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Datum 2014/11/06 19:35:10
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] Konf: Spuren im Material. Autopsie mittelalterlicher Objekte


Betreff 2014/11/26 12:04:01
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] Auszüge aus dem Dorfleben i n Zeiten des Krieges
2014/11/14 23:03:50
Michaela Becker
[Regionalforum-Saar] Vortrag am 19.11.2014 Welleswe iler Arbeitskreis für Geschichte, Landeskunde und Volksk ultur e.V.
Autor 2014/11/06 19:35:10
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] Konf: Spuren im Material. Autopsie mittelalterlicher Objekte

[Regionalforum-Saar] 12. Nohfelder Geschichtsabend

Date: 2014/11/06 16:51:14
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Buchvorstellung

„Ich war ein Plenni“

Erinnerungen an russische Kriegsgefangenschaft 1944 - 1948

 

Es war mitten im Sommer 1944 im Mittelabschnitt der Ostfront, in der Nähe der Stadt Witebsk. Leutnant Siegfried Kleemann hatte eine ganze Woche Vorräte gesammelt, um seinen zwanzigsten Geburtstag mit den Kameraden seiner Panzer-Einheit gebührend feiern zu können. Alle waren schon eingeladen. Aber es kam anders. Gefangenschaft statt Geburtstagsfeier - wajennoplenni, Kriegsgefangener, statt Geburtstagskind. Nach zehntägigem Marsch durch Hitze und Staub ohne Essen und Trinken zunächst in ein Durchgangslager, dann nach Moskau zum bekannten Kriegsgefangenenmarsch der Zehntausende, landete er schließlich im Kriegsgefangenenlager Grjasowez, etwa 500 km nordöstlich von Moskau. Hier verbrachte er die nächsten drei Jahre in Baracken und einem alten Klostergebäude gemeinsam mit weiteren 3600 Schicksalsgefährten und unzähligen Läusen, Flöhen und Ratten. Die Verlegung in das Lager in Sokol erschwerte die Situation. Hier herrschte nackter, erbarmungsloser Egoismus, der jede Gemeinsamkeit im Keim erstickte. Nach einem Jahr war der inzwischen 24 Jahre alte Plenni körperlich und seelisch so heruntergewirtschaftet, dass ihn der Lagerarzt in das Lazarett des Kriegsgefangenenlagers von Tscherepowez überwies. Einige Wochen später hieß es: „Sie sind entlassen.“

 

Der Autor und spätere Lehrer und Schulleiter in Türkismühle beschreibt auf 538 Seiten seine vier Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft ohne Bitterkeit, ohne Ressentiments gegenüber den Russen, er beschreibt Leben und Überleben informativ und in leicht verständlicher Sprache. Er beschreibt aber auch seine Enttäuschung über die Irreführungen im Dritten Reich und seine Niedergeschlagenheit nach dem Erwachen aus dem bösen Traum, der zum Trauma geworden war.

 

Im 30seitigen Anhang präsentiert der Autor neben interessanten Dokumenten aus der damaligen Zeit auch alle über die Gefangenschaft hinaus geretteten Utensilien wie Kascha(Brei)-Becher, Holzschuhe, Wickelgamaschen oder aus Holz geschnitzte Streichholzschachtel in Farbfotos. Die Originale können zum Teil an diesem Abend besichtigt werden.

 

Das Buch von Siegfried Kleemann, das Herr Robert Groß aus Winterbach vorstellen wird, wurde eigens für diese Ausgabe von ihm eingelesen, neu gesetzt, mit 25 Fotos versehen und druckfertig gemacht.

 

Die Gemeinde Nohfelden lädt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger am Freitag, 14. November 2014 um 19.00 Uhr in den Ratssaal Nohfelden herzlich ein.

 

Das Buch „Ich war ein Plenni“ kann im Anschluss zum Preis von 10,- EUR erworben werden und ist darüber hinaus erhältlich beim Kulturamt Nohfelden und bei den Heimatfreunden Türkismühle.