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Datum 2017/04/03 08:17:08
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Autor 2017/04/03 08:17:08
Roland Geiger
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[Regionalforum-Saar] ein steiniger weg

Date: 2017/04/03 08:15:51
From: Roland Geiger <alsfassen(a)...

heute in der SZ, St. Wendeler Teil :


Ein steiniger Weg – fast mühelos zu gehen

Jahrhunderte alte Wegekreuze, überwucherte Steinbrüche und historische Grenz- steine, der Steinhauer- weg bei Britten führt an vielen interes- santen Details der saarländischen Geschichte entlang.

Von Robby Lorenz

Am besten startet der Ausflügler am Wanderparkplatz Waldfestplatz in Britten. Wie auf vielen Premiumwanderwegen im Saarland passiert man auch bei diesem anfangs ein Tor aus Holzbohlen.

Nach wenigen Schritten im Wald trifft man auf das erste Wegekreuz. Es zeugt von der Düdisch Fra – der toten Frau – eine Geschichte, die der Volksmund erzählt: Im Dreißigjährigen Krieg flieht eine Mutter mit ihrem Säugling im Arm vor den plündernden Horden aus Britten. Die Nacht haben sie im schützenden Dickicht verbracht. Da wimmert das Kind vor Hunger. Die Mutter hat keine Nahrung. In ihrer Not nährt sie es mit ihrem Herzblut. Zwei Tage später finden Heimkehrer die tote Mutter, im Arm ihr totes Kind.

Im 17. bis 19. Jahrhundert gab es rund um Britten bis zu 20 Steinbrüche. Viele der dort arbeitenden Steinhauer wohnten im Ort. Die Wegekreuze fertigten sie als Gesellen- oder Meisterstücke. Vier davon finden sich am Wegesrand. Nach dem genannten folgen das Pelcer Kreuz, das Kreuz an der Mettlacher Straße und das an der Heisborner Höhe.

Auf dem Weg entdeckt man noch mehr interessante Steine. Der Pfad folgt auf zwei Kilometern der früheren Grenze zwischen dem Saargebiet und Deutschland. In regelmäßigen Abständen stehen historische Grenzsteine. Ab 1920 war das Saargebiet dem Völkerbund unterstellt. Britten entschied sich für Deutschland und gehört seitdem zu Losheim. Ein „S“ an der einen Seite der Grenzsteine steht für Saarhölzbach und das Saargebiet und das „D“ auf der gegenüberliegende Seite für Deutschland und Britten. Der frühere Grenzverlauf wird noch heute mit einer gemeißelten Kerbe auf der Stein-Oberseite zentimetergenau angezeigt.

Bevor man zu den Grenzsteinen kommt, hat man einige Kilometer durch das Tal des Saarhölzbaches zurückgelegt. Im Hochsommer ist es hier bestimmt schön kühl. Jetzt lässt es sich auch angenehm ausschreiten. Auf schmalen Pfaden geht es auf und ab. Es ist nicht anstrengend, aber auch kein Spaziergang am Sonntagnachmittag. Wer rasten möchte, findet häufig ein oder zwei Sitzbänke, oft in weniger als 800 Metern Entfernung. Unweit murmelt, gurgelt und plätschert der Bach.

Den ganzen Premiumweg wandert man durch Wald. Die Waldbilder wechseln sich ab, die Landschaftsbilder nicht, weil man den Wald nicht verlässt. Einmal sieht man dann doch ein wenig Landschaft in der Ferne. Fast am Ende des Weges kommt der Wanderer zum Aussichtspunkt Schönertskopf. In der Ferne erkennt man in südöstlicher Richtung Hausbach mit seiner weißen Kirche. Das sieht wenig spektakulär aus. Zwei Sinnenbänke werten die Verweilgelegenheit auf. Sie bieten genug Platz für eine Familie. Spätestens ab ersten April kann man sie wieder benutzen. Dann sind die aufgearbeiteten Holzlatten angebracht, versichert Petra Görgen von der Tourist-Info Losheim.

Zu Beginn auf dem Waldfestplatz in Britten findet man schnell den Einstieg in den Steinhauerweg. Auf der Traumschleife unterwegs kann man dank der guten Ausschilderung auf Kartenmaterial verzichten. Eine Vorstellung vom Weg vermittelt die Karte auf www.outdoor-active.com