Monatsdigest
Date: 2011/05/01 17:10:06
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Salü,
ich habe in der Zeitschrift
"Unsere Saar" in SB in der Stadtbibliothek nachgeschaut.
Der Verfasser
des Artikels über Flurnamen, in dem auch "Wareswald" drin vorkommt und den ich
vorige Woche über die Liste sandte, war Dr. Ludwig Prinz. Der Artikel "Von
unsern Flurnamen" erklärte die Begriffe:
=> Warndt,
Wareswald => Briehl, Brühl => Acht => Benn, Meß, Olk =>
Allmende, Betzem, Stockgut => Salland, Wittum, Fron => Meier,
Büttel, Weibel und Hirt
Da er über acht Seiten geht, verzichte ich auf die Wiedergabe im
Forum. Sie können ihn sich in ganzer Länge auf meiner Website anschauen:
oder:
www.hfrg.de => Deutsch =>
Fundsachen => Von unsern Flurnamen
Roland Geiger
|
Date: 2011/05/01 18:46:23
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Sand, Shlomo: Die Erfindung des jüdischen Volkes.
Israels Gründungsmythos auf dem Prüfstand. Berlin: Propyläen Verlag 2010.
ISBN 978-3-549-07376-6; 505 S.; EUR 24,95.
Rezensiert für H-Soz-u-Kult
von: Luise Hirsch, Heidelberg E-Mail:
<luise.hirsch(a)gmx.com>
Eine Folge des cultural turn ist, dass sich
die Distanz zwischen Fachhistorikern und "Laien" stark vergrößert hat:
Historiker gehen von selbstverständlichen Voraussetzungen aus, die
Nicht-Historikern fremd sind. Wenn dann das offene Geheimnis "verraten" wird,
herrscht Fassungslosigkeit, gefolgt von Empörung bei den meisten und Triumph
bei einigen. Nur unter diesen Bedingungen konnte aus Shlomo Sands Buch
"Die Erfindung des jüdischen Volkes" die Sensation werden, die es
zumindest in Israel ist - denn für die Fachwelt ist die
grundsätzliche "Erfundenheit" jeder Nation eine Binsenweisheit.
Mit
der Frage "Wer ist Jude?" haben sich Historiker bisher kaum beschäftigt,
zumindest nicht epochenübergreifend. Theologisch gesehen war sie freilich
immer zentral: Schon in der Hebräischen Bibel findet sich der nie aufgelöste
Widerspruch zwischen Universalismus und Partikularismus. Die rabbinische
Antwort lautet seit der Antike: Jude wird man entweder durch Abstammung oder
durch Konversion. Nicht zufällig erinnert diese pragmatische Doppelstrategie
an die moderner Staatsangehörigkeit: Auch sie wird entweder durch Abstammung
oder durch einen Rechtsakt begründet, und tatsächlich sind Nationen immer
eine unauflösliche, gänzlich "unreine" Mischung aus beiden Komponenten.
Das "jüdische Volk" (um den strittigen Begriff zu benutzen) imaginiert
sich schon seit mindestens zweitausend Jahren als mehr oder weniger
endogame und dabei geographisch über die halbe Welt verstreute Gemeinschaft,
die in ungebrochener Kontinuität fortexistiert. Dass zu diesem "Volk"
immer auch Konvertiten gehörten, war nie ein Geheimnis oder gar ein Tabu.
Im Selbstbild dominierte zwar die Abstammungsgemeinschaft, aber in
der Realität war das "jüdische Volk" immer ein Hybrid. Und es
unterscheidet sich von anderen, ebenso hybriden und imaginierten Völkern
lediglich dadurch, dass es diesen Imaginations-Diskurs schon in der
Antike begonnen hat. Man könnte durchaus zuspitzend sagen, dass das
jüdische Volk die Erfindung des Volkes erfunden hat.
Ausgangspunkt von
Sands Argumentation ist zu zeigen, dass diese Erfindung aber tatsächlich,
kurz gesagt, auf den deutsch-jüdischen Historiker Heinrich Graetz und seine
elfbändige "Geschichte der Juden von den Anfängen bis auf die Gegenwart" (ab
1853) zurückgeht, also ein Produkt des 19. Jahrhunderts und des modernen
Nationalismus ist und dem außerdem ein unhaltbares teleologisches
Geschichtsbild des Zionismus zugrunde liegt. Im Folgenden macht sich Sand
daran, die Graetzsche Totalkonstruktion Baustein für Baustein, in
chronologischer Reihenfolge, einzureißen, also quasi einen "Anti-Graetz" zu
schreiben. Dass er dabei weit über die Grenzen seines Fachgebiets hinausgehen
und sich auf die Forschung anderer verlassen muss, ist ihm nicht vorzuwerfen.
Aber seine Auswahl von Richtigem und Absurdem - und vielem dazwischen - in
seinen "Belegen" ist höchst kritikwürdig. Noch ärgerlicher ist die das
ganze Buch durchziehende Verschwörungsrhetorik, deren Tenor man ungefähr
so paraphrasieren könnte: Die Historiker (vom Zionismus korrumpiert)
haben die Wahrheit immer nur unterdrückt. Ich aber sage euch: Es war
alles ganz anders.
Dem Buch ist zugute zu halten, dass Sand mit
einigen populären Legenden aufräumt, die Fachhistoriker freilich ohnehin
längst ad acta gelegt haben. Es ist an der Zeit, dass auch der Allgemeinheit
zur Kenntnis gelangt, dass alle Gemeinschaften zu einem gewissen Grad
imaginiert sind. Ebenso, dass die biblischen Erzählungen von den Erzvätern,
vom Auszug aus Ägypten und der Landnahme in Kanaan just von der
israelischen Archäologie als unhistorisch entlarvt wurden, die eigentlich
angetreten war, sie zu beweisen. Oder die weithin ignorierte Tatsache, dass
in der Spätantike vor dem Aufstieg des Christentums eine große Anzahl
von Menschen zum Judentum konvertiert ist - was den Schluss zulässt,
dass auch die heutigen Juden zum Teil auf Proselyten zurückgehen.
Die wichtigste dieser Klarstellungen ist vielleicht, dass es
eine umfassende, systematische "Vertreibung" der Juden aus Palästina
durch die Römer nie gegeben hat - dies ist vornehmlich ein
antijüdisches christliches Interpretament, das die Verstoßung der Juden durch
Gott untermauern sollte.
So weit, so akzeptabel. Jedoch sind diese
Teile des Buches nicht frei von Ideologie: Das von Sand behauptete
"Verschweigen" besagter Fakten durch jüdische Historiker (Stilprobe: "Doch
bekanntlich ignoriert die Historikerzunft einfach die Dinge, die ihr nicht in
den Kram passen", S. 276f.) ist unwahr, wie schon ein kurzer Blick in die
Bibel der Mainstream-Judaistik, die Encyclopaedia Judaica, belegt.[1] Sie
sind vielmehr unbestrittener Konsens. Eher schon lässt sich Sand
Verschweigen vorwerfen: Die wirtschaftlich motivierte Emigration großer Teile
der jüdischen Bevölkerung aus Palästina in andere Teile des Römischen
Reichs in der Spätantike, durch Quellen gut belegt, kommt bei ihm nicht
vor. Diese Emigranten gründeten Diasporagemeinden im gesamten
Mittelmeerraum und darüber hinaus (die älteste belegte Präsenz von Juden auf
deutschem Boden datiert auf das Köln des 4. Jahrhunderts). Dass zu
diesen Gemeinden auch Konvertiten gehörten, ist wahrscheinlich,
widerspricht aber offenbar Sands extrem vereinfachendem Geschichtsbild. Er
stellt der (nirgends seriös vertretenen) Vorstellung, "alle" Juden seien
biologisch verwandt, die Behauptung entgegen, dass die gesamte jüdische
Präsenz außerhalb Palästinas bis auf unbedeutende Ausnahmen auf
Konversion zurückgehe. Die einzigen "Original-Juden" sind für ihn die
heutigen Palästinenser, die er als zum Islam konvertierte Nachfahren der
antiken jüdischen Bevölkerung betrachtet.
Je weiter die "Beweiskette"
chronologisch fortschreitet, desto absurder werden die Behauptungen. Um den
Ursprung der osteuropäischen Juden zu erklären, greift Sand zu der Legende
vom im Kaukasus gelegenen Chasarenreich. Die Existenz dieses Reichs und die
Konversion des Königshauses sowie vermutlich einer kulturellen Elite zum
Judentum um das Jahr 800 kann als belegt gelten. Dass aber mehr als ein
kleiner Teil der osteuropäischen Juden auf die Chasaren zurückgeht, glaubt
kein ernstzunehmender Historiker. Sands Argumentation kulminiert darin,
die Migration großer Teile der deutschen Juden ins
polnisch-litauische Großreich ab dem Hochmittelalter zu bestreiten. Diese
Migration ist durch zahlreiche Quellen belegt, von Erlassen des polnischen
Königs bis hin zu den mittelhochdeutschen Wurzeln der jiddischen Sprache. Wer
sie bestreitet, stellt sich endgültig außerhalb des
fachwissenschaftlichen Minimalkonsenses.
Am Beispiel der Palästinenser
als Nachfahren konvertierter Juden lässt sich Sands unseriöse
Argumentationsweise gut verdeutlichen: historische Quellen, so viel ist klar,
gibt es nicht. Das Zeitalter der arabischen Eroberung liegt weitgehend im
Dunkeln. Sand kann sich lediglich auf andere moderne Autoren berufen, und
diese akzeptiert oder verwirft er je nach ideologischer Agenda. Kronzeuge ist
für ihn vor allem der aus Russland stammende frühe Zionist Israel Belkind,
der 1882 mit der Ersten Alija ins Land kam. Belkind, vielleicht ein
origineller Kopf, aber kein Wissenschaftler, stellte die rein spekulative
Behauptung auf, die im Land lebende arabische Bevölkerung sei "ein Teil
unseres Volkes" und "unser Fleisch und Blut" (S. 278). Als Beweis diente ihm
unter anderem die Beobachtung, "die besondere Mentalität" der Araber
"erinnere [...] sehr an das Benehmen der hebräischen Erzväter" (also der
biblischen Gestalten Abraham, Isaak und Jakob).
Diese Ethnoromantik
folgte, wie Shlomo Sand darlegt, einem klaren erkenntnisleitenden Interesse:
in bester orientalistischer Tradition waren Belkind und andere zionistische
Vordenker (der prominenteste war der junge David Ben Gurion) überzeugt, dass
die angebliche Blutsverwandtschaft von Juden und palästinensischen Arabern
"die Aufnahme der [zionistischen] Siedler durch die eingesessene
Bevölkerung erleichtern würde. Da ihre Kultur auf einer niedrigeren Stufe
stünde, würden die [...] Fellachen sich schnell an die hebräischen
kulturellen Gepflogenheiten gewöhnen und schließlich völlig in ihnen
aufgehen" (S. 279). Nachdem sich diese Erwartung als strategischer und
grundsätzlicher Irrtum erwiesen hatte (die zionistische Besiedlung
beschleunigte vielmehr die Entstehung eines modernen arabischen
Nationalismus, der die Juden als "das Andere" benutzt), wandten sich ihre
Urheber von ihr ab. Nach den arabischen Aufständen in den 1920er-Jahren war
von den Fellachen als den Abkömmlingen konvertierter antiker Juden keine
Rede mehr. Die gesamte Diskussion entbehrt so, wie sie Sand
selektiv darstellt, der empirischen Grundlage.
Dabei existieren
einige ernstzunehmende Belege, die Sand heranziehen könnte. Sie kommen von
einer ganz anderen Seite: der Populationsgenetik.[2] Tatsächlich gibt es
signifikante genetische Gemeinsamkeiten von Palästinensern und Juden, die sie
nicht mit anderen teilen. Die Forschung auf diesem Gebiet ist noch jung und
ihre Rezeption in der Allgemeinheit ist stark behindert durch die Tatsache,
dass Naturwissenschaft auf populäre Darstellungen angewiesen ist, um
Laien verständlich zu sein. Einiges ist dennoch "übersetzt" worden.[3]
Dass Sand diese Publikationen ignoriert, mag an einem
prinzipiellen methodischen Problem liegen, das man als die Crux des gesamten
cultural turn bezeichnen könnte: Was ist, wenn das hypostasierte
kulturelle Konstrukt selber eines ist? Oder anders gefragt: Wie viel
Respekt schuldet die Geschichts- der Naturwissenschaft?
Nach den
bisherigen Ergebnissen der Populationsgenetik ist das "jüdische Volk"
womöglich tatsächlich mehr als nur ein kulturelles Konstrukt. Es gibt
genetische Gemeinsamkeiten von jüdischen Populationen auf der ganzen Welt
(aschkenasische und sefardische), die den vorsichtigen Schluss auf gemeinsame
Vorfahren bis in die Zeit des Babylonischen Exils zulassen.[4] Es gab auch
immer wieder genetische "Beimischungen", die entweder durch Konversionen zum
Judentum oder durch "Mischehen" erklärlich sind. Es könnte möglicherweise
sogar nachweisbare "chasarische" Gene bei einigen osteuropäischen Juden
geben.[5] Und es gibt eben Hinweise auf eine Verwandtschaft von Juden
und Palästinensern.
Mit anderen Worten: Für Sands Behauptungen über
die "wahren" historischen Ursprünge sowohl des jüdischen (zum Judentum
konvertierte Heiden) als auch des palästinensischen Volkes (zum Islam
konvertierte Juden) gibt es naturwissenschaftliche Belege. Aber in
seinem manichäischen Weltbild, in dem es entweder nur "reine" Juden oder
eben nur Konvertiten geben kann, ist für ein "Mischvolk" kein Platz. Das
ist umso unverständlicher, als Sands eingestandenes, wortreich
dargelegtes erkenntnisleitendes Interesse, dass Israel sich nicht länger als
eine ethnische, sondern als politische Nation aus gleichberechtigten
Bürgern definieren soll, dass seine Existenzberechtigung einfach in
seiner Existenz begründet ist und nicht in einer mythischen
"Heimkehr", zumindest der Rezensentin vollkommen einleuchtet. Aber wenn
dieses respektable Ziel von solchen Publikationen gestützt wird, bleibt nur
das bekannte Bonmot, dass, wer solche Freunde hat, keine Feinde
braucht.
Anmerkungen: [1] So z.B. unter dem Stichwort "History", in:
Encyclopaedia Judaica, 2. Aufl., Bd. 9, S. 163-285, Detroit 2007. [2]
Populärwissenschaftlich dargestellt z.B. bei Jon Entine, Abrahams's Children,
New York 2007, S. 332 und passim. [3] Siehe neben Entine auch David
Goldstein, Jacob's Legacy. A Genetic View of Jewish History, New Haven
2008. [4] Doron Behar u.a., The genome-wide structure of the Jewish
people, in: Nature, 466 (7303), (8. Juli 2010), S. 238-242; Gil Atzmon
u.a., Abraham's Children in the Genome Era: Major Jewish Diaspora
Populations Comprise Distinct Genetic Clusters with Shared Middle Eastern
Ancestry, in: The American Journal of Human Genetics 2010 86, S.
850-859. [5] Goldstein (wie Anm. 3), Kap. 3.
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Date: 2011/05/02 08:09:39
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Nonnweiler Heimatkundler begibt sich auf „Spurensuche“
Neues Buch zur jüdischen Familienkunde ist erschienen
Edgar Schwer vom Nonnweiler Verein für Heimatkunde hat sich auf Spurensuche
nach vertriebenen jüdischen Mitbürgern in den USA gemacht. In der damaligen
Exilzeitschrift „Aufbau“ wurde er fündig und hat darüber ein Buch
zusammengestellt.
Nonnweiler. „Was ist aus ihnen geworden? Spurensuche nach vertriebenen
jüdischen Mitbürgern in der Exilzeitschrift „Aufbau“. Unter diesem Titel hat der
Verein für Heimatkunde Nonnweiler eine Sammlung jüdischer Familienanzeigen
herausgebracht. Der Autor Edgar Schwer konnte damit einen wichtigen Beitrag zur
neueren jüdischen Familiengeschichte leisten. Noch nie ist eine Minderheit über
Jahrtausende hinweg in einem solchen Ausmaß verleumdet und verfolgt worden wie
die Juden. Nachweisbar ist das bis zum Mittelalter. Die Tore der Ghettos
öffneten sich erst durch die Französische Revolution. Endlich befreit leisteten
die Juden bald große Beiträge zur Kultur Europas und auf den Gebieten der
Wirtschaft und der Wissenschaft. Zwölf Jahre einer entsetzlichen Barbarei – von
1933 bis 1945 – beendeten eine Periode fruchtbaren Zusammenlebens von Juden und
Deutschen. Die, die dem Inferno entkamen, emigrierten größtenteils in die USA.
Sie suchten nach einem deutschsprachigen Forum, weil sie ihre Kultur nicht
vergessen wollten. Dieses Forum fanden sie im „Aufbau“, der deutsch-jüdischen
Emigrantenzeitung. Sie erschien in New York als monatliches Nachrichtenblatt des
German-Jewish Club (später umbenannt in New World Club) und war das Sprachrohr
der deutschen Juden in den USA. Die Familienzusammenführung war die größte
Leistung. Die Familienanzeigen zu Geburtstagen, Hochzeiten und Sterbefällen,
aber auch die Suchlisten führten viele Überlebenden der Schoah wieder zusammen.
Die vom Edgar Schwer herausgesuchten Familienanzeigen sind nicht nur ein
Beitrag zur jüdischen Familiengeschichte, sondern auch eine Dokumentation, die
Einzelschicksale transparent macht und die jüdischen Familientragödien
widerspiegelt. gtr
„Spurensuche“, 312 Seiten, Paperback, 18 Euro. Verein für Heimatkunde
Nonnweiler, Zum Kahlenberg 12, 66620 Otzenhausen, Telefon (0 68 73)
77 16.
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Date: 2011/05/02 08:14:14
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
heute in der SZ, Landesteil:
Ausstellung über den Baumeister Paul Tornow in Metz
Metz. „Ein Europäer par excellence“ – unter diesem Motto steht eine von
Lothar Birk mitorganisierte Ausstellung über Paul Tornow in der Metzer
Kathedrale. Bei seinen Recherchen zur ehemalige „Kaiserkirche“ in
Courzelles-Chaussy ist Birk das erste Mal auf den Namen Tornow gestoßen.
Vom 3. Mai an wird der kaiserliche Baumeister mit all seinen Bauwerken im
damals von Deutschen besetzten Lothringen ausführlich vorgestellt. Tornow gelang
zusammen mit dem Bildhauer Auguste Dujardi eine Restaurierung und Umgestaltung
der Metzer Kathedrale, die zu den bedeutendsten mittelalterlichen Sakralbauten
Frankreichs zählt.
Bis viele in Vergessenheit geratene Details über Tornows Architekten-Karriere
in Lothringen wiederentdeckt wurden, hatte sich Birk bereits mehrere Jahre mit
befreundeten Historikern und Heimatkundlern aus der Metzer Gegend immer wieder
ausgetauscht. Birk ist es gelungen, in mehreren deutschen Archiven, vor allem in
Berlin, Informationen über den Baumeister Tornow ausfindig zu machen. Für die
Ausstellung erhielt er als Leihgabe auch mehrere Federzeichnungen Tornows.
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Date: 2011/05/05 14:35:52
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>
Aus der SZ "Lokales" von heute:
Der erste Saarländer heißt
TholixHistorischer Verein will mit dem einohrigen Druiden
Geschichte erzählen
Sie
nennen in Tholix, den ersten Saarländer, die Mitglieder des Historischen
Vereins zur Erforschung des Schaumberger Landes. Er soll den Menschen
die Geschichte der Region näher bringen. Die Zeichnung des Druiden
basiert auf einem einzigartigen steinernen Gesicht auf einem
Doppelrelief, das im Museum Theulegium zu sehen ist. Vielleicht das
älteste Antlitz eines Menschen aus dem heutigen Saarland.
Von SZ-Redakteur Volker
Fuchs
Tholey. Mit einem großen Löffel
rührt er den Zaubertrank in dem keltischen Bronzekessel aus Tholey. Auf
seiner linken Schulter sitzt der Rabe Dolo, der Wappenvogel der Abtei
Tholey. Der keltische Druide hat einen langen weißen Bart und nur ein
Ohr. Das ist sein Markenzeichen. Sein Name: Tholix. Tholix, der erste
Saarländer.
So ist er auf Aufklebern zu sehen, die im Museum
Theulegium zu kaufen sind. So schaut er als übergroßes Wandbild von
einer Hausfassade an der Hauptstraße von Tholey auf die Menschen herab.
Tholix ist auf einem Puzzle abgebildet, ist Figur in einem Brettspiel.
Sein Konterfei ziert einen hochprozentigen Zaubertrank. Bei der
Vorstellung des römisch-keltischen Doppelreliefs im Museum gab es ihn
sogar zum Anbeißen: als Weckmann.
Geht
es nach dem Willen des Historischen Vereines zur Erforschung des
Schaumberger Landes Tholey und seines Vorsitzenden Niko Leiß soll der
einohrige Druide der Idealtyp des saarländischen Ureinwohners werden,
der sympathisch für die Geschichte des Schaumberger Landes stehen und
diese den Menschen näher bringt.
Die zweite
Geburtsstunde des Tholix lässt sich datieren auf den 1. April 2006 um
die Mittagszeit. Ehrenamtliche Helfer des Historischen Vereins waren an
diesem Tag damit beschäftigt, Ausstellungsstücke aus dem Abteimuseum in
das alte Postgebäude am Marktplatz zu bringen, dem künftigen Museum
Theulegium. Darunter auch drei Sandsteinbruchstücke, die zu einem
römischen Relief gehörten, das 1959 in den Fundamenten der Abteikirche
bei Sanierungsarbeiten gefunden wurde.
Das Relief zeigt einen Römer mit Schild, vielleicht einen Gladiator. Die
Rückseite der Steine war noch dreckig.
Während
die anderen Helfer Mittagspause machten, begann Niko Leiß, im Hauptberuf
Restaurator, vorsichtig damit, die Steine von der Erde zu befreien. Und
da entdeckte er völlig überraschend das Gesicht auf der Unterseite, ein
zweites Relief. Sofort rief er seinen Vereinsfreund an, den Historiker
Johannes Naumann. Der glaubte zunächst, Leiß wolle ihn in den April
schicken. Umso größer war dann die Freude über den neuen Fund.
Ein Doppelrelief mit einem römischen Motiv auf
der einen und einem vermutlich keltischen auf der anderen, das ist
nämlich einzigartig in der Region. Für die Geschichtsfreunde war klar,
hier handelt es sich um das älteste bekannte Gesicht eines Menschen aus
dem heutigen Saarland, den ersten Saarländer quasi. Und da dieser in
Tholey gefunden wurde, stand sein neuer Name fast automatisch fest:
Tholix.
Fast fünf Jahre hat es gedauert, bis
die drei Steine des Doppelreliefs in einer Spezialwerkstatt im Rheinland
fachmännisch zusammengefügt und restauriert werden konnten. 12 000 Euro
hat das Projekt gekostet. Seit einigen Tagen ist das neue Prachtstück
nun im Museum Theulegium zu sehen.
"Wir
können nicht beweisen, dass die Seite mit dem Gesicht keltisch
ist", weiß natürlich auch der Vereinsvorsitzende Niko Leiß. Vieles
spreche aber dafür. Das stilisierte Gesicht steht in der Tradition
ähnlicher steinerner Funde aus der Keltenzeit wie dem Keltenfürst von
Glauburg. Das große Ohr könnte demnach auch Teil einer Blattkrone
sein.
Für die Tholeyer Geschichtsfreunde liegt
nahe, dass die Römer den bereits vorhandenen keltischen Reliefstein
benutzt haben, um auf dessen Rückseite ein römisches Relief
einzumeißeln. Die Christen wiederum hätten dann das vermutlich noch
ganze Relief dann Jahrhunderte später ganz bewusst im Fundament ihrer
Kirche eingebaut. Genauso wie die Kirche auf den Resten eines römischen
Gebäudes errichtet wurde. "Das Neue baut auf dem Alten auf",
das hat man nach Ansicht von Johannes Naumann wohl damit unterstreichen
wollen.
Das keltische Relief könnte
somit in der Zeit vom 5. bis 1. Jahrhundert vor Christus entstanden
sein, die römische Seite im 1. bis 3. Jahrhundert nach Christus. Und die
romanische Abteikirche, in deren Fundamenten die Steine lagen, ist um
1150 gebaut worden. So ist das Relief auch ein Beispiel dafür, dass
Menschen seit 2500 Jahren am Schaumberg leben. Tholeys Bürgermeister
Hermann Josef Schmidt drückte es bei der Präsentation des Doppelreliefs
so aus: "Das Museum Theulegium versteht es ausgezeichnet, die
Geschichte der Region darzustellen.
Auf
einen Blick
Das Museum Theulegium ist
zu finden am Rathausplatz 8 in Tholey. Öffnungszeiten sind Montag bis
Freitag von zehn bis zwölf Uhr und von 14 bis 16.30 Uhr, Samstag,
Sonntag und an Feiertagen von 14 Uhr bis 16.30 Uhr. Führungen gibt es
nach Vereinbarungen, Telefon (06853) 50880. Das Museum präsentiert
zahlreiche Funde aus der 2500-jährigen Geschichte des Schaumberger
Landes, auch von jüngsten Grabungen im Wareswald. vf
www.theulegium.de
Date: 2011/05/05 15:07:56
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>
Zweiter Versuch:
Der erste Saarländer heißt Tholix
Historischer Verein will mit dem
einohrigen Druiden Geschichte erzählen
Sie nennen in Tholix, den ersten Saarländer, die
Mitglieder des Historischen Vereins zur Erforschung des Schaumberger
Landes. Er soll den Menschen die Geschichte der Region näher bringen.
Die Zeichnung des Druiden basiert auf einem einzigartigen steinernen
Gesicht auf einem Doppelrelief, das im Museum Theulegium zu sehen ist.
Vielleicht das älteste Antlitz eines Menschen aus dem heutigen
Saarland.
Von SZ-Redakteur
Volker Fuchs
Tholey. Mit einem großen Löffel
rührt er den Zaubertrank in dem keltischen Bronzekessel aus Tholey. Auf
seiner linken Schulter sitzt der Rabe Dolo, der Wappenvogel der Abtei
Tholey. Der keltische Druide hat einen langen weißen Bart und nur ein
Ohr. Das ist sein Markenzeichen. Sein Name: Tholix. Tholix, der erste
Saarländer.
So ist er auf Aufklebern zu sehen,
die im Museum Theulegium zu kaufen sind. So schaut er als übergroßes
Wandbild von einer Hausfassade an der Hauptstraße von Tholey auf die
Menschen herab. Tholix ist auf einem Puzzle abgebildet, ist Figur in
einem Brettspiel. Sein Konterfei ziert einen hochprozentigen
Zaubertrank. Bei der Vorstellung des römisch-keltischen Doppelreliefs im
Museum gab es ihn sogar zum Anbeißen: als Weckmann.
Geht es nach dem Willen des Historischen Vereines
zur Erforschung des Schaumberger Landes Tholey und seines Vorsitzenden
Niko Leiß soll der einohrige Druide der Idealtyp des saarländischen
Ureinwohners werden, der sympathisch für die Geschichte des Schaumberger
Landes stehen und diese den Menschen näher bringt.
Die zweite Geburtsstunde des Tholix lässt sich
datieren auf den 1. April 2006 um die Mittagszeit. Ehrenamtliche Helfer
des Historischen Vereins waren an diesem Tag damit beschäftigt,
Ausstellungsstücke aus dem Abteimuseum in das alte Postgebäude am
Marktplatz zu bringen, dem künftigen Museum Theulegium. Darunter auch
drei Sandsteinbruchstücke, die zu einem römischen Relief gehörten, das
1959 in den Fundamenten der Abteikirche bei Sanierungsarbeiten gefunden
wurde.
Das
Relief zeigt einen Römer mit Schild, vielleicht einen Gladiator. Die
Rückseite der Steine war noch dreckig.
Während
die anderen Helfer Mittagspause machten, begann Niko Leiß, im Hauptberuf
Restaurator, vorsichtig damit, die Steine von der Erde zu befreien. Und
da entdeckte er völlig überraschend das Gesicht auf der Unterseite, ein
zweites Relief. Sofort rief er seinen Vereinsfreund an, den Historiker
Johannes Naumann. Der glaubte zunächst, Leiß wolle ihn in den April
schicken. Umso größer war dann die Freude über den neuen Fund.
Ein Doppelrelief mit einem römischen Motiv auf der
einen und einem vermutlich keltischen auf der anderen, das ist nämlich
einzigartig in der Region. Für die Geschichtsfreunde war klar, hier
handelt es sich um das älteste bekannte Gesicht eines Menschen aus dem
heutigen Saarland, den ersten Saarländer quasi. Und da dieser in Tholey
gefunden wurde, stand sein neuer Name fast automatisch fest:
Tholix.
Fast fünf Jahre hat es gedauert, bis
die drei Steine des Doppelreliefs in einer Spezialwerkstatt im Rheinland
fachmännisch zusammengefügt und restauriert werden konnten. 12 000 Euro
hat das Projekt gekostet. Seit einigen Tagen ist das neue Prachtstück
nun im Museum Theulegium zu sehen.
"Wir
können nicht beweisen, dass die Seite mit dem Gesicht keltisch
ist", weiß natürlich auch der Vereinsvorsitzende Niko Leiß. Vieles
spreche aber dafür. Das stilisierte Gesicht steht in der Tradition
ähnlicher steinerner Funde aus der Keltenzeit wie dem Keltenfürst von
Glauburg. Das große Ohr könnte demnach auch Teil einer Blattkrone
sein.
Für die Tholeyer Geschichtsfreunde liegt
nahe, dass die Römer den bereits vorhandenen keltischen Reliefstein
benutzt haben, um auf dessen Rückseite ein römisches Relief
einzumeißeln. Die Christen wiederum hätten dann das vermutlich noch
ganze Relief dann Jahrhunderte später ganz bewusst im Fundament ihrer
Kirche eingebaut. Genauso wie die Kirche auf den Resten eines römischen
Gebäudes errichtet wurde. "Das Neue baut auf dem Alten auf",
das hat man nach Ansicht von Johannes Naumann wohl damit unterstreichen
wollen.
Das keltische Relief könnte somit in
der Zeit vom 5. bis 1. Jahrhundert vor Christus entstanden sein, die
römische Seite im 1. bis 3. Jahrhundert nach Christus. Und die
romanische Abteikirche, in deren Fundamenten die Steine lagen, ist um
1150 gebaut worden. So ist das Relief auch ein Beispiel dafür, dass
Menschen seit 2500 Jahren am Schaumberg leben. Tholeys Bürgermeister
Hermann Josef Schmidt drückte es bei der Präsentation des Doppelreliefs
so aus: "Das Museum Theulegium versteht es ausgezeichnet, die
Geschichte der Region darzustellen.
Auf
einen Blick
Das Museum Theulegium ist
zu finden am Rathausplatz 8 in Tholey. Öffnungszeiten sind Montag bis
Freitag von zehn bis zwölf Uhr und von 14 bis 16.30 Uhr, Samstag,
Sonntag und an Feiertagen von 14 Uhr bis 16.30 Uhr. Führungen gibt es
nach Vereinbarungen, Telefon (06853) 50880. Das Museum präsentiert
zahlreiche Funde aus der 2500-jährigen Geschichte des Schaumberger
Landes, auch von jüngsten Grabungen im Wareswald. vf
www.theulegium.de
Date: 2011/05/09 22:52:15
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Sudrow, Anne: Der Schuh im Nationalsozialismus. Eine
Produktgeschichte im deutsch-britisch-amerikanischen Vergleich. Göttingen:
Wallstein Verlag 2010. ISBN 978-3-8353-0793-3; 876 S.; EUR
69,90.
Rezensiert für H-Soz-u-Kult von: Christof Dipper, Technische
Universität Darmstadt E-Mail: <dipper(a)pg.tu-darmstadt.de>
Auf
diese Idee muss man erst einmal kommen. Gibt es für Historiker
etwas Banaleres als Schuhe, um den Charakter des Nationalsozialismus
zu entschlüsseln? Geht das überhaupt? Ja, es geht, und es geht sogar
ganz großartig, jedenfalls wenn man so viel Einfallsreichtum, Sorgfalt
und Mühe aufwendet wie Anne Sudrow, die dafür 2010 zu Recht mit dem
Preis des Historikerverbandes ausgezeichnet worden ist.
Anne Sudrow
hat sich, ungewöhnlich genug, einen Gegenstand der materiellen Kultur in der
Zeit des Nationalsozialismus ausgesucht, und dabei den modischen Lockungen
der Geschichte der Bilder, Zeichen und Meinungen widerstanden, die neuerdings
ja auch - und oft mit Gewinn, wie man einräumen muss - im Bereich der
Technikgeschichte um sich greifen, aus dem sie herkommt. Ihr ist es gelungen,
mit dem banalen Thema 'Schuh' wesentliche Seiten des Nationalsozialismus bzw.
"Dritten Reiches" anzusprechen, denn zur wohl allgemeinen Überraschung ist
die Produktionsgeschichte des Schuhs mit der expansionistischen
und genozidalen Politik der Nationalsozialisten untrennbar
verbunden. Insofern lassen sich am Alltagsgegenstand 'Schuh' nicht nur
technik-, wissenschafts- und konsumgeschichtliche Fragen klären, sondern auch
die Schattenseiten des nationalsozialistischen Modernisierungsprozesses
und die Ambivalenz der Moderne diskutieren. Und genau dies tut Frau
Sudrow in außergewöhnlich kundiger Weise. Sie kennt sich in allen für ihr
Thema relevanten Theoriefeldern bestens aus und demonstriert
scheinbar anstrengungslos, dass man, um über Produktion und Konsum von
Schuhen zwischen 1933 und 1945 angemessen schreiben zu können, so
weit auseinander liegende Bereiche wie kulturgeschichtliche
Interpretamente mit gründlichen Kenntnissen chemischer Prozesse, technischer
Verfahren und wirtschaftspolitischer Entscheidungskriterien verbinden muss.
Das bedeutet, dass sie, wie sie schreibt, letztlich eine
politische Geschichte ihres Gegenstandes liefern will und dafür eine
entschieden akteurszentrierte Perspektive wählt, die sie im Interesse
einer methodisch sauberen Urteilsbildung auch noch dem Vergleich
mit Großbritannien und den USA unterwirft.
Das Buch ist in vier Teile
untergliedert, die den Vorbedingungen, den wissensmäßigen Kernbereichen des
Wandels - Verwissenschaftlichung - zwischen 1933 und 1945, der
Versorgungspolitik und Produktionslenkung im Nationalsozialismus und
abschließend den Fragen nach Vergleich und Transfer gelten, denen sie sogar
bis 1950 nachgeht. Da ihr Ansatz quer zu den herkömmlichen Disziplinen liegt,
ist der Rechercheaufwand ungeheuer. Wer kommt etwa auf den Gedanken, Material
zu diesem Thema im Freiburger Militärarchiv zu suchen? Es liegt dort
reichlich.[1] Um die Produktionsgeschichte nachzeichnen zu können, sah sich
Frau Sudrow nicht nur das Firmenarchiv von Salamander an, sondern auch das
von Bata, dem wichtigsten Konkurrenten, in Zlin. Für die Wissensgeschichte
nur der deutschen Seite arbeitete sie natürlich die Überreste
der Vierjahresplanbehörde und der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft durch,
aber eben auch die nahezu unbekannten BIOS- und FIAT-Reports der
Engländer, die unmittelbar nach Kriegsende die deutschen Wissenschaftler
in Internierungslagern zwangen, über das zu berichten, was sie in
den vergangenen zwölf Jahren erforscht haben. Für ihren Vergleich
suchte sie, um nur ein paar für Historiker zunächst einmal abseitige
Fundorte zu nennen, das Archiv der "Society of Plastics Industry" und der
"Ayers Advertising Agency" in Nordamerika auf. Und natürlich las sie
die Schuhfabrikanten-Zeitung ebenso wie das "Monthly Bulletin of the
British Boot, Shoe and Allied Trades Association". Um einen
authentischen Eindruck von dem zu erhalten, was sich auf der
mörderischen Schuhprüfstrecke im KZ Sachsenhausen abgespielt hat, interviewte
sie überlebende Häftlinge. Fast am Rande versteht sich, dass unter
diesen Umständen die Literaturliste gigantisch ist: sie umfasst gut und
gerne achthundert Titel - für eine Dissertation! Aber die TU München ist
eben nicht Bayreuth.
Im hinführenden Teil erfahren wir zunächst etwas
über die Grundmuster des Schuhgebrauchs in den 1920er- und frühen
1930er-Jahren. Die beiden wichtigsten Entwicklungstrends waren die Einführung
des Halbschuhs und der Übergang zum modischen Gebrauch, vor allem bei Frauen
und jungen Menschen - und dies in einer Zeit, in der selbst in Deutschland
von einer Vollversorgung der Bevölkerung mit Schuhen noch nicht wirklich
die Rede sein konnte. Damals wurde auch der Welthandel mit Schuhen,
die darum zu Marken werden mussten und in standardisierten
Größen hergestellt wurden, durchgesetzt. Bata und Bally haben das
im Wesentlichen besorgt. Das gelang ihnen, weil sie den
Produktionsprozess auf Maschinen, die fast ausnahmslos aus den USA kamen,
umstellten, was zur Folge hatte, dass angesichts der gleichartigen
technischen Verfahren die Wettbewerbsvorteile eher von Absatzstrategien und
Markt- sowie Seriengröße abhing. Gleichzeitig brachte der Übergang zum
modischen Schuh bislang unbekannte Risiken, die die Hersteller umso
mehr beklagten, als sie keinen Einfluss auf die Mode hatten, denn diese
wurde in Paris, Wien und Rom gemacht. In Deutschland etwa erlangte erst
durch die Abschnürung vom Weltmarkt die innerbetriebliche Produktgestaltung
an Bedeutung. Da gleichzeitig aber Leder größtenteils importiert
werden musste, lag es nahe, diesem Rohstoff nun besondere
Aufmerksamkeit zuzuwenden.
Die Nationalsozialisten standen also mit
ihrer Autarkiepolitik auch und gerade beim Massenprodukt Schuh vor riesigen
Problemen, die sie im Ganzen zwar erfolgreich lösten, aber eben auf ihre
Weise. Beim Leder gelang die Schließung der Lücke letzten Endes nur durch
Eroberung und Ausbeutung sowie durch die Umstellung auf teils brauchbare,
teils zukunftsfähige - Gummi - Ersatzstoffe. Auch hier schlug deshalb 1933
die Stunde der chemischen Industrie, die das herzustellen suchte, was
unter labormäßigen Bedingungen von Forschungsinstituten erforscht worden
war. Der Wissenszuwachs beim Leder bzw. dem, was es ersetzen sollte,
war deshalb in diesen zwölf Jahren ungeheuer; schon 1936 fanden die
ersten vollsynthetischen Kunststoffe Verwendung in Schuhen, die bisher
fast ausschließlich aus Leder bestanden. Für deren experimentelle
Erprobung durch das Militär sorgte die Vierjahresplanbehörde ebenso wie für
die Finanzierung der Forschung, so dass im Ergebnis der Schuh
ebenfalls einem Verwissenschaftlichungsprozess, und zwar auf vier
Feldern (Zweckmäßigkeit, Gebrauchswert, Passform und Verbrauch),
unterlag. Versorgungspolitik und Produktionslenkung unterlagen à la longue
typisch nationalsozialistischen Bedingungen, insofern alles Gerede
über Rücksichten auf Mode und Imperative der Exportsteigerung
der Uniformierung großer Teile der (männlichen) Bevölkerung zum Opfer
fiel. Der Stiefel besaß folglich höchste Priorität, aber selbst in
diesem Bereich hatte die Rationalisierung ihre Grenzen, weil aus Gründen
des Distinktionsgewinns Wehrmacht, SS, SA und RAD auf je eigenen
Modellen beharrten und zugleich verhinderten, dass diese aus anderem Material
als Leder gefertigt wurden. Die Hierarchie war damit auch bei
der Fußbekleidung klar: Nach den Uniformierten kamen die
männlichen Zivilisten, dann die Frauen und Kinder, und wer außerhalb
der 'Volksgemeinschaft' stand - dazu gehörte auch das besetzte Europa
-, litt unter extremem Mangel und verheerender Qualität.
Bei der
Erhebung des Gebrauchswerts sank die Forschung dann aber auf dasselbe Niveau
moralfreier Tests wie die Medizin, indem sie sich bedenkenlos der
"Schuhprüfstrecke" im KZ Sachsenhausen bediente, wo die Häftlinge reihenweise
zu Tode kamen oder ermordet wurden. Aber mit der Moral gab die Forschung auch
gleich noch die wissenschaftliche Vernunft preis, denn dass es bei Strafe
verboten war, die 'Testpersonen' sich subjektiv äußern zu lassen, ja dass die
Firmen nicht einmal kontrollierten, ob diese die passende Schuhgröße
erhielten, machte die Qualität der Testergebnisse auch in dieser Hinsicht
fragwürdig. Einen Nutzen hatten gleichwohl Konzerne wie Freudenberg und
Salamander, beispielsweise weil sie "im letzten Kriegsjahr" als Folge der
Speerschen Rüstungspolitik "de facto unter sich [entschieden], was produziert
und welche Unternehmen der Branche ausgeschaltet wurden" (S. 554). Für
ihre Entscheidungen benötigten sie eine wie auch immer
beschaffte wissenschaftliche Legitimation. Aber die Geschichte ging noch
weiter. Weil sich die Alliierten 1945/46 von Freudenberg und anderen
hinters Licht führen ließen, übernahmen sie von den Deutschen das System
der Trageversuche und machten es zum zentralen Gegenstand
ihres Methodenkanons, das noch Ende der 1960er-Jahre jeder
mechanischen Prüfung als überlegen galt. Insofern, schließt Sudrow ihr Buch,
waren die Menschenversuche im KZ Sachsenhausen "ein durchaus funktionaler
und erschreckend effektiver Bestandteil moderner Wissenschaft in
Deutschland im 20. Jahrhundert" (S. 786).
Sudrows Buch ist ein
Musterbeispiel gelungener Technikgeschichte gleich in mehrfacher Hinsicht.
Erstens lenkt sie den Blick auf einen Alltagsgegenstand und demonstriert an
diesem vorbildlich Aspektreichtum und Methodenvielfalt. Zweitens ist ihr
Hinweis wichtig, dass Alltagsgegenstände immer auch eine politische Seite
haben. Für das Salz in der Frühneuzeit mag das noch ein Randthema sein, für
das 20. Jahrhundert gilt es diese Tatsache zu respektieren. Drittens
schließlich bringt sie ganz nebenbei und behutsam eine Korrektur an
der einflussreichen These ihres Mitbetreuers Ulrich Wengenroth von
der "Flucht in den Käfig" durch deutsche Techniker und Wissenschaftler
als Folge der Autarkiepolitik an. Nicht nur das hier als einziges
genannte Beispiel ist ein Gegenbeweis. Man kann wohl insgesamt sagen, dass
die intensive Erforschung der Kunststoffe zwischen 1933 und 1945
der deutschen Chemie wohl bis in die 1960er-Jahre einen
internationalen Vorsprung verschafft hat. Die "Chemisierung der
deutschen Volkswirtschaft" (Werner Abelshauser) ist vielleicht
die zukunftsträchtigste Erbschaft wenn schon nicht der
Nationalsozialisten, so doch der nationalsozialistischen
Zeit.
Anmerkung: [1] Um nur einmal einen Blick in die komplexen und
'normalen' Historikern unbekannten Zusammenhänge zu erlauben, denen Anne
Sudrow nachgegangen ist, sei folgendes Beispiel aufgeführt: Im Oberkommando
der Wehrmacht gab es u.a. ein Referat "Leder und Rauchwaren", dessen
Leiter Fritz Stather war, der aus dem Kaiser-Wilhelm-Institut
für Lederforschung in Dresden hervorgegangen war, seit 1930 Direktor
der Deutschen Versuchsanstalt für Lederchemie in Freiberg/S. und seit
1935 Ordinarius an der TH Dresden; 1958 Mitglied der Sächsischen Akademie
der Wissenschaft. Stather erhielt 1942 das Kriegsverdienstkreuz 1.
Klasse für seine Verdienste um den Leder-Ersatz (vgl. Sudrow, S. 385, Anm.
149) und war, wenn auch nicht führend, an Trageversuchen im KZ
beteiligt (ebd., S. 543). Einen besseren Fachmann konnte das Militär nicht
finden.
Diese Rezension wurde redaktionell betreut von: Dirk van Laak
<dvanlaak(a)t-online.de>
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|
Date: 2011/05/09 22:54:38
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Salü,
heuer erging
an mich per Email als pdf-Datei die nachstehende Einladung durch die Kulani,
vertreten durch Herrn Feldkamp.
Ich werde
vermutlich nicht daran teilnehmen. Dafür gibt es zwei Gründe – zum einen
habe ich morgens um 11 Uhr Stadtführung in St. Wendel, und zum anderen weiß ich
nicht, ob ich den Unsinn, den der Hauptredner ab halb elf Uhr verzapfen wird,
ein weiteres Mal ertragen kann.
Ich kann aber
jedem, der den Vortrag noch nicht kennt, die Teilnahme wachen Geistes wirklich
empfehlen – man sollte es schon mal gehört haben.
Viel Spaß
Roland
Geiger
PS: Die
Anmeldungen bitte nicht an mich senden, sondern an die Kulani, z.H. Herrn
Feldkamp.
------------------
Einladung
Sehr geehrte Damen und
Herren, liebe Freunde,
wie wurden wir, was wir
sind und wie wirkt sich unsere Geschichte auf unsere Gegenwart und Zukunft aus?
In einem zweijährigen Projekt geht die KulturLandschaftsInitiative St. Wendeler
Land (KuLanI) in Zusammenarbeit mit der Europäischen Akademie Otzenhausen gGmbH
sowie FORUM EUROPA e.V. sowie nicht zuletzt allen interessierten Bürgern des St.
Wendeler Lands dieser Frage nach.
Sehr herzlich laden wir
Sie zur Auftaktveranstaltung unseres Projekts
„Das St. Wendeler Land:
Beispiel einer 2.500-jährigen europäischen Kulturgeschichte“
am 14. Mai 2011 um 10.00 Uhr
in die Europäische Akademie Otzenhausen
ein.
Die Veranstaltung steht
unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten Peter Müller. Der Landrat Udo
Recktenwald wird eine Brücke von der Geschichte in die Zukunft unserer Region
schlagen.
Wir laden Sie ein auf
eine Zeitreise:
Keltische Krieger ebenso
wie römische Legionäre ziehen durch die Akademie, und Mönche lassen die Zeit der
Merowinger und Karolinger wieder auferstehen. Auch Ritter aus der Zeit des
Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und Vertreter der adligen und der
bürgerlichen Gesellschaft der letzten Jahrhunderte sind zu Gast - über 60
Akteure nehmen die Teilnehmer mit in ihre Welt.
Für das leibliche Wohl
ist ebenfalls gesorgt.
Diese Veranstaltung
bildet den Auftakt für eine Seminarreihe, in der den einzelnen Epochen unserer
Geschichte nachgespürt werden soll und die im Rahmen des europäischen
Förderprogramms LEADER (ELER) organisiert wird. Sie dient dazu, aus den vielen
isolierten Einzelgeschichten der verschiedenen Epochen der Vergangenheit eine
zusammenhängende, verständliche und spannende Erzählung zu formen.
Wir freuen uns, Sie am
14. Mai 2011 in Otzenhausen begrüßen zu können. Aus organisatorischen Gründen
sollte man sich anmelden.
KuLanI St. Wendeler Land
• Wendelinushof • 66606 St. Wendel
E-Mail:
gs.kulani(a)t-online.de
Fax: 06851/ 937
414
----------------------
St. Wendeler Land
STEINREICH:
Beispiel für eine 2500-jährige europäische
Kulturentwicklung
14. Mai 2011, 10.00 Uhr, Europäische Akademie
Otzenhausen
unter der Schirmherrschaft von Peter Müller,
Ministerpräsident des Saarlandes
P R O G R
A M M
10.00 Uhr
Eröffnung
durch Udo Recktenwald, Landrat des Kreises St. Wendel
Grußwort
durch Roswitha Jungfleisch, Geschäftsführerin der Europäischen Akademie
Otzenhausen
10.30 – 12.15
Uhr
Präsentation der fünf historischen Epochen durch Dr. Manfred
Peter
unter
Einbeziehung von:
Historischen Gruppen in originalgetreuen Kostümen und
epochentypischer Musik
(Keltische,
Römische und Fränkische Epoche/Epoche des Hl. Römischen Reiches Deutscher Nation
/ Europäische Epoche - Neuzeit)
12.15 Uhr
Statement:
Die Zukunft des St. Wendeler Landes in einem vereinigten Europa
Udo
Recktenwald, Landrat des Kreises St. Wendel
Anschließend:
Vergabe der
Preise an die Teilnehmer der Umfrage und Preisrätsel in der Saarbrücker Zeitung
Ab 13.00 Uhr
Buffet im
Innen- und Außenbereich
Regionaltypische und historische Speisen werden gereicht
|
Date: 2011/05/09 22:54:50
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
In Urweiler gibt es immer weniger Rindviecher. Das geht aus einem Artikel
hervor, der heute im St. Wendeler Teil der Saarbrücker Zeitung erschien:
Heimatfreunde erkunden den Urweiler Bann
Zweite heimatkundliche Wanderung des Vereins stieß auf große Resonanz
Auch die zweite heimatkundliche Wanderung der Heimatfreunde Urweiler (HFU)
war ein Erfolg. Vierzig Personen hatten sich am Kulturzentrum Zur Krone zur
Gewann- und Bannwanderung eingefunden.
Urweiler. Der Vorsitzende der Heimatfreunde, Franz Josef Marx, freute
sich über die äußerst große Resonanz. Bei herrlichem Frühlingswetter ging es in
den Norden des Urweiler Bannes und in den Grenzbereich von Roschberg. Am
Kesselberg gab Herbert Marx, Vorstandsmitglied der HFU, Erläuterungen zum Namen
von Urweiler und seiner Entstehung. Am Jungfernhügel wurden die betreffenden
Sagen dieses Gebietes vorgetragen. Durch den Kähnelswald und Potthell gelangte
man zu den Kalkkaulen südlich des Wiesel-Tales. Hier konnte man sich die Narben
des Kalkbergbaus im Wald anschauen. Eine Rechnung aus dem Jahr 1860 (liegt der
HFU in Kopie vor) über Schmiedearbeiten dokumentiert, dass damals an dieser
Stelle Kalb abgebaut wurde.
Ebenfalls an diesem Ort, der zu einem Zwischenstopp geradezu einlud, wurde an
den Leichenbund im Wiesel vor fast vierzig Jahren (1972) erinnert. Ein
amerikanischer Soldat wurde hier ermordet. Viele Mitwanderer erinnerten sich
noch an die wochenlangen polizeilichen Ermittlungen, an denen auch
Vorstandsmitglied Willi Kollmann während seiner Ausbildung mitwirkte. Im
Grenzbereich von Roschberg zeigte Vorsitzender Franz Josef Marx ein Bild der
Jagdhütte des früheren Urweiler Bürgers Karl Ahr. Unweit dieser Stelle wurden
1837 Reste einer römischen Villa gefunden. Vom Ur-Laubs-Hof, als Aussiedlerhof
vor 50 Jahren vom Landwirt Jakob Born als Trautenborner-Hof errichtet und heute
im Besitz von Klaus und Christine Laub, wanderten die Heimatfreunde zum
Ausgangspunkt zurück. Im Kulturzentrum klang die gelungene Wanderung mit einem
gemütlichen Beisammensein aus. Hier ließ man den Spaziergang Revue passieren und
bei einer regen Aussprache beantworteten die beiden Referenten Franz-Josef und
Herbert Marx noch viele Fragen. hjl
Infos zum Verein bei Franz Josef Marx, Zum Langenacker 3, Telefon:
(0 68 51) 8 12 07.
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Date: 2011/05/09 22:55:36
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Panayotakis, Costas (Hrsg.): Decimus Laberius, The Fragments.
Edited with introduction, translation, and commentary (= Cambridge
Classical Texts and Commentaries 46). Cambridge: Cambridge University Press
2010. ISBN 978-0-521-88523-2; XXIX, 512 S.; £ 80,00.
Rezensiert für
H-Soz-u-Kult von: Peter Habermehl, Theologische Fakultät,
Humboldt-Universität zu Berlin E-Mail:
<habermep(a)hu-berlin.de>
Selbst Studierende der Klassischen
Philologie sind bei dem Namen Laberius mitunter überfragt. Und wer möchte es
ihnen verdenken? Gerade einmal 90 Fragmente sind von diesem Zeitgenossen
Caesars und Ciceros erhalten, insgesamt kaum mehr als 150 Verse. Und doch war
er einer der einflussreichsten Autoren der späten römischen Republik und der
wohl populärste Vertreter einer Literaturgattung, die zwar (ähnlich
dem Roman) nie den Segen der antiken Literaturkritik fand, sich
aber ungebrochener Beliebtheit erfreute: des Mimus.
Gegen Ende der
Republik erlebt der auf griechischem Boden gewachsene und im Hellenismus zum
Publikumsmagneten gewordene Mimus mit seinem Faible für Slapstick und
Obszönitäten auch in Rom eine Blüte und wird zur populärsten Gattung des
Bühnenspiels. Die Aufführungen zeigen bunte Alltagsszenen, in denen Herren
und Sklaven, Krämer und Köche, Wursthändler und Wirtsleute, gehörnte Gatten
und rührige Liebhaber die Bühne bevölkern (vgl. Ov. trist. 2,497-518). Doch
bietet der Mimus mehr als nur Burleske. Der unbestechliche Blick auf das
menschliche Treiben kann ihm satirische, ja moralische Züge verleihen. Und
mitunter erzielt er eine eminent politische Wirkung. Zu literarischen Würden
verhelfen ihm spätrepublikanische Autoren wie Publilius Syrus und -
Laberius.
Wer sich mit Laberius befassen wollte, konsultierte bislang
Otto Ribbecks klassische Edition in den Comicorum Romanorum Fragmenta
(3. Aufl., Leipzig 1898), die dem Leser die bloßen Fragmente
präsentiert, oder Mario Bonarias Romani Mimi (Roma 1965), die dem Text zwar
eine italienische Übersetzung und philologische Erläuterungen zur
Seite stellen, inhaltlich aber Etliches offen lassen. Nicht nur
Philologen werden daher begrüßen, dass es nun eine Ausgabe gibt, die
diesem eminenten Autor rundum gerecht wird; denn in Costas Panayotakis,
der seit langem an der Universität Glasgow tätig ist und dem wir eine
höchst lesenswerte Studie zu Petron verdanken [1], hat Laberius
einen kongenialen Exegeten gefunden.
Konzise charakterisiert die große
Einführung das Phänomen Mimus und verfolgt die Geschichte dieser Gattung von
den griechischen Ursprüngen bis in die Spätantike. Die antiken Testimonien zu
Laberius werden auf ihren historischen Gehalt geprüft. Zwanzig reiche Seiten
gelten Laberius' Sprache und Metrik. Zuletzt diskutiert Panayotakis
die komplexe Quellenlage der Fragmente sowie ihre Editionsgeschichte
seit Petri Crinitis editio princeps (Florenz 1505), in der Friedrich
Heinrich Bothe (Poetae Scenici Latinorum, Bd. 5, 2: Fragmenta
comicorum, Halberstadt 1824) und der erwähnte Otto Ribbeck zurecht
Ehrenplätze einnehmen.
Hohes Lob verdient die Entscheidung, die
Fragmente samt ihrem Kontext (bei Gellius, Macrobius, Nonius usw.)
abzudrucken. So wird meist auf Anhieb klar, warum antike Autoren ein
prägnantes Wort, einen Vers, eine Passage aus Laberius zitieren. Wie viele
Informationen sich im Kontext oft verbergen, belegt der Kommentar auf fast
jeder Seite. Damit nicht genug, übernimmt Panayotakis (anders als etliche
Vorgänger) die Zitate nicht einfach aus den einschlägigen Editionen. Um den
handschriftlichen Befund der Quellen so verlässlich wie möglich zu
referieren, hat er die maßgeblichen Manuskripte durchgehend neu geprüft.[2]
Die Autopsie der Handschriften, die nüchterne Bewertung der zahlreichen
Konjekturen, die seit der Renaissance zu Laberius vorgeschlagen wurden, die
hellhörige Analyse der diffizilen Metrik, eine beneidenswerte Vertrautheit
mit Fragen griechischer und lateinischer Phono- und Morphologie, aber
auch mit dem Textkorpus der römischen Komödie und nicht zuletzt
eine glückliche Hand für editorische Entscheidungen beschenken uns mit
einem Laberiustext, der als neuer Standard gelten darf.
An
Detektivarbeit erinnert die Sorgfalt, die Panayotakis den (nicht selten
entstellt überlieferten) 44 Werktiteln angedeihen lässt, die oft den einzigen
Fingerzeig zum möglichen Plot des Stücks liefern.[3] Realien jeder Couleur
werden in mitunter enzyklopädischer Breite traktiert, ob es sich nun um
anschauliche Porträts einschlägiger Berufe (z.B. den "Wäscher", fullo, S.
255-257) oder das Amt des Augurs (S. 135f.) handelt, um die römische matrona
(218f.) oder das wenig schmeichelhafte Bild der Schwiegermutter im Mimus (S.
145f.). Der balearische Kranich (S. 261) wird ebenso liebevoll skizziert
wie angesagte Speisefische (S. 402f.). Gelehrte Exkurse gelten
der pythagoreischen Lehre (S. 160f.) oder der Geographie und
literarischen Geschichte des Avernersees in Kampanien, der als Tor zur
Unterwelt galt (S. 277f.). Und augenzwinkernd referiert der kretische
Philologe die stereotypen Vorurteile der Römer gegenüber den Bewohnern jener
Insel, die als habgierig, schlitzohrig und notorische Lügner galten
(S. 236).[4] Nicht minder kompetent werden Fragen der Grammatik und
Metrik erörtert. Eine lehrreiche Lektüre bieten die Einlassungen zu den
knapp 50 hapax legomena und Neologismen des Laberius (vgl. S. 63f.) -
denen wir übrigens das Gros der Grammatikerzitate verdanken -, wie
z.B. hilaria ("Heiterkeit") oder miserimonium ("Elend"), praeviridans
("vor Saft und Kraft strotzend") oder testitrahus
("hodenschleppend"), conlabellare ("die Lippen schürzen") oder puellitari
("sich wie ein Mädchen aufführen").
Schon diese Kostproben lassen
ahnen, dass ungeachtet seiner literarischen Qualitäten und Ansprüche Laberius
sich der sinnesfrohen Wurzeln des Mimus durchaus bewusst war - wie zum
Beispiel fr. 15 (aus dem "Hündchen"), fr. 45 (aus dem "Palesfest") oder fr.
36 (aus dem "Lacus Avernus") plastisch belegen: "scinde una <cum>
exoleto patienti catulientem lupam" (in Panayotakis' Übersetzung: "fuck the
shit out of the bitch on heat along with the shagged-out old queen", S.
276).[5]
Diese exzellente Ausgabe des maßgeblichen römischen Mimographen,
die über Sprache und Metrik hinaus gerade auch die Bühnenqualität
der Fragmente zu erhellen sucht, verspricht nicht nur
Sprachwissenschaftlern und Liebhabern archaischer lateinischer Metrik
vergnügliche Lesestunden, sondern auch dem Kreis derer, die sich für antikes
Theater oder das Genre des Mimus erwärmen, oder für die gerade in jüngerer
Zeit lebhaft diskutierte Frage, wie sich Mimus und andere
Literaturformen wechselseitig beeinflussten. Vor allem aber wird sie ihr Teil
dazu beitragen, den großen (Sprach-)Künstler und Stilisten neu zu
würdigen, der Laberius ohne jeden Zweifel war.
Anmerkungen: [1]
Costas Panayotakis, Theatrum Arbitri. Theatrical elements in the Satyrica of
Petronius, Leiden 1995. [2] Problematisch ist die Präsentation der
textkritischen Noten. Während der Apparat zu den Laberius-Fragmenten unter
dem Text steht, sind die kritischen Anmerkungen zum antiken Kontext in den
laufenden Text integriert. Gerade bei den vielen schlecht überlieferten
Noniuspassagen führt dies nicht selten zu einem schier unleserlichen
Wortsalat. Zwei separate Apparate unter dem Text hätten hier Wunder
gewirkt. [3] In der Regel verweisen sie auf volkstümliche Berufe (z.B.
"Der Seilhändler" oder "Der Salzverkäufer") oder römisches
Alltagstreiben (z.B. "Die heißen Quellen", "Der Kerker" oder "Der
Geburtstag"), auf Personen von auswärts (z.B. "Cretensis", "Galli" oder
"Tusca") oder komische Charaktere (z.B. "Der Vergessliche" oder "Der
Schmeichler"), aber auch auf religiöse Feste (z.B. "Parilicii" und
"Saturnalia") oder mythische Stoffe (z.B. "Lacus Avernus" und
"Necyomantia"). [4] Dem Porträt der Galli (S. 263f.), die Panayotakis als
Gallier oder Kybelepriester deutet, käme ein Verweis auf Martial (u.a. 3,81;
8,75) und Apuleius (met. 8,24ff.) zugute. [5] Den (nicht nur
stilistischen) Gegenpol bildet Laberius' berühmtes 'Proöm' (fr. 90; wegen
metrischer Auffälligkeiten hegt Panayotakis leichte Zweifel an der
Authentizität dieser 27 Verse).
|
Date: 2011/05/09 22:55:55
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Tag der offenen Tür im
Bistumsarchiv Trier am Samstag, 28. Mai 2011 Das Bistumsarchiv
sichert das amtliche Schrift- und Dokumentationsgut der Trierer Bischöfe, des
Domkapitels, der Bistumsverwaltung, verschiedener kirchlicher Institutionen -wie
etwa Priesterseminar oder Bischöfliche Konvikte- sowie der Pfarreien des
Bistums. Es stellt diese Dokumente allen zur Verfügung, die sich mit der
Geschichte der katholischen Kirche im Bistum beschäftigen. Das
Bistumsarchiv entstand 1936 durch Zusammenlegung der Archive des Domkapitels und
des Generalvikariates. Erster Leiter war Dr. Alois Thomas, der die Geschicke der
Einrichtung 51 Jahre lang bis 1987 bestimmte. Seitdem ist Dr. Martin Persch
Direktor des Bistumsarchivs. Ihn unterstützen zehn Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Nach mehreren Umzügen befindet sich das Archiv im Gebäude des
ehem. Jesuitenkollegs (später Friedrich-Wilhelm-Gymnasium) in der
Jesuitenstraße. Ende der 1980er Jahre waren die Magazinkapazitäten an diesem
Standort erschöpft. Die Bistumsleitung stimmte der Errichtung eines Außendepots
im ehemaligen Hofgut „Duisburger Hof“, einem z. T. spätmittelalterlichen
Ensemble, zu. Hier entstand bis 1996 neben großzügigen, aktuellen Ansprüchen
genügenden Magazinräumen auch eine (für deutsche Bistumsarchive einzig
dastehende) Restaurierungswerkstatt.
Aktuell laden wir Sie zu unserem Tag
der offenen Tür ein, an welchem Sie folgendes erwartet:
Vormittags 10 Uhr
bis 13 Uhr in der Jesuitenstraße: - Führungen durch das Archivgebäude -
Ausstellung: Geschichte und Aufgaben
Nachmittags 13 Uhr bis 16 Uhr in der
Außenstelle "Duisburger Hof": - Führungen durch das Archivgebäude -
Besichtigung der Restaurierungswerkstatt Abweichende
Öffnungszeiten: Im Umfeld des Tages der offenen Tür ist das
Bistumsarchiv von Montag, 23. Mai, bis Freitag, 27. Mai, sowie von Montag, 30.
Mai, bis Mittwoch, 1. Juni, geschlossen.
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Date: 2011/05/09 23:17:05
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Salü,
heute fand in Wittlich eine Archivarentagung statt, bei der u.a. auch ein
Vortrag über Wiedergutmachungsakten gehalten wurde (in der Pfalz lief das ein
Stück anders als bei uns im Saarland). Der Referent, Dr. Rummel vom Landesarchiv
Speyer, nannte mehrere Beispiele, welcher Art von Akten sich dort finden lassen.
Da war zum Beispiel der Soldat Bernhard Pfeiffer, geb. 1920 in Ottweiler,
der am 25. März 1945 wegen Fahnenflucht nahe Neckartenzlingen von einem
Standgericht zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde. Er hinterließ seine
Frau Maria und eine einjährige Tochter.
Ohne die Wiedergutmachungsakte - in dem Fall Landeshauptarchiv Koblenz
Bestand 540,2 Nr. 1234 - wüßten wir über die Hintergründe vermutlich nichts.
Ich bearbeite seit einem guten dreiviertel Jahr im Landesarchiv Saarbrücken
die dortigen Restitutionsakten ab 1948, und mir ist schon ein paarmal das große
Grausen gekommen. Und das wird auch nie vorbei sein.
Roland Geiger
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Date: 2011/05/10 10:03:28
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
heute in der SZ, St. Wendeler Teil:
Kunsthistorikerin führt Rundgang durch St. Wendel
St. Wendel. „Kunst im öffentlichen Raum nach 1945 in St. Wendel“ ist
das Thema eines Rundganges, den die Evangelische Akademie und das Institut für
aktuelle Kunst am Samstag, 14. Mai, 15 Uhr anbieten.
Die Kunsthistorikerin Margarete Wagner-Grill leitet den Rundgang. Treffpunkt
ist die evangelische Stadtkirche St. Wendel, Beethovenstraße 1.
Kunst im öffentlichen Raum begegnet uns beinahe auf Schritt und Tritt. Sie
gehört zu unserem Alltag. Als Alltägliches nehmen wir sie jedoch selten bewusst
wahr. Einmal stehen bleiben, genauer hinschauen und bewusster wahrnehmen – dazu
soll dieser Rundgang beitragen.
Er beginnt in der evangelischen Stadtkirche mit Werken von Isabell Federkeil
und Elfi Pazen. Ferner: Stadtpark: Werke von Leo Kornbrust, Alf Lechner, Wilhelm
Knapp; In der Mott: Werke von Wolfgang Walter, Dieter Trantenroth, Christian
Mayer (Tobin), Alf Schuler, Leo Kornbrust; Fruchtmarkt: Werke von Leo Kornbrust.
red
|
Date: 2011/05/10 18:10:49
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Zwischen Kaff und Kosmos - Unterwegs im St. Wendeler
Land Der Heilige Wendelinus missionierte im 6. Jahrhundert im Gebiet
zwischen Saar und Hunsrück. Nach ihm ist heute noch dieser Landstrich benannt
und das von ihm gegründete Kloster Tholey zählt zu den ältesten auf deutschem
Boden. Aus ganz Europa pilgern Gläubige zu seinem Grab und genießen die
herrliche Landschaft.
|
Date: 2011/05/10 18:15:34
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Ich darf empfehlen, den Text nicht zu lesen. Ist ganz furchtbar.
Roland
|
Date: 2011/05/10 19:40:14
From: Cornelieke Lagerwaard <lagerwaard(a)urco.de>
... das von ihm gegründete Kloster Tholey???????
Zwischen Kaff und Kosmos - Unterwegs im St. Wendeler
Land Der Heilige Wendelinus missionierte im 6. Jahrhundert im Gebiet
zwischen Saar und Hunsrück. Nach ihm ist heute noch dieser Landstrich benannt
und das von ihm gegründete Kloster Tholey zählt zu den ältesten auf deutschem
Boden. Aus ganz Europa pilgern Gläubige zu seinem Grab und genießen die
herrliche Landschaft.
_______________________________________________ Regionalforum-Saar mailing list Regionalforum-Saar(a)genealogy.net http://list.genealogy.net/mm/listinfo/regionalforum-saar
|
Date: 2011/05/10 23:49:24
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
In einer eMail vom 10.05.2011 19:40:18 Westeuropäische Sommerzeit schreibt
lagerwaard(a)urco.de:
... das
von ihm gegründete Kloster Tholey???????
och, was regste dich denn so auf? Ist doch nur der übliche Murks. Woher
sollen die Typen vom Fernsehen das denn anders wissen?
Hauptsache, die Masse wird begeistert - die paar Unschärfen müssen wir da
schon in Kauf nehmen.
Roland
|
Date: 2011/05/11 07:24:43
From: Elmar Peiffer <e.peiffer(a)gmx.net>
Da hab' ich auch gestaunt. Aber: ist doch nur Fernsehen ....
Elmar Peiffer
===============================================================
-------- Original-Nachricht --------
> Datum: Tue, 10 May 2011 19:40:12 +0200
> Von: Cornelieke Lagerwaard <lagerwaard(a)urco.de>
> An: regionalforum-saar(a)genealogy.net
> Betreff: Re: [Regionalforum-Saar] heute abend um 22 Uhr im SWR
> ... das von ihm gegründete Kloster Tholey???????
>
>
> Am 10.05.2011 um 18:10 schrieb Rolgeiger(a)aol.com:
>
> > Zwischen Kaff und Kosmos - Unterwegs im St. Wendeler Land
> > Der Heilige Wendelinus missionierte im 6. Jahrhundert im Gebiet zwischen
> Saar und Hunsrück. Nach ihm ist heute noch dieser Landstrich benannt und
> das von ihm gegründete Kloster Tholey zählt zu den ältesten auf
> deutschem Boden. Aus ganz Europa pilgern Gläubige zu seinem Grab und genießen die
> herrliche Landschaft.
> >
> >
> > _______________________________________________
> > Regionalforum-Saar mailing list
> > Regionalforum-Saar(a)genealogy.net
> > http://list.genealogy.net/mm/listinfo/regionalforum-saar
>
--
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Date: 2011/05/12 18:47:29
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Buchvorstellung im Rathaus Schönenberg-Kübelberg
Freitag, den 13.
Mai
17 Uhr
"Die Kübelberger Gerberfamilie
Zahm" Auswandererschicksale im 19. Jahrhundert
Weitere Info unter:
http://gendi.de/bestell_zahm.html
-- Liebe Grüße,
Andreas
Stephan Gartenstr. 2a 64853 Otzberg
|
Date: 2011/05/13 13:00:41
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
In einer eMail vom 13.05.2011 10:17:19 Westeuropäische Sommerzeit schreibt
andrea(a)kindelberger.de:
Durch
ein Listenmitglied wurde ich auf ein Buch aufmerksam, dass ich hier erwähnen
möchte. Ihm noch mal danke!
Intrepid Women, Cantinières and Vivandières
of the French Army von Thomas Cardoza ca. 33,- Euro und nur in
englisch.
Es handelt von den Frauen, die nach 1700 bis zum 1.WK in der
französischen Arme als Marketenderinnen, Wäscherinnen, Ehefrauen, Soldatinnen
ein unverzichtbarer Bestandteil der Armee waren. Ihre Rolle ist in der
Geschichte bisher kaum erwähnt worden.
Ich finde es deshalb so
interessant, weil es 1. zum aller ersten Mal über diese mutigen Frauen
berichtet, und auch ihre Positionen "berichtigt", weil sie nämlich keine
Prostituierten waren und 2. weil sie die dramatische Lage der Menschen des 18.
Jhdt. in Frankreich widerspiegeln. Der Autor berichtet z.B. von 25%
ausgesetzten Kindern im damaligen Frankreich. Nennt Beispiele von Ehen und
auch deren Namen, die ich hier als Fundstücke noch nennen werde, weil es sich
um Elsässer, Schweizer und Pfälzer handelt, die eventuell jemand in der Linie
hat.
Er berichtet auch über die Lebensumstände der damaligen Familien,
wie manche Frauen gezwungen waren, ihren Lebensunterhalt in der Armee zu
verdienen, dabei zig Kinder großzuziehen, Ehemänner zu verlieren. Wie die
Kinder ebenfalls in der Armee blieben, weil das ihre Heimat war. Das erklärt
sehr gut, wie manche Namen wohin gekommen sind, wenn man die Feldzüge
verfolgt.
Eine der herausragendsten Geschichten ist die von Madeleine
Kintelberger. Sie stammt aus dem Elsaß, war mit Hussar Josef Müller "liiert".
Sie hatte 1805 auf dem Weg zur Schlacht in Günzburg 6 Kinder, war hoch
schwanger und arbeitete als eine der Cantinières. Sie folgte der Truppe als in
ihrer Nähe eine Munitionskiste explodierte, die ihre Kinder blendete und ihr
den halben Arm abriss. Josef starb gleich darauf an einer Kanonenkugel. Die
Kosaken wollten Madeleine gefangen nehmen. Da sie sich wehrte, schoß man ihr
in beide Beine und fügte ihr am Oberkörper zahlreiche Stichwunden zu. Die
Kosaken fesselten die Familie und verschleppten sie nach Russland, wo ihr der
Arm amputiert wurde und sie Zwillinge zur Welt brachte. 1806 wurde sie nach
Frankreich entlassen, wo sie in französischsprachiges Gebiet kam (sie sprach
deutsch) und von Napoleon für ihre Tapferkeit geehrt wurde.
Mit Hilfe
der Unterlagen des Autors versuche ich ihre Herkunft und ihren Verbleib
herauszufinden. Deshalb bin ich auf der Suche nach den Gindensberger /
Güntlisperg Namensvarianten, weil ich ihre Herkunft aus der Schweiz vermute.
Im Buch werden zahlreiche Frauen (und Männer) mit Namen und teilweise
Geburtsdatum, Sterbeort, Verbleib erwähnt. Nach und nach werde ich sie
hier nennen.
Bei google books findet man das Buch auch und kann darin
lesen.
Es grüßt,
Andrea
www.kindelberger.de
|
--- Begin Message ---
Durch ein Listenmitglied wurde ich auf ein Buch aufmerksam, dass ich hier erwähnen möchte. Ihm noch mal danke!
Intrepid Women, Cantinières and Vivandières of the French Army von Thomas Cardoza ca. 33,- Euro und nur in englisch.
Es handelt von den Frauen, die nach 1700 bis zum 1.WK in der französischen Arme als Marketenderinnen, Wäscherinnen, Ehefrauen, Soldatinnen ein unverzichtbarer Bestandteil der Armee waren. Ihre Rolle ist in der Geschichte bisher kaum erwähnt worden.
Ich finde es deshalb so interessant, weil es 1. zum aller ersten Mal über diese mutigen Frauen berichtet, und auch ihre Positionen "berichtigt", weil sie nämlich keine Prostituierten waren und 2. weil sie die dramatische Lage der Menschen des 18. Jhdt. in Frankreich widerspiegeln.
Der Autor berichtet z.B. von 25% ausgesetzten Kindern im damaligen Frankreich. Nennt Beispiele von Ehen und auch deren Namen, die ich hier als Fundstücke noch nennen werde, weil es sich um Elsässer, Schweizer und Pfälzer handelt, die eventuell jemand in der Linie hat.
Er berichtet auch über die Lebensumstände der damaligen Familien, wie manche Frauen gezwungen waren, ihren Lebensunterhalt in der Armee zu verdienen, dabei zig Kinder großzuziehen, Ehemänner zu verlieren. Wie die Kinder ebenfalls in der Armee blieben, weil das ihre Heimat war. Das erklärt sehr gut, wie manche Namen wohin gekommen sind, wenn man die Feldzüge verfolgt.
Eine der herausragendsten Geschichten ist die von Madeleine Kintelberger. Sie stammt aus dem Elsaß, war mit Hussar Josef Müller "liiert". Sie hatte 1805 auf dem Weg zur Schlacht in Günzburg 6 Kinder, war hoch schwanger und arbeitete als eine der Cantinières. Sie folgte der Truppe als in ihrer Nähe eine Munitionskiste explodierte, die ihre Kinder blendete und ihr den halben Arm abriss. Josef starb gleich darauf an einer Kanonenkugel. Die Kosaken wollten Madeleine gefangen nehmen. Da sie sich wehrte, schoß man ihr in beide Beine und fügte ihr am Oberkörper zahlreiche Stichwunden zu. Die Kosaken fesselten die Familie und verschleppten sie nach Russland, wo ihr der Arm amputiert wurde und sie Zwillinge zur Welt brachte. 1806 wurde sie nach Frankreich entlassen, wo sie in französischsprachiges Gebiet kam (sie sprach deutsch) und von Napoleon für ihre Tapferkeit geehrt wurde.
Mit Hilfe der Unterlagen des Autors versuche ich ihre Herkunft und ihren Verbleib herauszufinden. Deshalb bin ich auf der Suche nach den Gindensberger / Güntlisperg Namensvarianten, weil ich ihre Herkunft aus der Schweiz vermute.
Im Buch werden zahlreiche Frauen (und Männer) mit Namen und teilweise Geburtsdatum, Sterbeort, Verbleib erwähnt.
Nach und nach werde ich sie hier nennen.
Bei google books findet man das Buch auch und kann darin lesen.
Es grüßt,
Andrea
www.kindelberger.de
_______________________________________________
Pfalz-L mailing list
Pfalz-L(a)genealogy.net
http://list.genealogy.net/mm/listinfo/pfalz-l
--- End Message ---
Date: 2011/05/13 19:16:30
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
From: Petra Zimmermann <pzim(a)zkm.de> Date:
12.05.2011 Subject: Konf: Aus der Archivschachtel befreien oder
Thinking out of the Box : Möglichkeiten der
Nutzung von Nachlässen und Sammlungen -
Köln
11/11 ------------------------------------------------------------------------
??Initiative
Fortbildung für wissenschaftliche Spezialbibliotheken e.V.; in Zusammenarbeit
mit der USB Köln 10.11.2011-12.11.2011, Köln, Universitäts- und
Stadtbibliothek Deadline: 28.10.2011
Es geht um Schätze und die
Teilhabe daran. Gemeint sind in unserem Kontext die noch immer unzähligen
Nachlässe, die unerschlossen in Bibliotheken und Archiven ruhen. Es gilt,
diese Schätze zu heben, zu erschließen und einer Benutzung zuzuführen. Dieses
kann in Form einer Zusammenarbeit mit Forschung und Lehre geschehen, die als
eine Sonderform der Benutzung angesehen werden mag. Aber auch eine -
unter Umständen erst heranzubildende - interessierte Öffentlichkeit ist
zu bedienen. "Outreach" heißt das Gebot der Stunde. Dabei
werden Gesichtspunkte des zur-Verfügung-Stellens und solche
der Bestandserhaltung zu so manchem "Spagat" bei den
jeweils Verantwortlichen führen (müssen).
Vor der Nutzung von
Nachlässen steht der Schritt ihrer Übernahme. Entsprechend leiten wir unseren
Benutzungsworkshop mit Ausführungen zu den rechtlichen Aspekten bei der
Übernahme eines
Nachlasses/Vorlasses ein.
------------------------------------------------------------------------ Donnerstag,
10. Nov. 2011
12:30-14:30 Uhr Rechtliche Aspekte bei der Übernahme von
Nachlässen (RA Univ.-Doz. Dr. Alfred Noll, Wien) / Dr. Harald Müller, Leiter
der Bibliothek des MPI für ausländisches öffentliches Recht und
Völkerrecht, Heidelberg) - Vertragsverhandlungen/Vertragsentwürfe für
unterschiedliche Formen der Übernahme (Dr. A. Noll)
14:30-15:00 Uhr
Kaffeepause
15:00-15:45 Uhr "Ganz ohne Papierkorb lassen Nachlässe sich
nicht ordnen": Zur Frage nach der Sammlungs- und Archivierungswürdigkeit
von Nachlassbestandteilen (Dr. Jan Bürger, Deutsches Literaturarchiv
Marbach - angefragt)
15:15 - 17:30 Uhr Rechtliche Aspekte bei der
Benutzung von Nachlässen - Datenschutz / Persönlichkeitsrechte (Dr. A. Noll)
- Es geht ja nicht nur um Papier! Ein Gang durch weitere Material-gruppen
und deren (legale) Nutzungsmöglichkeiten (Dr. H. Müller) - Jeweils mit
Diskussion von Praxisbeispielen aus dem Teilnehmer-kreis
19:00 Uhr ff.
Abend- und Rahmenveranstaltung: Festvortrag (Prof. Dr. Wolfgang Schmitz,
Direktor der Universitäts-und Stadtbibliothek Köln) Ausstellungseröffnung
mit Stücken aus dem Vorlass des Grafikers, Buchillustrators und Buchkünstlers
Eduard Prüssen
Freitag, 11. Nov. 2011
09:00 Uhr Begrüßung und
Einstimmung auf das Thema (Prof. Dr. W. Schmitz)
09:15-09:45 Uhr
Sammlungen an der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln - Ansprüche an ihre
Präsentation und Nutzung (Christiane Hoffrath, USB Köln)
09:45-10:15
Uhr Forscherglück: vom wissenschaftlichen Arbeiten mit Nachlässen (Raphael
Cahen, Max Planck Institut für europäische Rechtsgeschichte, Frankfurt am
Main)
10:15-10:45 Uhr Out of the box! Wege zur Offenheit (Prof. Dr.
Mario Glauert, Brandenburgisches Landeshauptarchiv,
Potsdam)
10:45-11:15 Uhr Kaffeepause
Anreize
schaffen
11:15-11:45 Uhr Präsentation von Schriftstellernachlässen im
Web. Ein praxisorientierter Ansatz (Marc Nauhauser,
Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsass, Saarbrücken)
11:45-12:30 Uhr Das
Kunstarchiv im Spannungsfeld von physischer Repräsentation und virtueller
Vermittlung (Michael Schmid, lic. phil., Dokumentation & Nachlassarchiv,
SIK-ISEA, Zürich)
12:30-13:00 Uhr Mobile Apps and more: Schätze der BSB
als iPad-Application (Dr. Klaus Ceynowa, Bayerische
Staatsbibliothek, München)
13:15-14:00 Uhr
Mittagspause
14:00-14:30 Uhr Nachlässe vernetzen! (Dr. Maria Effinger,
UB Heidelberg)
Forschung und Lehre bedienen
14:30-15:00 Uhr
Literarische Nachlässe: Vom Autograph zur elektronischen Edition. Erfahrungen
mit einem Lehrangebot für Studierende der Kultur- und Literaturwissenschaften
an der TU Dresden (Prof. Dr. Thomas Bürger, Sächsische Landesbibliothek -
Staats- und Universitätsbibliothek Dresden)
15:00-15:30 Uhr
Erschließung und Edition gehen Hand in Hand: Neue Wege der Zusammenarbeit
zwischen SBB-PK und Forschungs- und Editionsvorhaben am Beispiel
verschiedener Nachlässe (Dr. Jutta Weber, Staatsbibliothek zu Berlin -
PK)
15:45-16:15 Uhr Kaffeepause
16:15-16:45 Uhr Vom Archiv zur
Ausstellung. Zum Kooperationsprojekt "Einblicke. Ausblicke. Jüdische
Kunsthistoriker in München" der Ludwig-Maximilians Universität und des
Jüdischen Museums München (Lisa Kolb, Doktorandin,
München)
Sonnabend, 12. Nov. 2011
Eine interessierte
Öffentlichkeit erreichen
09:15-10:15 Uhr Flachwaren und Steilthesen.
Möglichkeiten attraktiver Präsentation von Literatur (Dr. Daniel Tyradellis,
Praxis für Ausstellungen und Theorie, Berlin)
10:15-11:00 Uhr Het
Pantheon - eine Ausstellung über die Highlights der gesamten niederländischen
Literaturgeschichte (Aad Meinderts, directeur, Letterkundig
Museum/Kinderboekenmuseum, Den Haag:
11:00-11:30 Uhr Wachgeküsst! Kunst
und Korrespondenzen aus den Nachlässen des Georg-Kolbe-Museums. Rundgang
durch eine interaktive Ausstellung als Ergebnis eines DFG-Projektes (Carolin
Jahn M.A., Georg-Kolbe-Museum, Berlin)
11:30-12:00 Uhr
Kaffeepause
11:30-12:00 Uhr Das Projekt "Schüler führen Schüler" (Dr.
Willi Urbanek, Wien - angefragt)
12:00-12:45 Uhr Archivworkshops für
Schüler im Jüdischen Museum Berlin (Aubrey Pomerance)
12:45-13:15 Uhr
Stadtmuseum Düsseldorf: Ein Team für 30 000 Fotos! = Arbeitstitel (Dr.
Christoph Danelzik-Brüggemann, Stadtmuseum Düsseldorf -
angefragt)
13:15-14:00 Uhr Into the Box! Erlaubt ist nicht alles, was
gefällt: Anmerkungen eines Konservators (Prof. Dr. M. Glauert)
14:00
Uhr Auswertung und 14:30 Uhr Ende der
Veranstaltung
------------------------------------------------------------------------ Evelin
Morgenstern
Initiative Fortbildung für wissenschaftliche
Spezialbibliotheken und verwandte Einrichtungen e.V. c/o Zentral- u.
Landesbibl. Berlin Postfach 610179 10922 Berlin 030 91 70 44-16 030 91 70
44-18
morgenstern(a)initiativefortbildung.de
Homepage
<http://www.initiativefortbildung.de>
URL zur Zitation dieses
Beitrages <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=16428>
_________________________________________________
HUMANITIES - SOZIAL- UND KULTURGESCHICHTE
H-SOZ-U-KULT(a)H-NET.MSU.EDU Redaktion: E-Mail:
hsk.redaktion(a)geschichte.hu-berlin.de WWW:
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de _________________________________________________
|
Date: 2011/05/14 09:00:15
From: Michaela Becker <michaela-becker(a)gmx.net>
Wellesweiler Arbeitskreis für Geschichte, Landeskunde und Volkskultur e.V.
in Zusammenarbeit mit der
Aleksandrastiftung zur Förderung der Westricher Geschichtsforschung
Einladung zum Vortrag
Fürstinnen, Herzoginnen und Maitressen
Frauen am Hof des 18 Jahrhunderts in Saarbrücken und Homburg
von
Dr. Jutta Schwan
Die Hochzeit im britischen Königshaus hat wieder einmal gezeigt, dass die
Sehnsucht
der Menschen nach Märchen selbst in unserer Zeit noch deutlich spürbar ist.
Nahezu
alle Mädchen träumen davon, einmal Prinzessin und damit Teil eines Märchens
zu sein.
Doch die Geschichte wird meist patriarchalisch-männlich betrachtet und
interpretiert,
was man beispielsweise daran erkennt, dass in keinem umfassenden Werk zur
bayerischen
Geschichte die Namen aller vier bayerischen Königinnen zu finden sind. In
der Literatur
zum Herzogtum Pfalz-Zweibrücken verhielt es sich bislang ganz ähnlich. Die
Frauen werden
in nur wenigen Beiträgen über eine bloße Namensnennung hinaus erwähnt. Wenn
von Schloss
Carlsberg bei Homburg die Rede ist, wird im gleichen Atemzug stets von
Herzog Carl II.
August gesprochen. Von den Frauen, die in seinem Leben eine entscheidende
Rolle spielten,
sind uns heute nicht einmal mehr die Namen geläufig. Bei den Ehefrauen der
Saarbrücker
Fürsten verhält es sich ähnlich.
Im Rahmen dieses Vortrags sollen deshalb einmal nicht die Herzöge und
Fürsten im Mittelpunkt
stehen, sondern die Frauen, die ihr Leben teilten: Ihre Ehefrauen ebenso wie
ihre Maitressen.
Dabei werden die Aufgaben der Frauen im 18. Jahrhundert aufgezeigt und ihre
Biographien ebenso
beleuchtet sowie die Ämter, die sie bei Hof bekleideten. Was waren
eigentlich die Aufgaben einer
Kammerzofe oder einer Obristhofmeisterin und welche Erwartungen wurden an
eine Fürstin oder
eine Herzogin herangetragen? Um einen Blick auf die persönlichen
Lebensumstände zu werfen,
sollen auch die jeweiligen Anwesen in Homburg und in Saarbrücken einer
kurzen Betrachtung
unterzogen werden, welche schon im 18. Jahrhundert zerstört wurden und von
denen heute kaum mehr
etwas bekannt ist. Dabei wird deutlich werden, wie sich das Leben der Frauen
bei Hof im
18. Jahrhundert gestaltete, und wie weit ihr Leben von einem Leben wie im
Märchen entfernt war.
Am Mittwoch, den 18. Mai 2011, 19.00 Uhr
im historischen Junkerhaus ( 1569 ),
Wellesweiler, Eisenbahnstr. 22
Von Nichtmitgliedern wird 5 Euro Eintritt erbeten
i.A.
Michaela Becker
Wellesweiler Arbeitskreis für Geschichte, Landeskunde und Volkskultur e.V.
Hirtenstraße 26
66539 Neunkirchen-Wellesweiler
Date: 2011/05/15 12:43:53
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Salü,
weiß jemand, wann die Eisenbahnstrecke nach Bingerbrück zweispurig
wurde?
Ich vermute mal, daß sie ursprünglich nur einspurig war - wenn nur "alle
Gebott" ein Zug fuhr, rentiert sich zweispurig nicht so sehr.
Aber wann fand der Ausbau statt?
Danke
Roland Geiger
|
Date: 2011/05/15 12:46:02
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Salü,
wer hat gestern morgen in Otzenhausen die Veranstaltung der KulanI besucht
und weiß etwas darüber zu berichten?
Roland Geiger
|
Date: 2011/05/15 14:32:35
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>
Hallo!
Der
vollständige zweigleisige Ausbau erfolgte 1884, auch wenn große Teile
bereits 1858 bei der Eröffnung des ersten Abschnitts (Bingerbrück - Bad
Kreuznach) zweigleisig ausgebaut waren.
Gruß
Anneliese
Schumacher
-----Original
Message-----
Date: Sun, 15 May 2011 12:43:46 +0200
Subject:
[Regionalforum-Saar] Eisenbahn nach Bingerbrück
From:
Rolgeiger(a)aol.com
To: regionalforum-saar(a)genealogy.net
Salü,
weiß jemand,
wann die Eisenbahnstrecke nach Bingerbrück zweispurig
wurde?
Ich vermute mal, daß sie ursprünglich nur
einspurig war - wenn nur "alle Gebott" ein Zug fuhr, rentiert
sich zweispurig nicht so sehr.
Aber wann fand der
Ausbau statt?
Danke
Roland
Geiger
Date: 2011/05/15 15:03:25
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>
Guten Tag!
Die
Veranstaltung war mit ca. 120 Personen gut besucht. Dazu kamen noch etwa
60 Darsteller, die in Kleidung der verschiedenen Epochen eine
Querschnitt durch die Zeiten zeigten.
Wohltuend fiel auf, dass diese Darsteller
allergrößten Wert auf Authenzität legten, z. B. waren die Gewänder aus
selbst gesponnener und gefärbter Wolle gewebt (ebenfalls selbst), die
Lederschuhe in mühevoller Arbeit im Stil ihrer Zeit von Hand
angefertigt. Der Bogen spannte sich von keltischen Fürsten und Kriegern
sowie Frauen des niederen Standes über römische Soldaten aus drei
verschiedenen Epochen, Amphoren schleppende Sklaven, merowingische
Fürsten, fränkische Mütter (der Kleine mit den Holzschuhen hat allen die
Show gestolen :-)))) , Balduin von Luxemburg. Cusanus bis zu Rittern und
Fürsten sowie Bauern in Nohfelder Tracht aus jüngerer Zeit.
Sie alle untermalten 2 1/2 Stunden Vortrag des Dr.
Manfred Peter (die Grußworte zu Beginn bitte zeitlich hinzurechen), der
auch sämtliche Darsteller zusammengetrommelt hatte und die Veranstaltung
prägte. Zufällig anwesenden Vertretern der UNESCO bot sich zumindest ein
buntes Bild, das die lange Geschichte der Region teilweise gut
veranschaulichte.
Ungenauigkeiten und auf die
eigene Theorie reduzierten oder "gedehnten" Fakten in den 5 X
500 Jahren dürften den wenigsten aufgefallen sein. (Mir leider schon!
)
Sinn sollte nach Aussage des Herrn Feldkamp
(Kulani) sein, den Stolz auf die eigene Vergangenheit zu fördern und
auch nicht Geschichtsinteressierten einen Zugang zu ermöglichen. Zudem
glaubten viele Saarländer, ihr Land sei keinen Besuch wert. Dem solle
entgegengewirkt werden.
Ob viele
Menschen anwesend waren, die so denken, kann ich kaum beurteilen, auch
wenn es mir schwerfällt zu glauben, dass sie dann Samstag nach
Otzenhausen fahren. Die Kostüme waren zweifellos beeindruckend, die
Gruppen, die solches herstellen und tragen, bewundernswert.
Die Organisation einer solchen Veranstaltung
(anschließend gab es ein 5-Gang-Menü aus 5 Epochen) ist aller Ehren
wert, einiges, was als Geschichte des Landes erzählt wurde, sehe ich
allerdings völlig anders, bzw. es ist anders belegt.
-----Original Message-----
Date: Sun, 15
May 2011 12:45:52 +0200
Subject: [Regionalforum-Saar] otzenhausen
gestern morgen
From: Rolgeiger(a)aol.com
To:
regionalforum-saar(a)genealogy.net
Salü,
wer hat gestern morgen in
Otzenhausen die Veranstaltung der KulanI besucht und weiß etwas darüber
zu berichten?
Roland
Geiger
Date: 2011/05/15 19:05:55
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>
Hallo!
Am 13. und
14. Mai fand das 19. pfälzische und 4. saarländische Burgensymposion
statt. Auf alle Vorträge einzugehen würde wohl etwas zu weit führen,
daher beschränke ich mich auf eine kurze Darstellung der
Auftaktveranstaltung.
Nach einer Führung über
das Homburger Schloß (,die nicht alle rechtzeitig erreichten, weil sie
am falschen Zugang warteten), Führte das "städtische Aufgebot
1462" verschiedene Schußwaffen aus unterschiedlichen Epochen vor -
natürlich nur mittelalterliche.
Wie z. B. eine
Hakenbüchse geladen und gefeuert wurde, hatte kaum einer vorher so
unmittelbar erleben können - einschließlich des ungeheuren Lärms, den
eine solche Waffe macht. Die Warnungen und die Aufforderung, vor dem
Schuß die Ohren zuzuhalten, waren sehr angebracht.
Zum Abschuß der relativ kleinen Kanone brauchte es
vier Mann und eine Frau - ja, auch Frauen dienten schon damals an der
Waffe. Davon habe ich dann im Interesse meiner Ohren keine Fotos mehr
gemacht. Wie es wohl früher öfter der Fall war, so gab es auch hier
einige Fehlzündungen, d.h. das Pulver verbrannte, aber die Kugel (aus
Heu zusammengepackt) blieb im Lauf.
Alles in allem: tolle Sache, aber seeeeehr
laut!
Anneliese Schumacher
Date: 2011/05/16 09:47:39
From: Elmar Peiffer <e.peiffer(a)gmx.net>
Hallo,
der Darstellung von Frau Schumacher kann ich zustimmen. Die Absicht der Initiatoren ist sicher lobenswert, aber bei den Anwesenden musste keine Überzeugungsarbeit mehr geleistet werden. Mit solchen an sich guten Präsentationen sollte man diejenigen aufsuchen (aktuelle Sprache: "mitnehmen"), die noch überzeugt werden sollen: dort wo sie sich befinden (Marktplätze, Schulen, Festveranstaltungen, Jugendzentren usw.) Zu der Authentizität und zur wissenschaftlichen Genauigkeit hat Frau Schumacher ja schon etwas gesagt.
Gruß
Elmar Peiffer
Anbei 2 Fotos von der Veranstaltung
=================================================================================
-------- Original-Nachricht --------
> Datum: Sun, 15 May 2011 15:03:18 +0200
> Von: "anneliese.schumacher(a)t-online.de" <anneliese.schumacher(a)t-online.de>
> An: regionalforum-saar(a)genealogy.net
> Betreff: Re: [Regionalforum-Saar] otzenhausen gestern morgen
> _______________________________________________
> Regionalforum-Saar mailing list
> Regionalforum-Saar(a)genealogy.net
> http://list.genealogy.net/mm/listinfo/regionalforum-saar
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Date: 2011/05/18 00:19:35
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
gestern in der SZ:
Kämpferisch und schmeichelnd
Lebendige Zeitreise durchs St. Wendeler Land
Das Geschichtsprojekt „St. Wendeler Land steinreich: Beispiel einer
2500-jährigen europäischen Kulturentwicklung“ ist mit einem Aktionstag in der
Europäischen Akademie in Otzenhausen gestartet. Erzähler Manfred Peter und 60
historisch gekleidete Gruppen unternahmen mit 200 Besuchern eine Zeitreise durch
2500 Jahre Kulturgeschichte.
Von SZ-Mitarbeiter Frank Faber
Otzenhausen. So kann Geschichte zum Erlebnis werden: Bildhaft wie in
einem Historienfilm präsentierten Erzähler Manfred Peter und die authentischen
Akteure die mehr als 2500-jährige Geschichte der Region. Welche großen Epochen
und Ereignisse, welche Persönlichkeiten haben die Geschicke des St. Wendeler
Landes beeinflusst? Zum Anfassen ließ Peter die Vergangenheit, unterteilt in
fünf Epochen, wieder auferstehen.
„Die Frühlaténezeit ist der Beginn der eigentlichen Keltenzeit, und sie hat
in diesem Gebiet begonnen“, blickte Erzähler Peter in die Zeit der Kelten (etwa
500 bis 25 vor Christus) zurück. Er berichtete vom Bau der Ringwälle und von
einer Region, die sich durch Erzverarbeitung Wohlstand erlangt habe. Dies
belegten die Fürstengräber in Schwarzenbach. Der treverische Fürst Indutiomarus
gilt laut Peter als der Herr des Ringwalls. „Mit ihm verbinden sich der
gewaltige Ausbau des Hunnenrings in der Form, wie wir ihn heute kennen, sowie
der zähe Widerstand gegen die römische Eroberungspolitik“.
Damit spannte er den Bogen von der Keltenzeit zur militärisch geprägten
Epoche der Römer (25 bis 496 n. Chr.). „Die nicht unbedeutende Stadt Wareswald
verdankt letztlich militärstrategischer Überlegungen ihre Gründung“, schilderte
Peter. In Zeiten der Völkerwanderung (fränkische Epoche 496 bis 962) kam der
irische Mönch St. Wendelin in die Region. Der Legende nach befand er sich
auf dem Rückweg einer Pilgerreise nach Rom und wurde im St. Wendeler Land als
Einsiedler sesshaft. In der Nähe der Einsiedelei habe sich ein Kloster befunden,
dessen Mönche ihn gebeten haben sollen, ihr Abt zu sein. „Bei dem Kloster kann
es sich nur Tholey gehandelt haben“, sagte Peter.
Die Lebensgeschichte von Kardinal Nicolas Cusanus stand im Mittelpunkt der
Zeit des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (962 bis 1500). „Er
versuchte, aus St. Wendel ein Unterbistum mit eigenem Bischof zu machen“,
schilderte Peter. Daneben habe er die Stadt durch Stiftungen sozial und im
Bereich der Bildung unterstützt.
Graf Josef Anton von Dagstuhl stand in der europäischen Epoche für die adlige
Gesellschaft. Rund um Nohfelden wurde Kupfer abgebaut, Köhler gingen in
Walhausen ihrer Tätigkeit nach, Rötelkrämer in Oberthal.
„Mich hat die große Bandbreite an Geschichten überrascht. Die Art und Weise,
wie sie aufbereitet wurden, war sehr gut“, lobte Besucher Hans Schmitz aus
Oberthal. „Wir müssen unsere kulturellen Schätze und Reichtum dokumentieren und
sie den Leuten näher bringen“, meinte Landrat Udo Recktenwald. Sein Vision:
Aufbauend auf der Geschichte und dessen Sehenswürdigkeiten solle der Landkreis
zu einer Tourismusregion werden. „Wir sind eine geschichtsträchtige Region,
landschaftlich reizvoll und mit weltoffenen Menschen. Wir sind wer, und keine
Randregion“, betonte Recktenwald. „Wir sind eine geschichts-
trächtige Region, landschaftlich reizvoll und mit weltoffenen Menschen.“
Landrat Udo Recktenwald
Auf einen Blick
Das Projekt „St. Wendeler Land steinreich: Beispiel einer
2500-jährigen Kulturentwicklung“ will kulturelle Besonderheiten des St. Wendeler
Landes benennen und miteinander verbinden. Unter Federführung der
Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land (Kulani) und in Zusammenarbeit mit
der Europäischen Akademie Otzenhausen sowie des Forums Europa wird dieses Jahr
eine Veranstaltungsreihe fortgesetzt, in der Besonderheiten aufgegriffen werden.
Vertiefende Konferenzen sind für den 3./4. September (keltische Epoche), 8./9.
Oktober (römische Epoche), 12./13. November (fränkische Epoche) sowie 2012
(Epoche des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und europäische Epoche)
vorgesehen. frf
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Date: 2011/05/22 21:23:33
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Zimmermann, Clemens; Hudemann, Rainer; Kuderna, Michael
(Hrsg.): Medienlandschaft Saar. von 1945 bis in die Gegenwart [3 BD.: Bd.
1 Medien zwischen Demokratisierung und Kontrolle (1945-1955); Bd.
2 Medienpolitik und mediale Strukturen (1955-2005); Bd. 3 Mediale
Inhalte, Programme und Region (1955-2005)]. München:
Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2009. ISBN 978-3-486-59170-5; XVIII, 1529 S.;
EUR 49,80.
Inhaltsverzeichnis: <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/media/beitraege/rezbuecher/toc_13857.pdf>
Rezensiert
für H-Soz-u-Kult von: Edgar Lersch, Institut für Medien, Kommunikation &
Sport, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg E-Mail:
<edgar.lersch(a)t-online.de>
Die Herausgeber der ungewöhnlich
opulenten Veröffentlichung, die einen sehr eng umgrenzten Kommunikationsraum
behandelt, bekunden in der Gesamteinleitung, dass ein so "umfang- wie
facettenreiches Werk über die 'Medienlandschaft Saar' seit 1945" sowohl "die
großen Linien der medialen Nachkriegsentwicklung" wie die sich "schon bei
einem flüchtigen Hinsehen" offenbarenden "spezifischen Ausprägungen und
Abweichungen" (I, S.1) abbilden solle. An dieser Maxime soll es im Folgenden
gemessen und eingeordnet werden. Ein detailliertes Eingehen auf die
1500-seitige Darstellung, die sich in viele Einzelthemen verzweigt, ist
nicht möglich, wo doch bereits die unerlässliche Skizzierung des Inhalts
fast den vorgegebenen Rahmen zu sprengen droht.
Band eins präsentiert
eine Gesamtdarstellung der Entwicklung von Presse und Rundfunk im Kontext der
französischen Besatzungsherrschaft seit 1945 bzw. der vorübergehenden engeren
politischen sowie wirtschaftlichen Anbindung des Saargebiets an Frankreich
bis zur Abstimmung über das Saarstatut und der Rückgliederung an die
Bundesrepublik Deutschland, die zum 1. Januar 1957 vollzogen
wurde.
Die Bände zwei und drei beschäftigen sich mit der Mediengeschichte
des Saarlandes zwischen 1955 und 2005, in der dieses Bundesland wieder
Teil der Medienordnung und medialen Gesamtentwicklung Westdeutschlands
war. Behandelt werden die periodische Presse und der Rundfunk: Die
Produktion und/oder Distribution von Buch und Film kommen nicht vor, was das
ganze Unternehmen zum eigenen Nachteil auf ein
publizistikwissenschaftliches Medienkonzept einengt.
Der zweite Band
analysiert zunächst allgemeine - saarlandbezogene - medienpolitische und vor
allem institutionen- bzw. organisationsgeschichtliche Entwicklungen von
Rundfunk und Presse - Zeitschriften und Anzeigenblätter eingeschlossen. Im
zweiten Teil folgen Beiträge zur Binnen- und Außenkommunikation von
"Saarländischem Rundfunk" (SR) und "Saarbrücker Zeitung" (SZ). Letztere
etablierte sich spätestens ab den 1970er-Jahren als Monopolzeitung nach dem
Ende der in der 'Franzosenzeit' (1945-1955/56) bestehenden Vielfalt. Im
Gesamtwerk konzentriert sich die Pressegeschichte bzw. -analyse somit
im Wesentlichen auf die SZ. Eine Darstellung der Hörerforschung im SR
und ein dritter Teil mit Aufsätzen zu "Berufsorganisation und
Berufsbilder" schließen sich an.
Im dritte Band, "Mediale Inhalte,
Programme und Region" überschrieben, werden in drei Beiträgen Aspekte der
Programmgeschichte des SR und in sechs weiteren "Inhalte und Angebote in der
Printpresse" behandelt. Neben einer zwangsläufig allgemein gehaltenen Analyse
des Wandels in der "Berichterstattung" der SZ und einem Beitrag über die
Veränderungen von deren Visualisierungsstrategien widmen sich drei
inhaltsanalytische Studien merkwürdigerweise der Berichterstattung und
Kommentierung der Migrationsproblematik.[1] Im letzten Teil der
Gesamtdarstellung geht es um den spezifischen Umgang der Saarpresse bzw. des
Rundfunks mit der Region sowie um die Wahrnehmung und Kommentierung von
"Neuen Sozialen Bewegungen" durch die SZ. Alle drei Bände werden von den
Herausgebern eingeleitet, jeweils an deren Ende formulieren sie ein Resümee
sowie am Schluss des dritten Bandes ein "Gesamtresümee des Forschungsprojekts
und der Forschungsfragen" (III, S.529ff.).
Im Folgenden wird bei der
Einschätzung des Projekts bzw. der Publikation zwischen dem ersten und den
beiden nachfolgenden Bänden unterschieden. Die im ersten Band ganz auf die
französische Phase konzentrierten Forschungen beschreiben und analysieren
Presse und Rundfunk im Kontext der politischen und der sonstigen sich auf
alle Bereiche des wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Lebens
auswirkenden Sonderentwicklungen im Saargebiet. Als solche sind sie Teil
der Nachkriegsgeschichte und stehen für sich, darüber hinaus sind
sie mögliche Ursachen für Folgewirkungen in der Zeit danach.
Die
Ergebnisse materialgesättigter (Neu-)Darstellungen und Analysen
der Medienlandschaft Saar korrigieren unter anderem bisher
offene Forschungsfragen im Bereich des Rundfunks[2] sowie hartnäckig aus
dem Abstimmungskampf in Erinnerung gebliebene Ansichten über
angebliche französische Pressionen auf die mediale Berichterstattung nicht
nur in dieser Zeit. Ausgewählte Analysen des Programmangebots im
Rundfunk belegen eine eigenständige, keineswegs der französischen
Oberhoheit geschuldete Auseinandersetzung mit der Kultur des Nachbarlandes.
Sie legte die Basis für die allerdings eher überschätzte
Brückenfunktion, die der spätere SR im Rundfunkwesen zwischen Deutschland und
Frankreich einnehmen sollte. Trotz der zeitweiligen Sonderstellung der SZ
mit französischer Teilhaberschaft förderten die Franzosen eine
plurale Zeitungslandschaft mit Parteizeitungen, die aber nach der
Rückgliederung bald ein Ende fand. Sehr lesenswert ist das Kapitel von
Andreas Fickers über die vor allem von französischer Seite betriebenen
privaten Rundfunkaktivitäten ("Tele-Saar" und "Europe 1") im Saarland. Die
vom Autor selbst als "soap opera" (S. 305) titulierte Abhandlung
zeichnet die von politischem Kalkül, privaten
Geschäftsinteressen, supranationaler Technologiepolitik usw. geprägte,
schier undurchschaubare Geschichte mit einigen Fernwirkungen auf die
Entstehung des privatkommerziellen Sektors in der Bundesrepublik
nach.
Für die Bände zwei und drei fehlt den Herausgebern ein
überzeugendes Konzept dafür, wie die 50 Jahre Medienentwicklung des
kleinsten Flächenlandes der Bundesrepublik in anschlussfähiger
und aussagekräftiger Weise so abzuhandeln wären, dass sich das Besondere
der regionalen Medienentwicklung in der allgemeinen
bundesrepublikanischen spiegeln könne. Dabei ist von vorneherein schon der
Anspruch überzogen, dies gerade am kleinsten Flächenland der Republik
exemplifizieren zu wollen.
Ein weiteres Manko kommt hinzu: Eine
wohldurchdachte Analyse der Verhältnisse hätte sich genauer an die
vorhandenen - leider nicht immer befriedigenden - Erkenntnisse zur
bundesrepublikanischen Rundfunk- und Pressegeschichte als integrierendes
Forschungsdesign anlehnen müssen. Daraus hätte sich dann entweder ein Konzept
für eine kompaktere - und damit leichter rezipierbare - Darstellung oder eine
solche entwickeln lassen, die präziser die Vergleichspunkte bestimmt hätte.
Soweit die Einzelbeiträge den groben Rahmen der allgemeinen
institutionellen Entwicklungen verlassen, beschäftigen sie sich keineswegs
mit den zentralen Fragestellungen, an denen Identisches und Eigenständiges
und Spezifisches sich klarer aufzeigen ließen.
Vielmehr lassen der
Zuschnitt und die Auswahl der Themen eine gewisse Beliebigkeit erkennen. So
fragt man sich zum Beispiel bei den Aussagenanalysen der SZ, warum gerade die
Migrantenproblematik anstelle etwa des Niedergangs der für das Saarland
zentralen Bergbau- und Schwerindustrie ausgewählt wurde. Ähnlich beliebig
erscheinen die Abschnitte über die Binnen- und Außenkommunikation, in denen
liebevoll der Aufbau der Pressearchive bzw. die Hörerforschung des
SR nachgezeichnet werden. In diesen Bereichen, in denen keine
gravierenden Unterschiede zum Zeitungswesen und der Rundfunkproduktion des
restlichen Westdeutschland festzustellen sind, ermöglichten die
beschränkten Ressourcen keine Pionierleistungen. Die Vergleichsergebnisse
fallen auch deshalb nicht eindeutig aus, weil für etliche der
angeschnittenen Themen, die die Geschichte etwa der Binnenorganisation und
den alltäglichen Ablauf im Zeitungs- bzw. Produktions- und
Sendebetrieb beschreiben, entsprechende und erst recht repräsentative Studien
fehlen. Kein Wunder also, dass die Herausgeber in ihren
resümierenden Einschätzungen, dass entweder die Saarmedien im Mainstream
lägen oder sich unterschieden bzw. sogar Pionierfunktionen übernommen hätten,
auf eher hilflos anmutende Vermutungen angewiesen bleiben (vgl. etwa II,
S. 443; III, S. 523; III, S. 552).
Dies gilt auch für das Thema
"Medien und Region". Hier scheint allenfalls die SZ eine den Besonderheiten
des Kommunikationsraums geschuldete Regionalberichterstattung entwickelt zu
haben. Wenig überzeugend sind Versuche, regionalspezifische Besonderheiten
der politischen Kultur herauszuarbeiten: so über die
unterentwickelte Fähigkeit der Saarländer zur Konfliktartikulation im
Zusammenhang mit der Migrantenproblematik (III, S. 325f.) oder der Versuch,
das konservativ bis reaktionär-autoritäre Gehabe
saarländischen Führungspersonals in Politik und Medien der 1950er-Jahre (II,
S. 391ff.) zumindest partiell als spezifisch regionales Phänomen zu
qualifizieren.
Fazit: Besonders gelungen und weiterführend erscheinen vor
allem die Studien zur 'französischen Phase' im ersten Band. Die
Folgebände versammeln viele wichtige neben marginalen Einsichten. Als
Grundlage bzw. Ausgangspunkt für weitere, insbesondere vergleichende Studien
zur regionalen Vielfalt der deutschen Medienlandschaft sind sie
gleichwohl wertvoll. Solchen Studien müssten allerdings andere
Konzeptualisierungen zugrunde liegen, etwa eine kulturgeschichtliche
Perspektive, die in dem zu rezensierenden Werk weitgehend
fehlt.
Anmerkungen: [1] Hinzu kommt eine vergleichende Untersuchung
über den Umgang mit der Halbstarken/Blousons-Noir-Problematik in der SZ und
in 'Le Républicain Lorrain', dem tonangebenden Blatt im benachbarten
Departement Moselle zwischen 1956 und 1962. [2] Heribert Schwan, Der
Rundfunk als Instrument der Politik im Saarland 1945-1955, Berlin
1974.
Diese Rezension wurde redaktionell betreut von: Christoph
Classen <classen(a)zzf-pdm.de>
URL zur Zitation dieses
Beitrages <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2011-2-145>
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Date: 2011/05/23 22:02:20
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Speitkamp, Winfried: Ohrfeige, Duell und Ehrenmord. Eine Geschichte
der Ehre. Stuttgart: Reclam 2010. ISBN 978-3-15-010780-5; geb.
mit Schutzumschlag; 366 S.; EUR 24,95.
Rezensiert für H-Soz-u-Kult
von: Florian Kühnel, Exzellenzcluster "Religion und Politik in den
Kulturen der Vormoderne und der Moderne",
Westfälische-Wilhelms-Universität Münster E-Mail:
<florian.kuehnel(a)uni-muenster.de>
"Dieses Buch will zeigen, was
Menschen unter Ehre verstanden haben und warum sie ihnen wichtig war. Es ist
ein Buch über die Unvermeidlichkeit von Ehrvorstellungen" (S. 22). So umreißt
Winfried Speitkamp sein Programm. Um die kulturübergreifende Bedeutung von
Ehre aufzuzeigen, analysiert er ihren Entwicklungsverlauf von den homerischen
Epen bis in die moderne Nachkriegsgesellschaft. Dabei geht es ihm nicht
zuletzt darum, das weit verbreitete Narrativ eines mit Beginn der
Moderne zunehmenden Bedeutungsverlusts der Ehre zu relativieren. Es
versteht sich von selbst, dass eine derart dimensionierte Untersuchung in
erster Linie auf Basis von Fachliteratur durchgeführt werden
konnte.
Speitkamp beginnt seine Untersuchung mit einem Exkurs, einer
"Geschichte der Ohrfeige". Als Mittel der Demütigung bedeute der physische
Akt der Ohrfeige vor allem einen Angriff auf die Ehre. Wegen
der kulturübergreifenden Bedeutung von Ehre sei daher die Ohrfeige
eine "zeitübergreifende und offenbar auch transkulturelle Praxis" (S.
67). Doch während die Ohrfeige in der Vormoderne dazu gedient
habe, ständische Hierarchien zu reproduzieren (S. 33f.), könne sie in
der modernen Gesellschaft dazu in der Lage sein, soziale
Hierarchien umzukehren (S. 62ff.).
Der chronologisch erste Teil widmet
sich der Entwicklung der Ehre bis ins 19. Jahrhundert, beginnend mit dem
"Anfang aller Deutung" (S. 71), der Ilias. In der homerischen Gesellschaft
sei Ehre hauptsächlich agonal angelegt gewesen, bevor sich unter dem Einfluss
griechischer Philosophie und des Christentums Vorstellungen von innerer Ehre
ausgebildet hätten. In Mittelalter und Früher Neuzeit sei Ehre weiterhin der
grundlegende Bezugsrahmen geblieben, auch wenn sich für die verschiedenen
sozialen Gruppen in der sich ausdifferenzierenden Gesellschaft
unterschiedliche Ehrvorstellungen entwickelten. Im Zuge des
Individualisierungsprozesses hätten dann zunehmend Formen von individueller
und innerer Ehre an Bedeutung gewonnen.
Im darauf folgenden Abschnitt
wendet sich Speitkamp der Kultur der Ehre im 19. Jahrhundert zu. Dabei sieht
er in der 'Verbürgerlichung' des Duells einen deutlichen Hinweis auf die
Herausbildung eines allgemeinen bürgerlichen Ehrbegriffes, der nicht mehr
nach ständischen Grenzen differierte. Gleichzeitig, so Speitkamp, sei die
Vorstellung von Ehre mit Beginn der Kriege gegen Napoleon immer stärker auf
'die Nation' ausgeweitet worden, bis sie schließlich im Versailler Vertrag in
"die niederschmetternde Empfindung absoluter nationaler Schmach" gemündet
sei (S. 160). Trotz verschiedentlich vorgebrachter Kritik am Kult der
Ehre sei ihre grundsätzliche Geltung jedoch niemals in Zweifel
gezogen worden.
Im Zeitalter der Weltkriege habe sich dann ein
regelrechter Ehrenkult entwickelt. Allerdings sei die individuelle Ehre
nahezu vollständig von der kollektiven Ehre einer abstrakten Gemeinschaft
abgelöst worden. Nur die Teilhabe an Ehre habe die "Integration in den Staat"
ermöglicht, wodurch im Gegenzug der Entzug von Ehre zum "Ausschluss aus
der Gemeinschaft" geführt habe (S. 203). Die Kennzeichnung jüdischer
Bürger mit einem gelben Stern sei so "gewissermaßen das Gegenteil der
Ehrung" gewesen (S. 203).
Rufen die teilweise etwas schematischen
Aussagen über 'die Ehre' bis zu dieser Stelle im Buch allenfalls eine gewisse
Skepsis hervor, so stellt sich bei der Charakterisierung der Behandlung der
Juden im Nationalsozialismus als "Schmähung und Entehrung" (S. 203)
ein wirkliches Unbehagen ein. Es erscheint doch fraglich, ob dieser
Aspekt der Geschichte angemessen mit Begrifflichkeiten von Ehre und
Ehrentzug beschrieben werden kann. Das Problem wird auch nicht dadurch
behoben, dass Speitkamp Ehrkonflikte im 'Dritten Reich' als eine "reale
soziale und politische Praxis" von teilweise "existenzieller
Bedeutung" beschreibt - zumal er mit der Abgrenzung und Abqualifizierung
von Ehrkonflikten anderer Zeiten als "bloß symbolische" (ebd.)
die grundlegende gesellschaftliche Bedeutung symbolischer Kommunikation
für die beteiligten Akteure verkennt.
Insgesamt bleibt offen, was als
'Ehre' verstanden wird. Speitkamp selbst stellt die Frage, wie Ehre
gleichzeitig "Gegenstand der Untersuchung" und "analytische Kategorie" sein
kann (S. 12), gibt hierauf aber keine Antwort. Explizit wendet er sich gegen
einen Kulturrelativismus, der von der "soziokulturellen Bedingtheit von
Werten und Normen" ausgeht (S. 281, ähnlich S. 319). 'Ehre' sei, wenn schon
keine anthropologische, so doch wohl zumindest eine "empirisch feststellbare
soziale Konstante" (S. 17, ähnlich S. 319), auf die keine Gesellschaft
verzichten könne (S. 315). Zur gleichen Zeit sei 'Ehre' aber auch ein
"offenes, wandelbares kulturelles Konzept" (S. 22), dessen "Inhalte" sich
ständig änderten (S. 67, 139, 314): "Ehre ist ein Chamäleon. [...] Ständig
wechselt sie nicht nur die Farbe und das Aussehen, sondern auch den Inhalt
und den Namen. Und doch geht es im Kern um dasselbe." (S. 319) Was aber
diesen Kern ausmacht, wird nicht klar. An verschiedenen Stellen im Verlauf
des Buches bleibt fraglich, warum bestimmte kulturelle Praktiken unter
die Kategorie 'Ehre' fallen, andere aber nicht. Speitkamp lässt daher
in Bezug auf die Ehre auch bewusst offen, "was immer man darunter
konkret versteht" (S. 10f., ähnlich S. 320).
In anderen Passagen
hingegen arbeitet er sehr sorgfältig gegen gängige Klischees an. Dies ist
besonders im Abschnitt über die Ehre von Migranten in Deutschland der Fall.
Dem gängigen Deutungsmuster nach würden fremde, häufig mediterrane
Ehrvorstellungen "quasi nach Deutschland importiert" und gerieten dann mit
westlichen Werten in Konflikt. Die Probleme, beispielsweise Ehrenmorde an
Geschwistern, resultierten demnach aus der Unvereinbarkeit zwischen
archaischen und modernen Kommunikationscodes. Zu Recht kritisiert Speitkamp,
dass die Verwendung des Ehrbegriffs in der Öffentlichkeit in diesem
Zusammenhang "nicht sehr sorgfältig" bzw. "zu plakativ" sei (S. 275f.). Denn
bei der 'Migrantenehre' handle es sich gerade nicht um ein traditionales
Relikt aus einer eigentlich längst vergangenen Welt, "sondern [um] ein
neues, hybrides Produkt" (S. 269). Diese spezifischen Ehrvorstellungen
mit ihren oft äußerst gewalttätigen Konsequenzen seien eine Folge
der kulturellen Unsicherheit bzw. der "Grenzsituation zwischen
den Kulturen", in der sich viele Migranten befänden. Sie resultierten
damit aus einer "spezifische[n] Konstellation der Moderne" (S. 277) und
hätten also "weit mehr mit der Gegenwart als mit Tradition und Vergangenheit
zu tun" (S. 268).
Mit diesen Abschnitten führt Speitkamp deutlich vor
Augen, wie wichtig es ist, 'Ehre' in historischer Perspektive differenziert
zu betrachten. Das Beziehungsgefüge, in das Ehrpraktiken eingebunden sind,
ist in aller Regel zu komplex, als dass man ihm mit eindimensionalen
Erklärungen gerecht werden könnte. Gleichzeitig zeigt das Buch aber auch,
welche Grenzen dem Versuch, "[e]ine Geschichte der Ehre" zu schreiben,
gesetzt sind. Trotz der vielen interessanten Denkanstöße, die es liefert,
bleibt das Problem bestehen, dass es nicht möglich ist, 'die Ehre'
als überzeitliche Konstante zu untersuchen.
Diese Rezension wurde
redaktionell betreut von: Ewald Frie
<ewald.frie(a)histsem.uni-tuebingen.de>
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Beitrages <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2011-2-151>
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Date: 2011/05/26 17:59:40
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Halbtagesexkursion:
Wo die Saar am
schönsten ist.
Natur- und
Kulturdenkmäler von Heiligen, Kelten, Römern und
Preußen
Termin: Samstag, den 18. Juni
2011
Stationen sind Mettlach,
Saarhölzbach, Saarhausen, Taben-Rodt, Kastel, Freudenburg,
Serrig
Treffpunkt:
12.50 Uhr in Saarbrücken, Parkplatz Waldhaus im
Meerwiesertalweg
Ende ca. 19.00
Uhr
KOSTEN: Die Teilnehmergebühr beträgt
27 Euro.
Anmeldung bis
spätestens 11. Juni 2011. Angemeldet ist man mit Eingang der Einzahlung der
Teilnehmergebühr auf das Konto des Historischen Vereins für die Saargegend: Kto.
90034299 bei der Sparkasse SB (BLZ: 590 501 01), Stichwort: Saarschön.
Mindestteilnehmerzahl ist 15,
Maximalteilnehmerzahl ist 19. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihrer
Eingänge berücksichtigt.
HINWEIS: Der Historische Verein für
die Saargegend begrenzt seine Haftung bei Fahrlässigkeit für Schäden, die nicht
Körperschäden sind, auf den dreifachen Reisepreis soweit ein Schaden weder
vorsätzlich noch grob fahrlässig herbeigeführt wird oder soweit der HV für
entstehende Sachschäden allein wegen des Verschuldens eines Leistungsträgers für
einen Reisenden verantwortlich ist.
Mit freundlichen
Grüßen
Renate Lang-Koetz /
Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Archäologie und
Kunstgeschichte
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Date: 2011/05/26 18:00:20
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Einladung zu dem
Vortrag „Das Amt und die
Vergangenheit“
Deutsche Diplomaten
im Dritten Reich und in der Bundesrepublik mit Prof. Dr.
Norbert Frei am Dienstag, 31. Mai
2011 , 18:00 Uhr im Haus der Stiftung Demokratie Saarland, Bismarckstr. 99,
66121 Saarbrücken
Im Frühjahr 2005 berief der damalige
Bundesaußenminister Joschka Fischer nach heftigem Streit über die von ihm
geänderte „Nachrufpraxis“ des Auswärtigen Amts eine fünfköpfige Unabhängige
Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Ministeriums im Dritten
Reich und in der frühen Bundesrepublik. Mehr als ein Jahr später, unter Fischers
Nachfolger Frank-Walter Steinmeier, konnte die Kommission ihre Arbeit
aufnehmen. Im Oktober 2010 überreichte sie ihren als Buch veröffentlichten
Bericht dem amtierenden Außenminister Guido Westerwelle.
Norbert Frei, Lehrstuhlinhaber für
Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, war
Mitglied der Historikerkommission. Er spricht über „Das Amt und die
Vergangenheit. Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik“ –
und über die heftige öffentliche Debatte, die es ausgelöst
hat.
Der Referent: Prof. Dr. Norbert
Frei,
geb. 1955 in Frankfurt am Main. Von
1973-1978 Studium der Neueren Geschichte, Politik- und
Kommunikationswissenschaft in München, dort auch Redakteursausbildung an der
Deutschen Journalistenschule; 1979 Promotion, 1995 Habilitation an der
Universität Bielefeld.
Von 1979-1997 wissenschaftlicher
Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte, München, von 1985 bis 1986 John F.
Kennedy-Fellow an der Harvard University, Cambridge/Mass und von 1995 – 1996
Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Seit 1997 Inhaber des Lehrstuhls für
Neuere und Neueste Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum, von 1999 bis 2001
geschäftsführender Leiter des Historicums der Fakultät für
Geschichtswissenschaft und von 2001 bis 2003 Dekan der Fakultät für
Geschichtswissenschaft.
Von 1987 bis 1997 war Norbert Frei
Redaktionsmitglied der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte und Redakteur der
Schriftenreihe der Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, seit 1999 ist er
Vorsitzender des Wissenschaftlichen Kuratoriums der Stiftung Gedenkstätten
Buchenwald und Mittelbau-Dora. Zahlreiche Veröffentlichungen zur
NS-Vergangenheit.
Mit freundlichen Grüßen
Christa Reidenbach
Stiftung Demokratie Saarland
Bismarckstr. 99
66121 Saarbrücken
Tel.: 0681/90626-10
Fax.: 0681/90626-25
eMail:
c.reidenbach(a)stiftung-demokratie-saarland.de
www.stiftung-demokratie-saarland.de
|
Date: 2011/05/26 18:04:28
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
weitergeleitete Email:
Liebe Mitglieder und Freunde des historischen Vereins zur Erforschung
Schaumberger Landes Da wir in den letzten zwei Jahren die keltischen
Funde ( Bronzekessel,
Tholix) in unserem
Museum Theulegium
herausheben, möchte ich Sie aktuell auf eine besondere Sendung hin
weisen: "Neues von den alten Kelten" – und den jungen Keltinnen.
So müsste es heute korrekt heißen. Am Freitag, dem 27.05.2011 ist
die Erstausstrahlung in der Serie " Planet
Wissen" in BR-alpha um 21.45 Uhr. Es folgen Wiederholungen zu
anderen Zeiten auf anderen Sendeplätzen: SWR (Mo-Fr): 05:00 Uhr, WDR (Sa): 08:00
Uhr, WDR (Mo-Mi und Fr): 08:20 Uhr, BR (Mo-Fr): 12:30 Uhr, RBB (Mo-Fr):14:15
Uhr. Genaueres erfahren Sie hier im Internet.
Im Anhang ein kleiner Bildausschnitt. Viel Vergnügen wünscht
Ihnen Dr. Wolfgang Hasler www.hasler.net
|
Date: 2011/05/27 20:05:42
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Bericht von: Christine Kleinjung/Davina Brückner/René Welter,
Historisches Seminar, Johannes Gutenberg-Universität Mainz E-Mail:
<kleinjun(a)uni-mainz.de>
Das Römisch-Germanische Zentralmuseum
Mainz, der Forschungsschwerpunkt Historische Kulturwissenschaften und der
Arbeitsbereich Mittelalterliche Geschichte der Universität Mainz luden
vom 14.-16. März 2011 zu einer interdisziplinären Konferenz mit dem Titel
"Das lange 10. Jahrhundert - struktureller Wandel zwischen Fragmentierung und
Zentralisierung, äußerem Druck und innerer Krise" ein. Die Tagung setzte bei
der Frage an, welche Wirkung äußerer Druck in Form von Ungarn-
und Normannenüberfällen in dezentralen Gebilden mit
personalisierter Herrschaft entfalten konnte. Ausgehend von einer
Neubewertung von "Staatlichkeit" und "Institutionen" sollte auch nach der
Rolle der äußeren Bedrohung auf die Entwicklungen und Krisen in den je
betroffenen Gebieten im 10. Jahrhundert nachgedacht werden. Im Fokus der
Tagung standen kleinere Einheiten der Gesellschaft wie Klöster,
Bischofsstädte, Adelssitze und Dörfer in West- und Mitteleuropa.
Die
Eröffnungssektion beschäftigte sich mit aktuellen Forschungsproblemen in
Bezug auf Zentralität, frühe Staatlichkeit und äußeren Druck im 10.
Jahrhundert. Ausgangspunkt war die Tradition der deutschen Forschung, dem
Sieg Ottos I. über die Ungarn 955 eine konstituierende Rolle bei der
"deutschen" Nationsbildung beizumessen. Die Tagungsorganisatoren CHRISTINE
KLEINJUNG und STEFAN ALBRECHT (Mainz) setzten sich in ihren Vorträgen jeweils
mit dieser Forschungstradition auseinander. Kleinjung problematisierte die
gängigen Deutungsmuster in Hinblick auf den Zusammenhang von innerer Krise
und äußerer Bedrohung am Beispiel der deutschen, französischen und englischen
Forschung. Sie regte einen Perspektivwechsel an, um die Gleichsetzung
von Stärke, Staatlichkeit und Zentralität zu überwinden. Gerade
starke Partikularkräfte mit eigenen Leitvorstellungen und Identitäten
könnten auch die "Stärke" eines politischen Systems ausmachen. Albrecht
widmete sich in einer intensiven Quellenanalyse der Frage, inwiefern
die Aufzeichnungen über die Ungarnstürme im ostfränkischen Reich zu
einer Identitätsbildung beitragen konnten. Es zeigte sich, dass es
durchaus Texte gibt, die die Ungarnstürme mit einer Aufforderung zur
Einheit verbanden und damit ein starkes Königtum unterstützten. Dem
gegenüber gibt es aber auch Texte, die zwar die Ungarnstürme mit
lokalen Ereignissen verknüpfen, aber keinen Konnex zu einem "nationalen"
oder "royalen" Überbau herstellen. Entscheidend sei, dass die Adressaten
die Erzählungen von den Ungarnstürmen als sinnvolle Erklärungsmuster
für lokalen strukturellen Wandel akzeptierten. Der mit den Ungarn
verbundene Aufruf zur Einheit stamme von Autoren, die ohnehin ein starkes
Königtum unterstützten.
Mit dem Einfluss nationaler Perspektiven
beschäftigen sich auch LÁSZLÓ RÉVÉSZ (Szeged) und PRZEMYSLAW URBANCZYK
(Warschau). Als Folgen der nationalen Perspektive der Forschung sah Urbanczyk
die Konstruktion einer vermeintlichen ethnischen Kontinuität und eine Art
Isolationismus, der bewirke, dass man die Anfänge des eigenen Staates als
Ganzes betrachte und äußere Einflüsse nur ungern zur Kenntnis nehme. Bei
der Frage nach der "Staatlichkeit" frühmittelalterlicher
großer territorialer Organisationen solle man sich auf die
Verschiedenheit dieser Systeme gegenüber Vorhergehenden konzentrieren und
nicht, wie es allzu oft geschehe, auf den darauf folgenden Zustand.
In den anschließenden Sektionen standen jeweils
gesellschaftliche Gruppen und Einheiten im Mittelpunkt, da nach den konkreten
Auswirkungen der Ungarn- und Normanneneinfällen und ihre eventuelle Bedeutung
für strukturellen Wandel im 10. Jahrhundert gefragt wurde. Wie sich
an vielen Vorträgen zeigte, ist dieser Einfluss sowohl in
der archäologischen als auch in der historischen Forschung nur schwer
zu bestimmen. Ob Burganlagen etwa zur Verteidigung gegen Ungarn
oder Normannen errichtet wurden, lässt sich aus den Grabungsbefunden oft
kaum erschließen, wie die Vorträge von PETER ETTEL (Jena) und ANNIE
RENOUX (Le Mans) zeigten. Jedoch lässt sich eine allgemeine Tendenz
zur Zentralisierung der Adelsherrschaften anhand des Burgenbaus im 10.
Und 11. Jahrhundert. Beide Referenten konnten keinen klaren Einschnitt
in der Entwicklung durch die Ungarn- bzw. Normanneneinfälle festmachen.
Ein Schwerpunkt der Tagung lag auf den Bischöfen und ihren
civitates. Mit den verschiedenen Funktionen neuerrichteter Bistümer
beschäftigte sich Ernst-Dieter Hehl in seinem Überblicksvortrag. Bischöfe
erscheinen in den Quellen immer wieder als erfolgreiche Verteidiger ihrer
Stadt gegen die Ungarn und Normannen, prominentes Beispiel aus
dem ostfränkisch-deutschen Bereich ist Ulrich von Augsburg. Aber auch
in Lothringen und Westfranken stieg der Einfluss der Bischöfe
offenbar während des 10. Jahrhunderts. CHARLES WEST (Sheffield)
demonstrierte dies am Beispiel von Trier. Die Bedrohungen und Angriffe durch
Ungarn und Wikinger, aber auch die Gewalt innerhalb der eigenen
Grenzen, führten eher zur Stärkung der bischöflichen Autorität, als das sie
diese bedroht hätten. In dem seit dem 9. Jahrhundert verbreiteten
Bischofsbild nimmt die bischöfliche Bautätigkeit einen wichtigen Rang ein,
der ideale Bischof vermehrt den Reichtum seine civitas und demonstriert den
Rang der Stadt in öffentlichen Bauten. MARTIN KROKER (Paderborn) und
RALPH RÖBER (Konstanz) stellten in ihren Vorträgen die
bischöflichen Bauprojekte in westfälischen Bischofssitzen (Kroker) und
Konstanz (Röber) vor. stellte in seinem Vortrag die Entwicklung der
westfälischen Bischofsitze vom 9. bis zum 11. Jahrhundert vor. Beide betonten
zwar die Funktionen der Repräsentation, Stärkung der wirtschaftlichen
Strukturen und Schutz vor Feinden. Der Einfluss der Ungarnstürme auf
die Bautätigkeit der Konstanzer Bischöfe könne aber laut Röber
weder nachgewiesen noch wiederlegt werden. Zu ganz ähnlichen Ergebnissen
kommt FRANK G. HIRSCHMANN in Bezug auf die lothringischen Bischofsstädte.
Aus archäologischer Sicht lässt sich über Verteidigungsanlagen
in Bischofsstädten kaum etwas sagen (JEAN JACQUES SCHWIEN).
Wie
wichtig die Einnahmen aus dem Fernhandel für die rege Bau-
und Stiftungstätigkeit im 10. Jahrhundert waren, betonte MATTHIAS
HARDT (Leipzig). Der Handel brach in Zeiten der äußeren Bedrohung
nicht zusammen. Im 10. Jahrhundert wurde durch die Erweiterung um
die östlichen Marken die Grundlage für einen regen Handel geschaffen.
Vom Fernhandel profitierten durch Zölle und Märkte insbesondere
die Herrscher und Bischöfe.
Neben den Angriffen auf Bischofsstädte
und Handelsplätze berichten die Quellen besonders häufig von Überfällen auf
Klöster. Auch wenn das Ausmaß der Angriffe und das Leid, das sie verursachten
nicht relativiert werden kann, so wird doch strukturell allzu oft eine
vermeintlich krisenhafte Entwicklung der jeweiligen Gemeinschaft mit der
äußeren Bedrohung in Zusammenhang gebracht. BERNHARD ZELLER (Wien)
hinterfragte in seinem Vortrag über St. Gallen den Zusammenhang zwischen
dem Ungarneinfall 926 sowie dem Brand 937 und einem Rückgang
der Schriftlichkeit. Zeller konnte zeigen, dass der Rückgang der
Urkunden bereits in den 870er Jahren einsetzte. Die Gründe für den Rückgang
der Schriftlichkeit sieht Zeller vor allem auf der Mikroebene, in
der klösterlichen Grundherrschaft selbst. Die Auswirkungen der Ungarn-
und Normanneneinfälle scheinen immer schwerer greifbar. Auf einem
Feld konnte jedoch ein positiver Befund vermeldet werden. MATTHIAS
TISCHLER (Dresden) sieht in der verstärkten Hiob-Rezeption im 10.
Jahrhundert einen Niederschlag äußerer Bedrohung. Die Bibel als
anthropologische und soziale Orientierungsgröße wurde auch zur
Krisenbewältigung zwischen dem späten 9. und frühen 11. Jahrhundert
herangezogen. Das bedeutet, dass wir zwar nur wenig über die Auswirkungen
"vor Ort" wissen, sich aber zeigen lässt, dass eine Art
"Kontingenzbewältigung" und Verarbeitung der Gewalterfahrung
erfolgte.
Die Abschlusssektion beschäftigte sich mit der ländlichen
Gesellschaft. Hauptleidtragende der Normannen- und Ungarneinfälle waren vor
allem Angehörige der einfachen Bevölkerung. Die Auswirkungen auf
Siedlungen und Grundherrschaften lassen sich aber ebenso schwer in den
Quellen fassen, wie dies oben bereits für Bischofsstädte, Klöster
und Burganlagen konstatiert werden musste. THOMAS KOHL (Tübingen)
stellte für Bayern im 10. Jahrhundert fest, dass in den frühen Jahrzehnten
des 10. Jahrhunderts Wüstungen entstanden und der Landesausbau zum
Erliegen kam. Klimaverschlechterung, lokale Kriegsereignisse, aber auch
gezielte Arrondierungspolitik der Besitzenden kommen als Gründe in Fragen.
Zum anderen kam es zu Gemeinschaftsbildungen "jenseits" der
Grundherrschaft. Die ländlichen Gesellschaften zeigen laut Kohl, dass ein
genauerer Blick gerade in sozialgeschichtlicher Hinsicht notwendig ist; das
10. Jahrhundert kann nicht als "Tunnel" fungieren, in den die
klare, rechtlich-sozial gegliederte und durch die klassische
bipartite Grundherrschaft geordnete karolingische Gesellschaft einmündet und
dann um 1000 als ein einheitlicher Bauernstand wieder aufzutauchen.
Die archäologische Dimension präsentierte im Anschluss RAINER
SCHREG (Mainz). Er plädierte für eine Perspektive der "longue durée", um
Gründe für strukturellen Wandel erfassen zu können. Die
Siedlungswüstungen könnten auch eine Folge der Bodenverarmung durch
Düngermangel sein. Der Standortwechsel der Hofstellen diente dann in erster
Linie der Wiederherstellung der Bodenfruchtbarkeit. Schreg sieht im
Strukturwandel des Dorfes ein langfristiges Phänomen, ja geradezu einen
Regelfall der Geschichte, bei dem der Erklärungsansatz der Ungarneinfälle zu
kurz greifen würde. Dass äußere Bedrohung nicht zum Kollaps von
ländlichen Siedlungsstrukturen führen muss, zeigte auch JIRI MACHÁCEK (Brno).
Es stellt sich am Ende der Tagung unvermindert die Frage nach
den Auswirkungen der Ungarn- und Normannenüberfälle und dem Zusammenhang
von innerer Krise und äußerer Bedrohung. Dabei spielten mindestens
drei Ebenen eine Rolle: erstens die konkreten Gewalterfahrungen, die
die Betroffenen zur Zeit der Raubzüge machten, zweitens die Bedeutung
der äußeren Bedrohung für strukturellen Wandel in einer
langfristigeren Perspektive und zuletzt die Frage nach Wahrnehmung der
Einfälle durch Zeitgenossen, spätere Generationen (Katalysatorrolle?) und
durch Historiker in ihren nationalen Perspektiven. Eine Differenzierung
der verschiedenen Ebenen sollte in zukünftigen Forschungen
stärker berücksichtigt werden.
Die Rolle der Normannen- und
Ungarneinfälle sowohl im 10. Jahrhundert als auch in den nationalen
Forschungstraditionen wurden auf der Tagung entsprechend kontrovers
diskutiert, ebenso die Frage nach einer vermeintlichen Epochenschwelle
zwischen dem 9. und 10. Jahrhundert. Insgesamt kristallisierte sich für die
betrachteten Bereiche (Klöster, Adelsherrschaften, Bischofsstädte) eine
Tendenz zur Regionalisierung dar, welche Unterschiede zwischen den einzelnen
Regionen bestanden haben könnten, müssen künftige Untersuchungen
zeigen.
Konferenzübersicht:
I. Auswirkungen äußeren Drucks auf
Reiche und Völker im 10. Jahrhundert
Christine Kleinjung (Universität
Mainz): Die äußere Bedrohung und die Schwäche des "Staates": Deutungs-muster
in der modernen Historiographie am Beispiel Westeuropas
Stefan
Albrecht (RGZM): "Schicksalstage Deutschlands": Der Ungarnsturm als
Erinnerungsort des Mittelalters
László Révész (Universität Szeged):
Ungarn und der deutsche Druck. Das kurze oder lange 10. Jahrhundert?
Archäologische Beurteilung der Gräberfelder im
Karpatenbecken.
Przemyslaw Urbanczyk (PAN Warschau): "Piast lands" -
imitatio or refutatio imperii
Moderation: Franz J. Felten (Universität
Mainz)
II. Adel / Eliten
Peter Ettel (Universität Jena):
Grundstrukturen adeliger Zentralorte in Süddeutschland. Repräsentationsformen
und Raumerschließung
Annie Renoux (Université du Maine Le Mans): Les
lieux centraux des élites dirigeantes au royaume de France (Xe
siècle)
Kommentar und Moderation: Sigrid Schmitt (Universität
Trier)
IV. Protourbanes Leben
Frank G. Hirschmann (Universität
Trier): Städte in Lothringen
Matthias Hardt (GWZO Leipzig): Fernhandel,
Markt und frühe Stadt im östlichen Frankenreich
Jean-Jacques Schwien
(MISHA Strasbourg): Straßburg im 10. Jahrhundert
Kommentar und
Moderation: Sebastian Brather (Universität Freiburg/Br.)
VI.
Klösterliches Leben
Bernhard Zeller (OEAW Wien) St. Gallen:
Schriftlichkeit und Krise
Antje Kluge-Pinsker (RGZM): Memoria und
Stifter
Matthias Tischler (TU Dresden): Die Bibel als anthropologische
und soziale Orientierungsgröße zwischen dem späten 9. und frühen
11. Jahrhundert
Kommentar und Moderation: Annette Kehnel (Universität
Mannheim)
Abendvortrag: Steffen Patzold (Universität Tübingen): Das lange
10. Jahrhundert. Aktuelle Tendenzen der europäischen Forschung
VII.
Ländliche Gesellschaft
Thomas Kohl (Universität Tübingen): Ländliche
Gesellschaft in Bayern
Rainer Schreg (RGZM): Das Dorf im Wandel - Das
lange 10. Jahrhundert zwischen Ereignis- und Strukturgeschichte
Jirí
Machácek (Universität Brno)
Kommentar und Moderation: Thomas Meier
(Universität Heidelberg)
Abschlussdiskussion, Kommentar und Moderation:
Stefan Albrecht, Christine Kleinjung
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Date: 2011/05/29 23:35:50
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Salü,
in Ebay wird das Buch über den Einmarsch der Amerikaner, das wir 1995 mit
dem Landkreis zusammenstellten, für 24 Euro angeboten.
Damals gab es eine Gesamtauflage von 2000 Stück, die binnen vier Wochen weg
war. Es ist meines Wissens das erste Mal, dass das Buch in Ebay auftaucht.
Roland Geiger
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