Monatsdigest

[Regionalforum-Saar] Vortrag "Reste der gallogermanischen Religion im Christentum"

Date: 2015/06/03 19:54:00
From: Michaela Becker <Michaela-Becker(a)gmx.net>

Am 17.06.2015 findet ein Vortrag von Gunter Altenkirch in Wellesweiler im historischen
Junkerhaus Eisenbahnstraße 22 um 19 Uhr statt.

Wellesweiler Arbeitskreis für Geschichte, Landeskunde und Volkskultur e.V. in Zusammenarbeit
mit der Aleksandra-Stiftung zur Förderung der Westricher Geschichtsforschung lädt ein


                                              Zum Vortrag 
                                                  von 
                                            Gunter Altenkirch
                                     Museum für dörfliche Alltagskultur
                                    Museum des Saarländischen Aberglaubens 
                      Wiss. Beirat „Volkskunde“ im Institut für Landeskunde im Saarland


                          „Reste der gallogermanischen Religion im Christentum“

Über die Religion der Gallier und der Franken und Alemannen ist wenig bekannt. Nur vereinzelt kann man auf Quellen zurückgreifen, da über diese Religionen im Laufe der Jahrhunderte kaum etwas aufgeschrieben und damit überliefert wurde. 

Moderne Forschung seit den letzten Jahrzehnten geht von Resten in der Neuzeit und Akten der christlichen Kirche aus. Danach entwickelte sich diese Religion in unserem linksrheinischen Raum seit der Landnahme der Franken und Alemannen, vermischte sich mit der Mythologie der Gallier und wurde christlich beeinflusst. Die Betrachtung dieser Religion erlaubt Rückblicke in die mageren Religionsreste – und ist für uns noch sehr verständlich. 



Von Nichtmitgliedern wird 5 Euro Eintritt erbeten

[Regionalforum-Saar] Fahrt von St. Ingbert nach Neustadt / Weinstraße

Date: 2015/06/07 18:27:28
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

 

Liebe Damen und Herren,

 

hiermit mache ich Sie / Euch  auf aufmerksam auf

die Veranstaltung des Historischen Vereins für die Saargegend in Zusammenarbeit mit den prot. Kirchengemeinden zu St. Ingbert

 

Fahrt von St. Ingbert nach Neustadt / Weinstraße

Wir besuchen die heimliche Weinhauptstadt Deutschlands, Krönungsort der Deutschen Weinkönigin. Die Altstadt wartet mit einem mittelalterlichen Stadtbild auf und birgt den landesweit bedeutendsten Schatz an Fachwerkhäuern aller Epochen. Mittelpunkt ist die jüngst aufwendig restaurierte Stiftskirche (14./15.  Jahrhundert) am malerischen Marktplatz. Für die Führung konnte ich den städtischen Denkmalpfleger und Bauhistoriker, Herrn Dr. Ulrich, gewinnen.
Nach dem Mittagessen haben wir einige Freizeit zum Bummeln und hoffentlich zum Genießen der Sonne.
Anschließend werden wir die gotische Stiftskirche St. Ägidius ansehen. Sie ist das größte spätmittelalterliche Gotteshaus der Pfalz und Grablege eines pfälzischen Kurfürsten. Die Kirche verfügt durch das nachträgliche Einfügen einer Trennwand über einen katholischen und einen protestantischen Teil. Wie es im Laufe der Geschichte mit den vielen Konfessionswechseln dazu kam, werden wir von einer Führerin der Stiftskirche zu hören bekommen.
Neustadt hat ein liebenswürdiges Flair, hoffentlich werden wir es an diesem Tag spüren können!

 

Termin:  Samstag, 20. Juni 2015    

Abfahrt:  8.15 Uhr ab St. Ingbert, Christuskirche in der Wolfshohlstr. 28

Ankunft in IGB etwa um 19.00 Uhr

Kosten für Omnibusfahrt, Führungen und Essen 54 Euro

 

Anmeldung: Der Fahrpreis sollte eingegangen sein am Freitag, 12. Juni beim
Historischen  Verein:

IBAN

   DE30 5905 0101 0090 0342 99

   BIC    SAKSDE55

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Wenn Sie sich bis zum darauffolgenden Montag noch entschließen sollten, können  Sie mich anrufen: 06894 7273. Fall Sie nur den Anrufbeantworter erreichen, geben Sie bitte Ihre Telefonnummer an, dann rufe ich Sie zurück!

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Der Historische Verein für die Saargegend begrenzt seine Haftung bei Fahrlässigkeit  für Schäden, die nicht Körperschäden sind, auf den dreifachen Reisepreis
soweit ein Schaden weder vorsätzlich noch grob fahrlässig  herbeigeführt  wird oder soweit der HV  für entstehende Sachschäden allein wegen des Verschuldens eines Leistungsträgers für einen Reisenden verantwortlich ist. 
 
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Mit freundlichen Grüßen

 

Renate Lang-Koetz

 

Vorsitzende der AG Archäologie und Kunstgeschichte

   im Historischen Verein für die Saargegend

 

[Regionalforum-Saar] Einladung zum Besuch des jüdi schen Friedhofs in Ottweiler

Date: 2015/06/08 18:30:41
From: Hans-Joachim Hoffmann <hans-joachim-hoffmann(a)web.de>

Einladung zum Besuch des jüdischen Friedhofes in Ottweiler am 13.06.2015

 

Erste Hinweise auf jüdische Bewohner in Ottweiler datieren aus der 2. Hälfte des 18.Jahrhunderts. Die Fürsten Wilhelm Heinrich und sein Sohn Ludwig hatten ein sehr distanziertes Verhältnis zum Zuzug jüdischer Familien nach Ottweiler. Erst nach dem Ende des Hauses Nassau-Saarbrücken im Anschluss an die Französische Revolution kam es zu Veränderungen. Napoleon ließ 1803 in Trier, der Hauptstadt des Departements de la Sarre, alle Nationalgüter (Liegenschaften der Fürsten, Kirchen und Klöster) versteigern. Einige jüdische Familien nutzten dies und ersteigerten mehrere Liegenschaften in Ottweiler, vor allem rund um den Schlossplatz. Es entstand in unserer Stadt eine jüdische Gemeinde.

Bis 1843 bestatteten die Ottweiler Juden ihre Toten auf dem jüdischen Friedhof in Illingen. Auf Anordnung des damaligen Landrates Carl von Rohr musste die hiesige Judengemeinde ab 1842/43 ihre Verstorbenen in Ottweiler bestatten. Seit dieser Zeit gibt es den jüdischen Friedhof in unserer Stadt.

Er ist die einzige noch wirklich existierende Erinnerungsstätte an die ehemalige jüdische Gemeinde in Ottweiler. Viele ältere Mitbewohner wundern sich, dass es den Friedhof noch gibt, jüngere Bürger unserer Stadt sind oft erstaunt, dass überhaupt ein jüdischer Friedhof existiert.

Neben kurzen Erläuterungen zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Ottweiler, der Anlage des jüdischen Friedhofes im 19. Jh. und der dazugehörigen Bestattungskultur stehen im Mittelpunkt der Führung ausgewählte Beispiele über das Wirken und Engagement jüdischer Bürger aus Ottweiler sowie Schicksale jüdischer Familien in der Zeit des Nationalsozialismus. Erläuterungen zu den Grabinschriften und den Symbolen auf den Grabstelen finden ebenfalls Beachtung.

Der gute Besucherzuspruch bei unserer Führung über den jüdischen Friedhof in Ottweiler am 9. Mai 2015 überraschte uns sehr. Deshalb laden wir interessierte Bürger und Bürgerinnen zu einem weiteren Besuch mit Führung im Juni ein, um die besondere Atmosphäre dieses Friedhofs zu erleben.

 

Gegen das Vergessen“, unter diesem Leitgedanken freuen wir uns auf Ihren Besuch dieser einzigen Erinnerungsstätte an die ehemalige jüdische Gemeinde in Ottweiler.

 

Samstag, den 13. Juni 2015 – 15:00 Uhr

Treffpunkt: Aufgang zum Friedhof in der Straße Maria-Juchacz-Ring

(ca. 80 m hinter der Abzweigung Karl-Marx-Straße)

Dauer: ca. 1 ½ Stunde

 

[Regionalforum-Saar] neue Fußspuren, aber kein Donner

Date: 2015/06/13 10:52:45
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

heute in der SZ:
 
 

Kein Donner: Artillerievorführung in St. Wendel ist abgesagt

St. Wendel. Es sollte nach den Ritterspielen die zweite historische Großveranstaltung in St. Wendel werden, die Artillerievorführung „Donner über St. Wendel – Franz von Sickingen und seine Erben“ Anfang September. Der Artilleriedonner über St. Wendel bleibt jedoch aus. Gestern hat die Stadt die Veranstaltung abgesagt. Seinem Vorschlag sei der Kulturausschuss des Stadtrates am Donnerstag einstimmig gefolgt, erklärte Bürgermeister Peter Klär. Der Grund: Der zu erwartende Lärm beim Abschießen der Kanonen liege deutlich oberhalb der zulässigen Immissionsrichtwerte. Man habe keine Möglichkeit gefunden, die Lärmbelästigung für die Anwohner auf ein zumutbares Maß zu begrenzen, so Klär. Deshalb habe es keine Alternative zum Wohl der Bürger gegeben, als die Veranstaltung abzusagen. Dazu habe sich die Stadt im Einvernehmen mit allen Beteiligten nach reiflicher Überlegung entschlossen. Die Kosten für bereits erworbene Eintrittskarten würden erstattet. vf

Bildunterschrift

Vorbei ehe es begann: Die Gruppe Condottieri Mauriciani wird in St. Wendel keine Schießübungen mit historischen Geschützen vorführen. Die Veranstaltung ist abgesagt. Foto: VA
 
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Da stellt sich mir eine Frage:
 
Ob wir je erfahren werden, was uns der Spaß trotzdem kostet? Die Vorbereitungen, die Konventionalstrafen? 

[Regionalforum-Saar] medienschelte

Date: 2015/06/16 22:46:52
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

vorgestern in der SZ:
 

Re: [Regionalforum-Saar] medienschelte

Date: 2015/06/16 23:20:59
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

 

Medienschelte von Kirchhof

Ex-Verfassungsrichter kritisiert bei Vortrag an Saar-Uni „Empörungsreflexe“ und „Politisierung des Privaten“

Als Strafe für falsche Berichterstattung sollten Medien den mit der betreffenden Ausgabe erwirtschafteten Umsatz für gemeinnützige Zwecke spenden: Der Heidelberger Jurist Paul Kirchhof hat dem aktuellen Journalismus die Leviten gelesen.

Von SZ-Redakteur

Johannes Schleuning

Saarbrücken. Seine Kritik ist ebenso nüchtern wie schonungslos: „Medien sorgen sich nicht um die Aufklärung des mündigen Bürgers, sondern nur um ihre Auflage.“ Natürlich ist Paul Kirchhofs These nicht neu, auch ist ihre Pauschalisierung fragwürdig; aber sie trifft sehr wohl einen wunden Punkt. Im Gegensatz zu dem Titel seines Vortrags („Bürger und Medien in einer empörten Gesellschaft“) sind die Ausführungen des ehemaligen Verfassungsrichters am Donnerstagabend in der Uni in Saarbrücken frei von Empörung. „Das ist kein Drama, sondern ein Befund“, konzediert der 73-Jährige.

Am Anfang seiner Kritik steht die zur Alltäglichkeit gewordene „Bereitschaft zur Empörung“. Spätestens seit dem Aufruf des französischen Alt-Linken Stéphane Hessel mit seinem gleichnamigen Bestseller-Essay „Empört Euch!“ aus dem Jahr 2010 seien die Bürger „beauftragt, empört zu sein, und dafür einen Anlass zu suchen“, so Kirchhof. Lediglich um der guten Unterhaltung willen gehe es darum, „dass jeder seinen täglichen Adrenalinausstoß hat“. Und die Medien kultivierten diesen Empörungswillen. „Deswegen bin ich in ernsthafter Sorge um die Demokratie“, sagt der Jurist, der als Parteiloser zum Kompetenzteam von Kanzlerkandidatin Angela Merkel (CDU) bei der Bundestagswahl 2005 gehörte.

Der mündige Bürger sei als Souverän und Wähler einer Demokratie darauf angewiesen sei, gut informiert zu sein. Doch die Medien schere das nicht. Sie seien vielmehr – mit Blick auf Empörung und Auflage – daran interessiert, „immer wieder mal einen der Großen und Mächtigen vom Sockel zu stoßen“. Kirchhofs Beispiele: Ex-Bundespräsident Christian Wulff (angeblich Vorteilsannahme), Ex-FDP-Bundestagsfraktionschef Rainer Brüderle (Dirndl-Affäre), Kiels Ex-Oberbürgermeisterin Susanne Gaschke (Kontroverse um Steuerfall). Diese seien nicht gestrauchelt und gestolpert, weil sie ihr Amt nicht ordnungsgemäß ausgeführt hätten, sondern weil sie (vermeintliche) persönliche Verfehlungen begingen. Kirchhof sieht darin eine „Entpolitisierung der Politik“ sowie die „Politisierung des Privaten“. Genährt werde dies von „überhöhten Erwartungen“ an Politiker, die aber ebenso fehlbar seien wie jeder andere Mensch auch.

Was zu tun ist, steht für Kirchhof außer Frage: „Wir brauchen ein unaufgeregtes, realistisches Menschenbild.“ Das ist das eine. Das andere: „Wenn ein Medium nachweislich falsch oder verleumderisch berichtet hat, muss der gesamte Umsatz, der mit der betreffenden Ausgabe erwirtschaftet wurde, für gemeinnützige Zweck gespendet werden“, fordert Kirchhof. Zudem müsse eine unabhängige Stiftung ins Leben gerufen werden, „die regelmäßig darüber informiert, wer richtig und wer falsch berichtet hat“. Denn der Presserat, eine freiwillige Selbstkontrolle der Medien, verzeichne diesbezüglich „keine sensationellen Erfolge“. Ziel aller Bemühungen müsse sein, dass der Bürger „Beurteilungsmaßstäbe jenseits von Empörungsreflexen“ zurückgewinne.

Den Einwand bei der anschließenden Diskussion, dass Medien dem Gesetz der Wirtschaftlichkeit unterliegen und so auch auf „die Auflage“ schielen müssten, lässt Kirchhof nicht gelten: „Natürlich will der Mensch unterhalten werden, und das soll er auch“, sagt er. Aber was berichtet werde, müsse dennoch relevant, informativ und realitätsgetreu sein. Alles andere sei für die Demokratie „bedrohlich“. Foto: dpa

[Regionalforum-Saar] kein Donner über St. Wend el

Date: 2015/06/18 09:25:32
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

heute in der SZ: 

Schäden waren nicht auszuschließen

Donner über St. Wendel: Warum die Stadt die Veranstaltung abgesagt hat – Kritik von der SPD

Sie sollte die größte Veranstaltung dieser Art in diesem Jahr in Europa werden, 10 000 Zuschauer anziehen, 150 000 Euro kosten. Daraus wird aber nichts: Die historische Artillerievorführung „Donner über St. Wendel“ Anfang September ist abgesagt. Zu laut, so die Begründung der Stadtverwaltung.

Von SZ-Redakteur

Volker Fuchs

St. Wendel. Es muss ziemlich laut gewesen sein im Jahr 1522. Damals belagerte der Ritter Franz von Sickingen im Zuge der „Trierer Fehde“ St. Wendel und nahm die Stadt mit seinen Artillerietruppen unter Beschuss. An dieses historische Ereignis sollte die Großveranstaltung am ersten Septemberwochenende im Bosenbachstadion in St. Wendel erinnern. Der Titel: „Donner über St. Wendel – Franz von Sickingen und seine Erben“.

Zahlreiche Artilleriegruppen aus ganz Europa sollten nach St. Wendel kommen, etwa 300 Darsteller mit 100 Geschützen. Sie sollten das Leben innerhalb der Heerlager mit Landsknechten, Schmieden, Feldscheren darstellen, die historische Geschütze zeigen und auch vorführen. Dass dies laut werden würde, war von Anfang an klar.

Wie laut, das hat sich nach Angaben von Bürgermeister Peter Klär erst bei der Detailplanung herausgestellt. Mit dieser habe man vor etwa vier Wochen begonnen, so Klär im SZ-Gespräch. Geplant war, dass an beiden Veranstaltungstagen in fünf Intervallen jeweils 20 Minuten lang die Kanonen schießen sollten.

Er habe sein Ordnungsamt gebeten zu klären, wie hoch der zu erwartende Lärmpegel sei. Das Ergebnis: „Wir müssten mit 130 bis 150 Dezibel rechnen.“ 70 Dezibel seien normal, so Klär, 90 die Ausnahme. Wenn aber 130 bis 150 Dezibel erreicht würden, sei mit Schäden bei Menschen zu rechnen. Der Bürgermeister: „Dieses Risiko einzugehen, das kann ich keinem empfehlen.“ Deshalb habe er dem zuständigen Ausschuss in der vergangenen Woche vorgeschlagen, die Veranstaltung abzusagen. Dem sei dieser einstimmig gefolgt (wie berichtet).

Eine Verlagerung aus dem Stadtgebiet hätte nach Ansicht des Bürgermeisters keinen Sinn ergeben. Wasserversorgung, Strom, die Anbindung, die Zufahrten, Parkplätze – die komplette Infrastruktur hätte gefehlt. Das Heerlager und die Artillerieausstellung ohne das Schießen, das hätte auch nicht gereicht, dann hätte diese Veranstaltung nicht mehr die gewünschte Qualität gehabt.

Bis jetzt sind nach Angaben des Bürgermeisters etwa 8500 Euro an Kosten für „Donner über St. Wendel“ entstanden. Klär: „Das ist nichts gegen den Schaden, der hätte entstehen können.“ Einen Run auf Karten hatte es noch nicht gegeben. 37 Karten seien bisher im Vorverkauf abgesetzt worden.

Die SPD-Opposition im St. Wendeler Stadtrat begrüßt die Absage. „Es ist gut, dass diese Veranstaltung nicht stattfindet“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Torsten Lang: „Es bleibt dabei, es ist falsch, dass sie überhaupt geplant wurde.“ Krieg zu spielen sei nicht das, was St. Wendel zum Thema einer Veranstaltung machen sollte. Bürgermeister Klär habe diese Veranstaltung noch im Wahlkampf verteidigt.

Langs Vorwurf an die Stadtverwaltung: „Das Thema Lärmimmissionen hätte man früher prüfen müssen, bevor man Verträge abschließt und Eintrittskarten verkauft.“ Seine Partei werde im Stadtrat genau nachfragen, was das Ganze gekostet hat.

Hintergrund

An der Veranstaltung „Donner über St. Wendel“ entzündete sich anders als bei dem historischen Ritterturnier 2012 von Anfang an auch Kritik. Die Veranstaltung sei militaristisch, kriegsverherrlichend, so die Gegner. Die Befürworter hingegen sehen in solchen Projekten die Fortsetzung der Museumsarbeit mit anderen Mitteln. So sagte Alfred Geibig, Leiter der Abteilung für historische Waffen in der Kunstsammlung der Veste Coburg, der auch das Ritterturnier in St. Wendel mitorganisiert hatte, im vergangenen Jahr: „Es wird keine dumpfe Ballerei. Zeigen wollen wir die breite Palette der Artillerie vom 14. bis 19. Jahrhundert.“ Wie bei den Rittern werde Geschichte erneut hautnah erlebbar. vf

Bildunterschrift

[Regionalforum-Saar] (Kein Thema)

Date: 2015/06/20 09:29:40
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

heute in der SZ:
 
 

Seltene Türme, Kanzeln und Altäre

Erster Ki(r)chenführer zu evangelischen Gotteshäusern im Saarland erschienen

Das Buch „Von Türmen, Kanzeln und Altären“ stellt die Geschichte und Bauart 27 evangelischer Kirchen im Saarland vor. Besonderer Anreiz: Themenwege zu besonderen Altären oder Glasfenstern mit Kartenskizzen.

Saarbrücken. Das mit dem „Jüngsten Gericht“ größte erhaltene gotische Deckengemälde im Saarland lockt regelmäßig Pilger- und Besuchergruppen in die Martinskirche nach Püttlingen-Köllerbach. Dort, wo auch eine der letzten beiden Renaissance-Kanzeln im Saarland zu sehen ist und von 1686 bis 1899 Katholiken und Protestanten die Kirche gemeinsam nutzten, erklärten gestern die Autoren Pfarrer Joachim Conrad und Hans H. Bendzulla von der Evangelischen Akademie sowie Verleger Florian Brunner bei der Vorstellung des ersten evangelischen Kirchenführers im Saarland. Das Buch „Von Türmen, Kanzeln und Altären“ führt in 16 saarländische Städte und Gemeinden. Es erzählt von farbenprächtigen Glasfenstern, Fürstengräbern, historischen Orgeln, und welschen Turmhauben. Auf den hinteren Seiten sind zudem Themenwege mit Kartenskizzen aufgezeigt für jene, die sich intensiver mit einzelnen Kirchen auseinander setzen möchten. „Der Kirchenführer ist aber kein reines Fachbuch“, sagte Brunner: „Es ist ein Reiseführer, der Orientierung gibt.“

Insgesamt 27 evangelische Kirchen im Saarland stellt der Kirchenführer vor. Das Spektrum reicht dabei von der barocken Saarbrücker Ludwigskirche als Wahrzeichen des Landes über die achteckige Schinkelkirche in Bischmisheim bis hin zu der wie ein riesiges Zelt wirkenden Kirche in Mettlach. „In saarländischen Kirchen gibt es viele unbekannte Schätze“, sagte Helmut Paulus, Pressesprecher der evangelischen Kirchenkreise an der Saar. Die Idee zum Buch im Saarland habe sich während einer Reise im benachbarten Elsass entwickelt. Dort gebe es bereits einen Kirchenreiseführer. So werden nun in dem zu 70 Prozent katholischen Saarland erstmals die evangelischen Kirchen aufgelistet. Als Erstauflage wurden 2000 Exemplare gedruckt. ulo

Evangelischer Kirchenkreisverband an der Saar: „Von Türmen, Kanzeln und Altären“, Geistkirch-Verlag, 128 S., 12.80 Euro.

[Regionalforum-Saar] weit weg von allem

Date: 2015/06/20 09:30:56
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

heute in der SZ:
 
 

Weit weg von allem

Nostalgische Dorfansichten: In Niederstinzel im krummen Elsass scheint die Zeit still zu stehen

Schon der Name lässt Abgeschiedenheit ahnen. Entfernt von Städten und Zentren liegt Niederstinzel, ein Ort in der Grenzregion Lothringen. Aber Niederstinzel war auch die Heimat eines genialen Tüftlers.

Von SZ Mitarbeiter

Georg Bense

Niederstinzel. Wenn im Frühjahr der Raps blüht, beherrscht Gelb die Landschaft. An den Rändern der Chaussee taucht er zwischen Büschen und Baumreihen auf. Gehüllt in die Stille über einer sanft strukturierten Landschaft mit Bodenwellen und Talsohlen, die der Schriftsteller Ludwig Harig als „Alphabet der Erdoberfläche“ beschrieben hat. So liegt Niederstinzel zwischen Worten und Sätzen einer Landschaft am Ufer der Saar, die hier noch in jugendlicher Unbekümmertheit auf ihrem Weg aus dem Massiv des Donon Richtung Mosel unterwegs ist.

Die verschachtelten Häuser des kleinen Dorfes, das 250 Einwohner zählt, hangeln sich die Hänge des Flusstales hinauf. Eine Brücke führt nach drüben, zum linken Saarufer, wo auf dem stillgelegten Bahnhof keine Reisenden warten. Mit rostigen Schildern und bröckelnden Bahnsteigkanten versucht das Gebäude an alte Zeiten zu erinnern. Niederstinzel ist ein Schauplatz kleiner Dörflichkeiten. Wer hierher kommt, den erwartet nichts, was die Welt bewegt.

In diese Weltabgeschiedenheit hinein wurde am 25. März 1884 Georges Imbert geboren. Ein Technikfreak.Ein genialer Erfinder. Seine Idee vom Holzgasgenerator belebte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Hoffnungen der Autobauer auf Unabhängigkeit von flüssigen Brennstoffen. Jedes Schulkind der 40er Jahren wusste was ein Imbert ist: Ein Holzgasgenerator, damals zu Tausenden am Heck von Pkw und Lkw unterwegs. Heute stehen die Autos mit den riesigen, holzbefeuerten Boilern nur noch im Museum. Mit Kriegsende 1945 begann der unaufhaltsame Niedergang der Imbert-Generatoren. Das Vorhandensein und die bequeme Handhabung flüssiger Brennstoffe lies das Interesse an festen Betriebsstoffen schwinden. 1949 konnten die Imbert-Werke ihre 550 Arbeiter nicht mehr bezahlen. Ihr Patriarch starb 1950 in seinem Haus in Sarre-Union, zwei Jahre später nur wurde die Fabrik aufgelöst. Geblieben ist ihr Ruhm als Sinnbild technischer Vergänglichkeit.

Ein Sinnbild historischer Vergänglichkeit liegt auch inmitten der Graslandschaft von Niederstinzel: die Ruine Geroldseck. Reste einer Wasserburg aus dem 14. Jahrhundert. Errichtet auf den Resten einer römischen Anlage gilt sie als die älteste Burganlage Lothringens. Maurice Barrès, eine der literarischen Ikonen Lothringens, hat nachdenklich vor dem Zerfall einstiger Macht gestanden: „Diese armseligen Steine haben keine Form und keine Geschichte mehr; aber sie werden durch eine stille, traurige Landschaft eingerahmt.“ Zu literarischem Ruhm kam der verfallende Klotz durch den Schriftsteller Johann Michael Moscherosch, der im 30-jährigen Krieg zeitweise als Amtmann im nahen Finstingen (Fénétrange) tätig war. Er hat die Ruine zum Schauplatz eines Romans gemacht. Heute ist Niederstinzel ein Ort, der die Tage ruhig vorbei gehen lässt, bis sich vielleicht mal wieder ein kreativer Kopf von ihm inspirieren lässt.

Auf einen Blick

Nach Niederstinzel nimmt man von Saarbrücken aus am besten die Autobahn 4 in Richtung Straßburg. An der Ausfahrt Sarre-Union wechselt man auf die D8 Richtung Fénétrange bis nach Niederstinzel. red

[Regionalforum-Saar] Vortrag "Die Heilkraft der Gewürze""

Date: 2015/06/21 10:22:27
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Kräuertage - Vortrag

"Die Heilkraft der Gewürze"

 

Datum: Dienstag, 07.07.2015
Uhrzeit: 19:30
Ort: Rathaussaal Tholey

Dr. Johannes Mayer, Forschergruppe Klostermedizin Würzburg

 

Die Geschichte der menschlichen Zivilisation kann man auch als eine Geschichte der Gewürze betrachten. Schon die ersten Kulturen nutzten sie nicht nur zur unverzichtbaren Konservierung und Verfeinerung der Speisen, vielmehr wurden sie auch von Beginn an als bedeutende Heilmittel betrachtet. So gehören Kümmel, Ingwer, Gewürznelke, Muskat und sogar der Pfeffer zu dem Jahrtausende alten Arzneischatz Europas. Der direkte Zugang zur den Gewürzen bildete schließlich das Motiv für die großen Entdeckungsreisen des Columbus oder Magellan, ein Beleg für den hohen Stellenwert, der damals den Spezereien zugesprochen wurde. Auch nach neuen Erkenntnissen der Wissenschaft haben die Gewürze eine große Bedeutung für unsere Gesundheit, einige werden wieder aktuell zu den Arzneipflanzen gerechnet, wobei nach dem Stand der Forschung, die Gelbwurzel (Kurkuma) ein besonders hohe Potenzial aufweist.

 

Weitere Informationen: Gemeinde Tholey unter 06853 / 508-0 und www.tholey.de

 

[Regionalforum-Saar] Ostia - der Hafen Roms

Date: 2015/06/21 23:36:18
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

From:    Julia Daum <Julia.Daum(a)uni-hamburg.de>
Date:    22.06.2015
Subject: Rez. AG: M. Bolder-Boos: Ostia - Der Hafen Roms
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Bolder-Boos, Marion: Ostia - Der Hafen Roms (= Sonderbände der ANTIKEN
WELT). Darmstadt: Philipp von Zabern Verlag 2014. ISBN
978-3-8053-4819-5; 144 S.; EUR 29,95.

Rezensiert für H-Soz-Kult von:
Julia Daum, Archäologisches Institut, Universität Hamburg
E-Mail: <Julia.Daum(a)uni-hamburg.de>

"Ostia - Der Hafen Roms" ist ein 2014 erschienener Band aus der Reihe
"Zaberns Bildbände zur Archäologie" der sich mit der antiken Hafenstadt
an der ehemaligen Tibermündung befasst. Marion Bolder-Boos versucht
"eine chronologische Übersicht über die Stadt und ihre bauliche
Entwicklung zu geben" (S.7). Somit ist die Gliederung des Buches eine
chronologische. In acht Kapiteln stellt Bolder-Boos an ausgewählten
Architekturbeispielen die Geschichte des antiken Ostia von der Gründung
bis in die Spätantike vor. Zu Beginn der meisten Kapitel gibt
Bolder-Boos einen kurzen Überblick über die geschichtlichen
Großereignisse und die Situation Ostias, um auf den folgenden Seiten
näher auf einzelne Bauwerke einzugehen.

Im ersten Kapitel "Das frühe Castrum" (S. 9-15) geht Bolder-Boos kurz
auf die Gründungsgeschichte der Kolonie sowie die Topographie ein (S.
9). Es werden die frühen Kulte sowie die Castrum-Umgrenzung besprochen,
und der Versuch unternommen, die demographische Zusammensetzung der
Bevölkerung zu rekonstruieren (S. 15). Das zweite Kapitel zur Römischen
Republik "Die Kolonie im 2. und 1. Jh. v. Chr." (S. 16-36) hat die
Tempel und Heiligtümer Ostias als Schwerpunkt. Da es in der Stadt zu
Beginn des 2. Jahrhundert n. Chr. einen starken Bauboom gab, sind die
Beispiele für republikanische Bebauung eher gering und beziehen sich
daher in erster Linie auf kultische Bauten, die längerfristig genutzt
wurden. Bolder-Boos bedauert den starken Fokus der Ausgräber des frühen
20. Jahrhunderts auf die kaiserliche Bebauung und, dass "noch viele
Bauwerke aus dem 2. und 1. Jahrhundert v. Chr. verborgen [sind], die
jedoch ohne Zerstörung der späteren Bauten kaum untersucht werden
können, weshalb sich das Corpus der republikanischen Bauwerke auf wenige
Beispiele beschränkt" (S. 17). In den ersten beiden Kapiteln liegt der
Schwerpunkt noch auf den städtischen Kulten, wie unter anderem für
Apollo, Aesculapius und Hercules, womit ein sehr schöner Überblick über
die römischen Kulte und Gottheiten Ostias geschaffen wird. Mit der
Übernahme der Macht durch Augustus und der Neuorganisation des
Getreideimports beginnt das dritte Kapitel "Die julisch-claudische Zeit"
(S. 37-51). Neben dem Bona Dea Heiligtum werden fast ausschließlich
öffentliche Bauten vorgestellt, wie der Augustus-und-Roma-Tempel, der
Tempel am Flusshafen, die Grandi Horrea, die Terme dell'Invidisio, der
Aquädukt und eine Synagoge. Auf den Bau des Claudiushafens außerhalb
Ostias geht Bolder-Boos ebenfalls ein und beschreibt das Hafenbecken,
den Kanal und umreißt kurz das Problem der Versandung des Hafens.
Kapitel Vier "Ostia in flavischer und trajanischer Zeit" (S. 52-70) ist
das umfangreichste des Buches. Wie bereits bei den vorigen Kapiteln,
beginnt Bolder-Boos mit einer historischen Einordnung der Epoche,
beschränkt sich allerdings hier auf die flavische Zeit und umreißt
zunächst die öffentlichen Bauten (Tempel, Termen, Curia usw.).
Anschließend geht sie auf den Trajanshafen in Portus ein. Hier
beschreibt sie das sechseckige Hafenbecken und den Bau einiger
Lagerhallen. Im Gegensatz zu den vorigen Kapiteln verschiebt sich nun
der Schwerpunkt von den Kulten und Heiligtümern zu den profaneren
Bauten, wie Wohnhäuser, Thermen und verschiedene Gewerbebauten. Das
fünfte Kapitel "Bauboom und Stadterneuerung - Ostia in hadrianischer
Zeit" (S. 71-95) ähnelt sehr dem Kapitel Vier, nur dass hier auf eine
Einführung in die geschichtliche Entwicklung unter Hadrian oder in die
Biographie Hadrians selbst verzichtet wurde. Wiederkehrende Themen sind
hier besonders Vereine, Handel und Gewerbe, Wohnungsbau sowie die
Thermen. Dieselben Schwerpunkte finden sich auch im folgenden Kapitel
Sechs "Von Antoninus Pius bis Commodus" (S. 69-117) wieder. Im nächsten
Kapitel "Das 3. Jh. n. Chr." (S. 118-128) wendet sich Bolder-Boos nach
einer relativ langen Einführung in die geschichtlichen Hintergründe
(besonders im Vergleich zu den vorigen Kapiteln) wieder den Kulten zu,
die in dieser Zeit eine stärkere Bauaktivität erfuhren (S. 119-123).
Auch in Kapitel Acht "Das spätantike Ostia" (S. 129-138) geht die
Verfasserin ausführlich auf die sich verändernde politische Lage im
römischen Reich ein, immer darauf bedacht, die für Ostia relevanten
Entwicklungen hervorzuheben. Diese Epocheneinleitungen erleichtern den
Einstieg in die betreffenden Kapitel sehr und ihr Fehlen in den Kapiteln
Vier bis Sechs ist umso bedauerlicher.

Das letzte Kapitel des Buches "Ostia in der Forschung der Neuzeit" (S.
139) behandelt sehr komprimiert die Forschungsgeschichte zu der antiken
Stadt, auch wenn die neuste Forschungsgeschichte mit der Begründung, sie
sei zu unübersichtlich, nicht berücksichtigt wird. Im Anhang findet der
Leser einen kurzen Überblick über die Epochen der römischen Kultur (S.
140) und römische Mauerwerks- und Fussbodenarten (S. 141), die nicht nur
beschrieben werden, sondern auch jeweils mit einem farbigen Beispiel aus
Ostia dargestellt werden. Ein kurzer Glossar erklärt die wichtigsten
archäologischen Begriffe (S. 142-143). Die Literaturliste ist bewusst
kurz gehalten, deckt aber alle Bereiche ab.[1]

Insgesamt bietet das vorliegende Werk nicht nur einen guten Überblick
zum antiken Ostia, sondern erklärt auch immer wieder allgemeine
Sachverhalte. So gibt es zum Beispiel mehrere kurze Exkurse zu
verschiedenen Aspekten der römischen Kultur, die zunächst das
entsprechende Thema auf das Römische Reich im Allgemeinen und dann auf
Ostia im Besonderen bezogen umreißen. Diese Exkurse gibt es zu den
Themen: "Tod und Begräbnis" (S. 34-36), "Das römische Badewesen" (S.
60-61), "Das macellum" (S. 108) und "Der römische Mithraskult" (S.
122-123). Trotz der Informationsfülle zu ausgewählten Bauwerken
vermittelt Bolder-Boos gezielt Basiswissen, geht auf Besonderheiten ein
und erklärt Fachbegriffe adäquat. Die Beschreibungen der Gebäude nehmen
insgesamt den größten Teil des Werkes ein, mit kurzen Interpretationen,
die stets versuchen, ein lebendiges Bild des antiken Ostias zu
zeichnen.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass das vorliegende Buch als
Einstiegslektüre zu Ostia durchaus zu empfehlen ist, auch wenn es bei
genauerer Durchsicht kleine Kritikpunkte zu nennen gibt. Insgesamt
wirken die einzelnen Abschnitte innerhalb der Kapitel etwas isoliert. So
werden zum Beispiel die einzelnen Stadtbereiche nicht in ein Verhältnis
zueinander gesetzt, besonders in Bezug auf Ostia als Hafenstadt.
Bolder-Boos behandelt zwar die orientalischen Kulte der Stadt (S. 78-85)
aber einen Zusammenhang mit der Nähe des Flusshafens stellt sie nicht
her. Dies sind aber nur kleine Abstriche, die in Anbetracht der
hervorragenden Abbildungen und Pläne, sowie dem Werk in seiner
Gesamtheit kaum ins Gewicht fallen. Bolder-Boos präsentiert auf 144
Seiten einen umfangreichen Überblick über die bauliche Entwicklung der
Stadt und ungeachtet des starken Fokus' auf das 2. Jahrhundert n. Chr.
in der bisherigen Forschung gelingt es ihr eine ausgewogene Darstellung
Ostias von seiner Gründung im 4. Jahrhundert v. Chr. bis in die
Spätantike vorzulegen.


Anmerkung:
[1] Die Rezensentin vermisst lediglich einen Hinweis auf Simon Keay /
Martin Millett / Kristian Strutt, Protus. An Archaeological Survey of
the Port of Imperial Rome, London 2005.

Diese Rezension wurde redaktionell betreut von:
Lennart Gilhaus <lgilhaus(a)uni-bonn.de>

URL zur Zitation dieses Beitrages
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2015-2-176>

[Regionalforum-Saar] War and Geography

Date: 2015/06/21 23:39:09
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

From:    Benedict von Bremen <Benedict.von.Bremen(a)gmx.de>
Date:    22.06.2015
Subject: Tagber: War and Geography
------------------------------------------------------------------------

Sarah K. Danielsson / Frank Jacob, City University of New York
01.05.2015, New York

Bericht von:
Benedict von Bremen, Eberhard Karls Universität Tübingen
E-Mail: <Benedict.von.Bremen(a)gmx.de>

On May 1, 2015, the conference "War and Geography" took place at the
City University of New York's Graduate Center, where conveners Sarah K.
Danielsson and Frank Jacob welcomed researchers hailing from three
continents. In their talks, they explored the manifold connections of
warfare and geography. The presentations ranged chronologically from
Ottoman naval operations in the late 15th century to modern-day refugees
of war and spatially from the bitter cold of the Arctic to the dusty
heat of Iran as well as from the woods of North America to the mountains
of Korea.

In the first panel on the interconnectedness of war, geography, and
strategy, JEFFREY SHAW (Newport) examined the doctrine and armaments of
Japanese, Chinese, and Korean troops in the Imjin War (1592-98). Despite
the similar geographies of their respective mother countries, past war
experiences resulted in differing doctrines and armaments of the three
combatant powers. The second presenter, OLIVER KANN (Erfurt), elaborated
the role of school geography in World War I Germany. The skills of
geography teachers such as map-reading and -making, frequently
underestimated before the war, became important both on the battle front
as a means of war as well as on the home front for educational and
propaganda purposes. JAMES HORNCASTLE (Burnaby) explored how the
Yugoslav and Greek communist resistance movements of World War II
succeeded and failed, respectively. By showing that rugged geography
conducive to guerilla warfare does not automatically equal success, he
made a convincing case to take political and cultural geography, in
addition to physical geography, into consideration. MARTIN G. CLEMIS
(Philadelphia) presented the different approaches taken by the U.S.
Armed Forces during the Vietnam War to represent friendly and enemy
territory via computerized calculations. Rather than a conflict without
a front, the U.S. war in Indochina was a war of multiple overlapping and
ever-changing fronts that was less about winning "hearts and minds" than
area control.

In panel number 2 on war, geography, and the periphery, MURAT CEM MENGUC
(New Jersey) presented his reading of an Ottoman apologetic account of a
naval campaign (1499/1500) in the Venetian Peloponnese. Here, warfare
was equally about maritime battles above salt water and about the
constant lack of - and quest for - fresh water. LINDA PARKER
(Birmingham) showed the importance of peacetime civilian arctic
expeditions for the conduct of war. Both British and German scientists
had explored the Svalbard islands in the 1930s, only to clash over the
archipelago because of its major strategic importance for weather
forecasting during World War II. ELIZABETH BISHOP (San Marcos)
elaborated on the role of the Zagros Mountains in the Cold War. A
defensive line for the United States in a possible Third World War
during the time of "massive retaliation," the signing of the Baghdad
Pact caused political turmoil in the Middle East where political borders
where often quite permeable to the exchange of peoples and ideas.

Panel 3 on war, geography, and reception began with BENEDICT VON
BREMEN's (Tübingen) introduction to the role of geography in Ambrose
Bierce's American Civil War writings. Former topographical engineer
Bierce's texts depicting different types of engagements from small
skirmishes to big battles mirror how geography and tactics affected each
other in 1860s warfare. TIMOTHY DEMY (Newport) showed the impact of
World War I in British painter, veteran, and official war artist Paul
Nash's oeuvre. His surrealist landscape paintings reflect upon the
unfathomable destruction of landscapes on the Western Front. Turning to
the Eastern Front, PETRA SVOLJSAK (Ljubljana) explored the experience of
Slovenian soldiers fighting for the Habsburg monarchy against Czarist
Russia. Especially remarkable was to these soldiers, next to the ordeals
of warfare, the otherness of the Russian landscape in comparison with
that of their home country. National identity and remembrance was the
topic of KAREN SHELBY's (New York) talk on Flemish World War I museums.
Home defense against German invaders made the case for Flemish
nationalism vis-à-vis Walloons only stronger, as attested by various
memorials and their depictions of the war for Flandres and not for
Belgium as a whole.

The fourth panel on the impact of war on geography was started off by
NINA JANZ (Hamburg) and her talk on German military cemeteries in World
War II. These burial grounds, modeled after officially sanctioned
designs, were to be lasting monuments to German soldiers' heroism and
also functioned as markers for conquered Lebensraum. Following this
presentation, SWEN STEINBERG (Dresden) gave an introduction to his
current transnational study on U.S. American and German forestry and
mining sciences in the era of the world wars. On both sides of the
Atlantic, natural resources were seen as important assets in military
confrontations, necessitating the study not only of domestic but also of
foreign countries' resources. WOLFGANG FORM (Marburg) and FRANZISKA
SERAPHIM (Boston) presented their ongoing project on war crimes trials
after World War II. Their work tries to geographically locate Allied
trials against Axis war criminals and promises to open new avenues in
the study of global justice. Likewise, RICHARD P. TUCKER (Ann Arbor)
hopes to shed light on the interconnection between conflicts, refugee
movements, and the role of and impact on the environment by attracting
scholars from different disciplines to come together.

The "War and Geography" conference gathered military historians whose
perspectives range from the tower tops of war memorials to flattened and
forgotten soldiers's graves. Geography plays a role in war from
beginning to end and beyond, starting with preparing (both materially
and mentally) for battle to experience on the actual fighting grounds to
the aftermath (and remembrance) of war. War is influenced by landscapes
and war changes landscapes, but not only in a physical, but also in a
cultural way, as the several panels of the conference were able to show.
The interrelationship of war and geography is expressed in the arts such
as painting, architecture, and (literary) writing. And the role of
geography in warfare is not limited to tactics and strategies - or the
role that physical geography plays: other geographies of mind play
equally important roles.

Conference Overview:

War, Geography, and Strategy

Jeffrey Shaw (Naval War College), The Imjin War

Oliver Kann (Universität Erfurt), The "Rise" of German School Geography
in World War I

James Horncastle (Simon Fraser University), Mapping a Term: Geography
and its Role in the Success and Failures of the Yugoslav and Greek
Resistance Movements

Martin G. Clemis (Temple University), The Geography of the Second
Indochina War: Irregular War, the Environment, and the Struggle for
South Vietnam

War, Geography, and the Periphery

Murat Cem Menguc (Seton Hall University), The Experience of War in the
Sea: Ottoman Eyewitness Accounts of the 1499-1500 Expedition to the
Peloponnese

Linda Parker (Birmingham, UK), From Ice Stations to Action Stations -
The Importance of the Spitsbergen Archipelago in the Second World War

Elizabeth Bishop (Texas State University), Lofty and Preciptious Chains
- The Baghdad Pact in the Zagros Mountains

War, Geography, and Reception

Benedict von Bremen (Eberhard Karls Universität Tübingen), Battlefield
Topography: Geography in Ambrose Bierce's Civil War Texts

Timothy Demy (Naval War College), Landscapes of Destruction: Art and the
Geography of the Western Front (1914-1918)

Petra Svoljsak (Milko Kos Historical Insitute), War Memory and
Geography: The Geographical Perception of the Slovenes in World War I

Karen Shelby (Baruch College, City University of New York), The
Geography of Place: Exhibition Practice at the Centennial of the Great
War

War, Geography, and Impact

Nina Janz (Universität Hamburg), From Battlegrounds to Burial Grounds -
The Cemetery Landscapes of the German Army, 1939-1945

Swen Steinberg (Technische Universität Dresden), Military Utilization
and the Development of a Global Knowledge on Resources (1914-1918/
1939-1945)

Wolfgang Form (Philipps-Universität Marburg) / Franziska Seraphim
(Boston College), Geographies of Justice: The Allied War Crimes Trial
Program as the First "Global Justice Network"

Richard P. Tucker (University of Michigan), Mass Conflict, Refugee
Movements, and Environmental Dislocations

URL zur Zitation dieses Beitrages
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=6036>

Re: [Regionalforum-Saar] kein Donner über St. Wendel

Date: 2015/06/22 13:52:34
From: Elmar Peiffer <e.peiffer(a)gmx.net>

Der Ex-Bürgermeister, der diese bescheuerte Idee hatte, wurde seinerzeit in der SZ im Zusammenhang mit einer Sportveranstaltung sinngemäß zitiert: "Mir ist es egal, welche Veranstaltungen ich mache. Hauptsache Event. Ich sammle deutsche Meisterschaften." Das sagt alles....
 
Elmar Peiffer
Birkenstr. 14
66606 St. Wendel
0176-222 333 09
info(a)elmar-peiffer.de
www.elmar-peiffer.de
 
 
Gesendet: Donnerstag, 18. Juni 2015 um 09:25 Uhr
Von: "Roland Geiger via Regionalforum-Saar" <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
An: regionalforum-saar(a)genealogy.net
Betreff: [Regionalforum-Saar] kein Donner über St. Wendel
heute in der SZ: 

Schäden waren nicht auszuschließen

Donner über St. Wendel: Warum die Stadt die Veranstaltung abgesagt hat – Kritik von der SPD

Sie sollte die größte Veranstaltung dieser Art in diesem Jahr in Europa werden, 10 000 Zuschauer anziehen, 150 000 Euro kosten. Daraus wird aber nichts: Die historische Artillerievorführung „Donner über St. Wendel“ Anfang September ist abgesagt. Zu laut, so die Begründung der Stadtverwaltung.

Von SZ-Redakteur

Volker Fuchs

St. Wendel. Es muss ziemlich laut gewesen sein im Jahr 1522. Damals belagerte der Ritter Franz von Sickingen im Zuge der „Trierer Fehde“ St. Wendel und nahm die Stadt mit seinen Artillerietruppen unter Beschuss. An dieses historische Ereignis sollte die Großveranstaltung am ersten Septemberwochenende im Bosenbachstadion in St. Wendel erinnern. Der Titel: „Donner über St. Wendel – Franz von Sickingen und seine Erben“.

Zahlreiche Artilleriegruppen aus ganz Europa sollten nach St. Wendel kommen, etwa 300 Darsteller mit 100 Geschützen. Sie sollten das Leben innerhalb der Heerlager mit Landsknechten, Schmieden, Feldscheren darstellen, die historische Geschütze zeigen und auch vorführen. Dass dies laut werden würde, war von Anfang an klar.

Wie laut, das hat sich nach Angaben von Bürgermeister Peter Klär erst bei der Detailplanung herausgestellt. Mit dieser habe man vor etwa vier Wochen begonnen, so Klär im SZ-Gespräch. Geplant war, dass an beiden Veranstaltungstagen in fünf Intervallen jeweils 20 Minuten lang die Kanonen schießen sollten.

Er habe sein Ordnungsamt gebeten zu klären, wie hoch der zu erwartende Lärmpegel sei. Das Ergebnis: „Wir müssten mit 130 bis 150 Dezibel rechnen.“ 70 Dezibel seien normal, so Klär, 90 die Ausnahme. Wenn aber 130 bis 150 Dezibel erreicht würden, sei mit Schäden bei Menschen zu rechnen. Der Bürgermeister: „Dieses Risiko einzugehen, das kann ich keinem empfehlen.“ Deshalb habe er dem zuständigen Ausschuss in der vergangenen Woche vorgeschlagen, die Veranstaltung abzusagen. Dem sei dieser einstimmig gefolgt (wie berichtet).

Eine Verlagerung aus dem Stadtgebiet hätte nach Ansicht des Bürgermeisters keinen Sinn ergeben. Wasserversorgung, Strom, die Anbindung, die Zufahrten, Parkplätze – die komplette Infrastruktur hätte gefehlt. Das Heerlager und die Artillerieausstellung ohne das Schießen, das hätte auch nicht gereicht, dann hätte diese Veranstaltung nicht mehr die gewünschte Qualität gehabt.

Bis jetzt sind nach Angaben des Bürgermeisters etwa 8500 Euro an Kosten für „Donner über St. Wendel“ entstanden. Klär: „Das ist nichts gegen den Schaden, der hätte entstehen können.“ Einen Run auf Karten hatte es noch nicht gegeben. 37 Karten seien bisher im Vorverkauf abgesetzt worden.

Die SPD-Opposition im St. Wendeler Stadtrat begrüßt die Absage. „Es ist gut, dass diese Veranstaltung nicht stattfindet“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Torsten Lang: „Es bleibt dabei, es ist falsch, dass sie überhaupt geplant wurde.“ Krieg zu spielen sei nicht das, was St. Wendel zum Thema einer Veranstaltung machen sollte. Bürgermeister Klär habe diese Veranstaltung noch im Wahlkampf verteidigt.

Langs Vorwurf an die Stadtverwaltung: „Das Thema Lärmimmissionen hätte man früher prüfen müssen, bevor man Verträge abschließt und Eintrittskarten verkauft.“ Seine Partei werde im Stadtrat genau nachfragen, was das Ganze gekostet hat.

 

Hintergrund

 

An der Veranstaltung „Donner über St. Wendel“ entzündete sich anders als bei dem historischen Ritterturnier 2012 von Anfang an auch Kritik. Die Veranstaltung sei militaristisch, kriegsverherrlichend, so die Gegner. Die Befürworter hingegen sehen in solchen Projekten die Fortsetzung der Museumsarbeit mit anderen Mitteln. So sagte Alfred Geibig, Leiter der Abteilung für historische Waffen in der Kunstsammlung der Veste Coburg, der auch das Ritterturnier in St. Wendel mitorganisiert hatte, im vergangenen Jahr: „Es wird keine dumpfe Ballerei. Zeigen wollen wir die breite Palette der Artillerie vom 14. bis 19. Jahrhundert.“ Wie bei den Rittern werde Geschichte erneut hautnah erlebbar. vf

 

 

Bildunterschrift

_______________________________________________ Regionalforum-Saar mailing list Regionalforum-Saar(a)genealogy.net http://list.genealogy.net/mm/listinfo/regionalforum-saar

[Regionalforum-Saar] Jürgen Zimmer aus Oberlinxw eiler gestorben

Date: 2015/06/23 08:36:39
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

heute in der SZ: 

 

Der Oberlinxweiler Ortsvorsteher Jürgen Zimmer ist tot. Nach SZ-Informationen wurde der 54-Jährige am Montagmorgen tot in seinem Haus gefunden. Jürgen Zimmer war ein engagierter Sozialdemokrat. Seit 1994 arbeitete er für seine Partei im Stadtrat St. Wendel mit, seit 1999 war er Ortsvorsteher von Oberlinxweiler. „Trauer und Bestürzung sind kein Ausdruck für das, was wir im Moment empfinden“, sagte gestern der SPD-Fraktionsvorsitzende Torsten Lang in einer ersten Stellungnahme. vf

 

---------------

 

Jürgen Zimmer hat sich seit vielen Jahren stark für die Beziehungen zwischen den Nachfahren von Auswanderern aus dem St. Wendeler Land nach Brasilien, vor allem Rio Grande do Sul, eingesetzt, sodaß ihm die Stadt Sao Vendelino schon fast zu einer zweiten Heimat geworden ist. Er hat zahlreiche Besuche von Brasilianern hier in unsere Gegend ermöglicht.

 

Auch in der Heimatkunde war er aktiv, er hat u.a. Schriftstücke - wie alte Briefe - gesammelt, die sich mit der Auswanderung beschäftigten.

 

Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] gesunkene geschichte

Date: 2015/06/25 08:08:15
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

heute in der SZ:
 
 

Gesunkene Geschichte

Mit der Erna werden Träume, Theorien und ein Stück Saar-Historie verschrottet

Sie ist zentraler Bestandteil einer Verschwörungstheorie, ein kleiner Teil der saarländischen Geschichte und ein bald beseitigtes Hindernis für ein Saarbrücker Zukunftsprojekt: die Erna. Der Abtransport der Peniche aus dem Osthafen dauert länger als geplant, aber es ist klar: Dort findet bald eine lange Geschichte ihr Ende.

Von SZ-Redakteur Martin Rolshausen

Saarbrücken. Für Mathias Kurz ist die Erna ein Problem. Ein altes Schiff nach dem anderen hat der Leiter des Projekts „Stadtmitte am Fluss“ aus dem Osthafenbecken heben lassen. Nun liegt da nur noch die Erna. Dann kann die „Entwicklung“ des Hafens weitergehen. Die rund 800 000 Euro teure Pontonbrücke, die eine Lücke im für Touristen angeblich wichtigen Radwegenetz schließt, wurde im Januar aufgebaut. Wenn die Erna weg ist, kann damit begonnen werden, das Hafenbecken auszubaggern und zu erweitern.

Eigentlich sollte die Erna schon weg sein. Am 10. Juni wurde das mit Wasser vollgelaufene Schiff ausgepumpt und an die Kaimauer geschleppt. Am 17. Juni sollte es dort aus dem Wasser gehoben werden. Weil die dazu notwendigen drei Kräne nicht verfügbar waren, wurde die Aktion abgeblasen – erst mal.

Für Torben Oetjens ist Mathias Kurz ein Problem. Kurz, schreibt Oetjens, ist Teil einer Stadtverwaltung, die ihm Unrecht tue. Torben Oetjens lebt in Freiburg, und ihm gehört die Erna. Dass die Stadt sie aus dem Wasser heben und wohl auch verschrotten darf, hat ein Gericht entschieden. Ein Urteil, das auf falschen Behauptungen beruht, sagt Torben Oetjens. Von seinem Schiff gehe keine Belastung für die Umwelt aus. Und in seinem Schiff lagere auch kein Müll. Jedenfalls sei das, was im Schiff ist, kein Müll gewesen, bevor die Erna unterging.

Und dass die Erna unterging, habe sicher nicht an ihm gelegen. Dass er von der Stadt einiges an Geld will für die Peniche, „basiert auf der Annahme, dass die Stadt aktiv, ja sogar federführend am Untergang der MS Erna beteiligt war“, schreibt Torben Oetjens. Daher seien, sobald die Erna an Land ist, einige Fragen zu klären: „Befindet sich im Schiffsboden ein normales Leck, mit dem die Schiffsbesitzer stets selbst fertig wurden, befindet sich dort ein durch Sabotage angebohrtes Loch oder ist der Schiffsboden unreparabel an Altersschwäche durchgerostet?“

Herbert Primm kennt weder Torben Oetjens noch Mathias Kurz. Aber er kennt die Erna. Herbert Primm, der langjährige Vorsitzende des Saarschifferverbands Unitas, war bis vor zehn Jahren selbst Binnenschiffer. Sabotage? Herbert Primm kann mit solchen Verschwörungstheorien nichts anfangen. Seine Kollegen auch nicht. Um so ein altes Schiff müsse man sich kümmern, regelmäßig, mit hohem Zeitaufwand. Das sei etwas für Menschen, die viel handwerkliches Geschick haben – oder genug Geld, um ständig irgendwelche Handwerker zu bezahlen, sagt einer von ihnen.

Für Herbert Primm ist die Erna weder ein Problem, noch Stoff für wilde Geschichten. Sie ist ein Relikt aus einer anderen Zeit. Die Erna, weiß er, wurde 1922 auf einer Werft in Mainz-Gustavsburg gebaut – als sogenanntes Reparationsschiff. 850 solcher Penichen musste Deutschland kostenlos an Frankreich liefern – als Ausgleich für die Schiffe, die im Ersten Weltkrieg in Frankreich zerstört wurden. „Vier Jahre Krieg auf französischem Boden, da gab es anschließend nicht mehr viele Schiffe“, sagt Primm.

„Numéro-Schiffe“ haben die deutschen Schiffer diese Penichen genannt, weil an deren Bug große Nummern aufgemalt waren. Viele französische Schiffer wollten die deutschen Penichen aber gar nicht haben, erzählt Primm. Deren alte Schiffe waren aus Holz, die aus Deutschland aus Eisen. Weil Eisen schwitze, sagten die Franzosen, könne man darin trockene Ladung, etwa Mehl, nicht transportieren. Das sei „Quatsch“, weil die Abdeckungen der Penichen aus Holz waren, erklärt Primm.

Dennoch: Viele der Penichen wurden von der französischen Regierung verkauft. Und so kam die Lotharingia, wie die Erna damals noch hieß, zu Josef Roden nach Saargemünd. Nach dem Zweiten Weltkrieg fuhr der nicht mehr selbst, sondern heuerte Johann Momper als Lohnschiffer an. Der kaufte der Familie Roden die Peniche 1957 ab.

Nachdem er 1962 in das Schiff, das bis dahin wie die anderen von Pferden oder Traktoren gezogen wurde, einen Motor hatte einbauen lassen, taufte er es nach seiner ältesten Tochter Erna. 1977 ließ Momper einen stärkeren Motor und eine Wohnung einbauen, etwa zehn Jahre später hat auch er das Schiff verkauft. Vorher war er mit der Erna vor allem auf dem Rhein unterwegs. „In Saarbrücken hat man ihn kaum noch gesehen. Hier war ja auch nichts mehr zu tun, es gab immer weniger Kohle zu transportieren“, erinnert sich Herbert Primm. Nachdem Johann Momper die Erna Ende der 80er Jahre verkauft hatte, wurde sie für die Saarschiffer uninteressant – für neue Besitzer erst zum schwimmenden Eigenheim, dann zum Problem und zur Hauptfigur einer Verschwörungstheorie. Foto: M. Rolshausen

Foto: Becker&Bredel

Hintergrund

Die Erna rückte schon früh als Problem in den Blick der Behörden: 2001 bescheinigte die Wasserschutzpolizei aber, dass die Peniche noch „wassertauglich“ sei. Auch im Januar 2003, als die Erna nach dem Hochwasser zeitweise an der Uferböschung hing, wurde bescheinigt, dass von ihr „offenkundig keine Gefahr“ ausgeht.

Ende Dezember 2006 brach auf dem Schiff ein Brand aus. Auch das war kein Grund, es zu heben. Das Wasser- und Schifffahrtsamt teilte mit: „Es gibt keinen Grund zur Besorgnis, da das Feuer nur das Innere beschädigt hat.“

Im Februar 2010 teilte das Amt mit, dass der Schiffsbauch auf Grund liegt, nur noch der obere Teil ragt aus der Saar. Einen Monat später rückte die Feuerwehr aus, um eine Verseuchung der Saar durch Öl, das aus der Erna austrat, zu verhindern. Das Amt forderte den Eigner auf, sein Schiff zu bergen. Es folgten gerichtliche Auseinandersetzungen.

2013 wurde die ebenfalls im Osthafen liegende marode Thea von der Stadt, die dem Bund den Hafen 2011 abgekauft hatte, aus dem Wasser geholt und verschrottet. Im April wurde auch die Jule aus dem Wasser gehoben, und die Möwe liegt jetzt unterhalb der Congresshalle. Die Erna ist das letzte Schiff. Sie wurde am 10. Juni ausgepumpt und soll in den kommenden Wochen aus dem Wasser gehoben und dann verschrottet werden. ols

[Regionalforum-Saar] Auf Urlaub

Date: 2015/06/26 23:05:37
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Guten Abend,
 
heuer kam das wöchentliche Gedicht, präsentiert von Elmar Peiffer, und ich wußte nicht, sollt ich lachen oder lieber nicht.
 
Roland
 
---------------
 
Auf Urlaub 
Von Gustav Falke
 
Erzählen soll ich, wie's gewesen?
Schön war es nicht. Geht selber hin!
Ich möchte von dem
Druck genesen,
so lang ich in der
Heimat bin.

Erzählt mir lieber, wie's zu Hause
gewesen, als ich draußen war.
Lebt noch der Spitz vom
Nachbar Krause,
pfeift bei der
Laube noch der Staar?

Wie sieht's im
Garten aus? Die Bohnen,
wie sind sie heuer, und das Kraut?
Wird sich die Apfelernte lohnen?
Und habt ihr schon den Stall gebaut?

Wie oft, wenn ich im Schützengraben
im
Feuer der Granaten lag,
dacht ich an unsre Honigwaben,
und wie's den Kühen gehen mag.

Nun gönnt mir diese Feierstunden
und laßt mich unsre Hühner sehn,
anstatt noch mal durch Blut und Wunden
und allen Graus mit euch zu gehn.

Schön war es nicht, das könnt ihr glauben,
doch Krieg ist Krieg, und Pflicht ist Pflicht!
O seht, sind das des Nachbars Tauben?
So schön wie unsre sind sie nicht.

Oft in der Nacht aus heißen Träumen
sah ich empor und rief Hurra!
Und kein Gefecht möcht ich versäumen,
bei Gott, und kein Viktoria!

Doch jetzt erzählen? Nimmer! Nimmer!
Ihr wißt nicht, wie mir davor graut.
O seht, im goldnen Sonnenschimmer
wie schön die liebe Heimat schaut.

Tief trink ich ihren süßen Frieden
aus Morgenrot und Abendrot
und geh für sie, ist's mir beschieden,
noch mal so fr
eudig in den Tod
 

Re: [Regionalforum-Saar] Auf Urlaub

Date: 2015/06/26 23:20:38
From: Werner Cappel <wecapp(a)t-online.de>

Hallo Roland,
... Deine "Einführung" ist doch auch ein Gedicht ;-)

Heuer kam das wöchentliche Gedicht,
präsentiert von Elmar Pfeiffer,
und ich wußte nicht,
soll ich lachen oder lieber nicht.

Gruß
Werner

Am 26.06.2015 um 23:05 schrieb Roland Geiger via Regionalforum-Saar:
Guten Abend,
 
heuer kam das wöchentliche Gedicht, präsentiert von Elmar Peiffer, und ich wußte nicht, sollt ich lachen oder lieber nicht.
 
Roland
 
---------------
 
Auf Urlaub 
Von Gustav Falke
 
Erzählen soll ich, wie's gewesen?
Schön war es nicht. Geht selber hin!
Ich möchte von dem
Druck genesen,
so lang ich in der
Heimat bin.

Erzählt mir lieber, wie's zu Hause
gewesen, als ich draußen war.
Lebt noch der Spitz vom
Nachbar Krause,
pfeift bei der
Laube noch der Staar?

Wie sieht's im
Garten aus? Die Bohnen,
wie sind sie heuer, und das Kraut?
Wird sich die Apfelernte lohnen?
Und habt ihr schon den Stall gebaut?

Wie oft, wenn ich im Schützengraben
im
Feuer der Granaten lag,
dacht ich an unsre Honigwaben,
und wie's den Kühen gehen mag.

Nun gönnt mir diese Feierstunden
und laßt mich unsre Hühner sehn,
anstatt noch mal durch Blut und Wunden
und allen Graus mit euch zu gehn.

Schön war es nicht, das könnt ihr glauben,
doch Krieg ist Krieg, und Pflicht ist Pflicht!
O seht, sind das des Nachbars Tauben?
So schön wie unsre sind sie nicht.

Oft in der Nacht aus heißen Träumen
sah ich empor und rief Hurra!
Und kein Gefecht möcht ich versäumen,
bei Gott, und kein Viktoria!

Doch jetzt erzählen? Nimmer! Nimmer!
Ihr wißt nicht, wie mir davor graut.
O seht, im goldnen Sonnenschimmer
wie schön die liebe Heimat schaut.

Tief trink ich ihren süßen Frieden
aus Morgenrot und Abendrot
und geh für sie, ist's mir beschieden,
noch mal so fr
eudig in den Tod
 


_______________________________________________
Regionalforum-Saar mailing list
Regionalforum-Saar(a)genealogy.net
http://list.genealogy.net/mm/listinfo/regionalforum-saar

[Regionalforum-Saar] Tag des offenen Denkmals 2015 - in Alsfassen

Date: 2015/06/26 23:26:47
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Guten Abend,

 

am 13ten September - sonntags - findet deutschland- und damit auch saarlandweit der jährliche "Tag des offenen Denkmals" statt. Das diesjährige Motto ist "Technik, Handwerk, Industrie".

 

Da es davon in St. Wendel nicht mehr viel „Historisches“ gibt, was man sich auch anschauen könnte (die einzige Wassermühle mit noch vorhandenem Wasserrad im Nachbarort zeigte kein Interesse), haben meine Frau Anne und ich uns entschlossen, unser Haus in Alsfassen, Alsfassener Straße 17, zur Verfügung zu stellen. 1655 - dieses Jahr vor 360 Jahren - wurde es von Sebastian Klein an die Familie von Hame verkauft, damals hieß es "das Brennhaus". Nach den vielen Scherbenresten, die wir im Keller fanden, tippen wir auf eine Töpferei. Das läßt sich zwar nicht beweisen, aber doch glaubhaft behaupten.

 

Außer den Scherben ist natürlich nichts mehr davon da, weshalb wir uns dachten, jemanden, der töpfert und das zeigen kann, mit Gerät auf unseren Hof zu platzieren, um das Handwerk zu präsentieren und Produkte dieser Arbeit an den Besucher zu bringen. Das gestaltet sich momentan recht schwierig, aber wir sind guter Hoffnung (ich bitte um Unterlassung von Bemerkungen zu meinem Bauch).

 

Dazu stelle ich auf Tafeln Fotos und Texte zur Geschichte unseres Hauses aus, vergesse dabei die Römer nicht und eine Auswahl der Scherben, die wir im Keller fanden. Dazu bereite ich zur Zeit eine Publikation vor. Dazu wird es Kaffee und Kuchen und kalte Getränke geben und zur Mittagszeit vielleicht was Kleines zu essen..

 

Wir wissen natürlich nicht, wieviele Besucher da kommen werden. Das Landesdenkmalamt, der Träger der Aktion, wird die Aktion bewerben, und wir hoffen, daß uns die lokale Presse ebenfalls unterstützt. Also rechnen wir mit zwischen 5 und 200 Besuchern an diesem Tag.

 

Wir hoffen natürlich auf schönes Wetter. Wenn das nicht kommen sollte, stellen wir ein 6x3 qm Zelt auf. Außerdem steht unsere Scheune zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Roland Geiger