Monatsdigest

[Regionalforum-Saar] über die Macht

Date: 2012/02/03 08:36:57
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

"Die Macht meint immer,
sie habe ein großes Herz
und einen Weitblick,
der sich dem Verständnis der Schwachen entzieht,
und dass sie Gottes Werk vollbringe,
wenn sie gegen Seine Gebote verstößt."
 
John Adams, zweiter Präsident der USA
 
gelesen in "Operation Wildfire", einem Roman von Nelson de Mille.
 
 

[Regionalforum-Saar] Vortrag "Der Trierer Reichs tag als europäisches Ereignis"

Date: 2012/02/05 12:46:26
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Der Trierer Reichstag als europäisches Ereignis

 

Der Trierer Reichstag 1512 war einer der bedeutendsten in der langen Reihe spätmittelalterlich-frühneuzeitlicher Reichsversammlungen. Auf Einladung Kaiser Maximilians I. kamen zahlreiche deutsche Fürsten und Städtevertreter, aber auch Gesandte des Papstes, der Könige von Frankreich, England und Spanien sowie anderer europäischer Mächte in der traditionsreichen Stadt an der Mosel zusammen, um über wichtige innen- und außenpolitische Themen zu beraten. Durch diese illustre Teilnehmerschar erlangte der Trierer Reichstag ein ausgesprochen internationales Gepräge. Mit Zentrum der Verhandlungen stand die ausgreifende Kriegs- und Bündnispolitik Kaiser Maximilians, insbesondere sein langjähriger Konflikt mit Venedig, sowie die Forderung der deutschen Stände nach einer neuen Ordnung für das Reich angesichts zahlreicher innerer Missstände und Probleme.

 Anhand neuer Quellen beleuchtet der Vortrag aber auch den religiös-zeremoniellen Höhepunkt des Reichstags, die durch Maximilian initiierte Auffindung und öffentliche Präsentation des Heiligen Rockes Jesu Christi, geht zudem der Frage nach, wie die Stadt Trier ein derartiges Großereignis organisatorisch bewältigte.

Kursnr. Y10113

 

Do. 15.03.2012

19:00 - 22:00 Uhr

Dauer: 180 Min

Dozent Dr. Reinhard Seyboth

Domfreihof 1b, Raum 005, 54290 Trier

 

Anmeldung notwendig:

https://www.vhs-trier.de/kurse/webbasys/index.php?anmart=1&schritt=2&kathaupt=5&knradd=Y10113

[Regionalforum-Saar] Vortrag "Der Schuss auf den Turm"

Date: 2012/02/05 12:50:59
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Der Schuss auf den Turm. Kaiser Maximilian und die Erhebung des Trierer Rockes als „symbolische Argumentation“

Mitten während des Reichstagsbetriebes ordnet der Kaiser an, eines der antiken Bauwerke der Stadt Trier beschießen zu lassen. Was zunächst wie ein Akt fürstlicher Willkür erscheint, zeigt sich bei Heranziehung verschiedener Text- und Bildquellen als äußerst durchdachte und bildmächtige argumentative Strategie. Sie demonstriert zugleich die besondere Art des Antikenverständnisses Maximilians, das seine aktuellen Unternehmungen immer wieder beeinflusst. So deutet auch vieles darauf hin, dass die Erhebung des Trierer Rockes ein geplanter Akt politisch-dynastischer Willensbekundung war und mit der so merkwürdig erscheinenden Beschießung in einem tieferen Zusammenhang steht.

Kursnr. Y10110

Do. 23.02.

19:00 - 22:00 Uhr

Dauer: 180 Min

Dozent: Dr. Thomas Schauerte

Domfreihof 1b, Raum 005, 54290 Trier

 

Anmeldung notwendig:

https://www.vhs-trier.de/kurse/webbasys/index.php?anmart=1&schritt=2&kathaupt=5&knradd=Y10110

[Regionalforum-Saar] Vortrag „Die Reichsnotaror dnung von 1512“

Date: 2012/02/05 12:55:51
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Vortrag „Die Reichsnotarordnung von 1512“

Vor 500 Jahren wurde anlässlich des Reichstags von 1512 nicht nur der Heilige Rock erstmals ausgestellt, sondern - wenn auch erst nach dem Umzug des Reichstags nach Köln - die Reichsnotarordnung durch Kaiser Maximilian erlassen.
Sie blieb bis zum Ende des Alten Reichs 1806 in Kraft. Der Vortrag zeigt auf, welche Bedeutung der Notarordnung in der Geschichte des Notariats, aber auch und nicht zuletzt im Ringen zwischen Kaiser und Reichsständen um das Machtgefüge im Alten Reich zukommt.

Kursnr. Y10114

 

Do. 22.03.

19:00 - 22:00 Uhr

Dauer: 180 Min

Dozent: Prof. Dr. Franz Dorn

Domfreihof 1b, Raum 005, 54290 Trier

 

Anmeldung notwendig:

https://www.vhs-trier.de/kurse/webbasys/index.php?anmart=1&schritt=2&kathaupt=5&knradd=Y10114

[Regionalforum-Saar] Vortrag "Trier, Kaiserlautern, Speyer: Streit um den Status als Reichsstadt"

Date: 2012/02/05 13:03:32
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Trier, Kaiserlautern, Speyer: Streit um den Status als Reichsstadt

Während des Reichstags von 1512 kam es zu Konflikten über den rechtlichen Status der Stadt Trier: War Trier eine Reichsstadt, also ein autonomer Stadtstaat im Verbund des Reiches, oder war Trier eine Landstadt, also nur eine Gemeinde innerhalb des Herrschaftsgebiets des Kurfürsten von Trier?
Der Vortrag untersucht die Streitigkeiten um die Rechte der Stadt Trier vom 12. Jahrhundert bis zum großen Gerichtsverfahren um die Herrschaft über die Stadt Ende des 16. Jahrhunderts. Dabei wird besonders auf den Zusammenhang zwischen diesem Konflikt und der Reformation in Trier eingegangen. Mit Trier verglichen werden Kaiserslautern und Speyer, deren rechtlicher Status ebenfalls zeitweilig unklar war.

Do. 01.03.

19:00 - 22:00 Uhr

Dauer: 180 Min

Dozent: PD Dr. Johannes Dillinger

 

Domfreihof 1b, Raum 005, 54290 Trier

 

Anmeldung notwendig:

https://www.vhs-trier.de/kurse/webbasys/index.php?anmart=1&schritt=2&kathaupt=5&knradd=Y10111

[Regionalforum-Saar] Vortrag "Richard von Greiff enklau -Kurfürst, Landesherr und Erzbischof "

Date: 2012/02/05 13:07:14
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Richard von Greiffenklau -Kurfürst, Landesherr und Erzbischof der ersten Heilig-Rock-Weisung 1512

 

Im April 2012 jährt sich die Bischofsweihe des Trierer Erzbischofs Richard von Greiffenklau zum 500. Mal. Aus diesem Anlass bietet es sich an, den "bedeutendsten Erzbischof seit Balduin von Luxemburg" wie ihn sein Biograph nennt, in einem Vortrag zu würdigen. Der aus dem Rheingau stammende Adelige erlebte bei seinem Regierungsantritt, der mitten in die Zeit des Trierer Reichstages und die Entdeckung des Heiligen Rockes fiel, eine regelrechte Feuertaufe. Dennoch gelang es dem versierten Politiker von Beginn an auf landes- und reichspolitischer Ebene entscheidend einzugreifen: So verhandelte er in Worms mit Martin Luther, der sich sehr beeindruckt vom Erzbischof zeigte und verteidigte als letzter Trierer Kurfürst in Waffenrock und Schwert sein Erzbistum gegen den Ritter Franz von Sickingen. Auch sein Einsatz für die Kunst, die uns eines der bedeutendsten Denkmäler im Dom hinterlassen hat, und für den Humanismus bezeugen die große Rolle, die dieser Renaissance-Fürst Trier und darüber hinaus gespielt hat.

 

Kursnr. Y10115

Do. 29.03.

19:00 - 22:00 Uhr

Dauer: 180 Min

Dozent: Stefan Heinz

 

Domfreihof 1b, Raum 005, 54290 Trier

 

Anmeldung notwendig:

https://www.vhs-trier.de/kurse/webbasys/index.php?anmart=1&schritt=2&kathaupt=5&knradd=Y10115

[Regionalforum-Saar] Tagungsband "Der Trierer Reichstag von 1512 in seinem historischen Kontext"

Date: 2012/02/05 13:10:51
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Vorstellung des Tagungsbandes „Der Trierer Reichstag von 1512 in seinem historischen Kontext“


"
Der Berichtsband zur Trierer Tagung vom Oktober 2010 beleuchtet einen der wichtigsten Reichstage Kaiser Maximilians, die Trierer Versammlung von 1512. Zugleich erfolgt ein Blick auf die Situation der Stadt Trier an der Wende vom späten Mittelalter zur frühen Neuzeit.


Der Festvortrag von Herrn Prof. Dr. Dr. Franz Ronig beschäftigt sich mit dem Thema "Warum wollte Kaiser Maximilian den Heiligen Rock sehen?" 


Grußwort:
Bürgermeisterin Angelika Birk
/ Beigeordnete für Bildung, Soziales, Jugend und Sport

 

Veranstaltungsort:

 

Stadtbibliothek Trier

Weberbach 25
54290 Trier

Donnerstag, 15. März 2012, 17.00 Uhr

[Regionalforum-Saar] Heute vor 50 Jahren ...

Date: 2012/02/06 18:34:42
From: Stefan Reuter <stefan.reuter62(a)googlemail.com>

"Grubenkatastrophe Luisenthal - Feuerhölle in 600 Metern Tiefe"

Artikel mit Fotos bei "einestages - Zeitgeschichten auf SpiegelOnline": http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/24324/_ploetzlich_wurde_ich_durch_die_luft_geschleudert.html

Gruß, Stefan (Reuter)

[Regionalforum-Saar] Vortrag zum Thema Hexen und weise Frauen

Date: 2012/02/08 22:02:10
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>

aus dem Wochenspiegel vom 08. Februar 2012:

 

Von Hexen und weisen Frauen

 


Vortrag bei den SaarLandFrauen im KuBi St. Wendel

 

 

St. Wendel Am Donnerstag, 9.Februar, 20 Uhr, laden die SaarLandFrauen St. Wendel zu dem Vortrag von Hella Brust "Geschichte und Geschichten von Hexen und weisen Frauen" ins Kultur- und Bildungszentrum (KuBi) des Landkreises, St. wendel, Werschweilerstraße 14, in St. Wendel ein.

Die Teilnehmer reisen in vergangene Zeiten, in denen weise Frauen mit ihrem empirischen, naturnahen Wissen um Leben und Tod den damaligen Menschen mit Tat und Tat Beistand leisteten. Aber auch in Zeiten, in denen diese Frauen - gerade wegen dieses Wissens - von eben diesen Menschen gnadenlos verfolgt, grausam gequält und getötet wurden. Lichtbilder sowie Texte und M;ärchen von Hexen und weisen Frauen runden das Thema ab.

Zu dem Vortrag sind auch Nichtmitglieder herzlich willkommen. Infos ab 17 Uhr bei Marianne Broy, Tel. (0 68 27) 30 27 90.  red. /hr

[Regionalforum-Saar] Ein Fall für Doktor Denglis h!

Date: 2012/02/09 22:43:07
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,
 
hab ein neues Wort für die Sparte "Denglish" gefunden, als ich heute eine Email nach Amerika schrieb, weil ich Anfang Juni in Dansville, NY, einen Vortrag halten will. Als ich fragte, ob man dort einen Beamer hat, fragte man mich, was denn zum Gei(g)er ein Beamer sei. Hehe, das Wort gibts im Englischen gar nicht. Genauso wenig wie "Handy".
 
Ein Beamer heißt dort "digital projector" oder "LCD projector". Typischer Fall für Doktor Denglish. :-)
 
Roland

[Regionalforum-Saar] Nikolaus von Kues und der Zus ammenfall der Gegensätze

Date: 2012/02/10 09:05:28
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Nikolaus von Kues als der erste Ökumeniker der Gaben

 

Zum dritten Mal wurde am Donnerstag, 9. Februar, im saarländischen St. Wendel der Cusanustag begangen, zu dem in diesem Jahr Präses Dr. h. c. Nikolaus Schneider sprach. Am Cusanus-Gymnasium in St. Wendel werden an jenem Abend Schüler ausgezeichnet, in erster Linie aber soll an den Namensgeber der Schule Nikolaus von Kues erinnert werden.

 

In seinem Festvortrag würdigte Präses Schneider die Bedeutung des spätmittelalterlichen Juristen, Denkers und Kirchenmannes zunächst anhand seines Lebenslaufes und seiner einflussreichen Schriften. Eine erstaunliche Parallele, sagte Schneider, habe er zwischen dem cusanischen Bemühen um Einheit und der gegenwärtigen theologischen Diskussion gefunden. In der Hauptschrift „De docta ignorantia“ argumentiere von Kues: Nur dort, wo Menschen in Christus sind, in ihm „subsistieren“, sei Einheit möglich.

 

Gleichzeitig habe Cusanus einen „für das 15. Jahrhundert erstaunlichen Blick für das Besondere, Einzigartige und Unwiederholbare in der Welt“ gehabt, das ein Werturteil unmöglich mache. „So verstehe ich eine Ökumene der Gaben“, führte Schneider aus, „Die Verschiedenheit ist kein Anlass zu Streit und Auseinandersetzung. Im Gegenteil:

 

Die unterschiedlichen Besonderheiten in der Welt versteht Cusanus als Reichtum, als Anlass zur Ergänzung und gegenseitiger Erfüllung.“ Er sei sich jedoch

auch der Einheit sicher: „Er ist sich seiner Sache gewiss durch Christus, weil der Glaube an ihn darauf setzt, dass auch in der Vielfalt der Konfessionen und Theologien, in all diesen endlichen Widersprüchen, die wir weder verleugnen noch unterdrücken müssen, der eine unbegreifliche Christus am Werk ist. Der Christus, in dem die Christen schon heute verborgen eins sein können und einmal offenbar einig werden.

 

Superintendent Gerhard Koepke hat mir freundlicherweise den Redetext von Präses Schneider zur Verfügung gestellt, den ich dieser Email anhänge (normalerweise kann man im Forum nichts anhängen, aber als "primes inter pares" hat man so seine Privilegien :-)

 

Roland Geiger

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Re: [Regionalforum-Saar] Ein Fall für Doktor Denglish!

Date: 2012/02/10 13:13:28
From: Stefan Reuter <stefan.reuter62(a)googlemail.com>

Hallo Roland,

das ist wieder ein schönes Beispiel für hausgemachte deutsche Sprachverhunzung - wenn's im Englischen kein schönes Wort dafür gibt, machen wir uns halt selber eins! Aber Hauptsache, es ist Englisch, weil's "cool" ist ... das gilt übrigens auch für den in der deutschen Filmbranche heimischen "Cutter", der eigentich "Editor" heißt und den ein Amerikaner oder Brite von Haus aus gar nicht kennt ...

Allerdings beschleicht mich manchmal das Gefühl, dass die Schöpfer solcher Begriffe keine Ahnung von der englischen Sprache haben, sonst würden sie einen solchen Unsinn wie "Handy" erst gar nicht in die Welt setzen ... :-)

Gruß, Stefan (Reuter)

Am 9. Februar 2012 22:43 schrieb <Rolgeiger(a)aol.com>:
Salü,
 
hab ein neues Wort für die Sparte "Denglish" gefunden, als ich heute eine Email nach Amerika schrieb, weil ich Anfang Juni in Dansville, NY, einen Vortrag halten will. Als ich fragte, ob man dort einen Beamer hat, fragte man mich, was denn zum Gei(g)er ein Beamer sei. Hehe, das Wort gibts im Englischen gar nicht. Genauso wenig wie "Handy".
 
Ein Beamer heißt dort "digital projector" oder "LCD projector". Typischer Fall für Doktor Denglish. :-)
 
Roland

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[Regionalforum-Saar] Über den Begriff "Authent izität" und sein Adjektiv "authentisch"

Date: 2012/02/14 15:48:50
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Authentizität bezeichnet eine kritische Qualität von Wahrnehmungsinhalten (Gegenständen oder Menschen, Ereignissen oder menschliches Handeln), die den Gegensatz von Schein und Sein als Möglichkeit zu Täuschung und Fälschung voraussetzt. Als authentisch gilt ein solcher Inhalt, wenn beide Aspekte der Wahrnehmung, unmittelbarer Schein und eigentliches Sein, in Übereinstimmung befunden werden. Die Scheidung des Authentischen vom vermeintlich Echten oder Gefälschten kann als spezifisch menschliche Form der Welt- und Selbsterkenntnis gelten. Zur Bewährung von Authentizität sind sehr weitreichende Kulturtechniken entwickelt worden, die die Kriterien von Authentizität für einen bestimmten Gegenstandsbereich normativ zu (re-)konstruieren versuchen.
 
Archäologische und historische Authentizität
Authentizität von verschiedenen aufgefundenen Artefakten (z. B. Kunstwerken, Münzen, Schriftstücken) bedeutet, dass der zu untersuchende Gegenstand tatsächlich von den Personen, Autoren oder Quellen stammt, von denen er zu stammen vorgibt, also weder Fälschung noch Fehlzuschreibung ist.
 
Ein klassisches Beispiel aus dem Bereich der Altphilologie ist die sogenannte Homerische Frage. Mit den Mitteln der Sprachwissenschaft wird die Autorschaft Homers gegen die überlieferte Zuschreibung geprüft. Zugleich wird im Rahmen der Altertumswissenschaft die historische Authentizität (die tatsächliche Existenz) Homers sowie der in diesen Schriften geschilderten Schauplätze und Ereignisse mit den Mitteln der Geschichtswissenschaft und Archäologie überprüft (Troja-Debatte).
 
Quelle: Wikipedia
 

[Regionalforum-Saar] Zum Kampf der Wagen und Geh änge

Date: 2012/02/14 15:49:45
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Das Donnern der Hufe, das krachende Brechen der Lanzen und der schneidende Klang von auf Rüstungen treffenden Schwertern... alles Zeichen und Signale einer vergangenen Ära, der Zeit Kaiser Maximilians I. - des "Weiß Kunig".

Anlässlich der 500-jährigen Wiederkehr des Besuchs des Kaisers Maximilian richtet die Stadt St. Wendel ein großes authentisches ritterliches Turnier aus.

Dafür wurden die besten Wettkämpfer der Welt - sie kommen von drei Kontinenten - in einem seit jahrhunderten in dieser Qualität nicht mehr durchgeführten spektakulären Wettstreit auf höchstem sportlichem Niveau eingeladen. Diese treffen in ihrer Gesamtheit in St. Wendel zum ersten mal aufeinandner, um sich in einem Wettbewerb der Stärke, Ehre und reiterlichen Meisterschaft zu messen und den weltbesten ritterlichen Turnierkämpfer unserer Zeit zu bestimmen.

Im Gegensatz zu den heute üblichen "Spektakeln", besserer Stuntshows, wird es bei den Kämpfen wie in alter Zeit zwar Regeln, aber keine abgesprochene bzw. eingeübte Choreographie geben. Gewinnen wird tatsächlich der Beste!

Gekämpft wird mit authentischen scharfen Waffen, in bester Ausrüstung und auf den edelsten Pferden, die zu großen Teilen aus der fürstlichen Hofreitschule in Bückeburg stammen. Diese, bereits jahrelang auf höchstes Niveau der "haute école dressage" ausgebildeten Tiere, werden seit geraumer Zeit speziell auf ihre große Stunde hin trainiert, um so den Kriegs- und Turnierpferden des Mittelalters und der Renaissance zur Ehre zu gereichen. 

Die ritterlichen Akteure sind allesamt hervorragende und hochtrainierte Reiter und Kämpfer, die darüber hinaus einen ausgeprägten fachspezifischen Hintergrund haben. So ist z.B. einer der profiliertesten Teilnehmer auch in deinem zivilen Beruf mit der Materie befasst. Er ist ein promovierter international anerkannter Waffenhistoriker mit Forschungsschwerpunkt in gotischem und renaissancezeitlichen Turnierwesen sowie in Rüstungen und Waffen aus der entsprechenden Zeitstellung.

Das Turnier wird an drei aufeinander folgenden tagen (Freitag bis Sonntag - 31. August bis 2. September 2012) stattfinden und setzt sich aus den drei Hauptelementen "die Jagd", "der Tjost" und "das Melée" zusammen.

Weitere Informationen zum Turnier erhalten sie unter www.turnier.sankt-wendel.de.

Ansprechpartner:
Touristinformation St. Wendel
Tel.: 06851 - 809 1913
Email: touristinfo@sankt-wendel.de

 

(Alle Hervorhebungen sind auch so im Originaltext)

[Regionalforum-Saar] Tag der Archive - Feuer, Wasser, Krieg und andere Katastrophen

Date: 2012/02/16 17:38:14
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Tag der Archive - Feuer, Wasser, Krieg und andere Katastrophen

 

Tag der offenen Tür im Landesarchiv Saarbrücken am Samstag, 3. März 2012, von 10-16.30 Uhr

 

Programm:

 

• Archivführungen um 11, 14 und 16 Uhr 

 

• Fotoausstellung über Hochwasserschäden

 

• Präsentation von Schadensbildern an Archivgut

 

• Filmvorführung zur Restaurierung von Archivgut

 

Sie bekommen einen Einblick in die für die Öffentlichkeit sonst geschlossenen Bereiche des Archivs und erfahren Näheres über die Arbeit und die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten des Landesarchivs, die jedem offen stehen. Anhand von ausgewählten Archivalien entdecken Sie die Vielfalt der im Archiv aufbewahrten Unterlagen und erleben, welche Schätze im Archiv schlummern und darauf warten, von Ihnen ausgewertet zu werden.

 

Das Landesarchiv Saarbrücken lädt Sie zu diesem Tag der offenen Tür herzlich ein und freut sich auf Ihr Kommen!

 

Kontakt:

Landesarchiv Saarbrücken
Dudweilerstraße 1
66133 Saarbrücken (Scheidt)
Tel.: 0681 / 501-1927
Fax: 0681 / 501-1933
http://www.landesarchiv.saarland.de
Online-Beständeübersicht:
http://www.bestaende-landesarchiv.saarland.de/
Öffnungszeiten des Lesesaal (normalerweise unter der Woche): Mo - Fr  8.30 - 16.00 Uhr

[Regionalforum-Saar] Legionäre gesucht!

Date: 2012/02/19 00:20:41
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Diese Anzeige lief heute unter Gruppen/Vereine in der SZ:

 

Legionäre gesucht!

 

Für unsere römische Reenactment-Darstellung suchen wir noch Mitglieder mit Interesse und Spaß an der Darstellung römischen Lebens um Christi Geburt. Ob Handwerker und Akademiker im Zivilbereich oder als Soldat (miles) in unserer Leio XIII Geminia.

 

www.legioxiiigemina.de

 

Kontakt:

Peter Klein, Ottweiler, Tel. 06824-3004251

Email equilinus(a)gmx.de

[Regionalforum-Saar] website der Legionäre: ht tp://www.legioxiiiigemina.de/56.html

Date: 2012/02/19 00:23:11
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,
 
in meiner vorherigen Email habe ich eine falsche Website angegeben: Hinter dem x kommen vier "i".
 
Richtig ist also:
 
 
Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] Buchversand

Date: 2012/02/19 21:52:00
From: w . peifer <w.peifer(a)t-online.de>

Hallo Liste,
hat jemand Erfahrungen mit Buchversand nach USA (Einwohnerbuch)? Wie erfolgt am besten die Bezahlung und welches ist die günstigste Versandart, gibt es Zollbestimmungen?
Da wir  "nur" über ne Postfiliale im Ort verfügen, will ich das Personal nicht direkt damit überfallen.
vorab mal Merci

Willi Peifer

Re: [Regionalforum-Saar] Buchversand

Date: 2012/02/19 22:05:30
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>



Von: w.peifer(a)t-online.de

An: "Forum" <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Betreff: [Regionalforum-Saar] Buchversand

Datum: Sun, 19 Feb 2012 21:52:00 +0100



Hallo Liste,
hat jemand Erfahrungen mit Buchversand nach USA (Einwohnerbuch)? Wie erfolgt am besten die Bezahlung und welches ist die günstigste Versandart, gibt es Zollbestimmungen?
Da wir  "nur" über ne Postfiliale im Ort verfügen, will ich das Personal nicht direkt damit überfallen.
vorab mal Merci

Willi Peifer

 

 

Hallo!

Wenn ich ebay-Artikel versende, versuche ich die Sachen über Paypal laufen zu lassen. In Ihrem Fall würde ich die Gebühren dem Käufer mit aufschlagen. Ansonsten sind von Amderika nach D auch Zahlungen mit IBAN und BIC möglich. Ihre entsprechenden Daten erhalten Sie bei der Ihrer Bank.

Auslandsüberweisungen kosten aber viel Geld. Deshalb senden einige US-Kunden das Geld lieber bar per (normalem) Brief.

Büchersendungen international gibt es meines Wissens nicht mehr. Dann richtet sich der Versand nach Gewicht und Größe. Maxibriefe kosten z. B. bis 1 kg 7 Euro, bis 2 kg + 9,90 E. Sie müssen mindestens 14 X 9 cm groß sein und dürfen in der Summe von Länge, Breite und Höhe nicht mehr als 90 cm haben. Dabei darf keine Seite länger als 60 cm sein. Gleiche Regelungen gelten für ein Päckchen. Das darf aber auch nur bis 2 kg haben.

Ist der Spaß schwerer, bleibt nur ein Paket. Das geht in Zone 3 und kostet bis 5 kg 35, von 5 - 10 kg 45 E, von 10 bis 20 kg 65 Euro.

 

Ich würde mich vielleicht auch noch bei Hermes erkundigen, die holen auch von daheim ab.

 

Anneliese Schumacher

 

[Regionalforum-Saar] (kein Betreff)

Date: 2012/02/19 22:17:37
From: w . peifer <w.peifer(a)t-online.de>

Hallo Frau Schuhmacher,
Danke für die rasche Antwort! Dann mache ich mich mal nach dem Rosenmontag bei meiner Bank schlau und frage mal bei der Postagentur. Nein, es ist kein ebay- Artikel  sondern ne Anfrage an den Verein wegen eines Buches.
Dann muss ich mal das Buch auf die Waage legen - aber die 2 KG erreichen wir nicht!
Merci

[Regionalforum-Saar] Buchversand International

Date: 2012/02/19 22:21:20
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

In einer eMail vom 19.02.2012 22:05:34 Westeuropäische Normalzeit schreibt anneliese.schumacher(a)t-online.de:

Büchersendungen international gibt es meines Wissens nicht mehr.

 
Salü,
 
doch - die Büchersendungen International gibt es schon noch.
 

Der Tarif heißt Buch Internatonal und funktioniert nach folgenden Konditionen:

 

Maße, wobei keine Seite länger als 60 cm sein darf.

 

Länge: min. 14 cm
Breite: min. 9 cm
L+B+Höhe max. 90 cm

Gewicht (mit Verpackung) bis 500 g

 

Priority (d.h. per Luftpost)  3,45 Euro

Economy                   3,00 Euro

 

-----------------------

 

L: min. 14 cm
B: min. 9 cm
L+B+H: max. 90 cm

Gewicht bis 1000 g

 

Priority                        7,00

Economy              5,50

 

-----------------------

 

L: min. 14 cm
B: min. 9 cm
L+B+H: max. 90 cm

Gewicht: bis 2.000 g

 

Priority   16,90 Euro

Economy              11,00 Euro

 

Es gibt auch Sendungen über 2 kg. Die werden zum sog. Kilotarif befördert.

 

 

Ich empfehle, die nachgenannte Website anzuschauen: http://www.deutschepost.de/mlm.nf/dpag/briefe_ins_ausland/presse_und_buch/index.html

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Roland Geiger

 

[Regionalforum-Saar] Digitale Sammlungen Bavarica online

Date: 2012/02/20 11:20:34
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Hallo zusammen,

in der Bayrischen Staatsbibliothek kann man sehr gut in alten Amtsanzeigern des 19. Jh. und auch früher suchen. Nicht nur die Statistiken der Dörfer, auch Auswanderungen, Förster, Lehrer, Pfarrer, Versteigerungen, Suchmeldungen, Gemeindebauten usw. kann man finden. Aber auch über die Geschichte des Herzogtums Zweibrücken, oder die Schlachten von 1792-98 und das Elsaß. Eine wahre Fundgrube!

http://bavarica.digitale-sammlungen.de/

Allerdings sollte man vorsichtshalber innerhalb des Buches noch mal zusätzlich den Suchbegriff eingeben.

Man kann sich sogar komplette Bücher als pdf herunterladen, wenn es die Größe der Festplatte erlaubt. Ich mache mir von einzelnen Seiten ein Foto des Bildschirms und werte es dann später vom Foto aus, weil irgendwie das Ausdrucken der einzelnen Seiten nicht geht.


Gruß,
Andrea Kindelberger

[Regionalforum-Saar] Unterrichtsreise in die Vergangenheit

Date: 2012/02/20 15:55:48
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 heute in der SZ:

Unterrichtsreise in die Vergangenheit

Hochwaldkelten besuchten die Erweiterte Realschule Freisen

Freisen. Die Schüler der Erweiterten Realschule Freisen staunten nicht schlecht, als ihnen im Schulgebäude unerwartet Kelten über den Weg liefen. Einzig die 6er-Klassen waren darauf vorbereitet. Die Kelten standen auf dem Lehrplan.

Und so präsentierten Hans Mader und Thomas Schäfer von der keltischen Darstellungsgruppe der Hochwaldkelten aus Otzenhausen den Schülern das Thema Kelten einmal besonders anschaulich. Thomas Schäfer begab sich, unterstützt von Bildern, mit den Schülern auf eine Reise durch die keltische Vergangenheit. Als erstes Volk Mitteleuropas sind die Kelten aus der Anonymität der Geschichte hervorgetreten. Griechische und römische Historiker und Schriftsteller, von denen Herodot von Halikarnass und Julius Caesar die berühmtesten waren, berichteten über die Kelten und ihre Gesellschaft, die aus Bauern, Handwerkern, Kriegern, Druiden und Fürsten bestand. Besonders widmete sich Schäfer dem keltischen Handwerk, da dies auch das Hauptbetätigungsfeld der Hochwaldkelten aus Otzenhausen ist. Aber auch auf die keltischen Krieger und die keltische Kultur wurde eingegangen, weitere Arbeitskreise der Hochwaldkelten.

Nach dem Vortrag konnten sich die Schüler die vielen mitgebrachten Nachahmungen keltischer Gegenstände anschauen, unter denen die mitgebrachten Schwerter, insbesondere das von Hans Mader, eine originalgetreue Rekonstruktion eines frühlatènezeitlichen Schwertes, auf Interesse stießen. Die Kinder konnten sich vom Gewicht eines keltischen Schildes überzeugen, bronzene Gewandspangen (Fibeln), Armreifen, Messer, Schmuck, Münzen, brettchengewebte Borten und eine keltische Lanze betrachten und anfassen.

Als weitere Aktion zum Thema Kelten ist eine Klassenfahrt auf den keltischen Ringwall in Otzenhausen vorgesehen. red

[Regionalforum-Saar] Der gezähmte Prometheus. Feuer und Sicherheit

Date: 2012/02/20 20:38:54
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Zwierlein, Cornel: Der gezähmte Prometheus. Feuer und Sicherheit
zwischen Früher Neuzeit und Moderne (= Umwelt und Gesellschaft 3).
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2011. ISBN 978-3-525-31708-2; 433 S.;
EUR 49,95.

Rezensiert für H-Soz-u-Kult von:
Peter Borscheid, Seminar für Wirtschafts- und Sozialgeschichte,
Philipps-Universität Marburg
E-Mail: <borscheid(a)staff.uni-marburg.de>

Cornel Zwierlein, Juniorprofessor für Umweltgeschichte an der
Ruhr-Universität Bochum, versteht seine Habilitationsschrift nicht als
eine Institutionengeschichte der frühen Feuerversicherung in Deutschland
und England, obwohl er umfangreiche und zum Teil bisher unbekannte
Quellen zu den Anfängen der von absolutistischen Landesherren und
Stadtoberen sowie privaten Unternehmern gegründeten Gesellschaften
präsentiert. Ausgehend von den zahlreichen und oftmals katastrophalen
Stadtbränden der Frühen Neuzeit zeigt er vielmehr, wie Sicherheit in der
Zeit um 1680/1700 zu einem zentralen Thema wurde, wie bisher als Unglück
hingenommene Ereignisse, denen die Menschen mehr oder minder mit
hängenden Armen begegneten, fortan der Sicherheitsproduktion unterlagen.
Dabei veränderte sich in einem ersten Schritt das Bewusstsein bzw. die
Einstellung gegenüber den Unglücksfällen, ehe der Aufbau entsprechender
Institutionen begann.

Die Versicherungsgeschichte hat die Epochenschwelle bisher vorwiegend an
der Lebensversicherung und der 1765 gegründeten englischen Equitable
Life festgemacht, die bei ihrer Prämiengestaltung als Erste auf der
Wahrscheinlichkeitsrechnung und Sterbetafeln aufbaute und mit ihrer
Rechenhaftigkeit einen bis dahin nie gewagten Blick in die Zukunft
ermöglichte. Cornel Zwierlein sieht den Wendepunkt bereits an der Wende
zum 18. Jahrhundert, wobei er der schon lange praktizierten
frühneuzeitlichen Seeversicherung die "Zukunftsausrichtung" abspricht
und sie lediglich als "Buchungstrick" im Rahmen der doppelten
Buchführung interpretiert. Davon unterscheide sich die Versicherung des
18. Jahrhunderts, da sie sich nicht mehr nur auf die maritimen Gefahren
beziehe und zudem die Gestaltung der Zukunft im Blick habe. Dieser
Epochenschwelle vorausgegangen war in West- und Mitteleuropa eine sich
langsam verändernde Einstellung zu Katastrophen, in denen Juristen und
andere Wissenschaftler immer öfter Ausnahmen von der Regel sahen und
immer lauter Vorsorge und Sicherheit als Lebensgrundlage und Normalität
einforderten.

Diesen Wandel belegt der Autor mit einer Vielzahl von Beispielen aus
ganz unterschiedlichen Lebensbereichen. So reflektierten die
Veränderungen in den bildlichen Darstellungen von Stadtbränden sowie die
Reaktion darauf in Predigten und literarischen Texten diesen
Mentalitätswandel ebenso wie die vermehrten Sicherheitsinnovationen, die
realisiert wurden. Parallel dazu erfolgte eine Weiterentwicklung des
Rechts, indem Juristen das Konzept der "höheren Gewalt" und des
"Zufalls", das die Haftung begrenzte oder ganz ausschloss, aufweichten.
Vor allem Leibniz bezeichnete es als unbillig und unproduktiv für den
Staat, wenn der von einem Unglück Betroffene mit seinem Schaden allein
gelassen werde. Der Staat müsse vielmehr im eigenen Interesse seine
Bevölkerung zu einer Solidaritätsgemeinschaft zusammenführen, wobei die
Schadenhilfe mittels einer Versicherung dazu diene, die Geschädigten
wieder zu vollwertigen und leistungsfähigen Mitgliedern der Gemeinschaft
zu machen. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts sorgte zudem die
Verwissenschaftlichung der Brandvorsorge und -bekämpfung, wozu bereits
vorher in der Praxis manche Neuerung entwickelt und getestet worden war,
über die neuen Medien für eine weite Verbreitung dieses Wissens. Die
schnell wachsenden Hafen- und Residenzstädte wie London oder Hamburg
sowie Preußen übernahmen als Laboratorien dieser Innovationskultur die
Führung bei der Anwendung solchen Wissens. Sie setzten auf die
Versicherung, zumal diese der "Financial Revolution", welche der
"Industriellen Revolution" voranging, zu größerer Stabilität verhalf. Da
sich der vorindustrielle Finanzmarkt vorwiegend über den bebauten
Grundbesitz absicherte, konnte dessen Wert mit Hilfe der Versicherung
stabilisiert werden, wodurch er wiederum eine höhere Sicherheit für die
Kreditvergabe bot.

Festzumachen ist die Epochenschwelle schließlich an der Gründung
neuartiger Feuerversicherungen. Zwei Modelle setzten sich durch: das
britische Modell, das auf Handels- und Aktiengesellschaften beruhte,
sowie das mitteleuropäische Modell, das die Prämienversicherung mit
Staatlichkeit verknüpfte. Das 1681 in London als Aktiengesellschaft
gegründete erste Fire Office unterschied von Beginn an zwei
Risikoklassen und arbeitete mit Prämien und nicht mit nachträglichen
Umlagen. Gleichwohl dauerte es noch rund 150 Jahre, bis die
Feuerversicherungsgesellschaften über eine verlässliche statistische
Kalkulationsgrundlage verfügten. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts
ermittelten die Versicherungspraktiker in der Feuer- wie in der
Seeversicherung die Höhe der Prämien weiterhin nach groben
Erfahrungswerten.

Cornel Zwierlein geht schließlich der Frage nach, warum die
Epochenschwelle in Nordeuropa stattfand, obwohl Südeuropa bis dahin die
größere Erfahrung mit dem Versichern hatte. Zwar vermag er zur
Beantwortung dieser Frage nur Teilerklärungen zu liefern, gleichwohl
bleibt festzuhalten, dass der katholische Süden auf Unglücksfälle und
Katastrophen weiterhin mit nachträglichen karitativen Kollekten
antwortete, wohingegen der Norden vorsorgend neuartige
Sicherheitsinstitutionen einsetzte, die im calvinistischen Kulturraum
privatwirtschaftlich und im lutherischen Kulturraum staatswirtschaftlich
organisiert waren und die Bürger zur Eigenvorsorge verpflichteten. Im
Gegensatz zum Süden setzte der Norden nicht mehr länger auf die
Barmherzigkeit der Mitmenschen, sondern definierte Solidarität völlig
neu, nämlich als allgemeine Pflicht, einer Feuerversicherung
beizutreten. Damit einher ging, wie der Autor dies nennt, eine
"Transformation von Gefahren- in Risikogemeinschaften", das heißt, die
vielen Nachbarschaftsbeziehungen wurden aufgebrochen und die Bevölkerung
einer ganzen Provinz in eine einzige Risikogemeinschaft beordert.
Gleichzeitig erfolgte im Zuge der zunehmenden Verbreitung von
Druckmedien eine Ausweitung der Solidarität. Stadtbrände oder
Katastrophen wie das große Erdbeben von Lissabon weckten fortan die
Hilfsbereitschaft weit über die Grenzen eines Landes hinaus.

Dies alles arbeitet der Autor auf einer außerordentlich breiten
Quellengrundlage Schritt für Schritt und letztlich sehr überzeugend
heraus. Es ist bewundernswert, wie er die Veränderungen im Recht oder in
den bildlichen Darstellungen, die der Epochenschwelle vorausgingen,
äußerst kenntnisreich analysiert und welche Fülle an Schriften, die sich
auf das Versicherungswesen bezogen, er ausfindig machen konnte. Er
präsentiert sehr überzeugend die unterschiedlichen Impulsgeber, welche
zur Entstehung der privatwirtschaftlichen und der staatlichen
Feuerversicherung beitrugen. Schließlich ist es ihm auch gelungen, die
verschiedenen Entwicklungspfade miteinander zu verknüpfen. Das alles
macht den eigentlichen Wert dieser Studie aus.

Gleichwohl sind einige Schwächen nicht zu übersehen. Der erste betrifft
den Stil. Aus fast jedem Satz ist das Bemühen des Autors herauszulesen,
das Geschehen mit einer neuen Wortbildung oder einem Fremdwort zu
umschreiben. Einfache und klare Aussagen wären hier weitaus
überzeugender und angebrachter gewesen. Zweitens konnte er der
Versuchung nicht widerstehen, die vielen, zum Teil noch von niemandem
gesichteten und ausgewerteten Quellen, die ihm in die Hand kamen, in
möglichst großem Umfang in seine Untersuchung einzubringen. Dies führt
dazu, dass er nicht selten von seiner zentralen Fragestellung abweicht,
dem Leser zwar interessante Quellen vorlegt, die jedoch bisweilen nichts
oder sehr wenig zur Beantwortung seiner Fragestellung beitragen.
Drittens gehört das Schlusskapitel über die "Globalisierung von
Sicherheitsregimen" nicht in dieses Buch. Die Ausbreitung der
Versicherung über Nord- und Westeuropa hinaus bzw. die Auslandstätigkeit
von europäischen Versicherungsunternehmen ist eine Geschichte des 19.
und 20. Jahrhunderts und folgte anderen Gesetzen als die Entstehung der
modernen Versicherung an der Epochenschwelle 1680/1700. Es ist richtig,
dass die europäischen Versicherer im Ausland zunächst nur Europäer und
Menschen europäischer Abstammung versicherten und nur langsam die
dortigen Risiken kennenlernten, doch betrifft dies ein ganz anderes
Thema.

Diese Rezension wurde redaktionell betreut von:
Niels Grüne <ngruene(a)geschichte.uni-bielefeld.de>

[Regionalforum-Saar] Missionare, Heilige und die Christianisierung Europas

Date: 2012/02/20 20:39:37
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Subject: Konf: Missionare, Heilige und die Christianisierung Europas
         im Mittelalter - Paderborn 03/12
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Ausstellungsgesellschaft Paderborn
28.03.2012-30.03.2012, Paderborn, Theologische Fakultät Paderborn, Kamp
6, Hörsaal II
Deadline: 23.03.2012

In der Reihe Paderborner Mittelalterausstellungen bereiten die Stadt und
das Erzbistum Paderborn sowie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe für
2013 eine neue kunst- und kulturhistorische Großausstellung vor: Anhand
von kostbaren Leihgaben aus internationalen Sammlungen und Bibliotheken
wird die Schau "CREDO - Christianisierung Europas im Mittelalter" (26.
Juli bis 3. November 2013) die Veränderungen Europas im Zuge der
Christianisierung veranschaulichen.

Zur wissenschaftlichen Vorbereitung der Ausstellung findet vom 28. bis
zum 30. März 2012 ein interdisziplinäres Symposium in Paderborn statt,
das sich gezielt den Akteuren der Mission zuwendet. Anhand der
Missionare, die häufig als Heilige zu Identitätsfiguren politischer
Ordnungen und Räume wurden, will sich die Tagung mit Grundsatzfragen von
Missionierung und Christianisierung im Mittelalter auseinandersetzen.

Der räumliche und damit auch zeitliche weite Rahmen der internationalen
Tagung reicht von Island über die britischen Inseln, Skandinavien, den
norddeutschen Raum hin zum Baltikum und in die Rus'. Dabei werden zum
einen das historisch greifbare Wirken der Missionare und die Konzepte
und Strategien, die zur Bekehrung der "Heiden" entwickelt wurden, in den
Blick genommen. Zum anderen ist aber auch nach der Wirkung späterer
Heiligenkulte und der Rolle der hagiographischen Traditionen für die
Deutung der Konversionsgeschichten in den europäischen Regionen zu
fragen.

Das Tagungsprogramm wurde in Kooperation der Ausstellungsgesellschaft
Paderborn mit dem Lehrstuhl für Fränkische Landesgeschichte der
Julius-Maximilians-Universität Würzburg und dem Exzellenzcluster
"Religion und Politik" der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
entwickelt.

Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Um eine Anmeldung per
E-mail an evelin.thomik(a)erzbistum-paderborn.de wird bis zum 23.3.2012
gebeten sowie um die Entrichtung einer Tagungsgebühr vor Ort (5
Euro/28.03.12 + 10 Euro/29.03.12 + 5 Euro/30.03.12).

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Mittwoch, 28. März 2012

12.00 Begrüßung und Einführung

13.00
Lutz von Padberg (Paderborn)
Das Christentum als missionierende Religion. Missionskonzepte von
Bonifatius bis ins späte Mittelalter

Stephan Müller (Wien)
Der Teufel spricht deutsch. Probleme der Religionsvermittlung in
althochdeutscher und altsächsischer Sprache

14.40 Kaffeepause

15.10
Ian Wood (Leeds)
Hagiography and Mission 700-1050

Egon Wamers (Frankfurt)
Blickwechsel. Missionsarbeit mit der Sprache der Bilder

Stefan Heid (Rom)
Roms Selbstfindung in barbarischer Zeit. Märtyrerlegenden im Dienst
christlicher Romanitas und transalpiner Mission

20.00 Öffentlicher Abendvortrag
Gerd Althoff (Münster)
Strategien und Methoden der Christianisierung einer kriegerischen
Gesellschaft


Donnerstag, 29. März 2012

9.00
Raghnall Ó Floinn (Dublin)
Carrying the holy: relics, reliquaries and insignia in the early Irish
church

Barbara Yorke (Winchester)
Holy men and women and the creation of a Christian kingdom in
Northumbria

10.40 Kaffeepause

11.10
Dáibhí Ó Cróinín (Galway)
Willibrord and the origins of the Anglo-Saxon mission to the continent

Hedwig Röckelein (Göttingen)
Reliquientranslationen nach Sachsen

12.50 Mittagspause

14.00
Caspar Ehlers (Frankfurt/Würzburg)
Totam provinciam illam in parochias episcopales divisit. Funktionen der
Kirche bei der Erschließung des Raumes und der Verbreitung von Religion
und Recht

Sverre Bagge (Bergen)
Holy kings of Scandinavia

15.40 Kaffeepause

16.10
Margaret Cormack (Charleston, SC)
Saints, Missionaries, and Icelandic Christian Identity

Dániel Bagi (Pécs)
Christianisierung Ostmitteleuropas vom 9.-13. Jahrhundert: Heilige und
Märtyrer zwischen Rom und Byzanz


Freitag, 30. März 2012

9.00
Andrzej Radziminski (Torun)
Christianisierung und Evangelisationsprozesse im Deutschordensstaat in
Preussen

Helmut Flachenecker (Würzburg)
Otto von Bamberg und Pommern

10.40 Kaffeepause/coffee break

11.10
Anti Selart (Tartu)
Meinhard, Berthold, Bernhard: Keinen Heiligen für Livland

Isolde Thyrêt (Kent, OH)
Saints in a Dual Faith World: Medieval Russia's Adoption of Christianity
according to Muscovite Miracle Stories

12.50 Abschlussdiskussion

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Evelin Thomik

Ausstellungsgesellschaft Paderborn
Markt 17, 33098 Paderborn
+49(0)5251 125-1400
+49(0)5251 125-1495

evelin.thomik(a)erzbistum-paderborn.de

[Regionalforum-Saar] Fünfte Ausgabe der Bohnenta ler Heimathefte

Date: 2012/02/22 09:09:33
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 

Fünfte Ausgabe der Bohnentaler Heimathefte erscheint

Scheuern. Mit der fünften Ausgabe hat der Historische Verein Bohnental die Serie der Bohnentaler Heimathefte fortgesetzt. Die neueste Ausgabe wird am Sonntag, 26. Februar, 17 Uhr, in der Gaststätte „Zur alten Post“ vorgestellt. Referent ist der Historiker Johannes Naumann aus Thalexweiler. Von den Mitarbeitern des Heftes ist ein breites Themenfeld aufgearbeitet worden. Auf den ersten Seiten geht es um die Teilung des einstigen Saargebietes und um seine Grenzen in den Jahren von 1919 und 1935. In den weiteren Kapiteln werden Wegekreuze und Bildstöcke im Bohnental und die Mariengrotte auf dem Ritzelberg vorgestellt. Sehr interessant sind die Schilderungen um einen Erbschaftsprozess im Jahre 1565. Andere Themen befassen sich mit den Kelten, mit den Auswanderern nach Amerika im 19. Jahrhundert und mit der Schäferei Ebereschenhof. gtr

Re: [Regionalforum-Saar] Fünfte Ausgabe der Bohnenta ler Heimathefte

Date: 2012/02/22 15:07:52
From: Hans Mader <MaderHans(a)aol.com>

Am 22.02.2012 09:09, schrieb Rolgeiger(a)aol.com:
Andere Themen befassen sich mit den Kelten
Könnte ich da bitte nähere Infos haben ??
Danke
Hans

[Regionalforum-Saar] "Mit dem Nachtwächter nac h Amerika"

Date: 2012/02/22 17:11:42
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 

"Mit dem Nachtwächter nach Amerika"

Soirée auf deutsch-amerikanischen Spuren

Szenischer Vortrag, kulinarische Kostproben aus der Zeit George Washingtons und Herzog Christians IV, Stadtrundgang durch das Homburg des 18. Jahrhunderts

 

Donnerstag, 15. März 2012, 19 Uhr, in deutscher Sprache

Treffpunkt: Weinhaus Homburg, St. Michaelstraße 2, Tel. 06841 / 9800645

www.weinhaushomburg.de

 

 

1781 wurde in der Schlacht um Yorktown (Virginia) die Unabhängigkeit der USA erkämpft – nicht zuletzt mit Hilfe jenes legendären „Deutschen Königlich-Französischen Infanterie-Regiments von Zweybrücken oder Royal Deux-Ponts“, dessen Angehörige aus diesem Grund bis heute in den Vereinigten Staaten als die „unbesungenen Helden der Amerikanischen Revolution“ geehrt werden. Aufgestellt worden war diese Freiwilligeneinheit, die in der regionalen und deutschen Geschichte ebenso ihre Spuren hinterließ wie in den Annalen Europas und Nordamerikas, in Zweibrücken sowie in und rund um Homburg.

 

Vor diesem Hintergrund bietet der Deutsch-Amerikanische Freundeskreis (DAF) Saar-Pfalz am Donnerstag, 15. März 2012, in Homburg erneut die Gelegenheit, an dem Rundgang „Mit dem Nachtwächter nach Amerika“ sowie an einer ungewöhnlichen Soirée teilzunehmen. Dabei können sich die Gäste um 19 Uhr zunächst auf einen szenischen Vortrag und kulinarische Kostproben aus der Zeit Herzog Christians IV. und George Washingtons freuen. Im Anschluss daran nimmt der Homburger „Nachtwächter“ die Teilnehmer der Soirée auf eine Zeitreise in das 18. Jahrhundert mit und erschließt ihnen neben zahlreichen, ansonsten weitgehend verborgenen Originalschauplätzen eine Welt zwischen Rokoko und Revolution: überraschende Einblicke und Ausblicke inklusive.

 

Die Soirée „Mit dem Nachtwächter nach Amerika" beginnt um 19 Uhr im Weinhaus Homburg, St. Michaelstraße 2. Da die Teilnehmerzahl aus organisatorischen Gründen begrenzt ist, wird eine rechtzeitige Anmeldung dringend empfohlen! Anmeldungen sind möglich bis 8. März bei Beate Ruffing, Saarpfalz-Kreis, eMail beate.ruffing(a)saarpfalz-kreis.de oder Telefon (0 68 41) 1 04-8215. Im Kostenbeitrag von 9,- Euro pro Person enthalten sind der szenische Vortrag, ein themenbezogener Imbiss mit Fisch, Fleisch und „Barock-Brot“ sowie die Teilnahme am „Nachtwächter“-Rundgang durch die Homburger Altstadt.

 

„Mit dem Nachtwächter nach Amerika“ ist eine Gemeinschaftsveranstaltung des Deutsch-Amerikanischen Freundeskreises Saar-Pfalz und der Saarpfalz-Touristik mit freundlicher Unterstützung durch Fisch Feinkost Flatter und Stefan Langer, Weinhaus Homburg.

 

Die Themenveranstaltung „Mit dem Nachtwächter nach Amerika“ ist Teil des begleitenden Aktionsprogramms, mit der sich der Saarpfalz-Kreis an den Feierlichkeiten zum 400-jährigen Bestehen seines Partnerkreises Henrico County (Virginia, USA) beteiligt und nimmt dabei Bezug auf die Rolle Henrico Countys während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges. So hielt Patrick Henry hier am 23. März 1775 seine berühmte Rede, in der er unter anderem sagte “Give me liberty or give me death!" („Gebt mir die Freiheit oder gebt mir den Tod!“). In Folge dieses politischen, die dreizehn Neuengland-Staaten elektrisierenden „Fanfarenstoßes” kam es zum Unabhängigkeitskrieg gegen die britische Krone. 1776 nahmen zudem mit Richard Adams und Nathaniel Wilkenson zwei Vertreter Henrico Countys an jener „Fifth Virginia Convention” teil, die dafür stimmte, beim Kongress die Loslösung von Großbritannien vorzuschlagen. Dieser Vorschlag wiederum führte zu der am 4. Juli 1776 verkündeten Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten. Richard Adams diente später als Leutnant im Unabhängigkeitskrieg, in den ab 1780 auch das Regiment Royal Deux-Ponts als Teil des nach Übersee verschifften französischen Expeditionskorps‘ eingriff. Mit Adams kämpften folgende Soldaten aus Henrico County in George Washingtons Continental Army: Royal Jennings, John Isham Bethell, Bolin Rogers, Littleberry Scott, John Corbett, William Barrett, Alexander Bonny, John Consalver, Humphrey Bine, James Bowman, Francis Morris, Nicholas Scott, Richard Corbett, John Dorton, Reuben Jackson, Joseph Jolly, Richard Joy, John Morris, Peter Mason Junior, John Stadner, William Stricker sowie Zedekiah Shumaker. Neben ihnen erinnert bis heute die „Horsepen Road” in Henrico County an diese Schlüsselepoche der US-amerikanischen Geschichte, die zugleich ein markantes Kapitel der saarpfälzischen Historie markiert. Darüber hinaus kampierten der britische General Cornwallis und seine Truppen 1781 in Henrico County - auf ihrem letzten Marsch nach Yorktown, wo sie im Oktober desselben Jahr vor den verbündeten Amerikanern und Franzosen kapitulieren mussten. Als „Held von Yorktown“ ging dabei der Sohn Herzog Christians IV. von Pfalz-Zweibrücken, Wilhelm von Forbach, in die Geschichte ein, während sein älterer, in Jägersburg und Ingweiler wohnender Bruder Christian das Regiment Royal Deux-Ponts in Amerika kommandierte.

 

 

Der Saarpfalz-Kreis und Henrico County

Seit 1997 verbindet den Saarpfalz-Kreis eine Partnerschaft mit Henrico County, einer dem deutschen Landkreis vergleichbaren Gebietskörperschaft im amerikanischen Bundesstaat Virginia. Geburtshelfer waren das Deutsch-Amerikanische Institut Saarbrücken und der Deutsch-Amerikanische Freundeskreis Saar-Pfalz. Im Rahmen eines offiziellen Besuches einer Delegation aus Henrico County mit Vertretern der Verwaltung, der Schulbehörde und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft haben Landrat Clemens Lindemann und County Manager Virgil R. Hazelett am 5. Mai 1997 die offizielle Partnerschaftsurkunde unterzeichnet. Ziel der Partnerschaft ist der Aufbau und die Pflege von freundschaftlichen Beziehungen. Informationsveranstaltungen und Austauschprogramme sollen die Partnerschaft mit Leben füllen. "Wir wollen nationale Grenzen überwinden und in gegenseitigem Interesse voneinander lernen", heißt es in der Partnerschaftsurkunde. Henrico County ist bekannt für seine fortschrittliche Schulpolitik und seine erfolgreiche Wirtschaftsförderung.

 

Weitere Informationen:

www.saarpfalz-kreis.de

www.co.henrico.va.us

www.henrico400th.com

 

[Regionalforum-Saar] Seminar "Vertiefende Famili enforschung" im April auf Schloß Dhaun (bei Kirn)

Date: 2012/02/23 00:16:15
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Seminar "Vertiefende Familienforschung"

am Samstag, 21. April, und Sonntag, 22. April 2010

auf Schloß Dhaun (bei Kirn), 55606 Hochstetten-Dhaun

 

Über die Vorstellung der beiden Projekte „Deutscher Familiennamenatlas (DFA)" und "Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands (DFD)“ (Dr. Rita Heuser, Universität Mainz) spannt sich der Bogen zu alternativen Quellen der Familienforschung, wie z.B. Prozeßakten (Karl G. Oehms).

 

Zwei Vorträge beschäftigen sich mit Brauchtum, da geht es um Verlobungen und Volksheilkunde (Gunter Altenkirch). Der Historiker Johannes Naumann führt uns in ein saarländisches Kloster und stellt die Frage über den Sinn (oder Unsinn) von Familienforschung in Abteien.

 

Die erste katholische Scheidung in St. Wendel endete mit Todschlag und Selbstmord – eine Art Krimi aus dem 19. Jahrhundert (Roland Geiger). Den Reigen der Vorträge beschließt traditionell Helmut Kuhn mit einem Bericht über den bekannten Amerika-Auswanderungsagenten Heinrich von Schäffer.

 

Ein Vortrag am späteren Samstagnachmittag ist noch in der Schwebe – geplant ist ein spannender Bericht über eine genealogische Recherche in der Schweiz. Falls das nicht klappt, kommt ein Gerichtsprozeß über eine Wirtshausschlägerei aus der Mitte des 18ten Jahrhunderts zu Gehör.

 

So ist für jeden etwas dabei, und es bleibt trotzdem immer noch genügend Zeit für persönliche Kontakte und Gespräche.

 

Im Teilnehmerbeitrag von € 140,00 (ohne Übernachtung: € 95,00) sind alle Vorträge enthalten und natürlich die Unterbringung im Schloß inkl. Vollverpflegung, d.h. Mittagessen am Samstag und Sonntag, reichlich Kaffee für zwischendrin, Kaffee und Kuchen am Samstagmittag, Abendessen am Samstagabend, Frühstück am Sonntagmorgen. Extra gehen nur die Anreise und alle kalten Getränke.

 

Bei Anreise am Freitag kommen zusätzlich € 45,00 für Übernachtung mit Frühstück dazu.

 

Leitung: Roland Geiger, St. Wendel

 

Anmeldungen bitte an Frau Miehlitz, Schlossakademie Schloß Dhaun,

55606 Hochstetten-Dhaun, Tel. 06752/93840, Fax 06752/3837,

Email info(a)schlossdhaun.de oder an Roland Geiger: rolgeiger(a)aol.com.

 

[Regionalforum-Saar] Von Kaisern, Rittern und Ki rchenmännern

Date: 2012/02/23 10:35:56
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ:  

Von Kaisern, Rittern und Kirchenmännern

Viertes Themenseminar zur Kulturgeschichte im St. Wendeler Land widmet sich dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation

Es begann mit den Kelten, dann kamen die Römer, dann die Germanen. Jetzt folgte mit einer Veranstaltung zur „Epoche des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“ in der Otzenhauser Europäischen Akademie das vierte Seminar einer Reihe, die sich mit 2500 Jahren Geschichte im St. Wendeler Land und ihren Auswirkungen auf unser heutiges Leben befasst.

Die beiden Referenten Manfred Peter und Johannes Naumann standen vor der schwierigen Wahl, aus der Fülle der Themen der 500-jährigen Epoche die bedeutendsten und für unsere Region wichtigsten vorzustellen. Der folgende Text fasst beide Vorträge zusammen.

Finsteres Mittelalter? So finster, wie oft behauptet, war das Mittelalter gar nicht – so Peters und Naumanns übereinstimmendes Fazit. Zwar gab es Kriege, Kämpfe und Kreuzzüge. Epidemien wie der Schwarze Tod (die Pest) rafften im 14.  Jahrhundert schätzungsweise ein Drittel der europäischen Bevölkerung hinweg. Und trotzdem: Im Vergleich zu den Epochen vor und nach dem Mittelalter herrschte relativer Frieden. So wuchs der Wohlstand der Menschen.

Die Gesellschaft erlebte ab dem 13. Jahrhundert fundamentale Umbrüche: Die in der fränkischen Zeit ländlich geprägte Bevölkerung drängte es einerseits in neue, andererseist in wieder erblühende Städte. Wirtschaftlicher Aufschwung war die Folge. Es gab wohlhabende Patrizier, aber auch eine städtische Unterschicht. Bauern wirtschafteten effektiver (Dreifelderwirtschaft).

Kirchen und Burgen wurden gebaut. Die meisten Dörfer, wie wir sie heute kennen, entstanden. Die Baukunst der Gotik, die nach Licht aufwärts gen Himmel strebt, versinnbildlichte das Lebensgefühl der Menschen. Die mit den Kirchenbauten verbundenen Arbeiten schufen Aufträge für die in Zünften organisierten Handwerker. Berühmte Philosophen wie Albertus Magnus, Thomas von Aquin, Roger Bacon oder Nikolaus Cusanus bereicherten das geistige Leben ebenso wie Minnesänger wie Wolfram von Eschenbach (Parzival), Walther von der Vogelweide, Literaten wie Dante Alighieri (Divina Commedia/Göttliche Komödie), r Geoffrey Chaucer (Canterbury Tales). Gesellschaftlich war die Epoche des Weiteren durch Rittertum und Pilger wie in St. Wendel.

Das Reich und das Kaisertum: Was war das Heilige Römische Reich Deutscher Nation überhaupt? Kein einheitlicher Staat, sondern bestand aus vielen Gebieten unterschiedlicher Größe, die beispielsweise von einem König, Fürsten oder kirchlichem Würdenträger regiert wurden. Diese standen ihrerseits unter der Herrschaft eines deutschen Königs oder Kaisers. Im Laufe der Jahrhunderte veränderten sich die Reichsgrenzen beträchtlich; in seiner größten Ausdehnung umfasste es eine Fläche, die von den heutigen Niederlanden bis Kroatien, von Burgund bis an die Grenzen des polnischen Königreichs.

An der Spitze stand der deutsche König oder Kaiser. Der Kaiser war der Schutzherr des Papstes und brauchte ihn seinerseits für seine Krönung, so dass beide voneinander abhängig waren. Sobald sich dieses Gleichgewicht änderte und einer von beiden neue Verbündete fand, waren Konflikte programmiert.

Fünf große Herrscherhäuser lenkten die Geschicke des Reiches: Dieses wurde von dem sächsischen Adelsgeschlecht der Ottonen (919-1024) begründet, Kaiserkrönung Ottos I. des Großen 962. Er ist der bekannteste Ottone, dessen Ritterheer 955 in der Schlacht auf dem Lechfeld Ungarn besiegte.

Auf die Ottonen folgten die Salier, ein fränkisches Geschlecht (1024-1125). Unter dem Salier Heinrich IV. kam es zum Investiturstreit mit dem Papst: Es ging darum, ob der Kaiser oder der Papst Bischöfe in ihre Ämter einsetzen durfte (Investitur). Letztlich unterlag Heinrich IV. und musste 1076 den Büßergang nach Canossa antreten.

Nach den Saliern kamen die in Schwaben beheimateten Staufer (1136-1254) an die Macht. Die bekanntesten Kaiser sind Friederich I. Barbarossa und sein Enkel Friedrich II..

Auf die Staufer folgten die Luxemburger (1312-1437), deren Kaiser Karl IV. (1316-1378) als der wohl herausragendste Kaiser des Spätmittelalters gilt. Er erließ die Goldene Bulle, eines der Grundgesetze des mittelalterlichen Deutschen Reiches.

Nach den Luxemburgern regierten ab 1438 die Habsburger, unter denen das vorher auf Europa ausgerichtete Reich Weltpolitik zu betreiben begann: Amerika war entdeckt worden. Im Reich Kaiser Karls V. „ging die Sonne niemals unter“, denn er herrschte auch über die spanischen Besitztümer in der Neuen Welt.

Das kirchliche Leben: Das kirchliche Leben im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation dominierten Päpste und Orden. Zudem beeinflussten verschiedene Persönlichkeiten das geistige Leben, darunter Hildegard von Bingen und Meister Eckhart.

Das Wirken einiger Päpste ist bis in unsere Zeit zu spüren. Papst Gregor VII. (etwa 1020 bis1085) verbot die vorher durchaus akzeptierte Priesterehe. Papst Urban II. rief 1095 zum ersten Kreuzzug ins Heilige Land. Das Pontifikat Sixtus' IV. (1471-1484) wiederum steht beispielhaft für ein negatives Bild des Papsttums, das den Boden für die Reformation bereitete. Es war durch zügelloses Postengeschacher zugunsten seiner Verwandten und schwungvollen Ablasshandel gekennzeichnet. Ein Gutes hatte seine Herrschaft: Seiner Prunksucht verdankt Rom heute zahlreiche prachtvolle Bauten, so die Sixtinische Kapelle im Vatikan.

Im Mittelalter entstanden zahlreiche Orden, einer ist der der Benediktiner. Die Tholeyer Abtei ist bis heute ein Benediktinerkloster.Die seit dem siebten Jahrhundert dort ansässigen iro-schottischen Mönche des Ordens des Heiligen Columban wurden einfach umgewidmet.

Wie alten Chroniken zu entnehmen, nahmen die Benediktiner im Mittelalter hauptsächlich Adelige auf. Dass diese ihre Lebenskultur mitbrachten und sich nicht immer dem Ordensleben mit seinem Motto „Bete und arbeite“ unterordneten, brachte Probleme mit sich. Diese Adelswirtschaft wiederum führte zu Reformen im 15. Jahrhundert.

In Tholey gibt es mit dem erst in den 1960ern entdeckten Grab von Kuno von Pfullingen (1016-1066) einen Hinweis auf Machtkämpfe. Kuno sollte auf Betreiben seines Onkels, des Kölner Erzbischofs, den Trierer Bischofsstuhl einnehmen. Das Volk und der Klerus in Trier fühlten sich indes übergangen. So hinderten sie Kuno daran, in die Stadt zu kommen. Sie ließen ihn gefangen nehmen und ermordete ihn. Seine Peiniger stürzten ihn den Quellen nach drei Mal von einem Felsvorsprung. Weil er auch das überlebte, enthaupteten sie ihn zudem.   *  

Der Seminarvormittag wurde mit Vorträgen zu Balduin von Luxemburg, St. Wendelin und eine kurze Einführung zum für St. Wendel bedeutenden Universalgelehrten Nikolaus von Kues (Referent hier: Werner Martin), abgerundet.

Im Verlauf führte die Veranstaltung auf eine Exkursion zu zwei Burgen des St. Wendeler Landes: nach Nohfelden und die Liebenburg in Eisweiler. Durch die St. Wendeler Basilika führte Gerd Schmitt die Exkursions-Teilnehmer. Er verdeutlichte, wie sehr der Heilige Wendelin den Charakter dieses Gotteshauses geprägt und Nikolaus Cusanus die Gestaltung der Kirche beeinflusst haben. Die Basilika, von Erzbischof Balduin geplant, gilt als eine der schönsten Kirchen des Saarlandes. Kerstin Adams

[Regionalforum-Saar] Ein bedeutender Kirchenpolitiker

Date: 2012/02/23 10:37:26
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 heute in der SZ:

Ein bedeutender Kirchenpolitiker

Werner Martin hielt in St. Wendel einen Vortrag über Nikolaus Cusanus

Seit 30 Jahren beschäftigt sich der Hobby-Historiker Werner Martin mit dem Kirchenpolitiker und Gelehrten Nikolaus Cusanus, der im 15. Jahrhundert lebte. In St. Wendel hielt Werner Martin einen Vortrag.

Von SZ-Mitarbeiter

Lukas Kowol

St. Wendel. War Nikolaus Cusanus jemals in St. Wendel? Diese Frage wird in der wissenschaftlichen Forschung größtenteils verneint. Nicht jedoch von dem Hobby-Historiker Werner Martin. Der 78-Jährige beschäftigt sich seit fast 30 Jahren leidenschaftlich mit Cusanus und seinen Beziehungen zu St. Wendel. Die Ergebnisse seiner Nachforschungen präsentierte er im Cusanus-Haus.

Die Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land veranstaltete diesen Vortrag als Teil der Seminarreihe „St. Wendeler Land steinreich – auf den Spuren einer 2500-jährigen europäischen Kulturentwicklung.“

Nikolaus von Kues (1401-1464), latinisiert Cusanus, war einer der bedeutendsten Kirchenpolitiker und Gelehrten des 15. Jahrhunderts. Er besaß mehrere Pfründe, also mit regelmäßigen Einkünften verbundene kirchliche Ämter, darunter St. Wendel. Werner Martin ist davon überzeugt, dass Cusanus mehrfach in der hiesigen Kirche gepredigt hat.

Und noch mehr: Für Martin ist es offensichtlich, dass Cusanus in St. Wendel astronomische Messungen durchgeführt hat. Ein Indiz sei das Torquetum des Cusanus, ein astronomisches Instrument, mit dem die Koordinaten von Himmelskörpern gemessen wurden. Das Gerät ist noch heute im Cusanus-Stift in Bernkastel-Kues ausgestellt. Es ist auf den Breitengrad von Nürnberg eingestellt. Dort hatte Cusanus das Gerät 1444 gekauft. Jedoch entspricht der Nürnberger Breitengrad auch dem von St. Wendel. Der Referent geht davon aus, dass Cusanus entweder das Torquetum wegen dieser Übereinstimmung gekauft hatte oder aber dass sogar das Instrument von ihm auf St. Wendel eingestellt wurde. Somit könne auch eine von ihm gemachte Beobachtung am St. Wendeler Dom erklärt werden: Im Frühling und Sommer wirft die Sonne um neun Uhr an der Ost- und um 19 Uhr an der Westseite der Basilika Schatten der Kreuzblumen auf den Stützpfeilern am Mittelteil der Kirche auf jeweils den Nachbarpfeiler. Martin folgert daraus, dass Cusanus auf Grundlage seiner Berechnungen für diese besondere Bauweise verantwortlich sei. Damit habe Cusanus vor allem eine Stütze bei der Bestimmung des Ostertermins schaffen wollen. Denn während der Zeit des Cusanus wurde das Datum für den Ostersonntag – der erste Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond – häufig falsch berechnet.

Der Vortrag ging noch auf weitere Punkte ein: Der von Cusanus vertretene Grundsatz, weltliche und geistliche Macht zu trennen, spiegele sich an der getrennten Anordnung der Kirchen- und Herrscherwappen an der Decke des St. Wendeler Doms wider. Martin erläuterte die politischen Vorstellungen Cusanus' und referierte sogar kurz über den Besuch Kaiser Maximilians I. in St. Wendel im Jahre 1512.

[Regionalforum-Saar] Das älteste Hiwwelhaus der Welt

Date: 2012/02/28 09:30:11
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

gestern so nicht in der SZ:
 

Das Alsweiler Hiwwelhaus ist ein Kulturdenkmal von hohem Rang

300 Jahre alt wird das älteste Hiwwelhaus der Welt, das Alsweiler Hiwwelhaus, in diesem Jahr. Das Ereignis wird zwischen März und Oktober mit Veranstaltungen gefeiert. Im nächsten Monat kommt über das alte Gebäude ein geschichtliches Magazin heraus.

Alsweiler. Nirgendwo auf der Erde steht ein so altes Hiwwelhaus wie in Alsweiler. Das Hiwwelhaus wird als ein Kulturdenkmal von ganz extrem besonders hohem Rang angesehen und nach seinem Wiederaufbau 1712 in diesem Jahr drei Jahrhunderte alt. Für den Verein für Heimatkunde Alsweiler, für den Hiwwelhaus-Verein und für die Gemeinde Marpingen ist das ein Anlass, zwischen März und Oktober zu einer Reihe Veranstaltungen rund um dieses markante historische Bauwerk einzuladen.

Die Ursprünge des Hauses gehen, das haben die Nachforschungen erbracht, wohl schon in die Zeit vor dem Hundertjährigen Krieg (14. Jahrh). Aus dieser Zeit sind eine Wand, zwei Fensternischen und ein Gewölbekeller erhalten. Im 17. Jahrhundert ist das Anwesen vermutlich zerstört worden. Fest steht allerdings, dass es im Jahre 1712 aus Trümmern wieder aufgebaut worden und in seiner Form bis heute erhalten geblieben ist.

Halt, nicht weiterlesen. Hier stimmt was nicht. Email bitte löschen.

Korrektur folgt.

 

[Regionalforum-Saar] Ein Schmuckstück, 300 Jah re alt

Date: 2012/02/28 09:30:17
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

hier stimmt zwar auch die Hälfte nicht, aber so stand es wenigstens gestern in der SZ:

Das Alsweiler Hiwwelhaus ist ein Kulturdenkmal von hohem Rang

300 Jahre alt wird das älteste Bauernhaus im Saarland, das Alsweiler Hiwwelhaus, in diesem Jahr. Das Ereignis wird zwischen März und Oktober mit Veranstaltungen gefeiert. Im nächsten Monat kommt über das alte Gebäude ein geschichtliches Magazin heraus.

Von SZ-Mitarbeiter Gerhard Tröster

Alsweiler. Nirgendwo im Saarland steht ein so altes Bauernhaus wie in Alsweiler. Das Hiwwelhaus wird als ein Kulturdenkmal von besonders hohem Rang angesehen und nach seinem Wiederaufbau 1712 in diesem Jahr drei Jahrhunderte alt. Für den Verein für Heimatkunde Alsweiler, für den Hiwwelhaus-Verein und für die Gemeinde Marpingen ist das ein Anlass, zwischen März und Oktober zu einer Reihe Veranstaltungen rund um dieses markante historische Bauwerk einzuladen.

Die Ursprünge des Hauses gehen, das haben die Nachforschungen erbracht, wohl schon in die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) zurück. Aus dieser Zeit sind eine Wand, zwei Fensternischen und ein Gewölbekeller erhalten. Im 17. Jahrhundert ist das Anwesen vermutlich zerstört worden. Fest steht allerdings, dass es im Jahre 1712 aus Trümmern wieder aufgebaut worden und in seiner Form bis heute erhalten geblieben ist. Dendrochronologische Untersuchungen der Dachbalken bestätigten das Alter von 300 Jahren. Wenn ein Haus, wie das in Alsweiler, die Wohnung, den Stall und die Scheune unter einem einzigen Dach vereinen, wird es als südwestdeutsches Quereinhaus bezeichnet. In der Hausmitte befindet sich, wie in alter Zeit, die bis heute fast ganz erhaltene Küche. Sie hatte keine Türe und war mit dem Hausflur verbunden. Außen war ein Backofen angebaut. Es gab einen gemauerten Hausbrunnen, eine Essecke und ein Fenster, dessen Wasserstein einen Auslauf nach draußen besaß. Neben der Küche lagen die Wohnstube und eine Stubenkammer. Über eine Holzstiege war das Dachgeschoss zu erreichen, in dem sich mehrere Schlafkammern befanden.

Mitte der 90er Jahre erwarb die Gemeinde Marpingen das vom Zerfall bedrohte Gebäude und sanierte es vom Keller bis zum Dach. 1998 konnte das Hiwwelhaus als ein dörfliches Kulturzentrum eröffnet werden. Seit dieser Zeit bietet der modern ausgestattete Multifunktionsraum Möglichkeiten für verschiedene Veranstaltungen wie Ausstellungen, Lesungen, Vorträge, Konzerte und Kabarettabende, die vom Hiwwelhaus-Verein organisiert werden.

Der erhalten gebliebene historische Teil des Hauses ist seit dem Jahre 2000 ein Bauernhausmuseum, das vom Verein für Heimatkunde betreut wird. Dieses Museum stellt die Lebensumstände der Menschen vor 300 Jahren dar. Im Obergeschoss ist ein historisches Dorfmodell von Alsweiler zu sehen. Es zeigt den Ort zu der Zeit, als das Hiwwelhaus wieder aufgebaut worden ist. Sein Name ist davon abgeleitet, dass es in der Dorfmitte auf einem Hiwwel, also einem Hügel, errichtet worden ist.

Mit einem historischen Abend wird die Reihe der Veranstaltungen rund um das 300 Jahre alte Gebäude am Freitag, 16. März, 19 Uhr, eröffnet. Dabei hält der Historiker Peter Weber einen Vortrag über die Geschichte des Hauses und seine Renovierung. In einem Bildvortrag von Bernd Brill wird das Leben der Familie Laub vorgestellt, die im 18. Jahrhundert im Hiwwelhaus wohnte.

Auf einen Blick

300 Jahre „Hiwwelhaus“ wird im Laufe des Jahres mit folgenden Veranstaltungen gefeiert: 16. März: Historischer Abend mit Vorstellung des Hiwwelhaus-Magazins. 22. April: Ausstellung Hexenzauber, Volks- und Aberglaube in der Saarregion. 9. Juni: Aus Alsweiler in alle Welt, ein Treffen ehemaliger Alsweiler Bürger. 10. Juni: Historischer Markt, Tag der offenen Tür, mit Brotbacken und Vorführung historischen Handwerks. 1. Juli: Der Hiwwel voller Bilder, ein Künstlertreff mit Malern, Fotografen und Bildhauern. 6./7. August: 24 Stunden Hiwwelhaus, eine Ferienfreizeit für Kinder. 8. September: Lange Nacht der Lieder, ein Gemeinschaftskonzert mit Solisten, Combos und Chören. 21. Oktober: Pilgerwanderung mit Suppenfest. gtr

Hintergrund

Das historische Magazin „Hiwwelhaus – unsere Tür in die Geschichte“ sowie ein Kinderbuch werden während des historischen Abends am Freitag, 16. März, vorgestellt und erstmals verkauft. Inhaltlich geht es hauptsächlich um die Geschichte dieses ältesten noch erhaltenen saarländischen Bauernhauses, das nach seiner Zerstörung im Jahre 1712 wieder aufgebaut worden ist. Der Beitrag „13 Menschen unter einem Dach“ blickt zurück in das Jahr 1773. Ein Text ist dem Hiwwelhaus-Gespenst gewidmet, ein anderer dem Hiwwel-Jäb. Der Beitrag „Der lange Kampf um die Rettung und Sanierung“ des historischen Gebäudes informiert darüber, weshalb der Gemeinde Marpingen der Erhalt des Hauses wichtig war und auch zukünftig sein wird. Weitere Artikel des Heftes befassen sich mit der Alsweiler Geschichte. Nachgelesen werden können Infos über verschiedene Einwohner, die im Jahre 1708 im Dorf lebten, Begebenheiten über de Verrer Laub und über den Hexenspaß „De Mischtwaan omm Dach“. gtr

[Regionalforum-Saar] Die Mathematik im Mittelalter

Date: 2012/02/29 00:17:32
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Hein, Wolfgang: Die Mathematik im Mittelalter. Von Abakus bis
Zahlenspiel [17 Abb.]. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft
2010. ISBN 978-3-534-23121-8; geb.; 196 S.; EUR 29,90 (für
WBG-Mitglieder EUR 19,90).

Rezensiert für H-Soz-u-Kult von:
Immo Warntjes, Mittelalterliche Geschichte und Historische
Hilfswissenschaften, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
E-Mail: <warntjes(a)uni-greifswald.de>

Es existieren drei grundsätzliche Ansätze, Mathematikgeschichte eines
beliebigen Raumes und einer beliebigen Zeit zu schreiben, der
chronologische, der fächerspezifische und der ideengeschichtliche. Jeder
dieser Ansätze birgt augenscheinlich eine Vielzahl von Problemen in
sich: Im chronologischen werden durch Periodisierungen Akzente gesetzt,
durch die bestimmte zeitliche Abschnitte oder geographische Räume extrem
vernachlässigt werden; zudem finden hier ideengeschichtliche
Entwicklungen häufig zu wenig Berücksichtigung oder das Werk ist
gespickt mit Redundanzen. Der fächerspezifische Ansatz läuft Gefahr, den
modernen Fächerkanon auf Epochen rückzuprojizieren, denen diese
Einteilungen fremd waren. Im ideengeschichtlichen Ansatz verlieren sich
zu schnell die Bezugspunkte Zeit und Raum, parallele und
ineinandergreifende Entwicklungen entrücken dem Fokus. Einen Ausweg aus
diesem Dilemma hat der brillante Mathematikhistoriker Otto Neugebauer
mit seinem 1979 in Wien erschienen Werk Ethiopic astronomy and
computus[1] aufgezeigt, in dem er die seiner Meinung nach relevanten
Themen alphabetisch anordnete. In dieser Tradition scheint sich auf den
ersten Blick auch die nun vorgelegte Monographie von Wolfgang Hein zur
Mathematik im Mittelalter zu bewegen, zumindest suggeriert dies der
Untertitel Von Abakus bis Zahlenkampfspiel. Aber im Buch selbst schlägt
Hein erfolgreich einen anderen Weg ein. Ihm gelingt es mit erstaunlicher
Leichtigkeit, ideengeschichtlich-mathematische Konzepte in
fächerspezifischen Kategorien zu diskutieren, ohne dabei die Chronologie
aus den Augen zu verlieren,  schafft somit eine Synthese der oben
genannten Ansätze. Hain ist damit seinem Anspruch, einen "Beitrag zur
Kulturgeschichte" (oder eher Mentalitätsgeschichte) (S. 7) vorzulegen,
vollauf gerecht geworden.

Nach einer Darstellung der antiken Grundlagen (S. 11-42) diskutiert Hein
die Entwicklung des Quadriviums im Frühmittelalter unter besonderer
Berücksichtigung des primären Impulses für die Beschäftigung mit den
Naturwissenschaften im christlich-monastischen Kontext dieser Zeit, des
Wunsches nämlich nach numerischer Erkenntnis des göttlichen
Schöpfungswerkes (S. 43-74). Im dritten Abschnitt wechselt der Fokus vom
theoretischen Diskurs des Fächerkanons zur Anwendung
frühmittelalterlicher Mathematik (S. 75-109). Handelt dieser Teil von
Umgang mit numerischen Größen, so geht der vierte Abschnitt ganz in
mittelalterlicher Tradition auf das Verhältnis derselben zueinander ein
(S. 110-126); Proportionslehre manifestierte sich vornehmlich in der
Musik, eine praktische Umsetzung fand sie in der Architektur, und so
bewegt sich dieser Teil konsequenterweise im Hochmittelalter, in dem die
Musik im 11. Jahrhundert, die Architektur im 12. Jahrhundert (mit dem
Beginn gotischer Kathedralbauten) eine Blüte erfuhr. Im fünften
Abschnitt wird knapp die Parallelentwicklung in der arabischen Welt
skizziert, um dann die fundamentale Bedeutung der Übersetzungen
griechischer und arabischer Texte im 12. und 13. Jahrhundert für die
Herausbildung einer mathematischen Wissenschaft im modernen Sinne
darzulegen (S. 127-159). Durch die naturphilosophischen, scholastisch
geprägten Diskurse der aufkommenden Universitäten sei
Autoritätshörigkeit durch kritische Auseinandersetzung mit der Materie
ersetzt worden, was die Grundvoraussetzung für die bahnbrechenden
Studien des Jordanus Nemorarius im 13. Jahrhundert gebildet habe. Der
letzte Abschnitt erörtert dann die Anwendung der neugewonnenen
Erkenntnisse auf physikalische Sachverhalte, wobei vor allem auf die
mathematische Modellierung von Naturphänomenen durch
Approximationsverfahren hingewiesen wird, für die besonders Nikolaus von
Kues maßgebend gewesen sei (S. 160-184). Abgerundet werden können hätte
dieser elegante Ein- und Überblick in und über die mittelalterliche
Mathematik durch ein abschließendes Kapitel zu den mittelalterlichen
Grundlagen der modernen Mathematik, das der interessierte Leser leider
vergeblich sucht. Den Abschluss bildet ein knappes Literaturverzeichnis
(S. 185-189) sowie ein Personen- und Sachregister (S. 191-196).

Innerhalb der einzelnen Kapitel gelingt es Hein auf geradezu
meisterhafte Art, auch dem in mathematischen Belangen nicht geschulten
Leser einen konzisen Überblick über den Inhalt der bedeutendsten Texte
sowie anhand exzellent ausgewählter Beispiele einen verständlichen
Einblick in den mathematischen Horizont des Mittelalters zu vermitteln.
Die wesentliche Leistung dieser Monographie besteht aber zweifelsohne in
einer (längst überfälligen) Perspektivverschiebung, die als geradezu
revolutionär betrachtet werden muss. Die klassischen Handbücher zur
Mathematikgeschichte bieten fast durchgängig denselben chronologischen
Aufbau: Zunächst werden die frühen Hochkulturen thematisiert, dann die
griechische Antike, gefolgt von den letzten Jahrhunderten des römischen
Reiches; für das Mittelalter werden zunächst die arabischen Leistungen
dargelegt, dann die auf der sogenannten Renaissance des 12. Jahrhunderts
fußende Weiterentwicklung griechischer und arabischer Wissenschaften in
Westeuropa, bevor der Großteil dieser Standardwerke sich den einzelnen
Errungenschaften der Moderne widmet. Somit wird der westlichen
Mathematik des Zeitraums von ca. 550 bis 1100 in diesen Werken so gut
wie kein Raum gegeben, sie wird einfach durch die arabische Mathematik
überlagert und damit übergangen. Hein widmet hingegen über 80 seiner 180
Seiten diesem Gegenstand. Hierbei profitiert er von den bahnbrechenden
Studien Menso Folkerts, wie er selbst im Vorwort vermerkt (S. 7), und es
kann nur gehofft werden, dass sowohl Folkerts Arbeiten als auch Heins
Monographie dazu führen werden, auch das lateinische Früh- und
Hochmittelalter in der Wissenschafts-, zumal in der Mathematikgeschichte
ernst zu nehmen.

Dennoch ist auch Heins Ansatz nicht frei von Problemfeldern. Das
wesentlichste ist ein strukturelles. Seiner Studie liegt die
weitverbreitete Grundüberlegung zugrunde, dass durch das gesamte
Mittelalter das Quadrivium als der wesentliche Fächerkanon angesehen
wurde. Für das Spätmittelalter relativiert Hein diese Vorstellung
berechtigterweise selbst, indem er eindringlich darauf hinweist, dass
mit dem Aufkommen der Universitäten die Fächer des Quadrivium nur noch
als Grundwissenschaften angesehen, wirkliche Wissenschaft aber außerhalb
ihres Rahmens betrieben wurde. Für das Frühmittelalter suggeriert Hein
jedoch eine prägende Rolle dieses Vier-Fächer-Kanons, die so nicht
existierte. Das Quadrivium als Teil der Artes liberales war ein ideelles
Konstrukt, dessen Diskussion vorläufig mit Cassiodor um die Mitte des 6.
Jahrhunderts endete und dann in den letzten Zügen der karolingischen
Renaissance, besonders am Hofe Karls des Kahlen um die Mitte des 9.
Jahrhunderts, wiederaufgenommen wurde. Auch danach war die
Theoretisierung dieses Konzeptes zunächst nur wenigen Angehörigen der
geistigen Elite überlassen, die eigentliche (Natur-)Wissenschaft vom 6.
bis zum 10. Jahrhundert war der Computus. Dies lässt sich einwandfrei an
den erhaltenen Handschriften belegen, stehen doch hunderte von
Computushandschriften dieser Zeit einer ab der Mitte des 9. Jahrhunderts
zugegebenermaßen immer größer werden, aber nicht im Ansatz ähnlich
bedeutsamen Zahl an Martianus-Capella-Handschriften gegenüber.
Handschriften zu den Quadriviumsfächern Arithmetik, Geometrie oder
Astronomie finden sich hingegen kaum. Den Computus somit zusammen mit
beispielsweise Alcuins (?) Propositiones ad acuendos iuvenes in die
Sektion zur angewandten Mathematik des Frühmittelalters (Abschnitt 3) zu
setzen, wird der Sache, und vor allem einem Verständnis der Zeit ca.
550-850, nicht gerecht. Vielmehr war die Mathematik, insbesondere die
Arithmetik, Teil des allumfassenden Computus, der sich
interessanterweise gerade in den ersten zwei mittelalterlichen
Jahrhunderten (dem 6. und 7.) fast ausschließlich als
mathematisch-theologische - und nicht als astronomische - Wissenschaft
verstand. Eine Geschichte der Mathematik im Mittelalter muss somit dem
Computus, zumal für das 6. bis 9. Jahrhundert, mehr Rechnung tragen.

Diese Kritik soll Heins Leistung nicht schmälern. Er hat mit seiner
Monographie einen außergewöhnlich großen Schritt in Richtung eines
Verständnisses der mittelalterlichen, besonders der
frühmittelalterlichen naturwissenschaftlich-mathematischen Ideenwelt
geleistet. Hierauf gilt es in Zukunft aufzubauen und das Bild zu
verfeinern oder weiter zurechtzurücken. Für den interessierte Leser und
für Studenten bietet Heins Buch einen idealen Einstieg in die
mathematische Gedankenwelt des Mittelalters, für den Forscher einen
weiterzuverfolgenden Ausgangspunkt.


Anmerkung:
[1] Otto Neugebauer, Ethiopic astronomy and computus, Wien 1979.

Diese Rezension wurde redaktionell betreut von:
Wolfgang Eric Wagner <wolfgang-eric.wagner(a)uni-rostock.de>

URL zur Zitation dieses Beitrages
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2012-1-141>