Monatsdigest

[Regionalforum-Saar] Termin am 02. August

Date: 2012/08/01 20:25:52
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>


Hier ein Auszug aus einer Mitteilung von heute:


Horst Schwenk, der bekannte Neunkircher Heimatforscher zeigt im Augustvortrag beim

Brincour, Albert Jung und Werner Raber, um nur einige zu nennen. Es ist ihm wichtig, in einem Dialog mit Zeitzeugen neue Erkenntnisse zu sammeln und er bittet Besucher diesbezüglich alte Fotos mitzubringen. Aufgrund der Vielzahl der zerstörten Gebäude beschränkt sich dieser erste Teil der Dokumentation auf die Unterstadt.

Der Vortrag findet am

Historischen Verein Stadt Neunkirchen e.V. eine bedrückende Dokumentation zerstörter Gebäude. Dabei zeigt er Ansichten vor der Zerstörung, Trümmerbilder und dokumentiert auch den Wiederaufbau bis zum heutigen Tag. Das meiste und umfangreiche Original-Bildmaterial erhielt er von vielen Privatpersonen. Als weitere Quellen benutzt er die Aufnahmen der damaligen Fotografen Alfred Joeres, Robert Donnerstag, dem 02. August 2012 um 19.00 Uhr in den Räumen des Historischen Vereins Stadt Neunkirchen in der Irrgartenstraße 18, in 66538 Neunkirchen statt. Informationen auch unter www.hvsn.de. Gäste sind herzlich willkommen. Nichtmitglieder zahlen 3,- Euro

[Regionalforum-Saar] Fritz Hellwig wird heute 100

Date: 2012/08/03 09:02:28
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ:
 
 

Ein Europäer mit Heimatverbundenheit

Der Wirtschaftspolitiker und Historiker Fritz Hellwig wird heute 100 Jahre alt

Der Saarbrücker Fritz Hellwig, der heute 100 Jahre alt wird, bekleidete viele wichtige Ämter in Deutschland und Europa. Dem Saarland hat er eine einzigartige Kartensammlung hinterlassen.

Bonn/Saarbrücken. Er war ein Europäer der ersten Stunde und sein politisches Wirken war geprägt von den Kindheits- und Jugenderlebnissen seiner saarländischen Heimat. Professor Fritz Hellwig, am 3. August 1912 in Saarbrücken geboren, wird heute 100 Jahre alt. Der Saarländer ist der älteste noch lebende ehemalige Bundestagsabgeordnete, er war EU-Kommissar der ersten Stunde und langjähriger geschäftsführender Direktor des Deutschen Industrieinstituts in Köln (heute Institut der Deutschen Wirtschaft, IW).

Sein Vater Friedrich Hellwig war Schulrat. „Zu den sonntäglichen Gepflogenheiten der Familie Hellwig gehörten Spaziergänge zu den Spicherer Höhen“, heißt es in einer Festschrift des IW zu Hellwigs 100. Geburtstag. Auf diesem Höhenrücken fand 1870 zwischen Deutschen und Franzosen eine verlustreiche Schlacht statt und Hellwig erlebte die Folgen historischer Erbfeindschaften hautnah. Die Geschichte ließ ihn nicht mehr los, auch wenn später der Wirtschaftspolitik seine ganze Aufmerksamkeit galt. So studierte er neben Geschichte (in Marburg) auch Volkswirtschaftslehre (in Berlin).

In den 1930 Jahren war Hellwig Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Saarbrücken. 1940 wurde er stellvertretender Geschäftsführer der Bezirksgruppe Saar der Wirtschaftsgruppe Eisen schaffende Industrie, ein regionaler Zweig der heutigen Wirtschaftsvereinigung Stahl. Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft war er beratend für die Stahlindustrie tätig, bis er 1951 Chef des heutigen IW wurde und es bis 1959 blieb. Von 1953 bis 1959 gehörte er als CDU-Abgeordneter dem Bundestag an. Drei Jahre leitete er den Wirtschaftsausschuss. Hellwig beriet Bundeskanzler Konrad Adenauer in allen Saar-Fragen und er setzte sich dafür ein, dass die Saar Teil der Bundesrepublik wurde. Dem Rheinland blieb der Saarländer jedoch verhaftet. Er lebt heute in Bonn-Bad Godesberg.

1959 trat Hellwig sein wichtigstes Amt an. Er wurde Mitglied der Hohen Behörde der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) in Luxemburg, die als eine der Keimzellen der EU gilt. Nach der Fusion von EGKS, Euratom und Europäischer Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) zur EG wurde er Vizepräsident der neu entstandenen Kommission. Dieses Amt gab er 1970 ab und widmete sich als Pensionär wieder der Geschichte. Diesem Interesse verdankt das Saarland eine einzigartige Sammlung historischer Karten aus der Saar-Lor-Lux-Region, die Hellwig seiner Heimat vermacht hat. Mehr als 800 dieser prächtigen Exemplare werden im Landesarchiv verwahrt. low

[Regionalforum-Saar] Vortrag am 9. August

Date: 2012/08/06 14:38:38
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Am Donnerstag, dem 9. August, wird um 19.30 Uhr in der Stadt- und Kreisbibliothek

St. Wendel der Vortrag

 

     Auf Biegen und Brechen – Geschichte des Turniers

     vom 11. bis 16. Jahrhundert  stattfinden.

 

Dr. Heribert Leonardy wird im Rahmen der Ausstellung „Wenn Lanzen brechen – ritterliche Turniere damals und heute“ über die Entwicklung des Turniers im Laufe der Jahrhunderte referieren. Kaiser Maximilian I. war selbst ein begeisterter Turnierkämpfer, der sich in einer Reihe prachtvoller Bücher, u. a. im „Theuerdank“, „Freydal“ und „Weißkunig“, zum Idealbild des mittelalterlichen Ritters stilisieren ließ.

 

Während der ritterliche Turnierkampf ursprünglich eine reine Kriegsübung, eine Vorbereitung zum Kampf in der Schlacht war, entwickelte sich dieser, nachdem die Ritter ihre kriegsentscheidende Rolle immer mehr verloren, im Laufe des 15. Jahrhunderts zu einer das höfische Leben prägenden Sport-, Leistungs- und Repräsentationsschau. Die Ritter wurden zu Profi- und Spitzensportlern ihrer Zeit und ihre Leistungen und Publikumswirkung ist mit denen des heutigen Spitzensports durchaus vergleichbar.

 

Weitere Vorträge im Rahmen der Ausstellung: am Donnerstag, 16. August spricht Gerd Schmitt über das Wappenwesen, und am Mittwoch, 22. August Frau Dr. Sigrid Hubert-Reichling über den bereits oben erwähnten „Theuerdank“. Der Eintritt ist jeweils frei.

 

[Regionalforum-Saar] Ritt durch die Geschichte des Ritterturniers

Date: 2012/08/11 08:59:13
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ:  

Ritt durch die Geschichte des Ritterturniers

Herbert Leonardy hält Vortrag in St. Wendel

Im Vorfeld des St. Wendeler Ritterturniers vom 31. August bis 2. September hielt Herbert Leonardy in St. Wendel einen Vortrag. Er referierte über die Entwicklung von Ritterwettkämpfen, die im elften Jahrhundert ihren Anfang nahmen.

Von SZ-Mitarbeiter Lukas Kowol

St. Wendel. Für jemanden eine Lanze brechen oder jemanden in die Schranken weisen – zwei noch heute gebräuchliche Redewendungen, die ihren Ursprung im mittelalterlichen Turnierwesen haben. Über die Entwicklung des ritterlichen Kräftemessens vom 11. bis in das 16. Jahrhundert sprach am Donnerstag der Kulturwissenschaftler Herbert Leonardy in der St. Wendeler Bibliothek.

In einem Husarenritt erlebten die etwa 30 Zuhörer, untermalt von zeitgenössischen und modernen Bildern, die Geschichte des Rittertums in Europa. Angefangen habe alles im 11. Jahrhundert. Chroniken aus dieser Zeit berichten über erste Kampfspiele.

„Im 12. und 13. Jahrhundert kam es oft bei Treffen von zwei Rittergruppen zu spontanen Turnieren. Diese Spiele waren von derselben Rohheit und Entschlossenheit geprägt wie im Krieg“, setzte Leonardy seine Gang durch die Jahrhunderte fort. Regeln gab es wohl kaum welche. Das Turniergebiet erstreckte sich damals über weite Flächen. Leonardy: „Dabei kam es natürlich zu Flurschäden. Darunter litten insbesondere die Bauern.“ Daher versuchten die Landesfürsten, die Turnierbegeisterung der Ritter unter Kontrolle zu bekommen. Doch gab es einen weiteren Grund, warum die Herrscher mit Argusaugen auf die Ritter schauten: „Das Kräftemessen diente oft auch als Deckmantel für Rebellionen. Die Grenzen zwischen Spaß und Ernst waren fließend.“

Auch von kirchlicher Seite hagelte es Kritik an den spontanen Kriegsspielen. Das Konzil von Clermont 1130 etwa verbot das kirchliche Begräbnis für Turnierteilnehmer. Im 14. Jahrhundert kritisierten Päpste die Ritterspiele. Leonardy: „Zwar ging die Kreuzzugszeit zu Ende, doch blieb sie dem Klerus noch im Hinterkopf. Denn die Turniere waren für die Kirche Verschwendung von Kraft und Ressourcen – vor allem von Kampfpferden, die damals ein Vermögen kosteten – die man eher für richtige Kriege bräuchte.“

In der Zwischenzeit habe sich das Turnierwesen weiterentwickelt. Zunehmend wurde es Teil der europäischen Hofkultur. Auch erste Ritter-Stars gab es, wie etwa der Engländer William the Marshal. „Er betrieb das geschäftsmäßig, mit Idealismus hatte das nicht viel zu tun. Der Ritter tourte durch Europa und ließ sich für seine Kämpfe bezahlen“, bemerkte Leonardy.

Denn ab dem 11. Jahrhundert wurden Ritterromane populär, in denen edle Helden für Ehre und Ruhm stritten. Somit gab es eine Spannung zwischen diesem idealisierten Bild und der Wirklichkeit. Auch haben sich Rüstungen und Waffen eigens für die Spiele weiterentwickelt.

Turniere wurden mit der Zeit immer teurer. Gesellschaften gründeten sich, die Geld für die Wettkämpfe auftrieben. In diese Adelsdomäne drang immer mehr das städtische Bürgertum ein. „Es ist nun mal in Europa so, dass der Bürger dem Adel alles nachmachte“, fügte Leonardy an. Kaiser Maximilian I., der 1512 in St. Wendel war und zu dessen Ehren das Turnier in der Stadt steigt, begeisterte sich für die Ritterspiele.

Unter ihm hatte das Turnierwesen noch einen letzten Aufschwung. Leonardy: „Doch dann passierte der Supergau: Der französische König starb bei einem Lanzengang 1559. Ein Splitter durchbohrte sein Auge und drang in sein Gehirn.“ Die Nachricht von dieser Tragödie machte in Europa die Runde. Den Menschen war die Lust am Kampfspiel vergangen.

Das Ritterturnier begann also als Kampftraining, wurde zum Spektakel und endete als Schatten seiner selbst. Wie es auf dem Höhepunkt aussah, werde man beim St. Wendeler Turnier sehen können.

Auf einen Blick

Als Vorbereitung für das St. Wendeler Ritterturnier werden in der Stadt- und Kreisbibliothek noch drei Vorträge gehalten. Am Donnerstag, 16. August, gibt Gerd Schmitt eine Einführung in das Wappenwesen. „Das Denkmal des Rittertums: Kaiser Maximilian I. und der Theuerdank“ heißt das Thema, über das Sigrid Hubert-Reichling am Mittwoch, 22. August, referiert. Über die Plattnerkunst, der Herstellung von Plattenpanzern also, spricht Dirk Breidi(n)g am Donnerstag, 30. August. Alle Veranstaltungen beginnen um 19.30 Uhr. lk

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"Supergau" - da Gau der größte anzunehmende Unfall ist - wie lautet die Steigerung von "am größten"? Super? Na super.

Darüber habe ich bei wikipedia etwas gefunden:

Umgangssprachlich wird insbesondere in Bezug auf die Folgen von Auslegungsstörfällen bzw. auslegungsüberschreitenden Störfällen häufig von einem GAU bzw. Super-GAU gesprochen. Die Bezeichnung GAU, Abkürzung für größter anzunehmender Unfall, geht zurück auf das in der Frühzeit der Nutzung der Kernenergie in den USA entwickelte Konzept des maximum credible accident, das die Auslegung von Anlagen auf einen bestimmten großen Unfall - den vollständigen Abriss einer Hauptkühlmittel-Leitung, wobei die Notkühlung teilweise funktionsfähig bleibt - beschränkte und das bei heutigen Neubauten wie dem EPR nicht mehr zur Anwendung kommt. Mit „Super-“ wird angedeutet, dass die Folgen des GAUs übertroffen werden. Dabei wird die Vorsilbe super in der ursprünglichen lateinischen Bedeutung ‚über‘, ‚darüber hinaus‘ verwendet.

Schönes Wochenende.

Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] Was einer im Schilde führt - Vortrag

Date: 2012/08/13 21:21:17
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Am Donnerstag, dem 16. August, wird um 19.30 Uhr in der Stadt- und Kreisbibliothek die Veranstaltungsreihe des Stadtmuseums zur Einstimmung auf das große St. Wendeler Turnier mit einem Vortrag über das Wappenwesen fortgesetzt:

 

     Was einer im Schilde führt –

     Eine kurze Einführung in die Heraldik.

 

Als Kundiger im Wappenwesen ist der Referent des Abends, der St. Wendeler Gerd Schmitt, durch Veröffentlichungen u. a. über die Grabmäler und die Wappenmalereien in der Wendalinus-Basilika sowie über den Wappensteinfund auf der Liebenburg einem größeren Publikum bekannt geworden.

 

Sein Vortrag befasst sich in einem ersten Abschnitt mit der Entstehung von Wappen als Unterscheidungsmerkmal reiterlicher Kampfabteilungen, ihren späteren Gebrauch als Familien- und Geschlechterzeichen bis zum Übergang der Wappenzeichen als Emblem und Siegelbild von Körperschaften, Städten und Staaten in späterer Zeit. Er zeigt den Verfall der Wappenkunst ab 1500 und die Wiederbelebung der Heraldik im 19. Jahrhundert.

Ein zweiter Abschnitt stellt die Bestandteile eines Wappens, die Entwicklung der Wappenstile und die Regeln der Wappendarstellung vor. In weiteren Abschnitten geht der Referent auf die verschiedenen Wappenarten (Familien-, Allianz-, Territorialwappen usw.), die Blasonierung (Wappenbeschreibung) sowie die Wappenberechtigung ein. 142 Bildbeispiele veranschaulichen das Vorgetragene.

 

Wer also in besonderer Weise am Wappenwesen Interesse hat, dürfte bei dieser Vortragsveranstaltung ein Basiswissen erhalten, auf dem sich weiterbauen lässt!

 

Ein weiterer Vortrag im Rahmen der Ausstellung: am Mittwoch, 22. August spricht Frau Dr. Sigrid Hubert-Reichling über den sog. „Theuerdank“, ein aufwändig gestaltetes Werk, das von Kaiser Maximilian I. zur Festigung seines persönlichen „Gedächtnus“ (memoria) in Auftrag gegeben wurde.

 

Der Eintritt ist jeweils frei.

 

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Die Ausstellung im Stadtmuseum „Wenn Lanzen brechen...“ dauert noch bis einschl. Sonntag, 9. September 2012.

 

Führungen sind nach Voranmeldung möglich (pro Person 1 Euro; für Gruppen mit weniger als 10 Personen – sowie für Schulklassen – wird eine Pauschale von 10 Euro berechnet).

 

Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 10-16.30 Uhr; Do 10-18 Uhr; Sa 14-16.30 Uhr;

So (und an Feiertagen) 14-18 Uhr.

Achtung: am Turnierwochenende, am 31. August sowie am 1. und 2. September ist das Museum von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

[Regionalforum-Saar] 'Dem Feind zum Trutz'. Wehrelemente an mittelalterlichen Burgen

Date: 2012/08/13 21:26:45
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

From:    Elise Peller  <ebi.sekretariat(a)deutsche-burgen.org>
Date:    02.08.2012
Subject: Konf: 'Dem Feind zum Trutz'. Wehrelemente an
         mittelalterlichen Burgen - Goslar 03/13
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Wissenschaftlicher Beirat der Deutschen Burgenvereinigung e. V.; mit dem
Europäischen Burgeninstitut, Braubach/ Rhein
15.03.2013-17.03.2013, Goslar, Bildungshaus Zeppelin, Zeppelinstraße 7,
38640 Goslar
Deadline: 01.03.2013

Alle zwei Jahre führt der Wissenschaftliche Beirat der Deutschen
Burgenvereinigung eine Tagung zu speziellen Fragestellungen der
Burgenforschung durch. Die Tagung 2013 wird sich mit Wehrelementen an
mittelalterlichen Burgen befassen. Tagungsort wird Goslar sein.

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15.03.2013
14.00 - 14.30 Uhr: Joachim Zeune: Begrüßung und Einführung in das
Tagungsthema

14.30 - 15.00 Uhr: Günter Stanzl: Antike und byzantinische Wehrelemente

15.00 - 15.30 Uhr: Peter Ettel: Ungarnzeitliche Wehrelemente

15.30 - 16.00 Uhr: Diskussion

16.00 - 16.30 Uhr: Kaffeepause

16.30 - 17.00 Uhr: Felix Biermann: Slawische Wehrelemente

17.00 - 17.30 Uhr: Mathias Piana: Einflüsse der Kreuzzüge:
Hochmittelalter

17.30 - 18.00 Uhr: Michael Losse: Einflüsse der Kreuzzüge:
Spätmittelalter

18.00 - 18.30 Uhr: Diskussion

18.30 - 19.00 Uhr: Pause

19.00 - 20.30 Uhr: Gemeinsames Abendessen

20.30 Uhr: Cord Meckseper: Festvortrag "...dat keiserhus" - Die Pfalz
Goslar

16.03.2013
08.30 - 09.00 Uhr: Hans-Wilhelm Heine: Rechtsschriften

09.00 - 09.40 Uhr: Jens Friedhoff: Schriftquellen

09.40 - 10.20 Uhr: Werner Meyer: Bildquellen

10.20 - 10.40 Uhr: Diskussion

10.40 - 11.00 Uhr: Kaffeepause

11.00 - 11.30 Uhr: Reinhard Friedrich: Zinnen

11.30 - 12.00 Uhr: Thomas Bitterli: Hurden

12.00 - 13.00 Uhr: Mittagessen

13.00 - 13.30 Uhr: Dieter Barz/ Jan Salm: Tortürme und Vorbauten

13.30 - 14.00 Uhr: Christofer Herrmann: Zugbrücken

14.00 - 14.30 Uhr: Joachim Zeune: Schießscharten

14.30 - 15.00 Uhr: Diskussion

15.00 - 17.00 Uhr: Stadtführung mit Schwerpunkt Stadtbefestigung (Thomas
Moritz)

20.00 - 21.30 Uhr: Nachtführung Kaiserhaus (Thomas Moritz)

17.03.2013

09.00 - 09.30 Uhr: Thomas Kühtreiber: Wurferker

09.30 - 10.00 Uhr: Tomas Durdik: Flankierungselemente

10.00 - 10.30 Uhr: Diskussion

10.30 - 11.00 Uhr: Kaffeepause

11.00 - 11.30 Uhr: Istvan Feld: Außenwerke

11.30 - 12.00 Uhr: Udo Liessem: Sonderformen

12.00 - 13.00 Uhr: Werner Meyer: Diskussion, Zusammenfassung und
Schlussdiskussion

13.00 Uhr: Ende der Tagung

14.00 - 15.30 Uhr: optionale Stadtführung zur Ergänzung der Führung am
16.03.13

Organisatorische Hinweise:
Teilnehmerkosten:
Tagungsteilnahme EUR 95,-- für Mitglieder der Deutschen
Burgenvereinigung, EUR 110,-- für Nicht-Mitglieder, EUR 75,-- für
Studenten; Tageskarten sind erhältlich.

Das Bildungshaus Zeppelin bietet Übernachtungs- und
Verpflegungsmöglichkeiten für den gesamten Tagungszeitraum an.

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Elise Peller

Europäisches Burgeninstitut

02627-974156
02627-970394
ebi.sekretariat(a)deutsche-burgen.org

Webseite der Deutschen Burgenvereinigung und des Europäischen
Burgeninstitutes <http://www.deutsche-burgen.org>

[Regionalforum-Saar] Projekt "Wir pflanzen die Freiheit"

Date: 2012/08/16 08:23:13
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Guten Tag,

anbei eine Information zu einem interessanten Projekt,  das von "SPOHNS 
HAUS - dem ökologischen Bildungszentrum mit Schullandheim" in  Gersheim 
initiiert wurde und vom Spätherbst dieses Jahres bis Mai 2013  realisiert werden 
wird.

Freundliche Grüße
Elmar Peiffer, St.  Wendel

**************************************************************************

_www.spohnshaus.de_ (http://www.spohnshaus.de)  

Betreff: Projekt "Wir pflanzen die Freiheit" Spohns Haus  Pressemitteilung 
2012/16


WIR PFLANZEN DIE FREIHEIT. Freiheitslieder  aus Polen, der Ukraine und 
Deutschland 


Gersheim. Bekanntlich widmet  sich Spohns Haus mit seiner Arbeit zwei 
großen Bereichen, der Bildung für  Nachhaltige Entwicklung (BNE) und dem 
internationalen europäischen  Jugendaustausch. Große Freude können die 
Verantwortlichen des ökologischen  Bildungszentrums zurzeit an den Tag legen: ein neu 
kreiertes   internationales Projekt wurde von der „Stiftung Erinnerung, 
Verantwortung und  Zukunft“ (EVZ) in deren Förderprogramm „Europeans for Peace“ 
(Europäer für  Frieden) aufgenommen. Über 130 Projekte der unterschiedlichsten 
Träger aus ganz  Deutschland bewarben sich um die Aufnahme in das 
Förder-programm, etwa 25  Konzepte wurden letztendlich von der Stiftung akzeptiert. 
Für die Gersheimer  Bildungsstätte bedeutet die Aufnahme in das 
EVZ-Förderprogramm eine wichtige  Anerkennung und die Teilfinanzierung des Projektes. 


Das Gersheimer  Projekt nennt sich „Wir pflanzen die Freiheit“ und wird 
Jugendliche aus Polen,  der Ukraine und Deutschland zu verschiedenen Workshops 
zusammenbringen. In drei  Arbeitsphasen werden sich die Teilnehmer mit 
Freiheitsliedern aus der Geschichte  ihrer jeweiligen Länder beschäftigen und 
deren Beitrag zur Durchsetzung von  Menschenrechten beleuchten. Als 
Projektpartner konnten das Ludwigsgymnasium in  Saarbrücken, das 1. Lyceum Rzeszow 
(Polen) und die Mittlere Schule Nr. 2  Drohobytch (Ukraine) gewonnen werden. 
Die beiden ersten Workshops werden in  Polen und der Ukraine stattfinden, die 
letzte Arbeitsphase mit der öffentlichen  Vorstellung der Ergebnisse wird im 
Mai des kommenden Jahres in Spohns Haus  erfolgen. 


Die „Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ)  wurde im Jahr 
2000 gemeinsam von der Bundesrepublik Deutschland und einer  „
Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft“ gegründet. Sie diente in erster  Linie der 
Entschädigung von Zwangsarbeitern in der Nazi-Zeit. Ihr Aufgabengebiet  wurde 
zwischenzeitlich um die Förderung von Völkerverständigung, die  
Auseinandersetzung mit der Geschichte und Handeln für Demokratie und  Menschenrechte 
erweitert. Die Stiftung unterstützt dauerhaft internationale  Projekte, die 
die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den  Ländern 
stärkt, die unter dem Nationalsozialismus besonders gelitten  haben.


Hans Bollinger, Leiter von Spohns Haus, zu dem Erfolg: „Wir  betrachten die 
Aufnahme des Projektes in das EVZ-Programm als eine  außerordentliche 
Auszeichnung unserer Arbeit. Wenn wir ein vereintes Europa  wollen, müssen wir 
unsere entsprechenden Aktivitäten bei Kindern und  Jugendlichen aus den 
europäischen Nachbarländern beginnen.“
 

[Regionalforum-Saar] Vortrag „Theuerdank“

Date: 2012/08/16 17:28:56
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Am Mittwoch, dem 22. August, wird um 19.30 Uhr in der Stadt- und Kreisbibliothek die Veranstaltungsreihe des Stadtmuseums zur Einstimmung auf das große St. Wendeler Turnier mit einem Vortrag über den „Theuerdank“ fortgesetzt:

 

     Das Denkmal des Rittertums:

     Kaiser Maximilian I. und der „Theuerdank“.

 

Die Referentin, Frau Dr. Sigrid Hubert-Reichling, ist Leiterin der Bibliotheca Bipontina, der ehemaligen herzoglichen Bibliothek in Zweibrücken, seit 2004 Teil des Landesbibliothekszentrums Rheinland-Pfalz. Sie beschäftigt sich u. a. mit den wertvollen Büchern aus dem fürstlichen Bestand. Im Herbst des letzten Jahres präsentierte sie dort im Rahmen einer der Veranstaltungsreihe „Zum Begreifen nah“ ein Exemplar des „Theuerdanks“.

 

Wie eine alte, aufwändig gestaltete Handschrift wirkt das erstmals 1517 erschienene Werk, bei dem sich der Kaiser jedoch der modernst möglichen Reproduktionstechnik, des Buchdrucks, bediente. Er war der erste Herrscher der Neuzeit, der die Möglichkeiten dieses „neuen Mediums“ für seine Zwecke, Vermehrung des Ansehens des habsburgischen Hauses und für seine Selbstinszenierung, zu nutzen wusste.

 

Der Habsburger Kaiser Maximilian I. heiratete 1477 Maria von Burgund. Zusammen mit bekannten Künstlern seiner Zeit konzipierte er das reich bebilderte Epos, das all jene Abenteuer schildert, die er zu bestehen hatte, bevor er erfolgreich um seine Braut werben konnte. Maximilian wird hier als das Ideal eines mittelalterlichen Ritters glorifiziert. Wie der „Freydal“ und der „Weißkunig“ wird auch der „Theuerdank“ als „autobiografisches Werk“ Maximilians bezeichnet, weil er viele persönliche Anregungen des Kaisers enthält. Maximilians größte Sorge war es, nach seinem Tod vergessen zu werden.

 

Anschließend besteht die Gelegenheit, die Ausstellung zu besuchen.

 

Der Eintritt ist frei.

 

[Regionalforum-Saar] über Gerd Schmitts Vortrag zur Heraldik

Date: 2012/08/21 09:21:05
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ:  

Freund von Feind unterscheiden

Gerd Schmitt erklärt in einem Vortrag, welche Bedeutung Wappen für die Ritter hatten

Heraldik – So heißt der Fachbegriff des Wappenwesens. Zu diesem Thema wird Gerd Schmitt in St. Wendel referieren. Mit den Wappen auf den Schildern konnten sich die Ritter unterscheiden.

Von SZ-Mitarbeiter Lukas Kowol

St. Wendel. Wenn Ritter hoch zu Ross und im schützenden Panzer gehüllt, mit geschlossenem Visier in die Schlacht ritten, war es schwer, im Getümmel Freund von Feind zu trennen. Unterscheidungsmerkmale mussten her. Die Fläche auf den Schildern bot sich an. So entstand das Wappenwesen im mittelalterlichen Europa. Über Entwicklung, Verfall und Wiederbelebung der Heraldik – so der Fachbegriff – referierte Gerd Schmitt in der St. Wendeler Stadt- und Kreisbibliothek. Sein Vortrag sollte auf das große Ritterturnier in der Stadt einstimmen, das vom 31. August bis 2. September steigt.

„Die Welt der Heraldik wird von vielen unverstanden und argwöhnisch betrachtet“, eröffnete der pensionierte Lehrer seinen 13 Zuhörern. Dabei liege der Ursprung der Wappen darin, dass verschiedene Kampfeinheiten oder Adelige ihre Schilder bemalten. Der Sinn: Man sollte wissen, mit wem man es zu tun hatte.

Das Wappen entwickelte sich im 13. Jahrhundert zum Kennzeichen der Familie des Trägers. In dieser Zeit wurde es auch als Siegel aufgenommen. Da im Rechtswesen nicht nur Adelige Siegel nötig hatten, nahmen weitere politische und gesellschaftliche Gruppen wie Bistümer, Städte, Zünfte oder Bürger Wappen an. „Im 17. Jahrhundert trat die Unterschrift anstelle des Siegels. Das Wappen kam aus der Mode“, erklärte Schmitt.

Der Verfall des Wappens habe jedoch ein Jahrhundert früher begonnen. Die Abzeichen wurden immer verschnörkelter, Regeln der Heraldik wurden kaum beachtet. Bei Ritterturnieren spielten die Symbole dennoch eine entscheidende Rolle. Denn so unterschied man die teilnehmenden Ritter. Ebenso von Bedeutung war der Herold, der die einzelnen Wappen zu deuten wusste. Dabei bestanden die farbigen Wappen aus Zeichen oder Symbolen, geometrischen Formen oder Figuren und dem Ritterhelm, der mit einer Helmzier geschmückt war.

Wichtig sei es gewesen, dass Schild und Helm zueinanderpassen. „Ungeschriebenes Gesetz war es auch, dass Adelige einen Bügel-, Bürger einen Stechhelm im Wappen tragen“, sagte Schmitt. Wobei es in der Forschung umstritten sei, ob der adelige Bügelhelm je in einem Turnier angezogen worden sei.

„Die Französische Revolution war der Tiefpunkt der Heraldik, da das Wappen als Symbol des verhassten Adels galt“, erläuterte Schmitt. Erst im 19. Jahrhundert habe man die Heraldik wiederentdeckt. Schmitt: „Es wurde zum Thema geforscht und wichtige Bücher wurden geschrieben. Jedoch war es auch die Zeit der Schwindler.“ Diese versuchten, Familien oder Bürgern Wappen anzudrehen, die diesen nicht zustanden. Als Beispiel nannte er das Wappen der thüringischen Familie Schwarz, das, aufgrund der Namensgleichheit, der Familie Schwarte verkauft wurde. Zu Unrecht, denn dies sei verboten.

Heutzutage haben Familien, Körperschaften, Städte und Staaten Wappen. Jeder könne sich ein Wappen erstellen lassen, falls seine Vorfahren keins hatten. Dafür gab Schmitt einige Tipps: „Ein gutes Wappen ist einmalig, einfach, einprägsam und stilgemäß.“

Re: [Regionalforum-Saar] über Gerd Schmitts Vortra g zur Heraldik

Date: 2012/08/21 10:12:07
From: Gerd Schmitt <GSchmitt(a)OnlineHome.de>

Am 21.08.2012 09:20, schrieb Rolgeiger(a)aol.com:
heute in der SZ:


  Freund von Feind unterscheiden


      Gerd Schmitt erklärt in einem Vortrag, welche Bedeutung Wappen für
      die Ritter hatten


        Heraldik – So heißt der Fachbegriff des Wappenwesens. Zu diesem
        Thema wird Gerd Schmitt in St. Wendel referieren. Mit den Wappen
        auf den Schildern konnten sich die Ritter unterscheiden.

/Von SZ-Mitarbeiter Lukas Kowol/

*St. Wendel.* Wenn Ritter hoch zu Ross und im schützenden Panzer
gehüllt, mit geschlossenem Visier in die Schlacht ritten, war es schwer,
im Getümmel Freund von Feind zu trennen. Unterscheidungsmerkmale mussten
her. Die Fläche auf den Schildern bot sich an. So entstand das
Wappenwesen im mittelalterlichen Europa. Über Entwicklung, Verfall und
Wiederbelebung der Heraldik – so der Fachbegriff – referierte Gerd
Schmitt in der St. Wendeler Stadt- und Kreisbibliothek. Sein Vortrag
sollte auf das große Ritterturnier in der Stadt einstimmen, das vom 31.
August bis 2. September steigt.

„Die Welt der Heraldik wird von vielen unverstanden und argwöhnisch
betrachtet“, eröffnete der pensionierte Lehrer seinen 13 Zuhörern. Dabei
liege der Ursprung der Wappen darin, dass verschiedene Kampfeinheiten
oder Adelige ihre Schilder bemalten. Der Sinn: Man sollte wissen, mit
wem man es zu tun hatte.

Das Wappen entwickelte sich im 13. Jahrhundert zum Kennzeichen der
Familie des Trägers. In dieser Zeit wurde es auch als Siegel
aufgenommen. Da im Rechtswesen nicht nur Adelige Siegel nötig hatten,
nahmen weitere politische und gesellschaftliche Gruppen wie Bistümer,
Städte, Zünfte oder Bürger Wappen an. „Im 17. Jahrhundert trat die
Unterschrift anstelle des Siegels. Das Wappen kam aus der Mode“,
erklärte Schmitt.

Der Verfall des Wappens habe jedoch ein Jahrhundert früher begonnen. Die
Abzeichen wurden immer verschnörkelter, Regeln der Heraldik wurden kaum
beachtet. Bei Ritterturnieren spielten die Symbole dennoch eine
entscheidende Rolle. Denn so unterschied man die teilnehmenden Ritter.
Ebenso von Bedeutung war der Herold, der die einzelnen Wappen zu deuten
wusste. Dabei bestanden die farbigen Wappen aus Zeichen oder Symbolen,
geometrischen Formen oder Figuren und dem Ritterhelm, der mit einer
Helmzier geschmückt war.

Wichtig sei es gewesen, dass Schild und Helm zueinanderpassen.
„Ungeschriebenes Gesetz war es auch, dass Adelige einen Bügel-, Bürger
einen Stechhelm im Wappen tragen“, sagte Schmitt. Wobei es in der
Forschung umstritten sei, ob der adelige Bügelhelm je in einem Turnier
angezogen worden sei.

„Die Französische Revolution war der Tiefpunkt der Heraldik, da das
Wappen als Symbol des verhassten Adels galt“, erläuterte Schmitt. Erst
im 19. Jahrhundert habe man die Heraldik wiederentdeckt. Schmitt: „Es
wurde zum Thema geforscht und wichtige Bücher wurden geschrieben. Jedoch
war es auch die Zeit der Schwindler.“ Diese versuchten, Familien oder
Bürgern Wappen anzudrehen, die diesen nicht zustanden. Als Beispiel
nannte er das Wappen der thüringischen Familie Schwarz, das, aufgrund
der Namensgleichheit, der Familie Schwarte verkauft wurde. Zu Unrecht,
denn dies sei verboten.

Heutzutage haben Familien, Körperschaften, Städte und Staaten Wappen.
Jeder könne sich ein Wappen erstellen lassen, falls seine Vorfahren
keins hatten. Dafür gab Schmitt einige Tipps: „Ein gutes Wappen ist
einmalig, einfach, einprägsam und stilgemäß.“



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http://list.genealogy.net/mm/listinfo/regionalforum-saar

Hallo Roland,

zu dieser Frechheit von einem Presseartikel hätte ich doch eine persönliche Bemerkung Deinerseits erwartet, da der Artikel den Anschein erweckt, als wisse der Referent nicht einmal zwischen Schildern und Schilden zu unterscheiden. Das Ganze spiegelt die völlige Unwissenheit, ja Dummheit, wider, die dem Artikelschreiber das Machwerk in die Feder diktierte. Die geringe Anzahl von Hörern, nach dem Artikel waren es 13, resultiert daraus, dass keine einzige Zeile der vom Museum verschickten Pressemitteilung - anders als bisher in dieser Veranstaltungsreihe - in der Zeitung erschienen war. Sonst wäre mit einem
bedeutend größeren Zuhörerkreis zu rechnen gewesen.

Gruß
Gerd
--
Gerd Schmitt

Lehrer i. R.

Schulstraße 6
66606 St. Wendel

Telefon: (0 68 51) 83 08 99
E-Mail: GSchmitt(a)OnlineHome.de

[Regionalforum-Saar] Stadtarchiv St. Wendel zeitweise geschlossen

Date: 2012/08/23 08:05:33
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ: 

St. Wendel 

Stadtarchiv zeitweise geschlossen 

Die Stadt St. Wendel weist darauf hin, das aufgrund krankheitsbedingter  
Ausfälle das Stadtarchiv heimatkundliche Anfragen vorübergehend nicht  
beantworten kann. Auch ist es für Besuche bis auf Weiteres geschlossen.  
Standesamtliche Anfragen werden weiterhin wie gewohnt bearbeitet. red 
 

[Regionalforum-Saar] Spannung auf dem Dach des Saarlandes

Date: 2012/08/23 08:07:18
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 heute in er SZ: Spannung auf dem Dach des Saarlandes

Tourist-Information Nonnweiler lädt zur Spurensuche auf den Dollberg ein

Noch sind viele Rätsel um den Dollberg ungelöst. Das könnte sich noch in diesem Spätsommer ändern – durch die Erlebnisführungen, die von der Tourist-Information Nonnweiler organisiert werden.

Otzenhausen. Auf Grund der großen Nachfrage veranstaltet die Tourist-Information Nonnweiler in den kommenden Wochen drei inszenierte Erlebnisführungen „Der Fürst vom Dollberg – (fast) die ganze Wahrheit“ für Einzelbesucher und kleinere Gruppen. Der erste Termin findet am Samstag, 25. August, 14 Uhr statt. Die weiteren Termine sind Samstag, 8. September, und Samstag, 22. September, jeweils um 14 Uhr.

Zum Programm: Es gibt ihn also doch, den letzten Zeugen, der weiß, was sich vor 2000 Jahren am keltischen Ringwall von Otzenhausen zugetragen hat. Thestemona, eine fiktive Person, erzählt auf der neuen inszenierten Erlebnisführung an acht Stationen die Geschichte der keltischen Welt und berichtet von ihren Abenteuern rund um die keltische Befestigungsanlage.

Treffpunkt ist das Sportheim Keltenklause des VfR Otzenhausen, Ringwallstraße 99, Otzenhausen. Parkmöglichkeiten bestehen dort oder auf dem benachbarten Waldparkplatz. Teilnehmerbeitrag für Personen ab 16 Jahren sieben Euro, von neun bis 15 Jahren 3,50 Euro. red

Um Anmeldung wird gebeten. Kontakt: Tourist-Info Nonnweiler, Telefon (0 68 73) 6 60 76, oder per E-Mail an

tourist(a)nonnweiler.de.

[Regionalforum-Saar] winterbacher schulleben

Date: 2012/08/23 08:08:13
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ:
 
 

Einblicke in das Schulleben

in Winterbach von früher bis heute

Heimatfreunde legen 400 Seiten starkes Buch vor

Jedes Dorf hat seine Schulgeschichte. In Winterbach ist vieles über die Zeit zwischen 1870 und 2000 erforscht worden. Die Heimatfreunde haben daraus ein interessantes Buch gemacht.

Winterbach. Der Besuch der Volks- oder Grundschule im Dorf ist ein unvergesslicher Bestandteil der Kinder- und Jugendzeit, der mit vielen Erinnerungen verbunden ist. Die Heimatfreunde Winterbach haben sich dieses Themas angenommen und eine Chronik verfasst, die in Bild und Wort zur 770 Jahr-Feier des Dorfes vorliegt. Das Werk soll zeigen, wie sich das Schulleben von früher bis heute entwickelt hat. So sind Bilder der einzelnen Jahrgänge, soweit sie noch gefunden wurden, von 1870 bis zum Jahr 2000 abgedruckt und namentlich benannt. Vor Jahren bereits hatten Toni Scheid und Anton Horras begonnen, alte Schul- und Klassenfotos zu sammeln und zu archivieren. Lehrer Leonhard Thomé, der als junger Lehrer 1956 in der Winterbacher Volksschule begann, erstellte diese „Chronik der Grund- und Volksschule Winterbach“. Alle Daten, Fakten und Bilder wurden vom stellvertretenden Vorsitzenden der Heimatfreunde, Peter Kirsch, zu einem 400-Seiten-Buch zusammengefasst. Mit Fleiß und großem Zeitaufwand wurde alles erforscht, um es für zukünftige Generationen zu erhalten.

Eine Eintragung in der Schulchronik belegt, dass es im Dorf seit dem Jahre 1810 regelmäßigen Schulunterricht gab. Die Heimatfreunde geben einen großen Einblick über eine kleine Schule. Vielen Lesern mag es deshalb ein Vergnügen sein, Erinnerungen an frühere Schulzeiten aufleben zu lassen. Seit 2005 gibt es in Winterbach keine Schule mehr. Die Jungen und Mädchen werden jetzt in Bliesen unterrichtet. Das Buch wird am Sonntag, 26. August, 19 Uhr, im Pfarrheim vorgestellt. Die Laudatio hält Professor Horst Schiffler, Leiter des Schulmuseums Ottweiler und der „dienstälteste Lehrer der Schule“, Gert Krug. Die musikalische Begleitung übernimmt das Schaumberg-Quartett. maw

[Regionalforum-Saar] Nicola Marschall Ausstellung

Date: 2012/08/23 15:21:37
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Nicola Marschall (1829 – 1917)

Deutsch-amerikanischer Porträtmaler aus St. Wendel

 

Unter Leitung von Wolfgang Ulbrich stellt der Deutsch-Amerikanische Freundeskreis Lane County Dokumente und großformatige Fotos (50x40cm) von Gemälden des saarländischen Malers aus. Marschall wanderte 1849 als Sohn des St. Wendeler Tabakfabrikanten  nach solider Ausbildung an der renommierten  Düsseldorfer Kunstakademie  nach Alabama aus und porträtierte dort in Marion (Perry County) die wohlhabenden Sklavenhalter und Plantagenbesitzer, die im fruchtbaren Black Belt Baumwolle anbauten. Mäzene wurden auf den saarländischen Künstler aufmerksam.  Nicola Marschalls Werk umfasst ca 300 Ölgemälde. Er entwarf die graue Uniform der Konföderierten und wohl auch deren Erste Flagge, die „Stars and Bars“. Nach dem verheerenden amerikanischen Bürgerkrieg (1861 – 65) zog er nach Louisville (Kentucky), wo er neue Aufträge erwarten konnte. Unter den ausgestellten Porträts aus Museen der Südstaaten und von Nachkommen in den USA befindet sich ein bemerkenswertes Gemälde von Abraham Lincoln, eines von Gen. Robert Lee, Daniel Boone,  Bismarck und Goethe sowie zahlreiche Porträts amerik. politischer und sozialer Eliten.

 

Ausstellungsort: St. Wendeler Volkbank

Zeit: 3. -  14. September zu Banköffnungszeiten

 

Herr Ulbrich hat beim Röhrig-Verlag eine Biographie verfasst mit dem Titel: "Nicola Marschall 1829 - 1917. Ein Maler aus St. Wendel in den amerikanischen Südstaaten", die bei der Eröffnung ausliegt.

 

Die Ausstellungseröffnung ist am 3. 9. um 18.30h in der St. Wendeler Volkbank.  Bei Interesse bitte bei Frau Dörr vom Landkreis St. Wendel Bescheid geben, daß Sie bei der Ausstellung dabei sind: a.doerr(a)lkwnd.de

 

 

 

[Regionalforum-Saar] Konf: Lateinschulen im mitteldeutschen Raum

Date: 2012/08/23 21:30:36
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

From:    Gesine Mierke <gesine.mierke(a)phil.tu-chemnitz.de>
Date:    22.08.2012
Subject: Konf: Lateinschulen im mitteldeutschen Raum - Zwickau 09/12
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Professur für Literatur-und Sprachgeschichte des Mittelalters und der
Frühen Neuzeit, Technische Universität Chemnitz
20.09.2012-22.09.2012, Zwickau, Aula der Westsächsischen Hochschule

Die 'Lateinschule' des ausgehenden Mittelalters ist eine prekäre
Institution im Spannungsfeld stadtbürgerlicher, kirchlicher und
landesherrlicher Kräfte, deren Einrichtung sich zumeist heterogenen
Zielsetzungen verdankte. Ambulantes Lehrpersonal wurde mit der
Vermittlung international anerkannter Wissensgüter betraut, die in
regionaler Ausprägung Anwendung etwa in Verwaltung oder Kirche finden
sollten. Am Beispiel der seinerzeit in besonders hohem Ansehen stehenden
Einrichtungen im (ost-)mitteldeutschen Raum fokussiert die Tagung die
Konstituenten der Institution 'Lateinschule' im Spannungsfeld ihrer
Bedingungen. Fragen der Institutionalisierung stehen dabei ebenso im
Blick wie Wissensbiographien und Karrieremuster von Schülern und
Lehrern, ihre Mobilität und ihre Vernetzung, die Organisation des
Wissens in Schulordnungen sowie Spezifika der Curricula, wie sie sich in
den erhaltenen Zeugnissen des Unterrichtswesens manifestieren.

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Donnerstag, 20. 09. 2011

12.30 Uhr Stadtführung

14.00 Uhr Eröffnung und Begrüßung der Tagung durch Prof. Dr. Stefan
Pfeiffer, Dekan der Philosophischen Fakultät der TU Chemnitz

Sektion I:  Konstituenten der Lateinschule

14.30 Uhr Dr. Sita Steckel (Münster): 'Wissensgeschichten'. Schulen des
Mittelalters als Gegenstand neuerer Forschungen

Diskussion

15.15 Uhr Prof. Dr. Christoph Fasbender (Chemnitz): Die Überlieferung
aus den Lateinschulen Mitteldeutschlands. Eine Bestandsaufnahme.
Diskussion


16.00 Uhr Kaffeepause

16.30 Uhr Dr. des. Marek Wejwoda (Leipzig): Die Artistenfakultät als
Lateinschule? - Institutionen, Träger, Rezipienten und Inhalte
elementarer Bildung in Leipzig (15. Jh./frühes 16. Jh.)

Diskussion

17.15 Uhr PD Dr. Robert Gramsch (Jena): Von 'Schulstreiten' und
Universitätsgründungen. Das höhere Schulwesen im Spannungsfeld von
Kirche und städtischer Welt im späten Mittelalter (13.-15.Jh.)

Diskussion

20.00 Uhr Lesung: Dr. Eske Bockelmann (Chemnitz)

Freitag, 21. 09. 2011

Sektion II:  Zwischen Stadt, Landesherr und Kirche

9.30 Uhr  Stefanie Weiß, M.A.: Wie ein schulmeister Regiren sol - Die
Jenaer Schulordnung von 1490

Diskussion

10.15 Uhr  Dr. Gesine Mierke (Chemnitz): 'Zcu dem grab clagende kam wir
alle gegangen' - Osterspiele in Zwickau

Diskussion

11.00 Uhr Kaffeepause

11.30 Uhr Prof. Dr. Franz Körndle (Augsburg): Das Eisenacher Cantionale
und die Rolle der Lateinschüler in der Liturgie

Diskussion

14.00 Uhr Gregor Hermann, M.A. (Zwickau): Müssen sie ein genus Carminis
Horatij eintrechtig mit vier stymmen singen - Odengesang und
Odenkomposition an der Zwickauer Ratsschule (1500-1650)

Diskussion

14.45 Uhr Dr. Klaus Kipf (München): Balthasar Crusius - ein sächsischer
Schuldramatiker

Diskussion

15.30 Uhr Kaffeepause

16.00 Uhr Prof. Dr. Cora Dietl (Gießen): Johannes Krügingers Schulspiele
in Marienberg

Diskussion

20.00 Uhr Abendvortrag: Prof. Dr. Volker Honemann (Münster): Das
spätmittelalterliche Spiel - Autoren und Organisation


Samstag, den 22. 09. 2011

Sektion III: Kanon und Curriculum

9.30 Uhr Posterpräsentation: Sandy Rücker, B.A. (Chemnitz): De
scolasticali informatione

Diskussion

10.15 Uhr PD Dr. Michael Baldzuhn (Hamburg): Die Schülergespräche des
Montanus.

Diskussion

11.00 Uhr Kaffeepause

11.30 Uhr Dipl.-Germ. Andrea Kramarczyk (Chemnitz): Lehrer, Schüler und
Eltern in den Schülergesprächen des Paulus Niavis.

Diskussion

12.15 Uhr Abschlussdiskussion


------------------------------------------------------------------------
Gesine Mierke

Institut für Germanistik und Kommunikation, Thüringer Weg 11, 09107
Chemnitz

0371/53136974

gesine.mierke(a)phil.tu-chemnitz.de

URL zur Zitation dieses Beitrages
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=19831

[Regionalforum-Saar] Segen in der Sommerhitze

Date: 2012/08/24 10:53:39
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ:
 
Ich möchte dazu noch bemerken, daß die Texte auf der genannten Schaustafel auf meinen eigenen Recherchen beruhen, die ich im Laufe der letzten paar Wochen im St. Wendeler Pfarrarchiv, im Trierer Bistumsarchiv und im St. Wendeler Stadtarchiv angestellt habe, nachdem ich bemerkte, daß die Eremiten, die seit mindestens 1715 die Anlage bewohnen, von der Forschung bisher so gut wie ignoriert wurden. So wie der Herr Tröster meinen Namen in diesem Zusammenhang so gut wie möglich ignoriert, obwohl ich am Sonntag eine ganze Weile mit ihm über die Kapelle und ihre historischen Hintergründe gesprochen und ihm außerdem ein Faltblatt mit den Texten in die Hand gedrückt habe. Eigentlich dachte ich, ich würde mich über diese Ignoranz nicht mehr ärgern, aber das ist doch der Fall :-( Auch die Fotos auf der Tafel stammten samt und sonders aus meiner Sammlung. Den Text der Tafel finden Sie auf meiner Website unter http://www.hfrg.de/index.php?id=470. Im Oktober - am 30sten - werde ich in Saarbrücken-Scheidt (Lesesaal des Landesarchivs) bei der ASF zum Thema "Die Eremiten der Wendelskapelle" einen Vortrag halten, wozu aber noch einige Forschungen notwendig sind.
 
Roland Geiger
 

Segen in der Sommerhitze

Der neu gestaltete Brunnen der Wendelskapelle stand am heißesten Tag des Jahres im Mittelpunkt

Für mehr als 150 000 Euro ist die Brunnenanlage an der Wendelskapelle neu gestaltet worden. Am Sonntag feierte die Pfarrei St. Wendelin ein Brunnenfest. Pastor Klaus Leist erteilte der Anlage nach dem Hochamt den kirchlichen Segen.

Von SZ-Mitarbeiter Gerhard Tröster

St. Wendel. Obwohl es der bisher heißesten Tag des Jahres war, fanden am Sonntag mehrere hundert Menschen den Weg in das Wendelstal. Dort wurde am Vormittag die restaurierte Brunnenanlage vor der Kapelle eingesegnet und bei Einbruch der Dunkelheit ein Taizé-Abendlob gefeiert.

„Sie sind heute gekommen, um Gott zu suchen, wie es St. Wendelin getan hat“, sagte Pastor Klaus Leist in seiner Predigt während des Hochamtes, das im Freien gehalten wurde. Im Anklang an das Evangelium, in dem Jesus sagt, dass er das lebendige Brot sei, fuhr der Geistliche fort: „Von irdischer Nahrung werden die Menschen nicht satt. Immer sind sie auf der Suche nach Geistigem und nach dem Sinn des Lebens. Jesus hat uns als Lebensziel die Gemeinschaft mit ihm angeboten.“ Die Heiligen hätten vorgelebt, wie ein sinnvolles Leben in dieser Gemeinschaft mit Jesus Christus möglich sei. Auch Wendelin sei ein solcher Heiliger gewesen. Konzelebrant war der frühere St. Wendeler Pastor Anton Franziskus. Mit am Altar standen die Diakone Andreas Czulak und Martin Uhlenbrock. Der Basilikachor sang unter Leitung von Stefan Klemm die „Missa dominicalia“ von Wolfgang Menschick. Im Segensgebet für die Brunnenanlage hieß es: „Segne alle Menschen, die hierher kommen, um dich zu suchen, wie es der heilige Wendelin getan hat.“

Die Vorsitzende der Bauhütte, Angela Hartmann, gab eine kurze Übersicht über die Geschichte des 50 Jahre alten Vereins, deren Ursprünge bereits in das Ende des 19. Jahrhunderts zurückgehen. Wiedergegründet wurde die Bauhütte 1962 durch den damaligen Dechanten Nikolaus Schwinden. „Wir haben Handwerker gehabt, die mit Herz gearbeitet haben“, sagte Angela Hartmann mit Blick auf die Restaurierungsarbeiten an der Brunnenanlage, die im Frühjahr angelaufen und in verhältnismäßig kurzer Zeit abgeschlossen waren. Die Erneuerung kostete rund 150 000 Euro. Der von der Bauhütte zur Verfügung gestellte Betrag in dieser Höhe war ein Geschenk an die Pfarrei zum 50. Vereinsgeburtstag. Seit 1962 hat die Bauhütte mehr als eine halbe Million Euro für die Basilika und die Wendelskapelle gespendet. Eine Schautafel gab am Veranstaltungstag in Text und Bild einen Überblick über die Geschichte der Kapelle und über das frühere Aussehen des Brunnenhofes.

Nach dem Gottesdienst rückte der St. Wendeler Bürgermeister Klaus Bouillon (CDU) mit seinem Team an und versorgte die Besucher mit frisch Gegrilltem. Großes Interesse wurde den beiden Vorträgen von Gerd Schmitt entgegengebracht, der über die Wendelskapelle und die Wallfahrtsgeschichte sprach. Die geplante Wanderung über den Wendelinus-Wanderweg wurde wegen der hohen Temperaturen abgesagt. Zum Einbruch der Dunkelheit versammelte sich der von Hermann Lissmann geleitete Projektchor zum Abendlob im neuen Brunnenhof. Er sang unter dem Leitwort „Herr, bleibe bei uns, denn es will Abend werden“ Lieder aus Taizé. Dazwischen wurden besinnliche Texte gelesen.

[Regionalforum-Saar] Moderne Leistungssportler in mittelalterlicher Rüstung

Date: 2012/08/24 11:03:18
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ:
 
Moderne Leistungssportler in mittelalterlicher Rüstung
Turnierteilnehmer konstruieren Rüstungen in jahrelanger Forschung – Pferde an Hofreitschule ausgebildet
 

St. Wendel. Mittelalterliche Hochleistungssportler waren die Ritter. In bis zu 35 Kilogramm schweren Rüstungen, mit Schwert oder Lanze, traten sie zu Pferde gegeneinander an. Der Sieger wurde ein Held, für den Verlierer bedeutete die Niederlage oft das gesellschaftliche und finanzielle Ende. Die modernen Ritter des St. Wendeler Turniers haben es in dieser Hinsicht leichter. Auch wenn sie verlieren, dürfen sie Pferd, Rüstung und Waffen behalten. Das teure Hobby finanzieren sie meist über Sponsoren oder entsprechende Jobs. So arbeitete der Niederländer Arne Koets von 2006 bis 2009 als Tjoster und Präsentator bei den Royal Armouries in Leeds/England. 35 000 Euro hat ihn seine derzeitige Rüstung gekostet, allein an Material. Viele Jahre hat er investiert, um den Aufbau und die Details zu verfeinern. Wie die meisten Profi-Ritter hat er sich dabei an den Originalen orientiert. „Das ist ein bisschen wie experimentelle Archäologie“, sagt Koets. Denn oft war nicht klar, warum ein bestimmter Rüstungsbestandteil genau so und nicht anders war. Die Harnische bestanden aus vielen größeren und kleineren Platten, die mit handgeschmiedeten Schrauben verbunden sind. Veränderungen im Nachbau können schmerzhafte Folgen haben, wie der Niederländer am eigenen Leib erfuhr. 18 Mal brach er sich das Handgelenk beim Tjosten, weil ein Haken fehlte, der die Hand beim Tjosten fixiert.

Derzeit arbeitet Arne Koets als Kurator für barocke Darstellung an der fürstlichen Hofreitschule Bückeburg. Von dort stammen auch die meisten Pferde, die beim Turnier eingesetzt werden. Lanzenstechen und Schwertkampf verlangen den Rossen einiges ab an mentaler Stärke, Wendigkeit und Tritttechnik. Die zehn Teilnehmer des St. Wendeler Turniers zählen zu den Besten ihrer Zunft weltweit. Zudem haben sie wie Arne Koets den entsprechenden fachlichen Hintergrund. So nimmt mit dem gebürtigen Amerikaner Tobias Capwell ein international renommierter Experte für Waffen des Mittelalters und der Renaissance am Turnier teil. uo

[Regionalforum-Saar] das zeitgenössische lager

Date: 2012/08/24 11:04:10
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ:
 

St. Wendel. Lohnenswert wird der Besuch des zeitgenössischen Lagers sein. Dort lassen sich unterschiedliche Ausrüstungen, einzelne Akteure selbst und für Turnier und Reise notwendiges Handwerk genauer in Augenschein nehmen. Die teilnehmenden Gruppen kommen aus mehreren europäischen Ländern und sind aufgrund ihrer originalgetreuen Darstellung der Stilepoche Kaiser Maximilians mit ihrem Umbruch von der Spätgotik zur Frührenaissance sorgfältig ausgewählt und angeworben worden.

So präsentiert die Gruppe Contrada Monticelli die Kunst des Fahnenschwenkens. Als mehrfache italienische Meister gehören sie sicherlich zu den Weltbesten dieser Zunft. Außerdem gibt es eine Fechtschule, ein Militärlager mit Fußsoldaten, Armbrustschützen, Offizieren und Söldnern, ein Plattner zeigt die Kunst des Rüstungsschmiedens und mehrere Gruppen zeigen das Alltagsleben von Söldnergruppen oder des Hofstaats von Adligen.

Zwischen Jagd, Tjost und Melée gibt es Mittelalter-Musik und verschiedene Demonstrationen, unter anderem einer Waffenpräsentation, bei der Akteure unterschiedlichste Geschütze und Handfeuerwaffen jener Zeit erklären und dann abfeuern. Jeweils zwei Mal pro Tag treten die Musiker von Unis Cornus und Nornensanc am Turnierplatz auf (siehe Infobox oben). red

 

 

[Regionalforum-Saar] der tägliche Ablauf des Tur niers

Date: 2012/08/24 11:04:52
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ:
 

Der Ablauf des Ritterturniers ist an allen Tagen gleich.

11 Uhr: Einlass Publikum

11:30 Uhr: Musikgruppe Unis Cornus

12:30 Uhr: ritterliche Jagd mit Falken, Speer und Bogen

13:00 Uhr: Musikgruppe Nornensanc

13:30 Uhr: Wappen-Schau

14 Uhr: Vorführung mittelalterliche Artillerie-Geschütze

14:30 Uhr: Waffen-Schau

15 Uhr: Musikgruppe Unis Cornus

15:30 Uhr: Schwertkampf-Vorführung

16 Uhr: Tjost-Wettbewerb

17:00 Uhr: Fahnenschwenken

17.30 Uhr: Schwertkampf-Vorführung oder Pferde-Schau

18 Uhr: Melée-Wettbewerb

19 Uhr: Musikgruppe Nornensanc

19:30 Uhr: Ende der Veranstaltung. red

[Regionalforum-Saar] Vortrag über Maya-Kultur

Date: 2012/08/25 09:19:08
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Vortrag über Maya-Kultur

Saarbrücken. Die Deutsch-Mexikanische Gesellschaft lädt für Mittwoch um 20 Uhr zum Vortrag „Die Maya-Kultur Mittelamerikas – Zwischen Palästen, Tempeln und Weltuntergang“ in den Schlosskeller des Saarbrücker Schlosses. Referentin ist Frau Professor Inés de Castro, Direktorin des Linden-Museums in Stuttgart. red

[Regionalforum-Saar] Der „Bliestaldom“ in Bliesen ist ein prächtiges Bauwerk

Date: 2012/08/25 09:21:03
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 

Die größte Landkirche im St. Wendeler Land

Der „Bliestaldom“ in Bliesen ist ein prächtiges Bauwerk

Bliesen ist ein schmucker Stadtteil von St. Wendel. Die Pfarrkirche St. Remigius wird ob ihrer baulichen Wucht und ihrer architektonischen Schönheit „Bliestaldom“ genannt. Der Name komme nicht, so steht geschrieben, „von ungefähr“.

Von SZ-Mitarbeiter Wilfried Burr

Bliesen. Die Bliesener sind sehr stolz auf ihr mächtiges Gotteshaus. Als „größte Landkirche im St. Wendeler Land“ steht sie in der Gunst vieler heimischer Bürger höher als die Wendalinus-Basilika in der nahen Kreisstadt. Man muss sich Zeit lassen, will man die vielen architektonischen und künstlerischen Details ins Visier nehmen. Innen und außen. Als Erbauer dieses wuchtigen Werkes steht Pfarrer Jakob Backes in den Annalen. Er war von 1897 bis 1929 Seelsorger in Bliesen. Der Pastor setzte außer in der religiösen Szene auch in der Politik, in Gesellschaft und im wirtschaftlichen Leben Akzente.

Die Nachwelt hat ihm gute Noten hinterlassen: „Die Krönung seines Lebenswerkes und bleibender Verdienst ist der Bau der jetzigen Kirche, in der er auch, seinem Wunsch gemäß, sein Grab fand.“ Er habe, so steht geschrieben, dem Ort wieder jenen Mittelpunkt gegeben, „der klar auf die historische Vergangenheit von Bliesen hinweist, auf seine Stellung im frühen und späten Mittelalter im Bereich des Klosters Tholey im oberen Bliestal zwischen Mommrich und Bosenberg“.

Die Kirche in „Plisa“, so hieß Bliesen um das Jahr 1276, besaß in früherer Zeit eine besondere Rolle. Der Ort hatte damals den Status einer Großpfarrei und war zentral in der Seelsorge führend „für die Höfe, Mühlen und Dörfer im oberen Bliestal“. Dazu zählten die Filialen Namborn, Oberthal, Gronig und Güdesweiler. Bliesen wird schon 1075 erstmals als selbstständige Pfarrei erwähnt. Der „Bliestaldom“ wird als die vierte Kirche in Bliesen bezeichnet.

Initiator war, wie bereits erwähnt, Pastor Jakob Backes. Die Bevölkerungszahl war gestiegen, die vorherige Kirche zu klein geworden. Im August 1901 wurde der Beschluss zum Bau für das neue Gotteshaus getroffen.

Einsegnung im Jahre 1904

Auf 90 000 Mark wurden die Baukosten veranschlagt. Es fehlten 45 000 Mark, die auf dem Kreditweg vereinnahmt wurden. 1903 wurde mit dem Bau begonnen.

Nach der Zwangspause im Winter konnte das wuchtige Gotteshaus Ende November 1904 eingesegnet werden. Der Trierer Bischof Dr. Michael Felix Korum kam nach Bliesen, konsekrierte Kirche und Hochaltar. Baustil und Form des neuen Gotteshauses fanden große Aufmerksamkeit. Das Echo weit und breit: Eines der eindrucksvollsten Gotteshäuser im St. Wendeler Land. Der Name „Bliestaldom“ ließ nicht lange auf sich warten.

Die Benediktiner-Abtei Maria Laach in der nördlichen Eifel wurde zu Vergleichen mit Bliesen herangezogen. Diese Reaktionen aus Fachkreisen, die Bliesen den Eindruck des „Burgartigen“ bescheinigten, sagte den Nordsaarländern, dass sie den richtigen Weg eingeschlagen hatten. 1908 wurden die Glocken und die Orgel angeschafft. Bittere Kunde im Kriegsjahr 1917: Die Bliesener Glocken wurden eingeschmolzen. Das selbe Schicksal erlitten die 1922 neu angeschafften Glocken im Zweiten Weltkrieg. Die Orgel (1963/64) und der Kirchen-Innenraum (1965) wurden renoviert. Zeitzeugen erzählen, dass dabei der Innenraum weitgehend sein vorheriges Aussehen verloren habe. Das Dach wurde 1979 renoviert. Der romanische Charakter wurde wieder hergestellt: Dieser Punkt (1986-89) umfasste außen und innen eine Fülle an kleineren Maßnahmen. Sie sind in der Chronik aufgezählt wie die Erneuerung des Kirchendaches oder die Ausbesserung verwitterter Sandsteine im Mauerwerk. Im Innenraum des Gotteshauses wurden Lautsprecheranlage und Kirchenheizung erneuert, die Gemälde restauriert, im Wandbereich und im Chorraum Fliesen freigelegt, die Kreuzwegstationen restauriert.

Wertvolle Kirchenkunst

St. Remigius ist ein kirchliches Kunststück: Die Rückwand wird vom großen Missionskreuz beherrscht. Die Fülle aus großem und kleinem Kunstwerk ist im „Bliestaldom“ in kurzer Zeit nicht überschaubar. Wer mit viel kirchlichem Wissensdurst zu der Kirche kommt, sollte sich Zeit nehmen und sich mit den vielen Details beschäftigen. Diese Anforderungen stellt jeder Dom an seine Besucher. Der „Bliestaldom“, wenige Kilometer von St. Wendel entfernt, hat diese Aufmerksamkeit ganz besonders verdient. Draußen wuchtige Türme und Säulen, drinnen wertvolle Kirchenkunst mit schönen Motiven aus dem Alten und dem Neuen Testament – St. Remigius in Bliesen ist eine Wucht und ein Beststück ländlicher Kirchenkunst. Der Heilige Wendalinus ist hier vor den Toren der Stadt St. Wendel nicht vergessen. In der Rosette über dem Abendmahlbild ist der St. Wendeler Hirte zu sehen.

Auf der Seite „Momente“ stellt die Saarbrücker Zeitung im Wechsel Kirchen im Saarland und Lebenswege Verstorbener vor.

[Regionalforum-Saar] Hauptsache authentisch

Date: 2012/08/25 09:24:13
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ:
 

Mittelalterliches Flair weht über die Stadt

Aufbauten zum Ritterspektakel beginnen

Autentisch soll es in der kommenden Woche in St. Wendel zugehen, wenn Ritter hier Einzug halten. Der St. Wendeler Bauhof und sieben Firmen sind mit den Aufbauarbeiten zum Turnier beschäftigt.

Von SZ-Mitarbeiter Lukas Kowol

St. Wendel. Wo vor vier Wochen noch gähnende Leere herrschte, wird nun emsig gearbeitet. Der alte Sportplatz in der Bosenbach wird zurechtgemacht für das Ritterturnier, das vom 31. August bis 2. September die Massen anziehen soll. Vier Tribünen stehen bereits. Diese sollen Stehplätze für über 4000 Menschen bieten. Doch auch der Hügel, der eine Seite des ehemaligen Sportgeländes einrahmt, wird Platz und einen guten Blick auf das Geschehen in der Mitte bieten. Dort ist der Turnierplatz bereits mit Holzpfosten und -stangen abgegrenzt. „Der Platz misst 40 mal 70 Meter. So, wie es in der Zeit um 1512 die Regel war“, erklärt Thomas Wüst, Leiter des St. Wendeler Amtes für Kultur und Stadtmarketing.

Authentisch solle es in der Stadt am Ritter-Wochenende zugehen. Dazu gehöre eben auch, dass das Gelände historisch korrekt aussieht. Derart sind die Tribünen für das gemeine Volk angeordnet. Und wie es so war, vor 500 Jahren, gibt es auch eine Ehrentribüne für besondere Gäste. Wüst: „Die bietet für 250 Menschen Platz. Dort dürfen nur jene drauf, die die passende, historische Kleidung tragen. Adelige Kostüme, keine Söldner oder Bauern.“

Dennoch bedient sich die Stadt beim Aufbau moderner Werkzeuge und Materialien. So stehen auf dem Gelände keine Holz-, sondern Stahlrohrtribünen. Um die zu kaschieren, werden diese noch bunt dekoriert. Wie der gesamte Platz. Und um für die Sicherheit der Ritter und Pferde zu garantieren, wurden die Absperrungspfosten des Kampfplatzes einbetoniert, und nicht nur einfach in die Erde gehauen.

Der St. Wendeler Bauhof ist für den Aufbau mitverantwortlich. „Da sie bereits bei anderen Veranstaltungen Erfahrungen gesammelt haben, können wir auf ein großes Know-how zurückgreifen“, lobt Wüst. Ganz alleine stemmen kann der Bauhof die Arbeiten jedoch nicht, deshalb wurden sieben Firmen hinzugezogen. Darunter ein Unternehmen aus Bad Schönborn (Baden-Würtemberg), das die Tribünen aufbaut. „Wir brauchen zwei Tage, um die vier Ränge aufzustellen“, erklärt Vorarbeiter Irfan Sakar, der 20 Arbeitern Anweisungen gibt.

Seine Firma sei auf der ganzen Welt unterwegs, immer mit dem Auftrag, Steh- und Sitzgelegenheiten bei Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen. „Letzte Woche war ich in der Tschechei, mein nächster Auftrag ist in Berlin“, erzählt Sakar.

Aus ganz Europa werden auch die Teilnehmer des Turnierlagers kommen. Diese sollen rund um den Platz zelten und ihre Künste präsentieren. Ebenso, wie es historische Quellen beschreiben. „Da wird man keinen mit einem Handy oder einer Armbanduhr sehen“, ist sich Wüst sicher. Denn auch die einzelnen Gruppen kontrollieren sich gegenseitig, um ein authentisches Bild zu liefern. „Einige können sich nicht riechen und achten sehr genau, was die anderen machen“, ergänzt Wüst amüsiert.

Für die Zuschauer werde es am Eingang für 50 Cent Ohrenstöpsel zu kaufen geben. Denn wenn authentische Kanonen aus vollen Rohren donnern, kann es sehr laut werden. Ebenso werde den Besuchern kostenlos Wasser zur Verfügung gestellt, damit keiner während der ganztätigen Vorführung umkippt. Entlang der Missionshausstraße sollen aber auch Getränke- und Essenstände für das leibliche Wohl sorgen.

Der Kirmesplatz wird hingegen den Rittern und ihren Pferden gehören. Wüst: „Wir sind noch am verhandeln, ob es Besuchern erlaubt sein wird, das Ritterlager zu besuchen.“ Denn einige Ritter und Knappen seien etwas empfindlich. Wollen sich während der Vorstellung bejubeln lassen, brauchen aber auch ihre Ruhe. Wohl so, wie ihre Vorgänger vor 500 Jahren.

[Regionalforum-Saar] Vortrag zur Einstimmung auf St. Wendeler Ritterturnier

Date: 2012/08/25 09:28:27
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ:  

Selbstbild eines Kaisers

Sigrid Hubert-Reichling hielt Vortrag zur Einstimmung auf St. Wendeler Ritterturnier

Als edler Ritter wollte Maximilian I. in die Weltgeschichte eingehen. Dafür ließ er Bücher, in denen er als solcher dargestellt wurde, drucken. Das berühmteste ist der Theuerdank. Über dieses Werk referierte Sigrid Hubert-Reichling.

Von SZ-Mitarbeiter Lukas Kowol

St. Wendel. Maximilian I. (1459-1519), ab 1508 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, ist der Nachwelt als letzter Ritter bekannt. Angeblich habe er wie kein anderer ritterliche Ideale verkörpert. Ein Bild, an dem er zu Lebzeiten eifrig mitgearbeitet hat. Dafür bediente er sich des damals modernen Buchdrucks. Über den Theuerdank, einen Ritterepos mit dem Kaiser als Auftraggeber und in der Hauptrolle, referierte Sigrid Hubert-Reichling in der St. Wendeler Stadt- und Kreisbibliothek. Der Vortrag diente als Einstimmung auf das Ritterturnier und als Begleitprogramm der Ritterausstellung im Stadtmuseum.

„Maximilian arbeitete ständig daran, sich im Gedächtnis der Bevölkerung und späterer Generationen einzunisten. Er war ein geschickter Marketing-Mensch“, eröffnete Hubert-Reichling den elf Zuhörern. Die Leiterin der Zweibrücker Bibliotheca Bipontina verwies dabei auf Maximilians Jugend: Sie sei geprägt gewesen von ritterlichen Tugenden und humanistischen Idealen; seine Herrscherzeit jedoch von zermürbenden politischen Auseinandersetzungen. Ebenso wichtig war die ständige Bedrohung des Reiches durch die Türken. „Die Gedanken des jungen Maximilians kreisten auch um den Kampf gegen die Heiden“, erläuterte Hubert-Reichling.

Als moderner Kaiser erkannte er früh die Macht der schwarzen Kunst: des Buchdrucks. Er war der erste Herrscher, der propagandistische Flugschriften verteilte. Ebenso nutzte er Bücher, um sein gewünschtes Eigenporträt der Nachwelt zu präsentieren. Dazu zählt der Theuerdank. In 118 Kapiteln werden die Mühen und Abenteuer des Ritters Theuerdank geschildert. Untermalt wird die Handlung auf jeder Seite durch Holzschnitte. Hubert-Reichling: „Der Kaiser konzipierte das Werk und machte zu Versen und Zeichnungen Vorgaben. Außerdem griff er ständig bei der Entstehung ein.“ Zwar sei das Werk gedruckt, sehe jedoch aus wie eine mittelalterliche Handschrift. Denn nebenbei schuf er eine neue, gut lesbare Schriftart.

Die Handlung basiere lose auf Maximilians Leben: 1477 heiratete er Maria von Burgund, im Ritterroman Ernreich genannt. Das Weitere sei erfunden, diene aber der propagandistischen Absicht. Drei vom Teufel verführte Hauptleute wollen im Epos die Hochzeit verhindern. Eine der Handlung vorangestellte Personenzuweisung, lateinisch Clavis, identifiziert diese Soldaten als die niederländischen Generalstände, die sich in der Tat gegen die Vermählung Maximilians mit Maria stemmten. „Jedoch kann man die drei Hauptleute auch als allegorische Figuren interpretieren, den sie heißen Fürwitz (Übermut), Unfalo (Unfall) und Neidelhart (Missgunst).“

Nachdem der Ritter im Roman alle Gefahren und Fallen der teuflischen Drei bravourös überstanden hatte, gelangt er an den Hof seiner Braut. Die drei Hauptleute forderten ihn jedoch zu einem Turnier, das Theuerdank gewann. Letztlich war es die Auserwählte, die die Hochzeit hinauszögerte: Theuerdank solle zunächst an einem Kreuzzug teilnehmen, um ihr Ja-Wort zu bekommen. „Das war Maximilians sehnlichster Wunsch, doch ist er, trotz ausgearbeiteter Pläne, nie in den Krieg gegen das Osmanische Reich gezogen“, erklärte Hubert-Reichling. Somit wurde in späteren Auflagen auf dieses gescheiterte Unternehmen verwiesen. Auch wurden die Seiten in folgenden Ausgaben aus Kostengründen anders gestaltet: mehr Text, weniger Bild. Denn der Ruhm des Kaisers sollte jedem Lesenden vermittelt werden. Mit diesem Propagandawerk.

[Regionalforum-Saar] eine Karte fürs Ritterturni er am Samstag

Date: 2012/08/25 10:25:39
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,
 
eigentlich wollte ich das Turnier nicht besuchen. Das lag weniger am meines Erachtens weit hergeholten historischen Zusammenhang zwischen dem ganz speziellen Hobby Maximilians und seinem Besuch in St. Wendel. Ein solches Ritterspektakel muß ja nicht unbedingt einen historischen Bezug haben; sonst dürften wir hier in St. Wendel uns nur mit Sachen beschäftigen, die einen Bezug zur Stadt haben. Gleichwohl natürlich mehr Interessierte kommen, wenn ein solcher Bezug da wäre.
 
Auch die inflatorische Verwendung eines bestimmten Adjektivs war nicht der Grund. Erfolgreiche Werbung funktioniert nun mal durch stete Wiederholung, bis auch der letzte morgens aufwacht und als erste Tätigkeit des Tages das besagte Wort murmelt.
 
Nein, der Preis der Karte hat mich abgeschreckt. 28 Euro 65 für eine Tageskarte war mir ehrlich geschrieben zu teuer. Noch dazu für ein Thema, das mich im Prinzip nicht interessiert, weil es zeitlich so weit weg ist und ... nun, weil der historische Bezug zu meinen Forschungen völlig fehlte. Ich habe mir aus gleichem Grund vergangenes Jahr die Pferde-Veranstaltung oben in der alten Kaserne nicht angeschaut. Ich habe nichts an den Hottehüh und dann dafür 70 Euro ausgeben, sorry, das mache ich nicht. Auch wenns eine einmalige Chance war und so wohl nie wieder in unsere Ecke kommt. Aber ich würde auch nicht 50 Euro ausgeben, um oben auf dem Golfplatz den Tiger spielen zu sehen (soll nur ein Beispiel sein). Das ist keine Kritik an denen, die das Geld ausgeben und sich die Sache anschauen. Ich habe andere Interessen, für die ich Geld ausgeben würde, daß andere Leute zurückschrecken ließe.
 
Nun habe ich durch Zufall eine ermäßigte Karte erhalten. Die Stadt hat Karten zu Sonderpreisen an Firmen und Verbände herausgegeben, 20 Euro für einen Tag. Und - wie ich hörte - verschiedene Banken haben gar Freikarten für ihre Mitarbeiter erhalten. Nun, Bänker kenne ich keine, aber ich bin in so einem Verein. Also habe ich mir gleich zwei Karten gekauft, um einen guten Freund zu überraschen - nach dem Motto, warum eine kaufen, wenn du zum doppelten Preis zwei kriegst.
 
Besagter Freund hat mich nun überrascht, als er meinte, nöö, danke, das Ritterturnier gehe ihm am (gestrichen) vorbei. Er habe darauf keine Lust. Hm, gut gemeint, aber leider nicht so gemacht.
 
Jetzt hab ich aber eine Karte übrig, und da dachte ich mir, ich frag mal hier im Forum, ob jemand Interesse an einer Karte hat fürs Ritterturnier am Samstag zum Preis von 20 Euro.
 
Bitte bei Bedarf bei mir melden, am besten off list über rolgeiger(a)aol.com.
 
Mit freundlichem Gruß
 
Roland Geiger
 
 

[Regionalforum-Saar] die karte für die ritter is t wech

Date: 2012/08/26 17:07:52
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,
 
ich hatte gestern eine überzählige Karte fürs Ritterturnier angeboten. Hab grad eben einen Interessierten gefunden.
 
Mit freundlichem Gruß
 
Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] R. Knapp: Römer im Scha tten der Geschichte

Date: 2012/08/26 21:14:46
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Rez. AG: R. Knapp: Römer im Schatten der Geschichte
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Knapp, Robert: Römer im Schatten der Geschichte. Gladiatoren,
Prostituierte, Soldaten: Männer und Frauen im Römischen Reich [Aus dem
Englischen von Ute Spengler]. Stuttgart: Klett-Cotta 2012. ISBN
978-3-608-94703-8; 398 S.; EUR 24,95.

Rezensiert für H-Soz-u-Kult von:
Jörg Fündling, Historisches Institut, Rheinisch-Westfälische Technische
Hochschule Aachen
E-Mail: <Joerg.Fuendling(a)rwth-aachen.de>

Überblicksdarstellungen zur antiken Sozial- und Alltagsgeschichte kann
es nicht genug geben. Der Neuzugang aus der Feder einer Autorität zu
Geographie und Quellenspektrum der Iberischen Halbinsel liest sich wie
eine persönliche Entdeckungsgeschichte des Themas. Das gilt für den
Schwung und Enthusiasmus, mit dem Robert Knapp seine exzellente, breit
gefächerte Quellenauswahl zu einem abgerundeten Lesebuch bündelt - das
gilt aber leider auch für seine teils haarsträubend eigenwilligen
Grundannahmen.

Im Blickpunkt steht die Bevölkerungsmehrheit des Römischen Reiches in
den ersten drei nachchristlichen Jahrhunderten. Diese "gewöhnlichen
Leute" oder "Unsichtbaren" stehen einer beim Dekurionat beginnenden
Oberschicht gegenüber, deren Zeugnisse Knapp - weil sie eine markant
elitäre Perspektive einnehmen - möglichst ausblendet. Einzelkapitel
behandeln "die normale Bevölkerung" nach Geschlechtern getrennt und
sodann in einem separaten Abschnitt die freigeborenen "Armen".
Freigelassene erscheinen neben den Sklaven separat; etwas überraschend
findet sich die Armee als Quasi-Randgruppe neben Prostituierten,
Gladiatoren sowie Räubern und Piraten. Ihren Existenzbedingungen und
-nöten begegnet Knapp mit großer Empathie und feiert ihren Willen, "in
einer Welt, die ihnen wenig Chancen bot, dennoch zu Erfolg zu kommen"
(S. 325).

"Der Mensch der römischen Antike" - in vielerlei Hinsicht erinnern
Konzept und Zuschnitt der neun Essays Knapps an dieses Vorbild[1] -
präsentiert sich wünschenswert vielschichtig; so wird der Alltag des
männlichen Durchschnittseinwohners (S. 11-64) über seine Wertmaßstäbe,
die praktizierte Sexualmoral, die religiös-magische Daseinssicherung und
die Formen der Geselligkeit erschlossen. Für die Sklaven fällt die
reizvolle Frage nach Möglichkeiten zur Eigeninitiative und inneren
Freiräumen (S. 157-161). Vieles regt zum Weiterdenken an, etwa Knapps
Vermerk, wie auffällig der Wunsch von Männern nach sexueller
Attraktivität in Artemidors Traumbuch und der astrologischen Literatur
fehlt, in Zauberpapyri (übrigens auch auf Defixionstäfelchen) dagegen
vorkommt (S. 33). Eine naheliegende Hypothese wäre, dass die magische
Selbsthilfe bei Versagensängsten weniger peinlich war, als sein Versagen
einem Experten für Zukunftsprognostik zu gestehen. Die These vom Baden
als Schmutzfaktor und Seuchenherd (S. 56f.) ist zumindest originell.

Dem gegenüber steht ein brachialer bis grob fahrlässiger Umgang mit
zentralen Begriffen. Die Aussage, die tonangebende Elite habe gerade 0,5
Prozent der Reichsbevölkerung umfasst, kann durchaus Staunen hervorrufen
- leider vor allem unter Althistorikern. Frauen und Kinder sind gar
nicht mitgezählt, obendrein taxiert Knapp die ordines decurionum auf
ganze 30-35.000, verteilt auf reichsweit "250 oder 300 Kleinstädte" (S.
12). Während Plinius der Ältere volle 175 oppida in der Baetica angibt
(nat. hist. 3,7), nennt ein Standardwerk allein für Italien mehr als 430
Städte mit vielleicht 30.000 Mitgliedern der einzelnen ordines.[2] Die
Existenz reicher Sklaven und Freigelassener bleibt ebenso außen vor wie
eine Diskussion des notorisch problembeladenen Elitebegriffs überhaupt.
Ähnlich problematisch bleibt die Behauptung, "dass die breite
Bevölkerung des Römischen Reiches an Armut litt" (S. 113), genauer,
"annähernd 65 Prozent" (S. 120) - eine Schätzung, die auf nicht
erläuterte Weise aus frühneuzeitlichen Analogien abgeleitet ist. "Armut"
steht dabei durcheinander für prekäre Arbeitsverhältnisse,
Arbeitslosigkeit und akute Existenzbedrohung.

Unzulässige Vereinfachungen stecken hinter der Annahme, Artemidors
Vorstellungen zur Sexualmoral seien repräsentativ für "die gewöhnlichen
Römer", anders als beispielsweise die Komödien des Plautus (S. 38).
Erstens liegen einige Jahre zwischen beiden, zweitens schreibt der
Ephesier natürlich für Leser, deren Moralkosmos beachtliche Unterschiede
zu den zeitgleichen (stadt-?)römischen aufweisen kann. Die Unterstellung
einer imperiumsweiten, jahrhundertelang konstanten Mehrheitssexualmoral
(und implizit einer kaiserzeitlichen Einheitsgesellschaft, in der
kleinasiatische Griechen im selben Bezugsrahmen leben wie eine
ägyptische Briefschreiberin oder ein Gladiator) ist, vorsichtig gesagt,
begründungsbedürftig.

Wohl die größte Schwachstelle sind die Thesen zum Sozialprestige der
Sklaven und Freigelassenen (exemplarisch S. 166 u. 219f.). Knapp macht
es sich allzu einfach, wenn er überlieferte Vorurteile zum Alleinbesitz
einer neidischen, aufsteigerfeindlichen Elite erklärt (dann aber
ausgerechnet den mehr als elitären Petronius als Protokollanten eines
ungebrochenen Selbstbewusstseins der liberti zitiert: S. 212). Die
offenkundige Integration - abzulesen an Begräbnissen, Vereinsleben und
sozialem Umgang - schließe das oft unterstellte Leben "unter dem
Schatten eines Stigmas" (S. 219) methodisch aus. Niemand behauptet aber,
Freigelassene wären beim Bäcker immer zuletzt bedient worden. Vorurteile
und Stigmatisierungen unterliegen keinem Entweder-Oder-Mechanismus. Sie
melden sich situativ; ein Zeitgenosse kann Appelle gegen
Ausländerfeindlichkeit unterschreiben, stößt aber vielleicht xenophobe
Flüche aus, wenn ihm beim Autofahren ein "Schwarzer" die Vorfahrt
schneidet. In einer statusorientierten Gesellschaft, die den einzelnen
vorwiegend als Gruppenangehörigen wahrnimmt, wäre das heldenhafte
Ignorieren von Statusdefiziten sensationell. Knapp selbst findet es mit
Recht "[h]öchst verblüffend", dass uns kein einziger Bericht eines
Exsklaven über sein Vorleben überliefert ist (S. 145) - wenn sie nun
nicht daran erinnert werden wollten?

Regelrecht konfus behandelt das Buch den Rechtsstatus der infamia. Für
Prostituierte akzeptiert Knapp sie als Teil des prätorischen Edikts (S.
269), beim Thema Gladiatoren ist sie auf einmal "bestenfalls ein
diffuser Begriff und ganz zweifellos keine Rechtsfloskel" (S. 314), "im
Wesentlichen ein Hirngespinst der Elite" (S. 316); dazwischen heißt es:
"Allerdings hatte die infamia rechtliche Auswirkungen" (S. 315). Hinter
solchen Widersprüchen steht der starke Wunsch des Autors, den realen
Verlust an Lebensqualität, der im Vorenthalten sozialer Privilegien
bestand, durchweg zu leugnen, um den Ausgesperrten innere Autonomie zu
verschaffen. Nicht nur einmal wird insistiert, den Freigelassenen,
"vielseitig, sozial gewitzt und ökonomisch gerüstet" (S. 220), wie den
Normalrömern überhaupt seien Aufstiegschancen egal gewesen: "Sie hatten
weder Hoffnung noch Ehrgeiz noch die geringste Absicht, sich in die
Reihen der lokalen Elite zu drängen, von der Elite des Reiches ganz zu
schweigen" (S. 198; vgl. S. 208, 216 u. 315). Dann versteht man weder
die täuschend echten Imitationen des Ritterrings noch die rückwirkende
Verleihung der freien Geburt, die Statussymbole der über 800
vicomagistri in Rom oder die ornamenta decurionalia, die offenkundig für
nicht 'ratsfähige' Personen erfunden sind. Woanders erscheint der
Dekurionat als Fernziel für angehende Soldaten, "denen der Sinn nach
Höherem stand" (S. 257) - also doch? Hier wie anderswo belastet Knapp
die Parteinahme für 'seine' ganz normalen Römer, die
99,5-Prozent-Gesellschaft, deren unbequeme Seiten, allen voran ihre
Werturteile, er in die bornierte, selbstbezogene Elite auslagern möchte.
Solcher Manichäismus scheitert an Charakterzügen der Unterschichten, die
Knapp selbst aus der Fabelliteratur gewinnt (S. 120-142, eine der
stärksten Passagen des Buches): eine von Fatalismus durchzogene Haltung
der Fügsamkeit und des gleichzeitigen Misstrauens der Obrigkeit wie der
eigenen Umgebung gegenüber.

Das ebenso sympathiegetriebene wie sympathische Buch hat schwer an
diesen blinden Flecken zu tragen - es ist nicht zu Ende gedacht. Noch
sein Schlusswort rennt offene Türen ein, wenn es gegen imaginären
Widerstand eine Lanze für den Quellenwert von Apuleius oder Petronius
bricht. Die "unsichtbaren Römer" sind schon einige Jahrzehnte lang
Gegenstand der Forschung und fester Lehrinhalt. Selten sind Paradestücke
der antiken Sozialgeschichte wie Lukian und Apuleius allerdings in
solchem Detailreichtum mit unterschiedlichsten Quellengattungen
zusammengeführt worden. Hierin liegt der bleibende Wert des oft
problematischen Rundblicks, nicht in der Pionier- und Verteidigerrolle,
in die Knapp selbst sich setzt.

Die Übersetzung hat mitunter ihre Mühe mit griechischen Eigennamen, ist
aber flüssig und transparent. Etwas umständlich erscheint die Anmerkung
S. 79 zur Redewendung "Schließ die Augen und denk an England", die
Kasernenbauten heißen S. 232-235 konsequent "Baracken", und die "nice
girls" (S. 290) sind statt "netten" sicher als "brave Mädchen"
wiederzugeben. Der quartermaster auf einem Piratenschiff ist nicht
"Quartiermeister", sondern Steuermann (S. 351). Unaufdringlich
ansprechend präsentiert sich die Buchausstattung, nur hat ein Scan
tüchtig Rasterpunkte hinterlassen (S. 98, Abb. 4). Sehr erfreulich ist
neben Auswahlbibliographie und Register ein Verzeichnis der für die
deutsche Version benutzten Textausgaben.


Anmerkungen:
[1] Andrea Giardina (Hrsg.), Der Mensch der römischen Antike, Frankfurt
am Main 1991.
[2] François Jacques / John Scheid, Rom und das Reich in der Hohen
Kaiserzeit 44 v.Chr.-260 n.Chr., Bd. 1: Die Struktur des Reiches,
Stuttgart 1998, S. 334; vgl. dort einleitend 334-342 zu den
Überschneidungen rechtlich-sozialer und finanzieller Spitzenstellungen.

Diese Rezension wurde redaktionell betreut von:
Udo Hartmann <hartmannu(a)geschichte.hu-berlin.de>

[Regionalforum-Saar] Schatzsuche am Ringwall

Date: 2012/08/28 08:36:29
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 

Zehn Tage Schatzsuche am Ringwall

Luxemburger Archäologieverein hilft zum dritten Mal bei Grabungen im Hunnenring

Wofür Terrex mit fünf Mitarbeitern eine Grabungssaison lang braucht, das schaffte die gemeinnützige Einrichtung mit 15 Helfern eines luxemburgischen Archäologievereins in zehn Tagen. Spaß machte das auch.

Von SZ-Redakteurin

Ulrike Otto

Otzenhausen. „Hey“, schallt es lang gezogen über den Dollberg. In den Ausruf von Evi Zarth fallen sogleich weitere ein, das „Hey“ wird länger und lauter. Dann lachen alle gemeinsam und sie hält triumphierend ein kleines rotbraunes Stück in die Höhe. „Das ist eine Tonscherbe“, sagt Evi Zarth über ihren Fund, den sie innerhalb des keltischen Ringwalls ausgegraben hat. Die Gästeführerin aus der Gemeinde Nonnweiler, die auch Mitglied im Freundeskreis keltischer Ringwall ist, hilft gemeinsam mit weiteren Freundeskreis-Mitgliedern beim zehntägigen Grabungscamp, das am Freitag zu Ende gegangen ist. Zu Gast waren – im dritten Jahr in Folge – Mitglieder des befreundeten Luxemburger Vereins de Georges Kayser Altertumsfuercher, ein Archäologieverein mit rund 1200 Mitgliedern.

Die jüngste Teilnehmerin war 16 Jahre. Mit 85 Jahren ist Michel Baudet aus Luxemburg-Stadt dagegen der Älteste. Zum dritten Mal hilft er bei den Ausgrabungen der Terrex im Ringwall. Schläft wie fast alle seiner Mitstreiter in der Schutzhütte auf einem Feldbett. Ein grün-weiß gestreiftes Verpflegungszelt ist daneben aufgebaut, auf dem Vorplatz stehen drei Schwenker. Seit 8.30 Uhr sind die Grabungshelfer bei der Arbeit, verteilt auf zwei Grabungsstellen. Mit einer kleinen Harke lockert Michel Baudet die Erde rings um große Steinbrocken, dann schaufelt er sie in einen Eimer. Quadrat für Quadrat. Denn das Grabungsfeld, das einem Kirchenkreuz gleicht, ist in Quadrate mit einem halben Meter Seitenlänge eingeteilt. Die Seiten sind mit Ziffern in der einen Richtung und Buchstaben in der anderen versehen, sodass jedes Quadrat seine eigene Registrierung hat. Mit dieser versehen, bringt der 85-Jährige Luxemburger den Eimer zur Siebstelle. Die Erde rieselt durch die Löcher zurück bleiben Steine und Erdklumpen. Die Erde wird zurück, Steine aneinander geklopft. „Steine klingen hell, Ton dagegen dunkler“, erklärt Evi Zarth. Michel Baudet ist schon wieder zurück und schaufelt Erde in den nächsten Eimer. „Mir macht das hier so viel Spaß. Das Beste ist der Teamgeist“, sagt er, und schon tönt das nächste „Hey“ über den Dollberg. Wieder eine Tonscherbe. Später gesellt sich noch ein Nagelkopf dazu. „Wir suchen hier nach einem alten Grabensystem“, erklärt Thomas Fritsch, Projektleiter bei Terrex. Schon früher sei man an der Stelle aber auf Reste römischer Zivilisation gestoßen. „Wir haben hier auch viel Sandstein gefunden. Das deutet darauf hin, dass hier in der römischen Zeit Weihedenkmäler für eine Muttergottheit standen. Vermutlich ein Kult, der auf die Kelten zurückgeht.“

Auf der anderen Seite wird nach Überresten von Keltenhütten gesucht. Auf den ersten Blick sind nur Erde sowie größere und kleinere Steine zu erkennen. Michael Koch, Vorsitzender des Freundeskreises keltischer Ringwall, zeigt auf eine Vertiefung. „Die Erde ist hier viel dunkler, teilweise schwarz. Das deutet auf Holzkohle hin. Die Kelten haben die Pfosten früher angesengt, damit sie länger halten“, erklärt der Archäologe. Mehrere dieser dunklen Stellen sind in dem Grabungsfeld zu finden. Eine hat Isabell Fuchs aus Clerf gemeinsam mit ihrem Vater Carlo freigelegt. „Meine Tochter hat mich mitgeschleppt“, sagt der 60 Jahre alte Luxemburger. Er habe sich erst viel Wissen anlesen müssen. „Aber es spornt an, wenn man auch was findet.“ Carlo Fuchs und seine 28 Jahre alte Tochter, die Archäologie und Ägyptologie studiert, waren bereits im vergangenen Jahr dabei. „Aber da war das Wetter viel schlechter, es hat nur geregnet. Das hier war jetzt eher Ferienstimmung“, sagt Carlo Fuchs.

Die Luxemburger helfen nicht nur beim Graben, sondern vermessen und dokumentieren auch die Funde. Zehn Tage lang waren zwischen 20 und 25 Helfer im Bereich der Kernburg am Werk. „In der Zeit des Camps und auch bedingt durch das gute Wetter schaffen wir ungefähr das Doppelte, was wir nur mit Terrex-Mitarbeitern in einem Jahr schaffen“, erklärt Projektleiter Fritsch. Zurzeit stünden der Terrex aber nur fünf Mitarbeiter zur Verfügung. „Die Fläche ist so groß, hier liegt mit Sicherheit noch so viel“, meint Nonnweilers Bürgermeister Franz Josef Barth, der dem Grabungscamp einen Kurzbesuch abstattete. Vom Einsatz der Luxemburger und des Freundeskreises ist er begeistert. Nicht nur er hofft auf eine Fortsetzung im kommenden Jahr.

[Regionalforum-Saar] Paul Backes aus Neipel verstorben

Date: 2012/08/28 08:38:43
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der Saarbrücker Zeitung, St. Wendeler Teil:
 
 

Paul Backes ist am Samstag unerwartet verstorben

Neipel. Unerwartet ist am vergangenen Samstag im Alter von 77 Jahren Paul Backes gestorben. Er war über Jahrzehnte in der Kommunalpolitik tätig und in Anerkennung seiner Verdienste Träger der Freiherr-vom-Stein-Medaille. Von 1964 bis zur Gebietsreform 1973 war der Verstorbene Mitglied im Rat der damals noch selbstständigen Gemeinde Neipel. Danach war er Mitglied im Ortsrat des Gemeindebezirks Neipel. Ab 1987 bekleidete er das Amt des Ortsvorstehers und war damit gleichzeitig Mitglied im Tholeyer Gemeinderat.

Sein Leben lang lagen Paul Backes die Heimatgeschichte und ihre Erforschung am Herzen. Unter seiner Leitung erschien 1991 das Ortsbuch „Neipel, ein kleines Dorf im Saarland“. Zehn Jahre später brachte er den Mundartband „Das kleine Dorf und seine Sprache“ heraus. Vor einiger Zeit ist ein Gedichtband von ihm erschienen. In den letzten Monaten hatte Paul Backes ein weiteres Heimatbuch in Vorbereitung. Mit Engagement und Leidenschaft widmete er sich dem „Haus am Mühlenpfad“, in dem er mit vielen Helfern der Interessengemeinschaft Ortsgeschichte Neipel ein reich bestücktes Heimatmuseum einrichtete. Seither ist es regelmäßig geöffnet und lockt immer wieder neue Besucher an.

Seine große Liebe galt darüber hinaus dem Gesang und dem Theaterspiel, denen er sich über Jahrzehnte hinweg mit großer Hingabe widmete. Das Sterbeamt für Paul Backes ist heute, Dienstag, um 14.30 Uhr, in der Pfarrkirche St. Katharina in Scheuern, anschließend die Beisetzung. gtr

[Regionalforum-Saar] Winterbacher Schulchronik erschienen

Date: 2012/08/28 08:40:45
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 

Schulischer Rückblick auf Gestern

400 Seiten starke Chronik der Volks- und Grundschule Winterbach vorgestellt

Die über 400 Seiten starke „Chronik der Volks- und Grundschule Winterbach“, die die Heimatfreunde herausgegeben haben, ist pünktlich zum 770. Geburtstag des Ortes herausgekommen und bereichert die Literatur über das Dorf. Am Sonntag wurde der Band im Pfarrheim vorgestellt.

Von SZ-Mitarbeiter Gerhard Tröster

Winterbach. Die Namen von über 5000 Schulkindern und lückenlos alle Klassenbilder ab dem Jahre 1908, eine ausführliche Schulchronik, die Entwicklung der Schülerzahlen, die in der Schule gelehrten Schreibschriften und eine Reihe Erinnerungsfotos – das alles enthält die über 400 Seiten umfassende „Chronik der Volks- und Grundschule Winterbach“, die am Sonntag im Pfarrheim vorgestellt wurde. „Das Buch läutet die 770-Jahr-Feier des Ortes ein“, verkündete Ortsvorsteher Gerhard Weiand (CDU) vor über 60 Gästen. „Die Heimatfreunde haben mit viel Fleiß alles zusammengetragen, um es den nachfolgenden Generationen auf vielen Buchseiten zu erhalten.“

Der Band sei ein großartiger Rückblick auf das Gestern, dem jedoch leider kein Morgen folgen würde, denn vor einigen Jahren sei die Winterbacher Grundschule nach fast 200 Jahren aufgelöst worden. Nicht nur der Autor Anton Scheid und die beiden inzwischen verstorbenen Heimatfreunde Anton Horras und Leonhard Thome hätten viel Zeit aufgewendet. Auch der stellvertretende Vereinsvorsitzende Peter Kirsch habe unzählige Stunden in das Buch investiert.

Im munteren Plauderton und ganz in Mundart erzählte der 83-jährige Toni Scheid, wie er im Jahre 1985 mit seiner Heimatkundearbeit angefangen und seither 10 000 Bilder aus dem Ort gesammelt habe. Dem ersten Buch über die Wegekreuze sei bald danach der Band über die Pastöre, Ordensleute und Organisten gefolgt. Nun sei die Schulchronik vollendet. Der Leiter des Ottweiler Schulmuseums, Professor Horst Schiffler, erzählte zunächst aus der Schulgeschichte allgemein. Vor der französischen Revolution habe es noch keine Schulpflicht gegeben, die Kinder seien daheim beschäftigt worden. In einer Niederschrift von damals sei festgehalten, „dass die Jugend (deshalb) ganz ohne Zucht aufwächst“. Ab 1810 habe es in Winterbach, das seinerzeit zu Lothringen gehörte, regelmäßig Schulunterricht gegeben. „Wer damals die Initiative ergriffen hat, war nicht mehr zu ermitteln“, sagte der Redner. In den ersten Jahren habe es nur eine Winterschule gegeben. Sie haben am Michaelistag, dem 29. September, begonnen und bis Ostern gedauert. Unter der Regierung des Herzogs Ernst von Sachsen Coburg-Saalfeld habe sich die Schulsituation in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verbessert, weil er festgestellt hatte, „dass das Schulwesen an bedeutenden Gebrechen leidet“. Mehrere Jahrzehnte unterrichtete der Lehrer Gert Krug, der heute in Urweiler wohnt, an der Winterbacher Schule. Der Ruheständler wusste viel aus dieser Zeit zu berichten. Sein Rückblick ließ Erinnerungen an die Schule wach werden. Das Klarinettenquartett Schaumberger Land unter Leitung von Horst Nagel übernahm den musikalischen Teil der Präsentation.

Die „Chronik der Volks- und Grundschule Winterbach“, 400 Seiten, gebunden, kostet 27 Euro. Verkauf während der 770-Jahr-Feier und im örtlichen Einzelhandel.

[Regionalforum-Saar] Vortrag morgen abend fällt aus

Date: 2012/08/29 10:07:38
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Guten Morgen,
 
morgen abend sollte im Mia-Münster-Haus in St. Wendel eigentlich ein Vortrag von Dirk Breiding stattfinden. Wie ich eben erfuhr, fällt der Vortrag ersatzlos aus.
 
Schade drum, ich hätt' ihn gern kennengelernt. Hab mich eine Zeitlang per Email mit ihm unterhalten.
 
Bei youtube gibt es einen tollen Vortrag von ihm, leider nur auf Englisch: "How to Mount a Horse in Armor ", also: Wie man in voller Rüstung auf ein Pferd steigt. Der Link ist "

http://www.youtube.com/watch?v=NqC_squo6X4!", der Vortrag dauert gut 48 Minuten.

 
 
Mit freundlichem Gruß
 
Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] der Hunsrücker Dialekt in B rasilien

Date: 2012/08/29 17:14:14
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,
 
habe heute diese Info erhalten:
 
Roland Geiger
 
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Surprising news from Brazil: the Hunsrück dialect, a dialect similar to Palatinate and Pennsylvania German, has become language of instruction and even second official language in several communities in the South of Brazil.

 

Beginn einer dreiteiligen Artikelserie über die Wiederbelebung eines rhein-moselfränkischen Dialekts in Südbrasilien. Dieser Dialekt hat mittlerweile eine ans Portugiesische angelehnte Schreibweise, wird in Schulen gelehrt und teilweise sogar als zweite Amtssprache anerkannt. Über zwei Millionen Personen sprechen Hunsrückisch als Muttersprache in Brasilien, Paraguay und Argentinien.

[Regionalforum-Saar] Migrationswanderweg eingeweiht

Date: 2012/08/29 17:15:39
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Hallo zusammen,

in Kusel wurde am Sonntag, dem 26. August 2012, in Anwesenheit des rheinland-pfälzischen Justizministers Jochen Hartloff durch den 1. Kreisbeigeordneten Jürgen Conrad der 3,6 Kilometer lange Migrationswanderweg eingeweiht. Er verläuft auf der Trasse des Fritz-Wunderlich-Wanderweges von der Stadt aus in nordwestlicher Richtung bis nach Ruthweiler. 40 Stationen mit Informationstafeln in Form von Stehpulten geben Auskunft über die Gründe der Migration, die von der Perspektivlosigkeit nach Kriegen bis zur gewaltsamen Deportation unter der Naziherrschaft reichen. Verwirklicht wurde das Projekt durch Angehörige des Christlichen Jugenddorfs Wolfstein, Außenstelle Kusel. Die Jugendlichen stellten in monatelanger Arbeit Texte zusammen, die anschließend technisch umgesetzt wurden.

Projektleiter Peter Herbst selbst steuerte mein pfälzisches Sonett "Ve'lorni Zukunft" bei, das - an Station Nr. 30 (Anhang: jpg-Datei, von mir freigegeben) - der einzige Text eines zeitgenössischen Autors ist und das angesichts der letzten Gedichtzeile ohne jede Kommentierung auskommt: "Erscht ve'gast un noot ve'brennt." Die Stationen 26 und 27 (Anhang: pdf-Dateien von http://www.mydrive.ch*) befassen sich mit den Amish people und dem DPAK.

Die Rheinpfalz - Westricher Rundschau - berichtete am 28. August über die Eröffnung
 

Re: [Regionalforum-Saar] Migrationswanderweg eingeweiht

Date: 2012/08/30 10:33:35
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>



Von: Rolgeiger(a)aol.com

An: regionalforum-saar(a)genealogy.net

Betreff: [Regionalforum-Saar] Migrationswanderweg eingeweiht

Datum: Wed, 29 Aug 2012 17:15:37 +0200



Hallo zusammen,

in Kusel wurde am Sonntag, dem 26. August 2012, in Anwesenheit des rheinland-pfälzischen Justizministers Jochen Hartloff durch den 1. Kreisbeigeordneten Jürgen Conrad der 3,6 Kilometer lange Migrationswanderweg eingeweiht. Er verläuft auf der Trasse des Fritz-Wunderlich-Wanderweges von der Stadt aus in nordwestlicher Richtung bis nach Ruthweiler. 40 Stationen mit Informationstafeln in Form von Stehpulten geben Auskunft über die Gründe der Migration, die von der Perspektivlosigkeit nach Kriegen bis zur gewaltsamen Deportation unter der Naziherrschaft reichen. Verwirklicht wurde das Projekt durch Angehörige des Christlichen Jugenddorfs Wolfstein, Außenstelle Kusel. Die Jugendlichen stellten in monatelanger Arbeit Texte zusammen, die anschließend technisch umgesetzt wurden.

Projektleiter Peter Herbst selbst steuerte mein pfälzisches Sonett "Ve'lorni Zukunft" bei, das - an Station Nr. 30 (Anhang: jpg-Datei, von mir freigegeben) - der einzige Text eines zeitgenössischen Autors ist und das angesichts der letzten Gedichtzeile ohne jede Kommentierung auskommt: "Erscht ve'gast un noot ve'brennt." Die Stationen 26 und 27 (Anhang: pdf-Dateien von http://www.mydrive.ch*) befassen sich mit den Amish people und dem DPAK.

Die Rheinpfalz - Westricher Rundschau - berichtete am 28. August über die Eröffnung
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Hallo Roland!

 

Ich wußte noch garnicht, dass Du eine Sonett geschrieben hast :)

[Regionalforum-Saar] Über den Historiker und das Objekt seiner Forschungen

Date: 2012/08/31 19:39:50
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 

"Es ist für den Historiker, der zehn, fünfzig oder fünfhundert Jahre von einem Ereignis getrennt ist, nicht einfach, sich für eine Weile von den großen Konzepten der Strömungen und Kräfte, der Karten, Pläne, Statistiken und Diagramme freizumachen, in denen die Wanderungen von Männern, Frauen und Kindern durch gestrichelte Pfeile angegeben sind, und wo eine Brigade halb ängstlicher und halb heldenhafter Männer zu einem sauberen kleinen Rechteck wird.

 

Es ist nicht einfach, hinter das Quellenmaterial zu sehen und sich klarzumachen, daß Staatspapiere, Meldungen, Berichte, Briefe und Tagebücher von Menschen geschrieben wurden, die den größten Teil ihres Lebens damit verbrachten, daß sie schliefen, aßen, gähnten, sich entleerten, Läuse knackten, ihren Gelüsten frönten, aus Fenstern schauten oder mit irgendwelchen Leuten belangloses Zeug redeten.

 

Wir sind zu sehr beeindruckt von den Grundmustern und den übergreifenden großen Zusammenhängen, die die Forschung uns offenbart hat, um uns bewußt zu werden, daß Geschichte für die Teilnehmer eine durchaus zufällige Angelegenheit ist, unübersichtlich und scheinbar ziellos, hervorgebracht von Menschen, deren Hauptsorge in den meisten Lebenssituationen dem Trivialen und Irrelevanten gilt.

 

Der Historiker ist sich stets des Schicksalhaften bewußt, die Zeitgenossen und Beteiligten geschichtlicher Ereignisse selten."

 

 

aus: Ward Moore, „Der große Süden“,

(Originaltitel: „Bring the Jubilee“),

Heyne Verlag, Reihe „High 8000“, Nr. 8012, Seite 260-261

 

Inhalt: Im Jahre 1952 reist ein amerikanischer Historiker mit einer Zeitmaschine zur Schlacht von Gettysburg und verhindert unabsichtlich, daß die Südstaaten die Round Tops besetzen. Das hat zur Folge, daß die Südstaaten die Schlacht verlieren und seine eigene Zeitlinie zugunsten der unseren ausgelöscht wird. Ein klassischer Alternativ-Welt-Roman.