Monatsdigest

[Regionalforum-Saar] „Mit dem Nachtwächter nach Amerika”

Date: 2014/02/11 23:07:15
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 

„Mit dem Nachtwächter nach Amerika”

Kulinarisch-historische Soirée

Donnerstag, 20. Februar 2014, 19 Uhr

Homburger Weinhaus, Sankt-Michael-Straße 2

Tel.: (0 68 41) 9 80 06 47, http://www.weinhaushomburg.de/


Eine kulinarisch-historische Soirée lädt zu Begegnungen mit einem ebenso spannenden wie weitgehend unbekannten Kapitel der Regional- und Weltgeschichte sowie zahlreichen weiteren „American Traces in Homburg“ ein.

 

1781 wurde in der Schlacht um Yorktown/Virginia die Unabhängigkeit der USA erkämpft – nicht zuletzt mit Hilfe jenes legendären „Deutschen Königlich-Französischen Infanterie-Regiments von Zweybrücken oder Royal Deux-Ponts”, dessen Angehörige aus diesem Grund bis heute in den Vereinigten Staaten als die „unbesungenen Helden der Amerikanischen Revolution” geehrt werden. Aufgestellt worden war diese Frei­willigeneinheit, die in der regionalen und deutschen Geschichte ebenso ihre Spuren hinterließ wie in den Annalen Europas und Nordamerikas, in Zweibrücken sowie in und rund um Homburg.

 

Mit Blick auf den Gründungstag des Regimentes am 19. Februar 1757 bietet der Deutsch-Amerikanische Freundeskreis (DAF) Saar-Pfalz in Homburg die Gelegenheit, an dem Rundgang „Mit dem Nachtwächter nach Amerika” sowie an einer ungewöhnlichen Soirée teilzunehmen. Dabei können sich die Gäste zunächst auf einen szenischen Vortrag und kulinarische Kostproben aus der Zeit Herzog Christians IV. von Pfalz-Zweibrücken und George Washingtons freuen. Im Anschluss daran nimmt Volker Appel als „Nachtwächter” die Teilnehmer der Soirée mit auf eine Zeitreise in das 18. Jahrhundert und erschließt ihnen in der Homburger Altstadt zahlreiche, ansonsten weitgehend verborgene Originalschauplätze. In seiner Rolle als Veteran des Regiments „Royal Deux-Ponts“ ermöglicht er zudem überraschende Einblicke und Ausblicke sowie unmittelbare Begegnungen mit jener die Welt verändernden Epoche zwischen Rokoko und Revolution.
Darüber hinaus folgt man vielen weiteren „American Traces in Homburg“ und erfährt hierbei mehr über die verblüffend zahlreichen Spuren, die Saarländer und Pfälzer in den Vereinigten Staaten und Amerikaner in der Saarpfalz hinterlassen haben. Aus Anlass des 200. Geburtstages von Carl David Weber, dem Gründer von Stockton in Kalifornien, wird der Rundgang auch Bezug auf seine Jugendzeit in Homburg nehmen.

Die Soirée beginnt am Donnerstag, 20. Februar 2014, um 19 Uhr im Homburger Weinhaus, St.-Michael-Straße 2, in der oberen Etage. Da die Teilnehmerzahl aus organisatori­schen Gründen begrenzt ist, wird eine rechtzeitige Anmeldung dringend empfohlen. Anmeldungen sind möglich bis 18. Februar 2014 bei Beate Ruffing, Saarpfalz-Kreis, per E-Mail an beate.ruffing(a)saarpfalz-kreis.de oder unter Telefon (0 68 41) 1 04-81 95. Im Kostenbeitrag von 9 Euro pro Person (zahlbar vor Ort im Homburger Weinhaus) enthalten sind der szenische Vortrag, ein themenbezogener Imbiss mit Stockfisch, Pökelfleisch und „Barock-Brot” sowie die Teilnahme am „Nachtwächter”-Rundgang durch die Homburger Altstadt.

 

„Mit dem Nachtwächter nach Amerika” ist eine Gemeinschaftsveranstaltung des Deutsch-Amerikanischen Freundeskreises Saar-Pfalz und der Saarpfalz-Touristik/BarockStraße SaarPfalz mit freundlicher Unterstüt­zung durch Fisch Feinkost Flatter.

 

[Regionalforum-Saar] Der Hochwald im Spiegel der Geschichte

Date: 2014/02/12 15:01:16
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heute in der SZ:
 

Der Hochwald im Spiegel der Geschichte

Im Auftrag des Kulturamtes Nonnweiler beleuchtet die Wissenschaftlerin Sabine Hornung mit dem Vortrag „Die Kulturlandschaft Nationalpark Hochwald im Spiegel der Geschichte“ am Donnerstag, 13. Februar, die wesentlichen Etappen in der Entwicklung dieser Kulturlandschaft von der keltisch-römischen Zeit bis in die Neuzeit. Dabei geht es auch um die aktuellen Forschungen zum römischen Militärlager Hermeskeil und dem keltischen Ringwall Otzenhausen (Foto: Gemeinde Nonnweiler). Aber auch um die Entwicklung der Eisenindustrie im Hochwald. Der Vortrag beginnt um 19 Uhr im Vereinsheim Keltenklause des VfR Otzenhausen. red

[Regionalforum-Saar] Abschiedsgrüße aus dem Sc hützengraben

Date: 2014/02/12 15:02:48
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heute in der SZ:  

Abschiedsgrüße aus dem Schützengraben

Lothar Birk aus Nalbach sammelt Feldpost aus dem Ersten Weltkrieg

Vor 100 Jahren begann der Erste Weltkrieg. Rund 500 Feldpostbriefe und Karten aus dieser Zeit hat Lothar Birk gesammelt. Sie zeugen von der anfänglichen Kriegsbegeisterung der Soldaten, die aber bald in Ernüchterung umschlug.

Von SZ-Mitarbeiter Manfred Voltmer

Nalbach. Lothar Birk, pensionierter Polizeibeamter aus Nalbach, besitzt bundesweit eine der umfangreichsten Sammlungen an Feldpostkarten und -briefen aus dem Ersten Weltkrieg. In den vergangenen Tagen und Wochen hatte er besonders viel zu tun: Er musste zahlreiche Anfragen von Vereinen und Organisationen aus Deutschland und Frankreich beantworten, die einen Teil seiner rund 500 Originale zeigen wollen. Zahlreiche Ausstellungen werden in diesem Jahr an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren erinnern.

Angefangen hat Birks Sammelleidenschaft bereits 1954: Als 14-Jährigen hatte ihn sein Großvater Johann (Jahrgang 1885) zu einem Gedenkausflug nach Verdun mitgenommen. Tief beeindruckt war der kleine Lothar, als ihm der Opa vor einem ehemaligen Schützengraben im Argonner Wald die traurige Geschichte erzählte, wie ihm hier im Stellungskrieg gegen die Franzosen durch eine Granaten-Explosion beide Füße weggerissen worden waren.

Die Mahnung damals an seinen halbwüchsigen Enkel: „Kriege sind fürchterlich. Setze dich wie ich für Frieden und Völkerfreundschaft ein. Die Franzosen, unsere so genannten ‚Erbfeinde', müssen künftig unsere Freunde sein!“

Der Großvater schenkte ihm damals einige Feldpostkarten, die er bis zu seiner schweren Verwundung aus den Schützengräben nach Hause geschickt hatte. Aber auch bewegende Briefe, die seine damalige junge Frau dem Soldaten an die Front bei Verdun geschickt hatte.

Großvater Johanns Mahnung fiel auf fruchtbaren Boden: Lothar Birk engagiert sich seitdem in mehreren saarländisch-lothringischen Freundschafts-Initiativen. Auch als Polizeibeamter im Revier Saarlouis pflegte er eine rege Zusammenarbeit mit den Kollegen jenseits der Grenze – bis in die Region Metz. Zahlreiche französische Polizei-Kollegen schwärmen noch heute, wie Lothar Birk auch privat grenzüberschreitende Freundschaften pflegte – etwa mit Fußball- und Tennis-Turnieren.

Einer seiner beruflichen Höhepunkte war die Zeit, als er in den 60er Jahren Personenschützer von Konrad Adenauer, dem Mitinitiator der deutsch-französischen Freundschaft, sein durfte.

Wenn sich Lothar Birk heute die vor hundert Jahren geschriebenen Karten und Briefe anschaut, kann er nur immer wieder traurig den Kopf schütteln, mit welcher Begeisterung die jungen Soldaten – auf beiden Seiten – damals in den Krieg zogen. Schnell aber stellte sich bei ihnen Ernüchterung ein. Es folgten endlos lange und quälende Stellungskriege mit immer mehr Toten und Verwundeten.

Einer der vielen – übrigens fast immer zensierten – Feldpostbriefe aus seiner Sammlung wurde mit einem beigelegten Foto an die Witwe des aus Nalbach stammenden, und bei Verdun Gefallenen Johann Bach geschickt. Darin heißt es: „Werte Frau Bach, habe Ihnen vor kurzem einen Brief geschrieben. Hoffentlich werden Sie ihn bekommen haben. Habe das Grab Ihres lieben Gatten fotografiert, sende Ihnen gerne eine Karte davon, es wird Ihnen zum Trost sein, dass der Johann so schön beerdigt ist. Mit den besten Grüßen Eisenbarth“

Ein weiteres Beispiel aus der Briefe-Sammlung von Lothar Birk: Der junge Soldat Jakob Kriebs aus Nalbach-Piesbach hatte bereits mit dem Leben abgeschlossen, als er aus dem Schützengraben auf einen Zettel sein Testament schrieb und darin seine Frau Katharina als alleinige Erbin einsetzte. Einer der wenigen Fälle mit glücklichem Ende: Just er überlebte den Krieg und starb erst mit über 90 Jahren in Nalbach.

Noch in diesem Jahr will Lothar Birk übrigens ein kommentierendes Buch mit den Reproduktionen der beeindruckendsten Feldpostbriefe herausgeben.

[Regionalforum-Saar] (Kein Thema)

Date: 2014/02/12 15:03:51
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heute in der SZ:
 

Witzig, scharfsinnig, voller Ironie

Vor 200 Jahren wurde Jenny von Westphalen geboren, spätere Ehefrau von Karl Marx

In der DDR-Geschichtsschreibung taucht sie nur als Anhängsel ihres Ehemanns Karl Marx auf. Dabei weiß man heute, dass die heute vor 200 Jahren in Salzwedel geborene Jenny von Westphalen eine eigenständige und höchst interessante Persönlichkeit war.

Von SZ-Mitarbeiter Joachim Göres

Salzwedel. „Mein Mann ging beim Anbrechen der unglücklichen Epoche der Konterrevolution nach Paris, ich folgte ihm mit meinen drei Kindern. Kaum in Paris eingewohnt, wird er vertrieben, mir selbst und meinen Kindern wird der längere Aufenthalt versagt. Ich folge ihm wieder übers Meer. Nach einem Monat wird unser viertes Kind geboren.“ So beginnt eine Selbstbeschreibung von Jenny Marx in einem DDR-Geschichtsbuch von 1980. „Jenny wurde in der DDR nur als Anhängsel ihres Ehemanns Karl Marx angesehen, nie als eigenständige Persönlichkeit. Dieses Bild war falsch“, sagt Karl-Heinz Reck. Er gründete vor einigen Jahren den Freundeskreis Jenny Marx in Salzwedel – einer Kleinstadt in Sachsen-Anhalt, in der Jenny von Westphalen am 12. Februar 1814 geboren wurde.

„Bis 1989 gab es hier ein Museum der Familie Marx, in dem die Geschichte der Arbeiterbewegung und Karl Marx im Mittelpunkt standen“, sagt Ulrich Kalmbach, Leiter des Johann-Friedrich-Danneil-Museums in Salzwedel. 1989 verschwand Jenny in der Versenkung – zum 40. Jahrestag der DDR war die bisherige Ausstellung für eine Umgestaltung geschlossen worden, zu der es durch die Wende nicht mehr kam, es blieben nur ein paar Texttafeln übrig. Erst seit 2011 kann man im Geburtshaus Jennys, der heutigen Musikschule, zwei Räume besichtigen, in denen ihr Leben geschildert wird, ergänzt durch Reproduktionen von historischen Dokumenten, Gemälden und Plastiken.

Zum 200. Geburtstag Jennys gibt es in Salzwedel dieser Tage neben Lesungen, Diskussionen und Führungen eine neue Dauerausstellung mit inhaltlichen Schwerpunkten. „Es geht auch darum, wie eigenständig Jenny war“, sagt Kalmbach. „Nach der Wende wurde in Salzwedel kontrovers diskutiert, ob und wie man an sie erinnern soll. Heute ist das Interesse an ihr durchwachsen. Es kommen vor allem ältere Besucher in die Schau.“

Deren Bild ist geprägt von den in der DDR verbreiteten Fakten: Jenny wächst in adligem Haushalt auf – zunächst in Salzwedel, dann in Trier, wo ihr Vater als königlich preußischer Beamter den Justizrat Heinrich Marx kennenlernt, den Vater von Karl. Jenny, die als schönstes Mädchen von Trier gilt, heiratet 1843 den vier Jahre jüngeren Karl. Das Leben ist bestimmt von politisch motivierten Ausweisungen aus Paris, Brüssel und Köln und permanenter Geldnot, was zum Rausschmiss aus verschiedenen Wohnungen in London führt. Nicht zuletzt wegen der Armut sterben vier ihrer sieben Kinder. Trotz des harten Alltags unterstützt Jenny Karl bei der politischen Arbeit und schreibt seine kaum entzifferbaren Texte ab.

Jenny hilft Karl auch bei der Verbesserung der Fremdsprachenkenntnisse, diskutiert mit ihm über Feuerstein und Hegel, schreibt Texte über die Revolution in Deutschland und Theaterkritiken, ist selber eine brillante Rednerin. Zeitgenossen charakterisieren Jenny als witzig, scharfsinnig, voll beißender Ironie. Die politischen Ziele ihres Mannes teilt sie zeitlebens, die private Beziehung bekommt wegen eines unehelichen Kindes aus Karls Affairen Risse.

Das heutige Urteil fällt unterschiedlich aus. „Sie war eine starke Frau und große Sozialistin und hatte eine viel größere Rolle als zu DDR-Zeiten publik gemacht, um nicht am Lack von Karl Marx zu kratzen“, sagt Reck. Die Autorin Françoise Giroud kommt im Buch „Trio Infernale“ dagegen zu dem Schluss: „Der wissenschaftliche Sozialismus bleibt der tragischste Betrug des Jahrhunderts. Jenny von Westphalen, ein Mensch voller Liebe und Überzeugung, ist dessen erstes und freiwilliges Opfer gewesen.“

Auch im Trierer Karl-Marx-Haus wird der 200. Geburtstag von Jenny Marx gefeiert – unter anderem werden bislang unveröffentlichte Briefe gezeigt. Weitere Infos: www.fes.de/marx

[Regionalforum-Saar] Erinnerungen an jüdisches L eben

Date: 2014/02/13 09:03:35
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Guten Morgen,

 

am Montagabend war die Eröffnung der nachstehenden Ausstellung hier in St. Wendel. Ich habe in eckigen Klammern ein paar Anmerkungen in den Text eingesetzt.

 

Roland Geiger

 

heute in der SZ:

 

Erinnerungen an jüdisches Leben [hier tut "man" sich immer schwer mit den Begriffen, die das Leben der Juden betreffen, die in St. Wendel wohnten; aber "jüdisches Leben" hört sich auch seltsam an]

 

Ausstellung über das Schicksal der Familie Berl im St. Wendeler Landratsamt eröffnet

 

Noch bis zum 10. März wird im St. Wendeler Landratsamt die Ausstellung „Schicksal einer jüdischen Familie – Die Familie Berl aus St. Wendel“ gezeigt. Die Ausstellung ist ein Teil des Erinnerungskultur-Projektes „Orte gegen das Vergessen“.

 

Von SZ-Mitarbeiter Frank Faber

 

St. Wendel. Acht übersichtlich mit Texten und Fotos gestaltete Banner dokumentieren im Foyer des Landratsamtes in St. Wendel jüdisches Leben, in dessen Mittelpunkt das Schicksal der Familie Eugen Berl steht. Anschaulich stellen Schautafeln die Judenverfolgung im Dritten Reich mit der Beschreibung der Lebens- und Leidenswege der Familie Berl in einen konkreten personellen und örtlichen Zusammenhang. Konzipiert worden ist die Ausstellung vom Adolf-Bender-Zentrum (ABZ).

„Es sind Spuren und Orte der jüdischen Kultur geblieben, die wollen wir sichtbar machen“, sagte der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald (CDU) bei der Ausstellungseröffnung am Montag. Ziel müsse es sein, die Erinnerung wachzuhalten und einer Wiederholung entgegenwirken. Bereits im 14. Jahrhundert lebten Juden in St. Wendel, die nach ihrer Ansiedlung vertrieben worden sind [das stimmt nicht; wir wissen von drei Personen, die hier lebten, aber vertrieben wurde im 14ten niemand; 1419 ließ der Kurfürst die Juden aus dem Bistum vertreiben, aber nicht für lange]. Erst im 19. Jahrhundert kehrte wieder jüdisches Leben in St. Wendel ein [Das kann auch nicht stimmen, denn Mitte des 18ten Jahrh. verkaufte ein jüdischer Kaufmann ein Haus in St. Wendel]. „Eugen Berl war seinerzeit ein angesehener Bürger in der Stadt“, schilderte der ABZ-Vorsitzende Armin Lang [in seiner mehr als halbstündigen Rede].

Berl gründete in Merzig SPD

Der aus Merzig stammende Eugen Berl zog früh nach St. Wendel. In der Schlossstraße 6 unterhielt er zusammen seiner Ehefrau Erna bis Mitte der 1930er Jahre ein Textilwarengeschäft.

 

[Eugen Berl kam mit seiner ersten Frau, Marianna Ermann, 1898 von Köln nach St. Wendel. Sie wohnten in der Luisenstraße 26 in Miete bei Werner Kockler. Hier kamen 1900 und 1902 die ersten beiden Kinder zur Welt, Juliana Irma Sara Berl und Max Berl. Schon vor 1911 richtete Berl in der Schloßstraße 6 (heute Hallauer) sein „Kurz- und Weißwarengeschäft“ ein. Marianna starb 1919. Seine zweite Frau Erna geb. Herz stammte aus Mainz, sie kam am 11.11.1921 von von Idar-Oberstein nach St. Wendel; die Heirat fand nicht in St. Wendel statt. Aus der Ehe stammt der heute noch in Israel lebende Friedrich Bernhard Berl, genannt „Fritz“, geb. 1925]

 

Berl gründete die SPD in der Stadt und im Kreis sowie verschiedene St. Wendeler Musik- und Gesangvereine. Er fungierte als Schiedsmann, war Mitinitiator des Kaufmannsvereins und saß als Schöffe am Gericht in Saarbrücken. Nach der Saarabstimmung 1935 wird Berl durch den Boykott jüdischer Geschäfte gezwungen, seinen Betrieb zu schließen. [Die Meldekarte gibt an, daß das Kurzwaren- und Damenhutgeschäft bis 1.11.36 eingestellt wurde].

 

Er wird zudem beschuldigt zwei arische Mitarbeiterinnen in seinem jüdischen Geschäft zu beschäftigen. Ihm wurde vorgeworfen, damit gegen das „Gesetz zum Schutze des Deutschen Blutes und der Deutschen Ehre“ verstoßen zu haben. [Den Text schreibe ich gerade ab und werde ihn demnächst hier bringen – diesen Unsinn muß man wirklich gelesen haben, sonst glaubt man es nicht]

 

Die nationalsozialistische Hetze belastete ihn stark und setzte ihm gesundheitlich zu. Er starb am 1. August 1936 im Alter von 65 Jahren kurz bevor ein Prozess gegen ihn angestrengt worden war. Berl ist der letzte jüdische Bürger, der auf dem Friedhof Urweiler beigesetzt wird. Seine Ehefrau Erna wurde 1940 ins südfranzösische Lager Gurs deportiert. Berls Sohn Fritz gelingt die Flucht nach Haifa/Palästina, wo sein Bruder Max schon seit Jahren lebt. [Daß die älteste Tochter Irma ebenfalls umgebracht wurde, zeigt die Ausstellung]

Des Weiteren werden in der Schau die grausamen Ereignisse, die sich in der Reichspogromnacht in St. Wendel, Bosen, Sötern und Tholey zutrugen, veranschaulicht. Vor allem jungen Menschen will die Ausstellung durch ihren lokalen Bezug einen besonderen Zugang zur Ausgrenzung, Verfolgung und Vernichtung unter der NS-Diktatur vermitteln.

Die Ausstellung „Schicksal einer jüdischen Familie – Die Familie Berl aus St. Wendel“ wird bis zum 10. März im Foyer des St. Wendeler Landratsamtes, Eingang G, präsentiert. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 7.30 bis 15.30, Freitag von 7.30 bis 15 Uhr.

Hintergrund

Die Eröffnung der Ausstellung „Schicksal einer jüdischen Familie – Die Familie Berl aus St. Wendel“ ist gleichzeitig das Startsignal des Projektes „Orte gegen das Vergessen“. Durch die Gestaltung von kleinen Plätzen mit Bänken und Informationstafeln soll die Geschichte jüdischen Lebens im Landkreis St. Wendel, sowie dessen Kultur und Religion vergegenwärtigt und im Bewusstsein der Bewohner und in der Region verankert werden. Zu diesem Zweck sind sieben Orte und Plätze ausgesucht worden, die nun nach und nach eingeweiht werden. Am 12. März, 17 Uhr, wird in Gonnesweiler der Raimund-Hirsch-Platz (neben Rundweg Bostalsee/Ecke Seestraße) seiner Bestimmung übergeben. Die weiteren Plätze: Sötern, Lotte-Koschelnik-Platz (Auf dem Marktplatz), St. Wendel, Eugen-Berl-Platz (Wendalinusstraße), Ort gegen das Vergessen (am Panoramarundweg, oberhalb der Straße Am Kniebrecher), Oberthal, Harry-Schu-Platz (Groniger Straße am Radweg), Tholey, Walter-Sender-Platz (vor dem jüdischen Friedhof), Baltersweiler, Änne-Meier-Platz (Zum Grauen Dorn 7 und zusätzliche Gedenktafel an der Änne-Meier-Schule). Darüber hinaus sind Ausstellungen, Filmdokumentationen, die Herausgabe einer Informationsbroschüre und die Erarbeitung eines umfangreichen pädagogischen Schulprogramms geplant. Des Weiteren ist vorgesehen, vor Ort öffentliche Veranstaltungen anzubieten, wo über die „Orte gegen das Vergessen“ berichtet wird, ebenso kann eine geführte Tour zu einigen Plätzen gebucht werden. frf

 

[Das ist schon seltsam – es geht um die Geschichte jüdischen Lebens im Landkreis St. Wendel, aber Änne Meier war definitiv Katholikin. Nicht daß ihr Leben nicht zu würdigen sei …]

 

Bildunterschrift

Berls Sohn Fritz vor dem Geschäft in der Schlossstraße in St. Wendel. Foto: Adolf-Bender-Zentrum

[Schon am Montagabend haben wir rausgekriegt, daß die Aufnahme – die übrigens aus Israel zugesandt wurde – nicht in der Schloßstraße aufgenommen wurde [das Geschäft im Hintergrund ist das von Anton Riotte), sondern in der unteren Luisenstraße. Die Aufnahme stammt aus dem Jahre 1931, als Fritz 6 Jahre alt war. Sein Elternhaus, Luisenstraße 26, steht schräg links gegenüber (nicht auf dem Foto). Heute befindet sich dort das Geschäft „Radsport Fuchs“]

 

 

Acht Banner mit Fotos und Texten zeigt die Ausstellung. Foto: Faber

 

[Regionalforum-Saar] Das Leben des Zeitzeugen Alex Deutsch

Date: 2014/02/16 18:27:45
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Keine Rache, sondern Versöhnung – Buch über Alex Deutsch vorgestellt

Drei Jahre nach dem Tod des Auschwitz-Überlebenden Alex Deutsch hat die Landeszentrale für politische Bildung die vor wenigen Wochen erschienene Deutsch-Biografie von Thomas Döring vorgestellt.

Saarbrücken. „Das, was mir passiert ist, lässt sich nicht in Worte fassen oder begreifen“, hat Alex Deutsch häufig in Gesprächen zu Thomas Döring gesagt. Dem Autor ist es dennoch gelungen, die Erlebnisse des im Jahr 2011 verstorbenen jüdischen Holocaust-Überlebenden in einer sensiblen Sprache niederzuschreiben. „. . . um es einfach zu erzählen – Das Leben des Zeitzeugen Alex Deutsch“ heißt die vor wenigen Wochen erschienene Biografie, die Döring nun im Rahmen einer Lesung vorstellte. Alex Deutsch wurde 1913 als achtes und jüngstes Kind einer jüdischen Familie in Berlin geboren. Er überlebte verschiedene Konzentrationslager der Nazis, darunter Auschwitz und Buchenwald, sowie den Todesmarsch. Seine erste Ehefrau Thea und Sohn Dennis wurden in Auschwitz vergast.

Nach dem Krieg emigrierte Deutsch in die USA, wo er seinen Beruf als Bäcker wieder aufnahm. Ende der 1970er Jahre kehrte er nach Deutschland zurück und zog nach Neunkirchen-Wiebelskirchen. Dort heiratete er Doris Loeb und widmete fast seine gesamte Zeit der öffentlichen Schilderung seiner Erfahrungen, zum Beispiel bei Schulbesuchen.

Das Erinnern an vergangene Gräuel habe Deutsch starkes Leiden verursacht, erzählte Autor Döring, aber gleichzeitig habe ihm das Erzählen dabei geholfen, sich ein wenig davon zu befreien. Deutsch habe keine Rache üben wollen, sondern stets für Toleranz und Versöhnung geworben.

Damit sei er jedoch nicht nur auf Verständnis gestoßen, erzählte seine Witwe Doris Deutsch, sondern „es kam manchmal zu schlimmen Zwischenfällen, die ihn sehr verletzten, zum Beispiel das Zeigen des Hitlergrußes auf einer seiner Veranstaltungen“. Trotzdem ließ sich Deutsch in seiner Arbeit nicht beirren oder einschüchtern. „Alex Deutsch war ein außergewöhnlicher Mensch und wir müssen sein Werk fortführen“, sagte Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD). „Wir dürfen niemals zulassen, dass die Erinnerung an den Holocaust verloren geht, oder aufhören, uns gegen den Rechtsextremismus einzusetzen.“ Die von Döring verfasste Biografie trage zu dieser schwierigen Aufgabe bei. caal

Thomas Döring: „. . . um es einfach zu erzählen“ – Das Leben des Zeitzeugen Alex Deutsch, 218 Seiten, 14,90 Euro, ISBN 978-3-956020-02-5

[Regionalforum-Saar] Tag der Geschichte an der Uni SB

Date: 2014/02/16 18:27:55
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Geschichtsunterricht muss spannend und abwechslungsreich sein“

An der Saar-Uni beschäftigen sich Historiker nächste Woche bei einer Tagung mit Medien und Methoden ihres Fachs

Das Historische Institut der Universität des Saarlandes richtet am kommenden Dienstag zum fünften Mal den Tag der Geschichte aus. SZ-Mitarbeiterin Carmen Altmeyer sprach mit Dozentin Eva Kell über die Veranstaltung.

Was hat den Anlass dazu gegeben, den Tag der Geschichte ins Leben zu rufen?

Kell: Viele Fächer in der Lehramtsausbildung bieten mittlerweile einen solchen Tag an. Bei uns soll natürlich das Lehren und das Lernen von Geschichte im Mittelpunkt stehen. Geschichte ist ein Fach, das nicht vergessen werden sollte. Es wird oft als verstaubtes oder sogar überflüssiges Nebenfach gesehen, dabei ist die Beschäftigung mit der Vergangenheit essenziell, weil wir nur so die Gegenwart verstehen können. Die Fragen, die wir im Geschichtsunterricht stellen, können uns für die Zukunft Orientierung geben. Die Schüler sollen im Geschichtsunterricht außerdem eine große Medien- und Methodenkompetenz erwerben, und wie das ermöglicht werden kann, damit werden wir uns nächste Woche auch beschäftigen.

Mit welchen Schwierigkeiten kämpfen Geschichtslehrer Ihrer Ansicht nach vor allem?

Kell: Geschichte ist vorbei. Was vorbei ist, müssen wir rekonstruieren, und das geschieht mit Hilfe von Medien wie Bildern, Texten, Karikaturen, Gebäuden, Münzen und so weiter. Der Unterricht muss für die Schüler spannend und abwechslungsreich sein, sodass sie lernen, historisch zu denken. Geschichte ist ein unheimlich vielfältiges Fach, es ist eigentlich überall, und das ins Bewusstsein der Schüler zu rücken, ist die schwierige Kunst dieses Faches.

Wie kann der Tag der Geschichte den (angehenden) Lehrern helfen, ihren Unterricht zu verbessern?

Kell: Wir haben fünf Workshops und einen Vortrag, die das Thema Medien im Geschichtsunterricht auf sehr unterschiedliche Art und Weise beleuchten. Einmal ist die Antike mit einem Workshop zur Bildersprache von Münzen vertreten. Münzbilder waren oft die einzigen Bilder, die die Menschen früher zu Gesicht bekommen haben, deswegen ist das sehr spannend. Die Studierenden gestalten selbst einen Workshop zu speziellen Medien und Methoden, zum Beispiel der Kartenarbeit. Ein weiterer Workshop setzt sich mit dem Speyerer Dom auseinander. Wie bringt man ein solches Gebäude den Schülern nahe, ohne dass die sich dabei langweilen? Ich selbst stelle Methoden vor, wie man Bilder im Geschichtsunterricht besser einsetzen kann. Der Umgang mit neuen Medien wird in einem Workshop zu interaktiven Tafelbildern an Whiteboards geübt. Außerdem gibt es noch einen Vortrag über die digitale Lernplattform Historiana, die europaweit eingesetzt wird. Zusätzlich gibt es ein breites Bücherangebot unterschiedlichster Verlage.

Welche Resonanz erwarten Sie?

Kell: In den letzten fünf Jahren hat sich die Resonanz stark verbessert. Dieses Jahr haben sich viele Studierende des Lehramts, Referendare und Lehrer aller Schulformen angemeldet, ich rechne mit mindestens 150 Menschen. Alle Veranstaltungen sind kostenlos und auch für Kurzentschlossene zugänglich.

uni-saarland.de/fak3/fr39/

geschichtsunterricht

[Regionalforum-Saar] Stolpersteine wider das Vergessen

Date: 2014/02/16 18:29:35
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 heute in der SZ:
 

Stolpersteine wider das menschliche Vergessen

In 17 saarländischen Gemeinden wird der Opfer der NS-Diktatur mit in den Boden versenkten Erinnerungsplaketten gedacht

Von SZ-Mitarbeiter Peter Lempert

Am Montag, dem 19. November 2007, war es so weit. Denn genau an diesem Tag wurden in Illingen die ersten fünf Stolpersteine im Saarland verlegt: dem letzten Bundesland, in dem bis dahin der Kölner Künstler Gunter Demnig noch keine seiner berühmten würfelförmigen Betonsteine mit Messingplatten-Oberseite in die Trottoirs eingelassen hatte. Mit dem Projekt wird bereits seit 1995 die Erinnerung an die Opfer der Nazi-Willkür-Herrschaft lebendig gehalten. Demnigs Motto lautet: „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“ Wobei natürlich vor allem der Vertreibung und Vernichtung der Juden gedacht werden soll, aber auch das schlimme Schicksal der Sinti und Roma, Homosexuellen, der Zeugen Jehovas, der Euthanasie-Betroffenen sowie antifaschistischer Oppositioneller dem Vergessen entrissen werden soll.

„Hier wohnte...“

In der Regel werden die Steine genau dort in die Bürgersteige vor einem Haus eingefügt, wo das jeweilige Opfer seinen letzten selbst gewählten Wohnort hatte. Weshalb die Inschrift auf der Plakette mit dem Wortlaut beginnt: „Hier wohnte…“ Wer den Text lesen möchte, muss sich zwangsläufig bücken oder verbeugen, was durchaus als symbolische Geste des Mitgefühls oder auch der Solidarität mit dem Opfer verstanden werden sollte.

Illingen bildete natürlich nur den Auftakt in unserer Region. Inzwischen findet man die Pflastersteinen ähnelnden Betonquader (Breite 96, Tiefe 96, Höhe 100 Millimeter), die im Unterschied zu anderen Denkmälern der nationalsozialistischen Diktatur nicht an ganze betroffene Bevölkerungsgruppen, sondern an einzelne, individuelle Personen erinnern, in 17 Saar-Gemeinden: Blieskastel (Blieskastel und Niederwürzbach), Dillingen, Gersheim (Gersheim und Niedergailbach), Illingen, Kleinblittersdorf (Rilchingen-Hanweiler), Lebach (Lebach und Niedersaubach), Losheim am See (Losheim), Merzig, Neunkirchen (Wiebelskirchen), Nohfelden (Bosen, Gonnesweiler und Sötern), Rehlingen-Siersburg (Rehlingen, Siersburg, Hemmersdorf und Niedaltdorf), Saarbrücken (St. Johann – 32 an der Zahl), Saarlouis (Innenstadt und Lisdorf), Saarwellingen (Saarwellingen), Schmelz (Bettingen und Hüttersdorf), St. Wendel (St. Wendel) und Völklingen (Völklingen, Ludweiler, Wehrden und Luisenthal). Ende offen, da bereits weitere Verlegungen geplant sind. Insgesamt hat es Gunter Demnig inzwischen auf mehr rund 43 500 Stolpersteine in knapp 1000 Orten in 15 europäischen Ländern gebracht. Für sein ambitioniertes Projekt wurde er unter anderem im Jahr 2012 mit dem Marion-Dönhoff-Förderpreis für internationale Verständigung und Versöhnung sowie dem Erich-Kästner-Preis ausgezeichnet.

Selbstverständlich wird niemand über die Steine wortwörtlich stolpern. Denn die aus handgeschöpftem Beton gegossenen Quader werden bündig in die Oberfläche der Gehwege eingefügt. Die Inschrift, die mittels Hammer und Schlagbuchstaben in die Metallplatte eingestanzt wird, informiert nach der Anfangszeile („Hier wohnte…“, alternativ „Hier lebte…“ oder „Hier arbeitete…) zunächst über den Namen und das Geburtsjahr der betreffenden Person. Es folgen Angaben zum Datum der Verhaftung, Flucht oder Deportation sowie über Internierungs-, Konzentrations- oder Vernichtungslager, Todesdatum und Todesumstände.

Die Kosten für einen Stolperstein liegen bei 120 Euro. Die Herstellung der Steine hat Demnig größtenteils dem befreundeten Berliner Künstler Michael Friedrichs-Friedlaender übertragen, während er von seinem Büro in Köln aus die Fäden und die Koordination des Projekts straff in Händen hält. Jeder kann die Patenschaft für ein solches Erinnerungsprojekt übernehmen. Im Saarland sind diesbezüglich neben engagierten Privatpersonen besonders das Adolf-Bender-Zentrum und die Arbeiterwohlfahrt sehr aktiv, wobei das Adolf-Bender-Zentrum Stiftern und Initiativgruppen wie Schulklassen oder Vereinen auch seine Hilfe bei der oft schwierigen Recherche zum genauen Schicksal einzelner Opfer anbietet.

Geschenk für die Gemeinde

Denn diese Daten müssen vorab geklärt werden, bevor ein Auftragantrag beim Atelier Demnig eingereicht werden kann. Früher erledigte Gunter Demnig diese Arbeit noch selbst, aber angesichts der großen Masse von erwünschten Gedenksteinen – bis zu 100 Stück pro Woche – ist dies inzwischen nicht mehr möglich. Allerdings muss vorab auch noch die jeweilige Gemeinde die Verlegung absegnen. Wenn das geschehen ist, schreitet Demnig, meist im Rahmen einer kleinen Feier, zum künstlerischen Akt. Die Stolpersteine werden offiziell der Gemeinde als Geschenk übergeben und damit in öffentlichen Besitz überführt. Im Idealfall werden durch die Stolpersteine weitere Recherchen zu den der Vergessenheit entrissenen Personen angeregt.

Die Stadt München hat sich übrigens in Sachen Stolpersteinen einen unrühmlichen Ruf erworben. Denn der dortige Stadtrat untersagte deren Verlegung im Juni 2004 unter anderem mit der Begründung, dass die Steine „im Straßenschmutz“ als herabsetzend empfunden werden könnten. Die „Initiative für Stolpersteine in München“ hat seitdem mehr als 200 fertige Steine in einem Depot eingelagert. Jüngst wurde als Übergangslösung (neben auf Privatgrund verlegten Plaketten) eine kostenlose Handy-Anwendung gestartet, mit der quasi als virtueller Stolperstein der Münchner NS-Opfer gedacht werden kann.

Die Stadt München hatte beim Veto gegen die Stolpersteine ausdrücklich Bezug auf die Kritik von Charlotte Knobloch, der ehemaligen Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, genommen. Diese hatte es als „unerträglich“ bezeichnet, dass mit Füßen auf Tafeln mit den Namen ermordeter Juden „herumgetreten“ werden könnte. Allerdings ist Knoblochs Standpunkt selbst in ihrer Organisation nicht unumstritten. Die Meinungen zu Demnigs Erinnerungsprojekt schwanken allgemein zwischen Zustimmung und Ablehnung. Foto: dpa

Auf einen Blick

In Saarbrücken gibt es eine Route der Erinnerung mit diversen Stolperstein-Standorten: Salomon Blum (Ursulinenstraße 24), Ida Blum (Ursulinenstraße 24), Heinz Henry Bonem (Nauwieserplatz 11-13), Lotte Bonem (Nauwieserplatz 11-13), Leo Cahn (Am Staden 30), Dilla Cahn (Riottestraße 14), Moritz Jakob Davidson (Großherzog-Friedrich-Straße 61), Wanda Davidson (Großherzog-Friedrich-Straße 61), Egon Otto Davidson (Großherzog-Friedrich-Straße 61), Vales Guenter Davidson (Großherzog-Friedrich-Straße 61), Fritz Dobisch (Rathausplatz 1), Herbert Fürst (Lortzingstraße 18), Olga Fürst (Lortzingstraße 18), Max Hanau (Karcherstraße 17), Sophronie Herz (Dudweiler Straße 26-30), Max Heymann (Karcherstraße 11), Hilde Itzkowitz (Großherzog-Friedrich-Straße 12), Herta Kämpfer (Mainzer Straße 35), Evelyne Kämpfer (Mainzer Straße 35), Marion Kämpfer (Mainzer Straße 35), Georg Kämpfer (Mainzer Straße 35), Hugo Kahn (Graf-Johann-Straße 3), Paul Kahn (Graf-Johann-Straße 3), Edith Ilse Kahn (Graf-Johann-Straße 3), Emilie Kaiser (Rathausplatz 7), Johanna Kirchner (Bahnhofstraße 80), Paula Loeb (Rathausplatz 7), Ernst Peiser (Ursulinenstraße 24), Erna Peiser (Ursulinenstraße 24), Peter Roth (Rathausplatz 1), Wendel Schorr (Rathausplatz 1), Sally Strauss (Großherzog-Friedrich-Straße 12). red

[Regionalforum-Saar] Stolperstein-Verlegung in Ottweiler

Date: 2014/02/16 20:13:41
From: Hans-Joachim Hoffmann <hans-joachim-hoffmann(a)web.de>

Sehr geehrter Herr Geiger;
ich bitte um Veröffentlichung

Am kommenden Freitag findet die erste Verlegung von "Stolpersteinen" in Ottweiler statt, zu der alle Interessierten recht herzlich eingeladen sind.
 Folgender Ablauf ist vorgesehen:

Programmablauf Verlegung Stolpersteine

 

Freitag, 21. Februar 2014 um 13.00 Uhr

 

1. Station Gäßling 42   Vier Steine für Familie Barth

 

v     Begrüßung durch Bürgermeister Holger Schäfer (namentliche Nennung der Ehrengäste)

v     Verlesen der vier Kurzbiografien durch Jugendliche

v     Fürbitten von Pater Otto Kutka

v     anschließend wird zu jedem Stein eine Rose gelegt (Jugendliche)

alles parallel zur Steinlegung

Dauer ca. 20 Minuten

 

 

2. Station Wilhelm-Heinrich-Straße 12   Vier Steine für Familie Cahn

 

v     Verlesen der vier Kurzbiografien (Jugendliche)

v     Fürbitten von Pfarrer Jörg Heidmann

v     Niederlegung der Rosen

Parallel zur Steinlegung

Dauer ca. 15 Minuten

 

 

3. Station Wilhelm-Heinrich-Straße 36    Zwei Steine für Familie Coblenz

 

v     Vorlesen der zwei Kurzbiografien (Jugendliche)

v     Fürbitten vom Vertreter der Synagogengemeinschaft

v     Niederlegung der Rosen

Parallel zur Steinlegung

Dauer ca. 15 Minuten

 

Ende ca. 13.50 Uhr

 

 

Anschlusstreffen im Stengelpavillon mit kleinem Imbiss

 

v     Begrüßung durch Bürgermeister Holger Schäfer

v     Vortrag von Hans-Joachim Hoffmann: Entstehung der Idee "Stolpersteine" in Ottweiler

v     Ansprache Herr Van Menxel (Münster): Nachfahre der jüdischen Familie Coblenz

v     Musikalische Umrahmung durch SchüllerInnen des Gymnasiums Ottweiler

 

 

 

 

Dauer ca. 1 Stunde

 


[Regionalforum-Saar] Über die Archäologentage Otzenhausen

Date: 2014/02/17 08:31:17
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ:
 
 

Archäologie am Ringwall – mal nicht nur was für Spezialisten

Europäische Akademie will auch Freizeitforscher mit einem Seminar nach Otzenhausen lotsen

Anfang März beginnt eine neue Veranstaltungsreihe, die künftig einmal im Jahr angeboten werden soll: die Archäologentage Otzenhausen – Archäologie in der Großregion. Erster Termin: 7. bis 9. März in der Europäischen Akademie, einen Katzensprung vom keltischen Ringwall entfernt.

Otzenhausen. Der Hunnenring zählt zu den größten Bodendenkmälern Deutschlands und wird seit über zehn Jahren intensiv erforscht. Die Archäologentage zielen darauf ab, nicht nur Archäologen, sondern auch Mitarbeiter von Universitäten, Denkmalämtern, staatlichen Institutionen der Länder, Museen, archäologischen Projekten der Großregion zusammenzubringen.

Ein wichtiges Anliegen der Experten ist es, Wissenschaftler dauerhaft zu vernetzen. Denn aus Archäologensicht ist die Region eine kulturelle Drehscheibe für West- und Mitteleuropa. Wobei sich die Archäologentage, von Europäischer Akademie in Otzenhausen und Gemeinde Nonnweiler angeboten, nicht nur ans Fachpublikum richten.

Welche Projekte liefen im Vorjahr an, welche neuen Forschungsergebnisse liegen vor? Lassen neue Grabungstechnologien die Arbeit optimieren? Antworten wollen 19 Fachleute und Nachwuchswissenschaftler liefern , die im Saarland, in Rheinland-Pfalz, Luxemburg, Lothringen und dem Elsass gruben und Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit präsentieren. Die Großregion habe laut Veranstalter vor allem im wissenschaftlichen Bereich Schätze zu bieten. Auch Rheinland-Pfalz sei vertreten.

Der Schwerpunkt liege auf keltischem und römischem Erbe, zudem auf Steinzeit und Mittelalter. Dabei stünden nicht nur regionale Fundstellen, sondern auch archäologische Projekte, die aus der Großregion heraus initiiert werden, im Mittelpunkt. Eine Exkursion nach Luxemburg steht auf dem Programm, mit Besuch einer Grabungsstätte, eines regionalen sowie des Nationalmuseums. Stationen:die Villa und der Burgus von Miecher, das Ausgriewermusee (Ausgrabungsmuseum) D'Georges Kayser und das Musée national d'histoire et d'art Luxembourg. red

Die Tagungsgebühr beträgt 50 Euro inklusive Verpflegung und Exkursion; die Akademie bietet auch Übernachtungen. Anmeldung: Katja Kammer (Akademie), Telefon (0 68 73) 66 24 44, E-Mail: kammer(a)eao-otzenhausen.de

eao-otzenhausen.de

[Regionalforum-Saar] Einladung

Date: 2014/02/17 12:42:19
From: Hans-Joachim Hoffmann <hans-joachim-hoffmann(a)web.de>

EInladung

Am kommenden Freitag findet die erste Verlegung von "Stolpersteinen" in Ottweiler statt, zu der alle Interessierten recht herzlich eingeladen sind.
 Folgender Ablauf ist vorgesehen:

Programmablauf Verlegung Stolpersteine

Freitag, 21. Februar 2014 um 13.00 Uhr

1. Station Gäßling 42   Vier Steine für Familie Barth

v     Begrüßung durch Bürgermeister Holger Schäfer (namentliche Nennung der Ehrengäste)

v     Verlesen der vier Kurzbiografien durch Jugendliche

v     Fürbitten von Pater Otto Kutka

v     anschließend wird zu jedem Stein eine Rose gelegt (Jugendliche)

alles parallel zur Steinlegung

Dauer ca. 20 Minuten

2. Station Wilhelm-Heinrich-Straße 12   Vier Steine für Familie Cahn

v     Verlesen der vier Kurzbiografien (Jugendliche)

v     Fürbitten von Pfarrer Jörg Heidmann

v     Niederlegung der Rosen

Parallel zur Steinlegung

Dauer ca. 15 Minuten

3. Station Wilhelm-Heinrich-Straße 36    Zwei Steine für Familie Coblenz

v     Vorlesen der zwei Kurzbiografien (Jugendliche)

v     Fürbitten vom Vertreter der Synagogengemeinschaft

v     Niederlegung der Rosen

Parallel zur Steinlegung

Dauer ca. 15 Minuten

 

Ende ca. 13.50 Uhr

Anschlusstreffen im Stengelpavillon mit kleinem Imbiss

v     Begrüßung durch Bürgermeister Holger Schäfer

v     Vortrag von Hans-Joachim Hoffmann: Entstehung der Idee "Stolpersteine" für Ottweiler

v     Ansprache Herr Van Menxel (Münster): Nachfahre der jüdischen Familie Coblenz

v     Musikalische Umrahmung durch SchülerInnen des Gymnasiums Ottweiler

 

[Regionalforum-Saar] Im Mikrokosmos der Nazi-Zeit

Date: 2014/02/23 18:09:07
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Im Mikrokosmos der Nazi-Zeit

Zwei Dutzend Historiker und Heimatforscher entwerfen am Beispiel des

St. Wendeler Landes ein Detailbild des NS-Regimes in der Provinz

 

  

   „Die Nazis aus der Nähe“ – das ist der programmatische Titel eines neuen Buches, in dem zwei Dutzend Historiker und Heimatforscher die Nazi-Zeit in der Provinz aufarbeiten. Am Beispiel des St. Wendeler Landes im Saarland schildern sie den Aufstieg und Aufbau der NSDAP, ihren Überwachungs- und Unterdrückungsapparat sowie die Mechanismen der Propaganda, mit denen Adolf  Hitler und seine Gefolgsleute zwischen 1933 und 1945 die Deutschen in die größte Katastrophe ihrer Geschichte führten. Die zentrale Fragestellung lautet: Was hat die Menschen damals zu dem gebracht, was sie getan oder zugelassen haben? Und was hat andere dazu veranlasst und befähigt, Widerstand zu leisten?

 

   „Darüber ist, so paradox es klingt, aus der Distanz eines Menschenalters besser zu urteilen als aus der Zeit des unmittelbaren Erlebens und der Nachkriegszeit heraus“, heißt es dazu im Vorwort der Herausgeber. In der NS-Zeit wurden die Menschen systematisch in die Irre geführt, eingeschüchtert und durch soziale Wohltaten sowie pompöse Inszenierungen verführt. Viele profitierten auch vom System, und viele wollten das Verhängnis nicht wahrhaben, obwohl die Zeichen mehr als deutlich waren. Auch im St. Wendeler Land unterstützten zahlreiche Menschen begeistert eine Diktatur, die zu den schrecklichsten in der Geschichte der Menschheit gehört.

 

   Auf der Basis langjähriger Forschungsarbeit haben die Autoren eine Fülle von Unterlagen zu gut lesbaren Aufsätzen und Erzählungen verarbeitet, die das NS-System unter verschiedensten Aspekten beleuchten. Im Unterschied zu bisherigen Veröffentlichungen wird ein kompakter, anschaulicher und allgemein verständlicher Überblick gegeben, der gerade auch für junge Menschen gedacht ist. Die Verschleppung politischer Gegner ins KZ, die Vernichtung der Juden und Behinderten, die Kriegsereignisse, die Arbeit der Propagandamaschine, der Druck auf die Schulen und Kirchen sowie die Versklavung der Zwangsarbeiter – all dies wird detailliert an konkreten Beispielen aus dem St. Wendeler Land dargestellt.

 

   Originaldokumente und Berichte von Zeitzeugen ergänzen die Analysen, auch eine Großzahl bisher noch unveröffentlichter Fotos trägt entscheidend dazu bei, den Menschen von heute die Atmosphäre der damaligen Zeit zu vergegenwärtigen. Außerdem verweisen historische Karten und Graphiken auf die Sonderrolle, die das Saargebiet und das St. Wendeler Land bis 1935 und teilweise auch danach noch spielten. Geleitworte haben die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald und der Vorsitzende des Adolf-Bender-Zentrums St. Wendel, Armin Lang, verfasst. Der Lyriker Johannes Kühn aus Hasborn schrieb eigens ein Mundartgedicht mit dem Titel „Neinzehhonnertfejreverzisch em Hirbscht“.

 

   Das Buch wird am Donnerstag, dem 13. März, um 19:00 Uhr bei einer Veranstaltung zum 60. Jahrestag der Gründung der Europäischen Akademie in Otzenhausen vorgestellt. Eine weitere Präsentation ist eine Woche später, am Mittwoch, dem 19. März, um 19:00 Uhr  in der Stadt- und Kreisbibliothek im Mia-Münster-Zentrum in St. Wendel vorgesehen. Danach sind weitere Veranstaltungen im ganzen Kreisgebiet sowie in der KZ-Gedenkstätte Hinzert im Hunsrück (Donnerstag, 3.April, 19:00 Uhr) und in Saarbrücken geplant. Besondere Präsentationen gibt es auch für Schüler, beispielsweise für die Oberen Klassen der St. Wendeler Gymnasien und anderer Schulen im Kreis. Dank der Unterstützung der Wendelinus Stiftung der Kreissparkasse St. Wendel erhalten mehrere Schulen kostenlos ganze Klassensätze à 20 Exemplaren des Werkes für den Gebrauch im Unterricht.

 

   Auch von anderer Seite haben die ehrenamtlich tätigen Autoren und Herausgeber nachhaltige finanzielle und sonstige Förderung erfahren, die die Herausgabe dieses anspruchsvoll gestalteten Werkes erst möglich gemacht hat. Sie danken dafür sehr herzlich der Ministerpräsidentin des Saarlandes, der Gesellschaft für staatsbürgerliche Bildung Saar mbH, der Saarland Sporttoto GmbH, der Sparkassenstiftung zur Förderung des Landkreises St. Wendel sowie dem Adolf-Bender-Zentrum in St. Wendel, dessen Mitarbeiter auch als Autoren mitgewirkt haben. Außerdem danken sie vielen weiteren Personen, die in anderer Form das Projekt unterstützt haben. Das Buch kann zum Preis von 39,90 € im Buchhandel erworben werden.

 

DIE NAZIS AUS DER NÄHE, Im Mikrokosmos der Hitler-Diktatur – Eine Spurensuche im St. Wendeler Land, herausgegeben von Klaus Brill, Bernhard W. Planz, Inge Plettenberg und Klaus Zimmer, 480 Seiten, Marpingen 2014, 39,90 €, ISBN 9783941095151

 

 

 

Kontakt: Thomas Störmer, Edition Schaumberg, Tel. 06853 – 502380, info(a)edition-schaumberg.de  

 

 

 

[Regionalforum-Saar] Gründung eines Arbeitskreis es "Familienforschung"

Date: 2014/02/23 18:29:36
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Am Mittwoch, 26. Februar 2014, soll es in der Gemeinde Namborn zur Gründung eines Arbeitskreises „Familienforschung“ kommen.

 

Interessierte treffen sich um 16.30 Uhr im Sozialraum des Rathauses in Hofeld, gelegen unten im Kellergeschoß des Rathauses.

Re: [Regionalforum-Saar] Gründung eines Arbeitskreises "Familienforschung"

Date: 2014/02/24 10:30:39
From: Horst Geiger <horstgeiger(a)schlau.com>

Hallo Roland
kannst Du etwa eine 3/4 Stunde vorher bei uns vorbeikommen.Wir haben den Entwurf für den Rechtsanwalt fertig,
den wir in einem - Dich betreffenden -Punkt kurz abklären sollten ?
Gruß
Papa

Am 23.02.2014 18:29, schrieb Rolgeiger(a)aol.com:

Am Mittwoch, 26. Februar 2014, soll es in der Gemeinde Namborn zur Gründung eines Arbeitskreises „Familienforschung“ kommen.

 

Interessierte treffen sich um 16.30 Uhr im Sozialraum des Rathauses in Hofeld, gelegen unten im Kellergeschoß des Rathauses.

_______________________________________________ Regionalforum-Saar mailing list Regionalforum-Saar(a)genealogy.net http://list.genealogy.net/mm/listinfo/regionalforum-saar

[Regionalforum-Saar] Tag der Archive

Date: 2014/02/26 08:54:54
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 

Frauen – Männer - Macht

 

Tag der Archive

im

Landesarchiv Saarbrücken

 

am Samstag, 8. März 2014

von 10-16 Uhr

 

 

Am 8. März 2014 werden in Saarbrücken-Scheidt eine Vielzahl ganz besonderer Frauen zu sehen sein. Für den bundesweit veranstalteten Tag der Archive hat das Saarländische Landesarchiv aus seinen umfangreichen fotografischen Beständen eine Ausstellung erarbeitet, die in 50 großformatigen Reproduktionen Einblicke in die Entwicklung der Frauen- und Geschlechtergeschichte während der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gibt. Dabei wird der reale Wandel des traditionellen Frauenbildes genauso ins Licht gerückt wie die Vorstellung von einem ganz bestimmten Rollenverständnis, die in den gezeigten Aufnahmen bestätigt oder auch konterkariert werden kann.

 

Programm

 

·   Archivführungen um 11, 13 und 15 Uhr 

 

Sie bekommen einen Einblick in die für die Öffentlichkeit sonst geschlossenen Bereiche des Archivs und erfahren Näheres über die Arbeit und die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten des Landesarchivs, die jedem offenstehen. Anhand von ausgewählten Archivalien entdecken Sie die Vielfalt der im Archiv aufbewahrten Unterlagen und erleben, welche Schätze im Archiv schlummern und darauf warten, von Ihnen ausgewertet zu werden.

 

·   Fotoausstellung

Bildschön. Momentaufnahmen aus der Frauengeschichte

 

„Bildschön“ ist, wie bereits der Titel andeutet, also eine Ausstellung, die mit den Klischees von der Rolle der Frau in der (saarländischen) Gesellschaft spielen will. Die auch unter ästhetischen Kriterien „bildschönen“ Aufnahmen wurden in der Regel von bekannten saarländischen Pressefotografen gemacht. Sie beleuchten einen Zeitraum, der von den „Trümmerfrauen“ der Nachkriegszeit über die „First Ladies“ der 1960er Jahre bis zu den Ausläufern der Emanzipationsbewegung in den 1980er und -90er Jahren reicht; sie zeigen unbekannte Frauen im häuslichen Alltag ebenso wie weltberühmte Diven bei ihren Auftritten auf saarländischen Bühnen. Im Zentrum der Betrachtung steht ex- oder implizit stets auch das Verhältnis der Geschlechter, steht vor allem die Frage, wie sich Frauen in einer noch weitgehend von Männern dominierten  Welt  zu verorten und buchstäblich ins Bild zu rücken verstanden.

 

Es gibt auch Frauen in natura.

 

·   Präsentation von Archivgut

Ausgewählte Dokumente zu Frauen und Männern zwischen Mittelalter und Moderne

 

·   Universitätsarchiv

Impressionen aus dem Universitätsarchiv: Frauen an der Universität des Saarlandes

 

Das Landesarchiv und das Universitätsarchiv laden Sie zu diesem Tag der offenen Tür herzlich ein und freuen sich auf Ihr Kommen!

 

Ihr Weg zu uns:

 

Landesarchiv Saarbrücken

Dudweilerstraße 1, 66133 Saarbrücken-Scheidt

 

Bushaltestelle: Im Flürchen

mit dem Zug: Bahnhof Scheidt (direkt gegenüber)

mit dem Auto: Parkplätze vor dem Haus

[Regionalforum-Saar] Schramm: Regierungschefin versteckt NS-Verbindung ihrer Partei

Date: 2014/02/28 12:35:24
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Schramm: Regierungschefin versteckt NS-Verbindung ihrer Partei

 

Linken-Vorsitzende wirft Landesarchiv vor, die Nazi-Vergangenheit von Saar-Abgeordneten in einer neuen Publikation auszuklammern

 

Die Linken-Vorsitzende Astrid Schramm wirft der Ministerpräsidentin vor, in dem von ihr verantworteten Band des Landesarchivs würden die NS-Verbindungen der Saarpolitik ausgeklammert. Mitherausgeber Ludwig Linsmayer widerspricht und betont die Unabhängigkeit des Archivs.

 

Saarbrücken. Die Linken-Landesvorsitzende Astrid Schramm wirft Regierungschefin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) vor, die Verstrickungen früherer CDU-Parteimitglieder mit der Nazi-Zeit unter den Tisch zu kehren. So fänden sich in der Ende 2013 erschienenen Publikation „Echolot, Historische Beiträge des Landesarchivs Saarbrücken, Band 12, Last aus tausend Jahren. NS-Vergangenheit und demokratischer Aufbruch im Saarstaat“, zwar viele Verbindungen von Saarländern mit der NS-Diktatur, darunter Juristen, Ärzten und Sportlern. Jedoch gebe es keinen Abschnitt über belastete saarländische Nachkriegspolitiker. Der Band sei in Kramp-Karrenbauers Verantwortung erschienen. Dabei gebe es zu diesem Bereich Forschungsmaterial, so Schramm und verweist auf eine 2013 erschienene Broschüre der Linksfraktion „Braune Spuren im Saar-Landtag – Die NS-Vergangenheit saarländischer Abgeordneter“. „Offensichtlich ist es der Ministerpräsidentin peinlich, dass in der CDU-Fraktion der Wahlperiode 1956 bis 1961 mehr als die Hälfte der Abgeordneten NSDAP-Mitglieder waren und dass die CDU-Fraktion zeitweilig von dem Kriegsverbrecher Erwin Albrecht geführt wurde, der als Richter in der NS-Zeit zahlreiche Todesurteile verhängte“, sagt Schramm. „Der Versuch der Ministerpräsidentin (. . .) die braune Vergangenheit ihrer Partei unter den Teppich zu kehren, ist nicht länger hinnehmbar.“ Sie hat eine parlamentarische Anfrage an die Regierung gestellt, und möchte wissen, ob diese das Ausklammern für angemessen hält. Schramm fordert die Ministerpräsidentin auf, darauf hinzuwirken, dass in den historischen Beiträgen des Landesarchivs demnächst ein Band erscheint, in dem die Verstrickung von Saar-Politikern in das NS-System aufgearbeitet wird.

 

Der Leiter des Landesarchivs Ludwig Linsmayer, der gemeinsam mit Peter Wettmann-Jungblut den Echolot-Band herausgegeben hat, betont, dass das Landesarchiv keinen parteipolitischen Vorgaben unterliegt und laut Saarländischem Archivgesetz lediglich wissenschaftlichen Kriterien verpflichtet ist.

 

„Wir haben auch nie den Anspruch erhoben, den Umgang mit der NS-Vergangenheit in seiner gesellschaftlichen Totalität darstellen zu können“, teilt er mit. Absicht sei vielmehr, so stehe es auch im Echolot-Band, „Anregungen für weitere Forschungen“, aber keine „erschöpfenden Antworten“ zu geben. Die Konzeption von „Die Last aus tausend Jahren“ sei zwischen 2008 und 2010 entstanden. „Forschungen zur Parteienpolitik im Saarstaat respektive zur NS-Belastung saarländischer Politiker der Nachkriegszeit waren uns zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt“, so Linsmayer, „ein diesbezüglicher Beitrag fehlt daher ebenso wie etwa Beiträge zu den Gewerkschaften, den christlichen Kirchen oder den Kulturschaffenden.“

 

Linsmayer betonte, dass der Echolot-Band den Zeitraum von 1945 bis 1955 untersucht. „Die überwältigende Mehrheit der von der Partei ‚Die Linke' recherchierten Abgeordneten zog allerdings erst später in den saarländischen Landtag ein. Die Regierungspolitik der Saarstaatszeit wurde überwiegend von Remigranten und gerade nicht von NS-belasteten Politikern bestimmt.“ Er zeigt sich aber offen für Anregungen: „Sollten zukünftige Forschungsarbeiten neue Aspekte zu der von uns gezogenen Zwischenbilanz hinzufügen, würden wir dies ausdrücklich begrüßen.“ ukl

 

[Regionalforum-Saar] Historiker erhielt keine Reak tionen aus dem Saarland auf Broschüre

Date: 2014/02/28 12:37:57
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ über eine potentielle Verschwörung der hiesigen Politiker gegen einen aufrichtigen Historiker, der nur seine Pflicht tut und ignoriert wird.

 

Historiker erhielt keine Reaktionen aus dem Saarland auf Broschüre

 

Saarbrücken. Wie viele Landtagsabgeordnete waren in der NS-Zeit Mitglieder der NSDAP, SS oder anderer Nazi-Organisationen? Dieser Frage ist der Historiker Hans-Peter Klausch im Auftrag der Linksfraktionen in Niedersachsen, Hessen und im Saarland nachgegangen. 2013 ist die Broschüre „Braune Spuren im Saar-Landtag“ erschienen. Welche Reaktionen seine Ergebnisse auslösten, darüber berichtete Klausch am Mittwochabend auf Einladung der Peter-Imandt-Gesellschaft und Rosa-Luxemburg-Stiftung. In Niedersachsen und Hessen habe es enorme Reaktionen gegeben, in deren Folge die Landtage in Hannover und Wiesbaden Mittel für eigene Studien bewilligt hätten, sagt Klausch. Nicht überall seien dort seine Forschungen gut aufgenommen worden, da er mitunter Verstrickungen angesehener Ex- Landtagsabgeordneten veröffentlicht habe. Es habe Diskussionen gegeben, Anrufer stellten ihm Fragen oder gaben ihm weitere Hinweise. In Hessen hätten sich mehrere Initiativen gebildet, die weiterforschen wollen.

 

Anders im Saarland: „Aus dem Saarland habe ich keine Rückmeldung erhalten“, sagt der Historiker. Eine Erklärung habe er dafür nicht. ukl