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2023/05/19 21:16:40 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Roads not Taken. Oder: Es h ätte auch anders kommen können. Deutsche Zäsur en 1989–1848 |
Datum | 2023/05/20 08:52:58 Joerg Weinkauf via Regionalforum-Saar Re: [Regionalforum-Saar] Abtei Tholey Quo Vadis (6) |
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2023/05/27 08:01:01 Roland Geiger via Regionalforum-Saar Re: [Regionalforum-Saar] Abtei Tholey Quo Vadis (10) |
Betreff | 2023/05/20 08:52:58 Joerg Weinkauf via Regionalforum-Saar Re: [Regionalforum-Saar] Abtei Tholey Quo Vadis (6) |
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2023/05/19 21:16:40 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Roads not Taken. Oder: Es h ätte auch anders kommen können. Deutsche Zäsur en 1989–1848 |
Autor | 2023/05/20 13:55:20 Roland Geiger via Regionalforum-Saar Re: [Regionalforum-Saar] Abtei Tholey Quo Vadis (6) |
Date: 2023/05/20 08:17:59
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)...
Das Saarvenir ist out, dafür steht der Kreuzzug gegen die Mönche
in Tholey weiter auf dem Tapet.
Interessant fand ich den Satz Grewenigs, daß er keine Beziehungen zur Familie Meiser hat, im Gegenteil. Da frage ich mich, wer damals dieses Opus bezahlt hat, das bei dem "Seminar" für die potentiellen Kirchenführer verteilt wurde. Auch wenn es ziemlicher Müll war, muß es trotzdem verfaßt werden, da gingen ein paar - viele - Stunden ins Land. War es die Familie Meiser, die nichts von Grewenig wissen will, die aber damals das Seminar durchführte (da war auf jeden Fall eine Dame und ein Herr von Meisers Marketingabteilung dabei, die auch gesprochen haben), oder die Mönche, die Grewenig jetzt ans Kreuz nageln will? Auch von den "On-dits", den Gerüchten, von gestern ist im folgenden keine Rede mehr, alles hieb- und stichfest und juristisch einwandfrei. Ich frage mich, ob hier wirklich mit offenen Karten gespielt wird.
Roland Geiger
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heute in der Saarbrücker Zeitung, B1:
Interview Meinrad Maria Grewenig
„Das Kloster ist keine
Privatangelegenheit.“
Das Buch „Abtei Tholey Quo Vadis“ birgt Sprengstoff:
Meinrad Maria Grewenig
hat es verfasst. Um, wie er sagt, den Niedergang des Ortes zu
stoppen.
Tholey · Der frühere Generaldirektor der Völklinger Hütte,
Meinrad Maria
Grewenig, hat ein Enthüllungsbuch über die Zustände im Kloster
Tholey
geschrieben. Selbst bei der Butter wird nun schon gespart.
Von Cathrin ELSS-SERINGHAUS, Reporterin
ELSS-SERINGHAUS
Klostermauern sind hoch und undurchdringlich, aber Sie
schildern interne
Vorgänge und erheben schwere Vorwürfe gegen zwei Mönche, Abt
Choriol und Pater
Wendelinus. Sie müssen über Insiderwissen verfügen.
GREWENIG
Meine Quellen sind sicher. Juristisch kann nichts passieren.
Ich kann alles
belegen.
ELSS-SERINGHAUS
Auch die angeblich gefälschte Wahl zur Aufnahme von Pater
Wendelinus ins
Kloster?
GREWENIG
Ja. Er selbst hat sich bei mehreren Menschen darüber
beklagt, dass seine
Mitbrüder ihn abgelehnt haben. Er hat Briefe geschrieben. Ich
bin katholisch,
ich weiß, was da im Schwange ist.
ELSS-SERINGHAUS
Was meinen Sie damit?
GREWENIG
Hinter den Klostermauern herrscht Krieg, das hört man aus
dem Umfeld des
Klosters. Die finanzielle Situation ist schlecht. Die Butter
wird dort beim
Frühstück rationiert. Hätte man das Besucherzentrum
professionell
weiterbetrieben, hätte man 100 000 Besucher und dementsprechende
Einnahmen. Das
Kloster ist ein kulturgeschichtlich großartiger Ort, er gehört
in den
Zusammenhang mit der Trierer Liebfrauenkirche, beim Dom, und der
Metzer
Kathedrale. Wer weiß das? Man muss es den Menschen vermitteln.
Es bringt mich
auf die Palme, wenn wir im Saarland unsere hervorragenden Orte
nicht so nach
vorne bringen, wie sie es verdienen. So was tut mir weh. Ich
habe meine
Überzeugung, und ich wünsche mir, dass man über Positionen auch
kontrovers
spricht.
ELSS-SERINGHAUS
War der Ärger des Kulturmanagement-Experten Grewenig der
Auslöser für Ihr
Buch oder steckt da auch Empörung dahinter, die sich durch
persönliche Kontakte
zur Spenderfamilie Meiser oder zum ehemaligen Geschäftsführer
der Betriebs-GmbH
Thorsten Klein erklären? Führen Sie stellvertretend einen
Rachefeldzug? Wie
sind Ihre Verbindungen zur Familie Meiser?
GREWENIG
Es gibt fast keine. Ich nahm Kontakt auf, um ein Kapitel
über die
Renovierungsmaßnahmen und die Kosten zu schreiben. Die Familie
gibt so gut wie
keine Auskunft, ich musste das alles sehr mühsam recherchieren.
Aber ich komme
auf eine Summe von 15 Millionen Euro, die als Geschenk an das
Kloster gingen.
Das ist etwa so viel wie das Saarland in derselben Zeit für die
Sanierung der
Völklinger Hütte ausgegeben hat. Ich halte das für ein
großartiges Geschenk,
wie auch die Entwürfe der Fenster, die Gerhard Richter der Abtei
Tholey
überlassen hat. Nach meinem Verständnis erwächst daraus eine
Verpflichtung und
Verantwortung. Ein Ort wie Tholey ist keine Privatangelegenheit.
ELSS-SERINGHAUS
Sie halten die Mönche für undankbar?
GREWENIG
Ja. Man kann nicht über 15 Jahre Geld annehmen und alles
laufen lassen, um
dann, wenn die Renovierungs-Arbeiten abgeschlossen sind, zu
sagen: Wir wollen
wieder autonom handeln. Juristisch mag das nicht anfechtbar
sein, es wurden
meines Wissens keine Sponsor-Verträge geschlossen, aber
moralisch ist das nicht
in Ordnung. Wissen Sie, meine Motivation ist nicht, dem Kloster
zu schaden.
Mein Ziel ist, dass sich dort etwas ändert. Das Zeitfenster geht
langsam zu.
Als die Wiedereröffnung der Mauritiuskirche gefeiert wurde, war
das ein
Ereignis von Weltrang, die New York Times und brasilianische
Medien
berichteten. Doch irgendwann verraucht diese Aufmerksamkeit.
ELSS-SERINGHAUS
Sie sagen ganz unverhohlen: Die Veränderung zum Besseren
geht nur ohne den
Abt und Pater Wendelinus.
GREWENIG
Ja, sie müssen an diesen Stellen im Kloster weg. Die Kirche
muss handeln.
Dass das geht, sieht man am Beispiel des Stifts Neuburg bei
Heidelberg. Es gab
schwere wirtschaftliche Fehler, der Abt wurde abgelöst. Das
Stift gehört zur
Beuroner Kongregation wie Tholey.