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2011/09/10 00:00:21
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Jahresfahrt nach Speyer
Datum 2011/09/14 09:30:28
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[Regionalforum-Saar] Wie die Römer Straßen bau ten
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[Regionalforum-Saar] Jahresfahrt nach Speyer
Betreff 2011/09/21 08:16:24
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[Regionalforum-Saar] Pfeilergrabmal im Wareswald
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[Regionalforum-Saar] Jahresfahrt nach Speyer
Autor 2011/09/14 09:30:28
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[Regionalforum-Saar] Wie die Römer Straßen bau ten

[Regionalforum-Saar] pfeilergrabmal als abstrakte kunst

Date: 2011/09/14 09:29:09
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heute in der SZ:
 
 

Pfeilergrabmal: Statt Nachbau abstrakte Kunst

„Visualisierungsmodell” wird am Samstag eingeweiht

Ein Bild von der Größe des Pfeilergrabmals im Wareswald kann man sich bald machen. Denn das Monument aus der Römerzeit wird visualisiert, wird sichtbar. Allerdings nicht als Nachbau, sondern als ein abstraktes Modell. Ganz bewusst. Um die Geschichte des Originales nicht zu verfälschen. Am Samstag ist Einweihung.

Von SZ-Redakteur Volker Fuchs

Tholey. Montagmorgen am Parkplatz zum Wareswald: Behutsam hebt der Fahrer mit seinem Autokran das tonnenschwere, mehr als sieben Meter hohe Stahlgerüst an. Langsam lenkt er es zum 1,60 Meter hohen Betonsockel, auf dem es künftig seinen Platz haben wird. Minutenlang schwebt der Stahl über dem Sockel, Arbeiter richten das Gerüst genau aus, bevor sie es auf dem Sockel aufsetzen und dort verankern. Interessiert schauen die Kinder der Klassen 3 und 4 der Grundschule Tholey zu. Sie sind mit ihren Lehrerinnen und dem römischen Magister Montanus (Joachim Ohlmann) im Wareswald unterwegs, um einiges über die Römer am Schaumberg zu erfahren.

Zurück zum Stahlgerüst: In einem weiteren Schritt kommt auf dieses noch eine fast fünf Meter hohe Pyramide aus Stahl drauf. Was auf der Zeichnung des Architekten wie ein Bleistift aussieht, ist die Visualisierung eines Pfeilergrabmals im Wareswald.

Mit Visualisierung umschreiben die Experten, dass es sich hier nicht um einen Nachbau aus der Römerzeit handelt, sondern um ein abstraktes Modell, das den Betrachter die Größe dieses Grabmales vor Auge führen soll.

Denn dieses Pfeilergrabmal, das im letzten Viertel des zweiten Jahrhunderts nach Christus an der Römerstraße am Ortseingang des Vicus Wareswald gebaut wurde, war etwa 14 Meter hoch. „Das ist gesichert“, sagt der Archäologe Klaus-Peter Henz, Terrex-Projektleiter der Grabung im Wareswald. So konnte ein Experte aus den gefundenen Bruchstücken des Daches nicht nur die Bauzeit bestimmen, sondern auch die Höhe des Daches. Und aus dieser ließ sich dann die Gesamthöhe des Grabmales ermitteln.

Mehr als 1000 Fragmente haben die Wissenschaftler bei ihren Ausgrabungen im Bereich des Parkplatzes gefunden. Mindestens fünf Grabmale gab es hier. Dort, wo die Visualisierung steht, war eines, dessen Fundamente 1,60 Meter tief in die Erde reichen.

„Wir haben zwar viele Einzelfunde gemacht,“ unterstreicht Henz. Darunter ein Hundekopf, eine Meeresszene, nackte, gefesselte Gestalten. Allerdings zu wenige, um sich ein Bild der Reliefs zu machen, die das Grabmal zierten. Das Grabmal selbst nutzten die späteren Schaumberganwohner nach der Römerzeit zudem als Steinbruch. Viele Steine wurden in anderen Gebäuden verbaut. „Weil wir zu wenig über das Aussehen dieses Grabmales wissen, wollten wir dem Betrachter keine Illusion vermitteln, wie das Grabmal ausgesehen haben könnte“, erklärt der Archäologe. „Deshalb haben wir uns für die abstrakte Darstellung entschieden.“ Die es so im Saarland bisher nicht gibt.

Übrigens: Die Visualisierung zerstört nicht die Überreste des Denkmales im Boden. Der Betonsockel ist um diese herumgebaut, durch Sehschlitze im Beton kann man die ursprünglichen Steine noch sehen. An dem Pfeiler werden zudem Abgüsse der 20 schönsten hier gefunden Reliefstücke angebracht. Auf Info-Tafeln können die Gäste manch Wissenswertes nachlesen.

Wissenswertes über die Visualisierung des Pfeilergrabmals und den römischen Vicus im Wareswald gibt es auch bei der offiziellen Einweihung des Modells an diesem Samstag, 17. September, 17 Uhr, am Parkplatz Wareswald. Die Veranstaltung ist öffentlich.