Date: 2019/09/04 13:21:57
From: Hans-Joachim Hoffmann <hans-joachim-hoffmann(a)web.de>
„Nur wer die
Vergangenheit kennt,
kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten.“
Klaus Burr beschreibt zu Beginn der Führung die Entstehung und Entwicklung der jüdischen Gemeinde Ottweiler, bevor Hans-Joachim Hoffmann an Beispiel dieser Gemeinde, also auf lokaler Ebene, aufzeigt, dass sich Zuwanderer mit anderem kulturellen Hintergrund in eine Gemeinschaft integrieren können, um dadurch auch ihren Beitrag zur positiven Entwicklung in der lokalen Gesellschaft zu leisten. Stellvertretend seien an dieser Stelle Samuel Levy, der Lehrer der jüdischen Elementarschule Ottweiler von 1825–1875, sowie sein Sohn, der Sanitätsrat Dr. Bernhard Levy (1831–1885), genannt: Dr. Bernhard Levy übernahm auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung 1877 auch die Stelle des Armenarztes der Stadt Ottweiler gegen ein festes jährliches, bescheidenes Honorar. Die Familie Levy dient jedoch auch als Beispiel dafür, dass staatliche Wertschätzung, die ihren Ausdruck in der Verleihung von Auszeichnungen, Orden und Ehrentiteln fand und findet, nicht zwingend hoch zu schätzen sind. Dies verdeutlicht das Schicksal der Enkelin Samuel Levys bzw. der Tochter Bernhard Levys: Der Staat dankte Samuel Levy 1875 für seinen unermüdlichen Einsatz für die jüdische Elementarschule Ottweiler, den Augenarzt Bernhard Levy ernannte der preußische König 1882 wegen seiner Verdienste in der Augenheilkunde zum Sanitätsrat. Doch die Verdienste ihrer Vorfahren retteten Anna Amalia Levy, die Tochter Bernhard Levys, nicht vor der Verfolgung durch den Nationalsozialismus. Sie hatte den Ottweiler Seminarlehrer für Musik und Turnen Karl Christian Becker 1886 geheiratet, der u.a. „Rheinische Volkslieder für vierstimmigen Männerchor“ bearbeitet und 1899 herausgegeben hatte. Die assimilierte Anna Amalia Levy erhielt jedoch in der NS-Zeit wegen des frühen Todes ihres Mannes am 31.8.1928 nicht den Status der „Mischehe“, da die Ehe auch kinderlos geblieben war. Deshalb musste sie, seit 1908 mit ihrem Mann in Berlin lebend, in das „Judenhaus“ in der Gervinusstraße 24 umziehen. Von dort erfolgte ihr Abtransport in das Alters-KZ Theresienstadt, wo sich ihre Spur verliert. Neben der Skizzierung der Lebenswege der Familie Levy gibt Hoffmann Informationen zu Grabinschriften und einzelnen Symbolen. Mit der als Motto gewählten Aussage
August Bebels
sprechen die Friedhofsführer dieses Mal ganz bewusst auch einmal
insbesondere die
Mitglieder der Ortsräte und des Stadtrates Ottweiler an und
laden sie ein,
durch ihre Teilnahme an dieser Friedhofsführung zu
dokumentieren, dass ihnen
die Aufarbeitung der NS-Zeit in Ottweiler im Zuge der „Aktion
Stolpersteine“,
die mit der Erforschung der politisch Verfolgten aus den Reihen
der SPD und KP
fortgesetzt wird, am Herzen liegt.
Zur Aufarbeitung der NS-Zeit und zur Erinnerung an die letzten jüdischen Bewohner Ottweilers verfasste Hans-Joachim Hoffmann die Dokumentation „Seid vorsichtig mit der Obrigkeit...! Beitrag zur Erinnerungskultur und Lokalgeschichte Ottweilers“. Dieses 405 Seiten umfassende Buch (ISBN 978-3-946313-01-4) kann zum Preis von € 19.80 erworben werden bei:
Archäologie-Büro & Verlag - Glansdorp, Kantstraße 32, 66636 Tholey Hans-Joachim Hoffmann, Adolf-Kolping-Weg 7, 66564 Ottweiler (06824-7990) Sparkasse Neunkirchen, Filiale Wilhelm-Heinrich-Straße, 66564 Ottweiler Presse-Shop Ottweiler, Inhaberin Hannelore Henn, Wilhelm-Heinrich-Straße 13, 66564 Ottweiler. Henn’sche Buchhandlung Köhler, Enggass, 66564 Ottweiler.
Klaus Burr und Hans-Joachim Hoffmann
sowie die KVHS
freuen sich auf Ihren Besuch. Uhrzeit: 17.00 Uhr Treffpunkt: Aufgang zum Friedhof in der Straße Maria-Juchacz-Ring (ca. 80 m hinter der Abzweigung Karl-Marx-Straße - Nähe Wohnheim AWO) Dauer: ca. 1 ½ Stunde. |
Date: 2019/09/05 08:07:08
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
Steine des
Anstoßes oder
normiertes Ritual. Zur Rolle des Stolperstein-Projekts in den
Erinnerungskonflikten der Gegenwart |
Date: 2019/09/18 21:22:00
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
Johrendt, Jochen: Investiturstreit. Darmstadt
2018. ISBN 978-3-534-15577-4 |
Date: 2019/09/18 21:43:17
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
Am Dienstag,
24ter September
2019, hält Hubert Kesternich im Landesarchiv Saarbrücken im Rahmen
der
Monatstreffen der Arbeitsgemeinschaft für Saarländische
Familienforschung (ASF)
einen Vortrag über die Bergwerkskatastrophe von Luisenthal von
1962. Der Vortrag beginnt um 17.30 Uhr; Gäste sind bei uns immer willkommen. Der Eintritt ist frei. Nahezu 60 Jahre nach der Kohlenstaub- und Schlagwetterexplosion vom 7. Februar 1962, mit 299 Toten und zahlreichen zum Teil Schwerverletzten, der Stilllegung der Saargruben und des Steinkohlenbergbaues in Deutschland, ist der Vortrag über die Explosion ein Beitrag zur Erinnerungskultur. Die Beiträge über die Explosion, die Ursachenforschung und die Berichte über den 30-tägigen Gerichtsprozess vor dem Landgericht Saarbrücken vom 21. Mai bis 14. Juli 1964 in den Medien waren sehr unterschiedlich. Von den bundesweiten Medien hatte allein das Zentralorgan der IGBE, „EINHEIT“, eine kritische Bewertung der Explosion und des Prozesses vorgenommen. Die „Saarbrücker Zeitung“ informierte ihre Leser zwar informativ über Explosion und Prozess, gleichwohl fehlte eine kritische Kommentierung mangels bergmännischer Sachkenntnis. Die 13 Angeklagten - vom Fahrhauer bis zum Betriebsführer (Obersteiger), die Werksdirektion samt Ingenieuren waren nach der der damaligen Gesetzgebung nicht angeklagt – wurden freigesprochen. Zum Teil wegen erwiesener Unschuld, zum Teil mangels Beweises. Dass vor und während der Explosion etliches im Argen lag, zeigt der Umstand, dass nach dem Prozess und dessen Verlauf gewonnenen Erkenntnissen zu Unzulänglichkeiten, einige wesentliche Veränderungen im Abbaubetrieb, insbesondere im Sicherheitsbereich der bundesdeutschen Steinkohlengruben eingeführt wurden. Im Vortrag werden jene Punkte hervorgehoben, die im Prozess vernachlässigt wurden, jedoch nach dem Urteil von Sachverständigen im Vorfeld und beim Ablauf der Explosion relevant waren. Interessant ist sicher auch der Umstand, dass sich von den Angehörigen der 299 Toten und von den zahlreichen Verletzten selbst, nur ein einziger wagte, als Nebenkläger aufzutreten. |
Date: 2019/09/20 17:41:15
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
Guten Abend,
|
Date: 2019/09/21 20:34:11
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
Guten Abend. |
Date: 2019/09/24 16:01:07
From: Hans-Joachim Hoffmann <hans-joachim-hoffmann(a)web.de>
Letzte offizielle Führung 2019 über den jüdischen Friedhof Ottweiler
Immer wieder werden die Referenten Klaus Burr und Hans-Joachim Hoffmann gefragt: Warum bietet die KVHS diese Führungen überhaupt an? Eine Antwort auf diese Frage gibt Prof. Dr. Michael Brocke, der Leiter des Steinheim-Instituts Duisburg: „Am Ort selbst, auf dem Ort selbst, will es uns noch einmal einhämmern - als genüge es nicht, es immer wieder, Ort um Ort, auszusprechen: Die jüdischen Friedhöfe sind an vielen Orten in Deutschland die einzig überlebenden Zeugen und Zeugnisse der jüdischen und der deutsch-jüdischen Geschichte. Sie verweisen in der Abfolge der Generationen auf die Kontinuität und die Stabilität jüdischen Lebens und sie zeigen in deren gewaltsamem Abriss in den späten dreißiger und frühen vierziger Jahren die jähe Beendigung, ohne Fortsetzung für die meisten der Stätten. Geschichte aber kann und darf nicht durch Gewalt beendet werden. Also sei diese Tatsache ein besonderer Grund zur Bewahrung der Begräbnisstätten, welcher insbesondere auch die Nicht-Juden angeht, und das nicht, um Schuld für die Ältesten oder Scham für die Jüngsten erzeugen oder zu kumulieren, sondern um ihr Wissen von der Geschichte endlich auch innerjüdisch und positiv zu laden, es nicht allein unter dem Vorzeichen der Schoah zu fördern, wie es immer neu geschieht, gewiss geschehen muss, doch nicht immer in dieser das auch potentielle Interesse Vieler lähmenden Ausschließlichkeit geschehen sollte. Hier liegt ein kaum gehobenes, Identität stärkendes Potential.“ Das „Wissen von der der jüdischen und der deutsch-jüdischen Geschichte endlich auch innerjüdisch und positiv zu laden“ – dieses Ziel verfolgt die KVHS, indem sie die Führungen über den jüdischen Friedhof Ottweiler seit nunmehr 5 Jahren anbietet, und dies mit beachtlicher Resonanz; so nahmen an der Führung am 8.9.2019 insgesamt 24 Personen trotz des regnerischen Wetters teil. Die letzte Führung nutzen die Referenten, um „innerjüdisches Wissen“, das mit dem Ende der jüdischen Gemeinde Ottweiler 1940 schleichend und unmerklich verloren ging, in Erinnerung zu rufen. Entgegen der Gepflogenheit, diese Führungen am 1. oder 2. Sonntag eines Monats anzubieten, legten die Referenten den Termin auf den 29. September, 16.00 Uhr. Der Grund? Der 6.10. liegt zwischen den Feiertagen Rosch Haschana (Neujahrsfest) und Jom Kippur (Versöhnungsfest); am 13.10. beginnt der Feiertag Sukkot (Laubhüttenfest). In dieser Zeit werden jüdische Friedhöfe nicht besucht. Rosch Haschana beginnt dieses Jahr am 29. September nach Sonnenuntergang; deshalb legten Klaus Burr und Hans-Joachim Hoffmann den Beginn dieser Führung aus Respekt vor den jüdischen Gepflogenheiten auf 16.00 Uhr. Die Feststellung ist bestimmt zutreffend, dass heute die wenigsten BürgerInnen Ottweilers noch etwas über den jüdischen Kalender und die in ihm festgelegten Fest- und Feiertage und die an diese gebundenen Gebote/Verbote noch etwas wissen. Dies wird wohl im 19. Jahrhundert und bis 1940 anders gewesen sein, als Deutsche jüdischen Glaubens auch die Ottweiler Gesellschaft mitgestalteten. Als Schwerpunkt der Ausführungen wählten Klaus Burr und Hans-Joachim Hoffmann für diese Führung die Gestaltung der Grabmale, insbesondere der Symbole. Während auf den Grabmalen der konfessionellen Friedhöfe meist – wenn überhaupt – das Kreuz als Symbol der christlichen Botschaft von Tod und Auferstehung zu finden ist, begegnet uns auf den Grabmalen jüdischer Friedhöfe eine Vielzahl von Symbolen: der Davidsstern – die Rose – die Palmette – die Hände – der Ehrenkranz. Sie vermitteln in Verbindung mit den Inschriften Aussagen über die/den Verstorbenen, insbesondere aber auch bestimmte Wertvorstellungen des Judentums. Allgemeine Informationen zu den jüdischen Friedhöfen finden Sie unter: http://www.steinheim-institut.de/edocs/bpdf/michael_brocke-haus_der_ewigkeit-haus_des_lebens.pdf Eine Dokumentation des jüdischen Friedhofs Ottweiler stellt das Steinheim-Institut Duisburg auf der Seite epidat zur Verfügung. Zur Aufarbeitung der NS-Zeit und zur Erinnerung an die letzten jüdischen Bewohner Ottweilers verfasste Hans-Joachim Hoffmann die Dokumentation „Seid vorsichtig mit der Obrigkeit...!“ Beitrag zur Erinnerungskultur und Lokalgeschichte Ottweilers.“ Dieses 405 Seiten umfassende Buch (ISBN 978-3-946313-01-4) kann zum Preis von € 19.80 erworben werden bei: Archäologie - Büro & Verlag - Glansdorp, Kantstraße 32, 66636 Tholey Hans-Joachim Hoffmann, Adolf-Kolping-Weg 7, 66564 Ottweiler (06824-7990) Sparkasse Neunkirchen, Filiale Wilhelm-Heinrich-Straße, 66564 Ottweiler Presse-Shop Ottweiler, Inhaberin Hannelore Henn, Wilhelm-Heinrich-Straße 13, 66564 Ottweiler. Henn’sche Buchhandlung Köhler, Enggass, 66564 Ottweiler. Die KVHS, die Synagogengemeinde Saar sowie die Stadt Ottweiler freuten sich, möglichst viele Interessenten begrüßen zu können. Treffpunkt: Jüdischer Friedhof Treffpunkt: Aufgang zum Friedhof in der Straße Maria-Juchacz-Ring (ca. 80 m hinter der Abzweigung Karl-Marx-Straße - Nähe Wohnheim AWO) Dauer: ca. 1 ½ Stunde. Sonntag, 29.09.2019, 16.00 Uhr
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Date: 2019/09/24 23:25:08
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
Guten Abend, |
Date: 2019/09/26 13:27:52
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
St. Wendel (red) „1618 – Das Jahr in dem die
Hexen
brannten!“ Zu diesem Thema spricht der Vorsitzende des
Historischen Vereins
Tholey am kommenden Dienstag, 1. Oktober, um 20 Uhr bei der
Kolpingfamilie St. Wendel
im Cusanushaus, Am Fruchtmarkt.
Und darum geht es: Das Jahr 1618 markiere
nicht
nur den Beginn des 30-jährigen Krieges, sondern im
lothringischen Amt
Schaumburg auch einen Höhepunkt der Hexenverfolgung, erklärt ein
Sprecher des
Vereins. Allein in diesem Jahr seien auf der Schaumburg 13
Frauen und Männer
wegen des „Lasters der Zauberey“ zum Tode verurteilt worden.
Darunter befand
sich auch Johannet Schu aus Imweiler, die am 26. September 1618
gemeinsam mit
zwei weiteren Angeklagten als Hexe verbrannt wurde. Anhand ihres
Vernehmungsprotokolls, der Prozesskostenaufstellung und des
Versteigerungserlöses ihrer Güter, erläutert der Referent
beispielhaft das
damalige Vorgehen bei der Hexenverfolgung sowie deren
wirtschaftliche
Auswirkungen und wirft so ein Schlaglicht auf eines der
dunkelsten Kapitel der
Regionalgeschichte. |
Date: 2019/09/26 13:43:18
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
Vorbemerkung: |
Date: 2019/09/26 13:47:44
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
letztens in der Saarbrücker Zeitung: Erzwungenes Du |
Date: 2019/09/30 09:49:41
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
heute in der SZ, St. Wendeler Teil: |