Monatsdigest

[Regionalforum-Saar] FAMILIENFORSCHUNG IN DEN USA: LE BENDE VERWANDTE IN DEN USA AUFSPÜREN

Date: 2024/05/01 13:26:15
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Liebe Freundinnen und Freunde der Ahnenforschung,

der Ahnenforscher Stammtisch Unna, die Genealogisch-heraldische Arbeitsgemeinschaft Roland zu Dortmund und die Germanic Genealogy Society Minneapolis, Minnesota, USA, möchten euch sehr herzlich zur nächsten Folge der kleinen Online-Veranstaltungsreihe zur „Familienforschung in den USA“ auf Zoom einladen:

Deutschsprachiger Online-Vortrag

FAMILIENFORSCHUNG IN DEN USA: LEBENDE VERWANDTE IN DEN USA AUFSPÜREN

am Montag, dem 6. Mai 2024 um 19.00 Uhr auf Zoom!

Referentin: Sabine Akabayov

Einlass in den Zoom-Meeting-Raum ab 18.30 Uhr.

Einladung mit Teilnahmemöglichkeit:

https://www.ahnenforscher-stammtisch-unna.de/2024/04/17/online-vortrag-lebende-verwandte-in-den-usa-aufsp%C3%BCren-am-6-mai-2024/

Wir würden uns sehr darüber freuen, euch wieder zahlreich zu dieser Online-Veranstaltung begrüßen zu dürfen.

Im Auftrag
des Ahnenforscher Stammtisches Unna, des Roland zu Dortmund und der Germanic Genealogy Society Minneapolis ...

mit lieben Grüßen

Georg (Palmüller)

[Regionalforum-Saar] Friedhof zum Totlachen

Date: 2024/05/05 10:30:01
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Guten Morgen, 

Heute findet sich in der Saarbrücker Zeitung auf Seite C4 Reise ein Artikel von Ekkehard Eichler über das Alpbachtal. Die Ferienregion Alpbachtal mit zehn Gemeinden beidseits des Inn liegt jeweils anderthalb Stunden von München und Salzburg entfernt zwischen Kitzbüheler Alpen und Rofangebirge.

Ein Teil des Artikels beschäftigt sich mit einem „Friedhof zum Totlachen“.

„Mit Schi im Schuss – dann war Schluss.“ Knapper lässt sich der Abgang am Abhang kaum beschreiben. Ähnlich knackig: „Bruckle gonga, Bruckle brocha, Obigfolla, Und versoffa“. Über 100 Grabkreuze mit solch kurioser posthumer Freimütigkeit findet man auf dem Lustigen Friedhof zu Kramsach – auch wenn hier niemand begraben liegt. Die Kreuze sammelte Steinmetzmeister Hans Guggenberger im ganzen Alpenraum zusammen zur größten Grabkreuzkollektion Europas und zum Gaudi seiner Gäste. „Unter diesem Rasen liegt der versoffene Kupferschmied Nasen“ – hier kriegen Säufer nachträglich ihr Fett ebenso weg wie Faulenzer und Spitzbuben, Pfaffen und Heuchler, Klatschtanten und Lästermäuler. Mit teils derben und witzigen Sinnsprüchen, so wie es im Alpenraum bis ins späte 19. Jahrhundert Brauch war. Manchmal bleibt das Lachen im Halse stecken: „Hier liegt Martin Krug, der Kinder, Weib und Orgel schlug“, aber gleich daneben darf wieder gefeixt werden, wenn die tugendsame Jungfrau Genoveva von ihrem Sohn betrauert wird oder Schneiders Witwe dem verblichenen Gatten ein- bis zweideutig hinterher reimt, dass jetzt der Geselle die Arbeit an seiner Stelle fortsetze.

Gefunden habe ich ihn online via „https://rp-online.de/leben/reisen/die-schoensten-orte-im-oesterreicher-alpbachtal-in-tirol_aid-111289439#Friedhof-zum-Totlachen“

Bene Vale

Roland Geiger

 

[Regionalforum-Saar] Moin-Moin in Ontario

Date: 2024/05/05 10:52:00
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Moin-Moin in Ontario

Eine Autostunde westlich von Toronto: In Orten wie New Hamburg, Heidelberg oder Wallenstein leben „Fischköppe“ auf einem Fleck mit Rheinländern und Urenkeln pfälzischer Einwanderer. Alle erzählen gerne ihre Exil-Stories und gewähren Einblicke in den Lebensalltag von Kanadas deutschester Ecke.

Von Stephan Brünjes

Moment mal – spinnt das Navi? Wieso geht’s mitten in Kanada auf der Hessen-Straße nach Heidelberg? Warum rechts nach Bamberg, in dieselbe Richtung aber auch nach Mannheim? Und wie kommt New Hamburg in diese Ecke? Bis eben war‘s eine zurückgelehnte, tempomat-gedrosselte Landpartie im Mietwagen durch Ontarios liebliches, grünes Hügelland, vorbei an weißen Weidegattern, grasenden Kühen und kleinen Farmen. Dieser vor den Autoscheiben vorbeiflimmernde Naturfilm mutiert nun jäh zu einem Roadmovie mit dem Anfangsverdacht „Irgendwas-stimmt-hier-doch-nicht“. Also aussteigen, stirnrunzelnd Ortsschilder studieren und mal den Bauern an seinem Straßen-Obststand um Aufklärung bitten.

Der Mann trägt Schwarz – vom Breitkrempen-Hut bis zur Sohle, sagt „hallo“ und „wie heischt du?“ Nanu – ein Exil-Schwabe? Nein, Aden Sauder ist Mennonit, Angehöriger einer evangelischen Freikirche, benannt nach dem Reformationszeit-Prediger Menno Simons. Adens pfälzische Vorfahren, so erzählt er, wanderten ab 1680 zunächst in den US-Bundesstaat Pennsylvania aus, dann etwa 120 Jahre später weiter nach Ontario, wo sie viele Dörfer mit deutschen Namen im Umkreis von etwa 50 Kilometern gründeten. Hier, eine Autostunde westlich von Toronto, sprechen die Mennoniten bis heute einen süddeutsch-niederländischen Dialektmix und prägen das Straßenbild.

Statt Autos fahren sie schwarze Kutschen, auf eigens eingerichteten, geschotterten Straßenrandstreifen, meist gezogen von zwei Pferden, für die es vor den Supermärkten eigene Parkplätze gibt – mit Stroh- und Wassertankstellen. Doch hier kaufen nur moderner eingestellte Mennoniten, die auch mal Sonnenbrillen tragen und verreisen, während strenggläubige, extrem sesshafte „Old Order Mennonites“ wie Aden Sauder eher in „General Stores“ wie den von Vera Brubacher gehen. Ein Tante-Emma-Laden, wo man die TV-Serie „Die Waltons“ sofort weiterdrehen könnte – mit Verkäuferinnen in altmodischen Schürzenkleidern und Kopfhauben, die Haferflocken abwiegen, Multivitamin-Produkte der Marke „Hoffnung“ empfehlen und ihren Käufern zum Abschied ein Heft mit Bibelgeschichten namens „Tägliches Manna“ mitgeben.

Wie viele „old german families“ hier seit Generationen leben, wird auf dem Friedhof klar: Weber, Busch, Meyer, Goldschmidt oder Stoltzfus stehen auf den Grabsteinen. Spannender als solche erstarrten Namen aber sind überraschende Begegnungen mit Exil-Deutschen – etwa im Baden-Hotel: Mitten in diesem schönen, heute als Kneipe genutzten Rotklinkerbau der Kleinstadt Baden steht das verschnörkelte Schild: „Stammtisch“. Dahinter sitzt Ernst Stoiber. Und erzählt, immer donnerstags träfen sich hier Matt, Diego, Chris und Shawn. „Hey, ihr habt einen Stammtisch“, sagte Ernst nach ein paar Monaten zu dem Quartett, schmiedete ihnen in seiner Autowerkstatt das Schild und montierte eine Glocke, mit denen die vier nun ihr Bier herbeiläuten. Seitdem heißt Ernst im Baden-Hotel „Mr. Stammtisch“.

Spätestens jetzt sind Augen und Ohren im German-Modus, erwartungsvoll fokussiert auf weitere deutsche Töne, Menschen und Momente. Schon schräg, inmitten einer Kulisse aus Sojabohnenplantagen, Vom-Winde-verweht-Landhäusern und amerikanisch anmutenden Straßendörfern. Heidelberg heißt eines, und hier, in „Stemmlers“ Feinkostladen, freuen sich drei Verkäuferinnen hinter der Käsetheke ebenso über deutschen Besuch wie Hans Pottkamper, der mit zwölf vom Niederrhein hierher auswanderte und immer noch „Augenblickchen“ sagt, wenn er im Gespräch nach deutschen Wörtern sucht. Die sind der Wochenzeitung „Independent“ allerdings schon ein wenig länger abhandengekommen – denn jahrzehntelang erschien das Blatt aus New Hamburg auf Deutsch, erzählt Martha in ihrer winzigen Redaktionsstube.

Die deutscheste aller deutschen Ontario-Städte hingegen hat auch keinen deutschen Namen mehr, schon seit mehr als 100 Jahren: Dieses Berlin in Ontario wurde 1916 aus Protest gegen Weltkriegsgegner Deutschland umbenannt und heißt bis heute Kitchener – nach einem britischen Feldmarschall und Kriegsminister.

Dennoch: Deutsches und Deutsche gibt’s trotzdem reichlich in der ein wenig konturlosen 240.000-Einwohner-Stadt: Das weltweit wohl zweitgrößte Oktoberfest etwa. Oder im erholsamen Victoria-Park diesen leeren Denkmal-Sockel. Drei marodierende junge Männer rissen 1914 kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs die Kaiser-Wilhelm-Büste herunter und warfen sie in den angrenzenden See. Und weil die Mansion Street damals Kaiser-Straße hieß, haben hiesige Anwohner diesen – im Krieg ebenfalls getilgten – Namen vor ein paar Jahren wieder in eine Gehwegplatte eingravieren lassen.

Vier deutsche Clubs gibt es in Kitchener, also wollen wir wenigstens einen davon besuchen. Im „Concordia“ sitzt man unter einer wuchtigen Holzbalkendecke, eingerahmt von staubigen Asbach-Uralt-Magnumflaschen, Butzenscheiben und deutschen Wappen. Die „Black Forest Band“ baut ihr Schlagzeug auf... Wer jetzt den Notausgang sucht, um diesen arg deutschtümelnden Ort schnell wieder zu verlassen, würde das Beste verpassen. Denn Sauerbraten und Rote Grutze (mit u statt ü!) stehen auf der Speisekarte und sind wirklich lecker!

Anreise Air France, KLM und United Airlines fliegen günstig ab Frankfurt nach Toronto, Lufthansa auch direkt ab München. Von Toronto ist‘s ein lohnender Abstecher in die Region um Kitchener, leicht erreichbar per Auto in einer guten Stunde.

Wohnen Entweder in Toronto: Das Park Hyatt Hotel liegt nah am Queens Park und der Uni sowie bei mehreren Museen und exklusiven Einkaufsstraßen. (4 Avenue Road, Telefon 001 416 925 1234, www.toronto.park.hyatt.com/en/hotel/home.html. Doppelzimmer/Frühstück ab rund 410 Euro

Oder: Wer in Ontarios deutschem Eck gut übernachten will, ist in den Homewood Suites in St. Jacobs richtig: 45 Benjamin Rd, Telefon 001 519-514-0088, homewoodsuites3.hilton.com, Doppelzimmer/Frühstück ab 105 Euro)

Essen & Trinken Deutsche und bisweilen deftige Küche gibt‘s unter anderem im Olde Heidelberg House (3006 Lobsinger Line, Heidelberg, Telefon 001 519 699-4413, www.
oldhh.com) und im Concordia Club (429 Ottawa Street, Kitchener, Telefon 001 519-745-5617, www.concordiaclub.ca)

Attraktionen Der „Sound“ zur Tour durch Ontarios deutschen Winkel läuft samstags im lokalen Radiosender FM 98,5 CKWR: Hier moderiert der aus Hamburg eingewanderte Henning Grumme Sendungen wie „Continental Breakfast“ und „German Hitparade“.

Den Originalartikel mit Fotos siehe „https://rp-online.de/leben/reisen/deutsche-spuren-in-ontario-kanada_aid-111298317“

[Regionalforum-Saar] Deutschsprachige ONLINE-FRAGERUNDE ZUR FAMILIENFORSCHUNG IN DEN USA

Date: 2024/05/07 21:40:24
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Liebe Freundinnen und Freunde der Ahnenforschung,

der Ahnenforscher Stammtisch Unna, die Genealogisch-heraldische Arbeitsgemeinschaft Roland zu Dortmund e. V. und die Germanic Genealogy Society Minneapolis, Minnesota, USA, möchten euch sehr herzlich zu ihrer folgenden Gemeinschafts-Online-Veranstaltung auf Zoom einladen:

Deutschsprachige ONLINE-FRAGERUNDE ZUR FAMILIENFORSCHUNG IN DEN USA

am Montag, dem 13. Mai 2024 um 19.00 Uhr auf Zoom.

Eure Fragen, Antworten, Tipps und Hilfen rund um die Forschungsmöglichkeiten in den USA.

Einlass in den Zoom-Meeting-Raum ab 18.30 Uhr.

Einladung mit Teilnahmemöglichkeit:

https://www.ahnenforscher-stammtisch-unna.de/2024/05/07/online-fragerunde-zur-familienforschung-in-den-usa-am-13-mai-2024/

Wir würden uns sehr darüber freuen, euch wieder zahlreich zu dieser Online-Veranstaltung auf Zoom begrüßen zu dürfen.

Im Auftrag des Ahnenforscher Stammtisches Unna, des Roland zu Dortmund und der Germanic Genealogy Society Minneapolis ...

mit lieben Grüßen

Georg (Palmüller)

[Regionalforum-Saar] Aufzeichnung des Online-Vortrages „Familienforschung in den USA: Lebende Verwandte in d en USA aufspüren“

Date: 2024/05/07 21:41:45
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Liebe Freundinnen und Freunde der Ahnenforschung,

die Aufzeichnung des Online-Vortrages „Familienforschung in den USA: Lebende Verwandte in den USA aufspüren“ mit Sabine Akabayov vom 6. Mai 2024 ist auf YouTube abrufbar.

Eine Gemeinschaftsveranstaltung des Ahnenforscher Stammtisches Unna, der Genealogisch-heraldischen Arbeitsgemeinschaft Roland zu Dortmund e. V. und der Germanic Genealogy Society Minneapolis, Minnesota, USA.

https://youtu.be/9ELNcF_s8a8?si=GoD9NwD5Ni1mnUXp

Wir wünschen euch eine interessante und informative Zeit beim Anschauen der Aufzeichnung und weiterhin viel Erfolg und Freude bei eurer familiengeschichtlichen Forschung.

Liebe Grüße

Georg (Palmüller)


AHNENFORSCHER STAMMTISCH UNNA

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[Regionalforum-Saar] Podiumsdiskussion: Wolfgang Staudte - "... nachdenken, warum das alles so ist"

Date: 2024/05/10 17:15:59
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Podiumsdiskussion: Wolfgang Staudte - "... nachdenken, warum das alles so ist"
06.06.2024, 19 – 21 Uhr

Gebläsehalle

Im Weltkulturerbe Völklinger Hütte stellen die Mitglieder Wolfgang Staudte Gesellschaft Klaus Gietinger (Regisseur), PD Dr. Alf Gerlach (Psychoanalytiker) und Uschi Schmidt Lenhard (Vorsitzende) die gesellschafts- und kriegskritischen Positionen des in Saarbrücken geborenen Regisseurs vor. In etwa 50 Minuten kommen seine pointierten Zitate und ausgewählte Filmbeispiele aus Der Untertan, Rotation, Rosen für den Staatsanwalt und Kirmes zur Vorführung und lassen die filmsprachliche Kraft dieses Regisseurs, der zu den bedeutendsten deutschen Nachkriegsfilmregisseuren gehört, erahnen.
Im Anschluss daran findet das Gespräch mit dem Publikum statt.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei!

[Regionalforum-Saar] Domnifikat

Date: 2024/05/11 10:20:11
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Guten Morgen,

ich fand diesen Artikel in der Neustadter Zeitung von 1842 und suche die Bedeutung mehrerer Wörter:

"Am 23. laufenden Jahres [1842] wurde dem Schneidergesellen Georg Heinrich Martin aus Ansbach in der Nähe von Neustadt, angeblich durch einen ihm unbekannten jungen Menschen mit welchem er zwei tagelang reiste, und der sich für einen Schreiber aus St. Wendel ausgab, ein mit einem Seehundsfelle überzogenes Felleisen listigerweise entwendet, welches nach der Angabe von Martin folgende Effekten enthalten hat:
1) Drei neue Hemden, das eine von Mousellin mit einer Chemisette, die andern zwei von hänfenem Buche, alle drei unten am Schlitze mit „M.“ roth gezeichnet.
2) Ein dunkelblau tuchener Oberrock mit übersponnenen seidenen Knöpfen und schwarzen Aufschlägen an den Aermeln.
3) Ein Paar gelbliche sommerzeugene Hosen mit weißen beinen Knöpfen.
4) 1 Paar weiße wollene und 1 Paar naturgraue leinene Strümpfe, beide ebenfalls mit dem rothen Zeichen „M.“ versehen.
5) Ein blaues leinenes und ein roth und schwarz=getupftes baumwollenes Sacktuch.
6) Ein gelbes wollenes und ein schwarz seidenes Halstuch.
7) Ein Paar neu vorgeschuhte Halbstiefel.
8) Eine Scheere.
9) Eine schwarzfaffianene Brieftasche, worin eine Landkarte von Deutschland und fünf neue Guldenstücke mit der Frankfurter Prägung sich befinden.
10) Eine schwarze Weste von Halbtuch mit blauen Knöpfen.
11) Eine mousellinene Chemisette mit dem Buchstaben „M.“ roth gezeichnet, und endlich
12) Der Lehrbrief des Domnifikaten.
Zu bemerken ist, daß der Unbekannte mit Hinterlassung eines dunkelgrünen mit blauem Seidenzeug gefütterten Rocks, eines rothen Sacktuches mit einem Gemälde in der Mitte, und eines goldenen Ringes, welche Gegenstände höchstwahrscheinlich ebenfalls gestohlen sind, durchgegangen ist.
Bei Ausschreibung des Gegenwärtigen ergeht an Jedermann die Aufforderung, allenfallsige Spuren, welche zu Entdeckung des Diebes oder zur Ausmittelung der gestohlenen Gegenstände führen dürften, entweder bei der betreffenden Heimathsbehörde oder hierorts schleunigst zur Anzeige zu bringen.
Frankenthal, den 13. Oktober 1842.
Bei Verhinderung des K. Untersuchungsrichters,
Der Ergänzungsrichter,
Fitz"

Die Schreibweise wird Internet durch andere Transkriptionen bestätigt, aber niemand gibt eine Erklärung.

Bei "schwarzfaffianene" könnte es sich bei dem "f" auch jeweils oder ab und zu um ein "s" handeln, aber auch dazu gibt es keine Treffer. Es scheint wohl um eine Farbe zu gehen.

Der "Domnifikat" ist wohl entweder der Anzeigende oder der Bestohlene.

--
Mit freundlichen Grüßen

Roland Geiger

--------------------

Roland Geiger
Historische Forschung
Alsfassener Straße 17, 66606 St. Wendel
Tel. 06851-3166
email alsfassen(a)web.de
www.hfrg.de

Re: [Regionalforum-Saar] Domnifikat

Date: 2024/05/11 10:54:41
From: Christa Lippold <franzundchrista(a)t-online.de>

Dazu kann ich gleich beitragen: es muss "schwarzsaffianen" heißen.  Saffian ist ein fein gegerbtes Ziegenleder, also besonders kostbar. 
Christa Lippold



Von meinem/meiner Galaxy gesendet


-------- Ursprüngliche Nachricht --------
Von: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Datum: 11.05.24 10:30 (GMT+01:00)
An: Stefan Reuter via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>, Pfalz-L <pfalz-l(a)genealogy.net>, saarland-l(a)genealogy.net
Betreff: [Regionalforum-Saar] Domnifikat

Guten Morgen,

ich fand diesen Artikel in der Neustadter Zeitung von 1842 und suche die Bedeutung mehrerer Wörter:

"Am 23. laufenden Jahres [1842] wurde dem Schneidergesellen Georg Heinrich Martin aus Ansbach in der Nähe von Neustadt, angeblich durch einen ihm unbekannten jungen Menschen mit welchem er zwei tagelang reiste, und der sich für einen Schreiber aus St. Wendel ausgab, ein mit einem Seehundsfelle überzogenes Felleisen listigerweise entwendet, welches nach der Angabe von Martin folgende Effekten enthalten hat:
1) Drei neue Hemden, das eine von Mousellin mit einer Chemisette, die andern zwei von hänfenem Buche, alle drei unten am Schlitze mit „M.“ roth gezeichnet.
2) Ein dunkelblau tuchener Oberrock mit übersponnenen seidenen Knöpfen und schwarzen Aufschlägen an den Aermeln.
3) Ein Paar gelbliche sommerzeugene Hosen mit weißen beinen Knöpfen.
4) 1 Paar weiße wollene und 1 Paar naturgraue leinene Strümpfe, beide ebenfalls mit dem rothen Zeichen „M.“ versehen.
5) Ein blaues leinenes und ein roth und schwarz=getupftes baumwollenes Sacktuch.
6) Ein gelbes wollenes und ein schwarz seidenes Halstuch.
7) Ein Paar neu vorgeschuhte Halbstiefel.
8) Eine Scheere.
9) Eine schwarzfaffianene Brieftasche, worin eine Landkarte von Deutschland und fünf neue Guldenstücke mit der Frankfurter Prägung sich befinden.
10) Eine schwarze Weste von Halbtuch mit blauen Knöpfen.
11) Eine mousellinene Chemisette mit dem Buchstaben „M.“ roth gezeichnet, und endlich
12) Der Lehrbrief des Domnifikaten.
Zu bemerken ist, daß der Unbekannte mit Hinterlassung eines dunkelgrünen mit blauem Seidenzeug gefütterten Rocks, eines rothen Sacktuches mit einem Gemälde in der Mitte, und eines goldenen Ringes, welche Gegenstände höchstwahrscheinlich ebenfalls gestohlen sind, durchgegangen ist.
Bei Ausschreibung des Gegenwärtigen ergeht an Jedermann die Aufforderung, allenfallsige Spuren, welche zu Entdeckung des Diebes oder zur Ausmittelung der gestohlenen Gegenstände führen dürften, entweder bei der betreffenden Heimathsbehörde oder hierorts schleunigst zur Anzeige zu bringen.
Frankenthal, den 13. Oktober 1842.
Bei Verhinderung des K. Untersuchungsrichters,
Der Ergänzungsrichter,
Fitz"

Die Schreibweise wird Internet durch andere Transkriptionen bestätigt, aber niemand gibt eine Erklärung.

Bei "schwarzfaffianene" könnte es sich bei dem "f" auch jeweils oder ab und zu um ein "s" handeln, aber auch dazu gibt es keine Treffer. Es scheint wohl um eine Farbe zu gehen.

Der "Domnifikat" ist wohl entweder der Anzeigende oder der Bestohlene.

--
Mit freundlichen Grüßen

Roland Geiger

--------------------

Roland Geiger
Historische Forschung
Alsfassener Straße 17, 66606 St. Wendel
Tel. 06851-3166
email alsfassen(a)web.de
www.hfrg.de

[Regionalforum-Saar] Der Diplomat

Date: 2024/05/13 21:49:34
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Salve,

fand ich gestern. Cool.

Roland


-------

Der Diplomat.

Sanct Michel ist ein Edelmann,
Der kaum bis hundert zählen kann;
Ein Pferd ist klüger meiner Treu!
Allein, der Herr hat Geld wie Heu.
Wie Bimbam einst sein großer Ahn,
Will wandeln er des Ruhmes Bahn.
Was blieb ihm übrig? In der That
Nur eins. Er wurde Diplomat.

O seh’t ihn dort auf seinem Fleck!
Er kümmert sich um jeden Dreck,
Und von der Zehe bis zum Kinn
Kennt er fast jede Tänzerin;
Der feinste Schmecker, auch wohl Koch
Schläft er Champagner, wie ein Loch,
Und wird’s ihm sauer, weiß er Rath,
Denn dafür ist der Diplomat.

Giebt es am Hofe großen Ball,
So sieht man ihn überall
Scharwenzeln, dienern mit Geschick
Und lächeln mit verschmitztem Blick,
Und fragt man ihn, er sagt nicht Nein,
Die Antwort wäre zu gemein;
Doch hat er auch nie was bejaht,
Denn dafür ist der Diplomat.

Sein Wesen das ist stets sublim,
Und seine Haltung legitim.
Er wendet sich bald so, bald so,
doch immer à la Rococo.
Hat er vor allem nur bedacht,
Was eignen Vortheil ihm gebracht.
So zeigt er’s jedem durch die That,
er sei ein wahrer Diplomat.

Und kommt ihm ’mal von ungefähr
Des Landes Wohlfahrt in die Quer,
So giebt’s zur neuen Frage Stoff,
Und die berichtet man nach Hof.
Dann stochert er die Zähne aus,
und gehet gottvergnügt nach Haus,
und so beweist er durch die That,
Er sei ein feiner Diplomat.

Die Welt indeß geht ihren Lauf,
Der status quo hält sie nicht auf;
Sie rücket sich von selbst zurecht,
Für diesen gut, für jenen schlecht.
Und unser Herr für solche Kunst
Erlangt bei Hofe große Kunst;
Da lobt man seine kluge That
Und meint: d a s  sei ein Diplomat.

[Quelle: Lichtbilder aus dem Schattenreiche => siehe „Anzeigen“.
Gedicht: https://books.google.de/books/about/Lichtbilder_aus_dem_schattenreiche.html?id=WjsuAAAAYAAJ&redir_esc=y]

Re: [Regionalforum-Saar] Der Diplomat

Date: 2024/05/13 21:55:14
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

nee, er schläft nicht mitm Champagner, er schlürft ihn.

Warum gugge ich 3mal drüber und merke die Verstehfehler meines Diktierprogramms doch erst beim Drüberlesen nach dem Versand?

Mist

Roland Geiger


Am 13.05.2024 um 21:49 schrieb Roland Geiger via Regionalforum-Saar:

Salve,

fand ich gestern. Cool.

Roland


-------

Der Diplomat.

Sanct Michel ist ein Edelmann,
Der kaum bis hundert zählen kann;
Ein Pferd ist klüger meiner Treu!
Allein, der Herr hat Geld wie Heu.
Wie Bimbam einst sein großer Ahn,
Will wandeln er des Ruhmes Bahn.
Was blieb ihm übrig? In der That
Nur eins. Er wurde Diplomat.

O seh’t ihn dort auf seinem Fleck!
Er kümmert sich um jeden Dreck,
Und von der Zehe bis zum Kinn
Kennt er fast jede Tänzerin;
Der feinste Schmecker, auch wohl Koch
Schläft er Champagner, wie ein Loch,
Und wird’s ihm sauer, weiß er Rath,
Denn dafür ist der Diplomat.

Giebt es am Hofe großen Ball,
So sieht man ihn überall
Scharwenzeln, dienern mit Geschick
Und lächeln mit verschmitztem Blick,
Und fragt man ihn, er sagt nicht Nein,
Die Antwort wäre zu gemein;
Doch hat er auch nie was bejaht,
Denn dafür ist der Diplomat.

Sein Wesen das ist stets sublim,
Und seine Haltung legitim.
Er wendet sich bald so, bald so,
doch immer à la Rococo.
Hat er vor allem nur bedacht,
Was eignen Vortheil ihm gebracht.
So zeigt er’s jedem durch die That,
er sei ein wahrer Diplomat.

Und kommt ihm ’mal von ungefähr
Des Landes Wohlfahrt in die Quer,
So giebt’s zur neuen Frage Stoff,
Und die berichtet man nach Hof.
Dann stochert er die Zähne aus,
und gehet gottvergnügt nach Haus,
und so beweist er durch die That,
Er sei ein feiner Diplomat.

Die Welt indeß geht ihren Lauf,
Der status quo hält sie nicht auf;
Sie rücket sich von selbst zurecht,
Für diesen gut, für jenen schlecht.
Und unser Herr für solche Kunst
Erlangt bei Hofe große Kunst;
Da lobt man seine kluge That
Und meint: d a s  sei ein Diplomat.

[Quelle: Lichtbilder aus dem Schattenreiche => siehe „Anzeigen“.
Gedicht: https://books.google.de/books/about/Lichtbilder_aus_dem_schattenreiche.html?id=WjsuAAAAYAAJ&redir_esc=y]


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Re: [Regionalforum-Saar] Der Diplomat

Date: 2024/05/13 22:10:43
From: franzundchrista <franzundchrista(a)t-online.de>

Und der Kehrreim muss heißen: Denn dafür ist er Diplomat. 😊

 

Von: regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net <regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net> Im Auftrag von Roland Geiger via Regionalforum-Saar
Gesendet: Montag, 13. Mai 2024 21:55
An: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Betreff: Re: [Regionalforum-Saar] Der Diplomat

 

nee, er schläft nicht mitm Champagner, er schlürft ihn.

Warum gugge ich 3mal drüber und merke die Verstehfehler meines Diktierprogramms doch erst beim Drüberlesen nach dem Versand?

Mist

Roland Geiger

 

Am 13.05.2024 um 21:49 schrieb Roland Geiger via Regionalforum-Saar:

Salve,

fand ich gestern. Cool.

Roland

 

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Der Diplomat.

Sanct Michel ist ein Edelmann,
Der kaum bis hundert zählen kann;
Ein Pferd ist klüger meiner Treu!
Allein, der Herr hat Geld wie Heu.
Wie Bimbam einst sein großer Ahn,
Will wandeln er des Ruhmes Bahn.
Was blieb ihm übrig? In der That
Nur eins. Er wurde Diplomat.

O seh’t ihn dort auf seinem Fleck!
Er kümmert sich um jeden Dreck,
Und von der Zehe bis zum Kinn
Kennt er fast jede Tänzerin;
Der feinste Schmecker, auch wohl Koch
Schläft er Champagner, wie ein Loch,
Und wird’s ihm sauer, weiß er Rath,
Denn dafür ist der Diplomat.

Giebt es am Hofe großen Ball,
So sieht man ihn überall
Scharwenzeln, dienern mit Geschick
Und lächeln mit verschmitztem Blick,
Und fragt man ihn, er sagt nicht Nein,
Die Antwort wäre zu gemein;
Doch hat er auch nie was bejaht,
Denn dafür ist der Diplomat.

Sein Wesen das ist stets sublim,
Und seine Haltung legitim.
Er wendet sich bald so, bald so,
doch immer à la Rococo.
Hat er vor allem nur bedacht,
Was eignen Vortheil ihm gebracht.
So zeigt er’s jedem durch die That,
er sei ein wahrer Diplomat.

Und kommt ihm ’mal von ungefähr
Des Landes Wohlfahrt in die Quer,
So giebt’s zur neuen Frage Stoff,
Und die berichtet man nach Hof.
Dann stochert er die Zähne aus,
und gehet gottvergnügt nach Haus,
und so beweist er durch die That,
Er sei ein feiner Diplomat.

Die Welt indeß geht ihren Lauf,
Der status quo hält sie nicht auf;
Sie rücket sich von selbst zurecht,
Für diesen gut, für jenen schlecht.
Und unser Herr für solche Kunst
Erlangt bei Hofe große Kunst;
Da lobt man seine kluge That
Und meint: d a s  sei ein Diplomat.

[Quelle: Lichtbilder aus dem Schattenreiche => siehe „Anzeigen“.
Gedicht: https://books.google.de/books/about/Lichtbilder_aus_dem_schattenreiche.html?id=WjsuAAAAYAAJ&redir_esc=y]




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Re: [Regionalforum-Saar] Der Diplomat

Date: 2024/05/13 22:35:42
From: Robert Groß via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Sollte es in der letzten Strophe statt:
Und unser Herr für solche Kunst
Erlangt bei Hofe große Kunst;

nicht doch heißen:
Und unser Herr für solche Kunst
Erlangt bei Hofe große Gunst;

Beste Grüße, Robert Groß 

Robert Groß
Winterbach
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[Regionalforum-Saar] Gasthäuser in Saarbrücke n (1842)

Date: 2024/05/15 11:07:49
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Guten Morgen,

mir liegt eine Liste der Fremden vor, die 1842 Saarbrücken besuchten und in SBer Gasthäusern logierten.
Das Haus "Zum Bären" hab ich gefunden, aber nicht "In der Post" und "Im Wagen". Hat jemand eine Idee, wo das gewesen sein könnte?

Saarbrücker Fremdenliste vom 25. bis 30. Mai.

Im Bären:
Lerch, und Kühnreich, a. Cöln;
Stürmer, a. Essen;
Wenzel, a. Friedrichsthal;
Eglinger, Notar aus Hüggeswagen [Hückeswagen, RegBez Köln, NRW];
Bochkoltz, Hüttendirektor aus Geislautern;
Benzino aus Landstuhl;
Barth aus Frankenthal;
Westhof aus Kirchen;
Schwalbach aus Trier.

In der Post:
Bilefeld, Major, und von Podscharly, Rittmeister aus Saarlouis;
Präger, Kaufmann aus Kreuznach;
Frau Lambert aus Paris;
Gerder=Regrier aus Metz;
Villeroy aus Hassel, Eigenthümer.

Im Wagen:
Thielo, Pastor aus Dalwing;
von Noel, Ministerialrat aus Braunschweig;
Staub, Dr., aus St. Wendel;
Klein, Bürgermeister aus Blieskastel;
Seyfarth, u. Grillo, Bau Cond. aus Saarlouis;
Hecht, Kaufmann aus Elberfeld;
Warnalz, Postkontrolleur aus Köln;
Gustroff, Handlungsreisender aus Frankfurt

Quelle: Saarbrücker Anzeiger, Nro 63, Dienstag, 31. Mai 1842

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Mit freundlichen Grüßen

Roland Geiger

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