Monatsdigest

[Regionalforum-Saar] 1. Heimatbuch für Alsfas sen und Breiten erschienen

Date: 2004/12/05 20:58:04
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Anläßlich der 700-Jahr-Feier des St. Wendeler Stadtteils Alsfassen ist heuer das erste Heimatbuch für Alsfassen und Breiten erschienen. Auf 284 Din-A4-Seiten haben die beiden Herausgeber Gerd Schmitt und Roland Geiger Beiträge zur Ortsgeschichte zusammengetragen, die aus ihrer eigenen und der Feder von sieben weiteren Autoren stammen: Bernhard Strube, Günter Kloos, Albert Peter, Leo Kornbrust, Felicitas Frischmuth, Hans-Klaus Schmitt und Hans Schmitt.

 

Garniert mit 146 Schwarz-Weiß-Fotos und Abbildungen (einige davon, z.B. das Titelbild, stammen von Dieter Wingertszahn aus St. Wendel) werden folgende Themen behandelt:

 

=> Die Ersterwähnung von Alsfassen im Jahre 1304; => oft und falsch zitiert - der Wortlaut der Urkunde von 1304; => woher die Namen (vermutlich) kommen (Zur Deutung der Namen "Alsfassen" und "Breiten"); => die Leute, die vor 1600 Jahren in Alsfassen wohnten (Der älteste Alsfasser); => ein Sebastianstag in St. Wendel 1466 (Sebastianstag 1466); => womit man in der Vergangenheit bezahlt hat (Unser Geld im Wandel der Zeit); => die Geschichte der St. Annenkapelle im Konversionsgelände ("O St. Anna, hohe Fraue..."); => eine Art Rechtsstreit im Jahre 1759 (Cum Decreto Consistoriali); => Angelas letzter Wille (Angela Graeber aus Breiten macht ihr Testament); => wenn der Gerichtsvollzieher kommt (Selbst die Kuh aus dem Stall); => vier Wassermühlen rund um Alsfassen und Breiten (Mühlen in Alsfassen und Breiten): Die Neumühle - Die Felsenmühle - Walkmühle und Lohmühle in der Breschbach - Die Johannismühle in Alsfassen; => die Kirchen von St. Anna (Die erste St. Annenkirche; die Pfarrkirche St. Anna heute; die Glocken der St. Annenkirche); => die Volksschule in Alsfassen (Aus der Alsfasser Schulchronik); => über das Backen zu Hause (Hausbrot); => wo man in St Wendel wohnt (Die St. Wendeler Stadtteile); => warum es Alsfassen und Breiten eigentlich gar nicht mehr gibt (Als Alsfassen, Breiten und St. Wendel eingemeindet wurden); => wer wo gewohnt hat - von 1304 bis 1843 (Menschen und Häuser); => über Menschen von hier, die wir kennen oder gekannt haben (Menschen von hier): Johann Ost, Pfarrer und Kulturhistoriker - Dechant Jakob Gomm - Pfarrer Johannes Braun - Hans Klaus Schmitt - Flecks Änni - Bernhard Strube; => Jugenderinnerungen eines Breiteners (Opa Wendelin und seine Ziegen); => eine Fahrradtour in den 1950ern (Auf großer Fahrt); => Impressionen einer Berlinerin (Die Alsfasser sind keine Coburger); => Kriege und Katastrophen und ihre Spuren (In schweren Zeiten): Die Brandkatastrophe in Breiten im Jahre 1836 - Chronik des Weltkrieges 1914-1918 - Kurz nach Mitternacht - Alsfasser Luftschutz, der Stollen an der Schule - Bomben auf St. Anna - Kriegsende in Alsfassen; => Märchen, Sagen und Legenden (Was der Volksmund raunte): Der wilde Schimmelreiter von St. Wendel - Die Sage vom gespenstigen Hund am Unnerweg - Verborgene Schätze am Rothenstein - Der kleine schwarze Hund bei den Dünkhölzern - Die Dorfhexe - Rechtspflege anno dazumal - Der Atzematz von Casaras - Soldat in der "Landeshauptstadt" St. Wendel - "Kleiner Belagerungszustand"; => Alsfassen - Breiten - ein Gedicht.

 

Das Buch kann zum Preis von 25 Euro über die Buchhandlung Klein in der St. Wendeler Bahnhofstraße oder direkt bei Roland Geiger, Alsfassener Straße 17, 66606 St. Wendel, Tel. 06851-3166, email rolgeiger(a)aol.com, bezogen werden.

 

[Regionalforum-Saar] Lohr und Oury, Scharfrichter

Date: 2004/12/12 01:18:08
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,
 
heuer beim Monatstreffen der AG für Landeskunde hat mich Dieter Bettinger aus Ottweiler angesprochen, den ein Herr Gerald Lohr aus Zwingenberg angeschrieben hat.
 
Gesucht werden Daten zu einer Scharfrichterfamilie namens Oury, deren Name sich im Laufe der Zeit in Lohr verändert hat. Im kath. Kirchenbuch St. Wolfgang in Bad Kreuznach gibt es einen Johann Georg Lohr aus einem Ort, der als "Ditsevo" transkribiert wurde, der am 04.01.1742 eine Regina Graul geheiratet hat. Auch die Grauls sind eine Scharfrichtersippe.
 
Herr Lohr hat in einem Buch mit dem Titel "Dictionnaire Historique et Anecdotique des Berreaux" Hinweise auf diverse Oury gefunden, aus denen sich der Rückschluß auf die Namensänderung in Lohr schließen lassen. Doch sucht er die tatsächliche Verbindung.
 
Der o.a. Johann Georg Lohr war Scharfrichter in Ladenburg, sein Bruder Johann Peter Lohr erscheint als Zeuge der Trauung.
 
Ich hoffe, ich habe alles richtig wiedergegeben.
 
mfg
 
Roland Geiger, St. Wendel

[Regionalforum-Saar] Die Ölmühle Berschweiler bei Heusweiler

Date: 2004/12/12 21:54:23
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

In der Serie "Kulturdenkmäler im Stadtverband Saarbrücken" stellt die Untere Denkmalschutzbehörde sehenswerte Kulturdenkmäler im Stadtverband Saarbrücken vor und gibt Informationen zur Denkmalpflege.

 

In diesem Zusammenhang ist heuer die Broschüre "Die Ölmühle Berschweiler bei Heusweiler" erschienen.

 

Auf 52 Seiten im Quartformat wird die o.a. historische Mühle großzügig in Text, Plan und Foto vollfarbig vorgestellt. Zur deutschen gibt es eine französische und englische Kurzfassung sowie Hinweise zu weiteren Mühlen und Sehenswürdigkeiten in der Region Heusweiler.

 

Als Autoren zeichnen Peter M. Lupp und Klaus Reimann.

 

ISBN 3-923405-27-8

Preis: 4,50 Euro

 

Bestellanschrift:

Stadtverband Saarbrücken

Stabstelle Regionalentwicklung

Untere Denkmalschutzbehörde

Schlossplatz

66119 Saarbrücken

 

Telefon 0681-506-6140, 6141, 6142

Telefax 0681-506-6192

Email: peter.lupp(a)svsbr.de

 

 

[Regionalforum-Saar] Familienforscher gestorben

Date: 2004/12/15 20:29:58
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Hallo,
 
wie ich soeben durch einen Anruf und dann aus der Zeitung erfahren habe, ist Anton Korn völlig unerwartet gestorben. Der 52-jährige Familienforscher, rühriges Mitglied der Arbeitsgemeinschaft für Saarländische Familienkunde, hat noch im letzten Jahr ein dickes Buch über seine eigene Familie zusammengestellt und veröffentlicht.
 
In der Saarbrücker Zeitung vom Dienstag steht die Todesanzeige. Die Beerdigung findet morgen, Donnerstag, in Saarbrücken-St. Arnual statt. Das Requiem fängt um 13 Uhr an.
 
Leider habe ich das wieder zu kurzfristig erfahren, so daß ich nicht hinfahren kann.
 
Tut mir leid, daß ich nichts besseres mitzuteilen weiß. Herr Korn wird mir sehr fehlen.
 
mfg
 
Roland Geiger, St. Wendel

[Regionalforum-Saar] den Dung in der Kaul

Date: 2004/12/17 17:30:12
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,
 
hab grad eine Notariatsakte abgeschrieben und dachte mir, das muß ich euch erzählen.
 

Jacob Kempf, Müller auf der Fausenmühle bei St. Wendel, läßt am 12.03.1846 Mobilien versteigern. Da gibt es z.B. einen Haufen Dielen Nr. 1, der geht an Wendel Alsfasser, Kohlenhändler aus St. Wendel, für einen Thaler.

Oder 5 Zentner Schiedenstroh (weiß jemand, was das ist?), für 2 Thaler ein Silbergroschen an Nikolaus Petry aus Alsfassen.

 

Ein Pferd kriegt Nikolaus Schupmehl von Baltersweiler unter solidarischer Bürgschaft des Nikolaus Schwarz von da (also von Baltersweiler) für 31 Thaler (der Bürge vermutlich, weils doch ein etwas höherer Betrag war). Eine Kuh kriegt Nikolaus Marzen der junge, Metzger aus St. Wendel (armes Tier, dürfte nicht lange überlebt haben), Joseph Schupmehl von Urweiler kriegt für 13 Thaler einen Stier, sein Bürge ist Jakob Müller, Müller von Urweiler. Oh, fast vergessen, Marzens Kuh kostet 48 Thaler 15 Groschen - gemessen an den anderen Tieren eine richtig teure Kuh.

 

Und dann kommt Position 17: "den dung in der Kaul" und eine der Formulierungen des 19. Jahrhunderts, die ich immer wieder köstlich finde und nach deren Lesen ich herzlich lachen mußte: "hat kein Liebhaber gefunden". :-)

 

mfg

 

Roland Geiger, St. Wendel

[Regionalforum-Saar] Der Pastellmaler Nikolaus Lauer - Werkverzeichnis

Date: 2004/12/18 10:53:58
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,

 

das o.a. Buch wurde am vergangenen Donnerstagabend im Mia-Münster-Haus vorgestellt. Für mich selbst bietet es eine gute Gelegenheit, alte Bekannte mal ins Auge zu schauen. Ob es sich um alteingesessene St. Wendeler Familie aus der Zeit von 1780 bis 1850 handelt, die ich aus meinen Studien aus den Notariatsakten kenne (Cetto, Wassenich, Tosetti, Hallauer etc.). Oder um großkopferte Damen und Herren aus der damaligen Politik.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Roland Geiger, St. Wendel

 

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Der Pastellmaler Nikolaus Lauer

1753-1824

Werkverzeichnis

Verfasser: Dr. Thomas Wiercinski

Herausgeber: Museum St. Wendel

 

Format ca. A4, gebunden

ISBN 3-928810-54-5

Auflage 600

Preis: 20 Euro

Lithographie und Gesamtherstellung: Krüger Druck + Verlag, Dillingen/Saar

 

 

Auf 142 Seiten bietet das Buch:

 

=> Nikolaus Lauer - eine Biografie (Seiten 9 - 20)

Kurz und auch anhand von Gemälden werden die einzelnen Stationen im Leben des Malers aufgezeigt - über seine Ausbildung und seine Aufenthalte in St. Wendel, Blieskastel, Homburg und Zweibrücken, Leipzig und Dresden und schließlich Berlin bis zu seiner Rückkehr nach St. Wendel, wo er im späteren Hildegardisheim (heute Standort der Bundespost) eine Malerschule betrieb.

 

Um diese geht es dann im 2. Teil, worin seine Schüler vorgestellt werden: Philipp Volz, Michael Tholey, Joseph Tosetti, Anton Riotte und dessen Tochter Anna Franziska, Jacob und Johann Langendörfer.

 

Es folgt das Werkverzeichnis, in dem auf knapp 70 Seiten 200 Werke in schwarz-weiß vorgestellt werden, die Lauer oder seinen Schülern zugeschrieben werden konnten bzw. Repliken bzw. Kopien derselben aus anderen, jüngeren Händen. HerH

 

Auf 35 Seiten folgen ebensoviele Farbtafeln, auf denen einzelne der 200 im Originalfarbton wiedergegeben werden. Alleine diese Tafeln rentieren schon den ohnehin recht niedrigen Preis von 20 Euro für dieses einmalige Werk.

 

Der für ein wissenschaftliches Werk unabkömmliche Anhang mit Literaturhinweisen, Quellenverzeichnis, Abbildungsnachweis und Personenregister schließt das Buch ab.

 

Erworben oder bestellt werden kann es bei:

Museum St. Wendel

Mia Münster Haus

66606 St. Wendel

Tel. 06851-809183 oder Fax 06851-809184

Email: museum_st.wendel(a)t-online.de

[Regionalforum-Saar] Heimatforscher gestorben

Date: 2004/12/23 19:29:53
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,
 
sorry, noch ne traurige Nachricht kurz vor Weihnachten.
 
Günter Paulus aus Bliesen hat mich eben angerufen und mir mitgeteilt, daß sein Sohn Horst Paulus aus Oberthal im Alter von 49 Jahren letzte Nacht gestorben ist.
 
Ich kenne Horst schon seit etlichen Jahren; er war bis vor einigen Jahren aktiv im Oberthaler Geschichtsverein tätig, bis ihn eine schwere Herzkrankheit zwang, seinen Beruf aufzugeben und die Forschung stark einzuschränken.
 
Das Sterbeamtfindet am nächsten Dienstag um 15 Uhr in der Oberthaler Pfarrkirche statt, die Beerdigung ist anschließend.
 
Roland Geiger, St. Wendel

[Regionalforum-Saar] Weinacheten

Date: 2004/12/25 01:43:51
From: Jean Nicolas Bouschbacher <jnbouschbacher(a)easynet.fr>

Ich wünsche allen Listenteilnehmer ein
Frohes Weinachtsfest und einen guten Rutsch
ins neue Jahr!
 
Jean Nicolas BOUSCHBACHER
aus LOTHRINGEN

[Regionalforum-Saar] Geschichte

Date: 2004/12/25 11:14:42
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Geschichte ist eine Ansammlung von ein paar wenigen Fakten und einem Hauptbestandteil an Gerüchten, Lügen, Vermutungen und Rechtfertigungen.

 

Je mehr Zeit vergeht, desto schwieriger wird es, die einzelnen Kategorien zu unterscheiden.

 

Anna Greenstein, The Urge to Empire

in: Jack McDevitt, Polaris, Ace Books, New York, 2004

 

(eigene Übersetzung)

[Regionalforum-Saar] Relikte

Date: 2004/12/29 23:26:44
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,
 
wenn Sie mal die passenden Worte brauchen, um ein Museum einzuweihen, wie wärs mit den nachfolgenden Zeilen? Und keine Angst: diese Worte hat noch nie jemand gesagt.
 
Falls wir uns nicht mehr lesen sollten - guten Rutsch alle zusammen.
 
Roland Geiger, St. Wendel
 

Diese Uhren und Bücher und Blusen sind alles, was vom Leben ihrer Besitzer übrig geblieben ist. Das ist der Grund, warum sie wertvoll sind, der Grund, weshalb sie eine Bedeutung besitzen. Meistens kennen wir keine Details über die Menschen, denen sie gedient haben. Wir wissen nicht, wie sie aussahen oder welche Farbe ihre Augen hatten. Aber wir wissen, daß sie lebten, so sicher wie Sie und ich es tun, daß sie bluteten, wenn sie sich verletzten, daß sie das Sonnenlicht liebten.

 

Irgendwann einmal irgendwo anders werden sich andere versammeln, um in Ehrfurcht auf meine Schuhe zu starren oder auf den Stuhl, in dem ich heute abend sitze. Deshalb haben solche Dinge ihre Bedeutung. Sie sind sind gleichzeitig das Bindeglied zwischen den Generationen und der absolute Beweis - sofern er benötigt wird - dafür, daß jemand hier einmal gelebt hat, der fast genau so war, wie wir selbst es sind.

 

Garth Urquhart bei der Einweihung des Greenway Museums

in: Jack McDevitt, Polaris, New York, USA, 2004