Date: 2010/08/03 09:07:38
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
heute in der Saarbr. Zeitung, Regionalteil St. Wendel
Wo früher Grenzen verliefenHistorische Vereine erstellen ein KatasterSt. Wendel. In den Gemeinden des Landkreises St. Wendel sollen alle alten Wegkreuze und alle früheren Grenzsteine systematisch erfasst und kartographisch dokumentiert werden. Dieses Projekt hat der Landesverband historisch-kultureller Vereine des Saarlandes (LHV) jetzt zusammen mit der Kulturlandschaftsinitiative Sankt Wendeler Land vorgestellt. Bei einem Treffen mit mehr als einem Dutzend Vertretern verschiedener Geschichts- und Heimatkundevereine aus dem ganzen Landkreis erklärte der LHV-Präsident Johannes Schmitt, mit den gesammelten Informationen solle eine Datenbank erstellt werden. Man wolle die Kleindenkmäler, die sich in den Dörfern und Städten sowie auf den Feldfluren und in den Wäldern befinden, fotografieren, beschreiben und ihren exakten geografischen Standort festhalten. Das Ganze werde dann in einem Katalog gesammelt und kartiert. Es gehe dabei darum, das Bewusstsein für den Wert solcher historischer Denkmäler zu schärfen und gegebenenfalls auch Restaurierungsmaßnahmen einzuleiten. Außerdem seien verschiedene Veröffentlichungen geplant. Das Projekt hat für den Landesverband historisch-kultureller Vereine des Saarlandes den Charakter eines Pilot-Verfahrens für das ganze Saarland, wie Schmitt weiter betonte. Es fügt sich auch ein in das Programm „St. Wendeler Land steinreich - auf den Spuren einer 2500-jährigen europäischen Kultur“, das die Kulturlandschaftsinitiative Sankt Wendeler Land mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union in Gang gebracht hat. Aus diesen Mitteln sollen für die Erfassung der Wegekreuze und Grenzsteine auch Zuschüsse gewährt werden. Geschichts- und Heimatforscher sowie die zuständigen kommunalen Institutionen in allen Gemeinden des Kreises St. Wendel sind aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen und in ihrem eigenen Dorf oder ihrer Stadt die betreffenden Denkmäler zu erfassen. red |
Date: 2010/08/03 22:08:48
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
!!!! Vorankündigung !!!! Quellen zur Genealogie im Landkreis Saarlouis und angrenzenden Gebieten Band 45 Hans Peter Klauck Die Einwohner der Stadt Saarlouis 1816 - 1850 2 Bände mit ca. 1400 Seiten Preis 29 Euro plus Porto (für Mitglieder 25 Euro) Zu bestellen bei: Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e. V. Kreisarchiv Saarlouis Postfach 1840 66718 Saarlouis Tel.: 06831/444-425 email hp.klauck(a)t-online.de
Date: 2010/08/07 09:45:12
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
heute in der SZ, St. Wendeler Teil:
Morgen früh wird auf dem St. Wendeler Wendelinushof ein Jugendroman
vorgestellt. Keine Ahnung, warum nicht geschrieben wird, daß es sich um einen
Roman handelt - das schreckt zwar definitiv all die ab, die grundsätzlich Romane
nicht lesen, aber das muß doch mit dem wissenschaftlichen Hintergrund, den man
bei diesem Autor sicherlich erwarten darf, nichts zu tun haben.
„Der Herr des Ringwalls“Autor Thomas Fritsch stellt in St. Wendel sein neues Buch vorDas neue Buch des Autors Thomas Fritsch behandelt menschliche Schicksale in der Keltenzeit und spielt am Hunnenring bei Otzenhausen. Am 8. August liest der Autor in St. Wendel aus seinem Werk.St. Wendel. Die Kelten und Römer stehen an den beiden kommenden Sonntagen beim Kulani-Sommer auf dem Wendelinushof im Mittelpunkt. Am Sonntag, 8. August, elf Uhr, stellt der Archäologe Thomas Fritsch in der Geschäftsstelle der Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land sein druckfrisches Buch „Der Herr des Ringwalls“ vor. Am Sonntag, 15. August, informiert Klaus-Peter Hentz dann über die „Essens- und Trinkkultur der Römer“.
Für alle ab zehn JahrenThomas Fritsch liest am Sonntag erstmals aus seinem neuem Buch „Der Herr des Ringwalls“ vor. Es ist ein Jugendbuch für Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren und alle junggebliebenen Fans von Geschichte, Abenteuer und Archäologie. Das Werk liefert eine Darstellung der historischen Abläufe um die Mitte des ersten vorchristlichen Jahrhunderts im Umfeld des keltischen Ringwalls von Otzenhausen und dessen Einzugsgebietes. Sein Inhalt: Wir befinden uns im Jahr 54 vor Christus. Die keltischen Stämme liegen im Kampf mit den römischen Legionen des Julius Caesar. Die 12-jährige Pettia begleitet ihren Vater Redios, einen keltischen Händler aus Divodurum, ins Gebiet der Treverer. Durch ihren neuen Freund Vectimarus lernt sie die Region um die größte Keltenfestung, den „Hunnenring“ bei Otzenhausen kennen. Vor dem düsteren Hintergrund der Weltgeschichte bestehen die Jugendlichen gemeinsame Abenteuer, treffen auf den Keltenfürsten Indutiomarus, einen Hauptwidersacher von Caesar und erleben die aufwändige Bestattung des verstorbenen Fürsten Teutactos, bevor sich ihre Wege im Ungewissen der Zeitgeschichte trennen. Das Buch umfasst 160 Seiten, 20 Zeichnungen. Format A5, ISBN 978-3-00-031218-2, Preis 9,95 Euro. Thomas Fritsch leitet seit 1987 archäologische Ausgrabungsprojekte im Saarland und im Ausland. Seit 1999 ist er Leiter des Forschungsprojektes „Keltischer Ringwall von Otzenhausen. Nach dieser Erstpräsentation wird das Buch dann offiziell am Donnerstag, 2. September, um 18 Uhr in der Europäischen Akademie in Otzenhausen vorgestellt. red |
Date: 2010/08/10 13:04:54
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Salü,
das diesjährige Westrichtreffen findet am Sonntag, 12. September, in
Ottweiler statt. Programm und Anmeldungsformular findet sich auf der Website des
Vereins für Landeskunde e.V. - siehe o.a. Link.
Roland Geiger
|
Date: 2010/08/10 23:09:38
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
From: Annika Radtke <a-radtke(a)web.de>
Date: 11.08.2010 Subject: Tagber: Neues aus dem Mittelalter ------------------------------------------------------------------------ Tanja Skambraks, Universität Mannheim 11.06.2010-12.06.2010, Mannheim Bericht von: Annika Radtke, Katholisch-Theologische Fakultät, Universität Bonn E-Mail: <a-radtke(a)web.de> Am 11. und 12. Juni 2010 fanden an der Universität Mannheim die 4. Mannheim-Heidelberger Nachwuchsgespräche "Neues aus dem Mittelalter" statt. Seit 2004 bietet diese Veranstaltung alle zwei Jahre interessierten Nachwuchswissenschaftlern und -wissenschaftlerinnen die Möglichkeit ihre Dissertations- und Habilitationsprojekte in einem größeren Forum von diesmal über 30 Personen vorzustellen und die Gelegenheit zum Austausch sowie zur Diskussion zu nutzen. Nach der Begrüßung durch TANJA SKAMBRAKS von der Universität Mannheim, eröffnete DANIEL LIZIUS (Münster) die Reihe der Vortagenden mit der Vorstellung seines Dissertationsprojektes "Von der Schwertleite zum Ritterschlag - Ritterliche Initiationsrituale im Wandel". Im Rahmen seiner Arbeit widmet er sich dem bislang vernachlässigten Thema der mittelalterlichen Ritualforschung, nämlich der Ritterpromotion und dem Wandel, dem sie in Form und Funktion im hohen- und späten Mittelalter unterworfen war. Im Zentrum seiner Untersuchungen steht der Adel, der als Träger der Ritterschaft eine heterogene Gruppe bildete und in dessen Umfeld die Ritterpromotion sowohl als Initiationsritus diente als auch Inklusions- und Exklusionsmechanismen verdeutlichen könne. So könne ein Wandel nicht nur im Ritual selber, sondern auch bei den Akteuren und den örtlichen sowie zeitlichen Gegebenheiten eine Änderung im Selbstverständnis des Rittertums zum Ausdruck bringen. Neben dieser Analyse der Selbst- und Fremdimagination befasste sich Daniel Lizius mit den sich wandelnden Aufgaben der Handelnden, mit der "Idee des Ritters" und seiner Funktion. Direkt an Teilaspekte anknüpfen konnte UTE KÜHLMANN (Mannheim/Dublin) in ihrem Vortrag "Celtic Fosterage - Pflegekindschaft als erfolgreiche Form der Herrschaftssicherung", womit sie einen Teilbereich ihrer Dissertation mit dem Arbeitstitel "Pflegekindschaft: Erziehung in der Fremde als vormoderne Sozialisation- und Bündnisform" vorstellte. Da die Pflegekindschaft im altirischen Recht und in der reichen Überlieferung irischer Sagen, Annalen, Viten, Gedichte und Mythen einen großen Raum einnimmt, könne aus diesen Quellen ein Einblick in die soziale Praxis der Pflegekindschaft gewonnen werden. Besonderen Fokus legte die Referentin auf die durch Pflegekindschaft hergestellten Bündnisse, Freundschaften und Gemeinschaften sowie auf die strategische Bedeutung dieser Erziehungspraxis im Rahmen der Herrschafts- und Machtkonsolidierung. Aus ihrem Dissertationsvorhaben "Arbeitsunfähigkeit im Spätmittelalter. Ursachen und Folgen der Berufsunfähigkeit durch Krankheit oder Behinderung am Beispiel städtischer Handwerker im norddeutschen Raum" präsentierte IVETTE NUCKEL (Bremen) den Themenbereich "Grubensicherheit im spätmittelalterlichen Bergbau". Hierbei ging sie nicht nur auf die verschiedenen Tätigkeiten und deren Besonderheiten in Bezug auf Arbeitsbelastung und Schutzkleidung im Umfeld des Bergbaus ein, sondern auch auf die mannigfachen Gefahren, die den Arbeitern untertage drohten sowie die Versuche sich davor zu schützen. Da der Bergbau immer schon ein besonders unfallträchtiges Arbeitsumfeld darstellte, beschäftigten sich nicht nur mittelalterliche Gelehrte wie Agricola, Paracelsus und Ulrich Ellenborg mit seinen Auswirkungen auf Leben und Gesundheit der Menschen, sondern auch die Betroffenen selber versuchten beispielweise durch Bergordnungen, in denen Bestimmungen zur Grubensicherheit festgehalten wurden, Vorsorge zu treffen oder sich im Falle einer Invalidität durch die Gründung von Solidargemeinschaften (Bergbruderschaften) abzusichern. Ins Münsterland des späten 15. und frühen 16. Jahrhundert führte KATJA RAHE (Osnabrück) die Zuhörer mit der Vorstellung ihres Dissertationsprojektes "Das Beziehungsgeflecht des westfälischen Frauenklosters Vinnenberg im Mittelalter und in der frühen Neuzeit". Auch wenn Vinnenberg keine überregionale Bedeutung erlangte, so biete es doch eine außerordentlich gute schriftliche Überlieferung. Im Zentrum des Projektes steht das erste von mehreren erhaltenen Rechnungsbüchern, in welchem die Einträge der Jahre 1499 bis 1517 enthalten sind. Ergänzend hinzugezogen wird die reiche Urkundenüberlieferung von 480 Diplomen aus den Jahren 1265 bis 1782 und 165 Akten von 1336 bis 1810. Anhand dieser Quellen sollen die geographischen, sozialen und wirtschaftlichen Aktionsräume des Klosters erarbeitet werden, um dann in einem zweiten Schritt mit den Personen und Institutionen, mit denen das Kloster in Kontakt stand, in Beziehung gesetzt zu werden. Das darin erkennbare Beziehungsgeflecht, mit dem sich das Kloster umgab, kann des Weiteren auf seine Beständigkeit und seine soziale Wirksamkeit untersucht werden. Die akribischen Eintragungen über eingegangene Gaben und Ausgaben lassen Rückschlüsse auf die Stabilität eines solchen Beziehungsnetzes zu, wie die Referentin erläuterte. Geographisch in einer vollkommen anderen Region angesiedelt ist das Projekt von ANNA KATHARINA ANGERMANN (Heidelberg), die es sich mit ihrer Dissertation zu "'Sarazenen' und 'Franken' - Die Verquickung von Religion, Handel und Politik am Beispiel des Überfalls auf Alexandria 1365 und seine Nachwirkungen" zur Aufgabe gemacht hat, die sozialen Konstellationen verschiedener Gruppen unter der Herrschaft der Mamluken zu untersuchen. Anhand eines Vergleiches arabischer und europäischer Quellen nahm die Referentin das Beziehungsnetz der heterogenen Bevölkerung, bestehend aus Muslimen verschiedener Herkunft, handeltreibender ausländischer Christen und Juden sowie der einheimischen christlichen und jüdischen Bevölkerung, in den Blick und beleuchtete dessen fragile Koalitionen und Koexistenz unter der zyprischen Vorherrschaft im innerlich zerrütteten Mamlukenreich. Hierbei diente der Überfall auf Alexandria 1365 als Ausgangspunkt, da er diese (stillen) Abmachungen in Frage stellte. Der Samstagvormittag begann mit dem Werkstattbericht von THOMAS SCHWITTER (Bern), der sich einem historiographischem Thema "Erinnerung im Umbruch - Untersuchung zu Entstehung, Verwendung und Wirkung höfischer Chroniken im Frankreich des 15. und frühen 16. Jahrhundert am Beispiel der Grandes Chroniques de France" widmete. Dieses Werk, das bereits kurz nach Einführung des Buchdruckes als erstes auf Französisch publiziertes Buch auf den Markt kam, wandte sich an ein breites Publikum, welches zwar als lesefähig, aber nicht unbedingt akademisch gebildet einzustufen sei. Die Chronik trug nicht unerheblich zur nationalen Identitätsbildung in Frankreich bei. Thomas Schwitters Untersuchung zu den Unterschieden in der Textgestalt bezieht sich auf handschriftliche und gedruckte Editionen der Jahre 1380 bis 1461. Forschungen zur Rezeption, Intention der Auftraggeber und der von den Verlegern beabsichtigten Wirkung, besonders im Hinblick auf die damals aktuellen Ereignisse des Hundertjährigen Krieges, ergänzen den Blick auf die verschiedenen Ausgaben der Grandes Chroniques de France. Damit werde eine Lücke in der Rezeptions- und Transformationsgeschichte des Werkes geschlossen. Des Weiteren verspreche dieses Vorgehen neue Erkenntnisse bezüglich des Fragenkomplexes zum Umgang der Menschen mit dem neuen Medium Buch und dem Erwerb der entsprechenden Medienkompetenz. Den Hundertjährigen Krieg unter einem anderen Gesichtspunkt betrachtete CHRISTOPH MAUNTEL (Heidelberg) mit seiner geplanten Dissertation "Vom Umgang mit Gewalt - Darstellung, Wahrnehmung und Legitimierung von Gewalt während des Hundertjährigen Krieges". Er erarbeitet aus verschiedenen historiographischen Quellen Wahrnehmungs- und Bewertungskriterien zur Charakterisierung von Gewalt in verschiedener Form und untersucht, welche Moralvorstellungen, Legitimationen und Strategien notwendig waren, um verübte Gewalt zu rechtfertigen oder zu verurteilen. Anhand dieser Kriterien solle ein tiefgreifender Wandel in der Gesellschaft belegt werden, der sich unter anderem an einer Veränderung überkommener Verhaltenscodices, beispielsweise der Bitte um Gnade als Gewaltvermeidungsstrategie, zeige. Der Beitrag von KATHARINA ULRIKE MERSCH (Göttingen) "Omnis sapientia a domino deo est - Bildungsideale in reformierten und unreformierten Frauenkonventen des 12. Jahrhunderts" stellte einen Auszug aus ihrer Dissertation mit dem Titel "Soziale Dimensionen visueller Kommunikation in den Frauenkommunitäten des Hoch- und Spätmittelalters - Stifte, Chorfrauenstifte und Klöster im Vergleich" dar, mit der sie im April 2010 promoviert wurde. Die Kanonikerreform des 12. Jahrhunderts hatte besonders in Sachsen und im Elsass zu einem Aufschwung der theologischen Bildung in den Frauenkonventen geführt, die unter anderem zur Entwicklung eines bestimmten Bildertyps beitrugen. Mit diesem wurden Bildungsideale repräsentiert und transportiert. Am Beispiel zweier Bildwerke, dem Quedlinburger Hochzeitsteppich (um 1200, St. Servatius in Quedlinburg) und dem Hortus Deliciarum (1170/80, St. Odilia in Hohenburg) stellte Katharina Mersch dar, dass neben theologischem auch philosophisches Gedankengut in den Konventen präsent war und es vor allem neben der Kanonikerreform noch andere Instanzen gab, die die Frauen zur Auseinandersetzung mit Bildungsinhalten anregten. "Weibliche Heilige im Mittelalter - Förderkreise und Netzwerke" lautet der Titel des Dissertationsprojekts von ANDREA HAUFF (Tübingen). Sie analysiert Förderkreise, Netzwerke und Personenverbände am Beispiel heilig oder selig gesprochener Frauen aus den Familien der Premysliden, Piasten, Arpaden und der Andechs-Meranier. Anhand einzelner Frauen aus diesen miteinander verschwägerten Familien untersucht Andrea Hauff nicht nur Form und Ablauf des Kanonisationsverfahrens im Hochmittelalter, sondern auch das Verhältnis von Adel, Staatlichkeit und Kirche. Hierbei spiele der doppelte Familieneinfluss der Frauen eine Rolle, den sie sowohl aus ihrer Herkunfts- als auch in ihrer Gattenfamilie hatten. Aus diesen Ergebnissen erarbeitet Hauff die fördernden bzw. hemmenden Einflussfaktoren im Kanonisationsprozess und in einem weiteren Schritt Konzepte weiblicher Heiligkeit. JAN HILDEBRANDs (Münster) Vortrag "Plurima sub falso tegmine vera latent - Aspekte karolingischer Mytherezeption" brachte dem Auditorium die doppelte Strategie des Umgangs christlicher Autoren mit der paganen Religion nahe. Zum einen wurden die Götter der Antike dämonisiert, zum anderen dienten sie in einigen Texten, allegorisch umgedeutet, zur Verherrlichung des Protagonisten und als Beleg des dichterischen Könnens sowie der Gelehrsamkeit des Autors. Als Teilaspekt des Dissertationsprojekts "Mythendiskurse in der karolingischen Gesellschaft" konzentrierte sich Hildebrand an dieser Stelle auf die destruktiven Varianten der Mythendeutung frühmittelalterlicher Autoren basierend auf Augustinus´ Konzept der Superstition. Die dämonisierende Deutung der antiken Götter diente zur Erklärung der Existenz heidnischer Praktiken und legitimierte deren Verfolgung. In der Superstitionsliteratur wurde der antike Mythos zum Symbol der heidnisch-dämonischen Gegenwelt. Diese Auslegung bildete zusammen mit der gelehrt-allegorischen Form der Mythenrezeption die Grundlage für den Umgang mit paganen Traditionen in der Karolingerzeit, so Hildebrand. Im letzen Beitrag stellte JAN-HENDRYK DE BOER (Göttingen) die Frage "Wie entsteht eine Ordnung der Wirklichkeit? Überlegungen zu Dimensionen des Humanismus im Heiligen Römischen Reich." Er verstehe das Verhältnis von Scholastik und Humanismus im Heiligen Römischen Reich Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts als Konflikt zweier Wirklichkeitsordnungen, aus dem sich der Humanismus nahezu eruptiv etabliert hat. Dies geschah allerdings erst nach dem Konflikt, den Johannes Reuchlin über Polemik und die Nutzung verschiedener Publika mit den Kölner Theologen austrug. Vor diesem Konflikt beschrieb der Referent den Humanismus als einen Teil der, von der Scholastik bestimmten und universitär verfassten, Ordnung. Dass dieser Streit nicht mehr mit den etablierten Methoden der Konfliktlösung beigelegt werden konnte, habe seine Ursache in dem spannungsreichen Verhältnis von Glauben und Wissen, welches von den Beteiligten unterschiedlich konzeptioniert war. Diese Konflikte deuteten auf die Reformation hin. Die Tagung zeichnete sich durchweg durch fruchtbare und anregende Diskussionen aus. Dabei bot sie einen inhaltlich breit gefassten Querschnitt laufender Forschungsprojekte und spiegelte somit die Vielfalt der derzeit laufenden Dissertationsvorhaben in der Mediävistik des deutschsprachigen Raumes wider. Auch die diesjährigen Nachwuchsgespräche zeigten den Erfolg des Formates als thematisch übergreifende Veranstaltung mit einer offenen Gesprächskultur. Auf eine Fortsetzung von "Neues aus dem Mittelalter" in zwei Jahren in Heidelberg darf gehofft werden. Konferenzübersicht: Begrüßung durch Tanja Skambraks (Mannheim) 1. Sektion Moderation: Carla Meyer (Heidelberg) Daniel Lizius (Münster): Von der Schwertleite zum Ritterschlag. Ritterliche Initiationsrituale im Wandel Ute Kühlmann (Mannheim/Dublin): Celtic Fosterage. Pflegekindschaft als erfolgreiche Form der Herrschaftssicherung 2. Sektion Moderation: Julia Bruch (Mannheim) Ivette Nuckel (Bremen): Grubensicherheit im spätmittelalterlichen Bergbau Katja Rahe (Osnabrück): Das Beziehungsgeflecht des westfälischen Frauenklosters Vinnenberg im Mittelalter und der frühen Neuzeit Anna Angermann (Heidelberg): "Sarazenen" und "Franken" - die Verquickung von Religion, Handel und Politik am Beispiel des Überfalls auf Alexandria 1365 und seinen Nachwirkungen 3. Sektion Moderation: Daniel Wimmer (Mannheim) Thomas Schwitter (Bern): Erinnerung im Umbruch: Untersuchungen zu Entstehung, Verwendung und Wirkung höfischer Chroniken im Frankreich des 15. und frühem 16. Jh. am Beispiel der "Grandes Chroniques de France" Christoph Mauntel (Heidelberg): Vom Umgang mit Gewalt. Darstellung, Wahrnehmung und Legitimierung von Gewalt während des Hundertjährigen Krieges 4. Sektion Moderation: Tanja Skambraks (Mannheim) Katharina Mersch (Göttingen): Omnis sapientia a domino deo est - Bildungsideale in reformierten und unreformierten Frauenkonventen des 12. Jahrhunderts Andrea Hauff (Tübingen): Weibliche Heilige im Mittelalter. Förderkreise und Netzwerke 5. Sektion Moderation: Andrea Briechle (Heidelberg) Jan Hildebrand (Münster): Plurima sub falso tegmine vera latent - Aspekte Karolingischer Mythenrezeption Jan-Hendryk de Boer (Göttingen): Wie entsteht eine Ordnung der Wirklichkeit? Überlegungen zu Dimensionen des Humanismus im Heiligen Römischen Reich URL zur Zitation dieses Beitrages <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=3239> ------------------------------------------------------------------------ Copyright (c) 2010 by H-Net and Clio-online, all rights reserved. This work may be copied and redistributed for non-commercial, educational use if proper credit is given to the author and to the list. For other permission, please contact H-SOZ-U-KULT(a)H-NET.MSU.EDU. _________________________________________________ HUMANITIES - SOZIAL- UND KULTURGESCHICHTE H-SOZ-U-KULT(a)H-NET.MSU.EDU Redaktion: E-Mail: hsk.redaktion(a)geschichte.hu-berlin.de WWW: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de _________________________________________________ |
Date: 2010/08/18 10:07:48
From: rolgeiger <rolgeiger(a)aol.com>
Date: 2010/08/22 22:20:21
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Heimatfreunde
Türkismühle
Einladung zur Ausstellung 150
Bahnhof Türkismühle
Auf
Anregung der Heimatfreunde feiert Türkismühle vom 27. bis 29.08.2010 die Inbetriebnahme der Nahestrecke und
damit des Bahnhofs Türkismühle vor 150 Jahren.
Zu
diesem Jubiläum stellen wir die Entwicklung des Bahnhofs von 1860 bis heute vor
mit Fotos, Dokumenten, Bauplänen und
Zeitungsausschnitten.
Werner
Wannags aus Ottweiler zeigt Dokumente aus seiner Sammlung von weiteren Strecken
der Nahebahn. Außerdem druckt und verkauft er alte Original-Fahrkarten, die vor
Ort mit einem alten Fahrkartendrucker hergestellt werden.
Der Dampf-Bahn-Club Namborn stellt
Bahnmodelle der Spur 5’’ aus und zeigt Fotos von der Bahnanlage in
Namborn. Virtuelle Eisenbahnwelt am PC –
projiziert mit Beamer auf Leinwand – eine Vorstellung von EEP – Eisenbahn.exe
Professional durch einen der Entwickler – Herrn Rudolf Fey. Er demonstriert, wie
Sie am PC eine virtuelle professionelle Modellbahn bauen oder eine fertige
dreidimensionale Modellbahnanlage in Betrieb nehmen
können. Die
Ausstellung findet diesmal in den Hallen von Auto Bauer in der Nähe des Bahnhofs
statt. Sie ist geöffnet am Samstag, 28.08. und Sonntag, 29.08.2010, jeweils von
14 bis 18 Uhr.
Am Bahnhof findet von Freitag, 19
Uhr bis Sonntagabend ein Fest mit Musik, Unterhaltung und großer Tombola
satt. Wir hoffen, Sie erleben bei
Kaffee, Kuchen und anderen Erfrischungen ein paar schöne Stunden und freuen uns
auf Ihren
Besuch. Ihre
Heimatfreunde Türkismühle PS: Die für Ende Oktober vorgesehene Ausstellung im Schulzentrum entfällt in diesem Jahr. |
Date: 2010/08/24 18:33:16
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
In der Woche vor Sonntag, 8. August, stand dieser
Artikel in der Saarbrücker Zeitung: „Thomas
Fritsch liest am Sonntag erstmals aus seinem neuem Buch "Der Herr des Ringwalls"
vor. Es ist ein Jugendbuch für Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren und alle
junggebliebenen Fans von Geschichte, Abenteuer und Archäologie. Das Werk liefert
eine Darstellung der historischen Abläufe um die Mitte des ersten
vorchristlichen Jahrhunderts im Umfeld des keltischen Ringwalls von Otzenhausen
und dessen Einzugsgebietes. Sein
Inhalt: Wir befinden uns im Jahr 54 vor Christus. Die keltischen Stämme liegen
im Kampf mit den römischen Legionen des Julius Caesar. Die 12-jährige Pettia
begleitet ihren Vater Redios, einen keltischen Händler aus Divodurum, ins Gebiet
der Treverer. Durch ihren
neuen Freund Vectimarus lernt sie die Region um die größte Keltenfestung, den
"Hunnenring" bei Otzenhausen kennen. Vor dem
düsteren Hintergrund der Weltgeschichte bestehen die Jugendlichen gemeinsame
Abenteuer, treffen auf den Keltenfürsten Indutiomarus, einen Hauptwidersacher
von Caesar und erleben die aufwändige Bestattung des verstorbenen Fürsten
Teutactos, bevor sich ihre Wege im Ungewissen der Zeitgeschichte trennen.
Das Buch
umfasst 160 Seiten, 20 Zeichnungen. Format A5, ISBN 978-3-00-031218-2, Preis
9,95 Euro. Thomas
Fritsch leitet seit 1987 archäologische Ausgrabungsprojekte im Saarland und im
Ausland. Seit 1999 ist er Leiter des Forschungsprojektes "Keltischer Ringwall
von Otzenhausen. Nach dieser
Erstpräsentation wird das Buch dann offiziell am Donnerstag, 2. September, um 18
Uhr in der Europäischen Akademie in Otzenhausen
vorgestellt.“ ------------------- Bei der
Kurzvita von Herrn Dr. Fritsch fehlt noch, daß er Mitbetreiber des „Auktionshaus für Historica, Dr. Fritsch & Goetz“
in Spiesen-Elversberg ist. Ich habe bei der Veranstaltung am 8. August das Buch erworben und hatte Gelegenheit, während meines Urlaubs darin zu lesen. Ganz durchgelesen habe ich es nicht. Grund dafür war unter anderem der m.E. schlechte Erzählstil des Verfassers, der stellenweise sehr schwülstig und kompliziert daherkommt. Ein Beispiel auf Seite 10: „So kam es auch, dass Pentorix, welcher der Jüngere der beiden Brüder war, …“ oder noch schlimmer auf Seite 11: „Bei Cernunnos,“ dachte Redios, „ die Zeit fliegt nur so dahin! Hätte ich nur mehr Kinder gezeugt, dann könnten meine Nachkommen mich im Alter versorgen. Aber nach dem Tod meiner geliebten Gemahlin kann ich mich für keine andere Frau mehr begeistern. Und nun, mit 30 Jahreszyklen fühle ich mich schon fast zu alt für eine neue Beziehung.“ Der da so tiefsinnig denkt, ist der Vater der Heldin des Jugendromans, ein Kaufmann aus Metz auf dem Weg zum Hunnenring. Tut mir leid, aber ich fühlte ein leichtes Ziehen in den Zehennägeln, als ich das las, als wollten sie sich aufrollen. Oder auf Seite 12: „Sag, Vater, was ist das für ein seltsames Gerät…“ – da wird der Autor schon fast lyrisch. Ich denke, die Sprache eines Romans sollte die Sprache der Menschen sein, die darin vorkommen. Hier handelt es sich um einen nicht unbedingt wohlhabenden Kaufmann und seine 12-jährige Tochter. Ach ja, die Tochter. Einerseits ist sie schon „elf Sommer“, und der Vater weiß, daß sie in zwei oder drei Jahren heiraten und selbst Kinder bekommen wird. Andererseits ist sie ein Teenager, der ein paar Seiten später mit ihrem neuen Freund um die Häuser zieht und mit ihm die Gegend erkundet, so wie es Mädchen und Jungen in diesem Alter heute auch tun würden, wenn sie nicht hinter ihrem Computer versauern würden. Pettia heißt sie, und das ist keltisch und heißt auf Deutsch „Friede“. Ihr Vater, den sie oft liebevoll „tatis“ nennt (das ist auch keltisch und heißt „Vater“), heißt Redios, das ist ebenfalls keltisch und heißt „frei“. Schöne Namen, bedeutungsvoll, aber ich frage mich, ob die Kelten ihre Kinder früher so genannt haben? Die Amerikaner machen das heute, stimmt. „Hope“ wie Hoffnung, „Liberty“ wie Freiheit, „Charity“ wie Barmherzigkeit. Aber die Kelten? Woher weiß der Autor das? Woher ich weiß, was diese Worte bedeuten? Nun, Dr. Fritsch ist Archäologe und kennt sich daher mit wissenschaftlichen Texten aus. Dort werden Sachverhalte, die nicht unmittelbar mit dem Text zu tun haben, mittels Fußnoten erklärt. Dieses Verfahren hat er in seinem Roman auch angewandt. Drei Fußnoten gleich auf der ersten Seite, acht auf der zweiten. D.h. Fußnoten sind es nicht, sondern Endnoten. Die stehen aber geschickterweise nicht unmittelbar hinter dem Haupttext, also dem der Handlung, die auf Seite 111 zu Ende ist, sondern im Teil 5 „Anmerkungen“. 58 dieser Endnoten weist der Text auf. Machen sich sicher gut in einem wissenschaftlichen Text, aber in einem Roman sind sie nur einfach nervig. Ein anderer Grund, warum ich nur bis Seite 68 kam, waren die unzähligen Rechtschreibfehler. Das geht über einfache Tippfehler und falsche Genitive („Pettia“ hat grundsätzlich ein „’s“ angehängt, also „Pettia’s“ statt „Pettias“; dagegen fehlt bei einem Genitiv nach dem Eigennamen „Redios“ das „s“) zur Ahnungslosigkeit hinsichtlich des Setzens des Kommas beim Infinitiv mit „zu“. Beispiel auf Seite 26: „Als ob die Maus Pettia’s Blick bemerkt hätte, hörte sie auf sich zu putzen und schaute das Menschenkind mit ihren kleinen Knopfaugen neugierig an.“ Da das Buch vermutlich im Eigenverlag erschienen ist – im Impressum läßt sich kein Verlag erkennen – dürfte der Autor auch für das Layout zuständig sein. Alle Texte sind im Blocksatz gedruckt; damit vermeidet man „holprige“ rechte Seitenränder. Aber dann sollte man die in Textverarbeitungssystemen vorhandene Silbentrennung verwenden, sondern versucht das Textverarbeitungsprogramm, auf Teufel-komm-raus gerade Ränder zu erzeugen. Das führt dazu, daß die Leerschritte zwischen den Worten so vergrößert werden, daß das letzte Wort der Zeile auch tatsächlich am richtigen Platz endet. Und das sieht einfach nur schlimm aus. Etwa auf Seite 11 im mittleren Abschnitt. Das Wort „Handelsunternehmungen“ in der nächsten Zeile hätte sich bequem trennen lassen; so gab es in der Zeile vornedran nur sechs Wörter, obwohl Raum für neun oder mehr gewesen wäre. So könnte ich noch einiges auflisten, was mir aufgefallen ist und meinen Lesefluß störte. Etwa der Hinweis auf Seite 23, daß sich zwei Jünglinge im Alter des Vectimarus befänden, gleichwohl diese Figur erst 11 Seiten weiter – auf Seite 34 – zum ersten Mal auftaucht. Oder die tendenzielle Stimmungsmache gegen die bösen Römer, die die armen Kelten unter ihr Joch pressen wollen. Oder ... Seinen tatsächlichen Umfang von 160 Seiten erreicht das Buch durch einen Epilog „Die zeitgeschichtlichen Ereignisse im Spiegel der Kriegsberichte des Gaius Julius Caesar“, eine Aufzählung von Örtlichkeiten und Funden, die im Roman vorkamen, und eine Liste der keltischen und römischen Sehenswürdigkeiten im Umfeld einer Abenteuergeschichte. Sie enthält jeweils die offizielle Bezeichnung, die Lage im Gelände, die Kontaktdaten mit Telefon, die Öffnungszeiten, den Eintrittspreis, die Sehenswürdigkeiten und last but not least unter „weitere Infos“ die jeweiligen Websites. Wie soll ich das Buch jetzt werten? Am besten gar nicht. Bezahlen Sie die 9,80 Euro und machen sich Ihr eigenes Bild. Sonst heißt es nachher wieder, hier in diesem Forum würde man verstärkt Attacken gegen Mitglieder nordsaarländischer Heimatvereine reiten. Roland Geiger, St. Wendel |
Date: 2010/08/25 08:58:14
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Vom Honig unterm BombenhagelDas Buch „Heimwege“ von Gerd Fuchs schildert die Bedrohung und die Nachwirkungen des Zweiten WeltkriegsAutor Gerd Fuchs aus Nonnweiler erzählt im autobiografischen Werk „Heimweg“ vom Zweiten Weltkrieg und davon, wie nahe beieinander Erhabenes und Gewöhnliches liegen können.Zweibrücken. 13 Jahre alt ist Gerd Fuchs 1945. Mit seiner Schwester Gretel ist er ins Nachbardorf unterwegs, um beim Onkel Honig abzuholen. Ihr Zug nach Hause wird von einem US-Bomber angegriffen – der Eimer mit dem kostbaren Honig fällt auf den Boden, der Inhalt ergießt sich im ganzen Abteil. Es sind die kleinen Episoden, die die Faszination der autobiografischen Texte von Gerd Fuchs ausmachen. Er schildert nicht die großen Tragödien des Krieges, sondern die Spuren der stetigen Bedrohung. 1932 in Nonnweiler geboren, arbeitete Fuchs bis 1968 als Kulturredakteur bei verschiedenen Zeitungen und Magazinen und widmet sich seither der Schriftstellerei. Doch der Wunsch, Schriftsteller zu werden, keimte viel früher in ihm auf, wie das Kapitel „Schlehen“ verrät. Beim Anblick eines blühenden Schlehenbuschs an einem kalten Vorfrühlingstag nimmt sein Berufswunsch konkrete Formen an: „Doch plötzlich diese Blütenwolke, dieses weiße Schäumen . . . Ich würde schreiben. Ich würde Bücher schreiben, ein Schöpfer sein. Ich war sechzehn.“ Mit derselben Ernsthaftigkeit und einem Hauch von Pathos erinnert er sich an einen zweiten Entschluss: Er würde sich eine Badehose kaufen. Fuchs zeigt in wenigen, pointierten Sätzen, wie eng Visionäres und Profanes, Erhabenes und Gewöhnliches beieinander liegen können. Dreh- und Angelpunkt der „Heimwege“ ist neben Exkursen zum beruflichen Werden das Thema, das Fuchs' Kindheit und seine Jugendjahre prägte, bis hin zu den Monaten, die er als Student in London verbrachte: der Zweite Weltkrieg und das Bewusstsein, einer Nation anzugehören, die mit der Schuld am Holocaust lebt. bc Gerd Fuchs: Heimwege. Edition Nautilus, 256 S., 19,90 Euro. |
Date: 2010/08/29 20:19:50
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Liebe Mitglieder und Freunde des Historischern Vereins zur Erforschung des Schaumberger Landes
Mit dieser Einladung präsentieren wir Ihnen ein besonderes historisches Bonbon. Es bringt Licht in einen historischen Krimi:
„Die Glocken der Abteikirche St. Mauritius zu Tholey“.
Auf meine Frage, ob er anlässlich seines letzten Vortrages „Lateinische Inschriften in und aus Tholey“ am 25. Juni 2010 etwas zu den Tholeyer Glocken sagen könnte, antwortete Dr. Walter Burnikel mit einem klaren „Nein“ und ergänzte verschmitzt: „Darüber erfahren Sie alles in meinem nächsten Vortrag. Es ist spannend und endet ungewöhnlich.“
Daraufhin neugierig geworden, habe ich im Sachregister der noch nicht veröffentlichten dritten Ausgabe unserer Heimat-CD nachgesehen und fand nur in der Ausgabe 1951/52 Seite 77 von Walter Hannig folgenden knappen Hinweis:
Abteikirche Tholey: Nachdem die französischen Revolutionstruppen die Glocken hinweggeführt hatten, übernahm die Kirche die alten Glocken der Johanneskirche in Tholey. Sie stammen aus den Jahren 1458 und 1459. Eine von ihnen trägt die Inschrift: SCHOLASTICA HEIZT ICH WILHELM CZUN GOSS MICH MCCCCLVIII. Die Wahl des Namens Scholastica (Schwester des hl. Benedikt) erklärt sich für das Benediktinerkloster Tholey von selbst. Der Glockengießer Wilhelm Czun (Schön) ist sonst nirgends bekannt; da sich wohl nur dieses eine Werk aus seiner Hand erhalten hat, ist er auch in der Zusammenstellung Renards nicht erwähnt. Die zweite Tholeyer Glocke trägt wie die erste eine Minuskelinschrift, von der aber nur die Worte IOHANNS BAPTIST ANNO DOl MCCCCLIX lesbar sind, die also den Glockennamen Johannes den Täufer und das Gußjahr 1459 angeben. Alle übrigen Buchstaben stehen in sinnloser Folge. Da die Buchstaben einer Glockeninschrift vor dem Guß mit Holzstempeln in, die Form eingedrückt werden mußten, haben des Schreibens unkundige Gießer öfters die ihnen übergebenen Texte so heillos verunstaltet.
Dr. Walter Burnikel schreibt selbst zu seinem Vortrag: „Revolution und Kriege haben überall in unserem Land zu einem schrecklichen Glockensterben geführt - der 2.Weltkrieg hat zwei Drittel der Glocken Deutschlands vernichtet. In diesem Punkt unterscheidet sich die Geschichte der Tholeyer Geläute nicht von denen andernorts. Ganz anderes erleben wir bei den historischen Tholeyer Glocken aus dem späten Mittelalter, die über die schlimmen Jahre 1793, 1917 und 1942 hinweg gerettet wurden: Sie können mit einer recht ungewöhnlichen Geschichte aufwarten. In ihre dunklen Punkte Licht zu bringen, ist das eine Ziel des Vortrags; das andere ist darauf gerichtet, Interesse zu wecken für Konzept und Bedeutung des modernen Geläutes (1951/1958).“
Wann findet der Vortrag statt? Am 17 September 2010 um 19 Uhr über dem Kapitelsaal der der Abtei Tholey. Wie gelangen Sie dahin? Vor der Apsis der Abteikirche gehen Sie den Fußweg runter zum Abteigarten (Lioba-Haus links), gehen um den Eingang der Krypta herum zum neu geschaffenen Turm-Treppenhaus, in dem sie hinaufsteigen. Die Skizze zeigt den Weg (rot).
Dies ist eine Veranstaltung der Abtei Tholey zusammen mit dem Historischen Verein zur Erforschung des Schaumberger Landes. Dr. Wolfgang Hasler (Schriftführer)
Niko Leiss (Vorsitzender) |
Date: 2010/08/29 20:30:06
From: Cornelieke Lagerwaard <lagerwaard(a)urco.de>
Liebe Mitglieder und Freunde des Historischern Vereins zur Erforschung des Schaumberger Landes
Mit dieser Einladung präsentieren wir Ihnen ein besonderes historisches Bonbon. Es bringt Licht in einen historischen Krimi:
„Die Glocken der Abteikirche St. Mauritius zu Tholey“.
Auf meine Frage, ob er anlässlich seines letzten Vortrages „Lateinische Inschriften in und aus Tholey“ am 25. Juni 2010 etwas zu den Tholeyer Glocken sagen könnte, antwortete Dr. Walter Burnikel mit einem klaren „Nein“ und ergänzte verschmitzt: „Darüber erfahren Sie alles in meinem nächsten Vortrag. Es ist spannend und endet ungewöhnlich.“
Daraufhin neugierig geworden, habe ich im Sachregister der noch nicht veröffentlichten dritten Ausgabe unserer Heimat-CD nachgesehen und fand nur in der Ausgabe 1951/52 Seite 77 von Walter Hannig folgenden knappen Hinweis:
Abteikirche Tholey: Nachdem die französischen Revolutionstruppen die Glocken hinweggeführt hatten, übernahm die Kirche die alten Glocken der Johanneskirche in Tholey. Sie stammen aus den Jahren 1458 und 1459. Eine von ihnen trägt die Inschrift: SCHOLASTICA HEIZT ICH WILHELM CZUN GOSS MICH MCCCCLVIII. Die Wahl des Namens Scholastica (Schwester des hl. Benedikt) erklärt sich für das Benediktinerkloster Tholey von selbst. Der Glockengießer Wilhelm Czun (Schön) ist sonst nirgends bekannt; da sich wohl nur dieses eine Werk aus seiner Hand erhalten hat, ist er auch in der Zusammenstellung Renards nicht erwähnt. Die zweite Tholeyer Glocke trägt wie die erste eine Minuskelinschrift, von der aber nur die Worte IOHANNS BAPTIST ANNO DOl MCCCCLIX lesbar sind, die also den Glockennamen Johannes den Täufer und das Gußjahr 1459 angeben. Alle übrigen Buchstaben stehen in sinnloser Folge. Da die Buchstaben einer Glockeninschrift vor dem Guß mit Holzstempeln in, die Form eingedrückt werden mußten, haben des Schreibens unkundige Gießer öfters die ihnen übergebenen Texte so heillos verunstaltet.
Dr. Walter Burnikel schreibt selbst zu seinem Vortrag:
„Revolution und Kriege haben überall in unserem Land zu einem schrecklichen Glockensterben geführt - der 2.Weltkrieg hat zwei Drittel der Glocken Deutschlands vernichtet. In diesem Punkt unterscheidet sich die Geschichte der Tholeyer Geläute nicht von denen andernorts. Ganz anderes erleben wir bei den historischen Tholeyer Glocken aus dem späten Mittelalter, die über die schlimmen Jahre 1793, 1917 und 1942 hinweg gerettet wurden: Sie können mit einer recht ungewöhnlichen Geschichte aufwarten. In ihre dunklen Punkte Licht zu bringen, ist das eine Ziel des Vortrags; das andere ist darauf gerichtet, Interesse zu wecken für Konzept und Bedeutung des modernen Geläutes (1951/1958).“
Wann findet der Vortrag statt?
Am 17 September 2010 um 19 Uhr über dem Kapitelsaal der der Abtei Tholey.
Wie gelangen Sie dahin?
Vor der Apsis der Abteikirche gehen Sie den Fußweg runter zum Abteigarten (Lioba-Haus links), gehen um den Eingang der Krypta herum zum neu geschaffenen Turm-Treppenhaus, in dem sie hinaufsteigen. Die Skizze zeigt den Weg (rot).
Dies ist eine Veranstaltung der Abtei Tholey zusammen mit dem Historischen Verein zur Erforschung des Schaumberger Landes.
Dr. Wolfgang Hasler (Schriftführer)
Niko Leiss (Vorsitzender)
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Date: 2010/08/31 09:22:46
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
heute so oder so ähnlich in der SZ:
Autor präsentiert „Herr des Ringwalls“Otzenhausen. Sein neues Buch „Der Herr des Ringwalls“ präsentiert Dr. Autor Thomas Fritsch am Donnerstag, 2. September, in der Europäischen Akademie. Beginn ist um 18.00 Uhr. Die Erzählung des Archäologen's und Leiter's des Forschungsprojektes am keltischen Ringwall von Otzenhausen, die er gemeinsam mit seiner Tochter verfaßte, spielt im Jahr 54 vor oder nach Christus, als der böse Julius Caesar mit seinem bösen römischen Heer gegen die tapferen keltischen Stämme kämpfte. Es geht um das zwölfjährige keltische Mädchen Pettia, die mit ihrem Vater viele Abenteuer erlebt. Ihr Weg führt sie bis zur mächtigen Keltenfestung in der Nähe des heutigen Otzenhausen's. Der Eintritt zur Lesung ist frei. Nach der Buchpräsentation kann für einen Preis von 22 Euro an einem keltischen Festmahl teilgenommen werden. Mit dabei sind die Koryphäen der örtlichen Keltenszene Dr. Manfred Peters und Meinrad Maria Grewenig. Eine Anmeldung für diese Veranstaltung ist erforderlich.
-------------------------- Anmeldung Europäische Akademie Otzenhausen, Tel.: (06 87 3) 66 22 52 E-Mail: adam(a)eao-otzenhausen.de |
Date: 2010/08/31 09:24:09
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
heute so in der SZ:
Historischer Verein auf Entdeckungs-TourDer Historische Verein zur Erforschung des Schaumberger Landes Tholey veranstaltet am kommenden Samstag, 4. September, seine Vereinsfahrt. Sie führt zum Kloster Hornbach und nach Zweibrücken, wo ein gemeinsamer Besuch der Ausstellung „600 Jahre Herzogtum Pfalz-Zweibrücken“ und des Rosengartens mit Alexanderkirche auf dem Programm stehen. Es sind noch Plätze frei, auch Nicht-Vereinsmitglieder können sich anschließen. red
Anmeldung: Tel. (0 68 53) 22 03. www.theulegium.de |