Monatsdigest

[Regionalforum-Saar] Buchvorstellung "Indutiomarus - Der Herr des Ringwalls Otzenhausen"

Date: 2009/12/01 18:00:58
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Am Dienstag, dem 15. Dezember um 19.00 wird in der Kurhalle Nonnweiler das neue Buch von Dr. Manfred Peter vorgestellt.
 
Der Titel des Buches lautet: "Indutiomarus - Der Herr des Ringwalls Otzenhausen" . Es handelt sich um den Versuch einer Lebensbeschreibung des treverischen Fürsten Indutiomarus, der bei Cäsar ("Gallischer Krieg") mehrfach erwähnt wird, und von dem der Autor, bestärkt durch neueste Forschungsergebnisse, annimmt, daß auf ihn der Ausbau des Ringwalls zu der heute noch zu erkennenden gewaltigen Befestigungsanlage zurückgeht.
 
Dr. Manfred Peter, Jurist und Politologe, war bis zu seiner Pensionierung im Generalsekretariat des Europäischen Parlaments in Luxemburg, zuletzt als Direktor für Personal und soziale Angelegenheiten, tätig.
Neben zahlreichen Artikeln zu juristischen, politischen und historischen Themen hat der aus Primstal stammende Autor auch drei Bücher veröffentlicht, von denen sich zwei mit der Geschichte seiner Heimatregion befassen ("Das vergessene Erbe, Überlegungen zur Vor- und Frühgeschichte des nördlichen Saarlands", 1984 und 2002 und "Der heilige Wendelin, Die Geschichte eines faszinierenden Lebens" 2005).
 
Die Veranstaltung wird umrahmt von musikalischen Darbietungen, einer Ausstellung zum keltischem Alltagsleben unseres Freundeskreises e.V., dem Auftritt einer keltischen Kriegergruppe und wird abgeschlossen mit einem kleinen Empfang, zu dem alle Besucher herzlich eingeladen sind. 

[Regionalforum-Saar] kalender

Date: 2009/12/01 18:56:25
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,

 

die Vorweihnachtszeit ist immer auch die Zeit vor dem Jahreswechsel und – Sie werden es nicht glauben – dem neuen Jahr. Toll, nicht wahr? :-)

 

Um um in diesen traurigen Zeiten eben diese Zeit, Jahr genannt, besser überstehen zu können, hängen wir uns allerlei Zeug an die Wand, wo wir ab und zu draufschauen, zum einen, um zu wissen, wann wir gerade sind, zum anderen, um uns durch eine Darstellung über dem "wann"-Teil vom tristen Alltag abzulenken und uns zu erfreuen.

 

"Kalender" nennt man so ein Ding, daß man sich an die Wand hängt, eben aus den genannten Gründen – und bestimmt noch anderen.

 

Auf drei Vertreter möchte ich Sie aufmerksam machen, die sich im nahen und weiteren Sinn mit Regionalgeschichte befassen, diesmal im Raum St. Wendel.

 

Anneliese Schumacher aus Theley hatte schon im vorigen Jahr einen aufsehenerregenden Kalender verfaßt, der den Titel trug "Hingeschaut in St. Wendeler Basilika". Sie zeigte darin Detailaufnahmen aus dem sog. "Wendelsdom", die man normalerweise nicht unbedingt sieht, selbst wenn man – wie ich bei der Stadtführung – öfters schon mal dort durchstreift und sich alles genau anschaut. Diese Reihe interessanter Ansichten hat sie in diesem Jahr mit einem weiteren Kalender (natürlich für 2010) fortgesetzt. Wieder sehen wir Detailaufnahmen aus dem Inneren unserer Basilika, die im nächsten Jahr ein besonderes Jubiläum feiert (vor 650 Jahren soll nämlich die Kirche eingeweiht worden sein).

 

Der Kalender im Format etwas kleiner als A4 ist für 18 Euro (plus Porto) bei Anneliese Schumacher in Theley direkt zu beziehen, Email-Adresse: anneliese.schumacher(a)t-online.de

 

------------------------

 

Die anderen beiden Kalender habe ich selbst entworfen. Sie zeigen Motive von alten Ansichtskarten, die ich im Laufe der Jahre gesammelt habe.

 

"St. Wendel 2010" zeigt zwölf Ansichtskarten aus den letzten hundert Jahren aus der St. Wendeler Innenstadt. Ich habe ein paar kurze Hinweise beigefügt, was darauf zu sehen ist, für den Ortsunkundigen ganz hilfreich (hehe, für den Kundigen manchmal auch).

 

"Grüße aus dem Landkreis 2010" zeigt ebenfalls zwölf Ansichtskarten, die vom Ersten Weltkrieg bis in die 1940er reichen. Hier gibt es allerdings keine Hinweise zur Karte, vielmehr habe ich die Mitteilungen auf den Vorderseiten der Karten, also Grüße und sonstiges, was der Kartenschreiber selbst geschrieben hat, wiedergegeben. Woraus sich der Titel ergibt. Die Karten zeigen z.T. schwarz-weiß, z.T. nachkoloriert, Ansichten der Orte Hirstein (1940), Remmesweiler (1916), Niederlinxweiler (1909), Baltersweiler (1938), Marpingen (1943), Bliesen (vor dem 1. Weltkrieg), Oberlinxweiler (1926), Türkismühle (1920), Gronig (1939), St. Wendel (1918), Tholey (1918), Nohfelden (1918).

 

Beide Kalender haben Format A4 und kosten pro Exemplar 15 Euro (plus Porto).

Re: [Regionalforum-Saar] kalender

Date: 2009/12/02 09:35:09
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>

Hallo und vielen Dank für den Kalenderhinweis.

Allerdings ist auch "Hingeschaut in der Basilika St. Wendel" im Format DIN A4 und keineswegs kleiner.

Über den direkten Bezug in Theley hinaus gibt es auch die Möglichkeit, den Kalender in den Buchhandlungen der Stadt St. Wendel zu erwerben (spart Port) sowie bei der Firma Schaadt und im Eiskaffee von Loretta und Isidoro.


Gruß

Anneliese Schumacher



-----Original Message-----
Date: Tue, 01 Dec 2009 18:59:21 +0100
Subject: [Regionalforum-Saar] kalender
From: Rolgeiger(a)aol.com
To: regionalforum-saar(a)genealogy.net

Salü,


die Vorweihnachtszeit ist immer auch die Zeit vor dem Jahreswechsel und – Sie werden es nicht glauben – dem neuen Jahr. Toll, nicht wahr? :-)


Um um in diesen traurigen Zeiten eben diese Zeit, Jahr genannt, besser überstehen zu können, hängen wir uns allerlei Zeug an die Wand, wo wir ab und zu draufschauen, zum einen, um zu wissen, wann wir gerade sind, zum anderen, um uns durch eine Darstellung über dem "wann"-Teil vom tristen Alltag abzulenken und uns zu erfreuen.


"Kalender" nennt man so ein Ding, daß man sich an die Wand hängt, eben aus den genannten Gründen – und bestimmt noch anderen.


Auf drei Vertreter möchte ich Sie aufmerksam machen, die sich im nahen und weiteren Sinn mit Regionalgeschichte befassen, diesmal im Raum St. Wendel.


Anneliese Schumacher aus Theley hatte schon im vorigen Jahr einen aufsehenerregenden Kalender verfaßt, der den Titel trug "Hingeschaut in St. Wendeler Basilika". Sie zeigte darin Detailaufnahmen aus dem sog. "Wendelsdom", die man normalerweise nicht unbedingt sieht, selbst wenn man – wie ich bei der Stadtführung – öfters schon mal dort durchstreift und sich alles genau anschaut. Diese Reihe interessanter Ansichten hat sie in diesem Jahr mit einem weiteren Kalender (natürlich für 2010) fortgesetzt. Wieder sehen wir Detailaufnahmen aus dem Inneren unserer Basilika, die im nächsten Jahr ein besonderes Jubiläum feiert (vor 650 Jahren soll nämlich die Kirche eingeweiht worden sein).


Der Kalender im Format etwas kleiner als A4 ist für 18 Euro (plus Porto) bei Anneliese Schumacher in Theley direkt zu beziehen, Email-Adresse: anneliese.schumacher(a)t-online.de


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Die anderen beiden Kalender habe ich selbst entworfen. Sie zeigen Motive von alten Ansichtskarten, die ich im Laufe der Jahre gesammelt habe.


"St. Wendel 2010" zeigt zwölf Ansichtskarten aus den letzten hundert Jahren aus der St. Wendeler Innenstadt. Ich habe ein paar kurze Hinweise beigefügt, was darauf zu sehen ist, für den Ortsunkundigen ganz hilfreich (hehe, für den Kundigen manchmal auch).


"Grüße aus dem Landkreis 2010" zeigt ebenfalls zwölf Ansichtskarten, die vom Ersten Weltkrieg bis in die 1940er reichen. Hier gibt es allerdings keine Hinweise zur Karte, vielmehr habe ich die Mitteilungen auf den Vorderseiten der Karten, also Grüße und sonstiges, was der Kartenschreiber selbst geschrieben hat, wiedergegeben. Woraus sich der Titel ergibt. Die Karten zeigen z.T. schwarz-weiß, z.T. nachkoloriert, Ansichten der Orte Hirstein (1940), Remmesweiler (1916), Niederlinxweiler (1909), Baltersweiler (1938), Marpingen (1943), Bliesen (vor dem 1. Weltkrieg), Oberlinxweiler (1926), Türkismühle (1920), Gronig (1939), St. Wendel (1918), Tholey (1918), Nohfelden (1918).


Beide Kalender haben Format A4 und kosten pro Exemplar 15 Euro (plus Porto).

[Regionalforum-Saar] Oberlinxweiler Familienbuch und Kalender

Date: 2009/12/03 09:01:27
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der Saarbrücker Zeitung, Lokalausgabe St. Wendel
 
 

Dokumentation dörflichen Lebens

Oberlinxweiler Familienbuch und Kalender 2010 liegen jetzt vor

Oberlinxweiler. Das Familienbuch Oberlinxweiler, an dessen Erstellung die Mitglieder des Vereins für Orts- und Familiengeschichte Oberlinxweiler fast fünf Jahre gearbeitet haben, liegt jetzt vor. Und auch der Kalender „Sellemols bei uns im Dorf“ für das Jahr 2010 kann ab sofort erworben werden. Die vorbestellten Exemplare des „Familienbuches Oberlinxweiler – von den ersten Kirchenbucheinträgen bis heute“, in dem auf rund 750 Seiten 2373 Familien alphabetisch aufgeführt sind, werden in den nächsten Tagen von den Mitgliedern des Vereins direkt an die Besteller ausgeliefert. Dabei kann auch der Kalender 2010 zum Preis von sieben Euro erworben werden.

Für den 2010er Kalender hat das Redaktionsteam wieder 13 Aufnahmen aus den verschiedenen Bereichen des dörflichen Lebens ausgewählt: Neben Ortsansichten sind auch Aufnahmen von Vereinen, Klassenfotos und Bilder aus dem bäuerlichen Alltag abgedruckt. Damit ist neben dem Familienbuch auch der Kalender für alle Oberlinxweiler wie auch für diejenigen, die einen Bezug zu dem Ort haben, ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk. Kalender sind in der Handarbeitstruhe und Postagentur Rosi Mittermüller, im Friseursalon Gilges und bei Ortsvorsteher Jürgen Zimmer während der Bürgersprechstunde und den Mitgliedern des Vereins für Orts- und Familiengeschichte Oberlinxweiler erhältlich. red

Familienbücher können bei Manfred Caspari, Telefon (06851) 81515 und Manfred Brühl, Telefon (06851) 5682 zum Preis von 30 Euro zuzüglich Versandkosten bestellt werden.

[Regionalforum-Saar] SZ: neues St. Wendeler Heimatbuch erscheint am 10. Dezember

Date: 2009/12/06 23:24:00
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

vergangene Woche in der Saarbrücker Zeitung, St. Wendeler Ausgabe:
 
 Achtung: der Titel ist etwas irreführend.
 
 

St. Wendeler Volksbuch für Heimatkunde erschienen

St. Wendel. Schon seit 1948 wird das „Volksbuch für Heimatkunde, Naturschutz und Denkmalpflege“ regelmäßig vom Landkreis St. Wendel herausgegeben. Ab dem 10. Dezember ist die 31. Auflage im Handel erhältlich. In der bewährten Aufteilung der Kapitel werden wieder herausragende Ereignisse der vergangenen drei Jahre aufgegriffen. Gleichzeitig ist der historische Teil des Buches unverzichtbar für alle geschichtlich Interessierten, vermittelt er doch einen Einblick in das Leben unserer Vorfahren.

Wer also noch ein passendes Weihnachtsgeschenk sucht, für den ist das neue Heimatbuch eine Alternative. red

Erhältlich ist das festgebundene, durchgängig farbig gedruckte Buch für 15,90 Euro im Servicebüro des Kreises sowie bei: Buchhandlung Klein, Bücher Bastuck, Buch und Media, Globus Buchhandlung und der Missionshausbuchhandlung.

[Regionalforum-Saar] SZ: Beate Klarsfeld in Saar brücken und Otzenhausen

Date: 2009/12/07 08:46:56
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Guten Morgen,
 
heute morgen gibt es in der Saarbrücker Zeitung im Landesteil den nachfolgenden Artikel, dessen Inhalt mir seit letzten Freitag Kopfzerbrechen macht. Denn die Dame, um die es da geht, sprach auf eine gute halbe Stunde lang bei dem Seminar "Jüdische Deutsche im Saarland – Umgang mit der Erinnerung" in der Europäischen Akademie in Otzenhausen.
 
Auf dem Programm stand "Beate Klarsfeld, Autorin und Journalistin aus Paris: „Die Jagd auf Klaus Barbie, Gestapo-Chef von Lyon“". Ehrlich geschrieben wußte ich bis Freitag nicht, wer Beate Klarsfeld war. Und als ich morgens vor Seminarbeginn fragte, sagte man mir, ei, das ist die Frau, die 1968 den damaligen Bundeskanzler Kiesinger öffentlich geohrfeigt hatte, um damit das öffentliche Interesse an dessen Nazi-Vergangenheit zu wecken (was ihr auch gelang). Daß das nicht der Hauptgrund war, weshalb sie letzten Freitag hier sprach, verdeutlichte Frau Klarsfeld in ihrer halben Stunde sehr. Erschien ihr Vortrag am Anfang etwas zusammenhanglos (zu ihrem Thema kam sie erst nach zehn Minuten), wurde schnell klar, daß ohne dieses Vorwissen das Thema nie hätte klar werden können. Dabei stand das Motto der Ãœberschrift über den unten stehenden Artikel immer klar im Vordergrund: "Wer Aufmerksamkeit will, muss einen kleinen Skandal anzetteln“. Man konnte ihr sehr gut zuhören, und alles schien konsequent zu zu sein. Bis sie über ihre Bemühungen sprach, zusammen mit ihrem französischen Ehemann den Ex-Nazi Kurt Lischka aus Deutschland zu entführen und nach Frankreich zu schaffen, wo er verurteilt werden würde. Mir wurde erst in dem Augenblick klar, daß sie von Kidnapping sprach, als sie erzählte, daß vorherige Pläne zur Entführung nicht funktioniert hätten und sie sich überlegte, ob sie Lischka nicht einfach einen Knüppel über den Kopf ziehen und ihn ins Auto zerren sollte. Aber das ging nicht, da war ein Polizist dabei.
 
Da hatte sie meine Aufmerksamkeit, aber auch meinen Widerwillen. Sie hatte gerade eine Art von Selbstjustiz propagiert. Wenn der Staat nicht so will wie ich, weil er nicht wie ich erkannt hat, daß er sich im Unrecht befindet, dann nehme ich mir das Recht, mein Recht selbst in die Hand zu nehmen, einen Verstoß gegen die geltenden Gesetze bewußt in Kauf nehmend. Dann wende ich Gewalt an. Dann wird mich der Staat angreifen, aber alles kommt an die Öffentlichkeit. Das war die Botschaft, die Frau Klarsfeld uns vermittelt hat.
 
Roland Geiger, St. Wendel
 
 
 
„Wer Aufmerksamkeit will, muss einen kleinen Skandal anzetteln“

Saarbrücken. Ohne ihren kämpferischen Einsatz wäre zahlreichen Nazi-Verbrechern nach dem Krieg wahrscheinlich nie der Prozess gemacht worden. Jetzt war die als „Nazi-Jägerin“ berühmte und in Frankreich hochdekorierte Publizistin Beate Klarsfeld (Foto: SZ) zu Gast bei der Stiftung Demokratie in Saarbrücken, um über den „Fall Kurt Lischka“ zu sprechen.

Den unbehelligt in Köln lebenden Schreibtischtäter, der für die Deportation von 76 000 Juden aus Frankreich mitverantwortlich war, hatte die aus Berlin stammende Klarsfeld zusammen mit ihrem Mann Serge und jungen Aktivisten 1971 zu entführen versucht, damit er vor Gericht gestellt würde. Auch wenn das erst 1978 in Köln erfolgte, so war damit der Anfang für die öffentliche Aufmerksamkeit erreicht. „Der Erfolg hat uns gelehrt, dass man, wenn man auf einen großen Skandal aufmerksam machen will, einen kleinen Skandal anzetteln muss“, rechtfertigt sie die unkonventionelle Methode.

Einen „Schauprozess“ nennt sie das Verfahren gegen John Demjanjuk in München, der durch die beschränkte Artikulationsfähigkeit des Angeklagten womöglich ins Lächerliche gezogen werde. Angeklagt ist er wegen Beihilfe zum Mord in mindestens 27 900 Fällen im Vernichtungslager Sobibor. Sie habe schon 1993, als der Prozess gegen Demjanjuk in Israel erfolglos ausging, in Frankreich Strafantrag gegen den Ukrainer gestellt. „Die französische Staatsanwaltschaft hat damals wahnsinnig viel untersucht und zusammengetragen, um den Beweis zu erbringen, dass Demjanjuk persönlich involviert war“, erzählt Klarsfeld. Ohne Erfolg. Die deutsche Staatsanwaltschaft wiederum habe die zwei Transporte vom französischen Lager Drancy nach Sobibor, für die Klarsfeld zwei Zeitzeugen aufgetrieben hatte, „auf keinen Fall mit einbeziehen wollen“. „Fallenlassen sollte man den Prozess dennoch nicht“, ist Klarsfeld überzeugt. sbu

siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Beate_Klarsfeld

 

[Regionalforum-Saar] SZ: die Erinnerung wach halten

Date: 2009/12/08 08:26:24
From: rolgeiger <rolgeiger(a)aol.com>

Vorbemerkung: Leider hat der Artikelschreiber die vorzügliche (und das ist nicht ironisch gemeint) Einführung unseres Landrats Udo Recktenwald mehr oder minder unter den Tisch fallen lassen. Der sagte u.a., daß es nicht genügt, die Leute beim Namen zu nennen, die damals in der NSDAP oder sonstwo waren, sondern man muß auch ihre Lebensumstände berücksichtigen. Noch besser war allerdings seine persönliche Feststellung, daß er den Bundeswehreinsatz in Afghanistan für falsch hält. Klare Worte, wie ich sie von einem Politiker nicht erwartet hätte. Respekt.

 
heute morgen in der Saarbrücker Zeitung, St. Wendeler Teil:  

Die Erinnerung wach halten

110 Besucher beim Symposium „Jüdische Deutsche im Saarland“ in Otzenhausen

Die Erinnerung an die Verbrechen an den jüdischen Mitbürgern wach halten, auch darum ging es beim Symposium „Jüdische Deutsche im Saarland - Umgang mit der Erinnerung“ in die Europäische Akademie. Sechs renommierte Dozenten referierten unter anderem über das Schicksal der jüdischen Bürger im Landkreis St. Wendel und in der Kreisstadt.

Von SZ-Mitarbeiter

Frank Faber

Otzenhausen. Im St. Wendeler Land blühte in 30er Jahren des letzten Jahrhunderts das jüdische Leben – bis zum Zeitpunkt als die Nationalsozialisten die Macht an der Saar ergriffen. 136 jüdische Deutsche lebten 1933 im Kreis und der Stadt, engagierten sich wie viele christliche Bürger im gesellschaftlichen Leben und in der regionalen Wirtschaft. Spätestens nach der Saar-Abstimmung vom 13. Januar 1935 verließen viele Juden ihre Heimat. Sie mussten unter Druck ihre Häuser und Geschäfte unter Wert hergeben und flohen.

„Das alles hat sich damals unter den Augen der Öffentlichkeit abgespielt“, verdeutlichte Eberhard Wagner vom Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM). Der Autor referierte über die „Arisierung des Jüdischen Eigentums“ in St. Wendel. Zu einem Schnäppchenpreis von 70 000 Reichsmark wurde zum Beispiel das Kaufhaus des Juden S. Daniel (Luisenstraße), das größte im nördlichen Saarland, verkauft. Wagner bezifferte den immateriellen Firmenwert auf geschätzte 300 000 Reichsmark. So wie der Familie Daniel erging es in dieser Zeit noch einer Reihe von jüdischen Geschäftsleuten. „An alle diese Namen und deren Schicksale wird heute in St. Wendel so gut wie nicht erinnert“, beklagte er. Ein dunkles Kapitel der Stadtgeschichte schlug Eva Tigmann in ihrem Vortrag auf: Was geschah am 9. November 1938 in der Kreisstadt? „Tagsüber marschierte ein Demonstrationszug zum Haus von Dr. Krämer, der den Juden zur schnellen Ausreise verhalf. Gleichzeitig verwüstete die Hitler-Jugend den Innenraum der Gebetsstätte. In den Abendstunden der Reichskristallnacht setzte die NS-Sturmabteilung die Synagoge in der Kelsweilerstaße in Brand. „Es gab Augenzeugen, doch niemand traute sich damals etwas zu sagen“, schilderte die Autorin aus Gonnesweiler. Die wichtigsten Quellen heute seien die Akten der Staatsanwaltschaft im Saarbrücker Landesarchiv. Sie ließen jedoch nur ein lückenhaftes Bild der Ereignisse zu. „Eine nur auf den zweiten Blick erkennbare Gedenkplakette gedenkt dieser Tat“, bemängelte sie ausdrücklich.

Die Möglichkeiten und Grenzen der Erinnerungskultur, insbesondere mit Jugendlichen, stellte Willi Portz, der Leiter des Adolf-Bender- Zentrums St. Wendel vor. „Die Erinnerungskultur soll lebendig, und nicht nur in Stein gemeißelt sein“, sagte Portz. Landrat Udo Recktenwald meinte, dass man mit dem Symposium ein Signal gesetzt habe, um die Erinnerungskultur im Landkreis zu etablieren. „Wir müssen unserer Verpflichtung im Landkreis dazu gerecht werden“, forderte er ein. Das Einsetzen von Stolpersteinen wurde in der Diskussionsrunde angedacht. „Wir wollen weitere Defizite zur Aufklärung aufarbeiten und unsere Gedenkarbeit auf breitere Füße stellen“, bilanzierte Wagner. Als Gastdozenten waren der Alsweiler Professor Günter Morsch, die ausgezeichneten Autorin Beate Klarsfeld, und „Stolperstein-Schöpfer“ Gunter Demnig anwesend.

Auf einen Blick

Das Symposium „Jüdische Deutsche im Saarland - Umgang mit der Erinnerung“, wurde vom Landkreis St. Wendel, in Zusammenarbeit mit dem Landesinstitut für Pädagogik und Medien in Dudweiler und dem St. Wendeler Adolf-Bender-Zentrum veranstaltet.

Präsentation der Ausstellung „Was geschah am 9. November“ des ABZ St. Wendel.

Die Referenten und ihre Themen: Professor Dr. Günter Morsch, Leiter der Gedenkstätte KZ Sachsenhausen: Ablauf des Pogroms am 9. November 1938 und Schicksal der verhafteten 30 000 jüdischen Deutschen.

Eva Tigmann, Autorin: Was geschah am 9. November in der Kreisstadt St. Wendel.

Eberhard Wagner, Autor, LPM: Jüdische Deutsche in der Kreisstadt St. Wendel - Arisierung des jüdischen Eigentums.

Willi Portz, Adolf-Bender-Zentrum St. Wendel: Möglichkeiten und Grenzen der Erinnerungsarbeit mit Jugendlichen.

Beate Klarsfeld, Autorin und Journalistin aus Paris: Die Jagd auf Klaus Barbie, Gestapo-Chef von Lyon.

Gunter Demnig, Künstler und Schöpfer des Projektes Stolpersteine: Das Projekt Stolpersteine. frf

[Regionalforum-Saar] in eigener Sache und darübe r hinaus

Date: 2009/12/11 10:47:14
From: rolgeiger <rolgeiger(a)aol.com>

Guten Morgen,

ich bin ernsthaft am Überlegen, ob ich die 40 Euro, die mich die Erhaltung des Regionalforums Saar jedes Jahr kostet, weiterhin investieren und das Regionalforum weiter betreiben soll - und hätte gern Ihre Stellungnahme dazu.

Momentan sind 90 Teilnehmer angemeldet, da müßte sich doch eine Tendenz herauskristallisieren lassen.

Grund für meine Skepsis sind zwei Vorgänge der letzten drei Wochen.

Nachdem ich mich so negativ über den Beitrag von Herrn Dr. Peters beim Nohfelder Geschichtsabend geäußert habe, kamen zwei Ergänzungen dazu. Eine von Anneliese Schumacher, die andere von Sylvie Tritz. Gleichzeitig hat ein eingeschriebener Teilnehmer der Liste (nicht geschlechtspezifisch zu sehen) meine Email und die beiden folgendenden an Dr. Peters weitergeleitet, der nicht Teilnehmer des Forums ist. Der resp. dessen Ehefrau hat sich sodann an Frau Tritz gewandt und dort reklamiert, wieso sie sich bezüglich meiner Email geäußert habe. Infolgedessen - und nicht zuletzt aufgrund der Indiskretion seitens des Listteilnehmers - hat sich Frau Tritz aus der Liste abgemeldet.

Vorige Woche habe ich das Symposion in Otzenhausen besucht und dann eine Email über die Aussage von Frau Klarsfeld geschrieben, die bei ihrem Vortrag erzählt hat, man habe dem in Frankreich verurteilten Alt-Nazi Lischka einen Knüppel über den Kopf, in dann in ein Auto ziehen und nach Frankreich verschleppen wollen, um ihn seiner Strafe zuführen zu wollen. Diese Vorgehensweise fand ich nicht für in Ordnung, denn das "Auge-um-Auge, Zahn-um-Zahn"-Prinzip ist nicht mit dem zu vereinbaren, was meiner Meinung nach unseren Rechtsstaat ausgemacht hat und noch ausmacht.

Eine Stellungnahme hierzu erhielt ich heute morgen in Form einer Email von Edgar Schwer, ebenfalls   n i c h t  Teilnehmer des Forums. Er schreibt darin:

"(...) in Otzenhausen fand kein Seminar, sondern ein Symposium statt. Ihre Bemerkungen zu Frau Klarsfeld sind wie ihre Kenntnisse der deutschen Nachkriegsgeschichte geradezu abenteuerlich. Wer stellte sich denn der Hisbolla in Beirut als Ersatzgeisel für entführte jüdische Kinder zur Verfügung? Die "berüchtigte" Frau Klarsfeld. Selten habe ich eine so mutige Journalistin erlebt. Wissen sie eigentlich, dass die Adenauer Aera, besonders die Justiz von Altnazis dominiert war? Es waren Leute wie der jüdische Staatsanwalt Bauer aus Hessen, der die Auschwitzprozesse ins Rollen brachte. Er wurde von den guten Juristen so massiv gemobbt, dass er später Suizid beging. 
   
Bereits fünf Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges ist Lischka in Frankreich in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Bei uns genoss er als guter Deutscher Befehlsempfänger seine Freiheit. In der Zeit von November 1940 bis Oktober 1943 war er nicht nur Kommandeur der Sicherheitspolizei (Sipo) und des Sicherheitsdienstes der SS (SD) in Paris, sondern auch Hauptverantwortlicher der Gestapo in Frankreich. Als "Schreibtischtäter" gehört der promovierte Jurist zu den Hauptverantwortlichen, die rund 76.000 Juden, darunter viele Kinder  aus Frankreich in die Vernichtungslager deportiert haben. Bereits 1938 war er in Berlin Chef des "Judenreferats" der Gestapo für das ganze Reich und verantwortlich für die ersten Massenverhaftungen nach der Reichspogromnacht. Von Januar bis Oktober 1940 war Lischka Leiter der Gestapo in Köln. In dieser Zeit war er verantwortlich für die Verhaftung vieler Kölner Sinti und Roma. (Im Sprachgebrauch deutsche Spießer Zigeuner)

Sie sind ja vor Ende der Veranstaltung gegangen, ein Gespräch mit Frau Klarsfeld wäre sicherlich möglich gewesen. Wir unterhielten uns mit ihr und Herrn Prof. Dr. Motsch noch sehr lange nach dem Symposium. Frau Klarsfeld zeigte uns dann noch ihr in Frankreich erschienenes  Gedenkbuch für die ermordeten jüdischen Kinder französicher Staatsangehörigkeit.  
   
Zu ihrer Kenntnis, ich habe an der Universität Trier bei Professor Dr. Lutz Raphael vier Semester deutsche Nachkriegsgeschichte sehr intensiv studiert, ebenso vier Semester Kirchengeschichte bei Prof. Dr. Bernhard Schneider,  insbesondere die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. Auf meine Initiative hin wurde  mit dem katholischen Widerstandskämpfer Hans Renner  ein ganzes Seminar abgehalten. (Er entging nur um ein Haar der Todesstrafe) Im Seminar wurden alle Aussagen des ehemaligen Diözesanführers der katholischen Jugend auf Band aufgenommen und archiviert. Als Protokollführer während dieser drei Monate wurde mir die Dimension ungeheurer Verbrechen, aber auch die widerliche Verlogenheit der frühen Bundesrepublik zur Thematik klarer denn je. Bereits im Herbst 1996 arbeitete ich  im Rahmen der christlich jüdischen Verständigung eine Woche in Jerusalem im Dokumentationscenter Yad Vashem. Wir hatten damals auch die Möglichkeit der Zeitzeugenbefragung wahrgenommen.  

Ein gut gemeinter Rat, lesen sie doch einmal den Spiegel der entsprechenden Jahre, sie werden ein ungeschminktes Bild der Zeit erfahren. Mit ihren destruktiven Kommentaren machen sie sich in Historikerkreisen geradezu lächerlich.  Geloben sie sich doch selbst Besserung, bevor ihre Kommentare als Bumerang zurückkommen."
 
Er hat recht, ich habe "Symposion" mit "Seminar" verwechselt. Dafür weiß er wohl nicht, daß man "Sie" in der Anrede groß schreibt. Böse Defizite auf beiden Seiten.
 
Meine Kenntnisse zur Nachkriegsgeschichte standen nicht zur Disposition. Allerdings mein Rechtsverständnis. Herr Schwer hat wohl ein anderes. Frau Klarsfeld - zumindest Ende der 1960er - auch. Wenn sich Menschen ausserhalb des Rechts stellen (wie z.B. die Nazis im Dritten Reich), verdienen sie es wohl nicht, nach dem zum Zeitpunkt ihrer Entführung dort in dem Land, in dem sie wohnen, geltenden Recht behandelt zu werden. Sie sind Freiwild, jeder darf mit ihnen verfahren, wie er will. Okay, aber so fasse ich das nicht auf.
 
Erschwerend kommt natürlich hinzu, daß sich Herr Schwer in Nohfelden - resp. danach - über mich geärgert haben mag wegen meiner Kommentare zu Dr. Peters'  Vortrag. Schließlich hat er Dr. Peters danach in höchsten Tönen gelobt. Deshalb steht vermutlich in seinem zweitletzten Satz das Wort "Kommentar" in der Mehrzahl.
 
Bitte entschuldigen Sie, daß ich Sie mit diesem kindischen Kleinkram langweile.
 
Aber deshalb auch meine o.a. Frage. Denn ich werde auch weiterhin - wenn es mir angebracht erscheint - Kommentare abgeben.
 
Ich verbleibe - Ihrer Antworten harrend
 
Roland Geiger, St. Wendel
 

[Regionalforum-Saar] SZ: neues Kreisheimatbuch in St. Wendel erschienen

Date: 2009/12/11 10:57:28
From: rolgeiger <rolgeiger(a)aol.com>

heute morgen in der SZ, St. Wendeler Teil:
 
 

Stöbern in der Heimatkunde

31. Ausgabe des Heimatbuches für den Landkreis St. Wendel erschienen

Kein Landkreis im Saarland gibt so regelmäßig Heimatbücher heraus wie der St. Wendeler. Die 31. Ausgabe seit 1948 ist am Mittwoch im Historischen Sitzungssaal des Landratsamtes vorgestellt worden.

St. Wendel. 190 Seiten, 40 Beiträge, viele Fotos, reichlich Farbe, ein fester Einband. So präsentiert sich die 31. Ausgabe des Heimatbuches für den Landkreis St. Wendel. Am Mittwoch wurde es im Historischen Sitzungssaal des Landratsamtes vorgestellt.

„Es ist ein schönes Geschenk für den Gabentisch und außerdem unsere Jubiläumsausgabe“, freute sich Landrat Udo Recktenwald und wies auf das 175-jährige Bestehen des Landkreises hin. Seit mehr als sechs Jahrzehnten bringe der Landkreis regelmäßig ein Heimatbuch heraus. Das erste war 1948 erschienen. „Diese Bücher sind zeitgeschichtliche Dokumente von erheblichem Wert und jedes Buch ist für sich ein bebildertes heimatkundliches Lesebuch“, sagte Udo Recktenwald.

Die seit Jahren bewährte Gliederung hat das Buch beibehalten: „Über unseren Heimatkreis“, „Aus unseren Tagen“ und „Aus vergangener Zeit“. Insbesondere der historische Teil ist nach den Worten des Landrats zum Markenzeichen des Buches geworden, weil er eine Lücke zwischen lokalen und überregionalen Publikationen schließe und überwiegend neue Forschungsergebnisse enthalte. Am Ende des Bandes kann nachgelesen werden, was sich zwischen Januar 2007 und September 2009 im Landkreis zugetragen hat.

Dem Redaktionsausschuss gehören Michael Glaser, Helmut Weiler, Johannes Naumann, Manfred Ohlmann, Fatma Schlaup, Hans-Josef Scholl und Petra Scholl an. 40 Mitarbeiter haben interessante Beiträge für das Buch geliefert. Das nächste Heimatbuch wird im Jahre 2012 erscheinen. Für 2010 kündigte Landrat Udo Recktenwald für den Landkreis einen „Tag der Heimat“ an.

Thomas Störmer von der Edition Schaumberg sprach von einem modernen Gesicht des neuen Buches, das einen festen Einband mit Fadenheftung besitzt. Alle Fotos und viele Überschriften seien in Farbe gedruckt. gtr

Der Jubiläumsband wurde in einer Auflage von 1200 Exemplaren hergestellt und kostet 15,90 Euro. Er ist im Buchhandel und im Servicebüro des Landratsamtes zu haben. Eine Buchbesprechung folgt.

[Regionalforum-Saar] SZ: neues Buch von Manfred Peter

Date: 2009/12/11 10:59:59
From: rolgeiger <rolgeiger(a)aol.com>

Sorry, das verwechsele ich auch immer: Er heißt "Peter", nicht "Peters".
 
heute morgen in der Saarbrücker Zeitung, St. Wendeler Teil:
 
 

Manfred Peter stellt neues Buch über Keltenfürst vor

Nonnweiler. Am kommenden Dienstag, 15. Dezember, 19 Uhr, wird in der Kurhalle Nonnweiler das neue Buch von Dr. Manfred Peter vorgestellt. Das teilt der Freundeskreis Keltischer Ringwall mit.

Der Titel des Buches lautet: „Indutiomarus – Der Herr des Ringwalls Otzenhausen“. Es handelt sich um den Versuch einer Lebensbeschreibung des treverischen Fürsten Indutiomarus, der bei Cäsar („Der Gallische Krieg“) mehrfach erwähnt wird, und von dem der Autor, bestärkt durch neueste Forschungsergebnisse, annimmt, dass auf ihn der Ausbau des Ringwalls zu der heute noch zu erkennenden gewaltigen Befestigungsanlage zurückgeht.

Manfred Peter, Jurist und Politologe, war bis zu seiner Pensionierung im Generalsekretariat des Europäischen Parlamentes in Luxemburg tätig, zuletzt als Direktor für Personal und soziale Angelegenheiten.

Neben zahlreichen Artikeln zu juristischen, politischen und historischen Themen hat der aus Primstal stammende Autor auch drei Bücher veröffentlicht, von denen sich zwei mit der Geschichte seiner Heimatregion befassen („Das vergessene Erbe“, Überlegungen zur Vor- und Frühgeschichte des nördlichen Saarlandes, 1984 und 2002 und „Der heilige Wendelin – die Geschichte eines faszinierenden Lebens“, 2005).

Die Veranstaltung wird umrahmt von musikalischen Darbietungen, einer Ausstellung zu keltischem Alltagsleben und dem Auftritt einer keltischen Kriegergruppe. red

Re: [Regionalforum-Saar] in eigener Sache und darübe r hinaus

Date: 2009/12/11 11:48:00
From: Dr. Michael Franz <DrMFranz(a)t-online.de>

Lieber Herr Geiger,

ich habe mich bisher noch nicht zu Wort gemeldet in Ihrem Forum, bin aber dankbar, dass ich so ausgiebig informiert werde. Ich wäre auch bereit, dafür einen Obolus zu blechen, denn natürlich sollen Sie das nicht einfach spendieren müssen.

Die Angelegenheit mit Frau Klarsfeld ist ein wenig heikel, weil sie – meiner Meinung nach – durchaus gelegentlich zu selbstjustizartigen Aktionen gegriffen hat (berühmt, aber relativ harmlos, ist ihre öffentliche Ohrfeige für den Altnazi Kurt Georg Kiesinger). Aber ich denke, man muß ihr – als einer Betroffenen – zubilligen, dass ihr die Art und Weise, wie im Nachkriegsdeutschland Prozesse gegen Naziverbrecher (ob KZ-Wärter oder Juristen) verschleppt oder niedergeschlagen oder gar nicht erst begonnen wurden, so weh getan hat, dass sie in ihrer – wie gesagt: absolut verständlichen – Wut und Empörung gelegentlich zu solchen selbstjustizartigen Aktionen neigte. Wenn der „Rechtsstaat“ sich so verhält, wie der „Rechtsstaat“ Bundesrepublik Deutschland sich in den 50er und 60er Jahren verhalten hat, dann sucht man alternative Wege. Man könnte auch argumentieren, dass durch diese – allen rechtlichen Rahmen sprengenden – Verbrechen der Nazis das Recht selbst (schließlich waren es ja Gesetze gewesen, nämlich z.B. die Rassengesetze der Nazis, die solche Taten überhaupt erst ermöglichten) so kompromittiert worden ist, dass man nicht mehr – und schon gar nicht mehr nach den Erfahrungen, die man mit der „Rechtsprechung“ der frühen Bundesrepublik machen musste – darauf vertrauen konnte, dass das Recht auch Gerechtigkeit schaffen wird. Das sind Themen, über die man diskutieren muß, anstatt sich gegenseitig Verdikte um die Ohren zu hauen.

Insofern müssen Sie sich aber schon mit dem Vorwurf auseinandersetzen, dass Sie ziemlich naiv und wenig kenntnisreich an diese Dinge herangetreten sind.

Andererseits ist Naivität kein Verbrechen und selbst Ignoranz kann „behoben“ werden. Ich finde also den Ton, in dem Sie da angefahren worden sind, auch nicht angemessen. Das gilt im übrigen auch für Ihre (ebenso naiven) Bemerkungen über den Vortrag von Herrn Peter. Aber, wie gesagt, ich meine, dass man naiv sein darf, solange man lernfähig bleibt (und das schienen Sie mir immerhin im Fall Peter zu sein).

Das Vorhalten von Tipp- , Orthographie- und Terminologie-Fehlern sollte unter Ihrer beider oder aller Würde sein. Das ist nicht sachlich. Im internet sind nun mal die Sitten etwas rauer und nirgendwo scheint die alte Tugend, Briefe, bevor man sie wegschickt, noch einmal auf Fehler hin durchzulesen, noch in Gebrauch zu sein. Was soll’s?

Apl. Prof. Dr. Michael Franz (Tübingen)

Wohnhaft in Schiffweiler    

 


Von: regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net [mailto:regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net] Im Auftrag von rolgeiger(a)aol.com
Gesendet: Freitag, 11. Dezember 2009 10:50
An: regionalforum-saar(a)genealogy.net
Betreff: [Regionalforum-Saar] in eigener Sache und darüber hinaus

 

Guten Morgen,

ich bin ernsthaft am Überlegen, ob ich die 40 Euro, die mich die Erhaltung des Regionalforums Saar jedes Jahr kostet, weiterhin investieren und das Regionalforum weiter betreiben soll - und hätte gern Ihre Stellungnahme dazu.

Momentan sind 90 Teilnehmer angemeldet, da müßte sich doch eine Tendenz herauskristallisieren lassen.

Grund für meine Skepsis sind zwei Vorgänge der letzten drei Wochen.

Nachdem ich mich so negativ über den Beitrag von Herrn Dr. Peters beim Nohfelder Geschichtsabend geäußert habe, kamen zwei Ergänzungen dazu. Eine von Anneliese Schumacher, die andere von Sylvie Tritz. Gleichzeitig hat ein eingeschriebener Teilnehmer der Liste (nicht geschlechtspezifisch zu sehen) meine Email und die beiden folgendenden an Dr. Peters weitergeleitet, der nicht Teilnehmer des Forums ist. Der resp. dessen Ehefrau hat sich sodann an Frau Tritz gewandt und dort reklamiert, wieso sie sich bezüglich meiner Email geäußert habe. Infolgedessen - und nicht zuletzt aufgrund der Indiskretion seitens des Listteilnehmers - hat sich Frau Tritz aus der Liste abgemeldet.

Vorige Woche habe ich das Symposion in Otzenhausen besucht und dann eine Email über die Aussage von Frau Klarsfeld geschrieben, die bei ihrem Vortrag erzählt hat, man habe dem in Frankreich verurteilten Alt-Nazi Lischka einen Knüppel über den Kopf, in dann in ein Auto ziehen und nach Frankreich verschleppen wollen, um ihn seiner Strafe zuführen zu wollen. Diese Vorgehensweise fand ich nicht für in Ordnung, denn das "Auge-um-Auge, Zahn-um-Zahn"-Prinzip ist nicht mit dem zu vereinbaren, was meiner Meinung nach unseren Rechtsstaat ausgemacht hat und noch ausmacht.

Eine Stellungnahme hierzu erhielt ich heute morgen in Form einer Email von Edgar Schwer, ebenfalls   n i c h t  Teilnehmer des Forums. Er schreibt darin:

"(...) in Otzenhausen fand kein Seminar, sondern ein Symposium statt. Ihre Bemerkungen zu Frau Klarsfeld sind wie ihre Kenntnisse der deutschen Nachkriegsgeschichte geradezu abenteuerlich. Wer stellte sich denn der Hisbolla in Beirut als Ersatzgeisel für entführte jüdische Kinder zur Verfügung? Die "berüchtigte" Frau Klarsfeld. Selten habe ich eine so mutige Journalistin erlebt. Wissen sie eigentlich, dass die Adenauer Aera, besonders die Justiz von Altnazis dominiert war? Es waren Leute wie der jüdische Staatsanwalt Bauer aus Hessen, der die Auschwitzprozesse ins Rollen brachte. Er wurde von den guten Juristen so massiv gemobbt, dass er später Suizid beging. 
   
Bereits fünf Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges ist Lischka in Frankreich in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Bei uns genoss er als guter Deutscher Befehlsempfänger seine Freiheit. In der Zeit von November 1940 bis Oktober 1943 war er nicht nur Kommandeur der Sicherheitspolizei (Sipo) und des Sicherheitsdienstes der SS (SD) in Paris, sondern auch Hauptverantwortlicher der Gestapo in Frankreich. Als "Schreibtischtäter" gehört der promovierte Jurist zu den Hauptverantwortlichen, die rund 76.000 Juden, darunter viele Kinder  aus Frankreich in die Vernichtungslager deportiert haben. Bereits 1938 war er in Berlin Chef des "Judenreferats" der Gestapo für das ganze Reich und verantwortlich für die ersten Massenverhaftungen nach der Reichspogromnacht. Von Januar bis Oktober 1940 war Lischka Leiter der Gestapo in Köln. In dieser Zeit war er verantwortlich für die Verhaftung vieler Kölner Sinti und Roma. (Im Sprachgebrauch deutsche Spießer Zigeuner)

Sie sind ja vor Ende der Veranstaltung gegangen, ein Gespräch mit Frau Klarsfeld wäre sicherlich möglich gewesen. Wir unterhielten uns mit ihr und Herrn Prof. Dr. Motsch noch sehr lange nach dem Symposium. Frau Klarsfeld zeigte uns dann noch ihr in Frankreich erschienenes  Gedenkbuch für die ermordeten jüdischen Kinder französicher Staatsangehörigkeit.  
   
Zu ihrer Kenntnis, ich habe an der Universität Trier bei Professor Dr. Lutz Raphael vier Semester deutsche Nachkriegsgeschichte sehr intensiv studiert, ebenso vier Semester Kirchengeschichte bei Prof. Dr. Bernhard Schneider,  insbesondere die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. Auf meine Initiative hin wurde  mit dem katholischen Widerstandskämpfer Hans Renner  ein ganzes Seminar abgehalten. (Er entging nur um ein Haar der Todesstrafe) Im Seminar wurden alle Aussagen des ehemaligen Diözesanführers der katholischen Jugend auf Band aufgenommen und archiviert. Als Protokollführer während dieser drei Monate wurde mir die Dimension ungeheurer Verbrechen, aber auch die widerliche Verlogenheit der frühen Bundesrepublik zur Thematik klarer denn je. Bereits im Herbst 1996 arbeitete ich  im Rahmen der christlich jüdischen Verständigung eine Woche in Jerusalem im Dokumentationscenter Yad Vashem. Wir hatten damals auch die Möglichkeit der Zeitzeugenbefragung wahrgenommen.  


Ein gut gemeinter Rat, lesen sie doch einmal den Spiegel der entsprechenden Jahre, sie werden ein ungeschminktes Bild der Zeit erfahren. Mit ihren destruktiven Kommentaren machen sie sich in Historikerkreisen geradezu lächerlich.  Geloben sie sich doch selbst Besserung, bevor ihre Kommentare als Bumerang zurückkommen."

 

Er hat recht, ich habe "Symposion" mit "Seminar" verwechselt. Dafür weiß er wohl nicht, daß man "Sie" in der Anrede groß schreibt. Böse Defizite auf beiden Seiten.

 

Meine Kenntnisse zur Nachkriegsgeschichte standen nicht zur Disposition. Allerdings mein Rechtsverständnis. Herr Schwer hat wohl ein anderes. Frau Klarsfeld - zumindest Ende der 1960er - auch. Wenn sich Menschen ausserhalb des Rechts stellen (wie z.B. die Nazis im Dritten Reich), verdienen sie es wohl nicht, nach dem zum Zeitpunkt ihrer Entführung dort in dem Land, in dem sie wohnen, geltenden Recht behandelt zu werden. Sie sind Freiwild, jeder darf mit ihnen verfahren, wie er will. Okay, aber so fasse ich das nicht auf.

 

Erschwerend kommt natürlich hinzu, daß sich Herr Schwer in Nohfelden - resp. danach - über mich geärgert haben mag wegen meiner Kommentare zu Dr. Peters'  Vortrag. Schließlich hat er Dr. Peters danach in höchsten Tönen gelobt. Deshalb steht vermutlich in seinem zweitletzten Satz das Wort "Kommentar" in der Mehrzahl.

 

Bitte entschuldigen Sie, daß ich Sie mit diesem kindischen Kleinkram langweile.

 

Aber deshalb auch meine o.a. Frage. Denn ich werde auch weiterhin - wenn es mir angebracht erscheint - Kommentare abgeben.

 

Ich verbleibe - Ihrer Antworten harrend

 

Roland Geiger, St. Wendel

 

Re: [Regionalforum-Saar] in eigener Sache und darübe r hinaus

Date: 2009/12/11 12:44:18
From: EDAGUEN <EDAGUEN(a)aol.com>

Herr Geiger,
 
wir sind doch alle "mündige Bürger", Sie, ich, alle.
Trauen Sie uns einfach erwas zu und machen Sie weiter.
 
Freundlich,
Edeltraud Breisch, Augsburg

[Regionalforum-Saar] in eigener Sache

Date: 2009/12/11 12:45:57
From: Hans Mader <MaderHans(a)aol.com>

Auch wenn ich mehr zu den passiven Mitgliedern zähle :

a) Das Forum bietet mir Informationen (und Unterhaltung) auf die ich nicht verzichten möchte. Vor allem da auch noch heutzutage viele Informationen die Landesgrenzen nicht überschreiten können.

b) Die "Geschichte" mit Herrn Peters Vortrag hat höhere Wellen geschlagen, als nötig. Vielleicht wäre es fair gewesen, Dr. Peter den Text zuzusenden (gemäß der alten Fan-Tradition: Wer erwähnt wird, kriegt sein Exemplar), aber das liegt immer noch im Ermessen des Verfassers. Was da hinterher kam, fand ich einfach übertrieben und "kindisch".

c) Der "Fall Klarsfeld" zeigte mir einmal mehr, dass ich doch etwas älter bin. Was wir damals als Zvilcourage empfanden, sehen die Jüngeren schon anders. Die Zeiten ändern sich...

Also: bitte weitermachen.

Freundliche Grüße in die Runde

Hans

[Regionalforum-Saar] Ergebnisse archäologische Grabungen auf dem Schaumbergplateau

Date: 2009/12/12 14:07:59
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>

Aus den "Tholeyer Nachrichten" Ausgabe 50/2009 vom 11. 12.2009


Archäologische Grabungen auf dem Schaumbergplateau

Ergebnisse werden vorgestellt


Das Schaumbergplateau ist ein archäologisch höchst interessantes Gebiet.

Darum hat die Deutsch-Französische Begegnungsstätte Schaumberg GmbH vor dem Beginn der Sanierungs- und Umbauarbeiten am Schaumbergturm das "Büo für Burgenforschung Dr. Joachim Zeune" beauftragt, die für den Anbau (seitlicher Treppenaufgang mit Fahrstuhl) benigte Fäche neben dem Turm archäologisch unter die Lupe zu nehmen.

Die Ergebnisse dieser Grabung werden am

                       Donnerstag, 7. Januar 2010,

                                     um 19.30 Uhr

im Sitzungssaal des Tholeyer Rathauses vorgestellt.

Referenten sind Dr. Joachim Zeune, Büro für Burgenforschung, und Dr. Rupert Schreiber, Landesdenkmalamt.

Dazu sind alle Interessierte herzlich eingeladen.

[Regionalforum-Saar] Ihre Bitte

Date: 2009/12/13 11:22:45
From: Hans-Joachim Hoffmann <hans-joachim-hoffmann(a)web.de>

hallo, Herr geiger,
auch ich habe mich bisher noch nie zu Wort gemeldet, möchte dies aus dem gegebenen Anlass aber tun: 1. Ich finde die regelmäßigen Informationen über regionalgeschichtliche Themen und Veranstaltungen äußerst sinnvoll und nützlich, da sie in dieser Dichte sonst nirgendwo zu finden sind; die SZ informiert ja nur in den entsprechenden Lokalredaktionen. 2. Andererseits muss ich aber auch sagen: Die Art und Weise der Auseinandersetzung rief so manches Mal bei mir Erstaunen hervor, insbesondere was die Wortwahl anbetrifft. Wenn man/Sie sich sehr, sehr kritisch zu denAussagen einen Referenten äußern, so gebietet es m.E. die Fairness, diese Kritik auch dem Referenten mitzuteilen, denn es ist grundsätzlich davon auszugehen, dass Referenten auch bereit sind, positive Kritik anzunehmen und in ihren Arbeiten zu verarbeiten. Es erscheint mir unangebracht, nur im regionalforum zu polemisieren. - Ihre Auseinandersetzung mit dem Vortrag von Herrn Peter bzw. mit Herrn Wagner möchte ich hier stellvertretend ansprechen, weil sie vielleicht noch vielen in Erinnerung sind. - Sie können demjenigen, der Herrn Peter über Ihren Verriss informiert, nicht vorwerfen, sich unkollegial Ihnen gegenüber zu verhalten, wenn Sie selbst diesen Verriss Herrn Peter nicht zur Kenntnis geben. Wie würden Sie reagieren, wenn man über Sie hintenherum etwas zur Diskussion stellte? Fazit: Das regionalforum ist eine äußerst sinnvolle Informationsquelle und sollte fortgeführt werden. Dabei sollte aber auch darauf geachtet werden, dass Kritik öffentlich bleibt und konstruktiv angelegt ist; persönliche Angriffe auf die Kompetenz eines Referenten muss zwingend vermieden werden. Und: Nehmen Sie sich nicht als Maß aller Dinge und denken vielleicht ab und zu bei Ihrer Kritik daran, dass die sog. Heimatforscher Dilettanten im wahrsten Sinne des Wortes sind, sind also und solide, wenn auch nicht immer auf tiefwissenschaftlicher Ebene, um die Erhellung der Reginalgeschichte bemühen und sich auch verdient machen als Zulieferer für "richtige" Wissenschaftler. Im diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen schönen Sonntag und verbleibe in der Hoffnung, dass das reginalforum weiter besteht mit freundlichen Grüßen
Hans-Joachim Hoffmann

[Regionalforum-Saar] Diskussion Peters

Date: 2009/12/13 17:54:10
From: Brigitte Schubert <schubertbrigitte(a)t-online.de>

Lieber Roland
Ich möchte mich der Zuschrift von Hans-Joachim Hoffmann, den ich nicht persönlich kenne, ausdrücklich und in allen Formulierungen anschließen.
Dir wünsche ich weiterhin erfolgreiches Arbeiten und Frohe Weihnachten und ein Gutes Neues Jahr
mit herzlichen Grüßen
Brigitte 

[Regionalforum-Saar] Deutsche Eiche – made in C hina

Date: 2009/12/14 22:23:43
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Breite Resonanz auf das Buch über das globalisierte Dorf

  

    Das Buch des Alsweiler Journalisten Klaus Brill über die Globalisierung am Beispiel Alsweilers hat auch außerhalb des Dorfes breite Resonanz gefunden. Nicht nur die Saarbrücker Zeitung und der Saarländische Rundfunk berichteten ausführlich über das Werk mit dem Titel „Deutsche Eiche – made in China“, sondern auch überregionale Medien. So hieß es in der Tageszeitung „Die Welt“: „Alle Aspekte der vernetzten Welt, von der Ernährung über den Verkehr bis zur  Einwanderung, spiegeln sich längst im Dorf als ihrer kleinsten Einheit wider. Globalisierung lässt sich daher in der Keimzelle Dorf nicht nur am besten verstehen, sondern dort auch gestalten.“ In der Wirtschaftszeitung „Handelsblatt“ war zu lesen: „Klaus Brill gelingt eine spannende Analyse – zäh wird es nur bei langen Szenen aus dem Dorfleben. Doch vielleicht lässt sich nur so bis in den letzten Winkel erkennen, was sich zu erhalten lohnt, damit nicht alles im Einheitsbrei der globalen Märkte und Marken untergeht. Unabhängig davon, wie mobil wir sind oder sein müssen – Heimat ist immens wichtig.“ Die Zeitschrift „Geo“ schrieb in ihrer Novemberausgabe: „Brill gelingt es, einen komplexen Prozess anschaulich zu machen, mit allen Nebenwirkungen und Exzessen: der ganze Kosmos in einem Kaff.“

 

    Die einzige Kritik, die geübt wurde, betraf die vom Autor bewusst eingesetzte detaillierte Schilderung bestimmter Szenen aus dem dörflichen Leben von Alsweiler. „Brill hat unendlich viele Details und Anekdoten gesammelt, zahlreiche Gespräche mit Freunden und Bekannten im Dorf protokolliert und Reportagen vom Landleben eingewoben. Das macht seine Aussagen sehr plastisch, oft aber auch recht langatmig“, meinte eine  Autorin des Deutschlandfunks. Das Buch komme aber „genau zur rechten Zeit, weil nicht nur die Zahl der Dorfbewohner weltweit schwindet, sondern weil auch ihre Eigenheiten vermutlich unwiederbringlich verloren gehen.“

 

   Auch in der Fachwelt fand das Buch eine gute Aufnahme. So äußerte sich der Geographie-Professor Gerhard Henkel aus Essen, der als „deutscher Dorf-Papst“ gilt, in einem Gespräch mit Klaus Brill positiv darüber, dass die Darstellung im Buch „sehr anschaulich und sehr authentisch“ sei. Die Mainzer Dorfplanerin Nathalie Franzen, die ebenfalls im Buch vorkommt, machte dem Autor „ein großes Kompliment“; sie werde das Buch bei ihrer Arbeit verwenden. „Es ist eine gelungene Geschichte über Deutschlands Dörfer und liest sich einfach wunderbar“, schrieb dem Autor auch der Sprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Franz-Reinhard Habbel, aus Berlin.

 

   Das Buch ist weiterhin in Alsweiler im Zeitschriften- und Bastelladen „we - we eigenart“ in der Tholeyer Straße oder in der Buchhandlung Klein in St. Wendel zum Preis von 19,95 Euro erhältlich und eignet sich gut als Weihnachtsgeschenk und vor allen Dingen: zum Lesen!

 

 

[Regionalforum-Saar] Fundgrube für Familienfors cher

Date: 2009/12/16 22:46:19
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>

Mittwoch 16.12.2009 in der Saarbrücker Zeitung:


Fundgrube für Familienforscher

Neue und ergänzte Ausgabe des Bliesener Familienbuchs erschienen


5325 Familiennsind in den beiden Bänden des Bliesener Familienbuches erfasst. Die Ausgabe ist eine ergänzte und aktualisierte Zusammenfassung der bisher erschienenen drei Bände. Diese Woche beginnte der Verkauf.

Von SZ-Mitarbeiter

Gerhard Tröster

Bliesen. Die große Mühe, die sich die Arbeitsgruppe des Vereins für heimatgeschichte gegeben hat, und die vielen Stunden, die seine Mitglieder für das Erforschen der Familiendaten opferten, haben sich gelohnt. rechtzeitig vor Weihnachten ist das neue, zweibändige Bliesener Familienbuch herausgekommen, das 1223 Seiten hat und 45 Euro kostet. Zurzeit liegen schon eine Reihe Vorbestellungen vor.

Die in den Jahren 1985, 1987 und 1990 erschienenen Familienbücher sind nicht nur seit einiger Zeit vergriffen. Sie waren auch nicht vollständig. deshalb entschloss sich der Verein für Heimatgeschichte, das Familienbuch neu aufzulegen. Viele Ergänzungen und Korrekturen waren notwendig. Sie konnten gemacht werden, weil Kirchenbücher und Zivilregister bis ins kleinste durchforscht wurden.

Für die zeit zwischen 1989 und 2009 hatte der Verein Fragebogen im Dorf verteilt und die konnten mit diesen Daten die bereits vorhandenen ergänzen.

"Allerdings erhebt das Buch auch jetzt noch keinen Anspruch auf Vollständigkeit, weil sich nicht alle Familien an der Fragebogenaktion beteiligt haben", sagte Vereinsvorsitzender Hans-Josef Demuth gegenüber der SZ. Immerhin sind jetzt 5325 Familien erfasst, 650 mehr als in den bisherigen drei Büchern. Sie sind eine Fundgrube für die Familienforscher.

Nach dem Willen des Vereins sollte das Familienbuch aber nicht ausschließlich Personen- und Familiendaten zum Inhalt haben. Deshalb beleuchtet es auch das Leben im Dorf, zum Beispiel die "Menschen in ihrer Zeit".  Mit einer kurzen Biografie und einem Foto werden die aus Bliesen stammenden Geistlichen und Ordensleute vorgestellt. Der erste Band hat die Familien von A bis L zum Inhalt, gibt einen Einblick in die Einwohnerzahlen von Bliesen und berichtet über die berühmten "Bliesener Steeßer". Band zwei umfasst die Buchstaben M bis Z und hat am Ende ein Ortsregister. Das Familienbuch wurde in einer Auflage von 600 Exemplaren bei Digitaldruck Pirrot in Dudweiler gedruckt. Der Verein bietet diese Woche zwei Verkaufstage an: Freitag, 18. dezember, 14 bis 18 Uhr, und Samstag, 19. Dezember, zehn bis 18 Uhr, jeweils im Haus Gillen.

>Infos: Tel. (06854) 86 23.

Bilduntertitel:

- Das Ehepaar Biegel, Anna und Johann, mit ihren vier Kindern. Die Aufnahme wurde 1905 gemacht.

- Michael Feidt mit Ehefrau Barbara, acht Kindern und Schwägerin Elisabeth Klees-Wagner. Diese Aufnahme wurde 1916 gemacht.

[Regionalforum-Saar] Von Krettnich in die weite Welt

Date: 2009/12/16 23:41:20
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>

Heute 16.12. in der SZ:

Von Krettnich in die weite Welt

Berthold Müllers neues Buch ist mehr als die Geschichte der Großfamilie Birtel


Die Geschichte der Großfamilie Birtel aus Krettnich erzählt der Waderner Alt-Bürgermeister Berthold Müller in seinem neuen Buch "... eine Art Bauernkönig". Er stellte jetzt dieses Buch im Dorfgemeinschaftshaus in Krettnich vor. Das Gemeinschaftshaus war mit mehr als 120 Zuhörern voll besetzt.

Von SZ-Redakteur

Volker Fuchs


Krettnich/Lockweiler. Vielen Bürgern aus Krettnich und Lockweiler war es bisher nicht bewusst, welche Rolle der Familienclan Birtel während der vergangenen 300 Jahre in den beiden Dörfern und darüber hinaus gespielt und wie er das Ortsbild geprägt hat. Das kann sich mit dem neuen Buch von Berthold Müller aus Lockweiler ändern. In "... eine Art Bauernkönig" erzählt der Waderner Alt-Bürgermeister, selbst ein Mitglied der Birtel-Sippe, die Geschichte der Großfamilie. jetzt stellte er bei einer Veranstaltung der Stadt Wadern das Buch vor (wir berichteten kurz).

Neue Schreibweise

Berthold Müller geht es nicht darum, den Stammbaum der Familie Birtel nachzuzeichen, er möchte am Beispiel dieser Gr0ßfamilie ein Bild des Lebens der Menschen im Hochwald ab dem 16. Jahrhundert malen. Denn um 1700 kam der Urvater der Birtels in den Hochwald. Er hieß Jost Börteler, stammte vermutlich aus dem Alpenland und heiratete Barbara Schmitt, Stockbauer-Erbin. Börteler wurde ein wichtiger Mann, er war Pächter der Erzgrube in Krettnich, Gerichtsschöffe und Mittler bei den Prozessen der Bauern gegen den Grafen Josef Anton.

Schon zu Lebzeiten änderte sich die Schreibweise seines Namens mehrfach. In seiner Sterbeurkunde wird er als Josef Birtel bezeichnet. Dass es sich um die gleiche Peron handelt, ist gesichert. "Darauf habe ich großen Wert gelegt", so Müller.

Der Name Birtel breitete sich in der zweiten und dritten Generation über Krettnich aus, nach Lockweiler, Mettnich, Mühlfeld (heute Primstal) und Sotzweiler. Börtelers urenkel, Johann Birtel, wird zum Bauernkönig. So wird er in der Lockweiler Pfarrchronik bezeichnet. Johann Birtel lebte von 1748 bis 1817. Er war ein reicher Mann, Pächter, dann Eigentümer der Krettnicher manganerzgrube. Birtel war zwei Mal verheiratet, hatte 23 Kinder, von denen 14 die Kinderzeit überlebten und 14 Birtel-Stämme gründeten. Für die 14 Kinder entstanden nach dem gleiche Bauplan 14 Häuser, zwölf davon in Lockweiler und Krettnich. Elf sind noch erhalten. berthold Müller zeigte Fotos einiger Häuser, die jedem in den beiden Dörfern bekannt sind. Viele aber brachten sie bisher nicht mit dem Bauernkönig in Zusammenhang.

11 Birtel-Häuser

Bis 1883 lief der Bergbau in Krettnich, 1900 wurde die Grube verkauft. Von den verschiedenen Birtel-Stämmen beleuchtete Müller den sogenannten Saarbrücker Stamm und den Ku.onze-Stamm näher. Zum letzteren gehört Müller slbst. Zwei Birtel-Familien wanderten nach Amerika aus, sie sind laut Müller die Namensträger der Birtel und Birtle in den USA.

Die meisten Birtels aber leben nach wie vor im Saarland. In Deutschland gebe es nach seiner Internetrecherche nur 368 Träger dieses Nachnamens. "Das ist die Welt nicht", sagt Müller. Und behauptet:"Alle, die den Namen Birtel tragen, wo sie auch immer auf dieser Welt leben und lebten, kommen von Krettnich." Und weiter:"Ich rufe alle auf, dies zu widerlegen."

Müllers Buch enthält zwei weitere Geschichten: "Ein Wolf im Schafstall", betrachtungen über Johann Fass , Pfarrer in Lockweiler von 1834 bis 1845. Und "Lockweiler Bier in Amerika".

Hintergrund

Johann Stein, Pfarrer in Lockweiler von 1907 bis 1917, hat ein Familienbuch der Pfarrei Lockweiler angelegt, noch heute eine wichtige Quelle der Familienforschung. Es enthält auch Randbemerkungen. Den längsten hat Stein bei Johann Birtel aus Krettnich geschrieben. Er lautet: "Johann Birtel, genannt Saarbrücker, eine Art Bauernkönig, Besitzer der Braunsteingrube in Krettnich. Von seinen beiden Frauen hatte er 14 Kinder. Die schönen Bauernhäuser in Lockweiler und Krettnich sind alle von ihm gebaut. er ist Stammvater der meisten wohlhabenden Bauernfamilien der Pfarrei. Im Jahr 1916 lebten in der Pfarrei 178 Nachkommen in 52 Familien". vf

Bilduntertitel

- Der Andreng war groß. Alt-Bürgermeister Berthold Müller signierte nach der Buchvorstellung im Dorfgemeinschaftshaus Krettnich zahlreiche Bücher. Foto : Fuchs

- Der Erlös aus dem Buchverkauf ist für die Sanierung des Lockweiler Kirchturms bestimmt. Foto: Müller



Vom Glück des Heimatforschers

Zwei alte Holzbalken untermauern Müllers Forschung


Krettnich. Dass auch Glück bei der Geschichtsforschung dazu gehört, das zeigt der Alt-Bürgermeister Berthold Müller anschaulich im Dorfgemeinschaftshaus. Dort stellte er zwei alte Holzbalken aus. Sie stammen aus dem Schmitt-Haus, in dem Jost Börteler gelebt hat. Das Haus wurde im vergangenen Jahr abgerissen. Müller sicherte die beiden Balken mit viel Glück. In diese sind die Jahreszahl 1702 in einer Art und Weise geschnitzt, wie es vor allem im Alpenland, aber nicht im Hochwald Brauch war.

Der Waderner Bürgermeister Fredi Dewald würdigte die heimatkundliche Arbeit von Berthold Müller. Er versuche, bei seiner Art Heimatpflege die Antwort auf die Frage zu finden: " Was müssen wir bewahren, damit sich auch künftige Generationen ihres Herkommens und Werdens mit allen Sinnen vergewissern können?"

Der Krettnicher Ortsvorsteher Christian Leidinger erinnerte daran, dass die historischen Besonderheiten der Heimat vermischt und verloren gehen könnten. Dies geschehe aber nicht, wenn sie aufgeschrieben werden. Friedrich Ebert, Vorsitzender des vereins für Heimatkunde Wadern, sagte, Müllers Buch sei ein gutes Beispiel für eine geschichtliche Untersuchung einer Familie. Müller habe sein Talent gezeigt, nicht nur Daten zu sammeln, sondern dies auch prägnant darzustellen. Die Gitarristinnen Kathrin Jakobs, Lisa Hans und Birgit Leidinger gestalteten den Abend musikalisch. vf

[Regionalforum-Saar] Kelten-Ausstellung im Weltku lturerbe Völklinger Hütte

Date: 2009/12/19 11:57:02
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>

am 19.12. in der Saarbrücker Zeitung:


Die Eisenzeit kehrt nach Völklingen zurück

Das Weltkulturerbe zeigt 2010 wieder eine Groß-Ausstellung in der Gebläsehalle, sie ist den Kelten gewidmet


Die Kelten schmiedeten vor 2500 Jahren das erste "stahlharte" Eisen Europas. Mit einem Zwei-Millionen-Großprojekt will das Weltkulturerbe Völklinger Hütte im nächsten jahr diese erste Hochkultur Europas vorstellen.


Von SZ-Redakteurin

Cathrin Elss-Serignhaus


Völklingen. Man hat harte Zeiten hinter sich. Rund ein jahr, bis Sommer 2009, blieb die Gebläsehalle aus Sanierungsgründen geschlossen. Die Folge: Die Besucherzahlen krachten rund um die Hälfte ein. 120 000 statt 230 000 Besucher, so lautet die Bilanz dieses Jahres. Beleg für die These von Generaldirektor Meinrad maria Grewenig, dass nur veritable "Kracher"-Projekte die nötige Attraktionskraft für ein Massenpublikum entfalten? "Die Staatsgeschenke", die zur Zeit in der Gebläsehalle präsentiert werden, zählen nicht zu dieser Mega-Kategorie. Doch 2010 geht es damit nun wieder weiter: Rund zwei Millionen Euro schwer ist das neue Projekt, das ab November in der Gebläsehalle gezeigt wird. Es wurde gestern auf einer Jahresprogramm-Pressekonferenz vorgestellt.

Das Thema: "Die Kleten. Druiden. Fürsten. Krieger." - und erste innovative Eisenproduzenten. Das fehlt in der Aufzählung, ist aber Ausgangspunkt der Unternehmung, die uns "an einen Endort des Eisenindustriezeitalters" zurück führt zu dessen noch nicht umfassend erforschten Ursprüngen, zur Eisenzeit im ersten Jahrtausend vor Christus. Die Kelten gelten als ein Gründervolk Europas, auch als erste europäische Hochkultur (um 700 v. Chr.) noch vor Rom oder Athen. Ihre Mythologie blieb jedoch unüberliefert, also formten antike Geschichtsschreiber das Bild des Barbarebvolkes, derweil ihre Militärs nach den biegsamen, unzerbrechlichen Eisenwaffen der kelten gierten. 150 Exponate aus ganz Europa, vor allem aber aus dem Saar-Lor-Lux-raum, will Grewenig zeigen. Denn hier, in Reinheim, Mondelange, Theley, Rodenbach (Pfalz) oder auf dem Hunsrück, finden sich rund die Hälfte der 140 bislang bekannten Fürstengräber, so Grewenig. Zur Zeit verhandelt er mit Kollegen über deren Schätze.

Gerade lief, bis Oktober, im Berner Historischen Museum eine Schau mit 450 Exponaten, die sich auf keltische Kunstobjekte konzentrierte. Keine Wiederholung? Das Weltkulturerbe folgt, wie Grewenig noch einmal erläuterte, einer anderen als der herkömmlichen Museumslinie: Man will innovative Präsentationstechniken erforschen und unkonventionelle Fragestellungen wagen. Beispielsweise "Krimistories" rund um die Fürstengräber erzählen und eine Art "dauerhaftes keltenfest" starten. Mit Mitteln der rekonstruktiven Archäologie soll der Alltag der Kleten erlebbar werden: keltisches Kochen und Musizieren. Ein "Infotainment"-Ansatz, der dennoch wissenschaftliche Solidität fordert. Unterstützung holt sich das Team von der Universität des Saarlandes. Außerdem, so Grewenig, sei er selbst Archäologe.

Doch bis die "Kleten" kommen, muss selbstredend noch was passieren. Hinzu treten 2010 an neuen Ausstellungen: "Deutschland für Anfänger" vom Haus der Geschichte in Bonn und eine Dokumentation über die DDR-Staatssicherheit "Feind ist wer anders denkt" von der Bundeszentrale für politische Bildung. Außerdem verlängert Grewenig den Mitmach-"Dauerbrenner" "Dein Gehirn" (Erzhalle) bis 25. Juli und lässt auch die "Staatsgeschenke. 60 Jahre Deutschland" bis 5. September laufen.

> Jahreseröffnungskonzert: Oratorium "Paulus" (30.1.,19 Uhr); Start der Sommersaison: 28. März (Familientag, Eintritt frei). Die Kelten: 20.11. 2010 bis 21.5. 2011. Besucherservice unter Tel.: (06898) 9100 100. www.voelklinger-huette.org.


Meinung

Ein Top-Thema, passend zum Ort

Von SZ-redakteurin

Cathrin Elss-Serignhaus


Oft lautet der Vorwurf, Grewenig missbrauche die Hütte für beliebige Massen-Projekte. Mit den "Kelten" liefert er jetzt jedoch einen Inhalt, der sich wunderbar einpasst: Die Kultur der Eisenzeit findet zum Symbol 9hrer Endzeit. Freilich wagt er sich damit auf das Feld, das sonst Historische Museen mit hohem Forschungsaufwand beackern. Will er berstehen, ist es mit pfiffigen Präsentations-Ideen allein nicht getan. Die Latte, die etwa das Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museum gelegt hat, kann Grewenig nicht unterlaufen, ohne sich zu blamieren. Bringt er das Weltkulturerbe 2010 also in eine neue Liga?

[Regionalforum-Saar] Mennoniten und Amische

Date: 2009/12/22 18:09:34
From: rolgeiger <rolgeiger(a)aol.com>

Salü,

am Mittwoch, 20. Januar  2010, hält Roland Paul aus Kaiserslautern im Auswanderermuseum Oberalben (das liegt ein paar Kilometer östlich der Burg Lichtenberg nahe Kusel) einen Vortrag mit dem Thema:

"Mennoniten und Amische - in der Schweiz, in der Pfalz und in Amerika"

Beginn ist um 19 Uhr.

Währenddessen läuft im gleichen Haus die Ausstellung "die Amische - ein einfaches Leben".

Auswanderermuseum Oberalben
Haupstraße 3b
66871 Oberalben
Tel.: 06381/47853
E-mail: kontakt(a)auswanderermuseum.de

Für weitere Auskünfte setzen Sie sich bitte direkt mit dem Museum in Verbindung.

Mit freundlichen Grüßen

Roland Geiger, St. Wendel
 

[Regionalforum-Saar] Der Herr des Ringwalls

Date: 2009/12/28 10:27:53
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Guten Morgen,
 
erfrischend finde ich im nachfolgenden Artikel den Satz "Peter räumte ein, dass er  ... auch zwischen den Zeilen gelesen habe". Ebenfalls, daß Dr. Peter schon im Titel einräumt, es handele sich um den Versuch einer Lebensbeschreibung. Erfreulich, denn beim heiligen Wendalinus war es noch "Die Geschichte eines faszinierenden Lebens" - ohne wenn und aber.
 
Roland Geiger
(mit der Bitte um Weiterleitung an den Referenten des Buches, dessen Emailadresse ich nicht besitze)
 
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letzten Donnerstag in der Saarbrücker Zeitung, St. Wendeler Teil:
 
 

Der Herr des Ringwalls

Manfred Peter stellt in Nonnweiler sein neues Buch über Keltenfürst Indutiomarus vor

Die Präsentation des Buches „Indutiomarus – Der Herr des Ringwalls Otzenhausen“ lockte 160 Besucher in die keltisch dekorierte Kurhalle nach Nonnweiler. Im neuesten Werk von Herausgeber und Autor Manfred Peter handelt es sich um den Versuch einer Lebensbeschreibung des treverischen Fürsten.

Von SZ-Mitarbeiter Frank Faber

Nonnweiler. Wie bei einer Rede eines einstigen Stammesfürsten auf einem keltischen Thingplatz stärkten fünf Krieger dem Autor Manfred Peter während seines Vortrags den Rücken. „Man kommt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zum Entschluss, dass Indutiomarus der Herr des Ringwalls war“, sagte der Jurist zum Abschluss seines Referats. Peter kombinierte die Ergebnisse der neueren wissenschaftlichen Forschung wie die Nauheimer Fibeln und Funde aus am römischen Feldlager bei Hermeskeil, mit Literaturhinweisen aus dem Klassiker aus der Römerzeit über den gallischen Krieg.

Peter räumte ein, dass er beim genauem Studium der Kriegsberichte aus dem Sammelwerk „De Bello Gallico“, der „Gallische Krieg“, die Julius Caesar zugeschrieben werden, auch zwischen den Zeilen gelesen habe. Seine daraus resultierenden Interpretationen ließen die Schlussfolgerung zu, dass der Erbauer des Hunnenrings zur Zeit des Gallischen Krieges noch gelebt habe.

In die Spätlatènezeit sei der Bau des keltischen Ringwalles in Otzenhausen gefallen. „Vermutlich hat man sechs bis zehn Jahre lang daran gearbeitet. Auch das deutet auf Indutiomarus hin“, meinte er. In seinem Buch stellt er ein Bild des Stammesfürsten dar. Sein Name bedeute „der durch Waffenruhe Große“. Er müsse etwa um 109 vor Christus geboren worden sein. Nach Berechnungen wäre der Friedensfürst bei seinem Tode etwa 55 Jahre alt gewesen. „Er hatte sehr starke Clan-Beziehungen“, schilderte Peter. Was letztlich dazu führte, dass sich das Gebiet der Treverer von Cochem bis nach Belgien erstreckte.

„Indutiomarus muss auch ein bedeutender Widersacher von Julius Caesar gewesen sein“, so Peter weiter, der damit die Auflehnung der Treverer gegen die Römer erwähnte. Hunderte Legionäre habe Caesar an Hermeskeils höchsten Punkt zur Überwachung des Keltenstammes geschickt.

Dies sei ein Beleg dafür, wie wichtig die gewaltige Wehranlage Hunnenring für die Römer war. Im Jahre 53 vor Christus gaben die Treverer die mächtige Festung auf. Indutiomarus soll, wie es aus Caesars Aufzeichnungen hervorgeht, niedergemacht worden sein. Man habe ihm den Kopf abgeschlagen. Dies bestärke sogar die Tatsache, dass er von Galliern getötet wurde. „Durch die erfolgreichen Arbeiten der Archäologie wird das Bild rund um dem Ringwall immer deutlicher“, meinte Peter.

Vor dem Gallischen Krieg müsse man sich die Landschaft um den Ausläufer um den Dollberg, geprägt von mehreren großen Ansiedlungen mit einer wohlhabenden Bevölkerung vorstellen. „Mit dem Buch wird ein Stück Heimatgeschichte transparenter gemacht“, zeigte sich Bürgermeister Hans-Uwe Schneider erfreut. Das Werk diene auch dazu, das nördliche Saarland in ein gebührendes Licht zu rücken.

Musikalisch wurde die Buchpräsentation von Querflötenensemble der Musikschule Nonnweiler umrahmt. Der Förderverein Keltischer Ringwall Otzenhausen präsentierte auf authentische Weise das keltische Handwerk.

Auf einen Blick

Der Autor: Manfred Peter, Jurist und Politologe, war bis zu seiner Pensionierung im Generalsekretariat des Europäischen Parlamentes in Luxemburg tätig, zuletzt als Direktor für Personal und soziale Angelegenheiten. Neben zahlreichen Artikeln zu juristischen, politischen und historischen Themen hat der aus Primstal stammende Autor auch drei Bücher veröffentlicht, von denen sich zwei mit der Geschichte seiner Heimatregion befassen „Das vergessene Erbe“, Überlegungen zur Vor- und Frühgeschichte des nördlichen Saarlandes, 1984 und 2002 und „Der heilige Wendelin - die Geschichte eines faszinierenden Lebens“, 2005).

Das Buch: „Indutiomarus – Der Herr des Ringwalls Otzenhausen – Versuch einer Biographie“ (ISBN 978-3-9813149-1-5), 126 Seiten und 19 Bildseiten, kostet 13 Euro, und ist in allen Buchhandlungen und bei der Gemeinde Nonnweiler erhältlich. frf

[Regionalforum-Saar] über die geschichte des hol zhauserhofes bei türkismühle

Date: 2009/12/28 10:33:59
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Heute kam in der Saarbrücker Zeitung, St. Wendeler Teil, ein Artikel über ein Buch, das es - was ich sehr schade finde - vor Weihnachten nicht in dieselbe geschafft hat resp. von der Redaktion für die Saure-Gurken-Zeit zwischen den Tagen aufbewahrt wurde. Die Vorstellung war ja schon im November. Deshalb wäre das Buch auf dem ein oder anderen Geschenketisch an Weihnachten gelandet, wenn der Artikel vor den Tagen erschienen wäre. Das ist immer ärgerlich für den Verfasser resp. Vertreiber, vor allem, wenn man dann sieht, was da zum Teil im Regionalteil publiziert wird, z.B. Besprechungen irgendwelcher obskurer DVDs oder so. Aber - das habe ich mal hinterfragt - diese DVD-Besprechungen wachsen nicht auf dem Mist derer in der Regionalredaktion, sondern werden von Saarbrücken aus vorgegeben. Trotzdem ärgerlich.
 
Roland Geiger
 

Historie aus der Hochwaldregion

Heimatgeschichtler Helmut Weiler schreibt über den Holzhauserhof bei Türkismühle

In der Reihe „Hochwälder Hefte der Heimatgeschichte“ hat der Nonnweiler Verein für Heimatgeschichte das 46. Heft herausgebracht. Es befasst sich mit dem Holzhauserhof bei Türkismühle. Autor ist Helmut Weiler.

Von SZ-Mitarbeiter Gerhard Tröster

Türkismühle. „Holtzhausen. Dies Dorf liegt nicht weit von Gondersweiler, wäre vor Zeiten in die Pfarr Bliederdinge gehörig und bis zur Veränderung der Religion, ist an jetzo ruinos.“ Mit „Gondersweiler“ war Gonnesweiler gemeint, mit „Bliederdinge“ der Ort Bleiderdingen bei Birkenfeld. Dieser Eintrag in das Salbuch der Abtei Tholey im Jahre 1707 erinnert an die alte Siedlung gleichen Namens, die vermutlich während des Dreißigjährigen Krieges (1618 – 1648) verlassen worden ist und später wieder auflebte. Hier liegen die Ursprünge des heutigen Holzhauserhofes, der das älteste noch existierende Gebäude der Gemeinde Nohfelden aus der Zweibrücker Zeit ist, die von 1477 bis 1797 dauerte.

Helmut Weiler aus Türkismühle ist in dem kürzlich herausgekommenen Buch der reichen Geschichte des Hofes, der einst aus mehreren Häusern bestanden hat, nachgegangen. Ausgehend von den geschichtlichen Zusammenhängen schildert er ausführlich die Bedeutung des Hofes unter Herzog Christian IV. (1735 – 1775) und unter Herzog Carl August II. (1775 – 1795). In der Ansiedlung wohnten im 18. Jahrhundert verhältnismäßig viele Menschen, was aus dem Verzeichnis der Haushalte hervorgeht. Da ist ein Heinrich Göbel, Kohlenbrenner und Bergmann genannt, ein Johann Marion, Gestütemeister, und ein Ölmüller Johann Türkis. Um ein Mehrfaches angewachsen war die Einwohnerzahl zur Oldenburger Zeit im 19. Jahrhundert.

Mit vielen weiteren Themen beschäftigt sich Helmut Weiler auf den über 150 Seiten des Buches, zum Beispiel mit der französischen Zeit (1797 – 1806), als Heinrich Hollinger Verwalter des Hofes war, sowie mit Beispielen zu Verpachtungen und Versteigerungen. Der Autor nimmt auch die neuere Zeit des Holzhauserhofes unter die Lupe geht unter anderem auf die Geschichte des Forstamtes Türkismühle und auf die Neugliederung der Forstverwaltung ein. Sehr genau hat er recherchiert, wer ab etwa 1830 die Bewohner des Hofes waren, angefangen von dem Revierförster Hoffmann bis zum Büro von Forstdirektor Werner Feldkamp seit 2005. Was das Buch auszeichnet ist eine – soweit es die Archive zuließen und entsprechend aussagekräftig waren – sehr genau beschriebene Geschichte, die nicht allzu viele Lücken aufweist. Es ergänzt und bereichert das Wissen, was über das Leben in der Hochwaldregion bisher schon geschrieben wurde.

„Der Holzhauserhof und seine Geschichte“, 13 Euro, erhältlich beim Verein für Heimatgeschichte Nonnweiler, Telefon (06873) 77 16, in der Buchhandlung Bernardon, Türkismühle, in den Rathäusern Nohfelden und Nonnweiler und im Buchhandel in St. Wendel, Birkenfeld und Wadern.

[Regionalforum-Saar] Politische Neujahrsandacht in der St. Wendeler Stadtkirche

Date: 2009/12/29 19:23:19
From: rolgeiger <rolgeiger(a)aol.com>

Salü,

 

heute hat mich diese Info erreicht - und ich dachte, ich reiche sie über dieses Forum einfach mal weiter.

 

Roland Geiger

 

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Politische Neujahrsandacht in der St. Wendeler Stadtkirche

 

 

Seit über 10 Jahren gibt es am 1. Januar die Reihe „Politische Neujahrsandachten“ in der St. Wendeler Stadtkirche. Auch am Neujahrsabend 2010 lädt die Evangelische Kirchengemeinde St. Wendel um 18 Uhr wieder dazu ein. Die Andacht wird musikalisch gestaltet vom Kammer-Chor Offenbach/Hundheim unter Leitung von Roland Lißmann. Orgel spielt Thomas Layes, Saarbrücken.
Charlotte Britz, die Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Saarbrücken wird über die Jahreslosung 2010 aus dem Johannes-Evangelium sprechen: „Jesus Christus spricht: Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!“ (Johannes 1,14)

 

In der Reihe der politischen Neujahrsandachten waren schon viele Prominente aus Politik und Wirtschaft in der evangelischen Stadtkirche zu Gast: Nach Christiane Krajewski (SPD) 1996 folgten 1997 Kurt Meiser (CDU), 1998 Henner Wittling (SPD),  1999 Peter Müller (CDU), 2000 Ursula Kugler, 2001 Stefan Mörsdorf (CDU), 2002 Reiner Braun (SPD), 2003 Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), 2004 Heiko Maas (SPD), 2005 Hubert Ulrich (Bündnis 90/Die Grünen), 2006 Landrat Franz Josef Schumann (CDU),  2007 Dr. Heribert Gisch (EVS), 2008 Ulrich Commercon (SPD) und 2009 Oskar Lafontaine (Die Linke).

Im Anschluss an die Andacht lädt die Kirchengemeinde zum Neujahrsempfang ein.

 

 

 

Für Rückfragen:

 

Superintendent Pfarrer Gerhard Koepke, St. Wendel

 

Tel. 06851/4456 oder 0171/4088212 oder 06851/839360 oder gugkoepke(a)aol.com