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2016/08/14 10:52:20 Roland Geiger [Regionalforum-Saar] Unbekannte Jahre. Die vernachl ässigte Epoche deutsch-jüdischen Aufstiegs: 1848-18 80 |
Datum | 2016/08/28 10:23:21 Rolgeiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Seminar auf Schloß Dhaun im November |
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2016/08/14 10:22:42 Roland Geiger [Regionalforum-Saar] Der vermessene Staat |
Betreff | 2016/08/14 10:41:30 Roland Geiger [Regionalforum-Saar] Erinnerungen an das KZ |
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2016/08/14 10:52:20 Roland Geiger [Regionalforum-Saar] Unbekannte Jahre. Die vernachl ässigte Epoche deutsch-jüdischen Aufstiegs: 1848-18 80 |
Autor | 2016/08/28 10:23:21 Rolgeiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Seminar auf Schloß Dhaun im November |
Date: 2016/08/22 08:54:14
From: Roland Geiger <alsfassen(a)...
Saarbrücker
Zeitung, 22. August 2016, Seite B5 Trumps Opa –
ein Glücksritter
aus der Pfalz Friedrich Trump
drückte sich
vor dem Militärdienst und verdiente sein Geld auch als
Bordell-Chef Friedrich alias
Frederick
Trump aus Kallstadt machte in den USA sein Vermögen mit Hotels,
Bordellen und
Immobilien. Die Behörden wollten den illegal ausgewanderten
Großvater von
US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump nicht wieder heimkehren
lassen. Von
epd-Mitarbeiter
Alexander Lang Kaiserslautern.
Donald Trump
sollte etwas vorsichtiger sein, wenn er gegen Immigranten aus
Mexiko und aus
islamischen Ländern wettert, rät der Kaiserslauterer Historiker
Roland Paul.
„Er scheint vergessen zu haben, dass sein eigener Großvater ein
Einwanderer aus
der Pfalz war, der seine Heimat sogar illegal verlassen hat.“
Friedrich Trump
(1869-1918) aus Kallstadt an der Weinstraße machte in den USA
sein Geld „mit
Restaurants, Freudenhäusern und Immobilien“, sagt Paul, der ein
Experte für die
deutsch-amerikanische Auswanderungsgeschichte ist. Der ehemalige
Direktor des
Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde in
Kaiserslautern stöberte
in alten Akten und zeichnet nach, wie die Trump-Familie in der
Neuen Welt zu
Reichtum und politischem Einfluss kam. Sein Fazit: Der
schillernde
republikanische US-Präsidentschaftskandidat und
Immobilienmilliardär Donald
Trump, der gerne als Wortführer des einfachen Mannes auftritt,
setzte sich ins
gemachte Nest. Auch der Ketchup-König Henry John Heinz
(1844-1919) war ein Sohn
von Emigranten aus dem Pfälzer Weindorf, wie der Dokumentarfilm
„Kings of
Kallstadt“ (2014) erzählt. Weil er nach
einer
Friseurlehre keinen Job fand, wanderte Trumps Großvater
Friedrich 1885 aus der
zum Königreich Bayern gehörenden Pfalz nach Amerika aus – ohne
sich
ordnungsgemäß abzumelden. Der 16-jährige Wehrpflichtige hätte
wohl keine
Auswanderungserlaubnis erhalten, sagt Paul. In New York jobbte
Trump in einem
Friseurgeschäft, schließlich suchte er sein Glück im Westen. In Seattle im
US-Bundesstaat
Washington betrieb Trump ein Restaurant. 1892 wurde er
eingebürgert und änderte
seinen Vornamen in Frederick. In der Gold- und Silberminenstadt
Monte Cristo
führte er ein Hotel und ein Bordell. Dort engagierte sich Trump
für den
regionalen Kandidaten der Demokraten im
US-Präsidentschaftswahlkampf und wurde
mit 27 Jahren selbst zum „Friedensrichter“ gewählt. Gepackt vom
Goldrausch
folgte der Glücksritter 1898 den „Miners“ nach Norden. Am Lake Bennett
in der
kanadischen Provinz British Columbia eröffnete er ein Restaurant
und ein Hotel
mit zweifelhaftem Ruf. Das Haus warb nicht nur mit einer guten
Küche, sondern
auch mit seinen „private boxes for ladies“, erzählt der
Historiker Paul. Bei einem Besuch
in seiner
alten Heimat lernte Friedrich seine Frau Elisabeth kennen, die
er 1902 in
Ludwigshafen heiratete. Das Paar zog nach New York, doch
Elisabeth litt an
Heimweh. Der „Hotelkeeper“ Trump reiste mit seiner Familie und
einem Vermögen
von 80 000 Mark im Gepäck zurück nach Kallstadt, wo er 1904
einen Antrag
auf Wiedereinbürgerung stellte. Doch die Behörden schoben ihn in
die USA ab: Er
habe sich davongeschlichen und um den Militärdienst gedrückt,
lautete die
Begründung. 1905 kehrte
Friedrich Trump
wieder mit seiner Familie nach New York zurück. Er wurde
Geschäftsführer eines
Hotels und arbeitete als Immobilienunternehmer. Am 30. Mai 1918
starb der
„Selfmademan“ an der Spanischen Grippe. Sein Sohn Fred
C. („Freddy“)
stieg in den 1920er Jahren in das väterliche Immobiliengeschäft
ein, das seine
Mutter Elisabeth fortführte. Er profitierte von dem von
Präsident Franklin D.
Roosevelt gestarteten sozialen Wohnungsbauprogramm, baute
Mietskasernen und
Wohnsiedlungen. Freddy leugnete seine deutsche Herkunft und
behauptete, seine
Familie komme aus Schweden. Aus der Ehe
Freddys mit der
Schottin Mary Ann MacLeod (1912-2000) gingen fünf Kinder hervor
– darunter der
heute 70-jährige Donald Trump. Als der Bauunternehmer Fred C.
Trump 1999 in New
York starb, hinterließ er ein Vermögen von 250 bis 300 Millionen
Dollar, sagt
Historiker Paul. Sein Sohn Donald war da schon längst in seine
Fußstapfen
getreten. |