Date: 2021/09/01 23:23:27
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
G. Aly: Das Prachtboot |
Date: 2021/09/13 20:15:32
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Gesandte auf Reisen. Ziele, Praktiken, Wirkung
(Univ.
Osnabrück) |
Date: 2021/09/15 00:11:34
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
... aber ich weiß nicht, ob das auch diese
Liste betrifft.
Also prüf ich das mal nach. Könnt Ihr
einfach löschen.
Roland Geiger
Date: 2021/09/15 09:01:04
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Kreative
Impulse und Innovationsleistungen religiöser Gemeinschaften im
mittelalterlichen Europa. |
Date: 2021/09/17 09:06:12
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
[Vorbemerkung: Wenn auch der Rezensent am
besprochenen Buch
nicht wirklich viele gute Haare läßt, fand ich doch die
Besprechung interessant
und informativ).] |
Date: 2021/09/17 09:14:02
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
deutsche Rezension von „D. Fassin: Death of a Traveller“
Rezensiert für den Rezensionsdienst
"Europäische
Ethnologie / Kulturanthropologie / Volkskunde" bei H-Soz-Kult von:
Jens
Adam, Universität Bremen Jens Adam: Rezension zu: Fassin, Didier: Death of a Traveller. A Counter Investigation. Cambridge 2021. ISBN 978-1-5095-4741-8, In: H-Soz-Kult, 17.09.2021, <www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-95501>.
|
Date: 2021/09/17 09:18:19
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Vorträge gesucht: Extremereignis
"Kältewinter" im 18. Jahrhundert – Spuren in der
zeitgenössischen
Literatur, Kultur und Wissenschaft |
Date: 2021/09/17 10:30:49
From: schubertbrigitte(a)t-online.de <schubertbrigitte(a)t-online.de>
Hallo Roland
Ich bin sehr interessiert an der Veröffentlichung der Beiträge dieses Workshops. Könntest Du das für mich verfolgen?
Danke im voraus. Wird wohl kein Vermögen kosten oder?
Grüße Brigitte
-----Original-Nachricht-----
Betreff: [Regionalforum-Saar] Vorträge gesucht: Extremereignis "Kältewinter" im 18. Jahrhundert – Spuren in der zeitgenössischen Literatur, Kultur und Wissenschaft
Datum: 2021-09-17T09:28:23+0200
Von: "Roland Geiger via Regionalforum-Saar" <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
An: "Regionalforum" <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Vorträge gesucht: Extremereignis "Kältewinter" im 18. Jahrhundert – Spuren in der zeitgenössischen Literatur, Kultur und Wissenschaft
Veranstalter Dr. Anna Axtner-Borsutzky (Univ. Bielefeld), Dr. Joana van de Löcht (Univ. Münster)
Interdisziplinäres Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA) in Halle a. d. Saale
Gefördert durch Förderpreis für junge Aufklärungsforschung 2022 (IZEA)
06110 Halle a. d. Saale
Vom - Bis 06.10.2022 - 07.10.2022
Deadline 15.10.2021
Von Dr. Anna Axtner-Borsutzky, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, Universität Bielefeld
Interdisziplinärer Workshop zum Thema „Extremereignis ‚Kältewinter‘ im 18. Jahrhundert – Spuren in der zeitgenössischen Literatur, Kultur und Wissenschaft“ am 06. / 07.10.2022 in den Räumlichkeiten des IZEA in Halle a. d. Saale (ermöglicht durch den Förderpreis für junge Aufklärungsforschung 2022).
Extremereignis "Kältewinter" im 18. Jahrhundert – Spuren in der zeitgenössischen Literatur, Kultur und Wissenschaft
Das 18. Jahrhundert darf – nicht allein aufgrund des Erdbebens von Lissabon 1755 – als Wendepunkt in der Beschreibung und Deutung von Extremereignissen gelten. In den Ausläufern der kleinen Eiszeit bieten vor allem durch das Wetter verursachte Unglücke Zeugnisse, die diesen Wandel dokumentieren. Während die Klima- und Umweltgeschichte in den historischen Wissenschaften bereits etabliert ist, verbleibt sie in den Kunst- und Literaturwissenschaften bislang oft in einer Art Motivgeschichte. Diesem Desiderat wird der geplante Workshop neue Konzepte und Ideen entgegensetzen. Extreme Winter, Hagel und Dürren zu Missernten resultieren in Hunger, Seuchen, Krieg wie Revolutionen und schlagen sich in der Historiographie nieder. Die Frage, welche ideengeschichtlichen Konsequenzen langanhaltende Klimaveränderungen haben, ist erst in Ansätzen geklärt, so konnte Wolfgang Behringer etwa eindrucksvoll für das 16. und 17. Jahrhundert zeigen, dass die Hexenverfolgung maßgeblich durch die Kaltwetterperiode der kleinen Eiszeit beeinflusst wurde (Behringer, Jerouschek 2003, S. 18–20). Sind historische Klimaforschung und Umweltgeschichte mittlerweile fest institutionalisierte Teildisziplinen ihrer Fachkulturen, gilt für die Literaturwissenschaften anderes: Noch ist die mediale und schriftliche Tradierung von Katastrophenerinnerung weder in ihrer narrativen noch ideengeschichtlichen Verfasstheit hinreichend erforscht, ihr möglicher Beitrag für eine Unterstützung anderer Disziplinen bleibt schwach.
Der Workshop möchte mit der Untersuchung von Kältewintern, wie sie im Laufe des 18. Jahrhunderts mehrfach auftraten (in außerordentlichem Maße 1709, 1740, 1783/84) einen Beitrag leisten, der die Wechselwirkung zwischen Natur und Kultur unter Einbezug literarischer Quellen zeigt und die Funktion von Literatur als Möglichkeit, auf eine widrige Umwelt zu reagieren, erhellt. Nicht zuletzt ist hierbei eine europäische und medienübergreifende Perspektive einzunehmen, da diese Kältewinter auf dem ganzen Kontinent Auswirkungen zeigten und nicht allein im literarischen Publikationswesen Niederschlag fand. Es stellt sich zunächst die Frage, ob und wie ›Katastrophenerinnerung‹ (AG am KWI Essen, 2011) tradiert wird. Zu vermuten steht, dass wiederkehrende Narrative und Strukturen in Text und Bild zu finden sind, die sich möglicherweise insbesondere im Laufe des 18. Jahrhunderts aufgrund der umfassenden Transformationen in Gesellschaft, Wissenschaft und Medien zeigen. Als Beispiel sei hier nur der Übergang von Flugblättern und Flugschriften hin zu einem nie mehr in diesem Maße produktiven Journalwesen des 18. Jahrhunderts genannt.
Neben der Dokumentation von Extremwetterereignissen, wie sie in der institutionalisierten Wetterbeobachtung seit 1781 mit der ›Societas Meteorologica Palatina‹ existiert, entwickelt sich eine ästhetische Überformung von Wetterphänomenen, an die kollektive ›Katastrophenerinnerung‹ anknüpfen können. In einem zweiten Bereich geht es folglich darum, Praktiken der Literatur zu untersuchen, die als Reaktion auf Extremwetterereignisse gelten können. In soziologischen-historischen Disziplinen ist der Begriff des „window of opportunity“ geläufig. Er bezeichnet eine Lücke, die in Folge einer Katastrophe entsteht, in der sich Handlungsspielräume eröffnen (Lebow 1984, Parker 2000). Diese Spielräume können zur Veränderung von Machtstrukturen führen, wie Wolfgang Behringer an der Französischen Revolution als Folgeerscheinung des Kältewinters 1783/84 zeigen konnte (Behringer 2010, S. 212ff). Mit diesem dritten Bereich soll neben einer ästhetischen Produktivmachung von Extremwetterereignissen gefragt werden, ob und wenn ja, welche Funktion für Kältewinter und deren Folgen im Sinne eines gesellschaftlichen Fortschreitens identifiziert werden können. Ein Schwerpunkt soll hier auf der Begründung neuer Ordnungen und deren narrative Strukturierung gelegt werden. So ließe sich etwa im Anschluss an Hayden White fragen, ob dem Extremwetterereignis in der wissenschaftlichen Überformung durch den Historiker ein der Dramentheorie folgendes Moment der Katharsis oder Katastrophe zugesprochen wird.
Ziel des Workshops ist es, die Wechselwirkungen zwischen Natur und Kultur anhand ausgewählter Quellen, darunter Traktate, Observationes, Journalbeiträge, (Reise-)Berichte, Briefwechsel, Flugblätter, aber auch genuin literarische Formate zu untersuchen. Nicht zuletzt aufgrund der weiträumigen Ausdehnung der Kältewinter über ganz Europa von den britischen Inseln bis in das russische Zarenreich, von den skandinavischen Gebieten bis zu den südlichen Ausläufern am Mittelmeer ist der intereuropäische, grenzüberschreitende Wissenstransfer ein zentraler Gegenstand des Workshops. Wie gestaltete sich der Austausch von Wissen? Welche Medien wurden dafür verwendet? Ist mit dem Zeitalter der europäischen Aufklärung ein Wandel im Denken über die Ereignisse der Kältewinter zu konstatieren? Wie gestaltet sich die Visualisierung der Erkenntnisse über die außergewöhnlichen Wetterlagen? Und nicht zuletzt: Welche politischen und gesellschaftlichen Auswirkungen sind in der Folge zu beobachten?
Die Veranstaltung findet am 06. / 07. Oktober 2022 mit Unterstützung des „Förderpreises für junge Aufklärungsforschung 2022“ in den Räumlichkeiten des IZEA in Halle a. d. Saale statt. Übernachtungs- und Reisekosten werden übernommen. Eine Publikation der Beiträge ist geplant.
Der Workshop versteht sich als interdisziplinär. Wir freuen uns daher über Vorschläge aus der Geschichtswissenschaft, Kunstwissenschaft, Philosophie, Theologie, Soziologie wie aus den Literaturwissenschaften. Wir laden insbesondere Nachwuchswissenschaftler:innen zu einer Beteiligung am Workshop ein. Vorgesehen sind 30-minütige Beiträge mit anschließender Diskussion. Insgesamt sind fünf Plätze zu vergeben.
Wir bitten um Zusendung der Abstracts (300 Wörter) mit Kurzbiographie bis zum 15. Oktober 2021 an die Organisatorinnen Dr. Anna Axtner-Borsutzky (Bielefeld) a.axtner-borsutzky(a)uni-bielefeld.de und Dr. Joana van de Löcht (Münster) van.de.loecht(a)uni-muenster.de.
Kontakt
Dr. Anna Axtner-Borsutzky
E-Mail: a.axtner-borsutzky(a)uni-bielefeld.de
Dr. Joana van de Löcht
E-Mail: van.de.loecht(a)uni-muenster.de
Zitation
Extremereignis "Kältewinter" im 18. Jahrhundert – Spuren in der zeitgenössischen Literatur, Kultur und Wissenschaft. In: H-Soz-Kult, 16.09.2021, <www.hsozkult.de/event/id/event-112838>.
Date: 2021/09/17 12:41:16
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Hallo, Brigitte, die Publikation würde ich auch gern lesen. Aber zuerst müssen die mal Referenten finden, und dann muß der Workshop noch gehalten werden (im Oktober 2022), und dann wird irgendwann vielleicht die Publikation kommen, also in 2 oder 3 Jahren. Hoffentlich wird das dann bekannt gegeben werden. Als nächstes wird irgendwann nächstes Jahr der Workshop angekündigt, vielleicht ist er ja zusätzlich online. Das werde ich über meinen Infodienst erfahren und hier wieder Meldung geben. Aber das Thema ist schon interessant; ich erinnere mich noch gut an Behringers Buch über die Auswirkungen des Klimas auf unsere relativ lokale Geschichte. Roland Am 17.09.2021 um 10:30 schrieb
schubertbrigitte(a)t-online.de:
-- Mit freundlichen Grüßen Roland Geiger -------------------- Roland Geiger Historische Forschung Alsfassener Straße 17, 66606 St. Wendel Tel. 06851-3166 email alsfassen(a)web.de www.hfrg.de |
Date: 2021/09/17 21:06:37
From: schubertbrigitte(a)t-online.de <schubertbrigitte(a)t-online.de>
Hallo Roland
wenn ich dann noch krabbeln kann, melde ich mich wieder !
Gruß Brigitte
-----Original-Nachricht-----
Betreff: Re: [Regionalforum-Saar] Vorträge gesucht: Extremereignis "Kältewinter" im 18. Jahrhundert – Spuren in der zeitgenössischen Literatur, Kultur und Wissenschaft
Datum: 2021-09-17T12:51:21+0200
Von: "Roland Geiger via Regionalforum-Saar" <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
An: "regionalforum-saar(a)genealogy.net" <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Hallo Roland
Ich bin sehr interessiert an der Veröffentlichung der Beiträge dieses Workshops. Könntest Du das für mich verfolgen?
Danke im voraus. Wird wohl kein Vermögen kosten oder?
Grüße Brigitte
-----Original-Nachricht-----
Betreff: [Regionalforum-Saar] Vorträge gesucht: Extremereignis "Kältewinter" im 18. Jahrhundert – Spuren in der zeitgenössischen Literatur, Kultur und Wissenschaft
Datum: 2021-09-17T09:28:23+0200
Von: "Roland Geiger via Regionalforum-Saar" <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
An: "Regionalforum" <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Vorträge gesucht: Extremereignis "Kältewinter" im 18. Jahrhundert – Spuren in der zeitgenössischen Literatur, Kultur und Wissenschaft
Veranstalter Dr. Anna Axtner-Borsutzky (Univ. Bielefeld), Dr. Joana van de Löcht (Univ. Münster)
Interdisziplinäres Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA) in Halle a. d. Saale
Gefördert durch Förderpreis für junge Aufklärungsforschung 2022 (IZEA)
06110 Halle a. d. Saale
Vom - Bis 06.10.2022 - 07.10.2022
Deadline 15.10.2021
Von Dr. Anna Axtner-Borsutzky, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, Universität Bielefeld
Interdisziplinärer Workshop zum Thema „Extremereignis ‚Kältewinter‘ im 18. Jahrhundert – Spuren in der zeitgenössischen Literatur, Kultur und Wissenschaft“ am 06. / 07.10.2022 in den Räumlichkeiten des IZEA in Halle a. d. Saale (ermöglicht durch den Förderpreis für junge Aufklärungsforschung 2022).
Extremereignis "Kältewinter" im 18. Jahrhundert – Spuren in der zeitgenössischen Literatur, Kultur und Wissenschaft
Das 18. Jahrhundert darf – nicht allein aufgrund des Erdbebens von Lissabon 1755 – als Wendepunkt in der Beschreibung und Deutung von Extremereignissen gelten. In den Ausläufern der kleinen Eiszeit bieten vor allem durch das Wetter verursachte Unglücke Zeugnisse, die diesen Wandel dokumentieren. Während die Klima- und Umweltgeschichte in den historischen Wissenschaften bereits etabliert ist, verbleibt sie in den Kunst- und Literaturwissenschaften bislang oft in einer Art Motivgeschichte. Diesem Desiderat wird der geplante Workshop neue Konzepte und Ideen entgegensetzen. Extreme Winter, Hagel und Dürren zu Missernten resultieren in Hunger, Seuchen, Krieg wie Revolutionen und schlagen sich in der Historiographie nieder. Die Frage, welche ideengeschichtlichen Konsequenzen langanhaltende Klimaveränderungen haben, ist erst in Ansätzen geklärt, so konnte Wolfgang Behringer etwa eindrucksvoll für das 16. und 17. Jahrhundert zeigen, dass die Hexenverfolgung maßgeblich durch die Kaltwetterperiode der kleinen Eiszeit beeinflusst wurde (Behringer, Jerouschek 2003, S. 18–20). Sind historische Klimaforschung und Umweltgeschichte mittlerweile fest institutionalisierte Teildisziplinen ihrer Fachkulturen, gilt für die Literaturwissenschaften anderes: Noch ist die mediale und schriftliche Tradierung von Katastrophenerinnerung weder in ihrer narrativen noch ideengeschichtlichen Verfasstheit hinreichend erforscht, ihr möglicher Beitrag für eine Unterstützung anderer Disziplinen bleibt schwach.
Der Workshop möchte mit der Untersuchung von Kältewintern, wie sie im Laufe des 18. Jahrhunderts mehrfach auftraten (in außerordentlichem Maße 1709, 1740, 1783/84) einen Beitrag leisten, der die Wechselwirkung zwischen Natur und Kultur unter Einbezug literarischer Quellen zeigt und die Funktion von Literatur als Möglichkeit, auf eine widrige Umwelt zu reagieren, erhellt. Nicht zuletzt ist hierbei eine europäische und medienübergreifende Perspektive einzunehmen, da diese Kältewinter auf dem ganzen Kontinent Auswirkungen zeigten und nicht allein im literarischen Publikationswesen Niederschlag fand. Es stellt sich zunächst die Frage, ob und wie ›Katastrophenerinnerung‹ (AG am KWI Essen, 2011) tradiert wird. Zu vermuten steht, dass wiederkehrende Narrative und Strukturen in Text und Bild zu finden sind, die sich möglicherweise insbesondere im Laufe des 18. Jahrhunderts aufgrund der umfassenden Transformationen in Gesellschaft, Wissenschaft und Medien zeigen. Als Beispiel sei hier nur der Übergang von Flugblättern und Flugschriften hin zu einem nie mehr in diesem Maße produktiven Journalwesen des 18. Jahrhunderts genannt.
Neben der Dokumentation von Extremwetterereignissen, wie sie in der institutionalisierten Wetterbeobachtung seit 1781 mit der ›Societas Meteorologica Palatina‹ existiert, entwickelt sich eine ästhetische Überformung von Wetterphänomenen, an die kollektive ›Katastrophenerinnerung‹ anknüpfen können. In einem zweiten Bereich geht es folglich darum, Praktiken der Literatur zu untersuchen, die als Reaktion auf Extremwetterereignisse gelten können. In soziologischen-historischen Disziplinen ist der Begriff des „window of opportunity“ geläufig. Er bezeichnet eine Lücke, die in Folge einer Katastrophe entsteht, in der sich Handlungsspielräume eröffnen (Lebow 1984, Parker 2000). Diese Spielräume können zur Veränderung von Machtstrukturen führen, wie Wolfgang Behringer an der Französischen Revolution als Folgeerscheinung des Kältewinters 1783/84 zeigen konnte (Behringer 2010, S. 212ff). Mit diesem dritten Bereich soll neben einer ästhetischen Produktivmachung von Extremwetterereignissen gefragt werden, ob und wenn ja, welche Funktion für Kältewinter und deren Folgen im Sinne eines gesellschaftlichen Fortschreitens identifiziert werden können. Ein Schwerpunkt soll hier auf der Begründung neuer Ordnungen und deren narrative Strukturierung gelegt werden. So ließe sich etwa im Anschluss an Hayden White fragen, ob dem Extremwetterereignis in der wissenschaftlichen Überformung durch den Historiker ein der Dramentheorie folgendes Moment der Katharsis oder Katastrophe zugesprochen wird.
Ziel des Workshops ist es, die Wechselwirkungen zwischen Natur und Kultur anhand ausgewählter Quellen, darunter Traktate, Observationes, Journalbeiträge, (Reise-)Berichte, Briefwechsel, Flugblätter, aber auch genuin literarische Formate zu untersuchen. Nicht zuletzt aufgrund der weiträumigen Ausdehnung der Kältewinter über ganz Europa von den britischen Inseln bis in das russische Zarenreich, von den skandinavischen Gebieten bis zu den südlichen Ausläufern am Mittelmeer ist der intereuropäische, grenzüberschreitende Wissenstransfer ein zentraler Gegenstand des Workshops. Wie gestaltete sich der Austausch von Wissen? Welche Medien wurden dafür verwendet? Ist mit dem Zeitalter der europäischen Aufklärung ein Wandel im Denken über die Ereignisse der Kältewinter zu konstatieren? Wie gestaltet sich die Visualisierung der Erkenntnisse über die außergewöhnlichen Wetterlagen? Und nicht zuletzt: Welche politischen und gesellschaftlichen Auswirkungen sind in der Folge zu beobachten?
Die Veranstaltung findet am 06. / 07. Oktober 2022 mit Unterstützung des „Förderpreises für junge Aufklärungsforschung 2022“ in den Räumlichkeiten des IZEA in Halle a. d. Saale statt. Übernachtungs- und Reisekosten werden übernommen. Eine Publikation der Beiträge ist geplant.
Der Workshop versteht sich als interdisziplinär. Wir freuen uns daher über Vorschläge aus der Geschichtswissenschaft, Kunstwissenschaft, Philosophie, Theologie, Soziologie wie aus den Literaturwissenschaften. Wir laden insbesondere Nachwuchswissenschaftler:innen zu einer Beteiligung am Workshop ein. Vorgesehen sind 30-minütige Beiträge mit anschließender Diskussion. Insgesamt sind fünf Plätze zu vergeben.
Wir bitten um Zusendung der Abstracts (300 Wörter) mit Kurzbiographie bis zum 15. Oktober 2021 an die Organisatorinnen Dr. Anna Axtner-Borsutzky (Bielefeld) a.axtner-borsutzky(a)uni-bielefeld.de und Dr. Joana van de Löcht (Münster) van.de.loecht(a)uni-muenster.de.
Kontakt
Dr. Anna Axtner-Borsutzky
E-Mail: a.axtner-borsutzky(a)uni-bielefeld.de
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Extremereignis "Kältewinter" im 18. Jahrhundert – Spuren in der zeitgenössischen Literatur, Kultur und Wissenschaft. In: H-Soz-Kult, 16.09.2021, <www.hsozkult.de/event/id/event-112838>.
_______________________________________________ Regionalforum-Saar mailing list Regionalforum-Saar(a)genealogy.net https://list.genealogy.net/mm/listinfo/regionalforum-saar
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Date: 2021/09/18 09:31:14
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8-) Am 17.09.2021 um 21:04 schrieb
schubertbrigitte(a)t-online.de:
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Date: 2021/09/20 17:54:56
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Date: 2021/09/23 08:23:40
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Dietrich Bonhoeffer (1906–1945). Der Weg in den Widerstand. "Ich bete für die Niederlage meines Landes" Autor Detlef BaldErschienen Darmstadt 2021: Wissenschaftliche Buchgesellschaft Anzahl Seiten 232 S. Preis € 35,00 ISBN 978-3-534-40552-7
Rezensiert für den Arbeitskreis Historische
Friedens- und
Konfliktforschung bei H-Soz-Kult von: Reinhold Lütgemeier-Davin,
Kassel |
Date: 2021/09/24 11:29:31
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
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