch die Religion sorgte laut Großmann für Probleme: Die Elsässer und Lothringer eckten mit ihrer Frömmigkeit im laizistischen Inner-Frankreich an, das NS-Regime wiederum quartierte ohne Rücksicht Katholiken in protestantischen Gegenden ein und umgekehrt. „Die sozialen und konfessionellen Schranken waren damals ja noch unüberwindbar“, betonte Lemmes.

Mit diesen Unterschieden sei man in Deutschland und Frankreich jedoch ganz unterschiedlich umgegangen, so Großmann. Dass die Elsässer und Lothringer „anders“ sind, habe man in Frankreich als Chance angesehen, etwas, das potenziell überwindbar sei. Im Deutschen Reich hingegen, wo man davon ausging, dass die Saarländer und anderen Evakuierten auf jeden Fall zurückgehen würden, habe man die Gegensätze als unauslöschlich angenommen.

Das mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und seinem französischen Pendant, der ANR, geförderte Projekt befasste sich sowohl mit den politischen, wirtschaftlichen wie sozialen Aspekten der Evakuierungen, angefangen von den Planungen durch Verwaltung und Militär bis hin zur individuellen und kollektiven Erinnerung in der Zeit danach. sbu

[Regionalforum-Saar] Vortrag über die jüdische Geschichte Merzigs

Date: 2015/09/22 09:13:30
From: Geiger, Roland via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

gestern in der SZ:  

Vortrag über die jüdische Geschichte Merzigs

 

Merzig. Über „Juden in Merzig“ referiert der Historiker Frank Hirsch am Donnerstag, 24. September, um 18.30 Uhr im Museum Schloss Fellenberg (Torstraße 45 a) in Merzig. An Beispielen wie dem Kreditmarkt und dem Kaufhaus will Hirsch aufzeigen, wie die jüdische Bevölkerung in Merzig im 19. Jahrhundert zur Modernisierung des ländlichen Raums beigetragen hat. red

[Regionalforum-Saar] Wie einst die Legionäre leb ten

Date: 2015/09/22 09:15:47
From: Geiger, Roland via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

heute in der SZ:  

Wie einst die Legionäre lebten

Tag der offenen Grabung in Hermeskeil mit neuen Erkenntnissen

Die 1000 Zelte der zwei römischen Legionen standen mitten im Siedlungsgebiet des Keltenstammes der Treverer. Am Ende der siebten Grabungskampagne stellten die Archäologen um Projektleiterin Dr. Sabine Hornung ihre neuesten Erkenntnisse vor. Die große Ackerfläche in der Nähe des Waldstadions trägt Weltgeschichte in sich.

Von SZ-Mitarbeiter Herbert Thormeyer

Nonnweiler. Das Holz der Feuerstelle raucht noch ein wenig. So, als ob die Legionäre sich gerade in ihrem Zelt schlafen gelegt hätten. „Das haben wir nachgebaut, damit die Besucher sich das besser vorstellen können“, sagt Sabine Hornung, Projektleiterin der Grabung in der Nähe des Hermeskeiler Waldstadions. Die Altertumsforscherin der Mainzer Johannes-Gutenberg-Universität entwickelt seit 2010 ein immer klareres Bild von dem, was sich um 50 vor Christus hier abgespielt hat. „Man stelle sich vor, da kommen zwei Legionen Römer und bauen eine Garnison mit 1000 Zelten mitten ins Siedlungsgebiet der Treverer“, sagt Hornung. Die Stelle war in nur fünf Kilometern Entfernung zum keltischen Ringwall gut ausgewählt. Rom zeigte Präsenz gegenüber dem Teil der Treverer, der nicht mit der Besatzungsmacht zusammenarbeiten wollte.

Wie das dort einmal ausgesehen hat, haben Hornung, ihr Grabungsleiter Patrick Mertl und neun Studenten anhand der Feuerstellen herausgefunden. „Vor jedem Zelt mit etwa acht Mann wurde gekocht oder gegrillt“, bestätigt Mertl. Studenten sind gerade dabei, Fotos zu machen, die ein Rechner für die wissenschaftliche Auswertung in einem 3-D-Modell zusammenfasst.

Jede Farbveränderung im Boden sagt viel aus, denn, erklärt Hornung: „Müll ist wichtig. Der sagt uns, wie und wovon hier gelebt wurde.“ Grabungsleiter Mertl sagt: „Gerade Asche ist spannend. Darin haben wir Reste von Getreide und Hülsenfrüchten gefunden, was zeigt, was möglicherweise hier gekocht wurde.“

10 00 Menschen im Lager

Rund 10 000 Menschen mussten versorgt werden. „Römische Amphoren haben wir gefunden“, zeigt Hornung den Beweis, dass Nachschub auch von weit herkam. Cäsar selbst hatte sich seinerzeit schriftlich über die aufständischen Treverer aufgeregt. Sein Feldherr Titus Labienus brach den Widerstand 51 vor Christus. „Kampfspuren haben wir jedoch keine gefunden“, sagt die Wissenschaftlerin.

Nicht nur Fußtruppen auf zwölf Hektar, sondern auch Hilfstruppen, die gallischen Reiter, auf sechs Hektar und die Versorgungsabteilung, der Tross, der ebenfalls zwölf Hektar für seine Arbeit benötigte, faszinierten allein von der Größe her die rund 300 Besucher, die sich das ansehen wollten. Auch die Arbeitsweise der Fachleute beeindruckte. Es gab eine gepflasterte Straße, auf die Nägel aus den Schuhen der Legionäre gefallen waren. „Man sieht die Leute regelrecht hier durchmarschieren“, sagt Hornung.

Einer der Besucher ist Heimatforscher Dittmar Lauer. Er sagt: „Dass die Römer hier waren, ist lange bekannt.“ Pastöre seien im Auftrag ihres Bischofs hier schon im vorletzten Jahrhundert auf Spurensuche gegangen. Es sei ein Glücksfall, dass jetzt professionell gegraben wird. Die Hochwälder sollten sich der Bedeutung ihrer Geschichte bewusst sein. Ob die Funde eine Weltsensation sind, könne man erst nach der Schlussauswertung beurteilen.

Auf einen Blick

Finanzierung: Möglich wurde die aktuelle Grabungskampagne in Hermeskeil erst durch den Spendenaufruf des Freundeskreises Nationalpark. Doch jetzt ist die Finanzierung für die kommenden beiden Jahre gesichert.

Die Archäologen schütten bald die Grabung zu, um im nächsten Jahr weiterzumachen, noch detailliertere Erkenntnisse über das gesamte Siedlungsgebiet zu gewinnen. Irgendwo, da sind sich die Archäologen sicher, müsste doch noch ein keltisches Heiligtum zu finden sein. doth

[Regionalforum-Saar] Indutiomarus und Cingetorix

Date: 2015/09/23 09:53:38
From: Geiger, Roland via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

heute in der SZ: 

Geschichte zum Leben erweckt

Historisches Stück „Indutiomarus und Cingetorix“ hat in Nonnweiler Premiere gefeiert

Eine Zeitreise auf der Theaterbühne: Das ist dem Historiker Manfred Peter mit seinem Stück über Indutiomarus gelungen. Im Nonweiler Kursaal entführten er und seine Mitstreiter die Zuschauer zu Kelten und Römern.

Von SZ-Mitarbeiter Heino Bernhardt

Nonnweiler. Theater ist Vorstellung. Und was läge da näher, dem Publikum in einer Theateraufführung die Gelegenheit zu geben, sich eine Vorstellung davon zu machen, wie sich Ereignisse aus Vergangenheit und Gegenwart zusammengefügt haben könnten zu einem großen Geschehen. Geht man damit in die Vergangenheit, liegt die Betonung auf „könnten“, denn nichts Genaues weiß man nicht. Man kann sich tatsächlichen historischen Abläufen lediglich annähern.

Manfred Peter, der passionierte Hochwälder Heimatforscher, ist jemand, der sich mit seinen Veröffentlichungen seit Jahrzehnten bemüht, die Geschichte seiner Heimat erlebbar und begreiflich zu machen. Was lag da nach all seinen Abhandlungen und Geschichten um Kelten und Römer, Fürsten und Feldherrn näher, als daraus einmal ein Theaterstück zu machen? Schließlich hat er die Vorlagen dazu ja längst selbst geschrieben.

Friedensfürst auf der Bühne

Jetzt hieß es im voll besetzten Nonnweiler Kursaal „Vorhang auf“ für das Schauspiel „Indutiomarus und Cingetorix – Das Schicksal des letzten Fürsten des Ringwalls von Otzenhausen und der Anfang vom Ende der keltischen Epoche“. Und der Autor wäre nicht der Autor, den das Publikum von seinen Vorträgen kennt, hätte er nicht selbstredend auch gleich die Aufgabe des Regisseurs und die Hauptrolle des Keltenfürsten übernommen. Peter, das ist nicht nur an diesem Abend zu spüren, liebt und lebt diesen „Friedensfürsten“ (Indutiomarus = der durch Waffenruhe groß Gewordene), dessen Lebensspuren er seit Jahren verfolgt. Diese Tatsache stellte bei der Schauspiel-Premiere gelegentlich auch die Mitspieler auf der Bühne vor die eine oder andere – eigentlich zu erwartende – Herausforderung. Immer dann nämlich, wenn der Autor „seinen“ Indutiomarus bei dessen Ausführungen über das Volk der Treverer und die Welten der Kelten weit abschweifen ließ von dem, was wohl eigentlich im Manuskript steht. Wobei es für die Qualität des gesamten Ensembles spricht, dass auch solche „Exkursionen“ mit Bravour gemeistert wurden.

Überhaupt, es musste ein gewaltiges Bündel an historischem Stoff an diesem Abend bewältigt werden. Jeder einzelne der fünf Akte konnte da nur blitzlichtartig einen kurzen Moment in der jahrhundertelang andauernden glücklichen und am Ende schicksalhaften Zeit der Kelten in unserer Heimat beleuchten. Zusammengehalten wurde das große Ganze durch den Einsatz eines Sprechers (Benno Weigel), der vor jedem Akt eine Einführung in die geschichtlichen Zusammenhänge gab. Wirkungsvoll in Szene gesetzt wurde dies von Akteuren, denen die Liebe zum historischen Rollenspiel anzumerken war. Ob keltische Krieger oder römische Legionäre – es zweifelte niemand im Saal daran, dass es so tatsächlich gewesen sein könnte. Alles kam authentisch an, wirkungsvoll untermalt von behutsam eingesetzter Musik, für die Christoph Oberweis mit seiner Gruppe verantwortlich zeichnete.

Anspielungen ergänzen Stück

Das Stück kam nicht ohne Anleihen und Zitate bekannter Werke aus – das machte es fürs Publikum eingängiger. So erinnerte die Szene des ersten Akts, ein Festmahl am Vorabend der Hochzeit von Indutiomarus' Tochter Etain mit Arda, an Da Vincis Letztes Abendmahl. Und als später im zweiten Akt ein keltischer Krieger im Feldlager Caesars nebenbei das Obelix-Zitat fallen lässt, „Die spinnen, die Römer“, um damit sein Unverständnis mit deren Herrschaftsgebaren zu kommentieren, diente dies sicher der besseren Vermittelbarkeit des Stoffs insgesamt und der Erheiterung im Saal im Besonderen.

Caesars Gallischer Krieg – der Generationen von Lateinschülern plagte – zu keiner Zeit war er besser verständlich. Was zum Teil auch an der Darstellung des jungen Caesar (Felix Ramminger) lag, dem man in seinem blasierten Machtgehabe seine geostrategischen Ambitionen auf die Herrschaft im damaligen römischen Weltreich jederzeit abnahm.

Liebe, Macht und Mystik

Übers ganze Stück verteilt sind Liebe, Verrat, Gier nach Macht und Reichtum, Rivalenkämpfe – Zutaten, aus denen auch moderne Seifenopern komponiert sind. Diese Komponenten sind es aber, die hier halfen, geschichtliche Zusammenhänge quasi zu übersetzen und verständlich zu machen. Verständnis auch für das gigantische Überbleibsel, dessen wirklicher Name niemand weiß: den Keltenring oberhalb von Otzenhausen. Am Ende kommt dann auch noch die Mystik ins Spiel: das Gesicht des Indutiomarus an der Spitze des Mannfelsens. Ein bleibendes Zeichen für die Nachwelt, die nun rätselt und versucht, die Mosaiksteine aus der Forschung zu einer Einheit zusammenzufügen.

Reenactment nennt man neudeutsch die Neuinszenierung konkreter geschichtlicher Ereignisse in möglichst authentischer Weise. Ganze Mittelalter- und Antiken-Festivals werden damit zum Leben erweckt. Peter hat mit seinem Schauspiel dieser Sparte der Darstellung zu einem Quantensprung in Richtung höchster Qualität verholfen. Dass diese große Leistung aller Akteure vor, hinter und auf der Bühne am Ende mit stehenden Ovationen gefeiert wurde, verwundert daher nicht.

Auf einen Blick

Die Personen und ihre Darsteller: Sprecher: Benno Weigel; Indutiomarus (Pottina), Herr des Oppidums Otzenhausen: Manfred Peter; Ethne, seine Frau: Asta Schwingel; Etain, beider Tochter: Nicole Fournier; Celtchar, Sohn des Indutiomarus: Julius Gorges; Cingetorix (Arda), Herr des Oppidums Titelberg: Peter Schneider; Feighir: Wolfgang Schwingel; Fechtna, Herr des Oppidums Kastel-Staadt: Franz Mader; Brandub, Herr des Oppidums Pommern-Karden: Thomas Croll; Etar, Herr des Oppidums Wallendorf: Michael Meyer; Ambiorix, Fürst der Eburonen: Gerald Wittwer; Tuachall, Oberster Druide von Gallien: Robin Ramminger; Sencha, Oberdruide bei Indutiomarus: Kai Willmann; Bedienstete im Hause Indutiomarus: Evi Zarth, Gisela Gross, Melina Meyer, Eva Stuhrmann, Christa Lehmann; Caesar, römischer Feldherr: Felix Ramminger; Labienus, sein erster General: Horst Zwetsch; Sabinus, römischer General: Ralf Kaspary; Hirtius, Caesars Schreiber: Leonhard Ramminger; Centurio: Phillip Kampfmann; Römische Legionäre: Achim Becker, Elmar Hauf, Michael Könen, Frank Linden, Marco Pelzer, Jürgen Plein, David Gorges; Keltische Krieger: Erik Peter, Benno Weigel; Musik: Christoph Oberweis mit Gruppe; Technik: Horst Peter, Horst Lauer, Fa. Trappmann, Stefan Schröder, Bernd Wagner; Ausstattung und Kostüme: Robin Ramminger, Doris Peter, Werner Backes, Nicole Koch; So

[Regionalforum-Saar] eine Burg in Schwarzenbach

Date: 2015/09/23 09:57:10
From: Geiger, Roland via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

heute in der SZ: 

Höhensiedlung vermutet, Burg gefunden

Grabungen der Archäologen am Söterberg bringen unerwartete Ergebnisse ans Licht

Die Geschichte Schwarzenbachs ist um ein bedeutendes Kapitel reicher. Archäologen haben auf einer Hügelkuppe unweit des Sportplatzes Spuren einer kleinen Burg aus dem frühen Mittelalter entdeckt. Von einer solchen Burg war bisher nichts bekannt.

Von SZ-Redakteur Volker Fuchs

Schwarzenbach. Völlig von Wald bedeckt erhebt sich die Kuppe des Söterberges 50 Meter über das Münzbachtal. Kein Waldweg führt nach oben, nur ein schmaler Pfad. Den haben Forscher der Uni Mainz in den vergangenen Wochen getreten. In Hörweite befindet sich das Industriegebiet von Otzenhausen, der Schwarzenbacher Sportplatz ist auch nicht fern.

Hier oben also wollen die Archäologen eine bedeutende Entdeckung gemacht haben, eine Turmburg aus der Zeit zwischen 800 und 1100 nach Christus in Nonnweiler gefunden haben. Eine Burg, von der bisher keine Chronik etwas erzählt.

Und dennoch ist es so, wie die Archäologen Sabine Hornung und Timo Lang von der Uni Mainz berichten. Dabei waren sie gar nicht auf der Suche nach einer Turmburg aus dem Mittelalter, sondern vermuteten hier oben eine spätrömische Höhensiedlung aus dem vierten Jahrhundert nach Christus.

Dafür sprachen Ziegelstücke aus der Römerzeit, die die Wissenschaftler zunächst bei einer Begehung gefunden hatten. Dass die Hügelkuppe von Menschenhand bearbeitet wurde, ließen Luftaufnahmen vermuten. Mit Hilfe eines Lasers wurde das Bodenprofil der Region vom Flugzeug aus abgetastet. Computerprogramme rechneten Bäume und Pflanzen weg. In dem Bild, das dann übrig blieb, konnten die Experte Hinweise auf eine Besiedlung finden. So sind deutlich Terrassen rund um den Hügel zu erkennen. Sie gehören wohl zur Befestigung der Burg. Eine geomagnetische Untersuchung lieferte weitere Informationen.

Vor zwei Jahren gruben die Wissenschaftler dann nach dieser Vorarbeit zum ersten Mal auf dem Hügel. In diesem Jahr folgte die zweite Grabung. Neben Projektleiterin Sabine Hornung und Grabungsleiter Timo Lang waren sechs Studenten daran beteiligt. Insgesamt suchten sie an neun Stellen nach Spuren der Vergangenheit.

Und fanden unter anderem Reste einer Mauer, die aus 60 mal 60 Zentimeter langen und 60 Zentimeter hohen behauenen Sandsteinblöcken besteht. Steinblöcke, die wohl von der etwa ein Kilometer entfernten römischen Siedlung Spätzrech auf den Hügel geschafft wurden. Eine klassische Zweitverwertung also. Ebenso wie bei den unzähligen Ziegelstücken aus der Römerzeit. Sie dienten als Füllmaterial. Die Steinblöcke bildeten vermutlich die Außenmauer der obersten Terrasse des Hügels. Die zudem mit einer Mauer oder Holzpalisade geschützt war. Auf der Kuppe bildete dann ein Burgturm das Herzstück der Befestigungsanlage. In einer der Sondagen haben die Ausgräber Pfostenlöcher gefunden, die in ihrer Anordnung auf ein hölzernes Tor hinweisen.

Woher aber wissen die Mitarbeiter der Uni Mainz, dass die Steine und Ziegel aus der Römerzeit für eine Burg im frühen Mittelalter genutzt wurden? Aus Scherben. „Wir haben mehrere hundert Funde gemacht“, sagt Timo Lang. Keramikscherben, die ins Mittelalter in die Zeit zwischen 800 und 1100 nach Christus verweisen. Hinzu kommen noch Glasfragmente. Diese Funde werden in den kommenden Monaten näher untersucht. Die Archäologen hoffen, dass sie dann die Burg genauer datieren können. „Wir haben keine einzige römische Scherbe ausgegraben, nur Ziegel und Steine“, so Lang, ein weiterer Hinweis, dass der Berg nicht schon von der Römern genutzt wurde.

Die unerwartete Entdeckung der Turmburg freut die Wissenschaftler: „Es ist der erste Nachweis einer Besiedlung in dieser Zeit in Nonnweiler“, erklärt Lang. Dies liefere auch Hinweise auf die strategische Bedeutung des Ortes in der Nähe von Verkehrswegen. Hornung: „Die Turmburg hat die Region kontrolliert“. Turmburgen hat es in jener Zeit vermutlich auch in Tholey und Lockweiler gegeben. „Die Siedlungsspuren dort sind ähnlich. Das waren damals wichtige Orte des lokalen Adels“, erklärt Sabine Hornung. Insgesamt wisse man recht viel über die keltisch-römische Besiedlung der Region, aber relativ wenig über das Früh- und Hochmittelalter. Das mache den Fund der Burg von Schwarzenbach um so wichtiger.

Die Grabung in Schwarzenbach ist Teil des Projektes der Gemeinde Nonnweiler und der Universität Mainz mit dem Titel „Landschaftsarchäologie im Umfeld des Hunnenringes“. Unterstützt wurde diese auch vom Landesdenkmalamt des Saarlandes. Die Gemeinde Nonnweiler hat dabei die Unterbringung und Verpflegung der Grabungsteilnehmer im Turnerheim in Braunshausen übernommen.

Thomas Finkler, Leiter der Tourist-Info der Gemeinde, beglückwünschte den Schwarzenbacher Ortsvorsteher Manfred Bock bei der Besichtigung des Fundortes: „Du bist jetzt Burgherr.“ Bocks Antwort: „Ich bin überrascht.“ Wie die Wissenschaftler auch, die Bürger des Hochwalddorfes ebenso.