Monatsdigest

[Regionalforum-Saar] der fall oradour

Date: 2014/06/02 08:24:01
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

SR-Dokumentation „Der Fall Oradour“ heute in der ARD-Reihe „Geschichte im Ersten“

Im Ersten läuft heute Abend um 23.30 Uhr ein Film über das Massaker deutscher SS-Soldaten 1944 im französischen Örtchen Oradour-sur-Glane. Den Anstoß dazu lieferten Entdeckungen in Stasi-Akten.

Saarbrücken/Oradour. In Frankreich ist er ein nationales Trauma, in Deutschland dagegen kaum bekannt – der Fall Oradour. „Es ist das größte Massaker, das im Zweiten Weltkrieg von der SS in einem kleinen Dorf des Limousin an der französischen Zivilbevölkerung verübt wurde“, informiert der Saarländische Rundfunk (SR). Am heutigen Montag läuft die SR-Dokumentation „Der Fall Oradour – Ein Kriegsverbrechen und seine Folgen“ von Ute Casper in der ARD-Reihe „Geschichte im Ersten“ (23.30 Uhr).

Am 10. Juni 1944, vier Tage nach der Landung der Alliierten, ermordeten Soldaten der SS-Division „Das Reich“, schon auf dem Rückzug, 642 Bewohner des Dörfchens Oradour-sur-Glane auf barbarische Weise. Kinder, Frauen, Männer, ganze Schulklassen wurden erschossen und verbrannt. Nur sechs Menschen überlebten. Die Ruinen des niedergebrannten Dorfes erinnern bis heute an das Grauen – als Mahnmal. Im vergangenen Jahr besuchte Bundespräsident Joachim Gauck Oradour-sur-Glane. Es war der erste deutsche Staatsbesuch nach fast 70 Jahren an einem Ort, dessen Bewohner lange keine Deutschen ertragen konnten. An diesem 4. September 2013 kamen jedoch die Familien aus der ganzen Region, auch die letzten Überlebenden, um den deutschen Staatsbesuch zu empfangen.

Der Film sei weit mehr als eine historische Aufarbeitung, so der SR. „Denn erstmals nach fast 70 Jahren hat die deutsche Staatsanwaltschaft in Dortmund, zuständig für die Verfolgung von NS-Kriegsverbrechen, Ermittlungen aufgenommen.“ Die Dokumentation gehe der Frage nach, wieso so lange keine Strafverfolgung zustande kam, befragt die beiden letzten Überlebenden des Massakers, Robert Hébras und Marcel Darthout, und verfolgt, warum das Massaker von Oradour nun ans Licht der aktuellen juristischen Agenda gelangt.

Den entscheidenden Anstoß dazu lieferten laut SR einige spektakuläre Funde in den Akten der Stasi. Die Dokumentation entstand in Kooperation mit FranceT élévisions/France3 Limousin. tr

Heute, 23.30 Uhr, ARD

[Regionalforum-Saar] D-Day

Date: 2014/06/02 08:25:12
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 

Vergeben, aber nicht vergessen

70 Jahre D-Day – Wie Soldaten aus dem Saarland in der Normandie empfangen werden

70 Jahre nach der Landung der Alliierten in der Normandie gedenken diese Woche 100 Soldaten aus dem Saarland an der Atlantikküste der vielen Kriegsopfer. Mancher deutsche Soldat ist unsicher, wie es wohl ist, auf die früheren Gegner zu treffen.

Von SZ-Redakteur Daniel Kirch

Saarlouis/Picauville. Michael Eberle beschlich ein Gefühl der Unsicherheit, als er Anfang Juni 2007 erstmals in seiner Bundeswehr-Uniform in die Normandie aufbrach. Gemeinsam mit weiteren Soldaten sollte der Stabsfeldwebel aus dem Saarlouiser Stab der Saarland-Brigade Deutschland beim Gedenken an die Landung der Alliierten (D-Day) vertreten. Eberle fragte sich, was die Sieger von damals wohl über die Deutschen dächten; wie Amerikaner, Briten, Kanadier oder Franzosen ihnen, den Soldaten des früheren Kriegsgegners und der ehemaligen Besatzungsmacht, begegnen würden. „Es war ein komisches Gefühl“, sagt der 41-Jährige.

Mit einer spektakulären Landungsoperation, der „Operation Overlord“, hatten die Westalliierten die Wehrmacht im Morgengrauen des 6. Juni 1944 in der Normandie angegriffen. Allein am ersten Tag gingen 155 000 Soldaten mit Booten und Fallschirmen an Land, in den ersten Stunden starben 10 000 Soldaten.

Seit Jahren reisen Bundeswehr-Soldaten aus dem Saarland Anfang Juni zum Gedenken in die Normandie. Die Teilnahme des deutschen Militärs ist keine Selbstverständlichkeit; als vor zehn Jahren Gerhard Schröder als erster deutscher Kanzler an den Feierlichkeiten teilnahm, löste das bei ehemaligen französischen Widerstandskämpfern nicht gerade Jubel aus.

In diesem Jahr, 70 Jahre nach dem D-Day, verbringen einhundert Fallschirmjäger der Saarland-Brigade – so viele wie noch nie – eine Woche an der Atlantikküste. Stabsfeldwebel Eberle, der schon zum vierten Mal dabei ist, glaubt, dass es manch jungem Soldaten so gehen wird wie ihm 2007. Aber schon 2007 hätten sich seine Befürchtungen über mögliche Vorbehalte gegen die Teilnahme der Deutschen nicht bewahrheitet, sagt Eberle. Es seien Freundschaften zu Soldaten anderer Nationen und zur Bevölkerung entstanden. „Vergeben ja, aber nicht vergessen“ sei das Motto der ehemaligen Kriegsgegner. Der 70. Jahrestag sei etwas Besonderes, denn es sei vielleicht das letzte große Gedenken, an dem Veteranen der Alliierten teilnehmen können – allzu viele leben nicht mehr.

Die Soldaten, überwiegend Angehörige der in Saarlouis stationierten Stabskompanie der Luftlandebrigade 26, haben am Wochenende im Dörfchen Picauville ein Feldlager mit Zelten und Feldküche aufgeschlagen. Auf dem Programm stehen bis 10. Juni ein Friedensmarsch, Zeremonien, ein Gast-Essen bei französischen Familien, Besuche auf den deutschen Soldatenfriedhöfen La Cambe und Orglandes und dem amerikanischen Soldatenfriedhof Colleville-sur-Mer. Die Soldaten besichtigen auch Originalschauplätze des Krieges wie den Küstenabschnitt Omaha Beach, an dem die Landungstruppen am Morgen des 6. Juni 1944 auf die erbitterte Gegenwehr der Deutschen trafen, die umkämpfte Pegasusbrücke in Bénouville, deutsche Geschützstellungen von Hitlers „Atlantikwall“ wie das Widerstandsnest 62, den von den Alliierten errichteten Nachschubhafen Mulberry Harbor in Arromanches und mehrere Museen. Die Fallschirmjäger stellen außerdem Sargträger und Ehrenposten, wenn am 10. Juni ein auf der deutschen Kriegsgräberstätte Mont-de-Huisnes bestatteter Kanadier exhumiert und auf einen kanadischen Soldatenfriedhof umgebettet wird.

Ob Soldaten aus dem Saarland auch an der offiziellen Gedenkfeier der Staats- und Regierungschefs am Freitag teilnehmen, bei der unter anderem Barack Obama, Königin Elisabeth II., François Hollande, Wladimir Putin und Angela Merkel erwartet werden, soll sich erst recht kurzfristig entscheiden.

Als Höhepunkt ihres Aufenthaltes betrachten die Soldaten ihre für Sonntag geplanten Fallschirmsprünge bei La Fière. Dort waren am D-Day rund 13 000 US-Fallschirmjäger abgesetzt worden, viele von ihnen starben im Kugelhagel. 70 Jahre später werden an dem Ort rund 50 Fallschirmjäger aus dem Saarland gemeinsam mit 1000 Soldaten der einstigen Kriegsgegner mit Fallschirmen aus dem Flugzeug springen – für Eberle ein weiterer Beleg, dass das gemeinsame Gedenken in der Normandie der Völkerverständigung dient.

[Regionalforum-Saar] Der schääle Hofrat und se ine Familie

Date: 2014/06/02 08:27:12
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ - ein Artikel von Lukas Kowol:
 
 

Der „Scheele Hofrat“ und seine Familie

Gerd Schmitt berichtet im Mia-Münster-Haus über die von Hames, die die Geschichte der Stadt St. Wendel geprägt haben

Fast vergessen ist die Familie von Hame im heutigen St. Wendel. Doch bestimmte sie 200 Jahre die Geschicke der Stadt. Gerd Schmitt beleuchtete die Geschichte dieses einflussreichen Geschlechts in einem Vortrag, der der erste Teil einer Reihe war, die anhand dreier bedeutender Familien die Geschichte der Stadt St. Wendel darstellt.

St. Wendel. Zwei Jahrhunderte lang gab diese Familie den Ton an in St. Wendel, hinterließ ihre Spuren in der Stadtgeschichte und im Stadtbild. Dahme oder Dhame, D'hame und d'Hame, schließlich de Hame oder von Hame – in den Akten gibt es viele Schreibweisen des Familiennamens, der die Stadt vom 16. bis zum 18. Jahrhundert prägte. Über dieses einflussreiche Geschlecht referierte Gerd Schmitt vor über 30 Zuhörern im Mia-Münster-Haus.

Zwei Brüder und eine Schwester – Johann, Leonhard und Maria Dhame – verließen in den 80er Jahren des 16. Jahrhunderts ihre Vaterstadt Welschbillig bei Trier und kamen nach St. Wendel. Doch hielten Epidemien, Katastrophen, wirtschaftliche Turbulenzen in der Folgezeit die Stadt in ihrem Würgegriff. „Die Brüder waren aber gewiefte Verwaltungsfachleute. Die Neuankömmlinge fanden bald Anschluss an die St. Wendeler Oberschicht“, sagte Schmitt.

Den älteren Bruder, Johann, wurde 1592 zum obersten Finanzverwalter im Amt St. Wendel ernannt. Schmitt: „Er hatte Einblick in die hiesigen Vermögensverhältnisse. So ist es nicht verwunderlich, dass er sein Wissen auch für die Mehrung des eigenen Vermögens nutzte.“ 1610 starb Johann als reicher Mann.

Sein Bruder Leonhard wurde zunächst Hochgerichtsschreiber, 1604 Schultheiß. Der neue Hochgerichtsschreiber, Balthasar Kueffer, prangerte wachen Blickes Amtsverstöße und die offensichtliche Misswirtschaft Leonhards an. Jedoch obsiegte in diesem verbittert geführtem Kampf der Neuankömmling. „Kueffer verlor dadurch sein gesamtes Vermögen“, erläuterte Schmitt. Nun, da der Widersacher ausgeschaltet war, vermehrte Leonhard ungebremst Macht und Vermögen, bis zu seinem Tod 1635.

1635 in den Adel erhoben

Der ersten folgte die zweite Generation. Schmitt: „Hervorzuheben ist hier seiner Geradheit, Offenheit und Tüchtigkeit wegen Johann Wilhelm Dhamian.“ 1591 als Sohn des Johannes, des älteren Bruders, geboren, studierte er in Flandern, kehrte nach St. Wendel zurück, wurde Hochgerichtsschöffe, später Abgeordneter St. Wendels beim trierischen Landtag. 1635 wurde er Hochgerichts- und Stadtschultheiß, stand somit an der Spitze seiner Vaterstadt.

Im gleichen Jahr erhob ihn Kaiser Ferdinand II. in den Adelsstand – in unruhigen Zeiten, mehrere Jahre lang zogen fremde Truppen durch das Land, raubten, forderten Abgaben. 1657 starb er, sein Nachfolger wurde sein Sohn Johann Dhame.

Der Landesherr und die Bevölkerung schätzten die Tüchtigkeit dieses neuen Stadtoberhauptes. Doch erneut überzogen Kriege Land und Stadt, 1677 ging St. Wendel auf französischen Befehl hin in Flammen auf. Schließlich wollte Frankreich alle einst in Lehnsabhängigkeit stehenden Gebiete annektieren – und dazu gehörte auch St. Wendel. „Der St. Wendeler Magistrat musste den Huldigungseid auf den König von Frankreich schwören“, legte Schmitt dar. Die Amtsbezeichnung Dhames hieß nun „Bailly et juge Royal de Saint Vandel“. Diesen Titel übernahm sein Sohn und Nachfolger Damian Hartard D'hame.

Sein Ziel: Macht und Geld

Zwar endete die französische Episode 1697, allerdings gingen auch zu Beginn des 18. Jahrhunderts die Kriege weiter. Das Stadtoberhaupt versuchte zwischen den Kriegsparteien zu lavieren. 1718 starb er, sein Sohn Franz Ernst D'hame folgte ihm im Amt – kaum 20-jährig. Sein erklärtes Ziel: Macht und Geld. „Selbstherrlich und skrupellos erwarb er durch Kauf und Tausch ein immer mehr anwachsendes Vermögen“, erklärte Schmitt. Die St. Wendeler nannten ihn „den scheelen Hofrat“, der, wie seine Vorfahren, ebenso mit durchziehenden Truppen fertig werden musste. Er baute aber auch ein neues Amtshaus, das heutige Rathaus I. Im Giebelfeld befindet sich bis heute das Familienwappen. 1753 errichtete er über dem Wendelsbrunnen einen Steinbaldachin – auch dieser ist noch heute zu sehen. Schmitt: „Zwei Jahre später ließen er und seine Gemahlin Maria Katharina von Hauzer die jetzige Wendelskapelle erbauen, ein Schmuckstück des Rokoko.“ Seit Mai 2013 erinnert eine Gedenktafel an der Kapelle an die Erbauer.

Der „scheele“ Hofrat stand allerdings im Fokus der Kritik, gingen doch zahlreiche Beschwerden über seine Amtsführung ein. Ohne gravierende Konsequenzen. 1769 trat er seine Ämter an seinen Sohn ab.

Ihm, Damian Joseph von Hame, fehlte das politische Geschick seiner Vorfahren, er galt als unfähig und starb 1779 ohne Nachkommen. Ein neues Geschlecht übernahm das Ruder in der Stadt, die Cettos. lk

Über die Familie Cetto wird Roland Geiger am kommenden Mittwoch, 4. Juni, um 19 Uhr, ebenfalls im Mia-Münster-Haus referieren.

[Regionalforum-Saar] spurensuche im st. wendeler land

Date: 2014/06/02 08:29:32
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ:
 
 

Spurensuche im St. Wendeler Land

Autoren lesen Schülern weiterführender Schulen im Wendalinum aus „Nazis aus der Nähe“ vor

120 Ausgaben des Buches „Nazis aus der Nähe“ wurden an die sechs weiterführenden Schulen des Landkreises übergeben. Aus diesem Anlass lud das St. Wendeler Gymnasium Wendalinum Schüler der 10. und 11. Klasse in die Aula ein. Autoren lasen Passagen des Werks vor.

Von SZ-Mitarbeiter

Daniel Ames

St. Wendel. „Nazis aus der Nähe – Im Mikrokosmus der Hitler-Diktatur; Spurensuche im St. Wendeler Land“ bereitet die Geschehnisse des Nationalsozialismus in unserer Region auf. In aufwendiger Archivrecherche und mit Hilfe von Zeitzeugenberichten, wurde das 480 Seiten umfassende Werk von vier Herausgebern und 25 Autoren in über dreijähriger Arbeit erstellt.

Der Fokus des Buchs liege laut Bildungs- und Kulturminister Ulrich Commerçon in der Aufarbeitung der eigenen Geschichte vor Ort. „Damit so etwas nie wieder geschieht, dürfen wir keinen Schlussstrich ziehen“, betonte er die Notwendigkeit, auch über 80 Jahre nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten, die Geschichte nicht ruhen zu lassen.

Durch die detaillierte Darstellung des Nationalsozialismus anhand konkreter Beispiele eröffne sich für die jungen Schüler, die alle nach der deutschen Wende geboren sind, ein Zugang zum Thema, sagte Heribert Ohlmann, Leiter des Wendalinums. Er dankte der Stiftung Wendelinum, die den sechs zum Abitur führenden Schulen des Landkreises insgesamt 120 Exemplare für die Nutzung im Unterricht gespendet hat.

Dieser Beitrag half die Herausgabe der ersten Auflage von „Nazis aus der Nähe“ zu ermöglichen; sie umfasst 1200 Bücher und ist schon fast vergriffen.

Verwüstung der Synagoge

Der Inhalt der Studie umfasst Porträts, Aufzeichnungen, Bilder, Zeitungsartikel, Tabellen und Analysen. Ein Teil des Buches beschreibe die Haltung der Bevölkerung gegenüber den Juden, die fest in das Vereins- und politische Leben im St. Wendeler Land integriert gewesen seien, sagte Bernhard Planz Mitherausgeber und Autor. „Das Spektrum reichte von Hilfe, über anfängliche Zurückhaltung, bis hin zu offenem Hass.“ Die Verwüstung der St. Wendeler Synagoge durch die Hitler Jugend und die darauf folgende Brandsetzung der SA werden thematisiert.

Autor Günther Heidt rüttelte die Schüler mit seiner Darstellung des Konzentrationslager Hinzert bei Hermeskeil auf: „Bis in die 1990er Jahre ist dieses KZ oftmals verharmlosend als gewöhnliches Arbeitslager bezeichnet worden“. Zwischen 1939 und 1949 wurden insgesamt 14 000 Menschen inhaftiert; ungefähr 1000 starben dort. Viele der Häftlinge seien wegen sogenannter „Arbeitsbummelei“ eingesperrt worden. Das Schicksal des 18 Jahre jungen St. Wendelers Franz Oberingers illustriert die unmenschlichen Bedingungen des Lagers: Er nahm sich im Bunker genannten Gefängnis selbst das Leben.

Vor der symbolischen Übergabe der Bücher an Vertreter der Schulen zeigte Roland Geiger einen Film, der von amerikanischen Truppen beim Marsch von Noswendel nach Bliesen aufgezeichnet wurde.

Das knapp zehnminütige Dokument wurde in den National Archives des College Parks von Maryland (USA) aufgespürt. Es zeigt unter anderem die Zerstörungen in Wadern, die Räumung von Panzersperren und den Abmarsch deutscher Kriegsgefangener.

[Regionalforum-Saar] wie mia münster st. wende l sah

Date: 2014/06/02 08:30:17
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ:
 
 

Wie Mia Münster St. Wendel sah

Ausstellung zeigt auch Motive aus der Region aus den 40er-Jahren

Modezeichnungen aus den 20er-Jahren, Gouachen und einige Ölbilder mit Motiven aus dem St. Wendeler Land und Lothringen aus den 40er-Jahren – die große Ausstellung mit Bildern der Künstlerin Mia Münster ist derzeit im Museum St. Wendel zu sehen. Sie wird bis zum 3. August verlängert.

St. Wendel. Als Mia Münster (1896 bis 1970) 1919 in Leipzig an der Kunst- und Kunstgewerbeschule mit ihrem Studium begann, hatte sie im Vorfeld nicht nur ihre Familie von der Ernsthaftigkeit ihres Berufswunsches überzeugen müssen. Das Hauptproblem war eher ein allgemein gesellschaftliches. Was im Zusammenhang mit Kunst wirklich als unangemessen und gefährlich besonders für Mädchen galt, war die Lebensform, das Ausbrechen aus der allgemein gültigen Norm, der Kunst zuliebe. Die Wahl des künstlerischen Berufs war die eigentliche Schranke. Mia Münster hatte schon früh den Entschluss gefasst, nicht zu heiraten, damit sie sich ihrer Kunst widmen konnte. Das war ihr das Wichtigste und diese feste Überzeugung gab ihr wohl die Kraft, es gegen den gesellschaftlichen Druck aufzunehmen, der gewaltig gewesen sein muss.

Letztendlich lebte sie in Berlin, wo die traditionellen Normen und Werte bereits gelockert wurden, außerdem nicht nur die Gesellschaft sondern auch die Kunst vollends in Bewegung war. In dieser Welt fühlte sie sich wohl, bis es 1933 mit der Freiheit vorbei war. So kehrte sie nach St. Wendel zurück. Hier gelang es ihr, trotz aller widrigen Umständen, als Künstlerin zu „überleben“. Im Auftrag der Reichskulturkammer bereiste sie 1940/41 die evakuierte Zone im Grenzland Lothringen. Verlassene Dörfer und menschenleere Straßenzüge sind stille Zeugen der zerstörerischen Auswirkungen des Krieges. Für Propagandazwecke waren diese Bilder nicht geeignet. Werke der Künstlerin Mia Münster sind derzeit im Museum St. Wendel zu sehen. Es sind Modezeichnungen aus den 1920er-Jahren, Gouachen und einige Ölbilder mit Motiven aus dem St. Wendeler Land und Lothringen aus den 1940er-Jahren. Die Ausstellung wird bis zum 3. August gezeigt.

Auch für Zuhause

Der 48-seitige Katalog zur Ausstellung ist zum Preis von 7,50 Euro (ermäßigt 6 Euro) im Museum erhältlich. Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Freitag 10 bis 16.30 Uhr; Donnerstag 10 bis 18 Uhr; Samstag 14 bis 16.30 Uhr; Sonntag (und an Feiertagen) 14 bis 18 Uhr. Montag immer geschlossen.

Die samstäglichen Malworkshops für Kinder werden im Museum auch in Juli weitergeführt. Außerdem wird im Juni und Juli jeweils eine Führung durch die Ausstellung stattfinden. Sobald die genauen Termine feststehen, werden sie auf der Website des Museums veröffentlicht. red

museum-wnd.de

[Regionalforum-Saar] Cetto in St. Wendel

Date: 2014/06/02 08:41:44
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Guten Morgen,

 

ich hätte nicht gedacht, daß das Thema so komplex ist. Ich meinte immer, die Cettos wären pure Opportunisten gewesen, weil sie sich durch sechs Herrschaften durchgemogelt hätten. Aber die letzten vier Wochen habe ich mich sehr intensiv mit dieser St. Wendeler Familie beschäftigt, basierend auf eigenen jahrelangen Recherchen und auf denen anderer. Und komme zu einem anderen Resultat. Ich weiß noch nicht, ob ich es thematisieren werde - eher nicht. Sollen die Besucher ihren eigenen Eindruck bekommen.

 

Mein Manuskript ist entsprechend dick geworden (Courier, 12er Schrift, 31 A-4-Seiten), und ich werde noch viel „Spaß“ dabei haben, sie auf einträglich Maß zum Vortragen zu reduzieren. Ein erstes Ergebnis sind 19 Seiten in 11er Schrift - immer noch ein bißchen viel.

 

Aber: Nicht hetzen, der Vortrag ist erst am Mittwoch.

 

Mein Motto bei so etwas ist: erst mal alles Erdenkliche zusammentragen, dann das Interessantes heraussuchen und auf das Wichtigste reduzieren. Das gelingt mir zwar nie - ich meine das Reduzieren -, und deshalb sind die Vorträge auch immer etwas länger. Aber dafür habe ich anschließend immer richtig gut Material für eine Veröffentlichung - da muß ich nicht zweimal anfangen.

 

Begleitet wird der Vortrag von Lichtbildern, präsentiert in Pauapeunt.

 

Mein Vortrag über die Familie „Cetto in St. Wendel“ findet ebendort statt:

 

Mittwoch, 4. Juni 2014, 19 Uhr

Stadt- und Kreisbibliothek St. Wendel

im Mia-Münster-Haus

 

Der Eintritt ist frei.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] Ärger mit der Liste

Date: 2014/06/04 08:56:30
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Guten Morgen,
 
die Meldungen des Regionalforums gehen momentan nicht mehr an alle Teilnehmer, weil z.B. AOL und andere Anbieter ihre Annahme bzw. Verteilung von Emails aufgrund Hackerangriffen eingestellt haben.
 
Ich erhalte z.B. momentan nicht einmal mehr die Emails, die ich selber über die Liste schicke. Ist frustrierend, aber ist halt so. AOL hat in seiner Hilfe dazu Maßnahmen angezeigt, die man ergreifen soll, aber das ist ziemliches Fachchinesisch - ich habe die Info weitergeleitet und hoffe, darauf Antwort zu bekommen.
 
Falls also Emails mit Antwortbedarf über die Listen geschickt werden und es kommt keine Antwort, kann es daran liegen, daß ein Teil der Listteilnehmer die Email einfach nicht bekommen hat.
 
Mir wäre es lieb, wenn mir jemand auf diese Email hin antworten könnte, ob er sie über das Forum erhalten hat.
 
Danke.
 
Mit freundlichem Gruß
 
Roland Geiger

Re: [Regionalforum-Saar] Ärger mit der Liste

Date: 2014/06/04 10:48:50
From: Friedrich.Denne(a)t-online.de <Friedrich.Denne(a)t-online.de>

 

Hallo Roland, kam an.

Fritz Denne

 

.................................

 

 

-----Original-Nachricht-----

Betreff: [Regionalforum-Saar] Ärger mit der Liste

Datum: Wed, 04 Jun 2014 08:56:36 +0200

Von: Rolgeiger(a)aol.com

An: regionalforum-saar(a)genealogy.net

 

 

Guten Morgen,
 
die Meldungen des Regionalforums gehen momentan nicht mehr an alle Teilnehmer, weil z.B. AOL und andere Anbieter ihre Annahme bzw. Verteilung von Emails aufgrund Hackerangriffen eingestellt haben.
 
Ich erhalte z.B. momentan nicht einmal mehr die Emails, die ich selber über die Liste schicke. Ist frustrierend, aber ist halt so. AOL hat in seiner Hilfe dazu Maßnahmen angezeigt, die man ergreifen soll, aber das ist ziemliches Fachchinesisch - ich habe die Info weitergeleitet und hoffe, darauf Antwort zu bekommen.
 
Falls also Emails mit Antwortbedarf über die Listen geschickt werden und es kommt keine Antwort, kann es daran liegen, daß ein Teil der Listteilnehmer die Email einfach nicht bekommen hat.
 
Mir wäre es lieb, wenn mir jemand auf diese Email hin antworten könnte, ob er sie über das Forum erhalten hat.
 
Danke.
 
Mit freundlichem Gruß
 
Roland Geiger

Re: [Regionalforum-Saar] Ärger mit der Liste

Date: 2014/06/04 11:13:05
From: Hans Werner Schmitt <hanswerner-schmitt(a)t-online.de>

Hallo Herr Geiger,

Mail ist angekommen. 

Herzliche Grüße
Hans Werner Schmitt
Dudweiler 


Am 04.06.2014 um 08:56 schrieb Rolgeiger(a)aol.com:

Guten Morgen,
 
die Meldungen des Regionalforums gehen momentan nicht mehr an alle Teilnehmer, weil z.B. AOL und andere Anbieter ihre Annahme bzw. Verteilung von Emails aufgrund Hackerangriffen eingestellt haben.
 
Ich erhalte z.B. momentan nicht einmal mehr die Emails, die ich selber über die Liste schicke. Ist frustrierend, aber ist halt so. AOL hat in seiner Hilfe dazu Maßnahmen angezeigt, die man ergreifen soll, aber das ist ziemliches Fachchinesisch - ich habe die Info weitergeleitet und hoffe, darauf Antwort zu bekommen.
 
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Mir wäre es lieb, wenn mir jemand auf diese Email hin antworten könnte, ob er sie über das Forum erhalten hat.
 
Danke.
 
Mit freundlichem Gruß
 
Roland Geiger
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http://list.genealogy.net/mm/listinfo/regionalforum-saar

Re: [Regionalforum-Saar] Ärger mit der Liste

Date: 2014/06/04 11:19:30
From: Hans Kirsch <hansakirsch(a)t-online.de>

Erhalten.

Gruß  Hans Kirsch

 

Von: regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net [mailto:regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net] Im Auftrag von Rolgeiger(a)aol.com
Gesendet: Mittwoch, 4. Juni 2014 08:56
An: regionalforum-saar(a)genealogy.net
Betreff: [Regionalforum-Saar] Ärger mit der Liste

 

Guten Morgen,

 

die Meldungen des Regionalforums gehen momentan nicht mehr an alle Teilnehmer, weil z.B. AOL und andere Anbieter ihre Annahme bzw. Verteilung von Emails aufgrund Hackerangriffen eingestellt haben.

 

Ich erhalte z.B. momentan nicht einmal mehr die Emails, die ich selber über die Liste schicke. Ist frustrierend, aber ist halt so. AOL hat in seiner Hilfe dazu Maßnahmen angezeigt, die man ergreifen soll, aber das ist ziemliches Fachchinesisch - ich habe die Info weitergeleitet und hoffe, darauf Antwort zu bekommen.

 

Falls also Emails mit Antwortbedarf über die Listen geschickt werden und es kommt keine Antwort, kann es daran liegen, daß ein Teil der Listteilnehmer die Email einfach nicht bekommen hat.

 

Mir wäre es lieb, wenn mir jemand auf diese Email hin antworten könnte, ob er sie über das Forum erhalten hat.

 

Danke.

 

Mit freundlichem Gruß
 
Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] test

Date: 2014/06/04 13:08:53
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 

[Regionalforum-Saar] Ärger mit der Liste - Entwa rnung

Date: 2014/06/04 13:23:56
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,
 
ich habe von einigen Teilnehmern Rückmeldung erhalten - es ist nicht mehr nötig, auf meine erste Email zu antworten.
 
Bei Euch gehts, bei mir noch nicht. Wird schon werden, kluge Köpfe sind dran. Hoffe ich.
 
Mit freundlichem Gruß
 
Roland Geiger

Re: [Regionalforum-Saar] Ärger mit der Liste

Date: 2014/06/05 07:19:50
From: hans <maderhans(a)aol.com>

 erhalten

Hans

Von: regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net [mailto:regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net] Im Auftrag von Rolgeiger(a)aol.com
Gesendet: Mittwoch, 4. Juni 2014 08:56
An: regionalforum-saar(a)genealogy.net
Betreff: [Regionalforum-Saar] Ärger mit der Liste

 

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Roland Geiger



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Re: [Regionalforum-Saar] Ärger mit der Liste

Date: 2014/06/05 07:21:23
From: hans <maderhans(a)aol.com>

 Deien Mail ist nicht angekommen- aber die Bestätigungen der anderen-
komisch

Hans

[Regionalforum-Saar] noch ein test - bitte ignorieren

Date: 2014/06/05 17:07:24
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 

Re: [Regionalforum-Saar] Ärger mit der Liste

Date: 2014/06/05 20:57:51
From: Bernd Brill <bernd.brill(a)brill-architektur.de>

Title: b e r n d b r i l l
Am 05.06.2014 07:19, schrieb hans:
 erhalten

Hans

Von: regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net [mailto:regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net] Im Auftrag von Rolgeiger(a)aol.com
Gesendet: Mittwoch, 4. Juni 2014 08:56
An: regionalforum-saar(a)genealogy.net
Betreff: [Regionalforum-Saar] Ärger mit der Liste

 

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 eines Computervirenbefalls dieser E-Mail nicht ausschliessen.

 

 

[Regionalforum-Saar] d-day

Date: 2014/06/06 09:13:07
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ: 

Der Mann, der die Hölle überlebte

Der unvorstellbare Horror des D-Day lässt

Harold Baumgarten (89) bis heute nicht los

Von SZ-Korrespondent Frank Herrmann

Der D-Day beginnt grau und windig und kalt, die Füße sind steif nach drei Stunden Fahrt in dem kleinen Boot. Es ist der 6. Juni 1944, 6.40 Uhr, und Harold Baumgarten, ein Teenager aus New York, landet mit der ersten Angriffswelle am Omaha Beach in der Normandie. Mit der Selbstmordwelle, wie er sagt.

Sie sind ausgelaugt, denn mit ihren Helmen mussten sie pausenlos Wasser aus dem Boot schöpfen, Wasser und das Erbrochene von Seekranken. Die Pumpe reichte nicht bei den meterhohen Wellen im Ärmelkanal. Vor ihnen fährt ein Boot auf eine Mine, Holzplanken und Körperteile fliegen durch die Luft, es regnet Blut. Den jungen britischen Matrosen am Steuer packt die Angst vor weiteren Minen, weshalb er sich nicht dichter an den Strand heranwagt. Die Klappe, über die 30 Amerikaner das Boot verlassen sollen, lässt er so früh herunter, dass Baumgarten, knapp 1,80 groß, bis zum Hals im Wasser steht. Der Mann, der vor ihm über die Rampe gerannt ist, Clarius Riggs aus Pennsylvania, ist tot, noch bevor er das Wasser erreicht.

Ungefähr ahnte Baumgarten, was ihn erwartete. Drüben in England, wo seine Einheit wochenlang für die Invasion übte, hatten sie Luftbilder studiert. Am Omaha Beach, so wussten sie, glich der deutsche Atlantikwall einer nahezu uneinnehmbaren Festung. Am Ufer, nur bei Ebbe sichtbar, Landminen und Spanische Reiter, Stahlkreuze, die Panzer aufhalten sollten. Überall Stacheldraht. In den Klippen die Bunker mit den gefürchteten Maschinengewehren. „Ich hatte mich abgefunden mit dem Gedanken, am Omaha Beach zu sterben“, sagt Baumgarten. Seiner Schwester schrieb er aus England, sie solle das Telegramm mit der Todesnachricht abfangen, wenn es eintreffe, und es den Eltern schonend beibringen.

Irgendwann erreicht Baumgarten die Spanischen Reiter, plötzlich spürt er, wie das Gewehr in seinen Händen vibriert. Schüsse hatten das Magazin getroffen, „das Magazin hat mein Leben gerettet“. Er wirft sich zu Boden und sieht, wie Robert Dittmar, 19 Jahre alt wie er selbst, schwer verletzt auf eine der Panzersperren zustolpert, noch einen Satz macht und auf dem Rücken landet. „Es hat mich erwischt, Mama, Mutter!“, schreit Dittmar, bevor er verstummt. „Dann taumelt mein Sergeant heran, Clarence Roberson, ohne Helm, auf seiner Stirn ein Loch, das blonde Haar blutverschmiert.“ Roberson kommt noch bis zu einer Betonmauer am Ufer, kniet nieder und beginnt zu beten, einen Rosenkranz in den Händen. Die Salve eines Maschinengewehrs reißt ihn buchstäblich in zwei Teile.

Dann detoniert eine Granate, deren Splitter Baumgarten ein Stück der Wange wegreißen und seinen Kiefer zerschmettern. Er kriecht zu der Mauer, an der Roberson gestorben war. Dort liegt auch Robert Garbett, sein bester Freund, mit dem Gesicht nach unten im seichten Wasser.

Wenn Baumgarten erzählt, klingt er wie ein akribischer Militärhistoriker, der Wert darauf legt, dass jedes Detail stimmt. Er bauscht nichts auf, glorifiziert nichts – und lässt nichts weg, nur weil es sich makaber anhören könnte. Die Namen seiner Kameraden, ihr Alter, sogar ihre Körpergröße – alles hat er auf Anhieb parat, es hat sich eingebrannt in sein Gedächtnis. Um Rache an den Deutschen, sagt er zu Beginn des Gesprächs, sei es ihm nicht gegangen. Wohl aber um Würde.

Baumgarten trug eine Tarnjacke, auf deren Rückseite er einen Davidstern malte, dazu die Worte Bronx, New York. Baumgarten ist Jude, er stammt aus der Bronx, an der High School dort hat er Fußballspielen gelernt von jüdischen Mitschülern, deren Familien aus Europa fliehen mussten. Das mit dem Stern, sagt er, sei eine Trotzhandlung gewesen.

Eigentlich wollte er zur Luftwaffe, daraus wurde aber nichts, und im Juni 1943 kam der Einberufungsbefehl zur Armee. Baumgartens Einheit wurde an die britische Südwestküste verlegt, in die Nähe von Plymouth. Bevor sie am Abend des 5. Juni 1944 an Bord der „Javelin“ gingen, des Schiffs, das sie mitsamt den Landungsbooten über den Ärmelkanal bringen sollte, gab ihm sein Kumpel Garbett noch einen praktischen Rat: Zieh die schwere Kampfjacke nicht an, die sie uns vorschreiben wollen. Sie wird sich im Nu mit Wasser vollsaugen und dich nach unten ziehen, du wirst darin ertrinken.

Nachmittags gegen fünf, die Hänge hinauf zum Dorf Vierville-sur-Mer sind inzwischen gestürmt, robbt Baumgarten neben einer Landstraße auf eine Hecke zu, als ein stechender Schmerz durch seinen linken Fuß zuckt. Er ist auf eine Mine getreten, aus der sich eine Kugel löste und den Fuß durchbohrte. In der Nacht kommen sie erneut unter Beschuss, er wird erneut verwundet, spritzt sich Morphium, um den Schmerz zu betäuben, und nickt ein. Im Halbschlaf spürt er eine Hand auf seiner Schulter und hört gebrochenes Englisch: „Don't worry, Yankee Boy, it will be fine.“ Eine deutsche Patrouille, erfährt er Jahre später, durchsuchte die Uniformen toter Amerikaner nach Zigaretten, entdeckte dabei, dass einer noch lebte – und sprach ihm Trost zu.

In derselben Nacht lesen ihn die eigenen Rettungssanitäter auf. Im August, nach zwei Monaten in britischen Lazaretten, ist Baumgarten zurück in der Bronx. Am 14. Februar 1945 sitzt er im Hörsaal der New York University, um sein Studium fortzusetzen, Biologie und Chemie. In den Fünfziger Jahren wird er zusätzlich Medizin studieren.

Wie er den Horror des D-Day verarbeitet hat? „Du hast es runtergeschluckt“, antwortet Baumgarten. „Ich wollte ja zurück ans College, und schon deshalb hab' ich den Ärzten nie von Albträumen oder so was erzählt.“ Seit 40 Jahren lebt er in Jacksonville in Florida, wo er sich als Arzt niederließ. Es dauerte bis 1988, ehe er in die Normandie zurückkehrte. Vorher konnte er über den D-Day einfach nicht sprechen, nicht mal mit Rita, seiner Frau. Foto: D-Day Survivor/PPC

[Regionalforum-Saar] kriegstagebücher

Date: 2014/06/06 09:14:41
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der sz: 

Im Elend des Krieges

ein Blick für die Schönheit

Saarlouiser Ehepaar hat Tagebücher des Großvaters veröffentlicht

In einem Schrank entdeckte die Saarlouiserin Gisela Meyer vor einigen Jahren Tagebücher ihres Großvaters Kurt Schröter, der als Arzt den Ersten Weltkrieg miterlebte. Ihr Witwer Karl-Jochen Meyer sprach mit SZ-Mitarbeiterin Carmen Altmeyer.

Wie kam es zu der Veröffentlichung der Kriegstagebücher?

Karl-Jochen Meyer: Als die Mutter meiner Frau zu uns gezogen ist, haben wir ihre Wohnung ausgeräumt und dabei in einem Schrank einen Schwung alter, verstaubter Hefte gefunden – die Kriegstagebücher von Dr. Schröter. Was für ein Glücksfall! Meine Frau hat die Bücher dann mitgenommen und sich daran gemacht, sie zu entziffern. Das war sehr viel Arbeit, manche Seiten waren fast völlig unleserlich geworden und alles war natürlich in Sütterlin geschrieben. Nach und nach haben wir den Text in den Computer eingegeben.

Wie lange hat die Arbeit insgesamt gedauert?

Meyer: Wir haben mindestens zwei Jahre gebraucht, um das alles zu verschriftlichen. Zuerst war der Text nur für die Familie gedacht, aber als wir dann fertig waren, dachten wir, eigentlich müssten wir ein Buch daraus machen. Dann ist meine Frau aber krank geworden und schließlich im Jahr 2007 verstorben. Ich wollte ihr Werk trotzdem noch zu Ende bringen und habe mich an den Conte Verlag gewandt. Es gibt wenige Veröffentlichungen von Original-Tagebüchern aus dieser Zeit, deswegen stieß unser Text auf großes Interesse. Anschließend folgte eine sehr lange Arbeit mit dem Lektor, weil wir noch eine Menge Text herauskürzen mussten, den Inhalt aber nicht verfälschen wollten. 2013 wurde schließlich das Buch veröffentlicht.

Wie ist die Resonanz?

Meyer: Es läuft recht gut, es wird wahrscheinlich eine zweite Auflage geben. Wir haben viele positive Rückmeldungen bekommen. Eventuell wird es in Zukunft auch Lesungen geben.

Was finden Sie an den Tagebüchern besonders spannend?

Meyer: Ich finde es sehr interessant, wie sich die Gegensätze widerspiegeln – Dr. Schröter war ja im „Feindesland“, und trotzdem schrieb er ständig über die wunderschönen Dörfer und die Natur, und dann wieder über den schrecklichen Wahnsinn des Krieges. Dass er trotz des Elends und des Grauens noch einen Blick für Schönheit haben konnte, hat mich berührt. Außerdem beeindruckt mich, was für ein neugieriger und wissbegieriger Mensch er gewesen sein muss. Er ging während der Schlachten auch in Bereiche, in die er gar nicht hin musste, obwohl er sich so in Gefahr brachte und auf ihn geschossen wurde. Er wollte immer wissen, was geschah, auch was in der Politik zuhause los war. Seine Beschreibungen der politischen Ereignisse sind sehr interessant. Seine Tagebücher ermöglichen es, sich ein wenig in die Gedankenwelt unserer Vorfahren vor und während dieses furchtbaren Krieges hineinzudenken. Für uns sind diese Kaisertreue und der Nationalismus schwer nachzuvollziehen, aber durch das Lesen der Aufzeichnungen versteht man sie vielleicht ein bisschen besser.

Sind die in den Tagebüchern angegebenen Daten und technischen Informationen über den Krieg realistisch?

Meyer: Wir haben die historischen Daten mithilfe von Landkarten und Geschichtsbüchern überprüft und herausgefunden, dass die meisten sehr exakt sind. Im Nachhinein haben meine Frau und ich uns eine ganze Reihe von diesen französischen Orten angeschaut, wo ihr Großvater während des Krieges war. Das war sehr interessant, weil manche Sachen noch genau so aussehen, wie er sie 1915 beschrieben hat – sogar der Misthaufen ist an der gleichen Stelle! Teilweise läuft es einem da schon kalt den Rücken hinunter, wenn man sich an die Passagen aus den Tagebüchern erinnert, wo es dann um den Krieg und die Toten an einem Ort geht, und heute ist dort alles friedlich und unscheinbar.

Quem ad finem? – Kriegstagebücher 1914-1918 des Dr. Kurt Schröter, Herausgegeben von Gisela und Karl-Jochen Meyer, Conte-Verlag, 556 Seiten, 19,90 Euro

Foto: C. Altmeyer

[Regionalforum-Saar] FB Bohnental wird vorgestellt

Date: 2014/06/07 10:13:32
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Hallo,

der historische Verein Bohnental stellt am Donnerstag, den 19.06.2014
das Familienbuch Bohnental vor.
Die Vorstellung findet um 18.30h in der Mehrzweckhalle Scheuern statt


--
Stefan Depta
Suche Depta, Poloczek, Klos, Leipertz, Welker

Re: [Regionalforum-Saar] FB Bohnental wird vorgestellt

Date: 2014/06/07 11:19:26
From: Friedrich.Denne(a)t-online.de <Friedrich.Denne(a)t-online.de>

 

Hallo Her Depta,

könnten Sie mir mehr Informationen zukommen lassen? Dann könnte ich Ihre Veröffentlichung kurzfristig auch landesweit und darüber hinaus in unserer VLS-INFO publizieren.

Ich selbst komme auch.

 

Friedrich Denne

 

 

Verein für Landeskunde im Saarland e.V. (VSL)

Friedrich Denne

Hauptstr. 90

66578 Schiffweiler

Tel.:  06821 - 962156

Mail: Friedrich.Denne(a)T-Online.de

www.landeskunde-saarland.de

 

.........

 

 

-----Original-Nachricht-----

Betreff: [Regionalforum-Saar] FB Bohnental wird vorgestellt

Datum: Sat, 07 Jun 2014 10:13:44 +0200

Von: Rolgeiger(a)aol.com

An: regionalforum-saar(a)genealogy.net

 

 

Hallo,

der historische Verein Bohnental stellt am Donnerstag, den 19.06.2014
das Familienbuch Bohnental vor.
Die Vorstellung findet um 18.30h in der Mehrzweckhalle Scheuern statt


--
Stefan Depta
Suche Depta, Poloczek, Klos, Leipertz, Welker

[Regionalforum-Saar] Vortrag 18.06.2014 Wellesweile r Arbeitskreis für Geschichte, Landeskunde und Volkskult ur e.V.

Date: 2014/06/07 14:28:58
From: Michaela Becker <Michaela-Becker(a)gmx.net>

Wellesweiler Arbeitskreis für Geschichte, Landeskunde und Volkskultur e.V. in Zusammenarbeit mit
           der Aleksandrastiftung zur Förderung der Westricher Geschichtsforschung


                                          Einladung
                                         zum Vortrag
                                „Religion der Kelten, der Gallier“
                                             von
                                       Günter Altenkirch
                     Museum für dörfliche Alltagskultur in Gersheim-Rubenheim
                  Wiss. Beirat „Volkskunde“ im Institut für Landeskunde im Saarland

Keine religionswissenschaftliche Arbeit berichtet bisher ausführlich über die Religion der Kelten.
Wir wissen eher vage von fünf religiösen Phasen, deren letzte in das Christentum mündete, und eine mitteleuropäische christliche Kirche ist ohne diese Phase kaum vorstellbar.
Durch Interpolieren christlichen Brauchtums in die Zeit des Mittelalters und der Antike, sowie durch Auswertungen der alten Konzil- und Synodalakten der frühchristlichen Kirche finden  wir eine Menge von Fragmenten, aus denen wir Teile der religiösen Praxis der Gallier und Kelten rekonstruieren können. Dabei erstaunt, wie modern die christliche Kirche in Mitteleuropa war und wie viele natürliche Lebenswünsche aus dieser Zeit noch heute zu finden sind. Viele Bräuche, die wir heute noch kennen, haben Wurzeln in gallisch-religiösen Bräuchen.  Die Kirche hat sie christianisiert und uns dadurch erhalten.

                               Am Mittwoch 18.06 .2014, 19.00 Uhr
                                im historischen Junkerhaus (1569)
                                 Wellesweiler, Eisenbahnstr. 22


                           Von Nichtmitgliedern wird 5 Euro Eintritt erbeten

[Regionalforum-Saar] Vortrag "Die Unternehmerfamilie Bruch in St. Wendel"

Date: 2014/06/14 13:58:40
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

"Die Unternehmerfamilie Bruch in St. Wendel"
 
Ein Vortrag von Bernhard Planz
mit Lichtbildern
 
Mittwoch, 18. Juni 2014,
19.00 Uhr
 
Eintritt ist frei.
 
in St. Wendel,
im ehem. franz. Casino, Welvertstraße.
 
Anfahrt:
Von St. Wendel kommend auf der Straße nach Winterbach
fährt man am letzten noch stehenden ehem. Kasernengebäude
und am Hallenbad vorbei
biegt nach rechts ab Richtung Golfplatz und Golfhotel
und parkt direkt links auf dem Parkplatz.
Dann geht man in Richtung Hallenbad und links an diesem vorbei.
Das Casino ist das ehem. Kasernengebäude links vom Hallenbad.
 
 
Alternativveranstaltungen (WM):
18 Uhr: Australien - Holland
21 Uhr: Spanien - Chile
 
 

[Regionalforum-Saar] Ausstellung über die Vernic htung der Sinti und Roma durch die Nazis

Date: 2014/06/16 08:13:22
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ:
 
 

Ausstellung über die Vernichtung der Sinti und Roma durch die Nazis

Saarbrücken. Im Saarbrücker Rathaus St. Johann wird ab morgen eine Ausstellung über die Vernichtung der Sinti und Roma durch die Nazis gezeigt. Um 18 Uhr wird die Schau „Frankfurt – Auschwitz“, die vom Verein Roma und dem Künstler Bernd Rausch konzipiert wurde, im Hauberrisser Saal eröffnet, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Zu diesem Anlass wird der Historiker Udo Engbring-Romang aus Marburg einen Vortrag über Antiziganismus halten.

Während der NS-Zeit wurden geschätzt 500 000 Sinti und Roma ermordet. Die Ausstellung zeigt am Beispiel der beiden Orte Frankfurt und Auschwitz, was mit ihnen geschehen ist. Ziel sei auch, so die Veranstalter, die Zusammenhänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart besser zu begreifen. „Bis heute sind Sinti und Roma von Marginalisierung und Diskriminierung betroffen“, sagt Thomas Brück (Grüne), Saarbrücker Dezernent für Umwelt, Migration und Recht. „Nicht zuletzt die erneute Debatte um Zuwanderung aus Osteuropa, die häufig mit der Zuwanderung dieser Ethnie gleichgestellt wird, zeigt das.“ Zum Abschluss der Ausstellung am Freitag, 11. Juli, um 18 Uhr werden die Schwestern Ursula Rose und Maria Strauss, als Angehörige von Opfern, berichten und Fotos aus der NS-Zeit zeigen. Auch Gruppenführungen sind möglich. red

Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.

[Regionalforum-Saar] über das Schicksal, das u ns allen blüht ...

Date: 2014/06/16 08:16:26
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

... nämlich von späteren Generationen beurteilt zu werden.
 
heute in der SZ:
 
 

Vom gefeierten Helden zum brutalen Nationalisten

General Lettow-Vorbeck erlebte posthum einen tiefen Fall: Seine Geburtsstadt Saarlouis gab nach ihm benannten Straßen und Brücken neue Namen. Dabei hatte er als Verteidiger der deutschen Kolonien doch lange einen guten Ruf.

Saarlouis. Lange war man in Saarlouis stolz auf den Sohn der Stadt, den „genialen Feldherren“ General Paul Emil von Lettow-Vorbeck (1870-1964). Nach ihm wurden eine Straße und eine Brücke benannt, 1956 bekam er die Ehrenbürgerschaft. Auch eine Tafel prangt an dem Haus, in dem der „unbesiegte ritterliche Verteidiger Deutsch-Ostafrikas im Weltkriege“ geboren wurde. Doch in den 1980ern kamen Zweifel auf, eine Brücke wurde umbenannt: Es kam zu einer Neubewertung der Person.

1901 beteiligte sich Lettow-Vorbeck in China an der Niederschlagung des Boxeraufstandes. Drei Jahre später meldete er sich freiwillig zur deutsch-kaiserlichen Schutztruppe, um den Herero-Aufstand in der Kolonie Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia) zu bekämpfen. Die militärische Aktion unterstand Lothar von Trotha, der gezielt einen brutalen Vernichtungskrieg führte. Über 60 000 Hereros und 10 000 Nama kamen um. Lettow-Vorbeck verteidigte das rassistische Vorgehen auch noch 1957 in seiner Autobiografie: „Ich glaube, dass ein Aufstand solchen Umfangs erst mal mit allen Mitteln ausgebrannt werden muss. Der Schwarze würde in Weichheit nur Schwäche sehen“. Als Lettow-Vorbeck im Ersten Weltkrieg der Schutztruppe als Kommandeur vorstand, verteidigte er die deutschen Kolonien in Ostafrika mit verlustreichen Militär-Oper-ationen gegen die Briten. Der jahrelange Kampf soll 300 000 Leben gekostet haben. „Die einheimischen Völker waren für ihn Untermenschen, seine Brutalität gegen sie hing auch mit seiner Herkunft aus einer preußischen Militärfamilie und dem damaligen Nationalismus zusammen“, erklärt Heimatforscher Hans Peter Klauck aus Saarwellingen.

2010 beschloss der Saarlouiser Stadtrat einstimmig die Umbenennung der verbliebenen Von-Lettow-Vorbeck-Straße. „Man hat dafür viel Kraft aufwenden müssen, aber letztendlich war die Beweislast gegen Lettow-Vorbeck erdrückend“, so Klauck. sop

[Regionalforum-Saar] hinein in den Ersten Weltkrieg

Date: 2014/06/16 08:22:50
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ:
 

Mit Disziplin und Fleiß für Kaiser und Vaterland

Vorkriegsjahre: Nationaler Aufbruch auch an der Saar – SZ-Serie Teil 1

Von SZ-Redakteurin

Sophia Schülke

Ringsum brennt es, doch die Herren schreiten in strahlend weißen Uniformen tatkräftig nach vorne. Das patriotische Gemälde „The Germans to the Front“ wurde zu einer Ikone des Kaiserreichs und des deutschen Militarismus. Es strahlt jene Entschlossenheit und Siegesgewissheit aus, die Deutschland 1914 in den Ersten Weltkrieg führten. Gemalt hat das Bild schon 14 Jahre zuvor der Saarbrücker Carl Röchling während des Boxeraufstandes in China. Bereits 1870 als Pennäler hatte er Streifzüge zu den Soldaten auf den Spicherer Höhen unternommen, wo die Deutschen den Grundstein für den triumphalen Sieg gegen Frankreich und damit für das Kaiserreich legten. Schon ein Jahr später feierten die Saarbrücker den Erfolg bei der Schlacht mit einem dreitägigen Fest. Anlässlich des 25. Jahrestages der Schlacht veröffentlichte Albert Ruppersberg 1895 seine „Saarbrücker Kriegschronik“. Im herrschenden nationalistischen Geist schreibt dort der Saarbrücker Lehrer: „Unser Vaterland rüstet sich, die 25-jährige Jubelfeier des Krieges von 1870/71 zu begehen, des größten und ruhmvollsten, den Deutschland je geführt (…)“. Nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871 wurde die Gesellschaft mehr und mehr militarisiert. Das war auch in der überwiegend preußischen, teilweise bayerischen Region an der Saar zu spüren: Ende des Jahrhunderts waren 2750 Mann in Saarbrücken stationiert, Bergkapellen gaben sich militärisch, Veteranen vermittelten in „Kriegervereinen“ ein Gefühl der Kameradschaft.

Doch Fleiß, Disziplin und Untertänigkeit waren auch äußerst gefragte Tugenden, um die Räder im Getriebe von „Saararabien“ anzutreiben. Der Politiker Friedrich Naumann bezeichnete damit den patriarchalischen Hochmut der Industriebarone. Carl Ferdinand Freiherr von Stumm-Halberg betrieb zwar eine betriebliche Sozialpolitik, doch leitete er die Neunkircher Hütte und die Hochofen-Anlage in Uckange arbeitnehmerfeindlich und kontrollierend. Die meisten anderen Unternehmer an der Saar taten es ihm gleich. Der Frust der Bergleute und Hüttenarbeiter über schlechte Arbeitsbedingungen gipfelte in den großen Streiks 1889 und 1902/03. Auch die lothringischen Kumpel streikten. Hatte doch die Annexion von Elsass und Moselle im Jahr 1871 für die Wirtschaft des Deutschen Reiches große Lagerstätten gesichert. Den Abbau von lothringischem Eisenerz trieben die Deutschen stark voran. Auch die Eisenverhüttung erlebte mit De Wendel in Hayange, Röchling in Thionville, Stumm in Uckange und Thyssen in Hagondange einen Aufschwung. Doch die starke Protest-Abwanderung französischer Lothringer gegen die deutsche Annexion führte zu einem Mangel an Arbeitskräften. So ließen die Industriebarone die meist italienischen Einwanderer direkt bei ihrer Ankunft im Metzer Bahnhof einstellen. 1911 lebten in Moselle fast 27 000 Italiener, die Bergarbeitersiedlungen wuchsen sprunghaft an.

Industrialisierung und Verstädterung führten in der Kaiserzeit auch an der Saar zu regem Bauen. Im Zeichen von nationalem Aufbruch und Großmachtherrlichkeit bedienten sich die Baumeister geschichtsträchtiger Architektur-Stile wie Gotik, Renaissance und Barock. Der Neobarock war für Saarbrücken relevant, weil hier bereits im 18. Jahrhundert der Baumeister Joachim Friedrich Stengel gewirkt hatte. „Die Ausschreibung für das 1910 erbaute Kreisständehaus am Schlossplatz schrieb vor, barocke Stilelemente als Verweis auf Stengel zu verwenden“, erklärt Ruth Bauer vom Saarbrücker Stadtarchiv. Von der Renaissance beflügelt waren Martin Gropius und Heino Schmieden, nach deren Entwurf man 1880 die „Königlich Preußische Bergwerksdirektion Saarbrücken“ vollendete. Die Gotik wurde wiederbelebt durch die Villa von Stumm-Halberg (1880), die Johanneskirche (1898) und das Rathaus mit seinen Ecktürmen und Spitzbögen (1900).

Nach Lothringen importierte das vor Selbstbewusstsein strotzende Deutsche Reich eine romanische Herrschaftsarchitektur. 1890 berichtete der deutsche Bürgermeister von Metz stolz an das königliche Kriegsministerium, wie die Stadt architektonisch zum „Germanisierungsmittelpunkt von Lothringen“ werde. Dem dienten auch der 1908 eingeweihte, gewaltige Bahnhof im neo-romanischen Stil sowie die Post und die Hotels gegenüber. Im Bahnhof verkörpern noch heute der Kaiserpavillon und ein Glasfenster mit Karl dem Großen die Reichsidee, an der Fassade trug eine Rolandsfigur die Züge eines deutschen, in Metz stationierten, Generals. „Viele Schriftsteller haben den Bahnhof und diesen Stil, der weit vom Französischen entfernt ist, stark kritisiert“, erklärt Sabine Caumont, Kuratoren-Assistentin im Museum des Deutsch-Französischen Krieges in Gravelotte.

Doch am aggressiven Germanisierungswillen hielt man fest. 1903 sprach Oberlehrer G. Köhler in der Straßburger Zeitschrift „Das Reichsland dem Elsass“ eine eigene Identität ab. „Soll die Zukunft des Landes wirklich eine heilvolle werden, so muss sich seine Kultur entwickeln (…) an der Hand der grossen, herrlichen, hoher Blüte zustrebenden Entfaltung deutscher Kraft, deutschen Geistes, deutschen Gemütes, denn deutsch ist das Land und muss es bleiben.“ Während man noch versuchte zu „germanisieren“, packte ein Teil der Franzosen seine Koffer: Allein das annektierte Moselle verließen zwischen 1871 und 1914 rund 192 000 Lothringer. Sie wollten sich nicht mehr fühlen wie Bürger zweiter Klasse

[Regionalforum-Saar] familienbuch bohnental wird vorgestellt

Date: 2014/06/16 08:30:15
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ: 

Das „Familienbuch Bohnental“ wird vorgestellt 

Scheuern. Der Historische Verein Bohnental hat nach Jahren der Archiv-  und 
Familienforschung das „Familienbuch Bohnental“ fertig gestellt. Es sind 
zwei  Bände. Auf 954 Seiten sind alle Einwohner des Bohnentals aufgeführt, die 
hier  geboren sind, geheiratet haben und gestorben sind, seit der 
schriftlichen  Überlieferung von 1680 bis heute. Es wurden 2697 Familiendatensätze 
mit mehr als  11 000 Menschen erfasst, dazu wurden über 210 Familienbilder 
gesammelt und in  das Buch integriert. Ein kleiner geschichtlicher Ablauf für 
die  Bohnentalortschaften und die Schul- und Kirchengeschichte im Bohnental 
mit den  Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges runden das Buch ab. 

Während einer Veranstaltung wird das „Familienbuch Bohnental“ am  
kommenden Donnerstag, 19. Juni, 18.30 Uhr, in der Mehrzweckhalle in Scheuern  
vorgestellt. kp 

------------------

Um Rückfragen vorzubeugen: ich habe keine  Ahnung, was das Buch kostet und 
wie es bestellt werden kann (das wüßte ich  selbst gerne)

Roland Geiger
 

[Regionalforum-Saar] Familie Cetto in St.Wendel

Date: 2014/06/16 08:32:55
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ: 

Wie Familie Cetto in St.Wendel ihr Glück gefunden hat

Dreiteilige Vortragsreihe der Kulturlandschaftsinitiative beleuchtet die Geschichten historischer Familien in der Kreisstadt

Drei Familien prägten in der Neuzeit die Stadt St. Wendel. Dies ist Thema einer Vortragsreihe. Der zweite Teil beschäftigte sich mit den Cettos, die im 19. Jahrhundert Einfluss und Besitz hatten. Nächster Vortrag ist am Mittwoch.

St. Wendel. Wie so viele Menschen aus Oberitalien, so suchten auch die Cettos in der Fremde ihr Glück. Sie fanden es in St. Wendel. Denn eine Zeit lang gehörten sie zu den wohlhabendsten und bedeutendsten Familien der Stadt. Über die Cettos im St. Wendel des 19. Jahrhunderts referierte Roland Geiger im Mia-Münster-Haus. Dies war der zweite Vortrag einer dreiteiligen Reihe der Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land, die anhand dreier Familien – d'Hame, Cetto und Bruch – die Geschichte der Stadt veranschaulicht.

Durch Vermählungen mit wohlhabenden Töchtern der Stadt und geschickte Erwerbungen, durch Besetzungen wichtiger Posten stieg rasch das Vermögen der Cettos, die um 1700 in die Stadt kamen. So gehörte ihnen bald das Haus am Fruchtmarkt, das viele Jahre lang das Cetto'sche Gewerbe beheimatete und an dem heute eine Gedenktafel an die einstigen Besitzer erinnert. Auch andere Immobilien, etwa Mühlen, gelangten in ihren Besitz und wurden mal mit mehr, mal mit weniger glücklicher Hand betrieben oder weiterverkauft.

Zu den wichtigsten Vertretern dieses Geschlechts gehörten die Brüder Philipp und Carl. Als 1792 – Carl besuchte damals ein Gymnasium in Trier – die Welle der Französischen Revolution auch St. Wendel erfasste und französische Truppen in die Stadt einmarschierten, profitierte der Vater, Philipp Jacob, zunächst von diesen unerwarteten Gästen. „Er war Kaufmann und hatte ein Geschäft zu betreiben“, erläuterte Geiger. Dennoch flüchtete die Familie alsbald nach Bingen, wo er starb. Carl zog 1794 zu seiner Mutter, doch bereits Ende 1796 kehrten sie in das französisch besetzte St. Wendel zurück. Geiger: „Zwei Jahre später gründeten die beiden Brüder eine Vereinigung, die sie Bund für Freiheit und Recht nannten.“ Hier stellten sie sich auf die Seite der Revolution, propagierten Freiheit und Recht. Doch, betonte Geiger, setzten sie auch politische Forderungen durch, zum Wohle ihrer Heimatstadt.

Während die Mutter noch bis 1801 das Geschäft am Fruchtmarkt leitete, versuchten sich die Brüder auch in Immobilien. Erfolgreich. Denn der französische Staat, wie fast jeder immer knapp bei Kasse, verkaufte konfiszierte Kirchen- und Staatsgüter. Und die Cettos griffen zu. Beispiel Fräuleinbauplatz, einst im Besitz des Trierer Kurfürsten. „Dieses in der Innenstadt gelegene Gelände kauften die Cettos, rissen die Gebäude ab und teilten das Areal in viele Parzellen, die sie Gewinn bringend verkauften“, sagte Geiger.

Auch den Standort des heutigen Friedhofs hat die Stadt den Cettos zu verdanken. Denn der Gottesacker, der Ende der 1780er Jahre von der Kirche vor die Stadtmauer – etwa dort, wo heute der Saalbau ist – verlegt wurde, war schon bald zu klein. Geiger: „Praktischerweise hatte Philipp einen geeigneten Platz zur Verfügung.“ Und zwar die so genannte Sprietracht, auf dem Weg Richtung Werschweiler. Auch für die Finanzierung des bis heute zu sehenden Portals am Eingang des neuen Friedhofs sorgten die Cettos.

Während Philipp eher der Kaufmann war, engagierte sich Carl auch in der Politik. 1803 wurde er zum Maire, also französischen Bürgermeister, 1816, als St. Wendel nach der französischen Zeit zu Sachsen-Coburg kam, zum deutschen Oberbürgermeister ernannt. Eine Linie, die sein 1806 geborener Sohn Carl Philipp fortsetzte. So nahm Carl junior 1832 am Hambacher Fest teil, wo Freiheit und nationale Einheit gefordert wurden, er war Mitglied des preußischen Landtags, Mitbegründer der Deutschen Fortschrittspartei. Zudem versuchte er sich in zahlreichen Unternehmen.

Weniger glücklich als seine Vorfahren. Carl war kurz vor seinem Tod zahlungsunfähig. Geiger: „Sein Nachlass wurde nicht vererbt, sondern kam unter den Hammer.“ Die Zeit der Cettos in St. Wendel ging zu Ende.

Noch während ihrer Hochphase, 1820, stellten die Gebrüder Cetto einen jungen Mann aus Zweibrücken in ihrem Geschäft ein: Franz Bruch. Auch dieser Name sollte sich in die Stadtgeschichte einschreiben. lk

Über die Familie Bruch wird Bernhard W. Planz am Mittwoch, 18. Juni, 19 Uhr, im Casino Thomas Bruch, Welvertstraße 2 (hinter dem Wendelinus-Bad), referieren.

[Regionalforum-Saar] Info zum Vortrag "Die Unternehmerfamilie Bruch in St. Wendel"

Date: 2014/06/16 12:14:53
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Hallo, 

eine Ergänzung zum Vortrag über die Familie Bruch am  Mittwochabend: 
 
=>   Parken am besten auf dem Robinson-Welfit-Parkplatz. 

=>   Am Casino-Gebäude selbst ist im Zaun das kleine grüne  Tor geöffnet. 
 
Von dort aus gelangt man dann auf das Gelände.

Mit freundlichem  Gruß

Roland Geiger 

[Regionalforum-Saar] Nachlaß Scheidt kostenlos a bzugeben

Date: 2014/06/16 22:06:31
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Guten Abend,

 

vor ein paar Jahren starb in Neunkirchen, seinem Heimatort, der Hobby-Genealoge H.J. Scheidt. Er hatte sich gut 30 Jahre lang seinem Hobby gewidmet und alles zusammengetragen, was er an Daten über dier Scheidt und andere finden konnte.

 

Ich erhielt vom Vorsitzenden der ASF die Info über seinen Tod und daß seine Schwester möglichst schnell die Wohnung leer haben wollte. Dort angekommen luden Hermann Scheidt aus Oberthal und ich alles Genealogische, was wir kriegen konnten, in einen Bus und schafften die Sachen nach Oberthal, wo sie die letzten paar Jahre in einem leeren Haus aufbewahrt wurden. Das Haus wird demnächst abgerissen, weshalb ich heute die Sachen wieder abgeholt habe. Sie stehen jetzt bei uns zuhause, werden dort aber nicht lange stehen bleiben, da ich keinen Platz dafür habe.

 

D.h. sollte sich bis Ende nächster Woche kein Interessent für die Sachen finden - das mag eine Einzelperson sein oder ein Verein, das ist mir egal - wandert der ganze Nachlaß in den Papiercontainer.

Ich will nichts dafür haben, ich will sie nur loswerden.

 

Es handelt sich um 23 Bananenkisten mit gut 50 roten A4-Ordnern, die sich ausschließlich mit Scheidt beschäftigen. Dazu kommen zwei oder drei Ordner mit historischen Sachen z.B. aus der Saarbrücker Zeitung und anderen Zeitungen. Plus A4-große dicke oder dünne Ordner mit Sammlungen zu den folgenden Familiennamen:

 

Alberg

Alles

ALU

Anton

Arras

Bartel

Becker

Benke

Berrang

Bill

Bloos

Bouillon

Braun

Brochard

Brunner

Chilson

Creder

Degno

Denne

Dingedey

Dumont

Ehrlich

Eidtler

Feid

Feidt

Fichter

Fuchs

Gebrädt

Gerber

Haas

Hamm

Hirschfeld

Houy

Hunnicke

Jung

Kallfelz

Karch

Klauck

Kleist

Kohlauer

Kühl

Kunschert

Lauer

Liebland

Litz

Lorig

Maubach

Michel

Mittermüller

Morell

Münster

Münster

Nätzer

Nickolay

Ohlmann

Palm

Pelgram

Pongratz

Quack

Quint

Quirin

Rausch

Roth

Schäufert

Scheuer

Schmidt

Schommer

Schwingel

Stumm

Stumm

Thiery

verschiedene

Weihnacht

Weiland

Will

Witzmann

 

Ich habe die Ordner durchgesehen und die Namen notiert. Ich habe nicht reingeschaut und werde das auch nicht tun. Anfragen, ob es sich um die oder die aus dem oder dem Ort handelt, werde ich nicht beantworten - tut mir leid, aber dafür habe ich einfach keine Zeit.

 

Ich empfehle, daß Sie sich bei Interesse melden und die Sachen abholen, die Sie interessieren. Ob das alles auf einmal ist oder nur einzelne Ordner, ist mir gleich.

 

Gute Jagd.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Roland Geiger, St. Wendel

Re: [Regionalforum-Saar] Nachlaß Scheidt kostenlos a bzugeben

Date: 2014/06/17 10:02:56
From: Brigitte Schubert <schubertbrigitte(a)t-online.de>

Guten Morgen Roland
Unser verpasstes Treffen möchte ich gern nachholen, um dir mein ungelöstes Problem vorzustellen, dh. zu entscheiden ob du eine bestimmte Suche auf dich nehmen willst, die entsprechenden Papiere würde ich mitbringen. Wo kann ich dich treffen?
Gruß Brigitte
----- Original Message -----
Sent: Monday, June 16, 2014 10:06 PM
Subject: [Regionalforum-Saar] Nachlaß Scheidt kostenlos abzugeben

Guten Abend,

 

vor ein paar Jahren starb in Neunkirchen, seinem Heimatort, der Hobby-Genealoge H.J. Scheidt. Er hatte sich gut 30 Jahre lang seinem Hobby gewidmet und alles zusammengetragen, was er an Daten über dier Scheidt und andere finden konnte.

 

Ich erhielt vom Vorsitzenden der ASF die Info über seinen Tod und daß seine Schwester möglichst schnell die Wohnung leer haben wollte. Dort angekommen luden Hermann Scheidt aus Oberthal und ich alles Genealogische, was wir kriegen konnten, in einen Bus und schafften die Sachen nach Oberthal, wo sie die letzten paar Jahre in einem leeren Haus aufbewahrt wurden. Das Haus wird demnächst abgerissen, weshalb ich heute die Sachen wieder abgeholt habe. Sie stehen jetzt bei uns zuhause, werden dort aber nicht lange stehen bleiben, da ich keinen Platz dafür habe.

 

D.h. sollte sich bis Ende nächster Woche kein Interessent für die Sachen finden - das mag eine Einzelperson sein oder ein Verein, das ist mir egal - wandert der ganze Nachlaß in den Papiercontainer.

Ich will nichts dafür haben, ich will sie nur loswerden.

 

Es handelt sich um 23 Bananenkisten mit gut 50 roten A4-Ordnern, die sich ausschließlich mit Scheidt beschäftigen. Dazu kommen zwei oder drei Ordner mit historischen Sachen z.B. aus der Saarbrücker Zeitung und anderen Zeitungen. Plus A4-große dicke oder dünne Ordner mit Sammlungen zu den folgenden Familiennamen:

 

Alberg

Alles

ALU

Anton

Arras

Bartel

Becker

Benke

Berrang

Bill

Bloos

Bouillon

Braun

Brochard

Brunner

Chilson

Creder

Degno

Denne

Dingedey

Dumont

Ehrlich

Eidtler

Feid

Feidt

Fichter

Fuchs

Gebrädt

Gerber

Haas

Hamm

Hirschfeld

Houy

Hunnicke

Jung

Kallfelz

Karch

Klauck

Kleist

Kohlauer

Kühl

Kunschert

Lauer

Liebland

Litz

Lorig

Maubach

Michel

Mittermüller

Morell

Münster

Münster

Nätzer

Nickolay

Ohlmann

Palm

Pelgram

Pongratz

Quack

Quint

Quirin

Rausch

Roth

Schäufert

Scheuer

Schmidt

Schommer

Schwingel

Stumm

Stumm

Thiery

verschiedene

Weihnacht

Weiland

Will

Witzmann

 

Ich habe die Ordner durchgesehen und die Namen notiert. Ich habe nicht reingeschaut und werde das auch nicht tun. Anfragen, ob es sich um die oder die aus dem oder dem Ort handelt, werde ich nicht beantworten - tut mir leid, aber dafür habe ich einfach keine Zeit.

 

Ich empfehle, daß Sie sich bei Interesse melden und die Sachen abholen, die Sie interessieren. Ob das alles auf einmal ist oder nur einzelne Ordner, ist mir gleich.

 

Gute Jagd.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Roland Geiger, St. Wendel


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http://list.genealogy.net/mm/listinfo/regionalforum-saar

[Regionalforum-Saar] Geschichte der Zweibrücker und Althornbacher Familie Schlemmer

Date: 2014/06/22 19:25:59
From: Geiger , Roland via Regionalforum-Saar <Geiger(a)>

Einladung zur Buchvorstellung in das Landesbibliothekszentrum / Bibliotheca Bipontina Zweibrücken, Bleicherstraße 3 am 24. Juli 2014

 

Die Arbeitsgemeinschaft für Saarländische Familienkunde e.V. (ASF) hat den Sonderband 59 der Schriftenreihe zur Bevölkerungsgeschichte der Saargegend fertiggestellt:

 

Thomas Besse

Der Bürgermeister und Schmied Hans Schlemmer

(um 1480–1564)

Geschichte der Zweibrücker und Althornbacher Familie Schlemmer und ihre Auswanderung nach Amerika

 

Das Buch erscheint im Sommer 2014 und wird 126 Seiten umfassen. Die reich bebilderte Studie zeichnet die Entwicklung des im Westrich und im Saarland weit verbreiteten Familiennamens Schlemmer und Schlimmer nach, und zwar am Beispiel der Zweibrücker Bäcker- und Metzgerfamilie Schlemmer, die bis ins frühe 16. Jahrhundert zurückverfolgt werden kann (siehe Flyer). Der Verkaufspreis des Buches wurde mit 19 € (15 € für ASF-Mitglieder) so niedrig wie möglich gehalten.

 

Wir möchten Sie recht herzlich zur Buchvorstellung am Donnerstag, dem 24. Juli 2014 um 19 Uhr in das Landesbibliothekszentrum (Bib-liotheca Bipontina) Zweibrücken, Bleicherstraße 3, einladen.

 

Nach den Grußworten wird der Autor Thomas Besse einen Vortrag zur Familiengeschichte Schlemmer mit Powerpoint-Präsentation halten. Im Anschluss an die Buchvorstellung, die von 19 Uhr bis 20 Uhr dauern soll, werden wir im Foyer zu einem Umtrunk mit Schlemmertheke einladen.

 

[Regionalforum-Saar] Änderung im Vortragsprogram m der ASF für morgen abend

Date: 2014/06/23 18:56:23
From: Geiger , Roland via Regionalforum-Saar <Geiger(a)>

Guten Abend,
 
der Vortrag „Archivierung für den privaten Haushalt / Das Genealogische Testament“ von Friedrich Denne am Dienstag, 24. Juni 2014, bei der ASF in Saarbrücken (Landesarchiv) wird auf einen späteren Termin verschoben.
 
An seine Stelle tritt der ursprünglich für August geplante Vortrag von Markus Walther:
„Das Rezeptbuch des Dr. Riedel - medizin- und pharmaziegeschichtliche Anmerkungen zu Neunkirchen im 19. Jahrhundert“
 
Dazu Herr Walther: „Dr. Riedel war der erste "echte" Arzt in Neunkirchen. Er wirkte von 1837 bis zu seinem Tode 1885 in Neunkirchen und Umgebung. Vor einigen Monaten ist es mir gelungen sein Rezeptbuch bei Ebay zu ersteigern.Weiterhin werde ich weitere Ärzte und die Beschreibung Ihrer Arbeitsstätten einbringen, einige Anmerkungen zu Epidemien, Hygiene usw. machen. Es wird also nich alleine um Rezepturen gehen. Insgesamt ein vermischter Vortrag aus allen möglichen aus meiner Sicht interessanten  medizin- und pharmaziegeschichtlichen Themen mit regionalem Bezug zu Neunkirchen und Umgebung
 
Der Vortrag beginnt um 17.30 Uhr im Lesesaal des Landesarchivs Saarbrücken; der Eintritt ist - wie immer - frei.
 
Mit freundlichem Gruß
 
Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] Konf: Kein Bund fürs Lebe n? Eheleute vor kirchlichen und weltlichen Gerichten

Date: 2014/06/23 22:16:59
From: Geiger , Roland via Regionalforum-Saar <Geiger(a)>

Konf: Kein Bund fürs Leben? Eheleute vor  kirchlichen und
weltlichen  Gerichten - Wien  09/14
------------------------------------------------------------------------

Forschungsprojekt  Matrimony before the Court. Arenas of Conflict and
Courses of Action from the  16th to the 19th Century
(http://ehenvorgericht.wordpress.com)
Institut  für Geschichte, Universität Wien, Universitätsring 1, 1010  Wien
10.09.2014-11.09.2014, Wien

Als einen (vorläufigen) Schlusspunkt  des Forschungsprojekts "Matrimony
before the Court. Arenas of Conflict and  Courses of Action from the 16th
to the 19th Century" veranstalten wir im  September einen Workshop.
Gemeinsam mit internationalen Forscherinnen und  Forschern wollen wir
Ideen, Konzepte, Begriffe, Probleme und  (Zwischen-)Ergebnisse
diskutieren. Neben dem Austausch auf  theoretisch-methodischer Ebene bzw.
auf einer konkreten empirischen Basis  soll das In-Beziehung-Setzen von
Studien zur Ehegerichtsbarkeit  unterschiedlicher Regionen und Zeiten im
Mittelpunkt des Workshops  stehen.

Interessierte sind herzlich  willkommen!

------------------------------------------------------------------------
Mittwoch,  10. September 2014

13:00 Uhr
Begrüßung

13:15-16:30  Uhr
Spielregeln und Spielräume
Chair und Respondenz: Karin Neuwirth,  Johann Weißensteiner

Andrea Griesebner (Wien)
Rechtliche  Rahmenbedingungen frühneuzeitlicher Eheprozesse. Eine
praxeologische  Annäherung

Duane Henderson, Miriam Hahn (München)
Zwischen concordia  und sententia. Das Zusammenspiel außergerichtlicher
und gerichtlicher  Konfliktlösungen in den Freisinger Offizialatsbüchern
des 15./16.  Jahrhunderts

Iris Fleßenkämper (Münster)
"Ein wachendes Auge auf beide  Persohnen haben": Zur Rolle der Kirche bei
der Regulierung von Ehekonflikten  in der frühneuzeitlichen  Grafschaft
Lippe

Kaffee/Tee

17:00-18:30 Uhr
Von der Eingabe  zur Abfrage: Online-Datenbanken

Andrea Griesebner, Georg Tschannett  (Wien)
Über die Datenbank des Wiener Forschungsprojekts

Duane  Henderson, Miriam Hahn (München)
Über die Datenbank des Freisinger  Forschungsprojekts



Donnerstag, 11. September 2014

9:30 -  13:00 Uhr
I Argumentative Strategien
Chair und Respondenz: Michaela  Hohkamp, Rainer Beck

Susanne Hehenberger (Wien)
Das fehlende  fleischliche Band. Sexuelles Unvermögen in Ehetrennungs-
und  Annullierungsklagen vor dem Wiener und Passauer Konsistorium

Claire  Chatelain (Lille)
Ein adeliges Beamtenpaar vor Gericht: Eingesetzte  Kapitalsorten im
Eheverfahren zur Trennung von Tisch und Bett am Ende der  Regierungszeit
von Ludwig XIV.

Ulrike Bohse-Jaspersen  (Hagen)
Weiblichkeitskonzepte und Männlichkeitsvorstellungen in  der
spätkolonialen Gesellschaft Boliviens. Martina Vilvado y Balverde  gegen
Antonio Yta - eine Klage auf Eheannullierung in Sucre aus dem Jahr  1803

Mittagessen

14:30 - 16:30 Uhr
II Argumentative  Strategien
Chair und Respondenz: Caroline Arni, Elinor Forster

Georg  Tschannett (Wien)
"Das ist eine Liebe!" Ehebruch, Untreue und  andere
(Liebes-)Verhältnisse. Geschlechtsspezifische Narrationen  und
Sexualnormen in den Scheidungsakten des Wiener Magistrats (1783  bis
1850)

Zuzana Pavelková Cevelová (Prag)
Ehestreitigkeiten vor  dem erzbischöflichen Gericht in  Prag

------------------------------------------------------------------------
Georg  Tschannett

Institut für Geschichte, Universität  Wien


georg.tschannett(a)univie.ac.at  

Re: [Regionalforum-Saar] Nachlaß Scheidt kostenlos a bzugeben

Date: 2014/06/24 22:36:19
From: Geiger , Roland via Regionalforum-Saar <Geiger(a)>

In einer eMail vom 17.06.2014 10:03:02 Westeuropäische Sommerzeit schreibt schubertbrigitte(a)t-online.de:
Unser verpasstes Treffen möchte ich gern nachholen, um dir mein ungelöstes Problem vorzustellen, dh. zu entscheiden ob du eine bestimmte Suche auf dich nehmen willst, die entsprechenden Papiere würde ich mitbringen. Wo kann ich dich treffen?
Hallo, Brigitte,
 
sorry für die Verspätung.
 
Nächste Woche Dienstag oder Mittwoch hätte ich Zeit. Willst Du nach St. Wendel kommen?
 
Roland

[Regionalforum-Saar] Alterthümer ohnweit Saarlib re (1795)

Date: 2014/06/24 23:09:53
From: Geiger , Roland via Regionalforum-Saar <Geiger(a)>

Samuel Christoph Wagner

 

Ueber die Pfalz am Rhein und deren Nachbarschaft, besonders in Hinsicht auf den gegenwärtigen Krieg, auf Naturschönheiten, Kultur und Alterthümer.

 

Von einem Beobachter, welcher die Feldzüge der verbündeten deutschen Heere gegen die Neufranken mitmacht.

 

Erstes Bändchen

 

Brandenburg, in der Leichschen Buchhandlung. 1795.

 

(digitalisiert durch die Bayerische StaatsBibliothek)

 

-----------------

 

(Seite 21-34)

 

Zweiter Brief.

 

Kantonitungsquartier bei Zweibrück.

November 1793

.

Mein Brief aus dem traurigen Lager bei Dutweiler enthielt die Gegebenheiten unserer neuesten Kriegsgeschichte: in den gegenwärtigen will ich nun einen Blick in die Vergangenheit thun, und Sie, bester Freund! mit einigen hier noch sichtbaren Werken der ältesten uns bekannten Bewohner dieser Gegend bekannt machen. Sie wissen, wie sehr ich Freund von Alterthümern aller Art binnen, und verzeihen daher gewiss auch gerne einmal der uninteressanten Geschwätzigkeit dieses Briefes.

 

Eines der merkwürdigsten Alterthumsstücke der Saargegenden ist unstreitig ein bei dem Dorfe Schwarzerden zwischen St. Wendel und Kussel gelegener Felsen, den der gemeine Mann hier aus hergebrachter Gewohnheit das Grab Noa zu nennen pflegt. Er ragt aus der Erde mit einer glatten und senkrechten Fläche hervor, auf welcher eine Art Nische mit halb erhabener Bildhauerarbeit eingehauen ist. Die sinnbildliche Vorstellung dieses uralten Kunstwerks bestehet hauptsächlich aus einem unbändigen Stiere, auf welchem ein Knabe reitet. Rund um dasselbe her stehen Hyroglyphen, zum Beispiel Adler, Krokodill u.s.w. Lesbarere Inschriften sind, außer den Buchstaben: C.A.P. nicht heran.

 

Wem fällt bei diesem Stiere nicht Gott Apis ein? Aber wie ist es möglich, ägyptischem Gottesdienst auf deutschen Grund und Boden verpflanzt zu sehen - auf welchem zwar römische Eroberung sucht, aber nie ägyptische Könige, ihren Herrscherzepter schwungen?

 

Professor Schöpflin - dieser große Alterthumskenner - liefert in seinem geographisch historischen Werke Alsatia illustrata einen treuen Kupferstich von den Allegorien dieses Felsens. Er vermutet nicht ohne viel Wahrscheinlichkeit, daß die thebaische Legion, welche in ihren ägyptischem Gottesdienst auch im Solde der Römer beibehielt, und nebst mehreren anderen römischen Legionen, bald nach Christus Geburt, in diesen Gegenden Hausärzte, vor diesem Felsen ihren Opferplatz gehabt habe.

 

Ein in Beziehung auf die Götterlehre der alten Deutschen nicht weniger rätselhaftes Alterthumsstück ist das in dem zweibrückischen Dorfe Waldmoor, zwischen Kussel und Homburg, an der Ecke eines Bauernhauses eingemauerte Götzenbild. Es ist auf einem Sandsteine in halb erhabener Arbeit so vorgestellt, das der Götze, bei denen man nicht erraten kann, ob er männlichen oder weiblichen Geschlechts sein soll, sich nur von hinten zeigt, indem er zugleich die Hände vor dem Gesicht hält. Lange zerbrachen sich die Alterthumsforscher dieser Gegend vergebens die Köpfe, um auszuspielen, ob dieses Bild irgend eine heidnische Gottheit, und welche, es vorstellen mögen. Endlich fand der zweibrückische Inspektor Ruppendahl zu Homburg, in dem alten Buche: Schauplatz der Gottheiten der alten Deutschen - einigen Aufschluss darüber. Den Abbildungen desselben zufolge, stellt nämlich das erwähnte Bildnis den deutschen Götzen Arsum, vielleicht eben denjenigen vor, den die Griechen den unbekannten Gott nannte. Durch den vielleicht plattdeutschen Namen Ars=um verführt, möchte der Etimolog fast in Versuchung geraten, zu vermuten, daß er von der sonderbaren Stellung des Götzen, vermöge er den H... weiset, entstanden sei.

 

Auch entdeckte man vor einigen Jahren in dem Bergwalde des nämlichen Dorfes Waldmoor bei dem Ausgraben eines Baumstammes die Grundmauern und anderweitigen Ueberbleibsel eines ehemaligen heidnischen Opfertempels. Ungeachtet man nirgend mehr eine Inschrift an demselben vorfand, ergab sich doch aus mehreren Umständen, daß der Göttin Dianne geheiligte gewesen sein muß. Denn man fand unter anderen in einer der den Tempel angehangenen Kammern noch eine Menge halb verwester Hirschgeweihe - wahrscheinlich die Reste der dieser Göttin dargebrachten Opfer.

 

Ferner ist hier das zweibrückische Städtchen Tholei ohnweit Saarlibre wegen seiner verschiedenen Altertümer merkwürdig. Als ein Freund derselben machte ich blos in dieser Hinsicht eine eigene Reise dahin, und fand mich reichlich dafür belohnt. Die hiesige Abtei hält man für die älteste in der umliegenden Gegend. Sie wurde, nach Aussage der Urkunden, schon im sechsten Jahrhundert gestiftet. Der Heilige Wendel - ein entlaufener schwedischer Königssohn, und religiöser Schwärmer - wurde bei Trier im strengsten Inkognito Schweinehirt, dann Mönch und Abt zu Tholei und endlich, wie sichs gebürte, ein Heiliger. Ihm dankt die Mönchsstadt St. Wendel und deren wunderthätige reich beschenkte und noch immer fleißig heimgesuchte Wallfahrtkapelle Dasein und Reichtum. Seine irdischen Überreste werden daselbst in einem silbernen Sarg aufbewahrt, nach welchem nun wohl bald selbst die gottesvergessenen Franzosen wallfahrten werden. Die katholische Christenheit aus dem Trierischen und der ganzen umliegenden Gegend stellten nun schon seit eilff Jahrhunderten zahlreiche Wallfahrten nach dem Knochen des Heiligen an, denen Dummheit und Pfafferei älterer und neuerer Zeiten eine Menge Wunder angedichtet haben. So albern sie auch sein mögen, so werden sie doch im skandalösen Jahrzehnt des hellen Jahrhunderts noch geglaubt.

 

Einst trieb Sankt Wendel, da er s.v. noch Schweinehirte war, seine Herde des Abends nicht etwa nach altem Herkommen auf der alltäglichen Straße gewöhnlicher Hirten in das Dorf seines Herrn zurück - nein! der beliebten Kürze wegen, wählte er die Straße unserer Blanchards, und fuhr mit Säuen und Konsorten durch die Lüfte in den Schweinestall zurück. *)

 

*) Siehe: Schicksale, Thaten und Wunder des h. Wendel. Trier, 1788.

 

An der Abteikirche zu Tholei steht in erhabener Steinschrift folgendes Chronodistichon in Bezug auf den Bauernkrieg des Jahres 1525:

 

CaptVs. erat. gaLLVs.

CoeVnt. CVM. rVre. Cohortes.

 

Das Städtchen Tholei gehörte kurz vor dem Ausbruche der Revolution noch zu Frankreich, und wurde durch einen der französische Minister, der Geld brauchte, an Zweibrücken verschachert. Daher vielleicht die Geneigtheit der Einwohner zu jeder Art von Widersetzlichkeit; und daher das preußische Exekutionskommando, das zur Aufrechterhaltung der guten Ordnung hier steht. Der Ort liegt am Fuße eines sehr steilen und hohen Berges - die Schauenburg genannt. Ehemals stand ein sehr vestes römisches Kastel auf denselben. Die Spuren dieser Bevestigung sind noch unverkennbar, und ohne lange zu suchen, fand ich mit dem Führer, den ich mitgenommen hatte, in dem Schutte eine kupferne und eine kleine silberne Münze mit dem sehr deutlichen Brustbilde und im Namen des Kaisers Domitianus Augustus. Die kupfernen werden sehr häufig gefunden, und hier fast allenthalben aus gepflügt. Man nennt sie gewöhnlich Heidenköpfe, und achtet ihrer wenig.

 

Von dieser erhabenen Schauenburg herab beherrscht das Auge eine ungemein schöne und weitläufigte Gegend. Bei hellem Wetter sieht man nicht blos Saarlibre, sondern auch die 18 Stunden entlegene Bergveste Bitsch. Auf dem jetzt eingestürzten Wartetturm will man sogar die Rheinschifffahrt beobachtet haben, ohngeachtet Mainz selbst in gerader Richtung gegen 30 Stunden entfernt ist.

 

Von dieser ehemaligen Burg herab sind noch die Überbleibsel einer römischen Kunststraße sichtbar. Sie führt nach dem eine Viertelstunde davon gelegenen, hier so genannten Varuswalde. Dieser Wald liegt auf der Fläche eines Bergrückens, denen sich Römer Varus einst zum bevestigten Winterlager gewehrt hatte. Auf dem Schutte der ehemaligen Bevestigung und auf den dicken Grundmauern der Lagergebäude stehen jetzt ziemlich dicke und hohe Buchen. Die mehresten römische Münzen, welche man hier findet, führen Lucilla Imperatrix zur Umschrift, woraus erhellt, daß nicht Quintililus Varus, sondern Riccio Varus hier im Lager stand, und dem jetzigen Walde den Namen gab.

 

Etwa 1000 Schritte von diesem Lager bemerkte ich jenseit eines Thales am sanften Abhange des gegenüberliegenden Berges zwei gleichförmige ansehnliche Hügel, welche das selbst absichtlich aufgeworfen zu sein schienen. Wahrscheinlich Todtenhügel, dacht ich, oder Gräber der ehemaligen Inhaber dieser Gegenden. Ihre ungewöhnliche Größe ließ auch vermuten, daß sie die Asche ausgezeichneter Männer, vielleicht römischer Legionen an Führer, in sich schlösse. Herr Lieutenant von H...l, der hier auf Kommando stand, und nicht weniger Freund der Altertümer ist, wie ich selbst, entschloss sich, diesem Fache der Wissenschaften hier einige Goldstücke zu opfern, und mehrere Arbeiter zum Durchgraben des einen Hügels anzunehmen. Der ganz kleine Berg bestand aus Lette - einer fetten Tonerde. Erst nach Verlauf von mehreren Tagen hatten die Arbeiter denselben in zwei verschiedenen Richtungen durchschnitten. Beim Wegräumen des Tons aus der Mitte des Hügels stießen wir in einer beträchtlichen Tiefe auf eine große Fläche von gehauenen Quadratssteinen, deren jeder die Dicke eines Werkschues hatte, und wovon die mehresten 5 Fuß lang und halb so breit waren. Wir hielten diese Fläche anfangs für das Fundament eines Begräbnisses; da wir aber durchaus nichts als Lette auf derselben befanden, sahen wir wohl, da sie viel mehr der Deckel desselben sein müsse. Es kostete den Tagelöhnern nicht wenig Mühe, diesen Steinfläche weg zu räumen. Die Steinquadrate waren sehr vest und neben einander gefügt, und jedes einzelne muss erst mit eisernen Keilen gesprengt, und dann mit dem Brechwerkzeug mühsam herausgehoben werden.

 

Wir fanden nun rund umher eine zweite Lage noch einmal so dicker Quadratssteine. Auch in der Mitte waren dergleichen, jedoch also gelegt, daß in zweien gegen Mittag, und parallel laufenden Gängen, die auf dem mittäglichen Ende durch einen Quergang verbunden waren, ein mit Lette ausgefüllter Raum übrig blieb. In die massiven Seiten dieser 3 Gänge waren in symmetrischer Ordnung mehrerer ebenfalls mit Lette angeführte Nischen. Letztere Schienen zum Aufbewahren der Urnen bestimmt zu sein, welche vielleicht von einer und derselben Familie späterhin noch hinein gesetzt werden sollten, welches irgendein Zufall verhindert haben mag. In den beiden Ecken der drei Gänge standen zwei massive Urnenbehälter mit schweren Deckeln, ebenfalls von Stein, und oben mit metallenen Ringen versehen. Der eine Behälter war leer, wenigstens versicherten die Arbeiter, die ihn während unserer Abwesenheit gefunden und geöffnet hatten, daß er leer gewesen sei. In dem anderen stand eine große Rolle von feiner roter Erde - terra sigillata -. Sie war mit Knochenteilen und einer schwarzen fettigen Asche angefüllt, in welcher allerlei verrostetes Eisen und Messing lag. Das, welches sich am besten erhalten hatte, waren römische Armspangen, Speere, Nägel und Hufeisen. Eine Steinschrift konnten wir nirgends entdecken. Auch fand sich zu unserem Leidwesen weder eine Münze noch sonst etwas, das uns über das Alter und den Bewohner dieser kühlen Kruft nähere Auskunft hätte geben können.

 

Endlich kam noch eine dritte Lage von behauenen Sandsteinen. Sie diente zur Grundlage, glich in allen Stücken der obersten, und ruhete auf klein geschlagenen Kieselsteinen, die wahrscheinlich in der Absicht hineingelegt wurden, damit sich durch die kleinen Zwischenräume desselben die Feuchtigkeiten ungehindert durchziehen konnten, welche von dem Bergabhange, worauf der Grabhügel steht, in das nahe Tal hinabfließen.

 

Auf dem Weg von Tholei nach Saarlibre, bei Limburg findet man auch noch eine römische Heerstraße, und neben derselben ähnliche aber kleinere Grabhügel und viele römische Denksteine mit Bildhauerverzierungen und Steinschriften. Unter anderem grub man hier einen sehr schönen, vier und Gottheiten geheiligten Opferstein mit den Abbildungen derselben, aus der Erde. Dieser Stein wird jetzt, nebst mehreren anderen römischen Altertümern, auf dem Karlsberger bei Homburg aufbewahrt. Der dortige Herr Rath Reinhard hätte sie mir gerne gezeigt; allein dies war der jetzt unmöglich, weil er sie in einem der Keller des abgebrannten Schlosses hatte bringen lassen, um sie so, wenigstens vor den ersten Anfällen des Mutwillens, und namentlich vor der französischen Zerstörungssucht aller Kunstwerke aus den Zeiten tyrannischen Regierungen, in Sicherheit zu bringen; und in diesen Kellern lagen sie nun noch verschüttet und bedeckt von den Trümmern des durch den Feind kürzlich eingeäscherten Fürstensitzes.

 

Mehrere der bei Limburg gefundenen Altertümer liegen noch auf dem Amtshofe zu Tholei. Der künstlichste darunter ist ein Gedächtnisstein, welchen, nach Aussage der Inschrift, ein römischer Offizier namens Aviola seiner hier gestorbenen Gattin und sich, lebend, gesetzt hat.

 

Dem fürstlich saarbrückischen Lustschlosse Monplaisir auf dem Hallberge ohnweit Saarbrück gegenüber, entdeckte vor kurzem Herr Rath Stengel an dem Ufer der Saar römische Bäder, die sich durch so viele Jahrhunderte noch gut genug erhalten hatten. Die gebrannten Kacheln oder Steine und die daraus verfertigen Zugröhren im Boden fand man beim Nachgraben großenteils noch unverletzt; und die Grundlage dieser Bäder war noch ganz vollständig. Wahrscheinlich hat ein Wolkenbruch, die die Erde des hohen Berges, in dessen Fuße gefunden worden sind, über sie hin stürzte, sie verschüttet, so dass seit denen der Pflug über ihre Trümmer ruhig sein Wesen trieb, bis endlich eine ausgeflügte Kachel durch ihre unsern Töpfern ganz unbekannte Formenbeschaffenheit auf das verborgene Alterthum Aufmerksamkeit machte.

 

Bei den zwischen Saargemünde und Blieskastel gelegenen Dörfern Reinheim und Bliesbrück grub man vor etwa 10 Jahren in dem dortigen Tale - das Allermannsland genannt - einen verschütteten Venustempel aus. Auch das von Metall gegossene Bild der Venus fand man noch.

 

Nahe dabei stand auf dem so genannten steinigten Felde vormals wahrscheinlich eine Römer Stadt. Das noch sichtbare Gemäure der alten Wohnungen und Ringsmauern, verbunden mit den Zielen hier gefundenen römischen Gerätschaften und Münzen machen dies wenigstens sehr glaubhaft.

 

Unter der großen Zahl dieser kupfernen und silbernen Münzen, die fast sämtlich aus den Zeiten des Diokletians, des Maximilians und des Augusts sind, ist nur eine einzige Goldmünze. Wegen ihrer außerordentlichen Seltenheit und des schönen Gepräges verdiente sie wohl, in irgend einen öffentlichen Münzkabinette aufbewahrt zu werden. Sie hat die Größe und ungefähr die Schwere eines doppelten Friderichsd'ors. Auf der einen Seite für sie um die Göttin des Glücks her folgende Inschrift:

 

FORTUNA.AVDACES.IVVAT:

 

auf der Rückseite stehen um Neros Brustbild die Worte:

 

IMPERATOR.NERO.CAESAR.AUGUSTUS:

 

In eben dieser Gegend ists auch, wo vor einigen Jahren ein Wolkenbruch von 30 am Abhang eines Berges vergrabenen Urnen die Erde wegspülte und so ans Tageslicht brachte. Sie waren sämtlich in steinernen Behältern verschlossen. In jeder dieser römischen Urnen stand ein klares, ungefähr von der Form und Größe eines Konfitüreglases. Diese Gläser waren etwas über halb mit einer schmalzartigen Fettigkeit angefüllt, und oben verschlossen.

 

Auch steht im genannten Dorfe Reinheim ein ungemein dauerhaft gebauter, steinerner Turm, der weder Türen noch Fensteröffnungen hat. Selbst das Dach über demselben ist ein spitz zugemauert massives Gewölbe. Die ursprüngliche Bestimmung dieses uralten Turms ist nicht mehr bekannt, aber man hält ihn allgemein für das Machwerk der Römer.

 

Im Tal bei Rentrisch ohnweit St. Ingbert fiel mir eine 12 Fuß hohe viereckigte Spitzsäule auf, die aus einem einzigen Stein besteht, und ebenso tief in die Erde hineinreichet, wie sie bei deren Oberfläche hervorraget. Herr Professor Kiefer an der Schule zu Saarbrück, ein großer Freund der Alterthümer, machte sich mit seinen Schülern einmal darüber her, diesen Stein zu umgraben, um vielleicht irgend etwas vorzufinden, was nähere Aufschlüsse über sein Alter und seine ursprüngliche Bestimmung hätte geben können. Allein er fand nichts, weil er mit seinem Gehilfen den Grund des sehr tief in die Erde versenkten Steines nicht erreichen konnte. Man findet dergleichen auch auf einer Höhe bei Blieskastel, und noch eine andere bei Saulheim ohnweit Mainz. Nach Basel hinauf sollen sich deren von Meile zu Meilen noch mehrere finden. Man hält sie für Grenzsteine der Vorzeit. Auch tragen sie unverkennbar die Spuren eines hohen Alters an sich; Jene Säule bei Ober= und Nieder=Saulheim scheint es wenigstens unbezweifelt gewiß diesen sehr alten Dörfern den Namen gegeben zu haben.

 

Re: [Regionalforum-Saar] Nachlaß Scheidt kostenlos a bzugeben

Date: 2014/06/25 12:26:01
From: Brigitte Schubert <schubertbrigitte(a)t-online.de>

Dienstag 1.7. würde mir passen. nachmittags
wo in St. Wendel?
----- Original Message -----
Sent: Tuesday, June 24, 2014 10:36 PM
Subject: Re: [Regionalforum-Saar] Nachlaß Scheidt kostenlos abzugeben

In einer eMail vom 17.06.2014 10:03:02 Westeuropäische Sommerzeit schreibt schubertbrigitte(a)t-online.de:
Unser verpasstes Treffen möchte ich gern nachholen, um dir mein ungelöstes Problem vorzustellen, dh. zu entscheiden ob du eine bestimmte Suche auf dich nehmen willst, die entsprechenden Papiere würde ich mitbringen. Wo kann ich dich treffen?
Hallo, Brigitte,
 
sorry für die Verspätung.
 
Nächste Woche Dienstag oder Mittwoch hätte ich Zeit. Willst Du nach St. Wendel kommen?
 
Roland


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[Regionalforum-Saar] Ortsfamilienbuch Bohnental

Date: 2014/06/25 13:40:26
From: Geiger , Roland via Regionalforum-Saar <Geiger(a)>

Salve,

ich habe eben mit dem Vorsitzenden des Historischen Vereins Bohnental e.V., Herrn Edwin Warken, gesprochen und mir ein Exemplar des neuen Ortsfamilienbuchs bestellt. Im Internet wird z.T. noch Alwin Warken als Vorsitzender angegeben, aber diese Information ist veraltet.

Das Buch besteht aus zwei Bänden und kostet gesamt 30 Euro. Dazu kommen noch 6 Euro Versand.

Zu bestellen bei:

Edwin Warken
Lohbachweg 3
66636 Scheuern
Tel. 06888 8641
 

Mit freundlichem Gruß
 
Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] Für den Erhalt des Fachs La tein und der Klassischen Philologie an der Universi tät des Saarlandes

Date: 2014/06/26 15:16:51
From: Hans-Joachim Kühn <hans-joachim-kuehn(a)gmx.de>

Sie haben eine Petition weitergeleitet bekommen mit dem Titel "Für den
Erhalt des Fachs Latein und der Klassischen Philologie an der Universität
des Saarlandes " und folgender Nachricht: 

--

Hallo,
			
Gerade habe ich auf openPetition eine Petition unterschrieben, die dich
interessieren könnte. Unterzeichne auch du:

https://www.openpetition.de/petition/online/fuer-den-erhalt-des-fachs-latein
-und-der-klassischen-philologie-an-der-universitaet-des-saarlandes

Viele Grüße Judith Schweer

--

Sie können die Petition hier lesen und unterschreiben: 

https://www.openpetition.de/petition/online/fuer-den-erhalt-des-fachs-latein
-und-der-klassischen-philologie-an-der-universitaet-des-saarlandes 

Bisher haben bereits 311 Unterstützer die Petition unterschrieben.



(Falls Sie von openPetition keine Nachrichten weitergeleitet haben möchten,
rufen Sie bitte diesen Link auf: 
https://www.openpetition.de/abmelden/weiterleitung/fuer-den-erhalt-des-fachs
-latein-und-der-klassischen-philologie-an-der-universitaet-des-saarlandes/d9
1ac9d4a50492fa2bc02cb72f528858 )

Dies ist ein Service von openPetition

[Regionalforum-Saar] vom Ende des Kaiserreichs im Saargebiet

Date: 2014/06/28 12:34:33
From: Geiger , Roland via Regionalforum-Saar <Geiger(a)>

gestern in der SZ:
 
 

In der Niederlage bleibt die Ruhe erste Bürgerpflicht

Kriegsende: Erst Rätemacht, dann Franzosen im Saarrevier – SZ-Serie Teil 5 und Schluss

Von SZ-Redakteur Dietmar Klostermann

Als der Erste Weltkrieg in Saarbrücken zu Ende war, die Waffen schwiegen und ein Arbeiter- und Soldatenrat die Macht in der größten Stadt des Saarkohlebeckens übernommen hatte, wollte Werner Roth, 28, das nicht mehr miterleben. Die Saarbrücker Zeitung, bis in die letzten Kriegstage eine stramm kaisertreue Postille, trug seit Sonntag, dem 10. November 1918, für zwei Tage die Bezeichnung „Amtliches Bekanntmachungsblatt des Arbeiter- und Soldatenrates Saarbrücken“ im Titelkopf. Am Montag, 11. November, war auf Seite 3 der SZ in der Kategorie „Städtische Angelegenheiten“ zu lesen: „Freiwillig in den Tod gegangen ist am Samstag abend der Referendar, Reserveleutnant des Westfälischen Dragonerregiments Nr. 7 Werner Roth. Er hielt es mit seiner Gesinnung unvereinbar, die neuen Verhältnisse anzuerkennen. Diesen Charakterzug wird jeder hochachten, welcher politischen Gesinnung er auch sei. Der Arbeiter- und Soldatenrat hat für den wegen seiner politischen Grundsätze aus dem Leben Geschiedenen ein Begräbnis mit allen militärischen Ehren gestattet. Leutnant Werner stammt aus Westfalen, er erreichte ein Alter von 28 Jahren.“

In dieser kurzen Suizid-Meldung kristallisiert sich die politische Lage in Saarbrücken an einem historischen deutschen Wendepunkt: Kaiser Wilhelm II. hatte am 9. November abgedankt und befand sich auf der Flucht vom deutschen Hauptquartier in Spa nach Holland ins Exil. Mit Friedrich Ebert führte zum ersten Mal ein Sozialdemokrat in Berlin die Regierungsgeschäfte, in den deutschen Städten bildeten sich Arbeiter- und Soldatenräte, die vor allem eines in ihren Bekanntmachungen verkündeten: „Ruhe und Ordnung ist die erste Bürgerpflicht“. Die roten Fahnen, die sie mitführten, wirkten dennoch auf viele kaisertreue und national gesinnte Bürger erschreckend. Der Saarbrücker Arbeiter- und Soldatenrat drohte Plünderern strengste Strafen an. Und griff in seiner ersten Bekanntmachung am 9. November auf Seite 3 der SZ die „Degenfrage“ auf: „Den Soldaten wird aufgegeben, die Offiziere anständig zu behandeln. Der Degen darf den Offizieren nur von den dazu Beauftragten abgenommen werden, im weiteren sind sie nicht zu belästigen.“ Von Forderungen nach einer Besserstellung der Arbeiterschaft oder besserer Nahrungsmittelversorgung, gar von sozialistischen Ideen war hier keine Rede.

Dabei hätten die neuen Machthaber auch in Saarbrücken allen Grund gehabt, nach mehr als vier Jahren Kriegswirtschaft in einem undemokratischen Staat weitaus energischer die neue Zeit zu begrüßen. Im zweiten Aufruf des Arbeiter- und Soldatenrats, der am 10. November auf Seite 1 direkt unter der Schlagzeile „Der Kaiser hat abgedankt!“ zu Pflichtgefühl, Ruhe und Ordnung ermahnte, hieß es immerhin in der letzten Zeile „Hoch die neue Deutsche Freiheit, hoch die sozialistische Republik“. Der SZ-Kommentator schrieb denn auch erleichtert, dass die soziale Revolution, die vom Kieler Matrosenaufstand ausgehend über München und Berlin ganz Deutschland erfasst habe, sich in Saarbrücken „in völlig ruhigen Bahnen vollzog und Ausschreitungen nicht zu verzeichnen waren, wie es dem ruhigen Charakter der Arbeiterschaft des Saarreviers entspricht“.

Dabei lebten die Menschen an der Saar, die noch nicht wussten, dass man ihre Nachkommen einmal Saarländer nennen würde, wie überall im Reichsgebiet von der Hand in den Mund. Es gab für Kinder unter sechs Jahren 25 Gramm Leberwurst auf Marken in der Woche vom 11. bis 18. November. Die Woche vom 18. bis 24. November war „fleischlos“. Die Zeitungen waren nicht nur voll mit Todesanzeigen für Männer, die „im Felde“ geblieben waren, sondern auch viele Wilhelms, Emmas und Karlchens, die als Kleinkinder verstarben, wurden betrauert. Empört berichtete die SZ vom Diebstahl und der Schlachtung von zwei Schweinen aus dem Stall des Erholungsheims Rotenbühl am Stadtwald, der Villa des Bankiers Röchling, in der sich heute die Villa Europa mit dem Institut d'Études Française befindet. Andernorts wurden Kaninchen aus den Ställen gestohlen, in Friedrichsthal gleich zwei Kälber von der Weide. Damit wenigstens die Kartoffeln anrollen konnten, hatte die Saarbrücker Stadtverwaltung kurz vor der Feuerpause Eisenbahnwaggons „requiriert“. Am 7. November meldete die SZ, dass die Lebensmittelvorräte der Stadt Saarbrücken erschöpft sind, es reiche nur noch für 200 Gramm Graupen pro Person und Woche. Da mutete die Ankündigung des Saarbrücker Oberbürgermeisters just am Waffenstillstandstag 11. November fast wie ein Wunder an: Zum Martinsfest hatte die Stadtverwaltung lebende Gänse aus der Ukraine besorgt, die auf dem Schlachthof Burbach für 50 Mark pro Federvieh verkauft wurden.

Der große Krieg, der in Lothringen und an Maas und Schelde in Belgien zum Stillstand gekommen war, hatte das Saarrevier stets gestreift. Fast jeden Tag meldeten die Zeitungen Fliegerangriffe, wobei die Bomben, die fielen, noch zählbar waren, zwischen zehn und 20, und meist nur Sachschäden anrichteten. Doch immer mehr Versehrte, denen Gliedmaßen oder Sinnesorgane fehlten, humpelten zerlumpt durch die Straßen und kündeten von den Schrecken der Front, die nur 200 Kilometer entfernt war, wo Millionen starben. Jetzt, da der Waffenstillstand vom französischen Oberkommandierenden Marschall Ferdinand Foch für alle Truppen der Entente verkündet war, durchzogen Heerscharen deutscher Truppen auf dem Weg zu ihren Heimatgarnisonen das Saarrevier, das noch niemand Saarland nannte. Die Soldaten der Saarbrücker Garnisonen wurden am 15. November entlassen. Die Alliierten teilten mit, dass das linke Rheinufer komplett von deutschen Truppen zu räumen sei, Saarbrücken und Saarlouis mussten bis 21. November ohne deutsche Truppen sein. Unter Absingen des Deutschlandliedes von Hoffmann von Fallersleben „Deutschland, Deutschland über alles“ wurden die letzten deutschen Landwehrregimenter von tausenden Saarbrückern zum Bahnhof geleitet. Danach rückten am 22. November zwei französische Kompanien mit klingendem Spiel ein und belegten die Artilleriekasernen in St. Arnual.

Die Menschen im Saarland sahen zum ersten Mal Menschen mit dunkler Haut – viele Zeitgenossen konnten nun ihre rassistischen Vorurteile ausleben. Das hielt sogar bis mindestens 1945 an. Die französischen Offiziere trafen sich mit Oberbürgermeister Emil Mangold und dem Arbeiter- und Soldatenrat. Reisen nach Norden ins Reichsgebiet wurden einstweilen verboten, Richtung Lothringen war alles offen.

Die roten Fahnen auf dem Rathaus, dem Bahnhof und dem Schloss wurden heruntergeholt. Jetzt wehte dort die Tricolore. Und die Arbeiter- und Soldatenräte waren schon wieder Geschichte, ihre schmalen Spuren verwischten rasch.

[Regionalforum-Saar] Ein amerikanischer Präsiden t gab den Saarländern die Wahl

Date: 2014/06/28 12:35:39
From: Geiger , Roland via Regionalforum-Saar <Geiger(a)>

ebenfalls gestern in der SZ:
 

Ein amerikanischer Präsident gab den Saarländern die Wahl

Das Saarland ist ein Kind des Ersten Weltkrieges und wäre ohne Woodrow Wilson ein Teil Frankreichs geworden

Das Saargebiet und spätere Saarland als Einheit ist ein Ergebnis des Ersten Weltkriegs. Paris wollte die Kontrolle über die hiesige Montan-Industrie. Dass es nicht an Frankreich fiel, verdankt das Land US-Präsident Woodrow Wilson.

Dem Friedensvertrag von Versailles, der im Juni 1919 von der deutschen Delegation unterzeichnet wurde, gingen fünfmonatige Verhandlungen von etwa 10 000 Emissären in Pariser Luxushotels und Villen voraus. Der Abschnitt Vier ist mit „Saarbecken“ überschrieben, der Artikel 45 lautet: „Als Ersatz für die Zerstörung der Kohlegruben in Nordfrankreich und als Anzahlung auf die von Deutschland geschuldete völlige Wiedergutmachung der Kriegsschäden tritt Deutschland das volle und unbeschränkte, völlig schulden- und lastenfrei Eigentum an den Kohlegruben im Saarbecken, wie es im Artikel 48 abgegrenzt ist, mit dem ausschließlichen Ausbeutungsrecht an Frankreich ab.“ Der Vertrag definiert Grenzen für dieses „Saarbecken“, das bis dahin überwiegend zur preußischen Rheinprovinz, im Osten zur bayerischen Pfalz gehörte. Sie orientieren sich an den Wohnorten der Bergleute, verlaufen östlich von Perl, südlich von Wadern und Losheim, sind also enger gezogen als die des heutigen Saarlands. Den Versuch des französischen Ministerpräsidenten Georges Clemençeau aber, dieses Gebiet Frankreich ganz einzuverleiben, hatte US-Präsident Woodrow Wilson unterbunden. So steht in dem Vertrag, dass die Bevölkerung 15 Jahre nach Inkraftreten des Vertrags selbst entscheiden solle, ob sie zu Frankreich, zum neuen Völkerbund, dem Vorläufer der Uno, oder zum Deutschen Reich gehören will. Bis dahin wurde einer Kommission des Völkerbunds in Saarbrücken das Sagen gegeben, eine demokratische Regierung gab es im Saarbecken im Gegensatz zu Deutschland nicht. Wilson, der 1918 das Selbstbestimmungsrecht der Völker als oberstes Ziel für die Nachkriegszeit ausgerufen hatte, setzte sich wenigstens hier gegen Clemençeau durch. Dass die Menschen an der Saar dieses Selbstbestimmungsrecht am 13. Januar 1935 dazu benutzen würden, mit über 90 Prozent für den Anschluss an Hitler-Deutschland zu stimmen, konnte Woodrow Wilson nicht ahnen. dik

[Regionalforum-Saar] Der Krampf mit Hitlers „Me in Kampf“

Date: 2014/06/28 12:36:46
From: Geiger , Roland via Regionalforum-Saar <Geiger(a)>

und nochmal aus der SZ von gestern: 

Der Krampf mit Hitlers „Mein Kampf“

Institut für Zeitgeschichte will kommentierte Auflage der Hass- und Hetzschrift aus dem Jahr 1924 herausgeben

2015 laufen die Urheberrechte für Hitlers „Mein Kampf“ aus. Zwar soll die Veröffentlichung auch künftig verboten bleiben. Das Münchner Institut für Zeitgeschichte arbeitet aber weiterhin an einer kommentierten Ausgabe.

Von Britta Schultejans und Elke Richter (dpa)

München/Binz. „Es liegen die Eier des Kolumbus zu Hunderttausenden herum, nur die Kolumbusse sind eben seltener zu finden.“ Es sind Sätze wie dieser, die gerne zitiert werden, wenn es um Adolf Hitlers „Mein Kampf“ geht, jene im Gefängnis in Landsberg am Lech verfasste Hass- und Hetzschrift aus dem Jahr 1924. Das Zitat diente immer wieder als Vorlage für Satiriker. „Es ist ein Satz, den man ja gar nicht erst ins Lächerliche ziehen muss“, sagt Andreas Wirsching, der Direktor des Institutes für Zeitgeschichte (IfZ) in München. Er spricht von Realsatire. „Überall lauert das Groteske.“

Wirsching steht in der Katholischen Akademie in München am Rednerpult, während die Justizminister auf Rügen darüber beraten, wie es nach 2015 weitergehen soll mit „Mein Kampf“. Wirsching macht sich schon seit Jahren Gedanken über den Umgang mit dem Buch für die Zeit danach, wenn Ende 2015, gut 70 Jahre nach Hitlers Tod, die Urheberrechte auslaufen. Mit ihnen hat der Freistaat Bayern als Rechtsnachfolger des Nazi-Verlages Eher einen Nachdruck bislang verhindert. Zuletzt bekamen das die Macher der historischen Zeitschrift „Zeitungszeugen“ zu spüren, als sie kommentierte Auszüge aus „Mein Kampf“ veröffentlichen wollten. Seit Jahren schon aber arbeitet das IfZ an einer kommentierten Ausgabe von „Mein Kampf“. 2016 soll sie veröffentlicht werden. „Notwendigkeit, Zielsetzung und Probleme einer kritischen Ausgabe von ‚Mein Kampf' heißt Wirschings Vortrag – und an der Notwendigkeit hegt er keinen Zweifel.

Die Wissenschaftler wollen nicht Satirikern die Deutungshoheit über „Mein Kampf“ überlassen – ganz zu schweigen von rechtsextremen Kameradschaften, Ewiggestrigen und der NPD. Zwei entscheidende Gründe nennt Wirsching für die Veröffentlichung einer kommentierten Edition: den Quellenwert des Buches und die moralische Verpflichtung, sich damit auseinanderzusetzen. Es handle sich um ein Buch, in dem Hitler seine Ideologie brutal und stringent niedergeschrieben habe. „Das ist eine Weltanschauung, eine in sich geschlossene Ideologie, die sowohl Grundlage für sein innenpolitisches Programm als auch für seinen außenpolitischen Fahrplan war“, sagt die Passauer Professorin für Politische Theorie, Barbara Zehnpfennig. „Ich finde es absurd, dass man nach 70 Jahren Demokratie das Volk immer noch so bevormundet.“

Am Mittwochabend entschieden die Justizminister der Bundesländer: Die Verbreitung von Hitlers „Mein Kampf“ soll auch nach dem Auslaufen der Urheberschutzfrist in Deutschland verboten bleiben. Ein Sondergesetz soll es zwar nicht geben, die geltende Rechtslage aber, etwa der Straftatbestand der Volksverhetzung, reiche aus, den Nachdruck zu verhindern. Wie es mit kommentierten Ausgaben und der jahrelangen Arbeit des Institutes aussieht, das blieb zunächst offen. Wenn es eine wissenschaftlich kommentierte Ausgabe gebe, die sich klar von dem Inhalt abgrenze, sei eine nicht-strafbare Veröffentlichung unter Umständen möglich, sagte eine Sprecherin von Bayerns Justizminister Winfried Bausback (CSU). Das müssten Gerichte im Einzelfall und anhand des konkreten Textes beurteilen.

Für die langjährige Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, ist die Sache klar: Wenn es die Möglichkeit gibt, unkommentierte Neuausgaben von „Mein Kampf“ in Deutschland juristisch zu verhindern, dann gebe es auch keine Notwendigkeit für eine kommentierte Ausgabe. Von der „Büchse der Pandora“ spricht sie. „Eine der widerlichsten Hetzschriften, die je in diesem Lande verfasst worden ist“, dürfe in Deutschland nicht noch einmal auf legalem Wege unter die Leute gebracht werden.

In vielen Ländern ist Hitlers Hetzschrift dagegen zu haben – Deutschland ist in einer Sondersituation. Zwar lasse es sich einem Holocaust-Überlebenden tatsächlich nur schwer erklären, warum „Mein Kampf“ in Deutschland wieder gedruckt werden soll, räumt IfZ-Chef Wirsching ein. Aber: „Ein Verbot ist nicht mehr als Symbolpolitik“, sagt er. „Und Symbolpolitik am falschen Ort, weil sie nur der Mystifizierung dieses Buches dient.“ Genau das will das IfZ mit der kritischen Ausgabe verhindern. „Wir wollen Hitler umzingeln“, sagt Wirsching. „Was wir herausbringen, ist eine Anti-Hitler-Schrift.“

[Regionalforum-Saar] den Marstempel fest im Blick

Date: 2014/06/28 15:41:58
From: Geiger , Roland via Regionalforum-Saar <Geiger(a)>

letzte Woche in der SZ:
 
 

Den Marstempel fest im Blick

Computermodell zeichnet authentisches Bild der Vergangenheit im Wareswald

Ein Modell zeigt den römischen Tempel im Wareswald so detailgetreu wie möglich. Allerdings ist dieses Modell nicht aus Holz und Leim gebaut, sondern virtuell am Computer. Beeindruckende Bilder sind so bei einem Projekt der Hochschule für Bildende Künste entstanden. Erstmals sind sie beim Grabungsfest am 29. Juni zu sehen.

Von SZ-Redakteur Volker Fuchs

Tholey. Nackt steht die muskulöse, junge Gottheit Mars auf dem Sockel vor der rot gestrichenen Wand. In der rechten Hand hält Mars einen Speer, in der linken ein Schwert. Licht fällt aus den Fensteröffnungen in den Tempel. Amphoren mit Weihegaben stehen an der Wand, Fackeln flackern. So könnte das Innere des Mars-Tempels im Wareswald bei Tholey vor fast 2000 Jahren ausgesehen haben.

Professor Burkhard Detzler steht vor den Mauerresten dieses Tempels. Er hält ein I-Pad in der Hand. Auf diesem sind Bilder des Heiligtums zu sehen, ein echt wirkender Nachbau, entstanden am Computer.

An der historischen Stätte erklären Detzler, Professor an der Hochschule für Bildende Künste (HBK) in Saarbrücken, der Lehrbeauftragte Edgar Brück und der Student Pascal Klein die Projektarbeit der Hochschule. Am Computer haben sie ein 3-D-Modell des Tempels entwickelt. „Unsere Idee war, dass wir das, was wir ausgraben, digital visualisieren“, erklärt der Archäologe Klaus-Peter Henz, Projektleiter im Wareswald das Vorhaben. So kann sich auch der Laie ein Bild machen, die Ruinen letztlich mit anderen Augen sehen.

Das Bild muss jedoch möglichst authentisch sein. Grundlage sind die Forschungsergebnisse der Archäologen, erklärt Henz. So zum Beispiel der Grundriss des Tempels.

Das Heiligtum, so haben die Grabungen ergeben, war mit Dachziegeln bedeckt. Die Mauern waren verputzt und zudem angestrichen. Das zentrale Gebäude war am höchsten. Und und und.

Auch dass in der Region der jugendliche Mars verehrt wurde, dieser nackt dargestellt wurde, sei gesichert. All diese Infos sind in die virtuelle Rekonstruktion eingeflossen. „Wir haben dieses Rätsel gemeinsam gelöst“, erklärt Professor Detzler, habe Bilder gegen Vergangenes gesetzt. Dort, wo die Experten nicht auf Funde direkt zurückgreifen konnten, wurde als zweite Quelle römische Vergleichsbauten hinzugezogen, sagt Edgar Brück. Immer wieder habe man sich ausgetauscht, Details besprochen und geändert, betont Brück: „Der Punkt ist, dass man seine Fantasie zügeln muss, das Ganze muss wissenschaftlich überprüfbar sein.“ Es müsse dem Laien etwas zeigen, aber auch vor dem fachmännischen Auge Bestand haben.

Umgesetzt am Rechner hat Pascal Klein diese Vorgaben. Etliche Stunden und einige Nächte hat er seit April in diese Projektarbeit im Zusammenspiel mit Edgar Brück investiert. Weitere werden noch hinzukommen. Denn noch ist die Animation nicht ganz fertig. So wird unter anderem noch an der Farbgebung gefeilt. „Ich bin gebunden an das, was gefunden wurde“, unterstreicht Klein den besonderen Anspruch seiner Arbeit. Der künstlerischen Kreativität sind da Grenzen gesetzt, im Gegensatz zu Animationsfilmen, die er gemacht hat.

Die 3-D-Rekonstruktion wird beim Grabungsfest im Wareswald am Sonntag, 29. Juni, von 10 bis 18 Uhr präsentiert. Dazu wird eigens ein Baucontainer in einen Ausstellungsraum umgewandelt. Die Bilder wird Henz künftig auch in seine Vorträge einbauen. Und auch die Infotafel vor dem Heiligtum soll neu gestaltet werden. Darüber hinaus werden die Fotos auch auf der Internetseite der Terrex zu finden sein, sagt Christian Kaster, Leiter der gemeinnützigen Terrex-Ausgrabungsgesellschaft. Langfristiges Ziel sei es, den Tempel ähnlich wie des Pfeilergrab vor Ort darzustellen.

Henz und Kaster sind froh über die Unterstützung der Hochschule für Bildende Künste. Vor einigen Jahren hat die Hochschule in einer anderen Projektarbeit ein Konzept für eine App entwickelt, mit deren Hilfe man auf den Bildschirm des Handys Geschichten und Bilder beim Rundgang durch die Ausgrabung laden könnte.

„Mit digitalen Medien Geschichten erzählen“, das hat nach Ansicht von Edgar Brück Zukunft. Vielleicht auch im Wareswald. „Der Punkt ist, dass man seine Fantasie zügeln muss.“

Archäologe Klaus-Peter Henz zur Rekonstruktion

[Regionalforum-Saar] das ist mal wieder ein Test - einfach ignorieren

Date: 2014/06/29 20:48:48
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

 

Re: [Regionalforum-Saar] Nachlaß Scheidt kostenlos a bzugeben

Date: 2014/06/29 20:55:03
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

In einer eMail vom 25.06.2014 16:02:33 Westeuropäische Sommerzeit schreibt schubertbrigitte(a)t-online.de:
Dienstag 1.7. würde mir passen. nachmittags
wo in St. Wendel?
Hallo, Brigitte,
 
ich bin am Dienstag vermutlich in SB im Landesarchiv. Wenn Du willst, können wir uns dort treffen, oder ich komme aufm Rückweg bei Dir vorbei. Was meinst Du?
 
Roland

[Regionalforum-Saar] morgen Vortrag über Kirchen baukunst in St. Wendel

Date: 2014/06/30 09:15:33
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net> <"Roland Geiger via Regionalforum-Saar ">

heute in der SZ:
 

Kirchenbaukunst und ihre Entwicklung

Auf Einladung der Kolpingfamilie St. Wendel spricht am Dienstag, 1. Juli, um 20 Uhr im Cusanushaus Georg Hoster aus St. Wendel zum Thema „Kirchenbaukunst und ihre Entwicklung“. Der Referent geht der Geschichte, der Entstehung und Entwicklung der einzelnen Baustile nach. Der Eintritt ist frei. red

[Regionalforum-Saar] 660 Jahre Steinberg-Deckenhard

Date: 2014/06/30 09:16:49
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net> <"Roland Geiger via Regionalforum-Saar ">

heute in der SZ:
 

Re: [Regionalforum-Saar] Nachlaß Scheidt kostenlos a bzugeben

Date: 2014/06/30 10:36:06
From: Brigitte Schubert <schubertbrigitte(a)t-online.de>

hallo Roland
am Dienstagnachmittag bin ich zu Hause Hüttenbergstr. 60, paßt mir gut, wenn du vorbeikommen würdest
Brigitte
----- Original Message -----
Sent: Sunday, June 29, 2014 8:54 PM
Subject: Re: [Regionalforum-Saar] Nachlaß Scheidt kostenlos abzugeben

In einer eMail vom 25.06.2014 16:02:33 Westeuropäische Sommerzeit schreibt schubertbrigitte(a)t-online.de:
Dienstag 1.7. würde mir passen. nachmittags
wo in St. Wendel?
Hallo, Brigitte,
 
ich bin am Dienstag vermutlich in SB im Landesarchiv. Wenn Du willst, können wir uns dort treffen, oder ich komme aufm Rückweg bei Dir vorbei. Was meinst Du?
 
Roland


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