Suche | Sortierung nach | Monatsdigest | ||
2005/06/03 20:46:35 Eric Glansdorp [Regionalforum-Saar] Öffnungstermin Heimatmuseu m Tholey-Neipel |
Datum | 2005/06/06 08:48:57 Rolgeiger [Regionalforum-Saar] Auswandererbriefe aus Brasil ien - Neuveröffentlichung |
||
2005/06/25 21:48:16 Rolgeiger [Regionalforum-Saar] 550 Jahre Stiftung Hospital St. Wendel |
Betreff | 2005/06/06 08:48:57 Rolgeiger [Regionalforum-Saar] Auswandererbriefe aus Brasil ien - Neuveröffentlichung |
||
2005/06/01 08:47:29 Rolgeiger [Regionalforum-Saar] die Römer in Alsfassen ers t im Juli |
Autor | 2005/06/06 08:48:57 Rolgeiger [Regionalforum-Saar] Auswandererbriefe aus Brasil ien - Neuveröffentlichung |
Date: 2005/06/05 22:43:09
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)...
Nachfahren
von Auswanderern besuchen Marth, die Heimat ihrer
Vorfahren Anne und
Sky Hilts wohnen in Tuscon, Arizona, und befinden sich auf einem dreimonatigen
Trip durch Europa mit Eisenbahn und Flugzeug. Er ist pensionierter Arzt für
Nuklearmedizin, beide sind pensioniert (er ist 78, sie 64). Sie trafen am
Freitagnachmittag in St. Wendel ein, meldeten sich im Reisebüro Peter Holzer, wo
sich das Tourist-Info-Büro der Stadt befindet, an und fragten nach einer
Stadtführung. So kamen sie in Kontakt zu mir. Ihre
Vorfahren namens Huels wanderten 1710 mit der großen Welle Palatines über
England nach New York aus. Das hat in USA eine Frau herausgefunden, die die
Hilts-Huels-Familien untersucht und demnächst ein Buch darüber herausgeben will.
Von ihnen haben die beiden auch die Daten. Sky, dessen richtiger Vorname nach
einem holländischen Freund seiner Eltern "Schuyler" heißt, ist stark an seiner
Genealogie interessiert, seine Frau mehr an ihrer, die aber nach Irland reicht.
Ich hab sie
am Samstag nach der Stadtführung getroffen, wir haben im Eiscafe Lido einen
Kaffee zusammen getrunken, dann sind wir ein bißchen durch die Stadt spaziert,
und ich hab ihnen ein wenig über die Geschichte erzählt. Um halb vier sind wir
nach Niederkirchen gefahren, wo wir den Vorsitzenden des Heimatvereins Ostertal,
Hans Kirsch, mit Frau und Kind trafen, die ich morgens schnell informiert hatte.
Hans führte uns durch die Kirche, und ich übernahm das Dolmetschen. Die
Amerikaner waren sehr begeistert, war dies doch die Kirche, in der auch ihre
Vorfahren getauft worden waren und geheiratet hatten. Danach führte uns Hans an
den Hang des Buberges, von wo man Marth gut überschauen kann, und dann hinunter
ins Dorf, wo wir eine gute halbe Stunde spazieren gingen. Dabei kamen wir auch
ein bißchen in Kontakt mit der Dorfbevölkerung ("Watt sennen dad fo Läit? - Ei,
die komme aus Amerika. Ihr Vorfahre stamme von Maat.") Weiter ging es ins
Vereinshaus des Heimatvereins Ostertal, wo wir in den Büchern übers Ostertal von
Klaus Zimmer und Hans Kirsch die Auswanderer nachschlugen und auch prompt den
Christopher Huels fanden. Hans schenkte ihnen ein Heft über die Kirche, das
ihnen ob der Zeichnungen ganz besonders gefiel. Sie sprechen zwar kaum Deutsch,
aber sie werden bestimmt gut damit zurechtkommen. Anschließend
fuhren wir zu Harri Drumm hinüber, einem der Genealogen des Vereins, der seine
Computer auf den Kopf stellte und nach weiteren Daten suchte. Es stellte sich
aber heraus, daß damals wohl die ganze Familie auswanderte, so daß nach 1710
keinerlei Daten mehr über die Familie hier zu finden sind. Ich hatte am Abend
zuvor kurz ins Netz geschaut und auf der Website der Mormonen ein paar Daten
zusammengesucht. Leider sind die Daten dort sehr unzuverlässig, aber immerhin
vorhanden. Gegen 20
Uhr fuhren wir zurück nach St. Wendel, die Amerikaner müde, aber auch glücklich,
weil sie viel gefunden und viel gesehen hatten, was ihnen sonst sicher entgangen
wäre. Am
Sonntagmorgen holte ich sie gegen 10 Uhr in ihrem Domizil in der
Carl-Cetto-Straße ab (sie wohnen dort bei Brigitte Leist) und brachte sie zu uns
nach hause, wo Sky im Internet seine Emails nachschaute. Anne Hilts bestaunte
währenddessen unseren Garten. In Arizona - wo sie wohnen - gibt es fast nur
Wüste und viele, dafür bis zu 10 Meter hohe Kakteen. Sie erzählte uns ein
Rezept, wie man aus ganz normalen Argaven Tequila herstellen kann: die Blätter
abschneiden, die Wurzeln rösten, dann zermatschen, den Fruchtsaft fermentieren,
das gibt "Pulce", eine Art Bier. Wenn man dieses destilliert, kommt am Schluß
Tequila raus. Von dem vielen Grün bei uns waren sie sehr fasziniert.
Da es gegen
Mittag ging, luden sie meine Frau Anne und mich zum Mittagessen in die
Felsenmühle ein, wo wir das Glück hatten, auf eine englischsprechende Bedienung
zu stoßen, was meine etwas strapazierten Stimmbänder etwas schonte. Das Essen
war klasse und unsere Gäste mehr als zufrieden. Morgen werden sie auf unseren
Rat hin mit dem Zug nach Trier fahren und eine Stadtbesichtigung mitmachen. Im
Laufe der Woche geht es dann weiter Richtung München. Gegen zwei
Uhr haben sie sich verabschiedet und sind in die Stadt zurückspaziert. Wir
werden auf jeden Fall in Kontakt bleiben. Roland |