Date: 2012/02/03 08:36:57
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
"Die Macht meint immer,
sie habe ein großes Herz
und einen Weitblick,
der sich dem Verständnis der
Schwachen entzieht,
und dass sie Gottes Werk
vollbringe,
wenn sie gegen Seine Gebote
verstößt."
John Adams, zweiter
Präsident der USA
gelesen in "Operation
Wildfire", einem Roman von Nelson de Mille.
|
Date: 2012/02/05 12:46:26
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Der Trierer Reichstag als
europäisches Ereignis Der Trierer Reichstag 1512 war einer
der bedeutendsten in der langen Reihe spätmittelalterlich-frühneuzeitlicher
Reichsversammlungen. Auf Einladung Kaiser Maximilians I. kamen zahlreiche
deutsche Fürsten und Städtevertreter, aber auch Gesandte des Papstes, der Könige
von Frankreich, England und Spanien sowie anderer europäischer Mächte in der
traditionsreichen Stadt an der Mosel zusammen, um über wichtige innen- und
außenpolitische Themen zu beraten. Durch diese illustre Teilnehmerschar erlangte
der Trierer Reichstag ein ausgesprochen internationales Gepräge. Mit Zentrum der
Verhandlungen stand die ausgreifende Kriegs- und Bündnispolitik Kaiser
Maximilians, insbesondere sein langjähriger Konflikt mit Venedig, sowie die
Forderung der deutschen Stände nach einer neuen Ordnung für das Reich angesichts
zahlreicher innerer Missstände und Probleme. Kursnr.
Y10113 Do.
15.03.2012 19:00 - 22:00
Uhr Dauer: 180
Min Dozent Dr. Reinhard
Seyboth Domfreihof 1b, Raum 005,
54290 Trier Anmeldung notwendig:
https://www.vhs-trier.de/kurse/webbasys/index.php?anmart=1&schritt=2&kathaupt=5&knradd=Y10113 |
Date: 2012/02/05 12:50:59
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Der Schuss auf den Turm. Kaiser Maximilian und die
Erhebung des Trierer Rockes als
„symbolische Argumentation“ Mitten während des
Reichstagsbetriebes ordnet der Kaiser an, eines der antiken Bauwerke der Stadt
Trier beschießen zu lassen. Was zunächst wie ein Akt fürstlicher Willkür
erscheint, zeigt sich bei Heranziehung verschiedener Text- und Bildquellen als
äußerst durchdachte und bildmächtige argumentative Strategie. Sie demonstriert
zugleich die besondere Art des Antikenverständnisses Maximilians, das seine
aktuellen Unternehmungen immer wieder beeinflusst. So deutet auch vieles darauf
hin, dass die Erhebung des Trierer Rockes ein geplanter Akt
politisch-dynastischer Willensbekundung war und mit der so merkwürdig
erscheinenden Beschießung in einem tieferen Zusammenhang steht.
Kursnr.
Y10110 Do.
23.02. 19:00 - 22:00
Uhr Dauer: 180
Min Dozent: Dr. Thomas
Schauerte Domfreihof 1b, Raum 005, 54290
Trier Anmeldung notwendig:
https://www.vhs-trier.de/kurse/webbasys/index.php?anmart=1&schritt=2&kathaupt=5&knradd=Y10110 |
Date: 2012/02/05 12:55:51
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Vortrag „Die Reichsnotarordnung von
1512“ Vor 500 Jahren wurde anlässlich des
Reichstags von 1512 nicht nur der Heilige Rock erstmals ausgestellt, sondern -
wenn auch erst nach dem Umzug des Reichstags nach Köln - die Reichsnotarordnung
durch Kaiser Maximilian erlassen. Kursnr.
Y10114 Do.
22.03. 19:00 - 22:00
Uhr Dauer: 180
Min Dozent: Prof. Dr. Franz
Dorn Domfreihof 1b, Raum 005, 54290
Trier Anmeldung notwendig:
https://www.vhs-trier.de/kurse/webbasys/index.php?anmart=1&schritt=2&kathaupt=5&knradd=Y10114 |
Date: 2012/02/05 13:03:32
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Trier, Kaiserlautern, Speyer: Streit
um den Status als Reichsstadt Während des Reichstags von 1512 kam
es zu Konflikten über den rechtlichen Status der Stadt Trier: War Trier eine
Reichsstadt, also ein autonomer Stadtstaat im Verbund des Reiches, oder war
Trier eine Landstadt, also nur eine Gemeinde innerhalb des Herrschaftsgebiets
des Kurfürsten von Trier? Do.
01.03. 19:00 - 22:00
Uhr Dauer: 180
Min Dozent: PD Dr. Johannes
Dillinger Domfreihof 1b, Raum 005, 54290
Trier Anmeldung notwendig:
https://www.vhs-trier.de/kurse/webbasys/index.php?anmart=1&schritt=2&kathaupt=5&knradd=Y10111 |
Date: 2012/02/05 13:07:14
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Richard von Greiffenklau
-Kurfürst, Landesherr und Erzbischof der ersten Heilig-Rock-Weisung
1512 Im April 2012 jährt sich die Bischofsweihe des Trierer
Erzbischofs Richard von Greiffenklau zum 500. Mal. Aus diesem Anlass bietet es
sich an, den "bedeutendsten Erzbischof seit Balduin von Luxemburg" wie ihn sein
Biograph nennt, in einem Vortrag zu würdigen. Der aus dem Rheingau stammende
Adelige erlebte bei seinem Regierungsantritt, der mitten in die Zeit des Trierer
Reichstages und die Entdeckung des Heiligen Rockes fiel, eine regelrechte
Feuertaufe. Dennoch gelang es dem versierten Politiker von Beginn an auf landes-
und reichspolitischer Ebene entscheidend einzugreifen: So verhandelte er in
Worms mit Martin Luther, der sich sehr beeindruckt vom Erzbischof zeigte und
verteidigte als letzter Trierer Kurfürst in Waffenrock und Schwert sein
Erzbistum gegen den Ritter Franz von Sickingen. Auch sein Einsatz für die Kunst,
die uns eines der bedeutendsten Denkmäler im Dom hinterlassen hat, und für den
Humanismus bezeugen die große Rolle, die dieser Renaissance-Fürst Trier und
darüber hinaus gespielt hat. Kursnr. Y10115 Do. 29.03. 19:00 - 22:00 Uhr Dauer: 180 Min Dozent: Stefan Heinz Domfreihof 1b, Raum 005, 54290
Trier Anmeldung notwendig: https://www.vhs-trier.de/kurse/webbasys/index.php?anmart=1&schritt=2&kathaupt=5&knradd=Y10115 |
Date: 2012/02/05 13:10:51
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Vorstellung des Tagungsbandes „Der Trierer
Reichstag von 1512 in seinem historischen
Kontext“
Veranstaltungsort: Stadtbibliothek
Trier Weberbach 25 Donnerstag, 15. März 2012, 17.00
Uhr |
Date: 2012/02/06 18:34:42
From: Stefan Reuter <stefan.reuter62(a)googlemail.com>
"Grubenkatastrophe Luisenthal - Feuerhölle in 600 Metern Tiefe" Artikel mit Fotos bei "einestages - Zeitgeschichten auf SpiegelOnline": http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/24324/_ploetzlich_wurde_ich_durch_die_luft_geschleudert.html Gruß, Stefan (Reuter) |
Date: 2012/02/08 22:02:10
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>
aus dem Wochenspiegel vom 08. Februar 2012:
Von Hexen und weisen Frauen
Vortrag bei den SaarLandFrauen im KuBi St. Wendel
St. Wendel Am Donnerstag, 9.Februar, 20 Uhr, laden die SaarLandFrauen St. Wendel zu dem Vortrag von Hella Brust "Geschichte und Geschichten von Hexen und weisen Frauen" ins Kultur- und Bildungszentrum (KuBi) des Landkreises, St. wendel, Werschweilerstraße 14, in St. Wendel ein.
Die Teilnehmer reisen in vergangene Zeiten, in denen weise Frauen mit ihrem empirischen, naturnahen Wissen um Leben und Tod den damaligen Menschen mit Tat und Tat Beistand leisteten. Aber auch in Zeiten, in denen diese Frauen - gerade wegen dieses Wissens - von eben diesen Menschen gnadenlos verfolgt, grausam gequält und getötet wurden. Lichtbilder sowie Texte und M;ärchen von Hexen und weisen Frauen runden das Thema ab.
Zu dem Vortrag sind auch Nichtmitglieder herzlich willkommen. Infos ab 17 Uhr bei Marianne Broy, Tel. (0 68 27) 30 27 90. red. /hr
Date: 2012/02/09 22:43:07
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Salü,
hab ein neues Wort für die Sparte "Denglish" gefunden, als ich heute eine
Email nach Amerika schrieb, weil ich Anfang Juni in Dansville, NY, einen Vortrag
halten will. Als ich fragte, ob man dort einen Beamer hat, fragte man mich, was
denn zum Gei(g)er ein Beamer sei. Hehe, das Wort gibts im Englischen gar nicht.
Genauso wenig wie "Handy".
Ein Beamer heißt dort "digital projector" oder "LCD projector". Typischer
Fall für Doktor Denglish. :-)
Roland |
Date: 2012/02/10 09:05:28
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Nikolaus
von Kues als der erste Ökumeniker der Gaben Zum dritten Mal wurde am
Donnerstag, 9. Februar, im saarländischen St. Wendel der Cusanustag begangen, zu
dem in diesem Jahr Präses Dr. h. c. Nikolaus Schneider sprach. Am
Cusanus-Gymnasium in St. Wendel werden an jenem Abend Schüler ausgezeichnet, in
erster Linie aber soll an den Namensgeber der Schule Nikolaus von Kues erinnert
werden. In seinem Festvortrag würdigte
Präses Schneider die Bedeutung des spätmittelalterlichen Juristen, Denkers und
Kirchenmannes zunächst anhand seines Lebenslaufes und seiner einflussreichen
Schriften. Eine erstaunliche Parallele, sagte Schneider, habe er zwischen dem
cusanischen Bemühen um Einheit und der gegenwärtigen theologischen Diskussion
gefunden. In der Hauptschrift „De docta ignorantia“ argumentiere von Kues: Nur
dort, wo Menschen in Christus sind, in ihm „subsistieren“, sei Einheit
möglich. Gleichzeitig habe Cusanus einen
„für das 15. Jahrhundert erstaunlichen Blick für das Besondere, Einzigartige und
Unwiederholbare in der Welt“ gehabt, das ein Werturteil unmöglich mache. „So
verstehe ich eine Ökumene der Gaben“, führte Schneider aus, „Die Verschiedenheit
ist kein Anlass zu Streit und Auseinandersetzung. Im
Gegenteil: Die unterschiedlichen
Besonderheiten in der Welt versteht Cusanus als Reichtum, als Anlass zur
Ergänzung und gegenseitiger Erfüllung.“ Er sei sich jedoch auch der Einheit sicher: „Er ist sich seiner Sache gewiss durch Christus, weil der Glaube an ihn darauf setzt, dass auch in der Vielfalt der Konfessionen und Theologien, in all diesen endlichen Widersprüchen, die wir weder verleugnen noch unterdrücken müssen, der eine unbegreifliche Christus am Werk ist. Der Christus, in dem die Christen schon heute verborgen eins sein können und einmal offenbar einig werden.
Superintendent Gerhard Koepke hat mir freundlicherweise den Redetext von Präses Schneider zur Verfügung gestellt, den ich dieser Email anhänge (normalerweise kann man im Forum nichts anhängen, aber als "primes inter pares" hat man so seine Privilegien :-)
Roland Geiger |
Attachment:
VORTRA~1.DOC
Description: Binary data
Date: 2012/02/10 13:13:28
From: Stefan Reuter <stefan.reuter62(a)googlemail.com>
Salü,hab ein neues Wort für die Sparte "Denglish" gefunden, als ich heute eine Email nach Amerika schrieb, weil ich Anfang Juni in Dansville, NY, einen Vortrag halten will. Als ich fragte, ob man dort einen Beamer hat, fragte man mich, was denn zum Gei(g)er ein Beamer sei. Hehe, das Wort gibts im Englischen gar nicht. Genauso wenig wie "Handy".Ein Beamer heißt dort "digital projector" oder "LCD projector". Typischer Fall für Doktor Denglish. :-)Roland
_______________________________________________
Regionalforum-Saar mailing list
Regionalforum-Saar(a)genealogy.net
http://list.genealogy.net/mm/listinfo/regionalforum-saar
Date: 2012/02/14 15:48:50
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Authentizität bezeichnet eine kritische Qualität von
Wahrnehmungsinhalten (Gegenständen oder Menschen, Ereignissen oder menschliches
Handeln), die den Gegensatz von Schein und Sein als Möglichkeit zu Täuschung und
Fälschung voraussetzt. Als authentisch gilt ein solcher Inhalt, wenn beide
Aspekte der Wahrnehmung, unmittelbarer Schein und eigentliches Sein, in
Übereinstimmung befunden werden. Die Scheidung des Authentischen vom
vermeintlich Echten oder Gefälschten kann als spezifisch menschliche Form der
Welt- und Selbsterkenntnis gelten. Zur Bewährung von Authentizität sind sehr
weitreichende Kulturtechniken entwickelt worden, die die Kriterien von
Authentizität für einen bestimmten Gegenstandsbereich normativ zu
(re-)konstruieren versuchen.
Archäologische und historische Authentizität Authentizität von verschiedenen aufgefundenen Artefakten (z. B. Kunstwerken, Münzen, Schriftstücken) bedeutet, dass der zu untersuchende Gegenstand tatsächlich von den Personen, Autoren oder Quellen stammt, von denen er zu stammen vorgibt, also weder Fälschung noch Fehlzuschreibung ist. Ein klassisches Beispiel aus dem Bereich der Altphilologie ist die
sogenannte Homerische Frage. Mit den Mitteln der Sprachwissenschaft wird die
Autorschaft Homers gegen die überlieferte Zuschreibung geprüft. Zugleich wird im
Rahmen der Altertumswissenschaft die historische Authentizität (die tatsächliche
Existenz) Homers sowie der in diesen Schriften geschilderten Schauplätze und
Ereignisse mit den Mitteln der Geschichtswissenschaft und Archäologie überprüft
(Troja-Debatte).
Quelle: Wikipedia |
Date: 2012/02/14 15:49:45
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Das Donnern der Hufe, das krachende Brechen der Lanzen und der schneidende Klang von auf Rüstungen treffenden Schwertern... alles Zeichen und Signale einer vergangenen Ära, der Zeit Kaiser Maximilians I. - des "Weiß Kunig". Anlässlich der 500-jährigen Wiederkehr des Besuchs des Kaisers Maximilian richtet die Stadt St. Wendel ein großes authentisches ritterliches Turnier aus. Dafür wurden die besten Wettkämpfer der Welt - sie kommen von drei Kontinenten - in einem seit jahrhunderten in dieser Qualität nicht mehr durchgeführten spektakulären Wettstreit auf höchstem sportlichem Niveau eingeladen. Diese treffen in ihrer Gesamtheit in St. Wendel zum ersten mal aufeinandner, um sich in einem Wettbewerb der Stärke, Ehre und reiterlichen Meisterschaft zu messen und den weltbesten ritterlichen Turnierkämpfer unserer Zeit zu bestimmen. Im Gegensatz zu den heute üblichen "Spektakeln", besserer Stuntshows, wird es bei den Kämpfen wie in alter Zeit zwar Regeln, aber keine abgesprochene bzw. eingeübte Choreographie geben. Gewinnen wird tatsächlich der Beste! Gekämpft wird mit authentischen scharfen Waffen, in bester Ausrüstung und auf den edelsten Pferden, die zu großen Teilen aus der fürstlichen Hofreitschule in Bückeburg stammen. Diese, bereits jahrelang auf höchstes Niveau der "haute école dressage" ausgebildeten Tiere, werden seit geraumer Zeit speziell auf ihre große Stunde hin trainiert, um so den Kriegs- und Turnierpferden des Mittelalters und der Renaissance zur Ehre zu gereichen. Die ritterlichen Akteure sind allesamt hervorragende und hochtrainierte Reiter und Kämpfer, die darüber hinaus einen ausgeprägten fachspezifischen Hintergrund haben. So ist z.B. einer der profiliertesten Teilnehmer auch in deinem zivilen Beruf mit der Materie befasst. Er ist ein promovierter international anerkannter Waffenhistoriker mit Forschungsschwerpunkt in gotischem und renaissancezeitlichen Turnierwesen sowie in Rüstungen und Waffen aus der entsprechenden Zeitstellung. Das Turnier wird an drei aufeinander folgenden tagen (Freitag bis Sonntag - 31. August bis 2. September 2012) stattfinden und setzt sich aus den drei Hauptelementen "die Jagd", "der Tjost" und "das Melée" zusammen. Weitere Informationen zum Turnier erhalten sie unter www.turnier.sankt-wendel.de. Ansprechpartner:
(Alle Hervorhebungen sind auch so im Originaltext) |
Date: 2012/02/16 17:38:14
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Tag der Archive -
Feuer, Wasser, Krieg und andere Katastrophen Tag der offenen Tür im
Landesarchiv Saarbrücken am Samstag, 3. März 2012, von 10-16.30
Uhr Programm: • Archivführungen um
11, 14 und 16 Uhr
• Fotoausstellung über
Hochwasserschäden • Präsentation von
Schadensbildern an Archivgut • Filmvorführung zur
Restaurierung von Archivgut Sie bekommen einen
Einblick in die für die Öffentlichkeit sonst geschlossenen Bereiche des Archivs
und erfahren Näheres über die Arbeit und die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten
des Landesarchivs, die jedem offen stehen. Anhand von ausgewählten Archivalien
entdecken Sie die Vielfalt der im Archiv aufbewahrten Unterlagen und erleben,
welche Schätze im Archiv schlummern und darauf warten, von Ihnen ausgewertet zu
werden. Das Landesarchiv Saarbrücken lädt Sie zu diesem Tag der offenen Tür herzlich ein und freut sich auf Ihr Kommen!
Kontakt:
|
Date: 2012/02/19 00:20:41
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Diese Anzeige lief heute unter Gruppen/Vereine in der SZ: Legionäre gesucht! Für unsere römische Reenactment-Darstellung suchen wir noch Mitglieder mit Interesse und Spaß an der Darstellung römischen Lebens um Christi Geburt. Ob Handwerker und Akademiker im Zivilbereich oder als Soldat (miles) in unserer Leio XIII Geminia. www.legioxiiigemina.de Kontakt: Peter Klein, Ottweiler, Tel. 06824-3004251 Email equilinus(a)gmx.de |
Date: 2012/02/19 00:23:11
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Salü,
in meiner vorherigen Email habe ich eine falsche Website angegeben: Hinter
dem x kommen vier "i".
Richtig ist also:
Roland Geiger |
Date: 2012/02/19 21:52:00
From: w . peifer <w.peifer(a)t-online.de>
Date: 2012/02/19 22:05:30
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>
Von: w.peifer(a)t-online.de
An: "Forum" <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Betreff: [Regionalforum-Saar] Buchversand
Datum: Sun, 19 Feb 2012 21:52:00 +0100
Hallo!
Wenn ich ebay-Artikel versende, versuche ich die Sachen über Paypal laufen zu lassen. In Ihrem Fall würde ich die Gebühren dem Käufer mit aufschlagen. Ansonsten sind von Amderika nach D auch Zahlungen mit IBAN und BIC möglich. Ihre entsprechenden Daten erhalten Sie bei der Ihrer Bank.
Auslandsüberweisungen kosten aber viel Geld. Deshalb senden einige US-Kunden das Geld lieber bar per (normalem) Brief.
Büchersendungen international gibt es meines Wissens nicht mehr. Dann richtet sich der Versand nach Gewicht und Größe. Maxibriefe kosten z. B. bis 1 kg 7 Euro, bis 2 kg + 9,90 E. Sie müssen mindestens 14 X 9 cm groß sein und dürfen in der Summe von Länge, Breite und Höhe nicht mehr als 90 cm haben. Dabei darf keine Seite länger als 60 cm sein. Gleiche Regelungen gelten für ein Päckchen. Das darf aber auch nur bis 2 kg haben.
Ist der Spaß schwerer, bleibt nur ein Paket. Das geht in Zone 3 und kostet bis 5 kg 35, von 5 - 10 kg 45 E, von 10 bis 20 kg 65 Euro.
Ich würde mich vielleicht auch noch bei Hermes erkundigen, die holen auch von daheim ab.
Anneliese Schumacher
Date: 2012/02/19 22:17:37
From: w . peifer <w.peifer(a)t-online.de>
Date: 2012/02/19 22:21:20
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
In einer eMail vom 19.02.2012 22:05:34 Westeuropäische Normalzeit schreibt
anneliese.schumacher(a)t-online.de:
Salü,
doch - die Büchersendungen International gibt es schon noch.
Der Tarif
heißt Buch Internatonal und funktioniert nach folgenden Konditionen:
Maße,
wobei keine Seite länger als 60 cm sein darf. Länge:
min. 14 cm Gewicht
(mit Verpackung) bis 500 g Priority (d.h. per Luftpost)
3,45 Euro Economy
3,00 Euro ----------------------- L: min. 14 cm Gewicht bis 1000 g Priority
7,00 Economy
5,50 ----------------------- L: min. 14
cm Gewicht: bis 2.000 g Priority 16,90 Euro Economy
11,00 Euro Es gibt auch Sendungen über 2 kg. Die werden zum sog. Kilotarif befördert. Ich
empfehle, die nachgenannte Website anzuschauen:
http://www.deutschepost.de/mlm.nf/dpag/briefe_ins_ausland/presse_und_buch/index.html Mit
freundlichen Grüßen Roland
Geiger |
Date: 2012/02/20 11:20:34
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Hallo zusammen, in der Bayrischen Staatsbibliothek kann man sehr gut in alten Amtsanzeigern des 19. Jh. und auch früher suchen. Nicht nur die Statistiken der Dörfer, auch Auswanderungen, Förster, Lehrer, Pfarrer, Versteigerungen, Suchmeldungen, Gemeindebauten usw. kann man finden. Aber auch über die Geschichte des Herzogtums Zweibrücken, oder die Schlachten von 1792-98 und das Elsaß. Eine wahre Fundgrube! http://bavarica.digitale-sammlungen.de/ Allerdings sollte man vorsichtshalber innerhalb des Buches noch mal zusätzlich den Suchbegriff eingeben. Man kann sich sogar komplette Bücher als pdf herunterladen, wenn es die Größe der Festplatte erlaubt. Ich mache mir von einzelnen Seiten ein Foto des Bildschirms und werte es dann später vom Foto aus, weil irgendwie das Ausdrucken der einzelnen Seiten nicht geht. Gruß, Andrea Kindelberger |
Date: 2012/02/20 15:55:48
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
heute in der SZ:
Unterrichtsreise in die VergangenheitHochwaldkelten besuchten die Erweiterte Realschule FreisenFreisen. Die Schüler der Erweiterten Realschule Freisen staunten nicht schlecht, als ihnen im Schulgebäude unerwartet Kelten über den Weg liefen. Einzig die 6er-Klassen waren darauf vorbereitet. Die Kelten standen auf dem Lehrplan. Und so präsentierten Hans Mader und Thomas Schäfer von der keltischen Darstellungsgruppe der Hochwaldkelten aus Otzenhausen den Schülern das Thema Kelten einmal besonders anschaulich. Thomas Schäfer begab sich, unterstützt von Bildern, mit den Schülern auf eine Reise durch die keltische Vergangenheit. Als erstes Volk Mitteleuropas sind die Kelten aus der Anonymität der Geschichte hervorgetreten. Griechische und römische Historiker und Schriftsteller, von denen Herodot von Halikarnass und Julius Caesar die berühmtesten waren, berichteten über die Kelten und ihre Gesellschaft, die aus Bauern, Handwerkern, Kriegern, Druiden und Fürsten bestand. Besonders widmete sich Schäfer dem keltischen Handwerk, da dies auch das Hauptbetätigungsfeld der Hochwaldkelten aus Otzenhausen ist. Aber auch auf die keltischen Krieger und die keltische Kultur wurde eingegangen, weitere Arbeitskreise der Hochwaldkelten. Nach dem Vortrag konnten sich die Schüler die vielen mitgebrachten Nachahmungen keltischer Gegenstände anschauen, unter denen die mitgebrachten Schwerter, insbesondere das von Hans Mader, eine originalgetreue Rekonstruktion eines frühlatènezeitlichen Schwertes, auf Interesse stießen. Die Kinder konnten sich vom Gewicht eines keltischen Schildes überzeugen, bronzene Gewandspangen (Fibeln), Armreifen, Messer, Schmuck, Münzen, brettchengewebte Borten und eine keltische Lanze betrachten und anfassen. Als weitere Aktion zum Thema Kelten ist eine Klassenfahrt auf den keltischen Ringwall in Otzenhausen vorgesehen. red |
Date: 2012/02/20 20:38:54
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Zwierlein, Cornel: Der gezähmte Prometheus. Feuer und
Sicherheit zwischen Früher Neuzeit und Moderne (= Umwelt und Gesellschaft 3). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2011. ISBN 978-3-525-31708-2; 433 S.; EUR 49,95. Rezensiert für H-Soz-u-Kult von: Peter Borscheid, Seminar für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Philipps-Universität Marburg E-Mail: <borscheid(a)staff.uni-marburg.de> Cornel Zwierlein, Juniorprofessor für Umweltgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum, versteht seine Habilitationsschrift nicht als eine Institutionengeschichte der frühen Feuerversicherung in Deutschland und England, obwohl er umfangreiche und zum Teil bisher unbekannte Quellen zu den Anfängen der von absolutistischen Landesherren und Stadtoberen sowie privaten Unternehmern gegründeten Gesellschaften präsentiert. Ausgehend von den zahlreichen und oftmals katastrophalen Stadtbränden der Frühen Neuzeit zeigt er vielmehr, wie Sicherheit in der Zeit um 1680/1700 zu einem zentralen Thema wurde, wie bisher als Unglück hingenommene Ereignisse, denen die Menschen mehr oder minder mit hängenden Armen begegneten, fortan der Sicherheitsproduktion unterlagen. Dabei veränderte sich in einem ersten Schritt das Bewusstsein bzw. die Einstellung gegenüber den Unglücksfällen, ehe der Aufbau entsprechender Institutionen begann. Die Versicherungsgeschichte hat die Epochenschwelle bisher vorwiegend an der Lebensversicherung und der 1765 gegründeten englischen Equitable Life festgemacht, die bei ihrer Prämiengestaltung als Erste auf der Wahrscheinlichkeitsrechnung und Sterbetafeln aufbaute und mit ihrer Rechenhaftigkeit einen bis dahin nie gewagten Blick in die Zukunft ermöglichte. Cornel Zwierlein sieht den Wendepunkt bereits an der Wende zum 18. Jahrhundert, wobei er der schon lange praktizierten frühneuzeitlichen Seeversicherung die "Zukunftsausrichtung" abspricht und sie lediglich als "Buchungstrick" im Rahmen der doppelten Buchführung interpretiert. Davon unterscheide sich die Versicherung des 18. Jahrhunderts, da sie sich nicht mehr nur auf die maritimen Gefahren beziehe und zudem die Gestaltung der Zukunft im Blick habe. Dieser Epochenschwelle vorausgegangen war in West- und Mitteleuropa eine sich langsam verändernde Einstellung zu Katastrophen, in denen Juristen und andere Wissenschaftler immer öfter Ausnahmen von der Regel sahen und immer lauter Vorsorge und Sicherheit als Lebensgrundlage und Normalität einforderten. Diesen Wandel belegt der Autor mit einer Vielzahl von Beispielen aus ganz unterschiedlichen Lebensbereichen. So reflektierten die Veränderungen in den bildlichen Darstellungen von Stadtbränden sowie die Reaktion darauf in Predigten und literarischen Texten diesen Mentalitätswandel ebenso wie die vermehrten Sicherheitsinnovationen, die realisiert wurden. Parallel dazu erfolgte eine Weiterentwicklung des Rechts, indem Juristen das Konzept der "höheren Gewalt" und des "Zufalls", das die Haftung begrenzte oder ganz ausschloss, aufweichten. Vor allem Leibniz bezeichnete es als unbillig und unproduktiv für den Staat, wenn der von einem Unglück Betroffene mit seinem Schaden allein gelassen werde. Der Staat müsse vielmehr im eigenen Interesse seine Bevölkerung zu einer Solidaritätsgemeinschaft zusammenführen, wobei die Schadenhilfe mittels einer Versicherung dazu diene, die Geschädigten wieder zu vollwertigen und leistungsfähigen Mitgliedern der Gemeinschaft zu machen. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts sorgte zudem die Verwissenschaftlichung der Brandvorsorge und -bekämpfung, wozu bereits vorher in der Praxis manche Neuerung entwickelt und getestet worden war, über die neuen Medien für eine weite Verbreitung dieses Wissens. Die schnell wachsenden Hafen- und Residenzstädte wie London oder Hamburg sowie Preußen übernahmen als Laboratorien dieser Innovationskultur die Führung bei der Anwendung solchen Wissens. Sie setzten auf die Versicherung, zumal diese der "Financial Revolution", welche der "Industriellen Revolution" voranging, zu größerer Stabilität verhalf. Da sich der vorindustrielle Finanzmarkt vorwiegend über den bebauten Grundbesitz absicherte, konnte dessen Wert mit Hilfe der Versicherung stabilisiert werden, wodurch er wiederum eine höhere Sicherheit für die Kreditvergabe bot. Festzumachen ist die Epochenschwelle schließlich an der Gründung neuartiger Feuerversicherungen. Zwei Modelle setzten sich durch: das britische Modell, das auf Handels- und Aktiengesellschaften beruhte, sowie das mitteleuropäische Modell, das die Prämienversicherung mit Staatlichkeit verknüpfte. Das 1681 in London als Aktiengesellschaft gegründete erste Fire Office unterschied von Beginn an zwei Risikoklassen und arbeitete mit Prämien und nicht mit nachträglichen Umlagen. Gleichwohl dauerte es noch rund 150 Jahre, bis die Feuerversicherungsgesellschaften über eine verlässliche statistische Kalkulationsgrundlage verfügten. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts ermittelten die Versicherungspraktiker in der Feuer- wie in der Seeversicherung die Höhe der Prämien weiterhin nach groben Erfahrungswerten. Cornel Zwierlein geht schließlich der Frage nach, warum die Epochenschwelle in Nordeuropa stattfand, obwohl Südeuropa bis dahin die größere Erfahrung mit dem Versichern hatte. Zwar vermag er zur Beantwortung dieser Frage nur Teilerklärungen zu liefern, gleichwohl bleibt festzuhalten, dass der katholische Süden auf Unglücksfälle und Katastrophen weiterhin mit nachträglichen karitativen Kollekten antwortete, wohingegen der Norden vorsorgend neuartige Sicherheitsinstitutionen einsetzte, die im calvinistischen Kulturraum privatwirtschaftlich und im lutherischen Kulturraum staatswirtschaftlich organisiert waren und die Bürger zur Eigenvorsorge verpflichteten. Im Gegensatz zum Süden setzte der Norden nicht mehr länger auf die Barmherzigkeit der Mitmenschen, sondern definierte Solidarität völlig neu, nämlich als allgemeine Pflicht, einer Feuerversicherung beizutreten. Damit einher ging, wie der Autor dies nennt, eine "Transformation von Gefahren- in Risikogemeinschaften", das heißt, die vielen Nachbarschaftsbeziehungen wurden aufgebrochen und die Bevölkerung einer ganzen Provinz in eine einzige Risikogemeinschaft beordert. Gleichzeitig erfolgte im Zuge der zunehmenden Verbreitung von Druckmedien eine Ausweitung der Solidarität. Stadtbrände oder Katastrophen wie das große Erdbeben von Lissabon weckten fortan die Hilfsbereitschaft weit über die Grenzen eines Landes hinaus. Dies alles arbeitet der Autor auf einer außerordentlich breiten Quellengrundlage Schritt für Schritt und letztlich sehr überzeugend heraus. Es ist bewundernswert, wie er die Veränderungen im Recht oder in den bildlichen Darstellungen, die der Epochenschwelle vorausgingen, äußerst kenntnisreich analysiert und welche Fülle an Schriften, die sich auf das Versicherungswesen bezogen, er ausfindig machen konnte. Er präsentiert sehr überzeugend die unterschiedlichen Impulsgeber, welche zur Entstehung der privatwirtschaftlichen und der staatlichen Feuerversicherung beitrugen. Schließlich ist es ihm auch gelungen, die verschiedenen Entwicklungspfade miteinander zu verknüpfen. Das alles macht den eigentlichen Wert dieser Studie aus. Gleichwohl sind einige Schwächen nicht zu übersehen. Der erste betrifft den Stil. Aus fast jedem Satz ist das Bemühen des Autors herauszulesen, das Geschehen mit einer neuen Wortbildung oder einem Fremdwort zu umschreiben. Einfache und klare Aussagen wären hier weitaus überzeugender und angebrachter gewesen. Zweitens konnte er der Versuchung nicht widerstehen, die vielen, zum Teil noch von niemandem gesichteten und ausgewerteten Quellen, die ihm in die Hand kamen, in möglichst großem Umfang in seine Untersuchung einzubringen. Dies führt dazu, dass er nicht selten von seiner zentralen Fragestellung abweicht, dem Leser zwar interessante Quellen vorlegt, die jedoch bisweilen nichts oder sehr wenig zur Beantwortung seiner Fragestellung beitragen. Drittens gehört das Schlusskapitel über die "Globalisierung von Sicherheitsregimen" nicht in dieses Buch. Die Ausbreitung der Versicherung über Nord- und Westeuropa hinaus bzw. die Auslandstätigkeit von europäischen Versicherungsunternehmen ist eine Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts und folgte anderen Gesetzen als die Entstehung der modernen Versicherung an der Epochenschwelle 1680/1700. Es ist richtig, dass die europäischen Versicherer im Ausland zunächst nur Europäer und Menschen europäischer Abstammung versicherten und nur langsam die dortigen Risiken kennenlernten, doch betrifft dies ein ganz anderes Thema. Diese Rezension wurde redaktionell betreut von: Niels Grüne <ngruene(a)geschichte.uni-bielefeld.de> |
Date: 2012/02/20 20:39:37
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Subject: Konf: Missionare, Heilige und die Christianisierung
Europas im Mittelalter - Paderborn 03/12 ------------------------------------------------------------------------ Ausstellungsgesellschaft Paderborn 28.03.2012-30.03.2012, Paderborn, Theologische Fakultät Paderborn, Kamp 6, Hörsaal II Deadline: 23.03.2012 In der Reihe Paderborner Mittelalterausstellungen bereiten die Stadt und das Erzbistum Paderborn sowie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe für 2013 eine neue kunst- und kulturhistorische Großausstellung vor: Anhand von kostbaren Leihgaben aus internationalen Sammlungen und Bibliotheken wird die Schau "CREDO - Christianisierung Europas im Mittelalter" (26. Juli bis 3. November 2013) die Veränderungen Europas im Zuge der Christianisierung veranschaulichen. Zur wissenschaftlichen Vorbereitung der Ausstellung findet vom 28. bis zum 30. März 2012 ein interdisziplinäres Symposium in Paderborn statt, das sich gezielt den Akteuren der Mission zuwendet. Anhand der Missionare, die häufig als Heilige zu Identitätsfiguren politischer Ordnungen und Räume wurden, will sich die Tagung mit Grundsatzfragen von Missionierung und Christianisierung im Mittelalter auseinandersetzen. Der räumliche und damit auch zeitliche weite Rahmen der internationalen Tagung reicht von Island über die britischen Inseln, Skandinavien, den norddeutschen Raum hin zum Baltikum und in die Rus'. Dabei werden zum einen das historisch greifbare Wirken der Missionare und die Konzepte und Strategien, die zur Bekehrung der "Heiden" entwickelt wurden, in den Blick genommen. Zum anderen ist aber auch nach der Wirkung späterer Heiligenkulte und der Rolle der hagiographischen Traditionen für die Deutung der Konversionsgeschichten in den europäischen Regionen zu fragen. Das Tagungsprogramm wurde in Kooperation der Ausstellungsgesellschaft Paderborn mit dem Lehrstuhl für Fränkische Landesgeschichte der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und dem Exzellenzcluster "Religion und Politik" der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster entwickelt. Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Um eine Anmeldung per E-mail an evelin.thomik(a)erzbistum-paderborn.de wird bis zum 23.3.2012 gebeten sowie um die Entrichtung einer Tagungsgebühr vor Ort (5 Euro/28.03.12 + 10 Euro/29.03.12 + 5 Euro/30.03.12). ------------------------------------------------------------------------ Mittwoch, 28. März 2012 12.00 Begrüßung und Einführung 13.00 Lutz von Padberg (Paderborn) Das Christentum als missionierende Religion. Missionskonzepte von Bonifatius bis ins späte Mittelalter Stephan Müller (Wien) Der Teufel spricht deutsch. Probleme der Religionsvermittlung in althochdeutscher und altsächsischer Sprache 14.40 Kaffeepause 15.10 Ian Wood (Leeds) Hagiography and Mission 700-1050 Egon Wamers (Frankfurt) Blickwechsel. Missionsarbeit mit der Sprache der Bilder Stefan Heid (Rom) Roms Selbstfindung in barbarischer Zeit. Märtyrerlegenden im Dienst christlicher Romanitas und transalpiner Mission 20.00 Öffentlicher Abendvortrag Gerd Althoff (Münster) Strategien und Methoden der Christianisierung einer kriegerischen Gesellschaft Donnerstag, 29. März 2012 9.00 Raghnall Ó Floinn (Dublin) Carrying the holy: relics, reliquaries and insignia in the early Irish church Barbara Yorke (Winchester) Holy men and women and the creation of a Christian kingdom in Northumbria 10.40 Kaffeepause 11.10 Dáibhí Ó Cróinín (Galway) Willibrord and the origins of the Anglo-Saxon mission to the continent Hedwig Röckelein (Göttingen) Reliquientranslationen nach Sachsen 12.50 Mittagspause 14.00 Caspar Ehlers (Frankfurt/Würzburg) Totam provinciam illam in parochias episcopales divisit. Funktionen der Kirche bei der Erschließung des Raumes und der Verbreitung von Religion und Recht Sverre Bagge (Bergen) Holy kings of Scandinavia 15.40 Kaffeepause 16.10 Margaret Cormack (Charleston, SC) Saints, Missionaries, and Icelandic Christian Identity Dániel Bagi (Pécs) Christianisierung Ostmitteleuropas vom 9.-13. Jahrhundert: Heilige und Märtyrer zwischen Rom und Byzanz Freitag, 30. März 2012 9.00 Andrzej Radziminski (Torun) Christianisierung und Evangelisationsprozesse im Deutschordensstaat in Preussen Helmut Flachenecker (Würzburg) Otto von Bamberg und Pommern 10.40 Kaffeepause/coffee break 11.10 Anti Selart (Tartu) Meinhard, Berthold, Bernhard: Keinen Heiligen für Livland Isolde Thyrêt (Kent, OH) Saints in a Dual Faith World: Medieval Russia's Adoption of Christianity according to Muscovite Miracle Stories 12.50 Abschlussdiskussion ------------------------------------------------------------------------ Evelin Thomik Ausstellungsgesellschaft Paderborn Markt 17, 33098 Paderborn +49(0)5251 125-1400 +49(0)5251 125-1495 evelin.thomik(a)erzbistum-paderborn.de |
Date: 2012/02/22 09:09:33
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Fünfte Ausgabe der Bohnentaler Heimathefte erscheintScheuern. Mit der fünften Ausgabe hat der Historische Verein Bohnental die Serie der Bohnentaler Heimathefte fortgesetzt. Die neueste Ausgabe wird am Sonntag, 26. Februar, 17 Uhr, in der Gaststätte „Zur alten Post“ vorgestellt. Referent ist der Historiker Johannes Naumann aus Thalexweiler. Von den Mitarbeitern des Heftes ist ein breites Themenfeld aufgearbeitet worden. Auf den ersten Seiten geht es um die Teilung des einstigen Saargebietes und um seine Grenzen in den Jahren von 1919 und 1935. In den weiteren Kapiteln werden Wegekreuze und Bildstöcke im Bohnental und die Mariengrotte auf dem Ritzelberg vorgestellt. Sehr interessant sind die Schilderungen um einen Erbschaftsprozess im Jahre 1565. Andere Themen befassen sich mit den Kelten, mit den Auswanderern nach Amerika im 19. Jahrhundert und mit der Schäferei Ebereschenhof. gtr
|
Date: 2012/02/22 15:07:52
From: Hans Mader <MaderHans(a)aol.com>
Am 22.02.2012 09:09, schrieb Rolgeiger(a)aol.com:
Andere Themen befassen sich mit den KeltenKönnte ich da bitte nähere Infos haben ?? Danke Hans |
Date: 2012/02/22 17:11:42
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
"Mit
dem Nachtwächter nach Amerika" Soirée
auf deutsch-amerikanischen Spuren Szenischer
Vortrag, kulinarische
Kostproben aus der Zeit George Washingtons und Herzog Christians IV,
Stadtrundgang durch das Homburg des 18. Jahrhunderts Donnerstag,
15. März 2012, 19 Uhr, in deutscher Sprache Treffpunkt:
Weinhaus Homburg, St.
Michaelstraße 2, Tel. 06841 / 9800645 1781
wurde in der Schlacht um Yorktown (Virginia) die Unabhängigkeit der USA erkämpft
– nicht zuletzt mit Hilfe jenes legendären „Deutschen Königlich-Französischen
Infanterie-Regiments von Zweybrücken oder Royal Deux-Ponts“, dessen Angehörige
aus diesem Grund bis heute in den Vereinigten Staaten als die „unbesungenen
Helden der Amerikanischen Revolution“ geehrt werden. Aufgestellt worden war
diese Freiwilligeneinheit, die in der regionalen und deutschen Geschichte ebenso
ihre Spuren hinterließ wie in den Annalen Europas und Nordamerikas, in
Zweibrücken sowie in und rund um Homburg. Vor
diesem Hintergrund bietet der Deutsch-Amerikanische Freundeskreis (DAF)
Saar-Pfalz am Donnerstag, 15. März 2012, in Homburg erneut die Gelegenheit, an
dem Rundgang „Mit dem Nachtwächter nach Amerika“ sowie an einer ungewöhnlichen
Soirée teilzunehmen. Dabei können sich die Gäste um 19 Uhr zunächst auf einen
szenischen Vortrag und kulinarische Kostproben aus der Zeit Herzog Christians
IV. und George Washingtons freuen. Im Anschluss daran nimmt der Homburger
„Nachtwächter“ die Teilnehmer der Soirée auf eine Zeitreise in das 18.
Jahrhundert mit und erschließt ihnen neben zahlreichen, ansonsten weitgehend
verborgenen Originalschauplätzen eine Welt zwischen Rokoko und Revolution:
überraschende Einblicke und Ausblicke inklusive. Die
Soirée „Mit dem Nachtwächter nach
Amerika" beginnt um 19 Uhr im Weinhaus Homburg, St. Michaelstraße 2. Da
die Teilnehmerzahl aus organisatorischen Gründen begrenzt ist, wird eine
rechtzeitige Anmeldung dringend empfohlen! Anmeldungen sind möglich bis 8. März
bei Beate Ruffing, Saarpfalz-Kreis, eMail beate.ruffing(a)saarpfalz-kreis.de oder
Telefon (0 68 41) 1 04-8215. Im Kostenbeitrag von 9,- Euro pro Person enthalten
sind der szenische Vortrag, ein themenbezogener Imbiss mit Fisch, Fleisch und
„Barock-Brot“ sowie die Teilnahme am „Nachtwächter“-Rundgang durch die Homburger
Altstadt. „Mit dem Nachtwächter nach Amerika“ ist eine Gemeinschaftsveranstaltung des Deutsch-Amerikanischen Freundeskreises Saar-Pfalz und der Saarpfalz-Touristik mit freundlicher Unterstützung durch Fisch Feinkost Flatter und Stefan Langer, Weinhaus Homburg.
Die
Themenveranstaltung „Mit dem
Nachtwächter nach Amerika“ ist Teil des begleitenden Aktionsprogramms, mit der
sich der Saarpfalz-Kreis an den Feierlichkeiten zum 400-jährigen Bestehen
seines Partnerkreises Henrico County (Virginia, USA) beteiligt und nimmt dabei
Bezug auf die Rolle Henrico Countys während des Amerikanischen
Unabhängigkeitskrieges. So hielt Patrick Henry hier am 23. März 1775 seine
berühmte Rede, in der er unter anderem sagte “Give me liberty
or give me death!" („Gebt mir
die Freiheit oder gebt mir den Tod!“). In Folge dieses politischen, die
dreizehn Neuengland-Staaten elektrisierenden „Fanfarenstoßes” kam es zum
Unabhängigkeitskrieg gegen die britische Krone. 1776 nahmen zudem mit Richard
Adams und Nathaniel Wilkenson zwei Vertreter Henrico Countys an jener „Fifth
Virginia Convention” teil, die dafür stimmte, beim Kongress die Loslösung von
Großbritannien vorzuschlagen. Dieser Vorschlag wiederum führte zu der am 4. Juli
1776 verkündeten Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten. Richard Adams
diente später als Leutnant im Unabhängigkeitskrieg, in den ab 1780 auch das
Regiment Royal Deux-Ponts als Teil des nach Übersee verschifften französischen
Expeditionskorps‘ eingriff. Mit Adams kämpften folgende Soldaten aus Henrico
County in George Washingtons Continental Army: Royal Jennings, John Isham Bethell, Bolin Rogers, Littleberry Scott,
John Corbett, William Barrett, Alexander Bonny, John Consalver, Humphrey
Bine, James Bowman, Francis Morris, Nicholas Scott, Richard Corbett, John
Dorton, Reuben Jackson, Joseph Jolly, Richard Joy, John Morris, Peter Mason
Junior, John Stadner, William Stricker sowie Zedekiah Shumaker. Neben ihnen
erinnert bis heute die „Horsepen Road” in Henrico County an diese
Schlüsselepoche der US-amerikanischen Geschichte, die zugleich ein markantes
Kapitel der saarpfälzischen Historie markiert. Darüber hinaus kampierten der
britische General Cornwallis und seine Truppen 1781 in Henrico County - auf
ihrem letzten Marsch nach Yorktown, wo sie im Oktober desselben Jahr vor den
verbündeten Amerikanern und Franzosen kapitulieren mussten. Als „Held von
Yorktown“ ging dabei der Sohn Herzog Christians IV. von Pfalz-Zweibrücken,
Wilhelm von Forbach, in die Geschichte ein, während sein älterer, in Jägersburg
und Ingweiler wohnender Bruder Christian das Regiment Royal Deux-Ponts in
Amerika kommandierte. Der
Saarpfalz-Kreis und Henrico County Seit
1997 verbindet den Saarpfalz-Kreis eine Partnerschaft mit Henrico County, einer dem deutschen
Landkreis vergleichbaren Gebietskörperschaft im amerikanischen Bundesstaat
Virginia. Geburtshelfer waren das Deutsch-Amerikanische Institut Saarbrücken und
der Deutsch-Amerikanische Freundeskreis Saar-Pfalz. Im Rahmen eines offiziellen
Besuches einer Delegation aus Henrico County mit Vertretern der Verwaltung, der
Schulbehörde und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft haben Landrat Clemens
Lindemann und County Manager Virgil R. Hazelett am 5. Mai 1997 die offizielle
Partnerschaftsurkunde unterzeichnet. Ziel der Partnerschaft ist der Aufbau und
die Pflege von freundschaftlichen Beziehungen. Informationsveranstaltungen und
Austauschprogramme sollen die Partnerschaft mit Leben füllen. "Wir wollen
nationale Grenzen überwinden und in gegenseitigem Interesse voneinander lernen",
heißt es in der Partnerschaftsurkunde. Henrico County ist bekannt für seine
fortschrittliche Schulpolitik und seine erfolgreiche
Wirtschaftsförderung. Weitere Informationen: |
Date: 2012/02/23 00:16:15
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Seminar "Vertiefende Familienforschung" am Samstag, 21. April, und Sonntag,
22. April 2010 auf Schloß Dhaun (bei Kirn), 55606
Hochstetten-Dhaun Über die Vorstellung der beiden
Projekte „Deutscher Familiennamenatlas (DFA)" und "Digitales
Familiennamenwörterbuch Deutschlands (DFD)“ (Dr. Rita Heuser, Universität Mainz)
spannt sich der Bogen zu alternativen Quellen der Familienforschung, wie z.B.
Prozeßakten (Karl G. Oehms). Zwei Vorträge beschäftigen sich mit
Brauchtum, da geht es um Verlobungen und Volksheilkunde (Gunter Altenkirch). Der
Historiker Johannes Naumann führt uns in ein saarländisches Kloster und stellt
die Frage über den Sinn (oder Unsinn) von Familienforschung in Abteien.
Die erste katholische Scheidung in St.
Wendel endete mit Todschlag und Selbstmord – eine Art Krimi aus dem 19.
Jahrhundert (Roland Geiger). Den Reigen der Vorträge beschließt traditionell
Helmut Kuhn mit einem Bericht über den bekannten Amerika-Auswanderungsagenten
Heinrich von Schäffer. Ein Vortrag am späteren
Samstagnachmittag ist noch in der Schwebe – geplant ist ein spannender Bericht
über eine genealogische Recherche in der Schweiz. Falls das nicht klappt, kommt
ein Gerichtsprozeß über eine Wirtshausschlägerei aus der Mitte des 18ten
Jahrhunderts zu Gehör. So ist für jeden etwas dabei, und es
bleibt trotzdem immer noch genügend Zeit für persönliche Kontakte und
Gespräche. Im Teilnehmerbeitrag von € 140,00
(ohne Übernachtung: € 95,00) sind alle Vorträge enthalten und natürlich die
Unterbringung im Schloß inkl. Vollverpflegung, d.h. Mittagessen am Samstag und
Sonntag, reichlich Kaffee für zwischendrin, Kaffee und Kuchen am Samstagmittag,
Abendessen am Samstagabend, Frühstück am Sonntagmorgen. Extra gehen nur die
Anreise und alle kalten Getränke. Bei Anreise am Freitag kommen
zusätzlich € 45,00 für Übernachtung mit Frühstück
dazu. Leitung: Roland Geiger, St.
Wendel Anmeldungen bitte an Frau Miehlitz,
Schlossakademie Schloß Dhaun, 55606 Hochstetten-Dhaun, Tel.
06752/93840, Fax 06752/3837, Email info(a)schlossdhaun.de oder an Roland Geiger:
rolgeiger(a)aol.com. |
Date: 2012/02/23 10:35:56
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
heute in der SZ:
Von Kaisern, Rittern und KirchenmännernViertes Themenseminar zur Kulturgeschichte im St. Wendeler Land widmet sich dem Heiligen Römischen Reich Deutscher NationEs begann mit den Kelten, dann kamen die Römer, dann die Germanen. Jetzt folgte mit einer Veranstaltung zur „Epoche des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“ in der Otzenhauser Europäischen Akademie das vierte Seminar einer Reihe, die sich mit 2500 Jahren Geschichte im St. Wendeler Land und ihren Auswirkungen auf unser heutiges Leben befasst. Die beiden Referenten Manfred Peter und Johannes Naumann standen vor der schwierigen Wahl, aus der Fülle der Themen der 500-jährigen Epoche die bedeutendsten und für unsere Region wichtigsten vorzustellen. Der folgende Text fasst beide Vorträge zusammen. Finsteres Mittelalter? So finster, wie oft behauptet, war das Mittelalter gar nicht – so Peters und Naumanns übereinstimmendes Fazit. Zwar gab es Kriege, Kämpfe und Kreuzzüge. Epidemien wie der Schwarze Tod (die Pest) rafften im 14. Jahrhundert schätzungsweise ein Drittel der europäischen Bevölkerung hinweg. Und trotzdem: Im Vergleich zu den Epochen vor und nach dem Mittelalter herrschte relativer Frieden. So wuchs der Wohlstand der Menschen. Die Gesellschaft erlebte ab dem 13. Jahrhundert fundamentale Umbrüche: Die in der fränkischen Zeit ländlich geprägte Bevölkerung drängte es einerseits in neue, andererseist in wieder erblühende Städte. Wirtschaftlicher Aufschwung war die Folge. Es gab wohlhabende Patrizier, aber auch eine städtische Unterschicht. Bauern wirtschafteten effektiver (Dreifelderwirtschaft). Kirchen und Burgen wurden gebaut. Die meisten Dörfer, wie wir sie heute kennen, entstanden. Die Baukunst der Gotik, die nach Licht aufwärts gen Himmel strebt, versinnbildlichte das Lebensgefühl der Menschen. Die mit den Kirchenbauten verbundenen Arbeiten schufen Aufträge für die in Zünften organisierten Handwerker. Berühmte Philosophen wie Albertus Magnus, Thomas von Aquin, Roger Bacon oder Nikolaus Cusanus bereicherten das geistige Leben ebenso wie Minnesänger wie Wolfram von Eschenbach (Parzival), Walther von der Vogelweide, Literaten wie Dante Alighieri (Divina Commedia/Göttliche Komödie), r Geoffrey Chaucer (Canterbury Tales). Gesellschaftlich war die Epoche des Weiteren durch Rittertum und Pilger wie in St. Wendel. Das Reich und das Kaisertum: Was war das Heilige Römische Reich Deutscher Nation überhaupt? Kein einheitlicher Staat, sondern bestand aus vielen Gebieten unterschiedlicher Größe, die beispielsweise von einem König, Fürsten oder kirchlichem Würdenträger regiert wurden. Diese standen ihrerseits unter der Herrschaft eines deutschen Königs oder Kaisers. Im Laufe der Jahrhunderte veränderten sich die Reichsgrenzen beträchtlich; in seiner größten Ausdehnung umfasste es eine Fläche, die von den heutigen Niederlanden bis Kroatien, von Burgund bis an die Grenzen des polnischen Königreichs. An der Spitze stand der deutsche König oder Kaiser. Der Kaiser war der Schutzherr des Papstes und brauchte ihn seinerseits für seine Krönung, so dass beide voneinander abhängig waren. Sobald sich dieses Gleichgewicht änderte und einer von beiden neue Verbündete fand, waren Konflikte programmiert. Fünf große Herrscherhäuser lenkten die Geschicke des Reiches: Dieses wurde von dem sächsischen Adelsgeschlecht der Ottonen (919-1024) begründet, Kaiserkrönung Ottos I. des Großen 962. Er ist der bekannteste Ottone, dessen Ritterheer 955 in der Schlacht auf dem Lechfeld Ungarn besiegte. Auf die Ottonen folgten die Salier, ein fränkisches Geschlecht (1024-1125). Unter dem Salier Heinrich IV. kam es zum Investiturstreit mit dem Papst: Es ging darum, ob der Kaiser oder der Papst Bischöfe in ihre Ämter einsetzen durfte (Investitur). Letztlich unterlag Heinrich IV. und musste 1076 den Büßergang nach Canossa antreten. Nach den Saliern kamen die in Schwaben beheimateten Staufer (1136-1254) an die Macht. Die bekanntesten Kaiser sind Friederich I. Barbarossa und sein Enkel Friedrich II.. Auf die Staufer folgten die Luxemburger (1312-1437), deren Kaiser Karl IV. (1316-1378) als der wohl herausragendste Kaiser des Spätmittelalters gilt. Er erließ die Goldene Bulle, eines der Grundgesetze des mittelalterlichen Deutschen Reiches. Nach den Luxemburgern regierten ab 1438 die Habsburger, unter denen das vorher auf Europa ausgerichtete Reich Weltpolitik zu betreiben begann: Amerika war entdeckt worden. Im Reich Kaiser Karls V. „ging die Sonne niemals unter“, denn er herrschte auch über die spanischen Besitztümer in der Neuen Welt. Das kirchliche Leben: Das kirchliche Leben im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation dominierten Päpste und Orden. Zudem beeinflussten verschiedene Persönlichkeiten das geistige Leben, darunter Hildegard von Bingen und Meister Eckhart. Das Wirken einiger Päpste ist bis in unsere Zeit zu spüren. Papst Gregor VII. (etwa 1020 bis1085) verbot die vorher durchaus akzeptierte Priesterehe. Papst Urban II. rief 1095 zum ersten Kreuzzug ins Heilige Land. Das Pontifikat Sixtus' IV. (1471-1484) wiederum steht beispielhaft für ein negatives Bild des Papsttums, das den Boden für die Reformation bereitete. Es war durch zügelloses Postengeschacher zugunsten seiner Verwandten und schwungvollen Ablasshandel gekennzeichnet. Ein Gutes hatte seine Herrschaft: Seiner Prunksucht verdankt Rom heute zahlreiche prachtvolle Bauten, so die Sixtinische Kapelle im Vatikan. Im Mittelalter entstanden zahlreiche Orden, einer ist der der Benediktiner. Die Tholeyer Abtei ist bis heute ein Benediktinerkloster.Die seit dem siebten Jahrhundert dort ansässigen iro-schottischen Mönche des Ordens des Heiligen Columban wurden einfach umgewidmet. Wie alten Chroniken zu entnehmen, nahmen die Benediktiner im Mittelalter hauptsächlich Adelige auf. Dass diese ihre Lebenskultur mitbrachten und sich nicht immer dem Ordensleben mit seinem Motto „Bete und arbeite“ unterordneten, brachte Probleme mit sich. Diese Adelswirtschaft wiederum führte zu Reformen im 15. Jahrhundert. In Tholey gibt es mit dem erst in den 1960ern entdeckten Grab von Kuno von Pfullingen (1016-1066) einen Hinweis auf Machtkämpfe. Kuno sollte auf Betreiben seines Onkels, des Kölner Erzbischofs, den Trierer Bischofsstuhl einnehmen. Das Volk und der Klerus in Trier fühlten sich indes übergangen. So hinderten sie Kuno daran, in die Stadt zu kommen. Sie ließen ihn gefangen nehmen und ermordete ihn. Seine Peiniger stürzten ihn den Quellen nach drei Mal von einem Felsvorsprung. Weil er auch das überlebte, enthaupteten sie ihn zudem. * Der Seminarvormittag wurde mit Vorträgen zu Balduin von Luxemburg, St. Wendelin und eine kurze Einführung zum für St. Wendel bedeutenden Universalgelehrten Nikolaus von Kues (Referent hier: Werner Martin), abgerundet. Im Verlauf führte die Veranstaltung auf eine Exkursion zu zwei Burgen des St. Wendeler Landes: nach Nohfelden und die Liebenburg in Eisweiler. Durch die St. Wendeler Basilika führte Gerd Schmitt die Exkursions-Teilnehmer. Er verdeutlichte, wie sehr der Heilige Wendelin den Charakter dieses Gotteshauses geprägt und Nikolaus Cusanus die Gestaltung der Kirche beeinflusst haben. Die Basilika, von Erzbischof Balduin geplant, gilt als eine der schönsten Kirchen des Saarlandes. Kerstin Adams |
Date: 2012/02/23 10:37:26
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
heute in der SZ:
Ein bedeutender KirchenpolitikerWerner Martin hielt in St. Wendel einen Vortrag über Nikolaus CusanusSeit 30 Jahren beschäftigt sich der Hobby-Historiker Werner Martin mit dem Kirchenpolitiker und Gelehrten Nikolaus Cusanus, der im 15. Jahrhundert lebte. In St. Wendel hielt Werner Martin einen Vortrag.Von SZ-MitarbeiterLukas Kowol St. Wendel. War Nikolaus Cusanus jemals in St. Wendel? Diese Frage wird in der wissenschaftlichen Forschung größtenteils verneint. Nicht jedoch von dem Hobby-Historiker Werner Martin. Der 78-Jährige beschäftigt sich seit fast 30 Jahren leidenschaftlich mit Cusanus und seinen Beziehungen zu St. Wendel. Die Ergebnisse seiner Nachforschungen präsentierte er im Cusanus-Haus. Die Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land veranstaltete diesen Vortrag als Teil der Seminarreihe „St. Wendeler Land steinreich – auf den Spuren einer 2500-jährigen europäischen Kulturentwicklung.“ Nikolaus von Kues (1401-1464), latinisiert Cusanus, war einer der bedeutendsten Kirchenpolitiker und Gelehrten des 15. Jahrhunderts. Er besaß mehrere Pfründe, also mit regelmäßigen Einkünften verbundene kirchliche Ämter, darunter St. Wendel. Werner Martin ist davon überzeugt, dass Cusanus mehrfach in der hiesigen Kirche gepredigt hat. Und noch mehr: Für Martin ist es offensichtlich, dass Cusanus in St. Wendel astronomische Messungen durchgeführt hat. Ein Indiz sei das Torquetum des Cusanus, ein astronomisches Instrument, mit dem die Koordinaten von Himmelskörpern gemessen wurden. Das Gerät ist noch heute im Cusanus-Stift in Bernkastel-Kues ausgestellt. Es ist auf den Breitengrad von Nürnberg eingestellt. Dort hatte Cusanus das Gerät 1444 gekauft. Jedoch entspricht der Nürnberger Breitengrad auch dem von St. Wendel. Der Referent geht davon aus, dass Cusanus entweder das Torquetum wegen dieser Übereinstimmung gekauft hatte oder aber dass sogar das Instrument von ihm auf St. Wendel eingestellt wurde. Somit könne auch eine von ihm gemachte Beobachtung am St. Wendeler Dom erklärt werden: Im Frühling und Sommer wirft die Sonne um neun Uhr an der Ost- und um 19 Uhr an der Westseite der Basilika Schatten der Kreuzblumen auf den Stützpfeilern am Mittelteil der Kirche auf jeweils den Nachbarpfeiler. Martin folgert daraus, dass Cusanus auf Grundlage seiner Berechnungen für diese besondere Bauweise verantwortlich sei. Damit habe Cusanus vor allem eine Stütze bei der Bestimmung des Ostertermins schaffen wollen. Denn während der Zeit des Cusanus wurde das Datum für den Ostersonntag – der erste Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond – häufig falsch berechnet. Der Vortrag ging noch auf weitere Punkte ein: Der von Cusanus vertretene Grundsatz, weltliche und geistliche Macht zu trennen, spiegele sich an der getrennten Anordnung der Kirchen- und Herrscherwappen an der Decke des St. Wendeler Doms wider. Martin erläuterte die politischen Vorstellungen Cusanus' und referierte sogar kurz über den Besuch Kaiser Maximilians I. in St. Wendel im Jahre 1512. |
Date: 2012/02/28 09:30:11
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
gestern so nicht in der SZ:
Das Alsweiler Hiwwelhaus ist ein Kulturdenkmal von hohem Rang300 Jahre alt wird das älteste Hiwwelhaus der Welt, das Alsweiler Hiwwelhaus, in diesem Jahr. Das Ereignis wird zwischen März und Oktober mit Veranstaltungen gefeiert. Im nächsten Monat kommt über das alte Gebäude ein geschichtliches Magazin heraus.Alsweiler. Nirgendwo auf der Erde steht ein so altes Hiwwelhaus wie in Alsweiler. Das Hiwwelhaus wird als ein Kulturdenkmal von ganz extrem besonders hohem Rang angesehen und nach seinem Wiederaufbau 1712 in diesem Jahr drei Jahrhunderte alt. Für den Verein für Heimatkunde Alsweiler, für den Hiwwelhaus-Verein und für die Gemeinde Marpingen ist das ein Anlass, zwischen März und Oktober zu einer Reihe Veranstaltungen rund um dieses markante historische Bauwerk einzuladen. Die Ursprünge des Hauses gehen, das haben die Nachforschungen erbracht, wohl schon in die Zeit vor dem Hundertjährigen Krieg (14. Jahrh). Aus dieser Zeit sind eine Wand, zwei Fensternischen und ein Gewölbekeller erhalten. Im 17. Jahrhundert ist das Anwesen vermutlich zerstört worden. Fest steht allerdings, dass es im Jahre 1712 aus Trümmern wieder aufgebaut worden und in seiner Form bis heute erhalten geblieben ist. Halt, nicht weiterlesen. Hier stimmt was nicht. Email bitte löschen. Korrektur folgt.
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Date: 2012/02/28 09:30:17
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
hier stimmt zwar auch die Hälfte nicht, aber so stand es wenigstens gestern in der SZ:Das Alsweiler Hiwwelhaus ist ein Kulturdenkmal von hohem Rang300 Jahre alt wird das älteste Bauernhaus im Saarland, das Alsweiler Hiwwelhaus, in diesem Jahr. Das Ereignis wird zwischen März und Oktober mit Veranstaltungen gefeiert. Im nächsten Monat kommt über das alte Gebäude ein geschichtliches Magazin heraus.Von SZ-Mitarbeiter Gerhard TrösterAlsweiler. Nirgendwo im Saarland steht ein so altes Bauernhaus wie in Alsweiler. Das Hiwwelhaus wird als ein Kulturdenkmal von besonders hohem Rang angesehen und nach seinem Wiederaufbau 1712 in diesem Jahr drei Jahrhunderte alt. Für den Verein für Heimatkunde Alsweiler, für den Hiwwelhaus-Verein und für die Gemeinde Marpingen ist das ein Anlass, zwischen März und Oktober zu einer Reihe Veranstaltungen rund um dieses markante historische Bauwerk einzuladen. Die Ursprünge des Hauses gehen, das haben die Nachforschungen erbracht, wohl schon in die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) zurück. Aus dieser Zeit sind eine Wand, zwei Fensternischen und ein Gewölbekeller erhalten. Im 17. Jahrhundert ist das Anwesen vermutlich zerstört worden. Fest steht allerdings, dass es im Jahre 1712 aus Trümmern wieder aufgebaut worden und in seiner Form bis heute erhalten geblieben ist. Dendrochronologische Untersuchungen der Dachbalken bestätigten das Alter von 300 Jahren. Wenn ein Haus, wie das in Alsweiler, die Wohnung, den Stall und die Scheune unter einem einzigen Dach vereinen, wird es als südwestdeutsches Quereinhaus bezeichnet. In der Hausmitte befindet sich, wie in alter Zeit, die bis heute fast ganz erhaltene Küche. Sie hatte keine Türe und war mit dem Hausflur verbunden. Außen war ein Backofen angebaut. Es gab einen gemauerten Hausbrunnen, eine Essecke und ein Fenster, dessen Wasserstein einen Auslauf nach draußen besaß. Neben der Küche lagen die Wohnstube und eine Stubenkammer. Über eine Holzstiege war das Dachgeschoss zu erreichen, in dem sich mehrere Schlafkammern befanden. Mitte der 90er Jahre erwarb die Gemeinde Marpingen das vom Zerfall bedrohte Gebäude und sanierte es vom Keller bis zum Dach. 1998 konnte das Hiwwelhaus als ein dörfliches Kulturzentrum eröffnet werden. Seit dieser Zeit bietet der modern ausgestattete Multifunktionsraum Möglichkeiten für verschiedene Veranstaltungen wie Ausstellungen, Lesungen, Vorträge, Konzerte und Kabarettabende, die vom Hiwwelhaus-Verein organisiert werden. Der erhalten gebliebene historische Teil des Hauses ist seit dem Jahre 2000 ein Bauernhausmuseum, das vom Verein für Heimatkunde betreut wird. Dieses Museum stellt die Lebensumstände der Menschen vor 300 Jahren dar. Im Obergeschoss ist ein historisches Dorfmodell von Alsweiler zu sehen. Es zeigt den Ort zu der Zeit, als das Hiwwelhaus wieder aufgebaut worden ist. Sein Name ist davon abgeleitet, dass es in der Dorfmitte auf einem Hiwwel, also einem Hügel, errichtet worden ist. Mit einem historischen Abend wird die Reihe der Veranstaltungen rund um das 300 Jahre alte Gebäude am Freitag, 16. März, 19 Uhr, eröffnet. Dabei hält der Historiker Peter Weber einen Vortrag über die Geschichte des Hauses und seine Renovierung. In einem Bildvortrag von Bernd Brill wird das Leben der Familie Laub vorgestellt, die im 18. Jahrhundert im Hiwwelhaus wohnte.
Auf einen Blick300 Jahre „Hiwwelhaus“ wird im Laufe des Jahres mit folgenden Veranstaltungen gefeiert: 16. März: Historischer Abend mit Vorstellung des Hiwwelhaus-Magazins. 22. April: Ausstellung Hexenzauber, Volks- und Aberglaube in der Saarregion. 9. Juni: Aus Alsweiler in alle Welt, ein Treffen ehemaliger Alsweiler Bürger. 10. Juni: Historischer Markt, Tag der offenen Tür, mit Brotbacken und Vorführung historischen Handwerks. 1. Juli: Der Hiwwel voller Bilder, ein Künstlertreff mit Malern, Fotografen und Bildhauern. 6./7. August: 24 Stunden Hiwwelhaus, eine Ferienfreizeit für Kinder. 8. September: Lange Nacht der Lieder, ein Gemeinschaftskonzert mit Solisten, Combos und Chören. 21. Oktober: Pilgerwanderung mit Suppenfest. gtr
HintergrundDas historische Magazin „Hiwwelhaus – unsere Tür in die Geschichte“ sowie ein Kinderbuch werden während des historischen Abends am Freitag, 16. März, vorgestellt und erstmals verkauft. Inhaltlich geht es hauptsächlich um die Geschichte dieses ältesten noch erhaltenen saarländischen Bauernhauses, das nach seiner Zerstörung im Jahre 1712 wieder aufgebaut worden ist. Der Beitrag „13 Menschen unter einem Dach“ blickt zurück in das Jahr 1773. Ein Text ist dem Hiwwelhaus-Gespenst gewidmet, ein anderer dem Hiwwel-Jäb. Der Beitrag „Der lange Kampf um die Rettung und Sanierung“ des historischen Gebäudes informiert darüber, weshalb der Gemeinde Marpingen der Erhalt des Hauses wichtig war und auch zukünftig sein wird. Weitere Artikel des Heftes befassen sich mit der Alsweiler Geschichte. Nachgelesen werden können Infos über verschiedene Einwohner, die im Jahre 1708 im Dorf lebten, Begebenheiten über de Verrer Laub und über den Hexenspaß „De Mischtwaan omm Dach“. gtr |
Date: 2012/02/29 00:17:32
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Hein, Wolfgang: Die Mathematik im Mittelalter. Von Abakus
bis Zahlenspiel [17 Abb.]. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2010. ISBN 978-3-534-23121-8; geb.; 196 S.; EUR 29,90 (für WBG-Mitglieder EUR 19,90). Rezensiert für H-Soz-u-Kult von: Immo Warntjes, Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald E-Mail: <warntjes(a)uni-greifswald.de> Es existieren drei grundsätzliche Ansätze, Mathematikgeschichte eines beliebigen Raumes und einer beliebigen Zeit zu schreiben, der chronologische, der fächerspezifische und der ideengeschichtliche. Jeder dieser Ansätze birgt augenscheinlich eine Vielzahl von Problemen in sich: Im chronologischen werden durch Periodisierungen Akzente gesetzt, durch die bestimmte zeitliche Abschnitte oder geographische Räume extrem vernachlässigt werden; zudem finden hier ideengeschichtliche Entwicklungen häufig zu wenig Berücksichtigung oder das Werk ist gespickt mit Redundanzen. Der fächerspezifische Ansatz läuft Gefahr, den modernen Fächerkanon auf Epochen rückzuprojizieren, denen diese Einteilungen fremd waren. Im ideengeschichtlichen Ansatz verlieren sich zu schnell die Bezugspunkte Zeit und Raum, parallele und ineinandergreifende Entwicklungen entrücken dem Fokus. Einen Ausweg aus diesem Dilemma hat der brillante Mathematikhistoriker Otto Neugebauer mit seinem 1979 in Wien erschienen Werk Ethiopic astronomy and computus[1] aufgezeigt, in dem er die seiner Meinung nach relevanten Themen alphabetisch anordnete. In dieser Tradition scheint sich auf den ersten Blick auch die nun vorgelegte Monographie von Wolfgang Hein zur Mathematik im Mittelalter zu bewegen, zumindest suggeriert dies der Untertitel Von Abakus bis Zahlenkampfspiel. Aber im Buch selbst schlägt Hein erfolgreich einen anderen Weg ein. Ihm gelingt es mit erstaunlicher Leichtigkeit, ideengeschichtlich-mathematische Konzepte in fächerspezifischen Kategorien zu diskutieren, ohne dabei die Chronologie aus den Augen zu verlieren, schafft somit eine Synthese der oben genannten Ansätze. Hain ist damit seinem Anspruch, einen "Beitrag zur Kulturgeschichte" (oder eher Mentalitätsgeschichte) (S. 7) vorzulegen, vollauf gerecht geworden. Nach einer Darstellung der antiken Grundlagen (S. 11-42) diskutiert Hein die Entwicklung des Quadriviums im Frühmittelalter unter besonderer Berücksichtigung des primären Impulses für die Beschäftigung mit den Naturwissenschaften im christlich-monastischen Kontext dieser Zeit, des Wunsches nämlich nach numerischer Erkenntnis des göttlichen Schöpfungswerkes (S. 43-74). Im dritten Abschnitt wechselt der Fokus vom theoretischen Diskurs des Fächerkanons zur Anwendung frühmittelalterlicher Mathematik (S. 75-109). Handelt dieser Teil von Umgang mit numerischen Größen, so geht der vierte Abschnitt ganz in mittelalterlicher Tradition auf das Verhältnis derselben zueinander ein (S. 110-126); Proportionslehre manifestierte sich vornehmlich in der Musik, eine praktische Umsetzung fand sie in der Architektur, und so bewegt sich dieser Teil konsequenterweise im Hochmittelalter, in dem die Musik im 11. Jahrhundert, die Architektur im 12. Jahrhundert (mit dem Beginn gotischer Kathedralbauten) eine Blüte erfuhr. Im fünften Abschnitt wird knapp die Parallelentwicklung in der arabischen Welt skizziert, um dann die fundamentale Bedeutung der Übersetzungen griechischer und arabischer Texte im 12. und 13. Jahrhundert für die Herausbildung einer mathematischen Wissenschaft im modernen Sinne darzulegen (S. 127-159). Durch die naturphilosophischen, scholastisch geprägten Diskurse der aufkommenden Universitäten sei Autoritätshörigkeit durch kritische Auseinandersetzung mit der Materie ersetzt worden, was die Grundvoraussetzung für die bahnbrechenden Studien des Jordanus Nemorarius im 13. Jahrhundert gebildet habe. Der letzte Abschnitt erörtert dann die Anwendung der neugewonnenen Erkenntnisse auf physikalische Sachverhalte, wobei vor allem auf die mathematische Modellierung von Naturphänomenen durch Approximationsverfahren hingewiesen wird, für die besonders Nikolaus von Kues maßgebend gewesen sei (S. 160-184). Abgerundet werden können hätte dieser elegante Ein- und Überblick in und über die mittelalterliche Mathematik durch ein abschließendes Kapitel zu den mittelalterlichen Grundlagen der modernen Mathematik, das der interessierte Leser leider vergeblich sucht. Den Abschluss bildet ein knappes Literaturverzeichnis (S. 185-189) sowie ein Personen- und Sachregister (S. 191-196). Innerhalb der einzelnen Kapitel gelingt es Hein auf geradezu meisterhafte Art, auch dem in mathematischen Belangen nicht geschulten Leser einen konzisen Überblick über den Inhalt der bedeutendsten Texte sowie anhand exzellent ausgewählter Beispiele einen verständlichen Einblick in den mathematischen Horizont des Mittelalters zu vermitteln. Die wesentliche Leistung dieser Monographie besteht aber zweifelsohne in einer (längst überfälligen) Perspektivverschiebung, die als geradezu revolutionär betrachtet werden muss. Die klassischen Handbücher zur Mathematikgeschichte bieten fast durchgängig denselben chronologischen Aufbau: Zunächst werden die frühen Hochkulturen thematisiert, dann die griechische Antike, gefolgt von den letzten Jahrhunderten des römischen Reiches; für das Mittelalter werden zunächst die arabischen Leistungen dargelegt, dann die auf der sogenannten Renaissance des 12. Jahrhunderts fußende Weiterentwicklung griechischer und arabischer Wissenschaften in Westeuropa, bevor der Großteil dieser Standardwerke sich den einzelnen Errungenschaften der Moderne widmet. Somit wird der westlichen Mathematik des Zeitraums von ca. 550 bis 1100 in diesen Werken so gut wie kein Raum gegeben, sie wird einfach durch die arabische Mathematik überlagert und damit übergangen. Hein widmet hingegen über 80 seiner 180 Seiten diesem Gegenstand. Hierbei profitiert er von den bahnbrechenden Studien Menso Folkerts, wie er selbst im Vorwort vermerkt (S. 7), und es kann nur gehofft werden, dass sowohl Folkerts Arbeiten als auch Heins Monographie dazu führen werden, auch das lateinische Früh- und Hochmittelalter in der Wissenschafts-, zumal in der Mathematikgeschichte ernst zu nehmen. Dennoch ist auch Heins Ansatz nicht frei von Problemfeldern. Das wesentlichste ist ein strukturelles. Seiner Studie liegt die weitverbreitete Grundüberlegung zugrunde, dass durch das gesamte Mittelalter das Quadrivium als der wesentliche Fächerkanon angesehen wurde. Für das Spätmittelalter relativiert Hein diese Vorstellung berechtigterweise selbst, indem er eindringlich darauf hinweist, dass mit dem Aufkommen der Universitäten die Fächer des Quadrivium nur noch als Grundwissenschaften angesehen, wirkliche Wissenschaft aber außerhalb ihres Rahmens betrieben wurde. Für das Frühmittelalter suggeriert Hein jedoch eine prägende Rolle dieses Vier-Fächer-Kanons, die so nicht existierte. Das Quadrivium als Teil der Artes liberales war ein ideelles Konstrukt, dessen Diskussion vorläufig mit Cassiodor um die Mitte des 6. Jahrhunderts endete und dann in den letzten Zügen der karolingischen Renaissance, besonders am Hofe Karls des Kahlen um die Mitte des 9. Jahrhunderts, wiederaufgenommen wurde. Auch danach war die Theoretisierung dieses Konzeptes zunächst nur wenigen Angehörigen der geistigen Elite überlassen, die eigentliche (Natur-)Wissenschaft vom 6. bis zum 10. Jahrhundert war der Computus. Dies lässt sich einwandfrei an den erhaltenen Handschriften belegen, stehen doch hunderte von Computushandschriften dieser Zeit einer ab der Mitte des 9. Jahrhunderts zugegebenermaßen immer größer werden, aber nicht im Ansatz ähnlich bedeutsamen Zahl an Martianus-Capella-Handschriften gegenüber. Handschriften zu den Quadriviumsfächern Arithmetik, Geometrie oder Astronomie finden sich hingegen kaum. Den Computus somit zusammen mit beispielsweise Alcuins (?) Propositiones ad acuendos iuvenes in die Sektion zur angewandten Mathematik des Frühmittelalters (Abschnitt 3) zu setzen, wird der Sache, und vor allem einem Verständnis der Zeit ca. 550-850, nicht gerecht. Vielmehr war die Mathematik, insbesondere die Arithmetik, Teil des allumfassenden Computus, der sich interessanterweise gerade in den ersten zwei mittelalterlichen Jahrhunderten (dem 6. und 7.) fast ausschließlich als mathematisch-theologische - und nicht als astronomische - Wissenschaft verstand. Eine Geschichte der Mathematik im Mittelalter muss somit dem Computus, zumal für das 6. bis 9. Jahrhundert, mehr Rechnung tragen. Diese Kritik soll Heins Leistung nicht schmälern. Er hat mit seiner Monographie einen außergewöhnlich großen Schritt in Richtung eines Verständnisses der mittelalterlichen, besonders der frühmittelalterlichen naturwissenschaftlich-mathematischen Ideenwelt geleistet. Hierauf gilt es in Zukunft aufzubauen und das Bild zu verfeinern oder weiter zurechtzurücken. Für den interessierte Leser und für Studenten bietet Heins Buch einen idealen Einstieg in die mathematische Gedankenwelt des Mittelalters, für den Forscher einen weiterzuverfolgenden Ausgangspunkt. Anmerkung: [1] Otto Neugebauer, Ethiopic astronomy and computus, Wien 1979. Diese Rezension wurde redaktionell betreut von: Wolfgang Eric Wagner <wolfgang-eric.wagner(a)uni-rostock.de> URL zur Zitation dieses Beitrages <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2012-1-141> |