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2009/11/02 08:49:16
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Schleidens Saarbrücken-Buch wird heute vorgestellt
Datum 2009/11/03 18:22:44
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Vortrag am 6. November 19 .00 Uhr: Die Auswanderung aus dem Hunsrück
2009/11/04 16:11:55
anneliese.schumacher(a)t-online.de
Re: [Regionalforum-Saar] morgen, Donnerstag, 5. Nov: Vortrag über Wendalinus
Betreff 2009/11/10 08:21:29
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Saarlouiser Bürger arbeiten die Stadtgeschichte auf


Autor 2009/11/04 16:11:55
anneliese.schumacher(a)t-online.de
Re: [Regionalforum-Saar] morgen, Donnerstag, 5. Nov: Vortrag über Wendalinus

[Regionalforum-Saar] Rechtsschutzsaal

Date: 2009/11/02 15:09:26
From: anneliese.schumacher(a)... <anneliese.schumacher(a)...

Hallo! Am vergangenen Samstag, den 31.10. waqr der folgende Artikel in der SZ zu lesen. Darin steht unter anderem, der gastwirt und Kassierer des vereins habe das Grundstück für diesen Saal gestiftet. Ich bezweifle das, da ich im Landesarchiv eine Urkunde gefunden habe, in welcher der Verkauf des Grundstücks an Vereinsvertreter geregelt wird. Zu welchem Preis (eventuell 1 Mark ?) weiß ich noch nicht, aber den genauen Text werde ich nach meiner Reha nachreichen.


Anneliese Schumacher


Imposanter Ort saarländischer Geschichte

Der Bildstocker Rechtsschutzsaal gilt als Geburtsstätte der regionalen Arbeiterbewegung


Einst trafen sich die saarländischen Bergleute im Bildstocker rechtsschutzsaal, um für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Über einhundert Jahre später erinnert eine schlichte Gedenktafel an diese Zeit.

Von SZ-Mitarbeiter Elmar Müller

Bildstock. Versteckt in einer Seitenstraße in Bildstock steht ein imposantes Backsteingebäude: der Rechtsschutzsaal. Er gilt als  Geburtsstätte der Arbeiterbewegung an der Saar sowie  als ältestes Haus einer gewerkschaftlichen Arbeiterorganisation. Einst war der große Backsteinbau Zufluchtsort für streikende Bergleute, heute ist  er kulturelles Zentrum der Stadt Friedrichsthal. Eine schlichte Gedenktafel am Eingang, sie wurde 1998 gebaut  und zum Gedenken an Nikolaus Warken alias Eckstein und dessen Rechtsschutzbewegung aufgestellt, erinnert an die bedeutsame geschichte des Hauses. Vor zwei Jahrfen hatten Mitglieder des Arbeitskreises der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie das gute Stück renoviert. Der Zahn der Zeit hatte stark an der Tafel genagt. Trocken, ausgelaugt und blass, drohte sie zzu vergammeln.

So erging es auch dem Rechtsschutzsaal. Viele Jahre stand die Geburtsstätte der saarländischen Gewerkschaftsbewegung leer. Niemand interessierte sich für das historische Gebäude. Doch 1989 - zur 100-Jahr-Feier des Rechtsschutzvereins - erinnnerten sich die Verantwortlichen im Land anden ehemaligen Versammlungsssaal und beschlossen, das Gebäude zu sanieren. Dazu hat unter anderem die Stadt eine Stiftung gegründet, welche 3,6 Millionen Mark investierte. Dafür wurden das Erdgeschoss, ein kleiner Teil des riesigen Obergeschosses (hier entstand eine Wohnung für den Pächter der Gaststätte) und der Keller saniert. Parkplätze wurden angelegt und ein Biergarten eingerichtet.

Die Arbeiten waren 1996 abgeschlossen. Rund 350 Quadratmeter blieben im ursprünglichen Zustand. Es war kein Geld mehr da. Das gab es erst wieder 2005. Mit 220 000 Euro, der größte Teil satmmt aus dem Förderprogramm Soziale Stadt, wurde der restliche Teil  des dachgeschosses ausgebaut. Ein Bürotrakt und ein 180 Quadratmeter großer Veranstaltungssaal entstanden. In den Büros sind das Bildstocker Stadtteilbüro der Caritas und er Fördergebietsbeauftragte untergebracht. Die Einweihung des neuen Dachgeschosses war am 2. März 2006. Ursprünglich bestand der Rechtsschutzsaal nur aus einem einzigen riesigen Saal, der auf knapp 500 Quadratmetern mehr als 100 Menschen aufnehmen konnte. Wegen katastrophaler sozialer und wirtschaftlicher Verhältnisse stellten Bergleute Ende der 1880er Jahre Forderungen an die Grubenverwaltung. Unter anderem wollten sie einen Acht-Stundentag und einen höheren Lohn. Die Königlich Preußische Bergwerksdirektion lehnte Verhandlungen aber ab. Deshalb organisierte eine Gruppe um Nikolaus Warken, genannt Eckstein, den ersten Aufstand und beschloss die Gründung eines Rechtsschutzvereins. Die erfolgte im Juli 1889. Schon bald zählte der Verein 10 000 Mitglieder. Der Höchststand waren 20 000. Für den Rechtsschutzsaal, entworfen von Architekt Heinrich Güth, stiftete jedes Mitglied eine reichsmark und zwei Backsteine. Die Grundsteinlegung war im Mai 1891. Nikolaus Kron, Gastwirt in Bildstock und Kassierer des vereins, hatte das Grundstück gestiftet. Die Einweihung des Versammlungshauses war im September 1892. Doch schon im Jahr 1893 ging der rechtsschutzverein in Konkurs. Der Saal wurde an eine Neunkircher Brauerei verkauft. Anfang 1895 erwarb die Königlich Preußische bergwerksdirektion den Saal. Nach der Jahrhundertwende wurde das Gebäude zu einem Schulhaus umgebaut. 1989 kaufte die Stadt Friedrichsthal das Haus, die Mitte 1995 der Stiftung Rechtsschutzsaal den Bau übertrug. Mitglieder der Stiftung sind das Land, die Stadt Friedrichsthal, der Regionalverband Saarbrücken, die RAG Aktiengesellschaft, die Inndustriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie, die Arbeitskammer des DGB Saar, der Gesangverein Edelweiß Germania Bildstock und die Hans- Böckler-Stiftung. Vorstands-Vorsitzender ist xder Friedrichsthaler Bürgermeister Rolf Schultheis. Vorsitzender des Beirates ist der saarländische DGB-Chef Eugen Roth.