Date: 2011/03/01 08:49:58
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Einladung zu dem
Der Vortrag findet im
Rahmen der Ausstellung „Die 3. Welt im 2. Weltkrieg“ statt. Die Ausstellung wird
gezeigt bis 31. März 2011 im Haus der Stiftung Demokratie Saarland, Bismarckstr.
99, 66121 Saarbrücken Zusammen mit
Klaus-Michael Mallmann publizierte Martin Cüppers das Buch „Halbmond und
Hakenkreuz“, die erste kritische wissenschaftliche Studie in deutscher Sprache
über die Sympathien vieler Politiker und religiöser Führer sowie bedeutender
Teile der Bevölkerung des Nahen und Mittleren Osten für den Krieg
Nazideutschland. Bei ihren Recherchen stießen die Autoren auch auf Pläne der
Nazis zur Fortführung des Holocaust in den arabischen Ländern (insbesondere in
Palästina). Das dafür eigens gebildete Sonderkommando der SS landete Ende 1942
mit der deutschen Wehrmacht in Tunesien. Die Veranstaltung
findet in Zusammenarbeit mit CriThink! E.V.. Saarbrücken statt.
Bitte beachten Sie,
dass der Vortrag im Filmhaus Saarbrücken, Mainzerstr. 8
stattfindet!! Mit freundlichen
Grüßen Christa Reidenbach Stiftung Demokratie Saarland Bismarckstr. 99 66121 Saarbrücken Tel.: 0681/90626-10 Fax.: 0681/90626-25 eMail:
c.reidenbach(a)stiftung-demokratie-saarland.de www.stiftung-demokratie-saarland.de |
Date: 2011/03/01 23:26:57
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Heraldik - Wie finde ich mein Familienwappen?
In Rahmen des derzeit laufenden Seminars „Ahnenforschung – Auf den Spuren unserer Vorfahren“, das gemeinsam vom Historischen Verein Stadt Neunkirchen und dem Verein für Landeskunde im Saarland e.V. durchgeführt wird, referiert im Seminar-Themenblock II Heraldik am Mittwoch, dem 16. März 2011, um 19.00 Uhr
der bekannte saarländische Heraldiker Rolf HEINTZ aus Völklingen zum
Thema
Heraldik - Wie finde ich mein Familienwappen? Unter diesem Motto werden allgemeine Hintergründe zur Heraldik und zu Familienwappen erörtert. Treffpunkt: HVSN-Geschäftsstelle Irrgartenstraße 18 in 66538
Neunkirchen.
Rolf HEINTZ:
„…jeder Familienforscher stößt früher oder später auf ein Wappen seines Namens und kann sich oft nicht von dem Gedanken trennen, dieses auch zu führen. Er macht sich über die rechtlichen Folgen normalerweise wenig Gedanken. Oft wird das Wappen aus großen Sammlungen kopiert und als das eigene angesehen! Darf ich das, ist das Rechtens, oder darf nur der Adel ein Wappen führen? Solche Meinungsbilder werden in diesem Seminarblock mit behandelt. Besitzen Sie ein „Familienwappen“, bringen Sie es doch einfach einmal mit.
Haben
Sie auch einen Wappenbrief zu diesem Wappen? Hält Ihr Wappen auch einer fachlichen Diskussion stand…?“ In dem Seminar stellen wir uns den Fragen:
Hatten meine Vorfahren ein Familienwappen? Darf auch ich ein Familienwappen führen? Ist mein Familienwappen eine Fälschung? = Wappenschwindler Wo finde ich unser Familienwappen? = Quellen Wie komme ich zu einem offiziellen, eingetragen Familienwappen das alle Familienmitglieder führen dürfen? Für die „Neugierigen“ bringt Rolf Heintz seine Wappensammlung von 1100
Familienwappen aus dem Saarländischen Raum mit, um allen Teilnehmer einen
Überblick zu geben, welche Familien bereits ein Wappen führen. Leider hat noch
nicht jede Familie ein Wappen, aber das kann ja noch werden…!
Für Rückfragen steht das VLS-Vorstandsmitglied Rolf HEINTZ unter r_heintz(a)tonline.de zur Verfügung. |
Date: 2011/03/01 23:29:29
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Rohrbacher Heimatfreunde e. V.
E I N L A D U N G Sehr geehrte Damen und Herren,
wir möchten Sie ganz besonders herzlich einladen zu einer Veranstaltung,
die Ihr Interesse erregen sollte.
Die Heusweiler Zahnärztin Dr. Gisela Tascher spricht in einem Vortrag über „Die Rolle der Saar-Medinziner im 3. Reich“ . Dieser Vortrag findet statt am Mittwoch, 16. März 2011 um 18.00 Uhr
im Archivraum der Rohrbacher Heimatfreunde, Bahnhofstr. 36 in Rohrbach (Eingang hinter dem Gebäude).
Frau Dr. Tascher hat an der Uni Heidelberg im Institut für Geschichte und Ethik der Medizin eine Dissertation von 450 Seiten vorgelegt, die das saarländische Gesundheitswesen zwischen 1920 und 1956 untersucht. Darin hat sie dargelegt, dass im Saarland ab 1935 „Erbkarteien“ von den Gesundheitsämtern erstellt wurden. Beteiligt waren Ärzte, Schulräte, Polizeibehörden, Bürgermeister, Standesämter, Jugendämter, sämtliche Fürsorgestellen, Hebammen und Fürsorgerinnen. Jeder Schüler mit schlechten Leistungen wurde gemeldet. Nach dem Kriegsende waren prominente saarländische Nazis wieder in
leitenden Stellungen des Gesundheitswesens, einer wurde sogar Ministerpräsident
(Heinrich Welsch).
Aus der Bevölkerung gab es keinen Protest dagegen. Alle Verfahren vor Gericht wurden niedergeschlagen. Es gab politisch unbelastete Ärzte, die von denen nach hinten gedrängt wurden, die in der Nazizeit oben waren und noch immer ihre alten Netzwerke pflegten. Dr. Hans-Christian Herrmann schrieb im „Saarländischen Ärzteblatt“ vom
November 2010, die von Gisela Tascher vorgelegte Untersuchung sei „ein großer
Meilenstein in der saarländischen Landesgeschichte. Sie sei couragiert und
basiere auf einer soliden und mit Akribie und Disziplin ermittelten
Quellengrundlage deutscher und ausländischer Archive“.
Wir hoffen, Sie bei uns begrüßen zu können
- es wird kein Eintritt erhoben - für die „Rohrbacher Heimatfreunde e.V.“ Mit freundlichen Grüßen (Kurt Wachall) 1. Vors.: Kurt Wachall, Buchenstr. 27, 66386 Rohrbach, Tel.
06894/52287
Stellv.: Hermann Schmes, Obere Kaiserstr. 174, 66386 Rohrbach, Tel. 06894/52591 |
Date: 2011/03/02 23:56:38
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Fortbestand der Saargeschichten erstmal gesichert. Am letzten Donnerstag tagte in Saarbrücken die Mitgliederversammlung des Historischen Vereins für die Saargegend, an der – außer dem Vorstand – etwa 40 Mitglieder teilnahmen (grob über den Daumen gepeilt). Der erste Teil der MV ging recht zügig über die Bühne, die Vorstandsmitglieder gaben ihre Berichte ab, zu denen es an sich auch nicht viele Rückfragen gab. Ein bißchen seltsam war, daß zu Beginn die Beschlußfähigkeit nicht festgestellt wurde (weil trotz etwa 700 Mitgliedern nur knapp die obengenannten 50 (inkl. Vorstand) anwesend waren) und auch, daß die zuvor jedem Mitglied zugesandte Einladung mit Programm die Entlastung des Vorstandes gar nicht vorsah (der Sprecher der Kassenprüfer schlug die Entlastung vor, aber beantragt wurde sie nicht, wenn auch tatsächlich mit drei oder vier Enthaltungen erfolgreich durchgeführt). Interessant war der zweitletzte Posten, nämlich die Erhöhung des Jahresbeitrages von derzeit 35 auf nunmehr 48 Euro. Der Grund für die Erhöhung war die Finanzierung der Saargeschichten. Die Diskussion ging mal hin, mal her. Ein Mitglied fragte, ob es denn in der Redaktion zu Zensur käme. Das wurde entrüstet zurückgewiesen. Allerdings behalte sich die Redaktion Ablehnungen vor, z.B. wenn ein Artikel nicht den von ihr beschlossenen Richtlinien entspräche. Drauf die trockene Antwort: „Nun ja, das meine ich ja mit Zensur!“ Düstere Zeiten wurden angekündigt für den Fall, daß die Erhöhung nicht durchginge. Ich hatte auch eine Frage parat, die ich aber nicht stellte, weil ich plötzlich inmitten der Diskussion keinen Bock mehr darauf hatte. Ich wollte eigentlich fragen, warum die letzten beiden Saargeschichten-Ausgaben plötzlich statt der gewohnten ca. 32 Seiten etwa 16 Seiten mehr hätten. Eigentlich beißt sich das ja. Auf der einen Seite sagt der Vorstand, sie hätten nicht genug Geld, um die Hefte zu bezahlen, auf der anderen Seite erhöht man die Seitenzahl.
Die Antwort auf diese Frage erhielt ich nachher draußen vor der Tür von Dr. Johannes Schmitt, dem Vorstandsmitglied im Ressort „Publikationen“. Ich sprach ihn, der ebenso wie ich beim Punkt „Verschiedenes“ den Saal verlassen hatte, als Frau Radunz Protokollfehler aufzuzählen begann, an und fragte danach. Er meinte etwas kryptisch, eigentlich hätte er erwartet, daß ich ihn nach dem Inhalt eines Artikels gefragt hätte (ich vermute, er zielte damit auf einen Artikel über das Litermontkreuz ab, den ich vor einigen Monaten für die Saargeschichten eingereicht hatte und der abgelehnt wurde, weil er „zu sehr heimatkundlich“ war. Jerres, daran hatte ich schon lange nicht mehr gedacht, aber Meister Schmitt muß das sehr nachgegangen sein, daß ich damals nicht klein bei gab, sondern von der Redaktion eine Stellungnahme haben wollte. Der braucht doch vor mir keine Angst zu haben, ich war doch nur Unteroffizier und er weit höher, nun ja). Auf meine Frage nach den Seitenzahlen gab er mir zur Antwort, daß Tom Störmer, der im Auftrag des Historischen Vereins und des LHV (das ist der Landesverband der Historisch-Kulturellen Vereine) die Saargeschichten herausbringt, daß also besagter Tom Störmer ihnen die zusätzlichen Seiten geschenkt habe und sie nichts dafür zu bezahlen brauchten. Das finde ich sehr nobel von Tom, und ich werde mich dafür bei ihm noch extra bedanken. Der Antrag auf Beitragserhöhung ging im Historischen Verein mit drei Gegenstimmen glatt durch. Es wurde im Antrag zwar nicht abgestimmt, ab wann die Erhöhung gelten sollte (gefragt wurde schlicht: „Wer ist für die Erhöhung?“ etc.), aber nachher auf Anfrage festgestellt, daß das rückwirkend per 2011 gilt. Damit ist die Finanzierung der Saargeschichten also fürs Erste gesichert, und alle Leser, die nicht Mitglied im LHV oder im Historischen Verein sind, also entweder Abonnenten oder normale Käufer, sollten sich meines Erachtens bei den Mitgliedern des Historischen Vereins bedanken, die ihnen die weitere Lektüre ermöglichen. Und vielleicht auch bei den Mitgliedern des LHV, denn ich vermute mal, daß der Historische Verein diese Zeche nicht allein bezahlen wird, sondern die vom LHV auch zur Kasse gebeten werden. Zwar wissen sie wahrscheinlich noch nichts davon, aber das kann sich ja noch ändern. FSHDS. Roland Geiger, St. Wendel |
Date: 2011/03/02 23:58:12
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Frenz, Thomas: Das Papsttum im Mittelalter (= UTB 3351). Köln:
Böhlau
Verlag Köln 2010. ISBN 978-3-8252-3351-8; Pb.; 251 S.; EUR 15,90. Rezensiert für H-Soz-u-Kult von: Matthias Schrör, Historisches Seminar, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf E-Mail: <mb_schroer(a)gmx.de> Die Darstellung ist in fünf größere Kapitel unterteilt: Nach dem Vorwort (S. 9-10) und einer knappen Einleitung (S. 11-13) wendet sich Thomas Frenz zunächst den "Epochen der mittelalterlichen Papstgeschichte" zu (S. 15-65), darauf "Papsttum und Politik" (S. 66-103), "Papsttum und Kirche" (S. 104-125), schließlich behandelt er den "Papst als Bischof von Rom" (S. 126-163) und "Die römische Kurie und ihre ,Außenstellen'" (S. 164-208). Als Anhang fungieren eine Papstliste (die bis in die heutige Zeit reicht), eine Auswahlbibliografie, ein Abbildungsnachweis und ein Register. Bereits die thematische Gliederung des Stoffes durch die genannten Kapitelüberschriften macht deutlich, wie schwierig der Komplex des "Papsttums im Mittelalter" in ein Handbuch zu fassen ist. Eine strenge Auswahl der zu behandelnden Aspekte, ein stringenter Erzählfaden und ein gewisser Mut zur Lücke sind dabei wohl unverzichtbar. Um es direkt zu sagen: Frenz meistert diesen Spagat alles in allem souverän, auch wenn sein Werk - vielleicht gar nicht zu vermeidende - sachliche Wiederholungen oder Überschneidungen aufweist. Nicht umsonst bezeichnet Frenz das Papsttum als "sperriges historisches Phänomen" (S. 9). Im ersten Kapitel schildert Frenz mit großer Kenntnis der historischen Entwicklungslinien die wichtigsten Wegmarken des mittelalterlichen Papsttums. Dieser straffe Überblick ist stark ereignisgeschichtlich ausgerichtet. Bisweilen sieht sich Frenz veranlasst, bei bestimmten Themenkomplexen via Querverweis auf den stärker systematischen zweiten Teil seines Buches zu verweisen. Die folgenden, an Sachthemen orientierten Kapitel bieten dem interessierten Anfänger faszinierende Einblicke in die päpstliche Verwaltungstätigkeit, zur Papstwahl, zum Jurisdiktionsprimat oder dem Papst als Mäzen - um nur einige der zahlreichen Facetten des Panoramas aufzuzählen, das Frenz vor dem Leser ausbreitet. Der Fachmann findet in diesen Darstellungsteilen einen guten Überblick, bei dem es sich auszahlt, dass Frenz insbesondere im Bereich der päpstlichen Verwaltung und der Urkundentätigkeit im Spätmittelalter Grundlagenforschung betrieben hat. Daraus - und aus der besseren Quellenlage - erklärt sich wohl auch, dass in diesen Kapiteln ein besonderes Augenmerk auf die Zeit ab etwa 1200 gelegt worden ist. Nur selten fordert Frenz den Rezensenten zu Widerspruch heraus und wenn dies geschieht, dann aufgrund von (zu) starken Zuspitzungen oder Simplifizierungen. So ist es zumindest zu hinterfragen, ob das Heilige Jahr 1300 "nur dadurch wichtig [war], [weil] ... es das Selbstbewußtsein des Papstes enorm steigerte" (S. 50), weil ein solches Urteil die große finanzielle Bedeutung der Pilgermassen für Rom und das Papsttum ausblendet. Eventuell geht es auch zu weit, wenn Frenz schreibt, dass im 13. Jahrhundert bei der Kurie "die Obsession ... fort[bestand], die Staufer auch physisch vernichten zu müssen" (S. 46). Die mehrfache Verwendung der Begriffe "international" für das Wirken des mittelalterlichen Papsttums (zum Beispiel S. 34, 59) oder der "Reichsregierung" (S. 25) in der späten Ottonenzeit mutet befremdlich an. Knapp vierzig Tabellen und Abbildungen, Auflistungen und Karten fließen in die Darstellung ein und bieten dem Leser eine gute Orientierungs- und Einordnungshilfe. Die Qualität der Grafiken schwankt allerdings, vor allem die Karten wirken zuweilen etwas grobpixelig. Leider hat das insgesamt gelungene Werk nicht das sorgfältige Lektorat erfahren, das es zweifellos verdient hätte. Mögen Fehler in der Interpunktion störend und unter Umständen verzeihlich sein (vergleiche etwa S. 25, 29, 31, 43f., 49, 51f., 151), so sind zuweilen falsche Datierungen doch ein gewisses Manko (etwa gibt S. 113 als Todesjahr Gregors I. 614 und nicht 604 an, S. 53 als Amtszeit Nikolaus' [V.] 1328-1300, anstatt 1328-1330; auf S. 37 wird die Kaiserkrönung Friedrich Barbarossas auf den 18.7.1155 datiert, korrekt ist der 18.6.1155). Kurz zum Literaturverzeichnis: Hier vermisst der Rezensent einige jüngere Beiträge, die der Erforschung der mittelalterlichen Papstgeschichte wichtige, ja grundlegende Impulse gegeben haben. Zu nennen sind hier die Arbeiten Harald Müllers über die delegierte päpstliche Gerichtsbarkeit, diejenige von Stefan Weiß über die Urkunden päpstlicher Legaten oder die von Jochen Johrendt über Papsttum und Landeskirchen.[1] Bei den Publikationen zu einzelnen Päpsten sucht man beispielsweise vergeblich nach den Arbeiten Johannes Laudages über Alexander III., nach der von Robert Markus über Gregor I., der von Klaus Herbers über Leo IV., und schließlich fehlen die gewichtigen Monografien von Uta-Renate Blumenthal und H.E.J. Cowdrey über Gregor VII. oder etwa Charles Muniers - freilich nur zum Teil geglückte - Abhandlung über Leo IX.[2] Das Fazit: Zur Geschichte und Wirkmächtigkeit des Papsttums im Mittelalter bietet das flüssig zu lesende Buch insgesamt kaum bisher Unbekanntes - aber das ist auch nicht der Anspruch des Werkes. Frenz hat eine Geschichte des Papsttums im Mittelalter in Handbuchform verfasst, auf die insbesondere Studierende dankbar zurückgreifen werden. Der ereignisgeschichtlich ausgerichtete erste Teil zu den Epochen der mittelalterlichen Papstgeschichte ist solide; ausführlicher und verlässlicher informiert hier nach wie vor Bernhard Schimmelpfennigs Standardwerk.[3] Die wahren Stärken des Buches sind vielmehr in den strukturgeschichtlichen Kapiteln zwei bis fünf zu finden, die einen überaus gelungenen Überblick über zahlreiche Aspekte des päpstlichen Selbstverständnisses, der Verwaltungstätigkeit, den Aufbau der (spät-)mittelalterlichen Kurie und den gesamtkirchlichen Herrschaftsanspruchs der Bischöfe von Rom bieten. Anmerkungen: [1] Harald Müller, Päpstliche Delegationsgerichtsbarkeit in der Normandie (12. und frühes 13. Jahrhundert), 2 Bde., Bonn 1997; Stefan Weiß, Die Urkunden der päpstlichen Legaten von Leo IX. bis zu Coelestin III. (1049-1198), Köln u.a. 1995; Jochen Johrendt, Papsttum und Landeskirchen im Spiegel der päpstlichen Urkunden (896-1046), Hannover 2004. [2] Johannes Laudage, Alexander III. und Friedrich Barbarossa, Köln 1997; Robert Austin Markus, Gregory the Great and his World, Cambridge 1997; Klaus Herbers, Leo IV. und das Papsttum in der Mitte des 9. Jahrhunderts - Möglichkeiten und Grenzen päpstlicher Herrschaft in der späten Karolingerzeit, Stuttgart 1996; Uta-Renate Blumenthal, Gregor VII. Papst zwischen Canossa und Kirchenreform, Darmstadt 2001; Herbert E.J. Cowdrey, Pope Gregory VII 1073-1085, Oxford 1998; Charles Munier, Le pape Léon IX et la réforme de l'Eglise 1002-1054, Straßburg 2002. [3] Bernhard Schimmelpfennig, Das Papsttum. Von der Antike bis zur Renaissance, 6. bibliografisch aktualisierte Aufl., Darmstadt 2009, das sich in der Bibliographie bei Frenz nicht findet. Diese Rezension wurde redaktionell betreut von: Harald Müller <mueller(a)histinst.rwth-aachen.de> URL zur Zitation dieses Beitrages <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2011-1-158> |
Date: 2011/03/04 08:17:38
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
heute im St. Wendeler Teil der SZ:
Als der Fürst den Glauben bestimmteDer Archivar Hartmut Thömmes befasst sich mit der Entwicklung des ehemaligen Kirchenkreises OttweilerVon der Reformation über die französische Revolution bis zu den Weltkriegen: Die Geschichte beeinflusste und veränderte den evangelischen Kirchenkreis Ottweiler immer wieder. Pfarrer Hartmut Thömmes zeichnet dessen Entwicklung nach.Von SZ-Mitarbeiter Gerd Meiser Ottweiler. Die stattliche Gestalt des Reformators Martin Luther erwartet die Besucher im Treppenaufgang des Stengel-Pavillons. Er steht auf einem Treppenaufsatz als Zeitzeuge. Einen Stock höher finden die Besucher das Archiv des Kirchenkreises. Pfarrer Hartmut Thömmes ist der Hüter dieses Archivs im Kirchenkreis Saar-Ost. Zurzeit arbeitet der 67-Jährige an den „Findbüchern“, auch Repertorien genannt. Diese Bücher erleichtern die Suche von Quellen in Archiven. Seinen „Findbüchern“ fügt Thömmes auch historische Beiträge hinzu, zum besseren Verständnis der historischen Ereignisse. Einer seiner Beiträge befasst sich mit der Einführung der Reformation in der Grafschaft Nassau-Saarbrücken und der Entwicklung des Kirchenkreises Ottweiler. „Zur Zeit der Reformation“, so berichtet der emsige Pfarrer, „unterstand die Grafschaft Saarbrücken einer besonderen Linie des Hauses Nassau-Weilburg. Zur eigentlichen Grafschaft Saarbrücken gehörten die Herrschaft Ottweiler, die Herrschaft Kirchheimbolanden, die Grafschaft Saarwerden (Lothringen) und einige kleinere Gebiete. Graf Johann, der diese Gebiete beherrschte, versagte sich der Reformation.“ In der Folge kommt es zu unterschiedlichen Konstellationen unter unterschiedlichen Herrschern. So richtig fasst die Reformation in der Herrschaft Ottweiler erst mit den Grafen Philipp II. und Albrecht Fuß. „Am Neujahrstag 1575 ließ Philipp II. in allen Kirchen seines Landes das Evangelium predigen und die Messe abstellen“, schreibt Thömmes. Graf Albrecht brachte Superintendent Laurentius Stephani aus dem „Gesamten Weilburger Lande“ mit und unterstellte ihm die Herrschaft Ottweiler. Dieser Pfarrer war von Philipp Melanchthon ordiniert worden. Vielfältig sind die Veränderungen, die die Geschichte für den Kreis Ottweiler, heute Neunkirchen, bereithielt. Französische Revolution, Wiener Kongress, Völkerbund, Kriege und Gemeindeneugründungen führten zu neuen Zusammenlegungen und Einteilungen. Der Kirchenkreis Ottweiler wurde dann 1946 gebildet. Zu ihm gehörten Altenwald, Dirmingen, Dudweiler, Elversberg, Fischbach, Friedrichsthal, Heiligenwald, Herrensohr, Landsweiler, Schiffweiler, Neunkirchen, Ottweiler, Sulzbach, Uchtelfangen, Wellesweiler und Wiebelskirchen. Hartmut Thömmes listet in seinem Beitrag die wechselvollen Ereignisse im Detail auf. Der Beitrag endet mit dem 1. April 2010. Damals wurde der neue Kirchenkreis Saar-Ost gebildet (siehe Infobox). „Drei saarländische Gemeinden des ehemaligen Kirchenkreises St. Wendel fusionierten mit dem Kirchenkreis Ottweiler. Es sind die Gemeinden Dörrenbach, Niederlinxweiler und St. Wendel“, erläutert der Autor. Die rheinlandpfälzischen Kirchengemeinden des Kirchenkreises St. Wendel kamen zum neuen Kirchenkreis „Obere Nahe“ und fusionierten mit dem Kirchenkreis Birkenfeld.
Auf einen BlickDer Evangelische Kirchenkreis Saar-Ost reicht von St. Wendel über Ottweiler und Neunkirchen, das Sulzbachtal bis nach Dudweiler/Herrensohr. Er zählt 16 Kirchengemeinden mit rund 59 000 Gemeindemitgliedern (28 Gemeindepfarrstellen, acht kreiskirchliche Pfarrstellen). Superintendent ist Gerhard Koepke. gm |
Date: 2011/03/05 08:59:31
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Salü,
die Post hat neue Preise für den Versand von Büchern in die weite Welt.
Büchern bis 500 gramm kosten jetzt als Luftpost weltweit noch 3,45 Euro.
Oben ist der Link auf die entsprechende Seite. Da lohnt es sich, bei der
Herstellung auf das Gewicht des Buches zu achten.
bis 1 kg = 7,00 Euro.
bis 2 kg = 16,90 Euro.
Weiß jemand Alternativen?
Roland Geiger
|
Date: 2011/03/05 09:14:51
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Stilfragen Ein Artikel in der SZ am Donnerstag: Völlig
besoffen: Autofahrer kann weder stehen noch reden
Selten hat die
Polizei in St. Wendel Autofahrer aus dem Verkehr gezogen, die dermaßen blau
waren. Das bestätigt ein Beamter auf Nachfrage. Denn zwei Männer schienen nicht
mehr Herr ihrer Sinne. St. Wendel.
Gleich zwei Mal an einem Tag hat die St. Wendeler Polizei Autofahrer erwischt,
die völlig besoffen unterwegs waren. Die beiden Männer hatten
dermaßen viel in sich hineingeschüttet, dass sie nicht einmal
mehr in der Lage waren, für den Alkoholtest ins Röhrchen zu
pusten. Folgende Fälle vom Montag schildert ein Beamter:
Gegen 14 Uhr
traut eine Fahrerin (31) ihren Augen nicht, als sie auf der L 134 von Bliesen
nach St. Wendel unterwegs ist: Am Walesweiler Hof nimmt ihr der
Fahrer eines gelben Renault-Mégane die Vorfahrt. Die Frau tritt aufs Bremspedal
und kann damit gerade noch so einen Unfall verhindern. Sie fährt jetzt hinter dem Verkehrsrowdy hinterher, der in Schlangenlinien seine Bahnen zieht. Plötzlich kommt der Mégane vor ihr vom Weg ab und nietet drei Leitpfosten um. Unbekümmert setzt der Fahrer jetzt auf der B 41 seine Fahrt fort, weiterhin in Slalomstil. Unberührt lässt den Fahrer zudem die Tatsache, dass mittlerweile ein Reifen seines Wagens platt ist, er nur noch auf der Felge rollt. Nahe dem
Wertstoffhof endet die Fahrt. Die Polizei findet den Mann, der regungslos vorm
Pkw liegt. Der 34-jährige St. Wendeler ist so betrunken, dass er weder stehen
noch reden kann. Um 17.40 Uhr
dann der nächste Zwischenfall. Dieses Mal fällt einem Beamten ein 59 Jahre alter
St. Wendeler auf, der ebenfalls viel zu tief ins Glas geschaut hat. Am
Mc-Donald's-Kreisel in Richtung Stadtmitte fährt der Polizist mit seinem
Privatauto hinter dem VW-Golf her, der höchstens Tempo 20 drauf
hat. Polizisten eines alarmierten Streifenwagens stoppen den Schleicher
wenig später. Zwischen den Sitzen finden die Ermittler eine halb leere
Schnapspulle. Auch in diesem Fall hat es keinen Zweck, den Mann
zum Alkoholtest vor Ort zu bewegen. Wie beim Vorgänger muss eine
Blutprobe her, dessen Ergebnis der Polizei nicht bekannt ist.
Beide
Verkehrssünder sind ihren Führerschein los. hgn
-------------------- Thema: Völlig besoffen? Eher völlig daneben. Datum: 04.03.2011 08:14:37 Westeuropäische Normalzeit Von: Rolgeiger(a)aol.com An: redwnd(a)sz-sb.de Völlig besoffen? Eher völlig daneben. Völlig daneben war m.E. ein Artikel, der gestern im St. Wendeler Teil der SZ erschien, gleich vorn auf der ersten Seite ganz links. Da ging es um betrunkene Autofahrer, die von der Polizei angehalten wurden. Der Artikel an sich war schon okay, eher noch ein bißchen zu harmlos. Aber der Sprachstil, in der er verfaßt wurde, war eine einzige Katastrophe. Nicht erst in der Überschrift: „besoffen“, das ist Gossensprache, das bessere Wort ist „betrunken“, Leitpfosten werden nicht „umgenietet“, sondern „umgefahren“, auch die „Schnapspulle“ ist grenzwertig. Der letzte Satz bestätigt nur den gesamten Stil: Die Verkehrssünder (eher ein Euphemismus, irgendetwas mit „verantwortungslos“ hätte hier besser gezogen) sind ihren Führerschein nicht „los“, sondern er wurde ihnen entzogen, wobei ein Hinweis auf die vermutliche Strafe, nämlich langfristiger Entzug, Geldbuße und Punkte mehr gezogen hätte als dieses Dummdeutsch, das der Verfasser hier an den Tag legte. Nichts gegen künstlerische Freiheit, ich schreibe bisweilen auch gern so, aber dann in Essays, nicht in einem Verkehrsdeliktsbericht. Sonst paßt die Überschrift über dem Artikel schnell zum Verfasser dieser Zeilen: „Völlig daneben. Verfasser kann weder verstehen noch schreiben.“ Das war übrigens auch nicht das erste Mal, daß ein Artikel so verfaßt wurde. In der Rubrik „Schnelle SZ“ finden sich öfters solche verbalen Entgleisungen. Mit freundlichen Grüßen Roland Geiger, St. Wendel ---------------- Thema: AW: Völlig besoffen? Eher völlig daneben. Datum: 04.03.2011 10:00:45 Westeuropäische Normalzeit Von: V.Fuchs(a)sz-sb.de An: Rolgeiger(a)aol.com Sehr geehrter Herr Geiger,
vielen Dank für Ihren Meinungsbeitrag. Über den richtigen Sprachstil und die beste Wortwahl kann man sicher unterschiedlicher Auffassung sein. Und das sind wir in diesem Fall. Was Sie als "völlig daneben" bezeichnen oder "verbale Entgleisung" sehe ich nicht so. Es handelt sich dabei um einen lockereren Sprachstil, der meines Erachtens auch in eine Zeitung gehört und nichts mit "Dummdeutsch" zu tun hat. Eine Zeitung lebt auch von der Vielfalt und Unterschiedlichkeit des Schreibstiles. Sie selbst nutzen doch auch gerne überspitzte Formulierungen. Das entnehme auch ich Ihrer Mail.
Mit freundlichen Grüßen
Volker Fuchs |
Date: 2011/03/05 14:21:22
From: Elmar Peiffer <e.peiffer(a)gmx.net>
Hallo, was mich wundert ist, dass sich darüber noch Jemand wundert. Diese Sprache ist doch mittlerweile Standard bei dieser einen der zahlreichen saarländischen Tageszeitungen. Alleh Hopp & Gruß Elmar Peiffer ============================================================== -------- Original-Nachricht -------- > Datum: Sat, 5 Mar 2011 03:14:37 EST > Von: Rolgeiger(a)aol.com > An: regionalforum-saar(a)genealogy.net > Betreff: [Regionalforum-Saar] Stilfragen > > Stilfragen > Ein Artikel in der SZ am Donnerstag: > Völlig besoffen: Autofahrer kann weder stehen noch reden > Selten hat die Polizei in St. Wendel Autofahrer aus dem Verkehr gezogen, > die dermaßen blau waren. Das bestätigt ein Beamter auf Nachfrage. Denn > zwei > Männer schienen nicht mehr Herr ihrer Sinne. > St. Wendel. Gleich zwei Mal an einem Tag hat die St. Wendeler Polizei > Autofahrer erwischt, die völlig besoffen unterwegs waren. Die beiden > Männer > hatten dermaßen viel in sich hineingeschüttet, dass sie nicht einmal > mehr in > der Lage waren, für den Alkoholtest ins Röhrchen zu pusten. Folgende > Fälle > vom Montag schildert ein Beamter: > Gegen 14 Uhr traut eine Fahrerin (31) ihren Augen nicht, als sie auf der > L > 134 von Bliesen nach St. Wendel unterwegs ist: Am Walesweiler Hof nimmt > ihr der Fahrer eines gelben Renault-Mégane die Vorfahrt. Die Frau tritt > aufs > Bremspedal und kann damit gerade noch so einen Unfall verhindern. > Sie fährt jetzt hinter dem Verkehrsrowdy hinterher, der in > Schlangenlinien > seine Bahnen zieht. Plötzlich kommt der Mégane vor ihr vom Weg ab und > nietet drei Leitpfosten um. Unbekümmert setzt der Fahrer jetzt auf der B > 41 > seine Fahrt fort, weiterhin in Slalomstil. Unberührt lässt den Fahrer > zudem > die Tatsache, dass mittlerweile ein Reifen seines Wagens platt ist, er > nur > noch auf der Felge rollt. > Nahe dem Wertstoffhof endet die Fahrt. Die Polizei findet den Mann, der > regungslos vorm Pkw liegt. Der 34-jährige St. Wendeler ist so betrunken, > dass > er weder stehen noch reden kann. > Um 17.40 Uhr dann der nächste Zwischenfall. Dieses Mal fällt einem > Beamten > ein 59 Jahre alter St. Wendeler auf, der ebenfalls viel zu tief ins Glas > geschaut hat. Am Mc-Donald's-Kreisel in Richtung Stadtmitte fährt der > Polizist mit seinem Privatauto hinter dem VW-Golf her, der höchstens > Tempo 20 > drauf hat. Polizisten eines alarmierten Streifenwagens stoppen den > Schleicher > wenig später. Zwischen den Sitzen finden die Ermittler eine halb leere > Schnapspulle. Auch in diesem Fall hat es keinen Zweck, den Mann zum > Alkoholtest vor Ort zu bewegen. Wie beim Vorgänger muss eine Blutprobe > her, dessen > Ergebnis der Polizei nicht bekannt ist. > Beide Verkehrssünder sind ihren Führerschein los. hgn > -------------------- > Thema: Völlig besoffen? Eher völlig daneben. > Datum: 04.03.2011 08:14:37 Westeuropäische Normalzeit > Von: Rolgeiger(a)aol.com > An: redwnd(a)sz-sb.de > Völlig besoffen? Eher völlig daneben. > Völlig daneben war m.E. ein Artikel, der gestern im St. Wendeler Teil > der > SZ erschien, gleich vorn auf der ersten Seite ganz links. Da ging es um > betrunkene Autofahrer, die von der Polizei angehalten wurden. Der Artikel > an > sich war schon okay, eher noch ein bißchen zu harmlos. Aber der > Sprachstil, > in der er verfaßt wurde, war eine einzige Katastrophe. Nicht erst in der > Überschrift: „besoffen“, das ist Gossensprache, das bessere Wort ist > „ > betrunken“, Leitpfosten werden nicht „umgenietet“, sondern > „umgefahren“, auch > die „Schnapspulle“ ist grenzwertig. Der letzte Satz bestätigt nur > den > gesamten Stil: Die Verkehrssünder (eher ein Euphemismus, irgendetwas mit > „ > verantwortungslos“ hätte hier besser gezogen) sind ihren Führerschein > nicht „los“ > , sondern er wurde ihnen entzogen, wobei ein Hinweis auf die vermutliche > Strafe, nämlich langfristiger Entzug, Geldbuße und Punkte mehr gezogen > hätte > als dieses Dummdeutsch, das der Verfasser hier an den Tag legte. Nichts > gegen künstlerische Freiheit, ich schreibe bisweilen auch gern so, aber > dann > in Essays, nicht in einem Verkehrsdeliktsbericht. Sonst paßt die > Überschrift über dem Artikel schnell zum Verfasser dieser Zeilen: > „Völlig daneben. > Verfasser kann weder verstehen noch schreiben.“ > Das war übrigens auch nicht das erste Mal, daß ein Artikel so verfaßt > wurde. In der Rubrik „Schnelle SZ“ finden sich öfters solche > verbalen > Entgleisungen. > Mit freundlichen Grüßen > Roland Geiger, St. Wendel > ---------------- > Thema: AW: Völlig besoffen? Eher völlig daneben. > Datum: 04.03.2011 10:00:45 Westeuropäische Normalzeit > Von: V.Fuchs(a)sz-sb.de > An: Rolgeiger(a)aol.com > Sehr geehrter Herr Geiger, > vielen Dank für Ihren Meinungsbeitrag. Über den richtigen Sprachstil > und > die beste Wortwahl kann man sicher unterschiedlicher Auffassung sein. Und > das sind wir in diesem Fall. Was Sie als "völlig daneben" bezeichnen > oder > "verbale Entgleisung" sehe ich nicht so. Es handelt sich dabei um einen > lockereren Sprachstil, der meines Erachtens auch in eine Zeitung gehört > und > nichts mit "Dummdeutsch" zu tun hat. Eine Zeitung lebt auch von der > Vielfalt und > Unterschiedlichkeit des Schreibstiles. Sie selbst nutzen doch auch gerne > überspitzte Formulierungen. Das entnehme auch ich Ihrer Mail. > Mit freundlichen Grüßen > Volker Fuchs > -- NEU: FreePhone - kostenlos mobil telefonieren und surfen! Jetzt informieren: http://www.gmx.net/de/go/freephone
Date: 2011/03/05 15:06:35
From: Dr. M. Franz <DrMFranz(a)t-online.de>
So geht's mir auch! Mich würde eher der grammatische Fehler im vorletzten Satz stören (... eine Blutprobe , dessen (!!!) Ergebnis usw.) Aber "bin ja nur ein Cowboy" und alleh hopp Michael Franz -----Ursprüngliche Nachricht----- Von: regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net [mailto:regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net] Im Auftrag von Elmar Peiffer Gesendet: Samstag, 5. März 2011 14:21 An: regionalforum-saar(a)genealogy.net Betreff: Re: [Regionalforum-Saar] Stilfragen Hallo, was mich wundert ist, dass sich darüber noch Jemand wundert. Diese Sprache ist doch mittlerweile Standard bei dieser einen der zahlreichen saarländischen Tageszeitungen. Alleh Hopp & Gruß Elmar Peiffer ============================================================== -------- Original-Nachricht -------- > Datum: Sat, 5 Mar 2011 03:14:37 EST > Von: Rolgeiger(a)aol.com > An: regionalforum-saar(a)genealogy.net > Betreff: [Regionalforum-Saar] Stilfragen > > Stilfragen > Ein Artikel in der SZ am Donnerstag: > Völlig besoffen: Autofahrer kann weder stehen noch reden > Selten hat die Polizei in St. Wendel Autofahrer aus dem Verkehr gezogen, > die dermaßen blau waren. Das bestätigt ein Beamter auf Nachfrage. Denn > zwei > Männer schienen nicht mehr Herr ihrer Sinne. > St. Wendel. Gleich zwei Mal an einem Tag hat die St. Wendeler Polizei > Autofahrer erwischt, die völlig besoffen unterwegs waren. Die beiden > Männer > hatten dermaßen viel in sich hineingeschüttet, dass sie nicht einmal > mehr in > der Lage waren, für den Alkoholtest ins Röhrchen zu pusten. Folgende > Fälle > vom Montag schildert ein Beamter: > Gegen 14 Uhr traut eine Fahrerin (31) ihren Augen nicht, als sie auf der > L > 134 von Bliesen nach St. Wendel unterwegs ist: Am Walesweiler Hof nimmt > ihr der Fahrer eines gelben Renault-Mégane die Vorfahrt. Die Frau tritt > aufs > Bremspedal und kann damit gerade noch so einen Unfall verhindern. > Sie fährt jetzt hinter dem Verkehrsrowdy hinterher, der in > Schlangenlinien > seine Bahnen zieht. Plötzlich kommt der Mégane vor ihr vom Weg ab und > nietet drei Leitpfosten um. Unbekümmert setzt der Fahrer jetzt auf der B > 41 > seine Fahrt fort, weiterhin in Slalomstil. Unberührt lässt den Fahrer > zudem > die Tatsache, dass mittlerweile ein Reifen seines Wagens platt ist, er > nur > noch auf der Felge rollt. > Nahe dem Wertstoffhof endet die Fahrt. Die Polizei findet den Mann, der > regungslos vorm Pkw liegt. Der 34-jährige St. Wendeler ist so betrunken, > dass > er weder stehen noch reden kann. > Um 17.40 Uhr dann der nächste Zwischenfall. Dieses Mal fällt einem > Beamten > ein 59 Jahre alter St. Wendeler auf, der ebenfalls viel zu tief ins Glas > geschaut hat. Am Mc-Donald's-Kreisel in Richtung Stadtmitte fährt der > Polizist mit seinem Privatauto hinter dem VW-Golf her, der höchstens > Tempo 20 > drauf hat. Polizisten eines alarmierten Streifenwagens stoppen den > Schleicher > wenig später. Zwischen den Sitzen finden die Ermittler eine halb leere > Schnapspulle. Auch in diesem Fall hat es keinen Zweck, den Mann zum > Alkoholtest vor Ort zu bewegen. Wie beim Vorgänger muss eine Blutprobe > her, dessen > Ergebnis der Polizei nicht bekannt ist. > Beide Verkehrssünder sind ihren Führerschein los. hgn > -------------------- > Thema: Völlig besoffen? Eher völlig daneben. > Datum: 04.03.2011 08:14:37 Westeuropäische Normalzeit > Von: Rolgeiger(a)aol.com > An: redwnd(a)sz-sb.de > Völlig besoffen? Eher völlig daneben. > Völlig daneben war m.E. ein Artikel, der gestern im St. Wendeler Teil > der > SZ erschien, gleich vorn auf der ersten Seite ganz links. Da ging es um > betrunkene Autofahrer, die von der Polizei angehalten wurden. Der Artikel > an > sich war schon okay, eher noch ein bißchen zu harmlos. Aber der > Sprachstil, > in der er verfaßt wurde, war eine einzige Katastrophe. Nicht erst in der > Überschrift: „besoffen“, das ist Gossensprache, das bessere Wort ist > „ > betrunken“, Leitpfosten werden nicht „umgenietet“, sondern > „umgefahren“, auch > die „Schnapspulle“ ist grenzwertig. Der letzte Satz bestätigt nur > den > gesamten Stil: Die Verkehrssünder (eher ein Euphemismus, irgendetwas mit > „ > verantwortungslos“ hätte hier besser gezogen) sind ihren Führerschein > nicht „los“ > , sondern er wurde ihnen entzogen, wobei ein Hinweis auf die vermutliche > Strafe, nämlich langfristiger Entzug, Geldbuße und Punkte mehr gezogen > hätte > als dieses Dummdeutsch, das der Verfasser hier an den Tag legte. Nichts > gegen künstlerische Freiheit, ich schreibe bisweilen auch gern so, aber > dann > in Essays, nicht in einem Verkehrsdeliktsbericht. Sonst paßt die > Überschrift über dem Artikel schnell zum Verfasser dieser Zeilen: > „Völlig daneben. > Verfasser kann weder verstehen noch schreiben.“ > Das war übrigens auch nicht das erste Mal, daß ein Artikel so verfaßt > wurde. In der Rubrik „Schnelle SZ“ finden sich öfters solche > verbalen > Entgleisungen. > Mit freundlichen Grüßen > Roland Geiger, St. Wendel > ---------------- > Thema: AW: Völlig besoffen? Eher völlig daneben. > Datum: 04.03.2011 10:00:45 Westeuropäische Normalzeit > Von: V.Fuchs(a)sz-sb.de > An: Rolgeiger(a)aol.com > Sehr geehrter Herr Geiger, > vielen Dank für Ihren Meinungsbeitrag. Über den richtigen Sprachstil > und > die beste Wortwahl kann man sicher unterschiedlicher Auffassung sein. Und > das sind wir in diesem Fall. Was Sie als "völlig daneben" bezeichnen > oder > "verbale Entgleisung" sehe ich nicht so. Es handelt sich dabei um einen > lockereren Sprachstil, der meines Erachtens auch in eine Zeitung gehört > und > nichts mit "Dummdeutsch" zu tun hat. Eine Zeitung lebt auch von der > Vielfalt und > Unterschiedlichkeit des Schreibstiles. Sie selbst nutzen doch auch gerne > überspitzte Formulierungen. Das entnehme auch ich Ihrer Mail. > Mit freundlichen Grüßen > Volker Fuchs > -- NEU: FreePhone - kostenlos mobil telefonieren und surfen! Jetzt informieren: http://www.gmx.net/de/go/freephone _______________________________________________ Regionalforum-Saar mailing list Regionalforum-Saar(a)genealogy.net http://list.genealogy.net/mm/listinfo/regionalforum-saar
Date: 2011/03/07 23:24:12
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Interessengemeinschaft
Ortsgeschichte Neipel Autorenlesung: Historischer
Roman aus der Mittel des 4. Jh. n.Chr. Zeitreise in die Spätantike unserer Heimat. Am Sonntag dem 13.03.2011 findet im Heimatmuseum Neipel ein Thementag zur Vor- und Frühgeschichte von 15-18 Uhr statt. An diesem Tag wird ab 16.00 Uhr der Autor Michael Kuhn M.A., aus Aachen, einige Ausschnitte aus seinem historischen Roman „Marcus“ vorlesen. Der neu erschienene letzte Teil der Marcus-Trilogie führt den Romanhelden durch unsere Heimat im 4. Jh.n.Chr. Neben der großen Geschichte wurden vom Historiker und Autor neueste Forschungsergebnisse, aber auch zahlreiche saarländische Fundorte, wie die Villa Borg, das Kastell Pachten oder der Vicus Wareswald in die Erzählung eingewoben. Natürlich spielt auch ein spannendes Kapitel auf der Höhenbefestigung Birg bei Schmelz-Limbach. Der Autor liest in Begleitung und historischer Gewandung. Den passenden Rahmen für diese Veranstaltung bietet die archäologische Sonderausstellung über die Höhenbefestigung „Birg“ bei Schmelz-Limbach, die aktuell im Heimatmuseum Neipel gezeigt wird. Zahlreiche Fundstücke der Ausstellung aus der Spätantike geben dem Besucher Einblick in das Spannungsfeld zwischen Römern/Gallo-Römern, Franken und Alamannen. Die Funde erwachen im Romangeschehen zwischen Helden, Liebe und Leidenschaft wieder zu neuem Leben. Eine Veranstaltung der
Interessengemeinschaft Ortsgeschichte Neipel in Kooperation mit dem
ArchaeologieServiceSaar.de |
Date: 2011/03/08 00:24:45
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Salü,
Ian Hook, ein Engländer, den ich vergangene Woche in London traf, befaßt
sich mit der Volksabstimmung von 1935 bzw. mit dem 1st Essex Regiment, das die
englischen Soldaten stellte, die die Abstimmung überwachten.
Er hat mir folgenden Tip gegeben. Eine britische Filmgesellschaft namens
British Pathe hat alte Aufnahmen, u.a. von Truppen, die zur Abstimmung unterwegs
waren, aber auch Aufnahmen aus der Zeit im Saargebiet selber, ins Netz gestellt,
die man sich dort kostenfrei anschauen an.
Gehen Sie auf diese Website http://www.britishpathe.com/
und geben Sie in der oberen Bildmitte in das weiße Feld vor "search"
einfach das Wort "Saar" an. Sie sehen Filme über die Abstimmung, aber auch z.B.
einen Film von einem Bergwerksunglück in unserer Region aus dem Jahre
1962.
Die Filme erscheinen in Kleinformat, können aber - teilweise zu Lasten der
Qualität - mit dem Feld rechts der Prozentanzeige auf Bildschirmgröße vergrößert
werden. Manche Filme sind mit Originalton (Englisch), manche ohne.
Herunterladen kann man die Filme nicht, aber von der Gesellschaft kaufen.
FS
Roland Geiger
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Date: 2011/03/08 13:51:23
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Am 12. April 1861 fielen die ersten Schüsse im Bürgerkrieg der USA,
als Truppen der Südstaaten Bundestruppen auf Fort Sumter vor den Toren der Stadt Charleston angriffen. Aus diesem Anlass laden wir Sie zu einem Seminar ein, bei dem wir uns mit den Ursachen, dem Verlauf und den Folgen dieses Krieges beschäftigen wollen. Seminar: Der Bürgerkrieg in den USA Termin: Donnerstag, 7. bis Freitag, 8. April 2011 Ort: PfalzAkademie Lambrecht, Franz-Hartmann-Straße 9 67466 Lambrecht (Pfalz) Ein detailliertes Programm und mit Anmeldeformular finden Sie hier: http://www.atlantische-akademie.de/buergerkrieg Das Seminar wendet sich an Lehrkräfte aus Rheinland-Pfalz und anderen Bundesländern, aber auch andere Interessierte wie Studierende der Amerikanistik sind willkommen. Diskutieren Sie mit uns darüber, wie dieser Krieg aus heutiger Sicht interpretiert und erinnert wird. Welche Rechte den Einzelstaaten zukommen, war strittig seit der Gründung der Vereinigten Staaten. Das gilt interessanterweise auch für die Außenpolitik. Im Zeitalter der Globalisierung sind die internationalen Beziehungen nicht mehr ausschließlich Sache der Bundesregierung, weder in den USA noch in Deutschland. Mit dieser Frage wollen wir uns bei einer Fachtagung beschäftigen. Fachtagung: Die Rolle der deutschen Länder und amerikanischen States in den internationalen Beziehungen: Das Beispiel Standortpolitik Termin: Donnerstag, 14. April 2011, 10.00 - 17.00 Uhr Ort: Vertretung des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund und der Europäischen Union, In den Ministergärten 6, 10117 Berlin Ein detailliertes Programm und mit Anmeldeformular finden Sie hier: http://www.atlantische-akademie.de/seminar-laender-states Wir würden uns freuen, wenn unsere Seminarangebote Ihr Interesse fänden. Falls Sie selbst nicht teilnehmen können, wären wir Ihnen dankbar, wenn Sie im Kollegen- und Freundeskreis auf unsere Veranstaltung hinweisen könnten. Mit freundlichen Grüßen Wolfgang Tönnesmann Direktor Dr. David Sirakov Studienleiter |
Date: 2011/03/12 09:17:11
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
heute in der SZ:
Bücherei sucht alte PoesiealbenSt. Wendel. Die Katholische Öffentliche Bücherei der Pfarrei St. Wendelin sucht alte Poesiealben. Sie sollen während der Oster- und Kommunionbuchausstellung Anfang April im Cusanushaus gezeigt werden. Wer eins für die Ausstellung ausleihen möchte, kann es im Pfarramt am Fruchtmarkt abgeben. gtr
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Date: 2011/03/14 08:42:13
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
heute in der SZ:
Ein Denkmal für Lenchen DemuthSt. Wendel. Wer ist Lenchen Demuth? Diese Frage will der Katholische Deutsche Frauenbund am 17. März, 15 Uhr, im Cafe Lerner in St. Wendel beantworten. Im Herbst, wohl im September, wird die Stadtverwaltung Helene Demuth, die am 31. Dezember 1820 in St. Wendel geboren wurde, ein Denkmal setzen. Lenchen Demuth führte Jahrzehnte in Paris und London den Haushalt der Familie von Karl Marx. Dass sie mehr war als nur Dienstmädchen, das wird in der Veranstaltung aufgezeigt. Zudem wird ein fiktives Zwiegespräch zwischen Lenchen Demuth und Jenny Marx geboten. Die beiden Darstellerinnen sind nach der Mode des 19. Jahrhunderts gekleidet. red |
Date: 2011/03/14 08:45:18
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heute in der SZ, Regionalteil:
Wenn Schule zum Lachen istMuseum zeigt Karikaturen, in denen das Schulwesen aufs Korn genommen wirdLustige Anekdoten über die Schulzeit kann fast jeder erzählen. Es wundert daher kaum, dass die Schule seit jeher auch dem Spott der Karikaturisten ausgesetzt war. Das Schulmuseum in Ottweiler zeigt jetzt ausgewählte Arbeiten aus fünf Jahrhunderten.Von SZ-Redakteur Johannes KlothOttweiler. Ein erhöhtes Pult, dahinter thront der Magister, wie man in früheren Jahrhunderten den Lehrer nannte. Vor ihm haben sich auf dem Boden sitzend die Schüler versammelt. Sie zeigen mit den Fingern auf ihren Lehrmeister, spöttisch, scheint dieser doch nicht zu merken, dass seine Magisterhaube mit Eselsohren und Schellen versehen ist. Die Szene, dargestellt auf einem Holzschnitt des Petrarcameisters von 1532, ist eine der ältesten karikaturistischen Darstellungen der aktuellen Sonderschau im Ottweiler Schulmuseum. Sie atmet bereits den Geist der Renaissance-Zeit, als die künstlerische Gesellschaftskritik nach dem von religiöser Restriktion geprägten Mittelalter endlich wieder zu leben beginnt. Der Esel als traditionelles Symbol der Dummheit begegnet Besuchern der Sonderausstellung „Die Schule in der Karikatur“, die von Morgen an bis in den Oktober im Schulmuseum zu sehen ist, immer wieder. Geradezu ideal scheint die Eselsmetapher, um den Lehrer als Autoritätsperson mit Hilfe von ein paar Federstrichen in einen bornierten Standesvertreter zu verwandeln. Etwa 70 Karikaturen – von Holzschnitt-Reproduktionen des 16. Jahunderts bis hin zu Zeichnungen aus den 1980er-Jahren – hat Museumsleiter und Ausstellungs-Kurator Horst Schiffler für diese kleine, aber feine Schau zusammengestellt. Sie machen deutlich, wie sehr die Einrichtung Schule über Jahrhunderte hinweg als Gegenstand von Spott und Ironie herhalten muss. Freilich mit stetig wechselndem Fokus. Wird in Darstellungen des 19. Jahrhunderts, das durch die Expansion des Pressewesens zu einer karikaturistischen Blütezeit wurde, häufig die Rückständigkeit des dörflichen Schulwesens aufs Korn genommen, so spiegeln sich in den Karikaturen des späten 20. Jahrhunderts nicht selten schulpolitische Themen wider. Eine Radierung von Johann Nussbiegel aus dem Jahr 1825 mit dem Titel „Antikes Schulwesen“ etwa ironisiert die zum Teil chaotischen Lehrbedingungen in den Volksschulen der deutschen Kleinstaaten vor Einführung der allgemeinen Schulplicht. Das Bild zeigt eine Unterrichtssituation, in der der Lehrer nebenbei das Schusterhandwerk ausübt, weil das Einkommen nicht ausreicht. Die Familie ist im Unterricht anwesend, die Lehrerwohnung dient auch als Schulstube. Hühner laufen umher, weil der Lehrer nebenbei auch noch Landwirtschaft betreibt – oft die bittere Realität für die Lehrer in dieser Zeit. Die Karikaturen der 1960er bis 1980er-Jahre, die einen zweiten großen Schwerpunkt der Schau bilden, sind systematisch zusammengestellt. Viele von ihnen stammen aus Zeitschriften der Lehrergewerkschaft oder des Philologenverbandes. Es ist erstaunlich wie aktuell so manch' ein Thema aus heutiger Sicht daher kommt. In der Rubrik „Dauerbrenner Gemeinschaftsschule“ etwa posiert auf einem Bild der als Wachmann bekleidete Franz-Josef Strauß als Gralshüter vor den Toren des traditionellen Schulsystems. Eine Zeichnung von 1980 – doch noch heute ist die Skepsis vieler Konservativer gegenüber dem längeren gemeinsamen Lernen Realität. Einen dritten Schwerpunkt legt die Schau schließlich auf Karikaturen, die Schüler einer Kunstklasse des Rothenbühl Gymnasiums in Saarbrücken angefertigt haben. Die Neunklässler nahmen ihre Lehrer unter genau die Lupe und zeigen sie – mal humorig, mal etwas bissiger – als skurrile Figuren in zum Teil äußerst bizarren Posen.
Auf einen BlickDie Ausstellung läuft vom 15. März bis zum Oktober. Die Öffnungszeiten sind dienstags und donnerstags 10-17 Uhr und sonntags 11-17 Uhr. Weitere Termine können für Gruppen unter Tel. (0 68 24) 46 49 individuell vereinbart werden. jkl |
Date: 2011/03/14 08:46:27
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
heute in SZ:
Teil der St. Ingberter Bier-GeschichteDie Brauerei Munzinger lagerte und kühlte unter der JosefskircheFür den St. Ingberter Alt-Ortsvorsteher Rainer Henrich steht nach dem Studium einschlägiger Quellen fest: Der wiederentdeckte „Eiskeller“ unter der Josefskirche war der „Kühlschrank“ einer Brauerei.St. Ingbert. Rainer Henrich kann das vermeintliche Geheimnis um den Eiskeller lüften, der derzeit unter der St. Ingberter Josefskirche freigelegt wird (wir berichteten). Der Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereins hat, von mehreren St. Ingbertern auf den Keller angesprochen, einschlägige Quellen studiert und kommt zu einen eindeutigen Ergebnis: „Bei dem Gewölbe unter St. Josef handelt es sich um den Felsenkeller der ehemaligen Brauerei Munzinger.“ Dass die Brauerei in der Kaiserstraße bis zu ihrem Abbruch in dem Keller „jahrzehntelang ihre Bierbottiche zur Eiskühlung lagerte“, habe schon Heimatdichter Karl Uhl in seinem Buch „Spaziergang durch das alte St. Ingbert“ beschrieben. Auch die Festschrift zur Konsekration von St. Josef aus dem Jahr 1893 verweise auf diese Historie. Demnach zählte zu den fünf Grundstücken in der Kaiserstraße, die 1889 als Bauplatz für die Josefskirche angekauft wurden, auch das „Rudolf Munziger'sche Brauereianwesen mit Garten“, das die Pfarrei für 5000 Mark erstand. Den immer wieder zitierten Zusammenhang mit einer Burg der Junker von St. Ingbert auf dem Hobels hat laut Henrich der Stadtgeschichtler Wolfgang Krämer hergestellt. In der Erstauflage seiner „Geschichte der Stadt St. Ingbert“ wird von „ausgedehnten Felsenkellern im Hobels“ berichtet, die spätmittelalterlichen Ursprungs seien. Aber auch Krämer wusste, „dass diese später als Bier- und Weinkeller genutzt wurden“, so Henrich. schet |
Date: 2011/03/14 08:48:08
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
letzten Freitag in der SZ:
Gewölbe wahrt noch sein GeheimnisMühsam legen Arbeiter einen alten Eiskeller unter der St. Ingberter Josefskirche freiUm den Feuchtigkeitsproblemen abzuhelfen, die die St. Ingberter Josefskirche seit ihrem Bau begleiten, wird momentan ein Eiskeller unter dem Gebäude ausgeschachtet. Seit wann es den Keller gibt und wer ihn einst nutzte, müssen Historiker derweil noch klären.Von SZ-Redakteur Michael BeerSt. Ingbert. Ein Job für harte Männer: Schubkarre für Schubkarre schieben die Arbeiter der Blieskasteler Firma Krill Sand aus dem Kellergewölbe am Fuß der St. Ingberter Josefskirche. Über eine provisorische Bretterrampe führt der Weg in einen flachen Container. Im Gewölbe sorgt eine Lichterkette für schummrige Beleuchtung. Mit eingezogenem Kopf müssen die Männer ihre Fracht nach draußen transportieren wegen der niedrigen Decke. Immerhin, mit jeder Ladung gewinnt der Raum im vorderen Teil mehr Höhe. Meißelspuren an Decke und Wänden zeigen, wie mühevoll hier einst ein Tunnel in den Sandstein getrieben worden ist. Von einem Eiskeller (in früheren Jahrhunderten wurde in solch kühlen Räumen Eis gelagert) unter der Kirche wussten Pfarrei-Mitglieder in der Vergangenheit Vages zu berichten. Jetzt ist er zur Kaiserstraße hin neben dem Treppenaufgang geöffnet: 45 Meter lang und fünf bis sechs Meter breit. Es ist ein Ort, über dessen Anfänge spekuliert wird. „Vielleicht war er Teil der alten Hobelsburg“, sagt Architekt Klaus Daub. Über diese Burg gibt es wenig konkrete Informationen. In Wolfgang Krämers „Geschichte der Stadt St. Ingbert“ steht zu lesen: „Alle Gründe sprechen dafür, dass die Burg der Junker von St. Ingbert auf dem Hobels stand und die tiefen dort vorhandenen Felsenkeller irgendwie dazu gehörten.“ Aus alten Schriften geht nach seinen Forschungen lediglich hervor, dass die Burg bereits 1483 zerfallen war. Historisches Interesse steht bei den Arbeiten am Fuß der Josefskirche momentan aber nicht im Vordergrund. Beim Wiederaufbau des 2007 von einem Großfeuer massiv beschädigten Gotteshauses ist auch das Feuchtigkeitsproblem, das die fast 120 Jahre alte Kirche stets begleitet hat, in den Blickpunkt gerückt (die SZ berichtete). Dabei wurde schnell die Frage nach den Fundamenten des Gebäudes aufgeworfen. Architekt Daub: „Es war bekannt, dass es einen Eiskeller gegeben hat.“ Ein enger Schacht führte seitlich der Kirche in die Tiefe. Am Boden gab es nur wenig Bewegungsfreiheit. Alfred Krill, Chef der gleichnamigen Baufirma: „Ich bin mit der Lampe rein und habe an den Wänden die Meißelstriemen gesehen. Als ich wieder draußen war, habe ich gesagt, ich hab' euern Eiskeller.“ Seine Leute haben dann den Zugang freigelegt. Architekt Daub: „Offensichtlich handelt es sich um eine zweigeschossige Konstruktion.“ Vor dem Eingang führt eine rundgelaufene Treppe abwärts. Ein neun Meter tiefer Brunnenschacht ist ebenfalls Relikt längst vergangener Tage. Im Tunnel sind gemauerte Fundamente der östlichen Kirchenseite zu sehen. „Niederwürzbacher Ziegelstein“, sagt Daub. Die Kirche, erläutert er weiter, sei so platziert, dass ihr Hauptschiff nicht über der Höhle steht. Damit habe man Spannungen auf dem Fels vermeiden wollen. Deshalb sei der Chorraum des Gotteshauses südlich ausgerichtet und nicht östlich, wie das eigentlich üblich ist. Der Eiskeller wurde in späteren Jahren zugeschüttet. Keine gute Idee, da der Sand Quellwasser vom Hobels wie ein Schwamm halte, erläutert Daub. Die Männer der Firma Krill schaffen ihn jetzt wieder raus und sorgen so dafür, dass Wasser ablaufen kann. Ein harter Job, um die Kirche trocken zu bekommen. Aber ein lohnender. Der Eiskeller soll später für Interessierte offen bleiben. „Vielleicht war der Eiskeller Teil der alten Hobelsburg.“ Klaus Daub, Architekt
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Date: 2011/03/14 23:14:54
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
73. Fachtagung
rheinland-pfälzischer und saarländischer Archivarinnen und Archivare
am 9. Mai 2011 in
Wittlich (an der auch andere
Personen teilnehmen können, die nicht Archivare sind, ich
z.B.) Inhalt: Archive und Zeitgeschichte 10.00 Eröffnung Grußworte Vertreter/in der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich Dr. Elsbeth Andre, LandesarchiWerwaltung Rheinland-Pfalz 10.15 „Als ob alles so klar und eindeutig gewesen wäre ..." — Die Affäre Scherl Claudia Schmitt, Kreisarchiv Bernkastel-Wittlich 10.45 Lokale Zeitgeschichte im Spiegel von Wiedergutmachungsakten — das Beispiel Wittlich Dr. Walter Rummel, Landesarchiv Speyer 11.15 Pause 11.30 Zur Aktenüberlieferung eines Ausgleichsamts und seiner Nutzbarmachung — das Beispiel Worms Dr. Gerold Bönnen, Stadtarchiv Worms 12.00 Aktuelle Stunde u.a. Das rheinland-pfälzische Personenstandsarchiv - Sachstandsbericht Dr. Martina Knichel, Landeshauptarchiv Koblenz Die neue Landesarchiv-Gebührenverordnung Dr. Jost Hausmann, Landeshauptarchiv Koblenz 12.30 Das Emil-Frank-Institut und die dokumentarische Überlieferung der ehemaligen jüdischen Gemeinde Wittlich René Richtscheid, Emil-Frank-Institut 13.00 Mittagspause Gelegenheit zum gemeinsamen Mittagessen im Wintergarten des Restaurants Daus mit Buffet zum Preis von 12,00 EUR pro Person 14.30 Stadtführung „Auf jüdischen Spuren durch Wittlich" René Richtscheid, Emil-Frank-Institut Die Tagung findet in der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, Kurfürstenstraße 16, 54516 Wittlich, statt. Anmeldung an das Landeshauptarchiv Koblenz, darin bitte auch anzugeben, ob Sie am Mittagessen (kalt/warmes Büffet, auch vegetarische Speisen) im historischen Restaurant Daus, erbaut ca. Mitte 17. Jahrhundert, und dem Nachmittagsprogramm teilnehmen möchten. Anmeldung mit Az.: 84 21-73 bis zum 29.04.2011 an: Landeshauptarchiv Koblenz - Landesarchivverwaltung — Frau Grosche-Bulla Postfach 20 10 47 56010 Koblenz |
Date: 2011/03/18 08:57:05
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
heute in der SZ, allgemeiner Teil:
Gericht: „Stolpersteine“ sind kein MakelStuttgart. Die in Gehwege eingelassenen „Stolpersteine“ zur Erinnerung an jüdische Opfer der Nazis sind kein Makel für die jeweiligen Grundstücke. Das Amtsgericht Stuttgart wies gestern die Klage eines Hausbesitzers ab, der die Beseitigung der Mahnmale des Kölner Künstlers Günter Demnig forderte, weil er sein Haus und Grundstück im Wert gemindert sieht.dpa |
Date: 2011/03/21 08:33:50
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Forschungsstelle für Personalschriften
an der Philipps-Universität Marburg; Arbeitsstelle der Akademie der
Wissenschaften und der Literatur, Mainz; Historische Bibliothek der Stadt
Rudolstadt, Rudolstadt 15.04.2011, Altes Rathaus Rudolstadt,
Stiftsgasse 2, 07407 Rudolstadt Deadline:
05.04.2011 Die Forschungsstelle für
Personalschriften an der Philipps-Universität Marburg hat vor kurzem einen
vierbändigen Katalog der Leichenpredigten und sonstiger Trauerschriften in der
Historischen Bibliothek der Stadt Rudolstadt veröffentlicht (Marburger
Personalschriften Forschungen, Band 51). Anlässlich dieser Publikation
veranstalten beide Institutionen unter dem Titel "Wohlgelebt! Wohlgestorben? -
Leichenpredigten in der Historischen Bibliothek der Stadt Rudolstadt" am 15.
April 2011 im Alten Rathaus Rudolstadt ein wissenschaftliches
Kolloquium. Im Rahmen dieser Tagung findet auch die
Eröffnung einer gleichnamigen Ausstellung statt, in der neben besonders
wertvollen auch außergewöhnliche Trauerschriften aus dem reichhaltigen Bestand
der Historischen Bibliothek der Öffentlichkeit präsentiert
werden. Im Kolloquium werden die Mitarbeiter
der Forschungsstelle für Personalschriften ihre Arbeit am Bestand der Bibliothek
vorstellen und erste Forschungsergebnisse präsentieren. In zwei weiteren
Vorträgen werden offene Fragen zur Selbstdarstellung an den Fürstenhöfen in
Rudolstadt bzw. im mitteldeutschen Raum thematisiert. Das Wissensportal zur
Personalschriften-Gattung Leichenpredigt, die Website der Forschungsstelle für
Personalschriften, informiert unter der Adresse http://www.personalschriften.de
umfassend über Aufbau, Geschichte und Quellenwert dieser Personalschriften. An
vier multimedial aufbereiteten Leichenpredigten wird ihre hohe
Informationsdichte als Quelle historischer Forschung exemplarisch aufgezeigt. In
der Artikelserie "Leben in Leichenpredigten" wird jeden Monat eine besonders
anschauliche und wissenschaftlich interessante Leichenpredigt vorgestellt. Das
seit Jahren am meisten in Anspruch genommene Serviceangebot des Wissensportals
Leichenpredigten sind die derzeit sechs, fortlaufend aktualisierten Datenbanken.
An erster Stelle steht der Gesamtkatalog deutschsprachiger Leichenpredigten
(GESA). Er enthält mittlerweile Informationen über mehr als 200.000
Leichenpredigten, die sich in Bibliotheken und Archiven des gesamten
historischen deutschen Sprachraumes befinden. Diese Datenbank ist in ein
Recherchenetz mehrerer biographischer Datenbanken und Portale, zu dem
beispielsweise die Deutsche Biographie gehört, eingebunden. Im Thesaurus Locorum
(THELO) kann nach historischen Ortsnamen, im Thesaurus Professionum (THEPRO)
nach Berufsbezeichnungen der Frühen Neuzeit recherchiert werden. Eine
umfangreiche Bibliographie sowie Datenbanken zu den Beständen der
Leichenpredigten und sonstiger Trauerschriften in der Universitätsbibliothek
Wroclaw/Breslau (TBK, SIBRES) runden das äußerst vielfältige Informationsangebot
ab. ------------------------------------------------------------------------ 10:00 Uhr Michael Schütterle: Die
Historische Bibliothek der Stadt Rudolstadt und ihre
Funeralia-Sammlung 10:45 Uhr Dr. Eva-Maria Dickhaut: Die
Forschungsstelle für Personalschriften - Quellen, Aufgaben,
Projekte 11:30 Uhr Daniel Geißler M.A. / Birthe
zur Nieden M.A.: "Das Höchst-Schmertzliche und betrübte Rudolstadt" - Zur
Auswertung des Funeralschrifttums der Historischen Bibliothek der Stadt
Rudolstadt 12:15 - 13:30 Uhr
Mittagspause 13:30 Uhr Dr. Eva Bender: Die
Kavalierstour Ludwig Friedrichs I. von Schwarzburg-Rudolstadt im
Spannungsverhältnis der Standeserhöhung 14:15 Uhr Dr. Jörg Witzel:
Autobiographische Texte in Thüringer Leichenpredigten aus der Historischen
Bibliothek der Stadt Rudolstadt 15:00 Uhr Stefan Anders M.A.: Höfische
Kommunikation in Mitteldeutschland. Eine
Projektvorstellung 15:45 - 16:00 Uhr
Kaffeepause 16:00 - 16:30 Uhr
Abschlussdiskussion 18:00 Uhr Eröffnung der Ausstellung
"Wohlgelebt! Wohlgestorben? Leichenpredigten in der Historischen
Bibliothek der Stadt Rudolstadt" mit einer Einführung durch die
Mitarbeiter der Forschungsstelle für Personalschriften und der Präsentation des
Kataloges der Leichenpredigten in der Historischen Bibliothek der Stadt
Rudolstadt Die Ausstellung kann vom 18. April bis
einschließlich 15. Juli 2011 wochentags besichtigt werden, Sonderführungen sind
auf Anfrage möglich. ------------------------------------------------------------------------ Dr. Eva-Maria
Dickhaut Leiterin der Forschungsstelle für
Personalschriften Biegenstr. 36 35037 Marburg 06421 / 2 82 31
62 06421 / 2 82 45
01 dickhaut(a)staff.uni-marburg.de Homepage
<http://www.personalschriften.de> |
Date: 2011/03/21 08:36:55
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Die Kübelberger Gerberfamilie Zahm
Auswanderungsschicksale am Beispiel der Kübelberger Gerberfamilie Zahm. Im 19. Jahrhundert sind viele Mitglieder dieser Familie nach USA ausgewandert und haben sich in Ohio sowie später in Massachuttes und Florida niedergelassen. Neben den sechs spannenden Geschichten von sechs Familien wird die Herkunft der Familie Zahm beschrieben. Ursprünglich kam die Familie aus Reinheim an der saarländisch/lothringischen Grenze. Joseph Zahm heiratete 1772 nach St. Wendel, sein Sohn Johann Joseph siedelte nach Kübelberg... *** Subskription bis zu 31. März! *** Sichern Sie sich Ihr Exemplar und sparen Sie 20 % und die Versandkosten! ................................................ Im April 2011 wird das Hardcover-Buch "Die Kübelberger Gerberfamilie Zahm - Auswandererschicksale im 19. Jahrhundert" von Andreas Stephan erscheinen. Das Buch wird im Format DIN A 5 mit festem Einband erscheinen. Die etwa 130 Seiten sind mit über 60 Bildern illustriert. Der Preis wird zwischen 20 und 28 Euro liegen, abhängig von der Auflage. Diese wiederum ist abhängig von ihrer Bestellung. Nutzen Sie jetzt den Subskription mit einen Nachlass von 20 % auf den endgültigen Preis! Neben den sechs spannenden Geschichten von sechs Familien wird die Herkunft der Familie Zahm beschrieben. Ursprünglich kam die Familie aus Reinheim an der saarländisch/lothringischen Grenze. Joseph Zahm heiratete 1772 nach St. Wendel, sein Sohn Johann Joseph siedelte nach Kübelberg. Abgerundet wird das Buch durch die Entstehungsgeschichten der ersten katholischen Pfarreien von Ohio und die Beschreibung der Auswandererschiffe. Näheres siehe http://gendi.de/bestell_zahm.html Andreas Stephan |
Date: 2011/03/21 08:57:43
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Von Römern, Pfälzern und FranzosenPaul Burgard beschreibt facettenreich die „Kleine Geschichte des Saarlands“Der Historiker Paul Burgard legt eine Landesgeschichte vor, die nicht nur den großen Bogen spannt, sondern auch mit kleinen Episoden Geschichte lebendig werden lässt.Von SZ-Redakteur Bernard BernardingSaarbrücken. Bayern kokettieren gern mit ihrem krachledernen Selbstbewusstsein: Mir san mir. Ein kesser Spruch, der auch ein Stück Identität transportiert. Bei den Saarländern schien diese Eigenschaft eher kümmerlich ausgeprägt. Warum das so war, und wie sich aus keltischen Ursprüngen an Saar und Blies in 2000 Jahren ein außergewöhnliches Völkchen entwickelte, dessen Schicksal immer wieder von Großmächten bestimmt wurde, erzählt der Historiker Paul Burgard in seiner „Kleinen Geschichte des Saarlands“. Burgard, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Saarländischen Landesarchiv, hat den Weg des ehemaligen „Saargebiets“ von den römischen Anfängen bis zur bundesrepublikanischen Gegenwart akribisch nachgezeichnet. Bei der Lektüre des 286 Seiten starken Werks fällt auf, dass die wechselvolle Geschichte dieses zentraleuropäischen Fleckens Erde weitaus spannender ist, als dies der Geschichtsunterricht in der Schule vermuten ließe. Und das ist der Punkt: Die „Kleine Geschichte des Saarlands“ eignet sich in großartiger Weise dafür, Land und Leute besser verstehen zu können. Die Saarländer dürfen durchaus stolz darauf sein, von der römischen Zivilisation geprägt worden zu sein. Die damaligen Herren der Welt hatten das nahe Trier (neben Köln und Augsburg) zu ihrer Residenzstadt erkoren, die Saargegend gehörte praktisch zum „Speckgürtel“ der antiken Metropole. Das Ende der römischen Ära (um 470 n. Chr.) läutete eine Phase der Unruhe ein, die das Gebiet nachhaltig belasten sollte. Fehden, Eroberungen und Abspaltungen in Folge der Erbregelungen in den versippten Herrscherhäusern machten aus der Region einen Flickenteppich. Über Jahrhunderte hinweg wurde hier gebrandschatzt, unterdrückt und geplündert – keine guten Zeiten für wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung. Dennoch ging es aufwärts, Kaiser Karl V. (1500 – 1558) besuchte die damals noch bescheidene Residenzstadt Saarbrücken, und wie Burgard schreibt, wurde extra wegen ihm die Alte Brücke (beim heutigen Finanzministerium) gebaut. Es sind auch solche Details, die das Buch lesenswert machen. Oder wer weiß heute noch, dass die „Freundschaft“ zwischen Pfälzern und Saarländern schon 1460 ihren Anfang nahm? Dass bereits 1593 in Neunkirchen Eisen gegossen wurde? Wenig später kam der Kohleabbau hinzu, aber so richtig spannend wurde es erst in der Fürstenzeit (ab 1718). Leider ist von der barocken Pracht, die damals im Saarland entstand, nicht viel übrig geblieben: Nach der Französischen Revolution 1789, deren Folgewirkungen (Napoleon!) auch das Schicksal der Saar-Region maßgeblich beeinflussen sollten, wurden die Schlösser und Prunkbauten in Homburg, Neunkirchen oder Saarbrücken in Schutt und Asche gelegt. Dank der Recherchen des Autors wissen wir auch, dass das kleine Fürstentum an der Saar schon im 18. Jahrhundert an einer noch heute grassierenden Krankheit litt: Als Wilhelm Heinrich 1741 seine Regentschaft in Saarbrücken antrat, lasteten 185 000 Gulden Schulden auf dem Land. Als der Fürst 27 Jahre später starb, hatte sich die Summe verzehnfacht. Burgard beschreibt die Entwicklung der lange Zeit französisch dominierten Grenzregion zum deutsch tickenden Zankapfel der Mächte mit klarer, leicht verständlicher Sprache. In grau unterlegten Info-Kästen ergänzt er die erzählende Chronologie mit interessanten Episoden. Selbst wer die jüngere Geschichte des Saarlandes, dessen Nationalität in den turbulenten Jahren zwischen 1920 und 1960 gleich viermal wechselte, bereits zu kennen glaubt, findet in dieser kompakten Regionalgeschichte eine Fülle spannender Aspekte, die zum besseren Verständnis einer Gegend beitragen, die wir Heimat nennen. Paul Burgard: „Kleine Geschichte des Saarlands“, G.Braun Buchverlag Karlsruhe, 286 Seiten, 19,90 Euro. |
Date: 2011/03/21 08:58:58
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Ein Ehepaar als GuerillavereinigungHans Falladas Roman „Jeder stirbt für sich allein“ von 1947 ist erst jetzt in der Originalfassung erschienenAm kommenden Sonntag hat in Saarbrückens Alter Feuerwache eine Theaterfassung von Hans Falladas Roman „Kleiner Mann was nun?“ (1932) Premiere. 15 Jahre später schrieb Fallada, der eigentlich Rudolf Ditzen hieß, seinen vielleicht wichtigsten Roman „Jeder stirbt für sich allein“. Nun ist er erstmals in der Originalfassung erschienen – ein Ereignis.Von SZ-Mitarbeiter Roland MischkeSaarbrücken. Was für ein Leben. Als 18-Jähriger erschoss Hans Fallada einen anderen Schüler und wurde in psychiatrische Verwahrung gebracht. In seinen Dreißigern verbrachte er einige Zeit im Gefängnis, weil er seine ausufernde Morphiumsucht mit Unterschlagungen finanzierte. In seinen Vierzigern fiel er der SA in die Hände. In seinen Fünfzigern schoss er auf die Frau, die sich von ihm hatte scheiden lassen. Sein ganzes Leben lang hatte Fallada Depressionen, immer fehlte Geld, das er für Drogen brauchte. Ein Leben, das bis zum Tod ein langes Leiden war. Das wissen wir nun noch mehr als zuvor. In der Jerusalemer Nationalbibliothek wurden 25 Briefe von Fallada an den Schriftsteller Carl Ehrenstein entdeckt. Darin bekennt er sich zu seiner drogenbedingten „Unzulänglichkeit“. Zum Fund gehört auch das Ablehnungsschreiben von Falladas englischem Verleger, der sich 1948 weigerte, „Jeder stirbt für sich allein“ zu publizieren. Deshalb erschien der Roman nicht im angelsächsischen Raum. Jetzt aber gilt es dort, 2009 neu übersetzt, als sensationelle Kriegsprosa aus Nazideutschland. Fallada erzählt schonungslos von der Verrohung des deutschen Volkes unter dem Nationalsozialismus im Jahr 1942 anhand der wahren Geschichte des Berliner Ehepaars Quangel. Anfangs waren die Eheleute im Arbeiterbezirk Wedding dem „Führer“ dankbar, weil sie Arbeit und Einkommen fanden. Anna Quangel trat der NS-Frauenschaft bei. Doch dann fällt der einzige Sohn der Quangels an der Westfront, ein tiefes Nachdenken über den sinnlosen Tod setzt ein – innerhalb kurzer Zeit werden die Eheleute Widerstandskämpfer. Um nicht wegen Wehrkraftzersetzung im Zuchthaus zu landen, quengeln die Quangels: Sie schreiben Postkarten gegen Hitler und legen sie in Bürohäusern ab, selbst in Amtsstuben. Nach zwei Jahren werden sie gefasst, verurteilt und in Plötzensee hingerichtet. Postkarten gegen ein Wahnsystem; bürgerliche Opposition im Kleinen; verdeckte Zivilcourage, getrieben von einem Gerechtigkeitsdenken. „Es kam allein darauf an, dass diese Arbeit getan wurde“, lässt Fallada den Tischlermeister Otto Quangel denken, der nicht mehr nur Särge herstellt, sondern auch eine mutige Konterbande. „Das ist ja unser Leben, diese Karten“, sagt der Vater, der seinen Sohn verlor. Er und seine Frau begannen als Liebespaar und sind nun eine Mini-Guerillavereinigung. Fallada misst das ganze Seelenrepertoire seiner Hauptfiguren aus: der Hass gegen das System, die Angst aufzufliegen, die kühne Frechheit im Umgang mit NS-gleichgeschalteten Nachbarn und Bekannten. Viele, die Postkarten finden, entledigen sich ihrer schnell. Einer fragt: „Was schreibt er eigentlich?“ Seine Antwort: „Nichts, was jeder von uns nicht schon weiß!“ In Falladas Roman wird auf Ämtern und auf der Straße gepöbelt und geprügelt, zerstreiten sich Arbeiter in Betrieben und Familien, laufen Spitzel durch die Stadt und wird von den Behörden eine harte Linie gefahren, nachdem die Postkartenschreiber lange nicht entdeckt werden. Da erpressen Polizeistellen Schuldgeständnisse, um der Obrigkeit zu gefallen, da geht man über Leichen. Auf vielen Seiten wird von Haft, Folter, banger Hoffnung und dem Leichenschauhaus berichtet. Fallada erspart seinen Lesern nichts. Noch nie ist der Widerstand der kleinen Leute so beschrieben worden; in England wird das mit großem Interesse vermerkt. Die englische und deutsche Neuausgabe enthält nun ein nie gedrucktes Kapitel, womit jetzt – 64 Jahre nach der Erstveröffentlichung – erstmals die Originalfassung vorliegt. Hans Fallada erhielt nach dem Krieg Dokumente zum historischen Fall von Johannes R. Becher, dem ersten Kulturminister der späteren DDR. Er war erst angeekelt von dem, was Landsleute den Quangels antaten, dann fasziniert von dem Stoff. Den Roman soll er in nur vier Wochen wie im Rausch geschrieben haben, er hat damit den kleinen Leuten ein Denkmal gesetzt. Hans Fallada: Jeder stirbt für sich allein. Aufbau Verlag, 704 Seiten, 19,95 € |
Date: 2011/03/21 12:21:16
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Stiftung Demokratie
Saarland, Aktion 3.Welt Saar und Heinrich Böll Stiftung Saar zeigen bis 31. März
die Ausstellung "Die 3. Welt im 2.Weltkrieg" Im
Begleitprogramm: Vortrag mit Zeitzeuge
und Schriftsteller Peter Finkelgruen sowie dem Film "Unterwegs als sicherer Ort"
- 23. März, Saarbrücken, 19:30 Uhr im Filmhaus Saarbrücken, Mainzerstr.
8 Peter Finkelgruen
wurde 1942 im jüdischen Ghetto in Schanghai geboren und überlebte den
antisemitischen Terror der Nazis. Heute lebt und arbeitet er als Schriftsteller
in Köln. Als Zeitzeuge kommt er im Rahmenprogramm der Ausstellung "Die 3.Welt im
2. Weltkrieg" nach Saarbrücken. Er begleitet die Aufführung des Films "Unterwegs
als sicherer Ort" (Regie: Dietrich Schubert BRD 1997, 92 min.), der
ihn portraitiert:
Mittwoch, 23. März, 19.30 Uhr, Saarbrücken, Filmhaus, Mainzerstraße 8. Die
Ausstellung wird noch bis 31. März von der Stiftung Demokratie Saarland, der
Aktion 3.Welt Saar und der Heinrich Böll Stiftung in Saarbrücken gezeigt. Die
Veranstaltung mit Peter Finkelgruen findet in Zusammenarbeit mit der
Synagogengemeinde Saar statt. 1942 wurde der
Großvater des Kölner Schriftstellers Peter Finkelgruen im KZ Theresienstadt
ermordet. Die Auseinandersetzung mit dem Mord an seinem Großvater wurde für
Peter Finkelgruen zu einer Spurensuche nach der Geschichte seiner Familie. In
Begleitung des Filmemachers Dietrich Schubert begab er sich auf die Reise zu
Stationen ihres Lebens von Köln über München und Prag bis nach Haifa und
Theresienstadt. Dazwischen lagen die Jahre im jüdischen Ghetto von Schanghai, in
dem Finkelgruen geboren wurde und sein Vater starb. Der Film zeigt das Schicksal
dieser jüdischen Flüchtlingsfamilie und erinnert auch an die Situation Tausender
weiterer verfolgter Juden in der chinesischen Hafenstadt und an den Umgang der
BRD mit Nazi-Tätern. Im Anschluss an den
Film steht Peter Finkelgruen für Fragen zur Verfügung Christa
Reidenbach Stiftung Demokratie
Saarland Bismarckstr.
99 66121
Saarbrücken Tel.:
0681/90626-10 Fax.:
0681/90626-25 eMail:
c.reidenbach(a)stiftung-demokratie-saarland.de www.stiftung-demokratie-saarland.de |
Date: 2011/03/21 12:27:54
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Vorvergangenen Donnerstag sind wir
zufällig im Saarländischen Rundfunk (TV) über die Sendung „Nie wieder keine
Ahnung – Architektur“ gestolpert, in der eine junge Frau sich von zwei
Spezialisten auf höchst anschauliche Art das Thema erklären läßt.
Der SWR hat diese dreiteilige
TV-Sendereihe unter dem Titel "Nie wieder keine
Die Fernsehreihe mit Moderatorin Enie
van de Meiklokjes läuft am 10., 17. und 24. März 2011, jeweils um 22:30 Uhr
(Sendedauer: 30 Minuten). Die Sendung ist der Nachfolger zur Reihe "Nie wieder
keine Ahnung: Malerei", die mit der Comenius Edu Media Medaille 2010
ausgezeichnet worden ist. Ob Stonehenge oder Schloss
Versailles, Fachwerkhaus oder Wolkenkratzer: Anhand von berühmten Bauwerken wird
gezeigt, worauf es wirklich ankommt - im Webspecial zur dreiteiligen TV-Reihe
"Nie wieder keine Ahnung! Architektur". In der ersten Folge schicken die
Experten Enie im Zeitraffer durch 10.000 Jahre Architekturgeschichte: Von den
ersten jungsteinzeitlichen Pfahlbauten über den antiken Parthenon in Athen, die
gotische Kathedrale von Chartres bis zum Chrysler Building in New York geht die
Reise. Die zweite Folge verspricht, die
Bautechnik anhand von nur fünf Materialien zu erklären. Schön für Enie: Die
wichtigsten Baumaterialien lassen sich an einer Hand abzählen - Holz, Stein,
Ziegel, Stahl und Beton. Und um alle ranken sich faszinierende Geschichten
... è swrmediathek.de/player.htm?show=1b5c2b50-4b35-11e0-bf08-0026b975f2e6 |
Date: 2011/03/22 17:10:15
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Salü,
ich habe heute eine Einladung zu einem Vortrag von Elmar Theveßen, Stellv.
Chefredakteur, Leiter der Hauptredaktion Aktuelles und Terrorismusexperten des
ZDF, erhalten, der zum Thema
"Terrorismus: Ideologie - Methoden - Abwehr"
sprechen wird.
Zeit: Montag, 11. April 2011, um 19.00 Uhr
Ort: Heinrich-Hertz-Kaserne, Birkenfeld, Offiziersclub
Bei Interesse bitte voranmelden (die von der Wunderwehr brauchen das so)
bei:
Kommando 2. Luftwaffendivision
PR-Arbeit
Postfach 12 41 A
55760 Birkenfeld.
Mit freundlichen Grüßen
Roland Geiger
|
Date: 2011/03/23 08:14:30
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Grenzstein- und
Bannwanderung An
diesem Sonntag, 27.3.11, um 9 Uhr führt der Experte Franz Brehm eine so
genannten Grenzstein- und Bannwanderung im Bereich der Grenzen der Gemarkung
Alsweiler. Zu
dieser ca. 2-2 ½ stündigen Wanderung lädt der örtliche Verein für Heimatkunde
Alsweiler e.V. alle Interessierten recht herzlich
ein. Da
die Wanderung hauptsächlich im Bereich der Rheinstraße stattfindet und unter
anderem zu dem berühmten Vierbannstein und zu einem Dreibannstein führt, hat man
den Treffpunkt dazu in Sickfeldheck festgelegt, und zwar an der Römerstraße
(Teerstraße), also im Waldbereich zwischen den beiden Römerhöfen und dem
Ortsteil Rheinstraße. Die
Exkursion, bei der der bekannte Spezialist Franz Brehm alle erdenklichen
Informationen zu den Steinen gibt, findet bei jedem Wetter statt. Deshalb wird
empfohlen, auf jeden Fall wetterfeste Kleidung und entsprechendes Schuhwerk
anzuziehen! Es sei noch darauf hingewiesen, dass die Teilnahme an dieser Grenzstein- und Bannwanderung für alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen kostenlos ist. Der Verein für Heimatkunde Alsweiler e.V. lädt hiermit nochmals herzlich zu dieser sicher hoch interessanten Begehung ein und freut sich über jede Teilnahme. Mit freundlichem Gruß, für den Verein für Heimatkunde e.V., Armin Neis |
Date: 2011/03/23 08:16:59
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Hohe Hürden beim MuseumswettbewerbMuseumsverband und Tourismus Zentrale Saarland starten gemeinsame Aktion gegen BesuchermangelDer Wettbewerb ,,Museum des Monats“ soll wieder Besucher in die saarländichen Museen locken. Doch nur wenige Häuser nehmen an der Aktion teil, denn viele kleine Museen können deren Kriterien nicht erfüllen.Von SZ-Mitarbeiter Dieter GräbnerSaarbrücken. Über 100 Museen gibt es im Saarland. Die meisten sind Heimatmuseen, gegründet von Sammlern, die alte Möbel und Gebrauchsgegenstände aus Großmutters Zeiten zusammentrugen und schließlich – oft mit Hilfe des örtlichen Heimatvereins – ein Museum eröffneten, in dem die Lebens- und Arbeitswelt im Saarland von „anno dunnemals“ gezeigt wird. Hinzu kommen Spezialmuseen, die Technik oder Trachten ausstellen, oder die sich zum Beispiel mit der Glasherstellung befassen oder zeigen, wie man früher mit der alten Dampflok unterwegs war und wie schwer die Arbeit unter Tage war. Die meisten dieser Museen dämmern in einem Dornröschenschlaf dahin. Sie haben oft nur am Wochenende stundenweise geöffnet. Und leiden unter Besuchermangel. Das soll sich nun ändern. Der Saarländische Museumsverband und die Tourismus Zentrale Saarland haben die Aktion ,,Museum des Monats“ gestartet.
Öffnungszeit drei TageDas Motto heißt: Von wegen verstaubt. Die Initiative will ,,Museen als lebendige Kulturorte“ präsentieren. Ziel ist es, mit Marketing- und Werbemaßnahmen auf die ausgewählten Museen hinzuweisen. Die Initiatoren schrieben einen Wettbewerb aus, und gaben auch die Kriterien vor, die Museen, die sich bewerben wollten, erfüllen sollten: Mindestens an drei Tagen in der Woche geöffnet, ein Sonderprogramm auch für anreisende Touristen, das über den Museumsbesuch hinausgeht, zum Beispiel organisierte Wanderungen in der Region des Museums. Gefordert werden Werbung im Internet oder durch Flugblätter, Plakate und Banner. Außerdem sollten die Bewerber die Fragen beantworten: Bieten Sie Weiterbildungsveranstaltungen für Mitarbeiterinnen an? Welche Serviceleistungen gibt es, zum Beispiel im Bereich Gastronomie? Werden Führungen angeboten? Welche Serviceleistungen gibt es? Sanitäreinrichtungen? Garderobe? Ladenverkauf? Die Messlatte liegt damit ziemlich hoch. Die meisten Museen werden von ehrenamtlichen Mitarbeitern betrieben, denen die finanziellen Mittel fehlen, um aufwändige Werbemaßnahmen und drei Öffnungstage in der Woche zu finanzieren. Nur wenige professionell betriebene Museen konnten offenbar die von den Veranstaltern gestellten Kriterien erfüllen.
Elf Museen nehmen teilSo verwundert es nicht, dass sich insgesamt nur elf der 100 Museen für das Jahr 2011 um den Titel ,,Museum des Monats“ beworben haben. Sieben Museen wurden von der Jury ausgewählt. Es sind dies das Deutsche Zeitungsmuseum, Wadgassen (April), das Saarländische Uhrenmuseum, Püttlingen (Mai), das Dörrenbacher Heimatmuseum, St. Wendel-Dörrenbach (Juni), das Museum für Mode und Tracht, Nohfelden (Juli), das Museum Römische Villa Borg, Perl-Borg (August), das Museum Fellenbergmühle Merzig, (September) und das Glas- und Heimatmuseum Warndt in Völklingen-Ludweiler (Oktober). Für den November wurde die Saarländische Galerie in Berlin mit dem Titel bedacht. Warum nicht auch noch zwei weitere Museen im Saarland im November und Dezember ,,Museum des Monats“ wurden, erklärt Jury-Mitglied Jutta Backes-Bur vom Kulturamt Tholey und Leiterin der Arbeitsgruppe Museen und Tourismus, mit dem ,,geringem Interesse der Besucher in diesen Monaten“. Rainer Raber, der geschäftsführende Vorstand des Saarländischen Museumsverbandes und Präsident der Vereinigung der Museen in der Großregion Saar-Lor-Lux ist sicher, dass sich für 2012 mehr Museen bewerben. „Viele haben noch Handlungs- und Beratungsbedarf“, so Raber. |
Date: 2011/03/23 08:18:02
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Kelten im St. Wendeler LandHistorikerin Sabine Hornung hält Vortrag in KulturhalleHasborn-Dautweiler. „Kelten im St. Wendeler Land“ ist Thema des Vortrages, den Sabine Hornung, promovierte Historikerin, am Donnerstag, 24. März, um 19 Uhr in der Kulturhalle in Hasborn hält. Mit dieser Veranstaltung beteiligt sich der Historische Verein Hasborn-Dautweiler an der Veranstaltungsreihe, die in der Gemeinde Tholey zur Unterstützung der Keltenausstellung im Weltkulturerbe Völklinger Hütte stattfindet. Hornung spricht über Mensch, Gesellschaft und Umwelt in keltischer Zeit bis zur Eroberung Galliens durch die Römer. Erläutert werden die Frage nach klimatischen Einflüssen auf die Besiedlung der Region, Überlegungen zur Stellung der keltischen Oberschicht oder auch zu Handelsverbindungen in den Mittelmeerraum. Anschauliche Beispiele archäologischer Funde aus dem Schaumberggebiet, wie das Wagengrab im Fuchshübel bei Theley, die Befestigung „Mommerich“ bei Gronig oder auch ein spätkeltisches Frauengrab werden als Zeugnisse der kulturellen Blüte in keltischer Zeit vorgestellt. Vor dem Hintergrund ihrer aktuellen Forschungen im Umfeld des keltischen Ringwalls von Otzenhausen zeichnet die Referentin ein lebendiges Bild des Lebens im St. Wendeler Land in den Jahrhunderten vor Christi Geburt. Sabine Hornung ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Vor- und Frühgeschichte der Universität Mainz und Autorin zahlreicher themenbezogener Publikationen. Sie erhielt im Jahr 2006 eine Auszeichnung im Rahmen des „Preises für besonders qualifizierte Nachwuchswissenschaftlerinnen“. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei. red
|
Date: 2011/03/23 08:24:22
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die war eine echte Frau - und zwar aus dem Volke! Und von den Toten
auferstanden. Nach 121 Jahren.
Mal ne Frage:
Hat Karl Marx den Marxismus gegründet? In welchem Register
ist er denn eingetragen?
Hehe, Erbsenzähler aller Länder, vereinigt euch!
Eine echte Frau aus dem VolkeFrauenbund lud in St. Wendel zum Zwiegespräch zu Zeiten von Karl Marx einIn der Person von Christel Ritter kam die St. Wendelerin Helena („Lenchen“) Demuth 120 Jahre nach ihrem Tod in die Oberstadt zurück, wo sie einst das Licht der Welt erblickte. Die frühere Haushälterin der Familie von Karl Marx führte ein Zwiegespräch mit Karls Ehefrau Jenny (Christine Hoff). Beide Frauen waren in der Mode des 19. Jahrhunderts gekleidet.Von SZ-Mitarbeiter Gerhard TrösterSt. Wendel. Dass der Philosoph und Nationalökonom Karl Marx, der mit Friedrich Engels den Marxismus gründete, eine im politischen Leben der damaligen Zeit bekannte, aber auch umstrittene Persönlichkeit war, steht in jedem Geschichtsbuch. Weniger bekannt dagegen dürfte sein, dass Marx und seine Familie viele Jahre in bitterer Armut lebten. Diesen Umstand griff ein Zwiegespräch zwischen Jenny Marx (Christine Hoff), der Ehefrau von Karl Marx und der Haushälterin der Familie, Lenchen Demuth (Christel Ritter), auf. Die beiden Frauen waren schwarz gekleidet, wie es die Mode der damaligen Zeit vorgab, und trafen sich im Café Lerner in der Oberstadt. Es war ein historischer Ort, denn hier kam Lenchen Demuth im Jahre 1820 zur Welt. Das Geburtshaus existiert heute nicht mehr. Eingeladen zu dieser Veranstaltung hatte der Katholische Deutsche Frauenbund St. Wendel. Er stellt seit Langem Frauen aus der Bibel vor und wollte in diesem Jahr einmal „einer Frau aus dem Volke“ den Vorzug geben. Das Gespräch datierte aus dem Jahr 1852 und spielte in einer Zweizimmerwohnung in London. Die große Armut der Familie und die Sorge um ihren Lebensunterhalt prägten den Dialog in vielen Abschnitten. „Rechnungen, Rechnungen, Rechnungen – was soll ich nur tun? Ich weiß nicht mehr weiter“, klagte Jenny Marx. „Keine Zeitung will die interessanten und für die Zukunft des Volkes so wertvollen Artikel meines Mannes mehr drucken. Niemand gibt uns einen Vorschuss auf sein großartiges Buch ,Das Kapital'. Warum hilft uns niemand?“ Lenchen Demuth, die gerade vom Pfandleiher zurückkam und ein Damasttuch gegen Kartoffeln, Mehl und Speck eingetauscht hatte, versuchte sie zu beruhigen: „Wir schaffen das schon. Bei uns in St. Wendel gilt das Motto: ,Es geht immer weiter, auch wenn es mal sehr schlimm ist. Man darf nur den Mut nicht verlieren.' Ich bin an Armut von daheim her gewöhnt.“ Im weiteren Verlauf des Gesprächs stieg in Jenny die Geschichte mit Lenchens unehelichem Kind hoch. Der Vater war vermutlich Karl Marx, aber Lenchen sprach nie darüber. „Ich kann diese Demütigungen nicht mehr ertragen“, jammerte Jenny. „Was habe ich nur getan? Ich habe alles aufgegeben für meinen Mann.“ Lenchen versuchte, die Geschichte zu überspielen: „Sobald der Bub abgestillt ist, kommt er zu der Familie Lewis.“ Als Lenchen Besuche bei ihrer Verwandtschaft im Saarland ankündigte, erschrak Jenny Marx zutiefst: „Um Gottes Willen, Lenchen, du darfst uns nicht verlassen, das wäre mein Ende.“ Sie beruhigte sich erst, als Lenchen versicherte, auf jeden Fall zur Familie Marx mit ihren Kindern nach London zurückzukehren. Den Text der Autorin Gisela Hoffmann hatte Lenchen Demuth in Mundart gesprochen. So entstand gegenüber dem Hochdeutschen von Jenny Marx ein manchmal seltsamer Kontrast, der allerdings eine Brücke zu Lenchens Heimatstadt zu schlagen vermochte. Es ist gut möglich, dass die Haushälterin in London die Mundart ihrer Heimat sprach. Die Stadt plant, Lenchen Demuth demnächst in der Oberstadt ein Denkmal zu errichten.
HintergrundHelena („Lenchen“) Demuth wurde am 31. Dezember 1820 in St. Wendel geboren. Ihr Vater Michel war Tagelöhner, Bäcker und Bauer. Die Mutter Catharina stammte aus Oberlinxweiler und war eine geborene Creutz. Die Familie, die sieben Kinder hatte, wohnte in der heutigen Oberstadt. 1837 trat Lenchen Demuth in den Haushalt des Regierungsrates Johann Ludwig von Westphalen in Trier als Dienstmädchen ein. Der Intellektuelle Karl Marx heiratete 1843 dessen Tochter Jenny. Wegen seines radikalen politischen Schrifttums musste das junge Paar fliehen. Lenchen Demuth ging mit, um ihm den Haushalt zu führen. Von Paris über Brüssel kam das Paar nach London, wo es wohnen blieb. Am 23. Juni 1851 gebar Lenchen einen Sohn und nannte ihn Frederik. Den Namen des Vaters wollte sie nicht nennen. Das Kind kam in eine Pflegefamilie. Um dem Gerücht Einhalt zu gebieten, Karl Marx sei der Vater des Kindes, erkannte der Sozialist Friedrich Engels, der mit Marx befreundet war, die Vaterschaft an. Lenchen war der gute Geist im Haus. Ihr war es zu verdanken, dass die arme Familie Marx immer das Nötigste zum Leben hatte. Außerdem war sie in vielen Lebenslagen eine kluge Ratgeberin. Jenny Marx starb 1881, Karl Marx 1883. Lenchen Demuth zog nach seinem Tod zu Friedrich Engels und führte dort noch sieben Jahre den Haushalt. Sie starb am 4. November 1890. gtr |
Date: 2011/03/23 18:43:38
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9. Nohfelder Geschichtsabend „150 Jahre Bahnhof Türkismühle“ Mittwoch, 06.April 2011 um 19.00 Uhr
im Ratssaal
Nohfelden In einer PowerPoint-Präsentation
zeigen Horst Porschen und Volker Roth Fotos, Dokumente, Baupläne und
Zeitungsausschnitte zur Entwicklung des Bahnhofs Türkismühle von 1860 bis
heute. Am 25. Mai 1860 nahm die
Rhein‑Nahe-Eisenbahngesellschaft den Streckenabschnitt von Idar-Oberstein nach
Neunkirchen/Saar in Betrieb. An der Mühle des Müllers Türkis entstand der
heutige Bahnhof. Dieses Datum bedeutete gleichzeitig die eigentliche
Geburtsstunde des Ortes Türkismühle mit seinen wenigen Häusern, die damals noch
zu Nohfelden gehörten. Der Bahnhof Türkismühle war im
Güterverkehr anfänglich für 64 Ortschaften zuständig. Täglich stauten sich auf
den Zufahrtsstraßen bis zu 300 Fuhrwerke und Fahrzeuge. Der Personenverkehr war
durch die Beförderung der Gruben- und Hüttenarbeiter aus den umliegenden Orten
ebenfalls voll ausgelastet. Geschäftsleute, Wirte und Spediteure siedelten sich
im Bereich des Bahnhofs an. Dadurch stieg die Bedeutung des Ortes
enorm. |
Date: 2011/03/25 08:42:13
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Etappensieg für das UrheberrechtUS-Berufungsgericht weist Googles wildwesthaftes Digitalisierungsprojekt von Millionen Büchern in die SchrankenNew York. Suchmaschinenmarktführer Google hat vor dem Obersten Berufungsgericht der USA eine empfindliche Niederlage erlitten. Im Oktober 2008 hatte Google mit dem US-Schriftstellerverband einen Deal vereinbart, um eine virtuelle Weltbibliothek aufzubauen. Gegen eine Zahlung von gerüchteweise 125 Millionen Dollar erwarb man pauschal die Urheberrechte an den Werken unzähliger lebender wie toter Autoren. Sprich: ohne deren Einwilligung einzuholen. Nach demselben Prinzip hatte man zuvor längst vollendete Tatsachen geschaffen und, ohne sich um Genehmigungen zu scheren, mehr als zwölf Millionen Bücher eingescannt. Der digitale Corpus umfasste ebenso vergriffene und lieferbare Titel wie Werke, deren Urheberrecht abgelaufen ist oder fortbesteht. Ein Freibrief zur digitalen Vermarktung, der Autoren dadurch versüßt werden sollte, dass man ihnen 63 Prozent der damit erzielten Einnahmen (etwa durch Werbung) offerierte. Wie die Erträge praktisch zu ermitteln wären, blieb im Dunkeln. Der zuständige Richter Denny Chin des Obersten Berufungsgerichts entschied nun, dass Google damit ein unlauteres Marktmonopol gewänne. Auch würde das Urheberrecht von Autoren durch den Pauschalvertrag auf unzulässige Weise beschnitten, da diese auch künftige Verwertungsrechte abtreten würden. Das Urteil stellt klar, dass Google sich „seine“ Gesetze nicht selbst geben kann. Ein Recht – hier: das am eigenen Werk – geht nicht dadurch verloren, dass man es nicht explizit geltend macht. Beruhigend. cis
|
Date: 2011/03/26 09:18:11
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Guten Morgen,
vorgestern in der SZ gab es eines der besten Beispiele für Volksverdummung
im St. Wendeler Land, das man sich denken kann: ein Wissenstest über die Kelten
und Römer.
Denn nicht Wissen ist gefragt, sondern Linientreue. Nur wer die verqueren
Ideen eines gewissen Keltenexperten kennt und sie verinnerlicht hat, kann diese
Fragen beantworten.
Nehmen Sie Frage 6: wie heißt die Siedlung im Vareswald? Das wissen Sie
nicht? Aber ich bitte Sie, das steckt doch schon im Namen drin bzw. der Name
sagt es doch: die hieß Vareswald (wahlweise auch mit "W"). Nach dem römischen
Adligen, der in Trier zur Zeit Kaiser Diokletians lebte, offenbar über ein
großes Vermögen verfügte und sich in unrühmlicher Weise bei der Verfolgung der
Christen hervorgetan haben soll. Verschiedene Sagen und Legenden unserer Region
berichten von ihm.
Das Perfide - auch wenn sich die Verantwortlichen selbst nicht bewußt sind,
was sie da wie lostreten - kann man schon in der Fragestellung erkennen. Es wird
nicht gefragt, um wen es sich dabei handeln soll, sondern um wen es sich dabei
handelt. Heißt es am Anfang der Frage noch "Vielfach wird die Meinung
vertreten", dann handelt es sich bei der eigentlichen Frage schon nicht mehr um
eine Meinung, sondern um eine Tatsache.
Das bleibt haften. Unsinn merkt man sich sowieso besser als Fakten. Dazu
kommt, daß hier Fakten und Phantasie gut gemischt sind und der Leser nie weiß,
was Fakt ist und was Fiktion und damit entweder alles glaubt oder alles
anzweifelt. Und bei letzterem wirds schwierig, denn die meisten Behauptungen
lassen sich nicht unabhängig beweisen. Man muß schon den Gedankengängen des
Autors folgen, dann wird das auch schlüssig.
Falls Sie beim Test mitmachen wollen, empfehle ich Ihnen
das Büchlein, daß Dr. Manfred Peter vor ein paar Monaten für die Kulani
verzapft hat. Darin geht es um die 2.500 Jahre alte Geschichte des St. Wendeler
Landes. Da steht all dieser Unsinn drin, der hier abgefragt wird.
Wie immer ist das meine persönliche Meinung.
Roland Geiger
Wissenstest: Die Kelten und RömerHeimatgeschichtliches Preisrätsel der Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler LandWas wissen die Menschen über die Geschichte des St. Wendeler Landes? Das möchte die Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land erfahren. Und hat ein zweiteiliges Preisrätsel aufgelegt. Im ersten Teil heute geht es um die Kelten und Römer. Wer die Antworten weiß, der kann auch etwas gewinnen. Einsendeschluss ist am kommenden Mittwoch.St. Wendel. Kelten und Römer haben in unserer Region zahlreiche Spuren hinterlassen, die man einerseits auch heute noch besuchen oder bewundern kann oder die sich andererseits als „Geschichte(n)“ in unser Gedächtnis eingegraben haben. Wie viel von unserer Geschichte ist aber tatsächlich noch in unserem Gedächtnis lebendig? Das will die Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land von den Menschen in der Region wissen. Als Antwort auf diese Frage bitten die Partner des Steinreich“-Projekts - die Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land, die Europäische Akademie Otzenhausen sowie der Verein Forum Europa die SZ-Leser, die nachstehenden Fragen zu beantworten und bis zum Mittwoch, 30. März, an die Kulani zurückzuschicken. Eine zweite und letzte Gruppe von Rätselfragen folgt dann am nächsten Donnerstag. Als Dankeschön werden nach Abschluss der Preisrätselreihe Mitte April unter allen eingegangenen Einsendungen Preise verlost, die den Gewinnern auf der Auftaktveranstaltung für die Projektreihe am 14. Mai in der Europäischen Akademie Otzenhausen feierlich überreicht werden. &routv; Zur keltischen Epoche von 500 vor Christus bis etwa 25 vor Christus: &routv; Frage 1: Zu Beginn der keltischen Epoche entstanden im St. Wendeler Land mehrere Ringwälle. Meist in der Nähe von ergiebigen Erzfunden. Gleichzeitig sind uns – oft in nicht allzu weiter Entfernung von den Ringwällen – für die Gegend unverhältnismäßig viele, zum Teil reich ausgestattete Fürstengräber bekannt. Nennen Sie bitte mindestens einen Ringwall und ein Fürstengrab im St. Wendeler Land. &routv; Frage 2: Die keltische Gesellschaft hatte einen klaren sozialen Aufbau. Neben dem König, der Kriegerkaste und der Druidenklasse gab es eine breite Schicht von Handwerkern. Ein Handwerkerstand war von besonderer Bedeutung und genoss große Hochachtung. Um welchen Handwerkerstand handelte es sich dabei? &routv; Frage 3: Einer der keltischen Ringwälle gewann am Ende der keltischen Epoche (1. Jahrhundert vor Christus) besondere Bedeutung. Er wurde so gewaltig ausgebaut, dass er in der Literatur als das imposanteste Baudenkmal Deutschlands überhaupt bezeichnet wird. Um welchen Ringwall handelt es sich? &routv; Zur römischen Epoche etwa 25 vor Christus bis 496 nach Christus: &routv; Frage 4: Als die römische Epoche ihren Höhepunkt erreichte, spielte Trier, in dessen Machtbereich auch das St. Wendeler Land lag, eine besondere Rolle: Es war Kaiserstadt geworden. Bei einem besonders bedeutenden römischen Kaiser bestand eine enge politische und familiäre Bindung zu Trier. Wie hieß dieser Kaiser? &routv; Frage 5: In römischer Zeit gab es im St. Wendeler Land an der Kreuzung der Römerstraßen von Straßburg nach Trier und von Metz nach Mainz eine bedeutende Ansiedlung mit zahlreichen Gebäuden, die Handwerk und Handel dienten. Wie heißt diese Ansiedlung? &routv; Frage 6: Vielfach wird die Meinung vertreten, dass der Name der unter Frage 5 genannten Siedlung auf einen römischen Adligen zurückgeht, der in Trier zur Zeit Kaiser Diokletians lebte, offenbar über ein großes Vermögen verfügte und sich in unrühmlicher Weise bei der Verfolgung der Christen hervorgetan haben soll. Verschiedene Sagen und Legenden unserer Region berichten von ihm. Um wen handelt es sich dabei? red/vf Die Antworten bis kommenden Mittwoch, 30. März schicken an folgende Adresse: Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land, Wendelinushof, 66606 St. Wendel, Fax: (0 68 51) 93 74 14, E-Mail: gs.kulani(a)t-online.de. Absender bitte nicht vergessen. Die Namen der Gewinner findet man ebenso wie die jeweiligen Fragen auch unter www.kulani.de. |
Date: 2011/03/26 09:19:45
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
In Stengels SchattenEin umfängliches und ergiebiges Buch über die Barockbaumeister der SaarregionWelche Barockbaumeister außer Friedrich Joachim Stengel haben in der Saarregion gewirkt? Dieser Frage ist der Saarbrücker Manfred Reinert nachgegangen und beantwortet sie nun mit einem opulenten Nachschlagewerk von 340 Seiten.Saarbrücken. Wer hat in der Barockzeit im Gebiet des heutigen Saarlands als Baumeister gewirkt? Da fällt einem natürlich sofort Friedrich Joachim Stengel ein. Der Hofarchitekt Wilhelm Heinrichs war der wichtigste Barockbaumeister hierzulande, doch er war nicht der einzige. Über 30 Architekten, die im 17. und 18. Jahrhundert in der Saarregion im Auftrag von Adeligen, Äbten und Regenten geplant und gebaut haben, zählt Manfred Reinert, ein Saarbrücker Mediziner mit großer Passion für die Baugeschichte dieser Zeit. Zusammen mit seinem Sohn Stephan, einem Kunsthistoriker, hat Manfred Reinert 2003 eine kleine Abhandlung über „Barocke Turmhelme im Saarland“ verfasst. Dabei fiel ihm auf, dass es zum Wirken der Kollegen Stengels noch keine zusammenfassende Darstellung gab. Die Lücke will er jetzt füllen. Nach sieben Jahren Vorbereitung und Studium der Fachliteratur legt er in der Alsweiler edition schaumberg ein Buch über „Die Barockbaumeister der Saarregion zwischen 1648 und 1789. Ihre Werke und ihre Bauherren“ vor. Das 340 Seiten dicke und 44 Euro teure Werk lässt an Ausführlichkeit nichts zu wünschen übrig. Was ist überhaupt ein Baumeister? Die Berufsbezeichnung war in der Barockzeit ebenso vieldeutig wie die des Architekten und Ingenieurs. Stengel etwa arbeitete in Fulda als Ingenieur und Bauinspektor, bevor er als Architekt ins Fürstentum Nassau-Saarbrücken wechselte. Graf Thomas de Choisy galt ebenso wie Vauban als Festungsbaumeister, war für diesen beim Ausbau von Saarlouis zur Festungsstadt aber hauptsächlich als Ingenieur tätig. Jonas Erikson Sundahl und Johann Christian von Mannlich, die in Diensten des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken standen, waren ursprünglich Landvermesser beziehungsweise Maler. Und über die Ausbildung von Christian Kretzschmar, neben Stengel der bedeutendste Baumeister der Saarregion, wusste man gar nichts, als man ihn in der Abtei Wadgassen mit dem Bau des Klosters Mettlach beauftragte. Reinert gibt zu allen Baumeistern, die damals auf dem Territorium, das heute Saarland heißt, gebaut haben, einen Lebenslauf und eine Werkliste. Er beschreibt detailliert ihre einzelnen Bauten, deren Baugeschichte, würdigt das Gesamtwerk der Baumeister und geht genau auf Schwierigkeiten und Unklarheiten bei der Zuordnung der Bauwerke zu den Baumeistern ein. Dabei stellt er die Baumeister in den Kontext der jeweiligen Fürstentümer, für die sie tätig waren. Versehen mit zahlreichen Fotos und Plänen, ist das Buch ein vorzügliches Nachschlagewerk für alle, die sich für den Barockbau im Saarland interessieren. Obwohl die Region schon damals zu arm war, um sich Prachtbauten zu leisten, sei mit bescheidenen Mittel doch Beachtliches geleistet worden, stellt Reinert zu Recht fest. Allerdings hätte man sich für die Lektüre mehr optische Orientierungshilfen gewünscht, um ständiges Zurückblättern zur Inhaltsangabe zu vermeiden, und mehr Register. Auch hätte eine Straffung des an Redundanzen reichen Textes dem Buch gut getan. sbu
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Date: 2011/03/26 10:41:58
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>
Guten Morgen!
Ich finde im Zeitungsartikel beim besten Willen den Namen "Wareswald" nicht. Könntest Du mir bitte sagen, wo das steht?
Die Logik, inwieweit die Fragen nur von Leuten auf Linie eines gewissen "Keltenexperten" beantwortet werden können, erschließt sich mir leider auch nicht. Ich finde eigentlich, dass die Fragen eher auf Grundschulniveau entsprechendes vermitteltes Wissen abfragen.
Zur Frage zu Varus: es wird gefragt, um wen es sich handelt, von dem die Sagen berichten. Was dabei Fakten schafft, kann ich gerade nicht nachvollziehen.
Dies ist natürlich nur meine Meinung :-)
Anneliese Schumacher
-----Original Message-----
Date:
Sat, 26 Mar 2011 09:17:58 +0100
Subject: [Regionalforum-Saar] SZ:
wissen war gestern, dem möglichen gehört die welt
From:
Rolgeiger(a)aol.com
To: regionalforum-saar(a)genealogy.net
St. Wendel. Kelten und Römer haben in unserer Region zahlreiche Spuren hinterlassen, die man einerseits auch heute noch besuchen oder bewundern kann oder die sich andererseits als Geschichte(n) in unser Gedächtnis eingegraben haben. Wie viel von unserer Geschichte ist aber tatsächlich noch in unserem Gedächtnis lebendig? Das will die Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land von den Menschen in der Region wissen.
Als Antwort auf diese Frage bitten die Partner des Steinreich-Projekts - die Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land, die Europäische Akademie Otzenhausen sowie der Verein Forum Europa die SZ-Leser, die nachstehenden Fragen zu beantworten und bis zum Mittwoch, 30. März, an die Kulani zurückzuschicken. Eine zweite und letzte Gruppe von Rätselfragen folgt dann am nächsten Donnerstag. Als Dankeschön werden nach Abschluss der Preisrätselreihe Mitte April unter allen eingegangenen Einsendungen Preise verlost, die den Gewinnern auf der Auftaktveranstaltung für die Projektreihe am 14. Mai in der Europäischen Akademie Otzenhausen feierlich überreicht werden.
&routv; Zur keltischen Epoche von 500 vor Christus bis etwa 25 vor Christus:
&routv; Frage 1: Zu Beginn der keltischen Epoche entstanden im St. Wendeler Land mehrere Ringwälle. Meist in der Nähe von ergiebigen Erzfunden. Gleichzeitig sind uns oft in nicht allzu weiter Entfernung von den Ringwällen für die Gegend unverhältnismäßig viele, zum Teil reich ausgestattete Fürstengräber bekannt. Nennen Sie bitte mindestens einen Ringwall und ein Fürstengrab im St. Wendeler Land.
&routv; Frage 2: Die keltische Gesellschaft hatte einen klaren sozialen Aufbau. Neben dem König, der Kriegerkaste und der Druidenklasse gab es eine breite Schicht von Handwerkern. Ein Handwerkerstand war von besonderer Bedeutung und genoss große Hochachtung. Um welchen Handwerkerstand handelte es sich dabei?
&routv; Frage 3: Einer der keltischen Ringwälle gewann am Ende der keltischen Epoche (1. Jahrhundert vor Christus) besondere Bedeutung. Er wurde so gewaltig ausgebaut, dass er in der Literatur als das imposanteste Baudenkmal Deutschlands überhaupt bezeichnet wird. Um welchen Ringwall handelt es sich?
&routv; Zur römischen Epoche etwa 25 vor Christus bis 496 nach Christus:
&routv; Frage 4: Als die römische Epoche ihren Höhepunkt erreichte, spielte Trier, in dessen Machtbereich auch das St. Wendeler Land lag, eine besondere Rolle: Es war Kaiserstadt geworden. Bei einem besonders bedeutenden römischen Kaiser bestand eine enge politische und familiäre Bindung zu Trier. Wie hieß dieser Kaiser?
&routv; Frage 5: In römischer Zeit gab es im St. Wendeler Land an der Kreuzung der Römerstraßen von Straßburg nach Trier und von Metz nach Mainz eine bedeutende Ansiedlung mit zahlreichen Gebäuden, die Handwerk und Handel dienten. Wie heißt diese Ansiedlung?
&routv; Frage 6: Vielfach wird die Meinung vertreten, dass der Name der unter Frage 5 genannten Siedlung auf einen römischen Adligen zurückgeht, der in Trier zur Zeit Kaiser Diokletians lebte, offenbar über ein großes Vermögen verfügte und sich in unrühmlicher Weise bei der Verfolgung der Christen hervorgetan haben soll. Verschiedene Sagen und Legenden unserer Region berichten von ihm. Um wen handelt es sich dabei? red/vf
Die Antworten bis kommenden Mittwoch, 30. März schicken an folgende Adresse: Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land, Wendelinushof, 66606 St. Wendel, Fax: (0 68 51) 93 74 14, E-Mail: gs.kulani(a)t-online.de. Absender bitte nicht vergessen. Die Namen der Gewinner findet man ebenso wie die jeweiligen Fragen auch unter www.kulani.de.
Date: 2011/03/27 20:36:58
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
From: Thomas Frank
<thomasfrank119(a)yahoo.de>
Date: 28.03.2011 Subject: Tagber: Renovatio et unitas. Nikolaus von Kues als Reformer. Theorie und Praxis der reformatio im 15. Jahrhundert ------------------------------------------------------------------------ Thomas Frank / Norbert Winkler, DFG-Forschergruppe "Topik und Tradition", Freie Universität Berlin 18.02.2011-19.02.2011, Berlin Bericht von: Thomas Frank, Università degli studi Pavia / Freie Universität Berlin; Norbert Winkler, Freie Universität Berlin E-Mail: <thomas.frank(a)unipv.it>; <norbert_winkler(a)gmx.net> Zu dem Workshop hatten die Bearbeiter der DFG-Projekte "Hospitalreformen, 14.-16. Jahrhundert" und "Intellekttheorie und Ethik" (DFG-Forschergruppe "Topik und Tradition", Freie Universität Berlin), Thomas Frank und Norbert Winkler, Interessenten aus Geschichtswissenschaft und Philosophie nach Berlin eingeladen. Ziel war, es nicht bei einer Neulektüre der Reformschriften oder einer Rekapitulation der bekannten Reformmaßnahmen des Cusanus zu belassen, sondern auch sein theologisch-philosophisches Oeuvre daraufhin zu befragen, ob und wie Nikolaus sein Reformhandeln theoretisch begleitet hat und inwiefern diese Schriften ihrerseits eine Reform des Wissens darstellen. Dass ein solcher Versuch, systematische Zusammenhänge zwischen Theorie und Praxis bei einer komplexen Figur wie Nikolaus von Kues herzustellen, nicht leicht umzusetzen ist, wurde von den meisten Teilnehmern in der Schlussdiskussion hervorgehoben. Diese sachliche Schwierigkeit findet ihre Entsprechung in der Differenz der disziplinären Gesprächskulturen: Um Philosophen und Mittelalterhistoriker miteinander kommunizieren zu lassen, bedarf es, abgesehen von der notwendigen Offenheit, eines gewissen Aufwands an diskursiver Energie. Das begann schon mit der Frage, welcher Stellenwert dem Begriff der unitas beigemessen werden kann und setzte sich mit dem - unabgeschlossenen - Bemühen um einen gemeinsamen Reformbegriff fort: Während die Historiker sich üblicherwiese auf konkrete Reformaktionen oder die praxisorientieren Reformschriften des Cusanus konzentrieren, tendieren die Philosophen dazu, die Reform in seinen spekulativen Werken zu suchen und diese als Reform des Wissens zu lesen. Der Gefahr einer Separierung der 'realen' Reformgeschichte von der theoretischen Metareform wollte der Workshop auf zweierlei Weise begegnen: zum einen durch das Bemühen der Mediävisten, auch auf die begrifflichen und rhetorischen Aspekte ihrer Texte zu achten, und zum anderen durch die Struktur des Programms, das so angelegt war, dass historische Fallstudien und die philosophische Reflexion reformrelevanter Konzepte des Cusanus miteinander abwechselten. Nachdem MATTHIAS THUMSER (Berlin) die Tagung mit einem Überblick über das Leben des Cusanus eröffnet hatte, führten THOMAS FRANK (Pavia/Berlin) aus historischer und NORBERT WINKLER (Berlin) aus philosophischer Sicht in die Fragestellung ein. Die Problematik, aber auch die Produktivität und Konflikthaltigkeit mittelalterlicher Reformkonzepte machte Frank an zwei Ambivalenzen fest: einerseits dem Oszillieren (christlicher) Reform zwischen Korrektur des Individuums und Besserung der Institutionen und andererseits der Spannung zwischen der Rückschau auf eine wiederherzustellende idealisierte Vergangenheit und einer auf die Zukunft gerichteten reformatio in melius. Sein Plädoyer, Reform-Argumentationen als rhetorische Leistungen zu untersuchen, exemplifizierte er an den von Cusanus eingesetzten Narrativen und Metaphern, insbesondere der für Kirche und Reich stehenden Körper-Metapher. Norbert Winkler beschrieb, wie Cusanus in seine Reform philosophisch-theologischen Weltbegreifens wichtige Elemente der Metaphysik Meister Eckharts aufgenommen hat. Da Nikolaus zugleich jedoch Rationalisierungen, die Eckhart über seine Logos-Metaphysik bis tief in die Theologie hineingetrieben hatte, wieder zurückgenommen habe, habe er diese Eckhartsche Reform reformiert und ganz entschieden die Akzente versetzt. Der Kanonist Cusanus setze im Endeffekt ganz auf die Reform der Institution Kirche, der großen Mittlerin. Hierarchien wolle er nicht eigentlich abschaffen, sondern gesetzlich regeln, wie sie in kompetenzförderndem Sinne durchlässiger werden. Auch halte Cusanus an wesentlichen Elementen traditioneller Christologie fest und legitimiere die sakramentalen Vermittlungsformen zum Heil, die allein die Kirche in Form der Sakramente verwahrt. Andererseits gehe er aber über Eckhart weit hinaus, wenn er dem Satz des Protagoras, "der Mensch ist das Maß der Dinge", einen aktivistisch-konstruktiven Sinn einwebt. Es zeige sich, so Winkler, dass seine Reform sowohl Zugewinne als auch Verluste in sich vereint. Vor allem der von Winkler betonte Zusammenhang zwischen Christologie und traditioneller Ekklesiologie bei Cusanus wurde kontrovers diskutiert. Isabelle Mandrella wollte dem institutionellen Aspekt ein erheblich geringeres Gewicht zugestehen, während HANS GERHARD SENGER (Köln) die These Winklers sowohl in der Diskussion als auch in seinem anschließenden Vortrag stützte. Er erläuterte die ekklesiologische Reflexion des Cusanus am Beispiel der Auseinandersetzung mit den Hussiten. Grundlegend für Nikolaus' Argumentation gegen den hussitischen Anspruch auf den Laienkelch sei der für alles Sein konstitutive Begriff der Einheit, doch um unitas zu erreichen, bedürften die Geschöpfe ständiger Erneuerung. Allerdings sei der renovatio-Begriff in den Hussiten-Schriften untypischerweise negativ konnotiert, als schädliche Neuerung, wogegen die Einheit (der Kirche unter einheitlicher Leitung) besonders stark herausgestellt werde. Die Einheit aufgegeben zu haben, sei der zentrale Vorwurf an die Böhmen. Erst wenn sie zur Kirche zurückgekehrt seien, würde für Cusanus ein Sonderritus wie der Laienkelch denkbar. Nikolaus erweise sich im Hinblick auf Abweichungen in der Praxis als erstaunlich flexibel, solange die Geschlossenheit der einen Kirche gewahrt sei. THOMAS IZBICKI (Rutgers) analysierte eine Predigt, die Nikolaus im Jahr 1443 anlässlich einer Visitation des Kanonikerstifts St. Simeon in Trier gehalten hat (Sermo 29 in der Heidelberger Werkausgabe), im Hinblick auf das Konzept der Legation oder Delegation, das für Cusanus' Repräsentationsbegriff in De concordantia catholica, aber auch noch in seinen späteren Schriften große Bedeutung hat. Während legatio in der Concordantia eher als Beauftragung von unten (durch Wahl) gedacht sei, rekurriere Nikolaus später, so 1443 und auch in anderen Predigten, auf Bilder und biblische Belege, die für Delegation von oben stehen: Bischöfe oder Papst als Beauftragte Christi, Christus als Legat Gottes oder der caritas. 1459, als er selbst Papstlegat ist, sehe Cusanus in der Legation ein geeignetes Mittel zur Durchführung kirchlicher Reformen. Er verbinde, wie auch in der Diskussion hervorgehoben wurde, das Konzept der Legation mit einer anderen Figur der Beauftragung: der Verpflichtung, die sich für jedermann, insbesondere jeden Geistlichen, aus dem Namen seines Amtes oder Standes ergibt. Demnach hätten 'Regularkanoniker' wie die von St. Simeon der etymologischen Bedeutung dieser Statusbezeichnung (regula, canones) zu gehorchen. Für den erkrankten Johannes Helmrath sprang kurzfristig THOMAS WOELKI (Berlin) mit einem Bericht über die Acta Cusana ein, deren Fortsetzung jetzt von einer Forschungsstelle der Humboldt-Universität Berlin übernommen worden ist. Die erste Lieferung des zweiten Bandes, der die Jahre 1452-1458 abdecken wird, sei so weit fortgeschritten, dass sie in absehbarer Zeit zum Druck gebracht werden könne. THOMAS LEINKAUF (Münster) erörterte die "Reformation des Möglichkeitsbegriffs" durch Cusanus. Die Seinsmetaphysik, so seine zentrale Beobachtung, mache einem Möglichkeitsdenken Platz, worin die Voraussetzung von Wirklichkeit thematisiert sei. Sehr bewusst tausche der späte Cusanus die Gottesbestimmung des Sein-selbst (esse ipsum) durch das alles begründende Können-Ist (possest) aus. Das Können (posse), so Leinkauf, werde zur Grundsignatur des menschlichen Wesens, und so löse Cusanus den neuplatonischen Ternar "essentia (esse) - virtus (vis) - operatio (actio)" durch den Ternar "posse - virtus - operatio" ab. Das bedeute, dass der Mensch im Modus des "se explicare" alles aus der Möglichkeit des Zentrums entfalten könne. Aber seine Reflexion des eigenen Tuns sei auch wieder Einfaltung, denn der Mensch könne mit seinem Möglichkeitsraum bewusst umgehen; er verfüge über eine "vis infinita mentis", auch wenn seine Handlungen dieses Potenzial niemals auszuschöpfen vermögen und das Potenzial der virtus über endliche Handlungen stets hinausreiche. Über operatio und actio definiere sich das Ausdrucksfeld des Menschen. Darin seien die kategorialen Basisoperationen, die Innenseite des Handelns, nicht identisch mit der Außenseite, den einzelnen praktischen Handlungen, fundierten diese aber. Die Willensfreiheit des Menschen sei jedoch, wie Leinkauf in der Diskussion präzisierte, nicht als Entscheidungsfreiheit des Menschen im dezisionistischen Sinn zu verstehen. JÜRGEN DENDORFER (Eichstätt) ordnete die Reformatio generalis, einen von Cusanus 1459 verfassten Vorschlag zur Reform von Kurie und Kirche, in den Kontext der Kurienreform unter Pius II. ein. Dieser Humanistenpapst setzte eine Reformkommission ein, der außer seinem Freund, dem Kardinal Nikolaus von Kues, unter anderem auch der Theologe Domenico de' Domenichi angehörte (kein Kuriale im engeren Sinn, sondern Professor an der Kurienuniversität, wie Brigide Schwarz in der Diskussion anmerkte). Sowohl die Kommission als auch einzelne ihrer Mitglieder haben Entwürfe vorgelegt, die schließlich in Pius' Reformbulle Pastor aeternus eingegangen sind. Dendorfer fragte nach den "intellektuellen Vorannahmen", von denen diese Debatten geprägt seien, und konstatierte, dass die Reformdekrete des Konzils von Basel in überraschend hohem Maße an der Kurie rezipiert worden seien: am wenigsten jedoch von Cusanus, dessen Reformatio generalis sogar ein gewisses Desinteresse an konkreten Reformen spüren lasse. Die Diskussion des Referats drehte sich zum einen um die (vorsichtig bejahte) Frage, ob Cusanus eine Handlungstheorie (aber keine Ethik!) entworfen hat, deren praktische Spuren sich zum Beispiel in der um 1460 an der Kurie geführten Debatte aufdecken lassen; zum anderen um Nikolaus' Vorstellung von Reichweite und Begrenzbarkeit der päpstlichen Macht. THOMAS FRANK (Pavia/Berlin) stellte den letzten Reformversuch vor, den Nikolaus von Kues in seinem Leben unternommen hat: sein Auftreten 1463 als Visitator und Reformator der Kirchen und Hospitäler von Orvieto. Hauptmaßnahme wäre die Inkorporation der über die Stadt verteilten kleinen Hospitäler in das größere Domhospital gewesen, ein Plan, den die Kommune Orvieto so lange hintertrieben habe, bis der Kardinal 1464 verstarb. Dessen Interesse an Hospitälern könnte von seiner eigenen Hospitalstiftung in Kues sowie dem gleichzeitigen Großprojekt des Mailänder Ospedale Maggiore, über das er zweifellos informiert war, angeregt worden sein. Das Beispiel der Orvietaner Hospitalreform gebe Anlass, das enge Verhältnis von Reform und Recht auf seine Ambivalenzen zu überprüfen, die sich zum einen im Charakter der kanonistischen Diskussion (Verhinderung oder Förderung einer Reform?) und zum anderen im Gesetzesbegriff des Cusanus (Reformgesetz von oben oder mit Konsens von unten?) festmachen ließen. GISELA NAEGLE (Gießen) verglich die Überlegungen des Cusanus zur Reichsreform (De concordantia catholica, Buch III) mit zwei anderen, etwa gleichzeitigen politischen Reformvorschlägen: dem mehr auf eine künftige Italienpolitik Friedrichs III. ausgerichteten Pentalogus des Enea Silvio Piccolomini und den Schriften des Jean Jouvenel des Ursins, Bischof im Dienst der französischen Krone unter Karl VII. und Ludwig XI. (vor allem Jouvenels Epître von 1433). Vergleichskriterien waren Sprache und Stil, der Umgang mit den Quellen, Begriffe wie 'Gemeinwohl' und die Verwendung von Metaphern bei den drei Autoren. Wie Cusanus reize auch der französische Prälat die Potenziale der mit medizinischer Akribie auf das Reich angewandten Körpermetapher genüsslich aus und gelange gegenüber König Karl VII. zu kritischen Zeitdiagnosen, in denen er das Ideal der Eintracht der allenthalben beobachteten Zwietracht entgegenstelle. Eines der wichtigsten Reformnarrrative sei bei ihm das Drohbild einer künftigen Revolution, mit der beim Ausbleiben geeigneter Gegenmaßnahmen zu rechnen sei. Auch FLORIAN HAMANN (London) öffnete den geografischen Horizont, indem er über Theologen und Intellektuelle, auch Byzantiner, berichtete, die für einen Vergleich mit Nikolaus von Kues herangezogen werden können: nicht auf dem Feld der politischen Reformen, sondern dem der christlichen Auseinandersetzung mit dem Islam. Lange bevor Cusanus seine religionsvergleichende Schrift De pace fidei und später seine Korankritik abfasste, habe er eine lateinische Koran-Übersetzung besessen, über die er sich mit dem Basler Konzilsvater Johannes von Segovia ausgetauscht habe. Sein Kölner Lehrer Heymericus de Campo habe in einem Traktat über die Machtverteilung in der Kirche eine ganze Reihe von teils erstaunlichen Argumenten aus dem Koran vorgebracht, mit deren Hilfe er konziliare oder päpstliche Positionen durchspielte. Die Erforschung des westlichen (bzw. christlichen) Islambilds könne gerade für die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts, also die Zeit vor dem Fall Konstantinopels 1453, noch nicht als abgeschlossen gelten. Wie die Diskussion zeigte, ist die christliche Koranlektüre des 15. Jahrhunderts, etwa die des Cusanus, doppelbödiger, als es zunächst scheinen mag, und enthält sowohl Elemente der Anerkennung bestimmter koranischer Prinzipien als auch Versuche, den Koran mit dem Christentum kompatibel zu machen. Der Workshop - ähnlich wie die von Norbert Winkler eingangs diagnostizierte Verlust- und Gewinnbilanz der theoretischen Reformen des Cusanus - hat nicht nur die Schwierigkeiten, sondern auch die Chancen einer historisch-philosophischen Gemeinschaftsarbeit an einer Reformerpersönlichkeit deutlich gemacht. Konferenzübersicht: Matthias Thumser (FU Berlin) Begrüßung und Einführung Thomas Frank (Univ. Pavia / FU Berlin) Mittelalterliche Reformkonzepte Norbert Winkler (FU Berlin) Reform der Reform - des Cusanus' renovatio der Eckhartschen Denkungsart unter christologischem Vorbehalt Sektion I Moderation Daniela Rando (Univ. Pavia) Hans Gerhard Senger (Univ. Köln) Renovatio und unitas als cusanische Leitideen in der literarischen Auseinandersetzung mit den hussitischen Böhmen Thomas M. Izbicki (Univ. Rutgers, New Jersey) Cusanus Preaches Reform: The Visitation of St. Simeon, Trier 1443 Thomas Woelki (HU Berlin) Die Fortsetzung der Acta Cusana (Kurzbeitrag) Sektion II Moderation Isabelle Mandrella (Univ. Mainz) Thomas Leinkauf (Univ. Münster) Nicolaus Cusanus zwischen Tradition und Innovation - Die 'Reformation' des Möglichkeitsbegriffs Jürgen Dendorfer (Kath. Univ. Eichstätt) Die Reformatio generalis des Nikolaus von Kues zwischen den konziliaren Traditionen zur Reform in capite und den Neuansätzen unter Papst Pius II. Thomas Frank (Univ. Pavia / FU Berlin) Cusanus und die Reform der Hospitäler von Orvieto Gisela Naegle (Univ. Gießen) "Mortalis morbus imperium Germanicum invasit": Cusanus und seine Zeitgenossen als "Reichsreformer" Florian Hamann (eFinancialCareers, London) Neue Ansätze in der Auseinandersetzung mit dem Islam im 15. Jahrhundert Schlussdiskussion, Moderation Matthias Thumser (FU Berlin) URL zur Zitation dieses Beitrages <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=3588> ------------------------------------------------------------------------ Copyright (c) 2011 by H-Net and Clio-online, all rights reserved. This work may be copied and redistributed for non-commercial, educational use if proper credit is given to the author and to the list. For other permission, please contact H-SOZ-U-KULT(a)H-NET.MSU.EDU. _________________________________________________ HUMANITIES - SOZIAL- UND KULTURGESCHICHTE H-SOZ-U-KULT(a)H-NET.MSU.EDU Redaktion: E-Mail: hsk.redaktion(a)geschichte.hu-berlin.de WWW: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de _________________________________________________ |
Date: 2011/03/27 21:17:02
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
In einer eMail vom 27.03.2011 18:20:16 Westeuropäische Sommerzeit schreibt
hsk.mail(a)GESCHICHTE.HU-BERLIN.DE:
Hagner, Michael: Der Hauslehrer. Die Geschichte eines Kriminalfalls. |
--- Begin Message ---From: Markus Rieger-Ladich <mrieger-ladich(a)ife.uzh.ch> Date: 28.03.2011 Subject: Rez. HBO: M. Hagner: Der Hauslehrer ------------------------------------------------------------------------ Hagner, Michael: Der Hauslehrer. Die Geschichte eines Kriminalfalls. Erziehung, Sexualität und Medien um 1900. Berlin: Suhrkamp Verlag 2010. ISBN 978-3-518-42204-5; 280 S.; EUR 19,90. Rezensiert für die Historische Bildungsforschung Online bei H-Soz-u-Kult von: Markus Rieger-Ladich, Departement Erziehungswissenschaften, Allgemeine Pädagogik, Universität Fribourg Email: <Markus.Rieger-Ladich(a)unifr.ch> Michael Hagner, Inhaber des Lehrstuhls für Wissenschaftsforschung an der ETH Zürich und Autor instruktiver Arbeiten, die zwischen Wissenschaftsgeschichte, Historischer Epistemologie und Science Studies angesiedelt sind, hat sich in seiner jüngsten Studie eines Gewaltverbrechens angenommen, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts groÃe Wellen schlug und nicht allein die Ãffentlichkeit erregte, sondern auch innerhalb der Wissenschaft groÃe Resonanz erzeugte. Bei Recherchen zur Elitegehirnforschung stieà er, einer "intuitive[n] Neugierde" (S. 251) folgend, auf eine Mappe von Zeitungsartikeln, welche die Aufschrift "Fall Dippold" trug. Deren Lektüre war der Auslöser für eine Forschungsarbeit, die schlieÃlich die Gestalt einer elegant geschriebenen Studie annahm und sich einer disziplinären Zuordnung souverän entzieht. Worum geht es? Hagner arbeitet die Geschichte des Jurastudenten Andreas Dippold auf, der im Jahre 1901 an die Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin wechselt und eine Stelle als Hauslehrer annimmt, um im Anschluss seine Studien weiterführen zu können. Rudolf Koch, ein renommierter Bankier, fürchtet aufgrund der schulischen Leistungen der beiden Söhne Heinz und Joachim um deren berufliche Karrieren. Er vertraut sie dem ambitionierten Studenten an, der auch für Erziehungsfragen ein besonderes Interesse erkennen lässt, und ermutigt ihn bei seinem Bestreben, Berlin zu verlassen. Fern der GroÃstadt widmet sich Dippold der Erziehungsarbeit: Er überwacht die beiden Söhne und unterwirft sie einem strengen Kontrollregime. Als seine MaÃnahmen, die von gezielter Ernährung über körperliche Ertüchtigung bis hin zu fachlichem Unterricht reichen, nicht zu den erwünschten Ergebnissen führen, intensiviert er seine Bemühungen und züchtigt sie immer häufiger. Zwischenzeitlich in ein fränkisches Dorf umgesiedelt, wo sie noch abgeschiedener leben, manipuliert er deren Briefwechsel mit den Eltern, indem er sie zu Geständnissen nötigt, in denen sie sich des exzessiven Onanierens bezichtigen. Er täuscht wiederholt Besucher, welche gebeten werden, den Vorwürfen nachzugehen, der Hauslehrer prügele die ihm anvertrauten Kinder über Gebühr. Am 10. März 1903 stirbt der vierzehnjährige Heinz infolge schwerer innerer Verletzungen. Der Schilderung dieser unheilvollen Verkettung von Ereignissen widmet Hagner das erste Kapitel, das den Titel trägt: "Ein Junge stirbt" (S. 7-67). So kenntnisreich Hagner die Rekonstruktion des Geschehenen kommentiert, so originell ist seine Auswertung des Materials. Dabei scheint es ratsam, ihm in seiner Selbstauskunft nicht uneingeschränkt zu folgen. Auch wenn er erklärt, im Zentrum seines Buches stünde die Frage, "wie die Verhaltensweisen der beteiligten Personen in Objekte des Wissens verwandelt worden sind und wie umgekehrt Wissen sich in die alltäglichen Verhaltensweisen einschreibt" (S. 236), so ist dies nicht einmal die halbe Wahrheit. Hagner nimmt in seiner Studie unterschiedliche Rahmungen vor und legt auf diese Weise immer neue Dimensionen der Ereignisse um den prügelnden Hauslehrer offen, der schnell in das Fadenkreuz der Politik und Rechtswissenschaft, der Medizin und Sexualwissenschaft, der Pädagogik sowie der Medien geriet und nur wenige Monate nach dem Todesfall in einem aufsehenerregenden Prozess zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. In den folgenden Kapiteln wendet sich Hagner je spezifischen Facetten dieses Falles zu: So rekonstruiert er in "Ermittlungszeit" (S. 68-128) die Ãberlagerung juristischer, medizinischer und pädagogischer Diskurse um die Jahrhundertwende und interpretiert im Kapitel "Der Prozess von Bayreuth" (S. 129-150) das juristische Verfahren als ein soziales Ereignis, das Einblicke in das spannungsreiche Verhältnis von Rechtsprechung und Medizin zulässt. "Der Skandal und die Medien" (S. 150-172) zeichnet die Erregungskurven der öffentlichen Debatten nach und legt die Dynamik der Aufschaukelung offen, während das Kapitel "Vom Nutzen und Nachteil der Humanwissenschaften" (S. 173-238) die unterschiedlichen Bilder identifiziert, die von dem zentralen Akteur in der Ãffentlichkeit, dem Rechtssystem sowie den beteiligten wissenschaftlichen Disziplinen zirkulieren. Beschlossen wird die Studie von einem "Epilog" (S. 239-250), in dem Hagner nicht allein den Spuren Dippolds nach dessen Entlassung folgt, sondern auch jenen des jüngeren der ihm anvertrauten Brüder. Der besondere Reiz der Untersuchung liegt zweifellos darin, dass Hagner weder allein das Ziel einer möglichst detailgenauen, faktenreichen Nachzeichnung dieses spektakulären "Kriminalfalls" verfolgt, noch eine normativ imprägnierte Rekonstruktion der Ereignisse, welche akribisch die einzelnen "Sündenfälle" verzeichnet. Stattdessen flicht er in seine Darstellung immer wieder kleinere Exkurse ein, stellt wichtiges Hintergrundwissen zur Verfügung und erläutert Kontexte; er erhellt Querverbindungen, Konkurrenzbeziehungen und Konstellationen.[1] Hagner begreift den Kriminalfall mithin als ein diskursives Ereignis, das einen Zugang zu jenen komplizierten Verschränkungen von Machtverhältnissen und Wissensordnungen, von Subjektivierungspraktiken und Geschlechterbeziehungen erlaubt, welche die Jahrhundertwende charakterisieren. Dabei zeigt sich, dass die einzelnen Befunde immer wieder über den behandelten Fall hinausweisen. Liest man den "Hauslehrer" als wissenschaftsgeschichtliche Studie, geraten die Auseinandersetzungen zwischen benachbarten Disziplinen in den Blick: Der angeklagte Hauslehrer wird dabei zu einer Spielmarke konkurrierender Diskurse. Er wird zum Prüfstein der Erklärungskraft unterschiedlicher Schulen der Sexualmedizin, Psychiatrie, Pädagogik und der Rechtswissenschaft. An seiner Person entzünden sich wissenschaftliche Kontroversen, die von dem Streben nach der Diskurshoheit sowie der Hoffnung befeuert werden, sich innerhalb des akademischen Feldes dauerhaft zu etablieren (vgl. S. 180ff.). Zugleich liefert Hagners Studie wichtige Beiträge zur Mediengeschichte: In dieser Perspektive zeigt sich, dass die medial verstärkte Skandalisierung von Wissensgebieten diesen nicht äuÃerlich bleibt. Gehen solche Fälle ins kulturelle Gedächtnis ein, prägen sie auch die epistemische Ordnung: "Relevant werden sie für die Wissensgeschichte durch ihre Fähigkeit, einen Diskurs in eine neue Richtung zu treiben und dadurch in einem ganz direkten Sinn neue Gegenstände des Wissens zu generieren." (S. 156f.) Weiterhin werden damit Fragen der Narration und der Adressierung thematisch: Indem Hagner die diskursiven Verschiebungen nachzeichnet, in deren Folge Dippold vom amoralischen "Monster" zum "perversen Erwachsenen" und schlieÃlich zum krankhaften "Sadisten" mutiert, weist er die identitätsstiftenden Effekte von Adressierungspraktiken nach (vgl. S. 97). Nicht zuletzt die damit aufgerufenen Dispositive Kriminalität, Wahnsinn und Sexualität verweisen nun auf jenen Autor, mit dem Hagner gleichsam zwischen den Zeilen ein fortlaufendes Zwiegespräch führt. Auch wenn seine Studie Michel Foucaults Arbeiten in der Anlage und der methodischen Durchführung offensichtlich vieles verdankt, setzt er sich doch an einigen Stellen gezielt von ihm ab. So verweist er darauf, dass sich "Experten" auch selbst ermächtigen können und ihren Einfluss nicht in jedem Fall einer Institution verdanken (vgl. S. 83), und wirft die Frage nach Verdrängungskämpfen zwischen unterschiedlichen sexuellen Dispositiven auf (vgl. S. 101). Interessanter ist die Frage nach der Verhältnisbestimmung von Struktur und Ereignis. Diese "Gretchenfrage", an deren Beantwortung sich Strukturalisten zuverlässig von Poststrukturalisten unterscheiden lassen [2], sucht er mit Blick auf seine empirischen Befunde zu lösen. So zeige die Entstehung des Dispositivs "Erzieher-Sadismus", das ihm als "Gravitationszentrum" pädagogischer, medizinischer, juristischer und moralischer Fragen gilt, dass hier kaum von einer "Multiplizierung der Diskurse" gesprochen werden könne, wie dies Foucault unterstellt habe; vielmehr bestünde die "Lektion, die der Fall Dippold erteilt" (S. 233), in der Beobachtung, Strukturen nicht länger als "träge" Entitäten zu betrachten, sondern ihnen einen Akteursstatus zuzuerkennen, sie als formative Kraft zu betrachten. Ein Manko von Hagners bestechender Studie besteht nun freilich darin, dass die damit aufgeworfenen Fragestellungen kaum einmal systematisch diskutiert werden. So flüssig das Buch geschrieben ist und so gekonnt die Aufbereitung des Materials, bleibt festzuhalten, dass wichtige Auseinandersetzungen nur en passant geführt werden. Die Fragen an Foucault sind brisant, sie verdienten der ausführlichen Diskussion - aber diese bleibt leider häufig aus. Meist in Form von Exkursen werden Anfragen formuliert, Grenzen der Diskursanalyse markiert, aber eine grundlegende, systematische Vermessung der Defizite ist kaum zu erkennen. Es mag sein, dass dies dem gröÃeren Adressatenkreis geschuldet ist: "Der Hauslehrer" ist ein glänzend geschriebener, funkelnder wissenschaftsgeschichtlicher Essay, der auf die Erörterung historiographischer Fragestellungen leider weitgehend verzichtet. Anmerkungen: [1] Vgl. Martin Mulsow / Marcelo Stamm (Hrsg.), Konstellationsforschung, Frankfurt am Main 2005. [2] Judith Butler hat die beiden Positionen anhand einer Gegenüberstellung einschlägiger Texte von Pierre Bourdieu und Jacques Derrida überzeugend herausgearbeitet. Judith Butler, Haà spricht. Zur Politik des Performativen, Frankfurt am Main 2006, S. 221ff. Diese Rezension wurde redaktionell betreut von: Michael Geiss <mgeiss(a)ife.uzh.ch> URL zur Zitation dieses Beitrages <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2011-1-232> Die Rezension ist hervorgegangen aus der Kooperation mit der Historischen Bildungsforschung Online. (Redaktionelle Betreuung: Michael Geiss und Wolfgang Gippert). http://www.fachportal-paedagogik.de/hbo/ ------------------------------------------------------------------------ Copyright (c) 2011 by H-Soz-u-Kult (H-Net) and Historische Bildungsforschung Online, all rights reserved. This work may be copied for non-profit educational use if permission is granted by the author and H-Soz-u-Kult. Please contact hsk.redaktion(a)geschichte.hu-berlin.de. 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Date: 2011/03/27 21:26:37
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Eindrucksvolle Fotoschau mit Bildern von Feuer und EisAudiovisions-Abend der Volkshochschule Nohfelden und des Fotoclubs „Tele“ Freisen im Rathaus NohfeldenNohfelden. Zu einen Audiovisions-Abend mit den Themen „Spanische Synagoge in Prag“, „Island, Insel aus Feuer und Eis“ und „Kappadokien – Wiege des Christentums in einem islamischen Land“ laden die Volkshochschule Nohfelden und der Fotoclub „Tele“ Freisen für Mittwoch, 30. März, 19.30 Uhr ins Rathaus Nohfelden ein. Der Eintritt kostet zwei Euro. Als Einstieg in den Abend voller eindrucksvoller Blder wird Manfred Schröder zunächst eine kurze multimediale Fotoschau über die im Jahre 1868 im maurischen Stil erbaute Spanische Synagoge in Prag präsentieren. Mit Genehmigung des Jüdischen Museums in Prag entstanden außergewöhnliche Innenaufnahmen. In der Hauptschau des Abends präsentiert Reisefotograf Gerhard Bolz in seiner neuesten, vertonten Audiovision „Island, Insel aus Feuer und Eis“ die unvergleichliche Faszination Islands: ein Landschaftsgemälde, komponiert aus Hunderten von Grüntönen, dampfenden schwarzen Lavafeldern, blauen Lagunen, riesigen Gletscherfeldern, heißen Quellen, Geysiren, tosenden Wasserfällen und auf den nächsten Ausbruch lauernden Vulkanen. Die Besucher der Schau werden auch den gewaltigen Ausbruch des Vulkanes unter dem Gletscher Eyafjalla vom Frühjahr 2010 hautnah mit erleben können. Die auf jede Bildsequenz harmonisch abgestimmte Musik garantiert ein besonderes Seh- und Hörerlebnis. Abschließend wird Schröder die multimediale Fotoschau „Kappadokien – Wiege des Christentums in einem islamischen Land“ präsentieren. Die Schau zeigt eine faszinierende Landschaft in Mittelanatolien, die eines der wichtigsten Zentren des frühen Christentums war. Heute jedoch dominieren Moscheen und Minarette das Bild von Städten und Dörfern. Seit 1985 zählt der Göreme-Nationalpark zum Welterbe der Unesco. red |
Date: 2011/03/31 23:02:05
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Sehr geehrte Damen und Herren, das nächste Burgensymposion steht bevor. Daß der langjährige Organisator der Pfälzischen Burgensymposien, Herr Jürgen Keddigkeit, in diesem Jahr in den Ruhestand tritt, haben wir zum Anlaß genommen, einmal zusammen mit vielen Kollegen aus der Pfalz, der Saarregion und dem deutsch-französischen Grenzraum eine gemeinsame Veranstaltung zu organisieren, die einem interessierten Publikum neuere Ergebnisse der Burgenforschung aus den genannten Regionen in anschaulicher Weise vorstellt. Daher möchten wir Sie zum 3. Saarländischen / 19. Pfälzischen / 11. Deutsch-Französischen Burgensymposion herzlich einladen. Die Veranstaltung findet diesmal an zwei Tagen (Freitag/Samstag, 13./14. Mai 2011) im saarpfälzischen Homburg statt. Die Tagung beginnt am Freitagnachmittag um 15.00 Uhr mit einer sachkundigen Führung über die Burg- und Festungsruine der Hohenburg auf dem Schloßberg in Homburg. Als besonderen Höhepunkt erwartet die Teilnehmer um 16.00 Uhr die Vorführung früher Feuerwaffen im Festungsgraben durch das Städtische Aufgebot 1476 e.V.; dabei lassen wir es richtig krachen! Um 19.00 Uhr beginnt das eigentliche Symposion mit den Grußworten der Veranstalter, einem einführenden historischen Vortrag und einem Umtrunk im Dachgeschoß des Edelhauses im Römermuseum Homburg-Schwarzenacker. Am Samstag tagen wir im großen Sitzungssaal des Forums (Rathaus/Kreisverwaltung) in Homburg; dort halten ausgewiesene Fachleute acht Vorträge zur Archäologie, Geschichte und Denkmalpflege von Burgen in der Pfalz, an der Saar und im Krummen Elsaß. Das detaillierte Programm ist im Anhang dieser E-Mail beigefügt. Wie üblich ist die Teilnahme am Symposion kostenlos. Wir bitten Sie aber herzlich um Ihre Anmeldung, damit wir entsprechend disponieren können (am besten per E-Mail oder Internet unter www.burgensymposion.de). Über Ihr Interesse würden wir uns sehr freuen. Mit freundlichen Grüßen Hans-Joachim Kühn Die Gasthörer/innen Kulturkreis an der Universität des Saarlandes e.V. Universität des Saarlandes Campus C 5 2, Raum 1.19 D-66123 Saarbrücken Tel.: 0681/302-4620 Mail: info(a)gasthoerer-saar.de Internet: www.gasthoerer-saar.de |