Date: 2018/08/04 09:48:18
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
Guten Morgen, letztens habe ich den Artikel "Alisson Becker – Vorfahren aus Mettnich !!!" durch die Foren gejagt - in gutem Glauben, daß der Artikel so stimmt. Nun habe ich erfahren, daß das nicht so ist. Warum - nun, die Details kenne ich nicht, aber ich weiß, daß sich verschiedene Leute, die es besser wissen, also wirklich b e s s e r w i s s e n , nicht besserwissen, ziemlich drüber aufgeregt haben, daß er - mal wieder - veröffentlicht wurde. Allerdings habe ich bislang niemanden finden können, der Zeit oder Lust - am besten beides - hat, ihn richtig zu stellen. Was schade ist, aber halt so. Mir fehlen die Kenntnisse dazu. Also darf ich empfehlen, den Artikel resp. seinen Inhalt vorerst auf Eis zu legen, bis sich jemand zu einer Korrektur erbarmt. Ergebenst Roland Geiger |
Date: 2018/08/04 10:02:51
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
Guten Morgen,
im Juli 1769 besuchte ein seltsam gekleideter Mann unsere Stadt St. Wendel und stellte sich dem Pastor vor mit den Worten, er sei der arabische Prinz von Palästina. Ein Lügner, ein Hochstapler, ein Betrüger oder doch - vielleicht - ein Prinz aus dem Morgenland?
Ich habe über ihn, seinen Vorgänger und seinen Nachfolger einen Vortrag gehalten und mir erlaubt, diesen Vortrag nun in einem Heft zu verpacken.
Es hat Format A5, 32 Seiten und ist vollfarbig. Die Auflage beträgt 20 Stück. Den Text zieren diverse Abbildungen handelnder Personen sowie der benutzten Belege aus unseren hiesigen Kirchenrechnungen.
Das Heft gibt’s bei mir direkt für 7 Euro plus
1,45 für den
Versand. Wer in St. Wendel wohnt, das Heft gibts auch in
der Buchhandlung Klein.
Mit freundlichen Grüßen
Roland Geiger |
Date: 2018/08/04 16:06:27
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
Olla, da hat mich jemand gefragt, wo denn der Fehler sein könnte. Also hab ich nachgeschaut und folgendes gefunden: Originaltext: "Alles beginnt im späten 18. Jahrhundert, als Nikolaus Becker sein Hab und Gut zusammenpackt und die kleine Gemeinde Mettnich im Saarland verlässt – für eine weite Reise und um ein neues Leben zu beginnen. Er ist der zweite Sohn von Peter Becker und Anna Maria Recktenwald sowie ein echter Pionier: Im Jahr 1797 erreicht er das Ziel. Als einer der ersten Saarländer überquert er mit einem Schiff den Ozean und landet an in Rio de Janeiro. Von dort segelt er weiter nach São Leopoldo, einem Zentrum deutscher Einwanderer in Brasilien." Lt. Elisabeth Mendels FB Primstal ist er der dritte Sohn des Ehepaars Peter Becker und Anna Maria Recktenwald. Er kann nicht bereits 1797 in Brasilien angekommen sein, weil er erst 07.03.1798 in Mettnich geboren wird. Ausgewandert ist er 1828 auf der Olbers nach Brasilien (26.9.-17.12.1828). Saarländer war er natürlich auch keiner, nicht mal Deutscher - weils beides noch nicht gab. Seine Frau, die er 1829 in Sao Leopoldo, Brasilien, heiratete, stammt ebenfalls aus Mettnich. Roland Geiger Am 04.08.2018 um 09:48 schrieb Roland
Geiger:
Guten Morgen, -- Mit freundlichen Grüßen Roland Geiger -------------------- Roland Geiger Historische Forschung Alsfassener Straße 17, 66606 St. Wendel Tel. 06851-3166 email alsfassen(a)web.de www.hfrg.de |
Date: 2018/08/04 16:29:46
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
Hallo,
letztens habe ich kurz angedeutet, daß ich vergangene Woche noch ein Buch fertiggestellt habe: „Lenchen Demuth - die Haushälterin von Karl Marx“.
Format ist A5, Seitenzahl 240 (10er Schrift) mit zahlreichen vollfarbigen Abbildungen.
Eigentlich sollte es „nur“ ein Buch über Helena Demuth werden, aber dann mußte ich in so viele Gebiete tiefer einsteigen, daß ich diese beim Verfassen des Buches nicht außen vor lassen wollte. Deshalb findet sich einiges über das Schulwesen in St. Wendel in den 1820ern-1830ern, das Dienstbotenwesen, Postkutschenreisen von St. Wendel nach Trier, Paßwesen im 19ten Jahrhundert, die britischen Volkszählungen, uneheliche Kinder und gesetzliche Blutschande und die Anfänge des Grundbuchamtes. Ein Register gibt es nicht, aber ausführliche Quellen- und Literaturverzeichnisse.
Der Preis beträgt Softcover: 19,99 Euro plus Versand 1,45 Euro oder Hardcover: 25,99 Euro plus Versand 1,95 Euro (Hardcover ab 13ten August)
Ein bißchen zur Übersicht hier das Inhaltsverzeichnis:
Vorwort Eine Vorgeschichte St. Wendel Der Stadtplan von 1800 Maldener - Demuth - Schulz Das Haus in der Balduinstraße Von der Balduinstraße in den Graben Der Ehevertrag In der Balduinstraße Das Haus im Graben Nach dem Tod des Vaters In der Schule Dienstboten in Trier im Jahre 1833 Ganz unten Peters Anteil am väterlichen Erbe Von St. Wendel nach Trier Zwei Schwestern in Trier Nächtlicher Unfug Helena und ich Elisabeth Zwischen 1820 und 1849 Der vermißte Reisepaß Nach London 1851-1861-1871-1881 - die britischen Volkszählungen Anna Maria „Marianne“ Kreuz Frederick 1863 - „um dort in Dienst zu treten“ 1873 - Besuch bei ihrer Schwester 1888 - die Vollmacht aus London Warum ist Helena bei Familie Marx geblieben? Religion Miscellen Allerlei Klatsch Theaterbesuche Reisen Zucht und Ordnung Krankheiten und Tod Fünf Fotos Der letzte Brief Adolf Riefer Ehe der Hahn kräht Was am Ende noch bleibt Andenken Das Fräulein Demuth Drei Generationen Demuth Quellen Literatur - zitiert oder nur gelesen
Mit freundlichen Grüßen
Roland Geiger
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Date: 2018/08/07 19:32:22
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
Guten Abend, ich hab mich extra zurückgehalten - schließlich wollte ich ja, daß Ihr alle mein Büchlein kauft :-) Der Prinz war kein Prinz, sondern ein Maronit aus dem Libanon. Dieser Volksstamm hat sich im 13ten Jahrhundert der römischen Kirche angeschlossen und gilt heute noch als mit ihr uniert. Als sich Mönche im Libanon niederließen, erhielten sie Unterstützung durch die Maroniten in Form von Land. Die Mönche revanchierten sich, in dem sie Geleitbriefe nach Rom ausstellten. In Rom erhielten die jungen Männer einen neuen Brief zum deutschen Kaiser, und der stellte ihnen Papiere für eine sichere Passage durch das hl. römische Reich aus. So gelangten sie an die Fürstenhäuser, stellten sich dort als Prinzen aus dem Morgenland vor und wurden entsprechend hofiert und finanziell ausgestattet. Wenn sie genug Geld zusammenhatten, kehrten sie nach hause zurück, und die nächsten machten sich auf. Soll ich sie als Gauner oder Hochstapler bezeichnen? Nun, wem haben sie geschadet? Den Politikern, Königen, Fürsten, die sich gern mit exotischen Fremden zeigen? Die haben das Geld nicht gemerkt. Der Pfarrer in St. Wendel und der kurfürstliche Kämmerer ein Jahr später auch nicht. Der Prinz, der wohl ausgezeichnet in Deutsch und Französisch parlierte, wird abends in der Gastwirtschaft seine Geschichten zum Besten gegeben und die Leute unterhalten haben. Und mal ehrlich: für einen guten Vortrag kann man ruhig mal ein paar Thaler, Gulden, Euros etc. hinlegen. Mit freundlichen Grüßen Roland Geiger Am 07.08.2018 um 16:02 schrieb
wollgen(a)t-online.de:
Oberdischingen, 7. August 2018 Liebe Listengemeinde ! So blöd waren die Regierungen damals auch nicht, einem Hochstapler auf den Leim zu gehen. Die Frage ist erst einmal: wie viele Leute haben damals arabisch oder türkisch gesprochen, um einem solchen Besucher auf den Zahn zu fühlen? Immerhin reichte das osmanische Reich bis ins heutige Bosnien, und da kann es gut sein, daß mal jemand als Handwerksbursche hingekommen ist und die Sprache gelernt hat. Daneben muß es damals Entführungen von Mitteleuropäern gegeben haben, die im osmanischen Reich als Sklaven dienten, die Sprache lernten und, wenn sie Glück hatten, freigekauft wurden. Ich habe mal eine Liste solcher Leute veröffentlicht, finde sie aber nicht mehr. Dafür fand ich den Zufallsfund mit dem arabischen Fürsten wieder: 14.08.1746 Ein maronitischer Fürst aus Syrien namens Victorius Nessar erhält einen Beitrag zur Ranzionierung seiner in türkischer Sklaverei befindlichen Frau und Kinder. (Stadtarchiv Schwäbisch Hall 4/454, Geheimes Ratsprotokoll, unpaginiert, unter diesem Datum. Diese Protokollserie enthält insgesamt eine große Anzahl solcher Fälle, also Aufnahmen ins Spital und Unterstützung Kranker, daneben Einträge über die Bestrafung nach frühem Beischlaf im gesamten Gebiet der Stadt Hall und weitere Sachen aus dem kirchlichen Bereich). Freundliche Grüße, Friedrich R. Wollmershäuser -----Original-Nachricht----- Betreff: Re: [Pfalz] Der Prinz von Palästina Datum: 2018-08-06T22:55:22+0200 Von: "Roland Geiger" <alsfassen(a)web.de> An: "Uwe Roeder via Pfalz-L" <pfalz-l(a)genealogy.net> Nun ja, Uwe, das "warum auch immer" hat mich interessiert, und das Ergebnis war - wie Mr. Spoch sagen würde - faszinierend. Roland Am 05.08.2018 um 22:41 schrieb Uwe Roeder via Pfalz-L:Wenn das wirklich ein Prinz gewesen wäre, dann hätte er ein großesGefolge bei sich gehabt. Das war mit Sicherheit ein Hochstapler, warum auch immer.UR ________________________________ Von: pfalz-l-bounces(a)genealogy.net <pfalz-l-bounces(a)genealogy.net> imAuftrag von wollgen(a)t-online.de <wollgen(a)t-online.de>Gesendet: Samstag, 4. August 2018 08:29 An: Pfalz-L; Forum Hunsrück Genealogie; Pfalz Genealogie; Forum SaarlandGenealogie; RegionalforumBetreff: Re: [Pfalz] Der Prinz von Palästina Sehr geehrter Herr Geiger ! Solche arabischen Prinzen findet man hin und wieder auch in südwestdeutschen Quellen. Auf die schnelle fand ich aber nurhttps://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=3912&sprungId=39172&syssuche=arabisch&logik=or&letztesLimit=suchenArabien und Persien müssen damals schon eine gewisse Faszination ausgeübt haben, wie man bei Goethe, Mozart und Lessing sieht. Freundliche Grüße, Friedrich R. Wollmershäuser -----Original-Nachricht----- Betreff: [Pfalz] Der Prinz von Palästina Datum: 2018-08-04T10:08:02+0200 Von: "Roland Geiger" <alsfassen(a)web.de> An: "Forum Hunsrück Genealogie" <hunsrueck-l(a)genealogy.net>, "Pfalz Genealogie" <pfalz-l(a)genealogy.net>, "Forum Saarland Genealogie" <saarland-l(a)genealogy.net>, "Regionalforum" <regionalforum-saar(a)genealogy.net> Guten Morgen, im Juli 1769 besuchte ein seltsam gekleideter Mann unsere Stadt St. Wendel und stellte sich dem Pastor vor mit den Worten, er sei der arabische Prinz von Palästina. Ein Lügner, ein Hochstapler, ein Betrüger oder doch - vielleicht - ein Prinz aus dem Morgenland? Ich habe über ihn, seinen Vorgänger und seinen Nachfolger einen Vortrag gehalten und mir erlaubt, diesen Vortrag nun in einem Heft zu verpacken. Es hat Format A5, 32 Seiten und ist vollfarbig. Die Auflage beträgt 20 Stück. Den Text zieren diverse Abbildungen handelnder Personen sowie der benutzten Belege aus unseren hiesigen Kirchenrechnungen. Das Heft gibt’s bei mir direkt für 7 Euro plus 1,45 für den Versand. Wer in St. Wendel wohnt, das Heft gibts auch in der Buchhandlung Klein. Mit freundlichen Grüßen Roland Geiger _______________________________________________ Pfalz-L mailing list Pfalz-L(a)genealogy.net https://list.genealogy.net/mm/listinfo/pfalz-l _______________________________________________ Pfalz-L mailing list Pfalz-L(a)genealogy.net https://list.genealogy.net/mm/listinfo/pfalz-l[https://ipmcdn.avast.com/images/icons/icon-envelope-tick-round-orange-animated-no-repeat-v1.gif]<https://www.avast.com/sig-email?utm_medium=email&utm_source=link&utm_campaign=sig-email&utm_content=webmail> Virenfrei. www.avast.com<https://www.avast.com/sig-email?utm_medium=email&utm_source=link&utm_campaign=sig-email&utm_content=webmail>_______________________________________________ Pfalz-L mailing list Pfalz-L(a)genealogy.net https://list.genealogy.net/mm/listinfo/pfalz-l-- Mit freundlichen Grüßen Roland Geiger -------------------- Roland Geiger Historische Forschung Alsfassener Straße 17, 66606 St. Wendel Tel. 06851-3166 email alsfassen(a)web.de www.hfrg.de _______________________________________________ Pfalz-L mailing list Pfalz-L(a)genealogy.net https://list.genealogy.net/mm/listinfo/pfalz-l _______________________________________________ Pfalz-L mailing list Pfalz-L(a)genealogy.net https://list.genealogy.net/mm/listinfo/pfalz-l -- Mit freundlichen Grüßen Roland Geiger -------------------- Roland Geiger Historische Forschung Alsfassener Straße 17, 66606 St. Wendel Tel. 06851-3166 email alsfassen(a)web.de www.hfrg.de |
Date: 2018/08/12 14:44:22
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
Guten Abend,
es hat mal wieder ein bißchen gedauert, bis das Programm für das Genealogie-Seminar auf Schloß Dhaun fertig war, aber jetzt habe ich so weit alle Beiträge zusammen. Es sind weniger Dozenten als bisher, was daran liegt, daß mindestens zwei Vorträge über zwei Vortragsstunden gehen - und zwar gleich die beiden erstgenannten:
Dr. Helmut Priewer Mutterkornvergiftungen im Westerwald in den 1730er Jahren
Eva Gernand Drehscheibe Frankfurt 1500-1800: Wallonen, Flamen und Hugenotten vor und nach dem 30-jährigen Krieg Markus Detemple "Ein Vaterschaftstest nach 300 Jahren"
Klaus Gietinger Helene Demuth - Filmvorführung
Renate Busch Schirm Amtsblätter
Dr. Werner Habicht Vom Wohnen und Wirtschaften unserer bäuerlichen Vorfahren
Ggf. kommt noch ein Vortrag von Roland Paul über Brasilienauswanderer hinzu, aber Herr Paul hat ggf. noch einen anderen Termin, über den noch Unsicherheit herrscht.
Meinen geplanten Vortrag über Kirchenrechnung habe ich zugunsten von Werner Habichts Vortrag hintangestellt; falls einer der Dozenten ausfallen sollte oder nicht auftaucht (hatten wir alles schon), habe ich einen „Ausfall-Vortrag“ in petto.
Die genaue Aufstellung was wer wann macht, ist noch nicht sicher, aber sind Frau Busch-Schirm und Dr. Habicht am Sonntagmorgen und Dr. Priewer am Samstagmorgen dran.
Klaus Gietingers Vortrag besteht aus zwei Teilen: zunächst werden wir uns seinen Film über Helena Demuth, die Haushälterin von Karl Marx, anschauen - dauert 45 min -, dann wird der Regisseur über das Entstehen des Films Rede und Antwort stehen. Den Film schauen wir uns über die Geräte im Lesesaal an.
Information und Anmeldung Schlossakademie Schloß Dhaun 55606 Hochstetten-Dhaun Tel. 06752/93840 Email: info(a)schlossdhaun.de, www.schlossdhaun.de
oder
Roland Geiger Alsfassener Straße 17, 66606 St. Wendel Tel. 06851-3166 Email: alsfassen(a)web.de, www.hfrg.de
Mit freundlichen Grüßen
Roland Geiger |
Date: 2018/08/17 21:33:06
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
Guten Abend, am Dienstag, 28ten August, gibt es im Rahmen der ASF-Monatstreffen einen Vortrag von Klaus Gietinger: November 1918 - Der verpasste Frühling des 20. Jahrhunderts von Klaus Gietinger
100 Jahre nach dem November 1918 spricht man nur noch vom »Kriegsende«, vom »Zusammenbruch des Kaiserreichs«. Dabei war die Novemberrevolution tatsächlich ein Aufbruch, ein Aufbäumen gegen die herrschenden Klassen. Matrosen, Soldaten und Arbeiter waren noch bewaffnet – und sie hatten genug von den alten Eliten, sie wollten das allgemeine Wahlrecht, die Sozialisierung, die Zerschlagung des Militarismus und die Revolution – ein für alle Mal, jetzt oder nie! Klaus Gietinger ruft in Erinnerung, wie die Führung der SPD und der Gewerkschaften den Krieg hingegen bis zum Schluss unterstützten und die Ordnung durch ein Bündnis mit den Militärs aufrechterhalten wollten. Diese unversöhnliche Spaltung der Arbeiterbewegung aber hat der Novemberrevolution den Todesstoß versetzt. Das Ergebnis waren auf Rache sinnende Herrschende in Wirtschaft, Verwaltung und Militär, die den verlorenen Krieg ihren zeitweiligen Verbündeten in den Arbeiterbürokratien geschickt anlasteten und auf eine Diktatur mit neuerlichem Weltmachtsstreben und Krieg hinsteuerten. Dabei war der Kapitalismus auch international nie so gefährdet wie im November 1918. In zahlreichen europäischen Staaten begehrten die Massen auf. Wäre es in Deutschland gelungen, Basisdemokratie und echte Rätemacht zu verwirklichen, hätte die russische Oktoberrevolution eine Chance auf Humanisierung gehabt, und das 20. Jahrhundert hätte ganz anders verlaufen können. Austragungsort: Lesesaal des Landesarchivs Saarbrücken, Scheidt Beginn: 17.30 Uhr Eintritt frei -- Mit freundlichen Grüßen Roland Geiger -------------------- Roland Geiger Historische Forschung Alsfassener Straße 17, 66606 St. Wendel Tel. 06851-3166 email alsfassen(a)web.de www.hfrg.de |
Date: 2018/08/22 14:48:55
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
Die mittelalterliche Pfarrei. Ausgewählte Studien zum
13.–16. Jahrhundert
von Enno Bünz Tübingen 2017: Mohr Siebeck Umfang 862 S. Preis € 120,00
ISBN 3-16-153874-9
Rezensiert für H-Soz-Kult von Helmut Flachenecker, Institut für Geschichte, Universität Würzburg
Die Diözesen und ihre Pfarrorte haben und hatten einen großen Einfluss auf das Zusammengehörigkeitsgefühl der Menschen. Die Pfarrei hat eine kirchenrechtliche Ausstrahlung auf Nachbardörfer, die ihr zugeordnet sind. Sie besitzt diese bis heute, sie ist also ein Phänomen langer Dauer, die auch von der Reformation beibehalten wurde, wenn auch in modifizierter Form. Heute steht sie in einem Transformierungsprozess zu sogenannten Seelsorgeeinheiten, die mehrere Pfarreien umfasst.
Darüber hinaus steht die Pfarrei in einer engen Verbindung zu weiteren kirchlichen Verwaltungseinheiten, etwa den Archidiakonats- bzw. Dekanatsbezirken und letztlich zu der jeweiligen Diözese. Von einer ‚Pfarreienlandschaft‘ sollte angesichts der auf meist ein Merkmal hin reduzierten und zudem inflationären Nutzung des Begriffs ‚Landschaft‘ nicht gesprochen werden. Pfarrei ist zugleich ein Kulturraum: Kirchen mit ihren Altären, Malereien und Kunstgegenständen, Kapellen, Wallfahrtsorte als Plätze einer besonderen Devotion, ferner eventuell postreformatorisch-katholische Statuen in der Landschaft (Bildstöcke, Kreuze, Marienbilder, Kreuzwege, Kalvarienberge) prägen die religiöse Erfahrungswelt des Laien und machen letzterem die konfessionellen Grenzen bewusst. Die Pfarrei kann sich darüber hinaus zu einem Ort der Bildung, einer Schule entwickeln. Somit muss die Pfarrei als kleinste territoriale Einheit in den christlichen Kirchen mit unterschiedlicher religiöser Ausprägung in einer multiperspektivischen Weise interpretiert werden.
Einmal geht es in der neueren Forschung um die Pfarrei im Allgemeinen, um den zunehmenden Versuch der Bischöfe, auf diese mit Hilfe von Diözesansynoden, Visitationen und besonders mit der geistlichen Gerichtsbarkeit mehr Einfluss zu gewinnen, aber auch um die weltlichen Landesherren, die aufgrund der Benefizialgüter, die jeder Pfarrei, dessen geistlichen Personal und dem Kirchenbau zustanden, ihr faktisches Oberlehensrecht bewahren wollten. Zudem waren sie nicht bereit, ihre eigenkirchlichen Rechte kampflos dem Bischof zu überlassen. Ferner stehen die einzelnen Pfarrer, ihre Ausbildung und Wirkmöglichkeiten im Mittelpunkt, aber auch die praxis pietatis der Laien. Die beiden letzteren Bereiche sind jedoch bei Weitem noch nicht erschöpfend untersucht.
Bahnbrechende Forschungen über die Pfarrei im Mittelalter hat Enno Bünz in den letzten 30 Jahren geleistet. Er hat viel dazu beigetragen, dass dieses Thema zu einem zentralen Arbeitsfeld mittelalterlicher, vergleichender Landesgeschichte wurde. Pfarrei und Niederklerus wurden von ihm in mehreren Mikroanalysen erforscht. Bünz schätzt die Zahl der in den 63 mittelalterlichen Diözesen der Germania Sacra liegenden Pfarreien auf circa 50.000! Ihre räumliche Verteilung ist nicht gleichmäßig, ihre historische Entwicklung ist sehr dynamisch, zumal die zunehmende Verbreitung der cura animarum die Installation mehrerer Filialkirchen bzw. die Abtrennung weiterer Pfarreieinheiten aus größeren erforderlich machte. Der Wandel der Seelsorgeverhältnisse spiegelte sich unter anderem in der Vergrößerung des geistlichen Personals (Vikare, Frühmessner).
Die Pfarrkirche als zentraler Ort bäuerlicher Frömmigkeit wurde in neuen Zusammenhängen gesehen und bewertet. Seine Ergebnisse sind seinem weiten Blick auf Thüringen, Sachsen, Franken und Dithmarschen zu verdanken. Die hier einerseits erneut abgedruckten, aber auch drei noch bisher unveröffentlichten und thematisch in vier Kapitel gegliederten, insgesamt einundzwanzig Beiträge geben ein eindrucksvolles Bild dieser jahrzehntelangen Forschungen wieder. Neu sind Betrachtungen zur Entwicklung spätmittelalterlicher Seelsorgestrukturen zu den mit Vikariestiftungen einhergehenden Veränderungen im Kirchenraum und zum spätmittelalterlichen Buchbesitz von Pfarrern, der Auskunft über den Bildungsstand des einzelnen Weltpriesters gibt. Buchreligion und Bildung gehören untrennbar zusammen, deshalb waren die libri sacri untrennbar mit dem Grad der Pfarrseelsorge verbunden! Dahinter stehen dann spannende Untersuchungen zum Buchangebot und zum Buchmarkt.
Zusammen mit dem ebenfalls methodisch innovativen Band zur Pfarrei im späten Mittelalter, den Bünz mit Gerhard Fouquet herausgegeben hat, liegen nun zwei wichtige Werke zur mittelalterlichen Pfarrei vor, denen eine große Verbreitung zu wünschen ist. Letzteres wird oft häufig gesagt, sollte diesmal aber weit mehr als nur eine übliche Plattitüde sein. Der grundlegende Band wird von einem Verzeichnis „weiterer einschlägiger Veröffentlichungen des Autors“ abgeschlossen. Der Band ist für den aufgeworfenen Forschungsgegenstand unverzichtbar für weitere Untersuchungen
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Date: 2018/08/25 07:00:33
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
Stadt – Land – Fluss. Grabdenkmäler der Treverer in lokaler und überregionaler Perspektive
Neumagen und Trier
25.10.18 Rheinisches Landesmuseum Trier, Vortragssaal, Weimarer Allee 1, 54290 Trier; 26.–27.10.18 Neumagen, Bürgerhaus Römerkastell, Pelzersgasse 5–7, 54347 Neumagen-Dhron
Veranstalter: Römische Grabdenkmäler aus Augusta Treverorum im überregionalen Vergleich: mediale Strategien sozialer Repräsentation (DFG); Anja Klöckner, Hartmut Müller, Marcus Reuter, Markus Scholz; Funerary monuments from western civitas Treverorum in an interregional context. The interconnected evaluation of a socio-historically relevant category of finds (FWF/FNR); Andrea Binsfeld, Gabrielle Kremer
25.10.2018 - 27.10.2018
Von Mahler, Karl-Uwe
Die römischen Grabdenkmäler im Siedlungsgebiet der Treverer sind in vielerlei Hinsicht exzeptionell. Sie bilden sowohl aufgrund ihres Umfanges im erhaltenen Denkmälerbestand als auch des charakteristischen Erscheinungsbildes wegen eine wichtige Fundgruppe der kaiserzeitlichen Kunst und Architektur. Ihr Stellenwert und Einfluss auf die Grabkunst in den Nordwestprovinzen wird bis heute intensiv diskutiert. Im Zuge zweier derzeit laufender Projekte ist es nun erstmals möglich, diese Fundgruppe für das Gebiet der Treverer zusammenhängend zu evaluieren. Inwieweit eher rezipierende Prozesse, die beispielsweise Formen aus Italien oder Südgallien aufgreifen, zu beobachten sind und wo innovative Anstöße für die Entwicklung der Gattung zu konstatieren sind, soll auf aktualisierter Datengrundlage erneut geprüft werden. Zu berücksichtigen sind in diesem Zusammenhang Inschriften, Architektur, Bauornamentik, figurale Darstellungen, Polychromie, Gesteinsanalysen und archäologische Kontexte. Fragestellungen wie etwa zur Genese und Entwicklung provinzialer Bauornamentik und Ikonographie oder zu den Datierungsmöglichkeiten provinzialrömischer Plastik im 1.-3. Jh. n. Chr. sind dabei grundlegend.
Eine methodisch bedingte fokussierte Betrachtung der einzelnen Bereiche wird in vielen Fällen die Grundlage für die Analyse des gesamten Monuments sein. Darauf aufbauend kann die Vernetzung der Einzelaspekte in den Blick genommen werden, die den Grabbau als komplexes Medienensemble mit seinen realen wie abstrakten Kommunikationsräumen beschreibt. So wird etwa das Zusammenspiel von reliefiertem Bauschmuck und dessen farblicher Fassung in ganz besonderer Weise die Wahrnehmung des Grabmals bestimmt haben. Ein wichtiger Ansatzpunkt ist dabei auch die Frage nach dem ursprünglichen Aufstellungskontext, der Positionierung im Gelände.
Das Ziel der Konferenz ist es, unter Berücksichtigung der genannten Gesichtspunkte und Fragestellungen neue Ergebnisse aus laufenden Projekten vorzustellen, die sich mit Grabdenkmälern in der Gallia Belgica und benachbarten Provinzen wie z. B. der Gallia Lugdunensis, Germania inferior und superior beschäftigen. Die Bestandsaufnahme soll grenzüberschreitend die Möglichkeit bieten, Erkenntnisse und methodische Ansätze auszutauschen sowie bestehende Fragestellungen zu schärfen. Auch wenn bewusst ein engerer topographischer Rahmen gewählt wurde, ist in den Beiträgen die Referenz auf Entwicklungen im gesamten Imperium Romanum wünschenswert.
Konferenzsprachen: Deutsch, Französisch, Englisch
Programm
Donnerstag 25.10.2018, Trier, Landesmuseum
Sektion 1: Epigraphische Zeugnisse im Gebiet der Treverer – Moderation Anja Klöckner
14:00–14:30:
14:30–15:00
15:00–15:30
15:30–15:45
15:45–16:30
16:30–18:00
18:00–19:00
Freitag 26.10.2018, Neumagen, Bürgerhaus
Sektion 2: Die Nachbarn der Treverer im Süden – Moderation Gabrielle Kremer
9:00–9:30
9:30–10:00
10:00–10:45
10:45–11:15
11:15–11:45
11:45–12:15
Sektion 2: Die Nachbarn der Treverer im Süden – Moderation Andrea Binsfeld
14:45–15:15
15:15–15:45
15:45–16:15
16:15–16:30
Sektion 3: Die Nachbarn der Treverer im Osten – Moderation Markus Scholz
16:45–17:15
17:15–17:45
17:45–18:15
18:15–18:30
Samstag 27.10.2018, Neumagen, Bürgerhaus
Sektion 4: Die Treverer – Moderation Marcus Reuter
9:00–9:30
9:30–10:00
10:00–10:30
10:30–11:00
11:00–11:15
11:30–12:00
12:00–12:30
12:30–13:30 Abschlussdiskussion
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Date: 2018/08/29 09:25:05
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
Guten Morgen, der kanadische Journalist Robert Ward ist ein Mann, der sich selbst als Atheist bezeichnet, aber auch „Agnostiker“ gelten lassen würde, der von sich sagt, er glaube nicht an Zeichen. In seinem Buch „Pilgerwege eines Ungläubigen“, erschienen in Deutsch 2004 im Kreuz Verlag Stuttgart (ISBN 3-7831-2383-6, gibt’s bei Amazon für 18 Cent plus Versand), besucht er Santiage, Finisterre, Chartres, Lourdes, Fatima und andere große Wallfahrtsorte.
Meine Frau erhielt es jüngst zum Geburtstag, und ich habs mir vorgenommen als Ausgleich zu meinen üblichen Krimis und SF-Romanen. Gleich zu Beginn stieß ich auf einen Text, der mein Herz als Stadt- und vor allem Domführer hier in St. Wendel höher schlagen ließ.
Ich erinnerte mich an eine Führung mit einer Reisegruppe aus Speyer. Als wir hinterm Altar unter dem Hochgrab standen und ich meine Hand hinauf zum Sims des Grabes führte, um zu erläutern, wie die Sache mit der Reliquie meines Erachtens funktioniert und mich der Leiter der Gruppe mehr oder minder anfuhr, ich solle doch meine Fettfinger von dem Kunstwerk nehmen, und ich trocken erwiderte: „Sie haben recht, das ist ein Kunstwerk, aber genauso gut ist es ein sakraler Gebrauchsgegenstand, den wir berühren dürfen und sollen!“, worauf er eine Grimasse zog und von dannen stapfte.
Hier kommt Robert Wards Text zu den Besuchern einer Kirche, hier am Beispiel Notre-Dame in Paris:
(Seite 24 …)
Währenddessen quellen die weltlichen Horden weiterhin durch die großen Messingtore herein, strömen durch den Mittelgang nach vorn bis an die Absperrung, verweilen dort kurz, um sich den Gottesdienst anzuschauen, ziehen sich dann zurück und bilden kleine Strudel um den Andenkenstand. Längs des Weges verlangsamen sie ihren Schritt, um mit beiläufigem Interesse einen Blick in die Kapellen der Heiligen zu werfen: Genoveva, Laurentius, Clothilde und Vinzenz von Paul. Jedermann bewundert die königlich gekrönte Marienstatue aus dem 4. Jahrhundert (»die bekannteste der siebenunddreißig Mariendarstellungen in Notre-Dame«) und die leuchtenden Rosenfenster. Einige wenige zünden sogar eine Kerze vor dem Bronzekruzifix an, das Napoleon III. der Kathedrale geschenkt hat, oder vor der Muttergottes von Guadelupe oder der Maria auf der Säule beim Eingang.
Aber tun sie das als gläubige Beter oder als Touristen? Das ist nicht leicht zu sagen, wenn sie sich mit der Kerze in der Hand so herdrehen, dass sie gut aufs Foto kommen.
In der Hitze der Französischen Revolution hatte sich die gegen die Kirche angestaute Wut in der Form entladen, dass man die großen Kathedralen aus dem Mittelalter verwüstete. Der entfesselte Mob von Paris riss die Königsstatuen von der Fassade von Notre-Dame herunter (wobei es ihm egal war, dass es sich um Könige Israels handelte; Hauptsache, es waren Könige) und machte sich einen Spaß daraus, ihnen die Köpfe abzuschlagen und sie in die Seine zu schleudern. Die Szene muss den öffentlichen Racheakten gegenüber Statuen von Marx und Lenin nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Regime geglichen haben. Damals wie heute weinten manche den gestürzten Idolen nach, andere beklagten den Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung und einige wenige hatten einen Blick für die eigentliche Chance. Einer der Letzteren sprach 1793 vor dem Revolutionärskomitee der Stadt Chartres. Er sah die Zeit voraus, in der man sich nur noch von ferne an den christlichen Glauben erinnern würde und die Menschen aus aller Herren Ländern herbeigeströmt kämen, um die Schönheit der gotischen Kirchen Frankreichs zu bewundern — und für diesen Vorzug mit gutem Geld bezahlen würden. Das, so vertrat er, sei Grund genug, sie zu erhalten.
Könnte dieser kluge Mensch heute die Portale von Notre-Dame durchschreiten und sehen, wie die Scharen begierig sind, nicht nach Reliquien von Heiligen oder wundertätigen Marienbildnissen, sondern nach Dias, Bildbänden, Videos, Postkarten und Lesezeichen, so fände er sich in seiner Vorausschau voll und ganz bestätigt. Denn zwar stimmt es, dass die Christen das Haus ihrer Mutter noch nicht ganz aufgegeben haben, aber sie sind zur kleinen Minderheit gegenüber denjenigen geworden, die nur noch kommen, um die Architektur zu bewundern; gegenüber all den Besuchern also, die beim Betrachten dieses Bauwerks nicht das Haus der Muttergottes sehen, sondern deren Museum.
Nennen wir sie also »das Museum der katholischen Kirche von Notre-Dame zu Paris«. Seine »Dauerausstellung« besteht aus Gemälden, Farbfenstern, Skulpturen, kirchlichen Gebrauchsgegenständen und dem Bauwerk selbst. Alle diese Elemente dienten ursprünglich der religiösen Unterweisung oder Frömmigkeit; sie verwiesen über sich selbst hinaus auf das Himmelreich, spiegelten dessen Heiligkeit wider und waren von da her mit Leben erfüllt. Heute werden sie als Kunstgegenstände in Ehren gehalten und um ihrer ästhetischen Qualität oder kunsthandwerklichen Meisterschaft willen geschätzt. Sie verweisen nicht mehr auf ein Jenseits, sondern auf das historische Zeitalter und jenes künstlerische Milieu, das sie hervorgebracht hat. Es sind Kunstobjekte, und als solche sind sie so leblos wie die alten Amphoren in den Glasvitrinen irgendeines Museums.
Für die Augen des weltlichen Menschen, des »Museumsbesuchers«, hat Notre-Dame seinen Glanz der Heiligkeit verloren, oder zumindest ist die spezifisch katholische Natur seiner Weihe verschlissen. Zurückgeblieben ist nur noch ein ganz allgemein sakraler Charakter, der sich so gut wie nicht von demjenigen eines japanischen Tempels oder einer türkischen Moschee unterscheidet. Und trotzdem bleibt das »Museum Notre-Dame« eine Stätte der Verehrung — der weltlichen Verehrung. Schaut uns doch an, uns Touristen, wie wir mit verschränkten Armen und gedämpfter Stimme langsam gemessenen Schrittes darin umhergehen. Welcher Pilger könnte andächtiger sein?
Die Frage ist nur: Wem die Ehre zu erweisen sind wir hierher gekommen? Maria? Keineswegs. Wir weltliche Pilger sind gekommen, dem »Menschen« die Ehre zu erweisen. Dem Menschen als Schöpfer von Bauwerken. Dem Menschen als Künstler. Dem Menschen als Entwerfer komplexer Glaubenssysteme. Wenn wir an dieser Stätte Ehrfurcht empfinden, dann vor der Genialität der Baumeister, der Kunstfertigkeit der Handwerker, dem tiefen und kühnen Glauben der Pariser des Mittelalters. Wir richten unsere Aufmerksamkeit jetzt darauf, zu bewundern, welche Schönheit der Mensch zu schaffen fähig ist, und vielleicht fragen wir uns auch noch, was daraus geworden ist. Wir schlendern durch Notre-Dame »mit einem vagen, auf nichts Bestimmtes gerichteten Gefühl, als erwarteten wir, auf die Spur irgendeiner verlorenen Verheißung zu stoßen«, wie das John Ralston Sauls denkwürdig formuliert hat.
Und die ganze Zeit, mitten zwischen uns Besuchern mit ihrem vagen, auf nichts gerichteten Gefühl, gehen die Gläubigen, die Klebenden Ausstellungsstücke«, ihren spirituellen Verrichtungen nach. Die Gläubigen von Notre-Dame sind größtenteils keine Pilger, sondern hier ansässige Beter (obwohl man sagen könnte, jeder Kirchgang eines Beters stelle einen kleinen Pilgergang dar). Man kann sie leicht herauserkennen, denn Beter und Touristen verfügen, ähnlich wie unterschiedliche Vogelarten, über ihre je eigenen, deutlich erkennbaren Weisen der Bezugnahme zur Kathedrale. Während der Besuch des Touristen in Notre-Dame die Form eines langsamen, kreisrunden AbgrasRituals annimmt, wechselt der Beter zwischen tiefem, gesammeltem Stillsein und tatkräftigen zweckvollen Verrichtungen.
Man braucht bloß den touristischen Museumsgänger, wie ich einer bin, zu beobachten, wie er in Notre-Dame von Kapelle zu Kapelle schlendert, genau wie er das im Louvre von einem Gemälde zum andern tun würde, oder im Zoo von einem Käfig zum nächsten, immer mit der Hoffnung auf eine Überraschung, eine angenehme Zerstreuung für sein Auge oder eine kurze interessante Anregung für seinen Geist. Er bleibt in Bewegung, weil es für ihn keinen natürlichen Ort oder Grund zum Haltmachen gibt und er nichts wirklich anderes zu tun hat, als sich eben alles anzuschauen. Deshalb besteht sein typischer Weg darin, einmal alles im Kreis zu umwandern, wobei seine Füße einen langsamen Rhythmus annehmen, während seine Augen von Punkt zu Punkt gleiten und Eindrücke aufschnappen, um sie in den siebartigen Einkaufskorb seines Gedächtnisses zu packen. Sofern er genügend Zeit hat und nicht zu große Massen da sind, setzt er sich vielleicht auch einige Minuten auf einen der Kirchenstühle, um »alles auf sich wirken zu lassen«. Ist das getan, kann er guten Gewissens eine Postkarte heimschicken, um zu melden, er habe heute Notre-Dame »abgehakt«.
Im Gegensatz dazu setzt sich der Beter auf einen Platz ungefähr in der Mitte der Kirche und konzentriert sich ganz auf den Altar, mag da nun gerade ein Gottesdienst stattfinden oder nicht. Hat er seine Gebete verrichtet, so geht er zum Beichten oder besucht eine der Kapellen. Er hält sich unterwegs nicht bei anderen Kapellen und ihren Kunstschätzen auf, und wenn er sich zum Beten hinkniet, ist es ihm banausenhaft gleich, ob der Gegenstand seiner Andacht ein Werk des dreizehnten oder achtzehnten Jahrhunderts ist oder ob er der flämischen oder der provenzalischen Schule entstammt. Zudem »hakt« er nie Notre-Dame »ab«, denn schon in den nächsten paar Tagen wird er wieder hier sein, um zur Kommunion zu gehen, wieder zu beten oder wieder zur Beichte zu gehen. Kurz: Der Beter kommt nicht — oder jedenfalls nicht nur — in die Kirche, um sie zu erleben, sondern um sie zu gebrauchen.
Darin trennen sich die Wege des Touristen und des Beters. Denn der Tourist ist weithin entfremdet von dem, was er hier vorfindet. Seine Erfahrung ist die eines lebenden Objekts, das ein totes Objekt besucht. Bestenfalls, sofern das Feuer seiner
Einbildungskraft stark genug ist, kann er dem, was er sieht, ein bisschen Leben einhauchen und es ein klein wenig zum Glimmen bringen. Doch früher oder später wird ihm vermutlich wieder die Puste ausgehen. Der Gläubige dagegen begegnet in Notre-Dame etwas Lebendigem. Für ihn verfügt die Kirche über einen lebendigen Pulsschlag: Er kann sie berühren, kann etwas hören; sie gibt ihm Antwort.
Allerdings wird es starker Konzentration bedürfen, wenn man mitten im heutigen Getümmel noch diesen Pulsschlag wahrnehmen möchte. Heutzutage wirken sogar die Kerzenanzünder verdächtig so, als übten sie sich in einer »interaktiven Erfahrung«. Das ist einer dieser Augenblicke in einem Weltkulturerbe, die weniger bringen, als sie versprechen, denn letztlich hat etwas, das allen gehört, damit aufgehört, irgendjemand Bestimmtem zu gehören.
Also genug damit. Die Sonne scheint und Paris wartet.
Von der Mitte des Vorplatzes her werfe ich noch einmal einen Blick auf die hochragende Fassade zurück und sehe Maria, die sich wie ein Ausrufezeichen vor ihrem großen Rosenfenster erhebt und ihre Herrschaft über alles, was sie überblickt, beansprucht. Aber über ihr verlaufen noch höhere Brustwehren, und dort sind die Touristen die Herren, strömen vor und zurück, setzen sich neben den Wasserspeiern für Fotos in Pose, zeigen einander interessante Punkte der im Schimmer daliegenden Stadt.
Sind diese Barbaren auf den Brustwehren das Zeichen dafür, dass Marias Herrschaft zu Ende ist? Ereilt ihre Verehrung vollends das Schicksal, in der trockenen Hitze des Säkularismus zu verwelken?
Oder habe ich einfach an der falschen Stelle mit meiner Ausschau begonnen? … (Seite 28)
Mit freundlichen Grüßen
Roland Geiger, St. Wendel.
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Date: 2018/08/30 19:54:19
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
Die Geburt der mediterranen Welt. Von den Anfängen bis zum klassischen Zeitalter von Broodbank, Cyprian
München 2018: C.H. Beck Verlag
952 S. Preis € 44,00 ISBN 978-3-406-71369-9
Rezensiert für H-Soz-Kult von Constance von Rüden, Institut für Archäologische Wissenschaften, Ruhr-Universität Bochum
Bei dem 2018 erschienenen Band handelt es sich um eine Übersetzung der englischen Originalausgabe „The Making of the Middle Sea. A History of the Mediterranean from the Beginning to the Emergence of the Classical World” von 2013, für die der Autor 2014 mit dem Wolfson-History-Preis ausgezeichnet wurde. Das Buch stellt eine ambitionierte Zusammenfassung der Geschichte des Mittelmeerraumes von der Ankunft der ersten Hominiden vor 1,8 Millionen Jahren bis etwa 500 v.u.Z. dar. Die Entstehung und Veränderung von Netzwerken und Mobilität um und über das Mittelmeer bildet den zentralen Kern des Buches, um den Cyprian Broodbank seine Geschichte entwickelt. Während der Autor das Thema Netzwerke in früheren Werken durchaus intensiv und gewinnbringend diskutierte[1], nehmen theoretische Diskurse hier überraschenderweise nur eine sehr marginale Rolle ein. Hingegen stellt er weitreichendere Entwicklungen im Mittelmeerraum anhand einer ganzen Reihe sehr gut gewählter und auf dem neuesten Stand referierter Fallbeispiele sehr eingängig und, vor allem in der englischen Ausgabe, hervorragend formuliert dar.
Im ersten Kapitel präzisiert Broodbank den Rahmen und das Ziel seines Vorhabens. Er greift dabei u.a. auf Konzepte Braudels[2] und das wesentlich rezentere Werk „The Corrupting Sea“ von Horden und Purcell[3] zurück. Beide haben ihren Schwerpunkt in anderen zeitlichen Perioden, sodass der Autor in diesem Zuge zugleich auf das Desiderat entsprechender Werke für den Zeitraum vor 1.000 v.u.Z. abhebt.[4] Dass er in diesem Zusammenhang nur vergleichsweise kurz Bezug auf die durchaus bestehenden Arbeiten von Jean Guilaine nimmt, hat vielleicht weniger damit zu tun, dass dessen Arbeiten auf die Zeiten vor 2.000 v.u.Z. beschränkt bleiben[5], sondern vielleicht auch mit dem starken Fokus auf englischsprachige Literatur und Diskurse in Broodbanks Arbeit.
Im zweiten Kapitel beschreibt er die physischen Aspekte des Mittelmeerraumes, seine Entstehung und klimatischen Charakteristika. Durch seine ständige Bezugnahme auf die daraus entstehenden Lebensbedingungen der Menschen werden diese physischen Aspekte eng mit dem Leben der Menschen verwoben und können in diesem Sinne fast schon als kleine Hommage an die „longue durée“ Ferdinand Braudels verstanden werden. Wie auch Braudel versucht er dabei meist erfolgreich, einem Landschaftsdeterminismus zu entgehen, kann sich durch die Voranstellung dieses Themas aber nie vollständig dieser Falle entziehen. Auf diese physischen Aspekte nimmt er in den folgenden Kapiteln 3 bis 10, in denen er seine frühe Mediterrane Geschichte chronologisch behandelt, immer wieder Bezug. In Kapitel 3 beginnt er mit der Ausbreitung der Hominiden im Mittelmeerraum, während der er das Meer eher als eine Barriere versteht, und entwickelt dies fort zu den klimatischen Auswirkungen der Jüngeren Dryas auf das Leben der frühen Menschen in Kapitel 4. Die sogenannte Neolithisierung, die Ausbreitung sesshafter Lebensweise zwischen 10.000 und 5.500 v.u.Z., ist das zentrale Thema von Kapitel 5. Hier beherrschen die Ackerbauern und Viehzüchter/innen die Szenerie, während die noch bestehenden lokalen Jäger/innen und Sammler/innen eher am Rande behandelt werden. Im folgenden Kapitel steht in einem zweiten Schritt die lokale Diversifikation dieser Lebensweisen, gerade auch hinsichtlich pastoraler Gruppen, im Zentrum. Kapitel 7 behandelt das 3. Jahrtausend, welches der Autor als eine Phase mit einschneidenden Entwicklungen betrachtet. Einhergehend mit einem trockeneren Klima gewinnt die Vorratshaltung eine immer größere Bedeutung, die u.a. in eine Verstärkung sozioökonomischer Ungleichheit und in eine Herausbildung von Großmächten in Ägypten und Mesopotamien mündet. Hinzu kommen eine ganze Reihe technologischer Entwicklungen wie zum Beispiel das maritime Segelboot als Motor der mediterranen Kommunikation. Das 2. Jahrtausend mit seinen Palastwirtschaften und Machtbeziehungen wird in dem mit „Prunk und Pomp“ überschriebenen 8. Kapitel ausgiebig vorgestellt und setzt damit einige der im vorangegangenen Kapitel aufgeworfenen Fragen von Ungleichheit fort. Hier wird der starke Fokus auf die englischsprachige Literatur besonders deutlich, der vielleicht für die Ägäis und viele Fragen des Ostmittelmeerraums weniger ins Gewicht fällt als für Westasien, Ägypten oder auch Italien und Spanien. Kapitel 9 behandelt die spannende Übergangsphase von der späten Bronzezeit in die frühe Eisenzeit, die von einer Phase des intensiven Austausches über eine Umbruchsphase bis hin zum Einsetzen des panmediterranen phönikischen Handels zwischen 1.000 und 800 v.u.Z. reicht. Diese Entwicklung, in der das Meer eine Rolle als wichtiges Kommunikationsmedium einnimmt, setzt sich im 10. Kapitel fort. Abschließend fasst das 11. Kapitel die vorangegangenen Abschnitte zusammen und schließt den Kreis mit einer Diskussion der von Horden und Purcell aufgeworfenen zentralen Aspekte mediterranen Lebens: den Mikroregionen, der Konnektivität und der ständig bestehenden Gefahren und Chancen (S. 776–783).
Broodbank schafft es in diesem Buch auf höchstem Niveau, eine inspirierende Narration der frühen Geschichte des Mittelmeerraumes zu entwerfen, und erreicht damit sein Ziel, die Vereinzelung und Überspezialisierung der Archäologie dieses Raumes zu überwinden und dadurch lang verschüttete Horizonte erneut zu weiten. Die mannigfaltig vorliegenden regionalen Arbeiten bettet er in diesem Zuge in einen größeren Rahmen ein und rückt so alte Fragen in neues Licht. Um dies in diesem riesigen Forschungsfeld überhaupt möglich zu machen, greift er hauptsächlich auf die dominanten Narrationen zurück und vernachlässigt darüberhinausgehende Debatten. Diese Vorgehensweise verleiht dem Buch ein wenig den Anstrich eines Lehrbuches, das weniger darauf bedacht ist, widersprüchliche Debatten offenzulegen und wissenschaftliche oder gar theoretische Diskurse anzuregen, als einen möglichst klaren Überblick zu vermitteln. Zudem arbeitet es sich weiterhin an den traditionellen Kategorien der einzelnen Forschungsbereiche ab, wie zum Beispiel der Sesshaftwerdung, der Spezialisierung und der Ungleichheit sowie den Aspekten der secondary product revolution und bleibt diesen somit weiterhin verhaftet. Zugleich neue Wege auf theoretischer Ebene zu beschreiten, wäre indes von einer solch monumentalen Zusammenfassung der aktuellen Forschung wohl auch zu viel verlangt.
In diesem Sinne sollte das Buch als zentrales Überblickwerk in keinem Regal eines Studierenden, Lehrenden und Forschenden mediterraner Ur- und Frühgeschichte fehlen. Zugleich ist es ein hilfreicher Begleiter für alle klassischen und mittelalterlichen Archäolog/innen und Historiker/innen, die nicht davon ausgehen, dass die Mittelmeerwelt, wie sie sich in der Mitte des 1. Jahrtausends v.u.Z. darbietet, aus dem Nichts entstanden ist.
Die deutsche Ausgabe des Werkes hat sowohl in ihrer Bindung als auch in den Abbildungen, Karten und Tabellen eine exzellente Qualität. Sprachlich ist es selbstverständlich unmöglich, die Nuancen des Originaltextes in vollem Umfang wiederzugeben, dennoch hätte man sich hinsichtlich des Titels mehr Mühe geben können, die Prozesshaftigkeit des englischen „Making“ auszudrücken und nicht einfach durch den klassischen Begriff der „Geburt“ zu ersetzen. Eine ähnliche theoretische und forschungsgeschichtliche Unbedarftheit zeichnet sich in der Auswahl des Titelbildes ab. Während sich der Autor die größte Mühe gibt, eben kein eurozentrisches Mittelmeer darzustellen (vgl. Kap. 1: Eine Geschichte von Barbaren), wirkt die Wahl des ‚minoischen‘ Stierkopfrhytons nahezu als Persiflage dieser Bemühung. Warum wurde hier ausgerechnet das Artefakt eines Kulturraumes gewählt, der bereits von Arthur Evans als sogenannte erste europäische Hochkultur und als vermeintlicher Vorläufer der klassischen Antike missbraucht worden ist?
In der Übersetzung wurde versucht, den Charakter von Broodbanks gewählter und durchaus unterhaltsamer Sprache beizubehalten. Stellenweise wird der Text dadurch aber unverständlich und es bilden sich eigenartige Sprachblüten wie zum Beispiel „eine stark treibende Topographie“ (S. 202). Schwerwiegender ist indes die vielfach deutlich werdende fehlende archäologische Kompetenz der Übersetzer, die beispielsweise auf S. 25 Broodbanks „early Mediterranean history“ fälschlicherweise mit „Frühgeschichte des Mittelmeerraumes“ übersetzen. Mit Letzterem wird im Deutschen aber ein spezifischer Teilbereich der Ur- und Frühgeschichte mit ersten, zumeist etischen Schriftzeugnissen bezeichnet, keinesfalls jedoch das Paläolithikum, Neolithikum oder die frühen Metallzeiten.
Anmerkungen: [1] Cyprian Broodbank, An Island Archaeology of the Early Cyclades, Cambridge 2000. [2] Fernand Braudel, La Méditerranée et le monde méditerranéen à l’époque de Philippe II, Paris 1949. [3] Peregrine Horden / Nicholas Purcell, The Corrupting Sea. A Study of Mediterranean History, Oxford 2000. [4] Auf frühere, aber veraltete Vorläufer, wie David H. Trumps, Prehistory of the Mediterranean, London 1980 verweist er nur sehr kurz. [5] Jean Guilaine, La mer partagée. La Méditerranée avant l’écriture, 7000–2000 avant Jésus-Christ, Paris 1994; Ders., De la Vague à la Tombe. La conquete néolithique de la Méditerranée (8000–2000 avant J.-C.) Paris 2003.
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Date: 2018/08/30 22:53:26
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>
Guten Abend,
heuer habe ich mich entschlossen, dieses Jahr nach Osnabrück zum Genealogentag zu fahren. Hab mich angemeldet und im nahegelegenen Hotel Hubertus auch ein Zimmer bekommen, weil im Hotel neben dem Tagungsort nur noch „Swieten“ für ab 300 Euro frei waren.
Damit fällt aber auch die Anreise per Zug aus, die gut 6,5 h pro Weg gedauert, aber auch nur 30 Euro gekostet hätten. Also fahre ich mit dem Auto ab St. Wendel.
Und da dachte ich mir, ich frag mal rum, ob da noch jemand ist, der ggf. bei mir mitfahren will.
Ich krieg das neue Auto meiner Frau, das wir erst am Montag kriegen; das kann dann vielleicht mal schön eingefahren werden auf den vierhundert paar so und soviel Kilometern. 5 Stunden simma da locker unterwegs; ich will am Freitagmorgen los und am Sonntagnachmittag - kurz nach Mittag - wieder gen Südwesten.
Drei Plätze habe ich frei; machen wir zwei draus, damit’s nicht zu eng wird.
Ergebenst
Roland Geiger, St. Wendel |