Monatsdigest

[Computergenealogie] NEWSLETTER NR. 3/2001

Date: 2001/03/01 23:33:03
From: news-l-admin <news-l-admin(a)genealogy.net>

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                       COMPUTERGENEALOGIE
                 MAGAZIN FUER FAMILIENFORSCHUNG
                http://www.computergenealogie.de

                     NEWSLETTER NR. 3/2001
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EDITORIAL

INTERNET
* Drum pruefe, wer einen Link setzt
    Externe Hyperlinks - (k)ein Haftungsrisiko?
* Unter dem virtuellen Hammer
    Was Online-Auktionen zu bieten haben
* Gewusst wie: Batchnummern

SOFTWARE
* Familiennamen-Lexikon
* Neue PAF-Version

VEREINE
* Visitenkarte 1
    Westfaelische Gesellschaft fuer Genealogie und Familienforschung
* Visitenkarte 2
    Arbeitsgemeinschaft ostdeutscher Familienforscher
* Neuer Vorstand im Dachverband
    Ausserordentliche Mitgliederversammlung der 
    Deutschen Arbeitsgemeinschaft Genealogischer Verbaende
* Termine
    Computergenealogie-Informationstag in Erkelenz
* Nachruf: Helmut Agena
* Vorstandswahlen beim Roland zu Dortmund

MEDIEN
* Alles nur Satire?
    Diskussion ueber "Die IQ-Falle"
* Auf dem Holzweg
    "Internet-Ratgeber" nennt falsche Adressen
* Ostfriesland zum ersten, zum zweiten
    Geschlechterbuch in zwei Baenden

WISSEN
* Wenn Computer hoeren lernen
    Der phonetische Algorithmus "Soundex"

KALEIDOSKOP
* Sieben auf einen Streich: neue Vorlage

IMPRESSUM



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EDITORIAL
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Liebe Leserinnen und Leser,

ein Thema aus unserem letzten Newsletter sorgte im Februar fuer heftige 
Diskussionen in diversen Mailinglisten: Das Buch "Die IQ-Falle" von 
Volkmar Weiss; der Rezensent greift das Thema in diesem Monat nochmals 
auf, nachdem er Gelegenheit hatte, selbst mit dem Autor ueber sein um-
strittenes Buch zu sprechen.

Auch ein Thema dieses Newsletters warnt vor einer "Falle": Die Haftung 
fuer Hyperlinks, die von der eigenen Homepage in die Weiten des WWW 
weisen.

Fuer uns, die Redaktion von "Computergenealogie", bringt der Monat Maerz 
die zweite Premiere des Jahres: In Kuerze erscheint die erste gedruckte 
Ausgabe unseres Magazins. Naehere Informationen finden Sie auf 
http://www.computergenealogie.de.  
(Renate Ell)

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INTERNET
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Drum pruefe, wer einen Link setzt
Externe Hyperlinks - (k)ein Haftungsrisiko?

Im Anschluss an ein Urteil des LG Hamburg vom 12.05.1998 - 
http://www.jurathek.de/stadler/urteile13.htm - erfreuen sich "Disclaimer" 
- rechtliche Hinweise oder Haftungsfreizeichnungen - auch bei privaten 
Homepagebetreibern einer wachsenden Beliebtheit. Die inhaltliche Palette 
dieser offenbar als juristisches Allheilmittel angesehenen Erklaerungen 
ist ausserordentlich vielfaeltig. Neben der sozusagen standardisiert 
anzutreffenden Distanzierung von allen Inhalten fremder Websites, zu 
denen Links gesetzt wurden, finden sich auch weitergehende Unschulds-
beteuerungen bis hin zu Erklaerungen mit besonderem Unterhaltungswert, 
wie "die Inhalte verlinkter Seiten ueberhaupt nicht zu kennen". In 
dieser Form gestaltete Disclaimer sind rechtlich weitgehend wirkungslos 
und bestenfalls geeignet, dem jeweiligen Verwender die truegerische 
Sicherheit zu vermitteln, er verhalte sich rechtmaessig.

Wer im Internet eine Website zum Abruf bereitstellt, ist Diensteanbieter 
im Sinne des bereits am 01.08.1997 in Kraft getretenen Teledienste-
gesetzes (TDG), http://www.netlaw.de/gesetze/tdg.htm. Nach Par. 5
Absatz 1 TDG haftet jeder Diensteanbieter fuer eigene Seiteninhalte nach
den allgemeinen Gesetzen. Auch fuer fremde (etwa durch Links verknuepfte) 
Inhalte ist ein Diensteanbieter verantwortlich, wenn er von diesen 
Inhalten Kenntnis hat und es ihm zumutbar ist, die Nutzung dieser 
fremden Inhalte zu verhindern (Par. 5 Absatz 2 TDG).

Fremde Seiteninhalte werden dabei wie "eigene Inhalte" mit uneinge-
schraenkter Haftungsfolge behandelt, wenn man sich die Inhalte "fremder 
Seiten" zu Eigen macht. Von einem "zu Eigen machen" kann schon dann aus-
gegangen werden, wenn fremde Inhalte vollstaendig oder in Form des 
Framings in die eigenen Seiten eingebunden werden (vgl. z. B. LG 
Luebeck, Urteil vom 24.11.1998 -
http://www.netlaw.de/urteile/lglue_1.htm). Aber auch bei normal 
gesetzten Links koennen bereits wohlwollende Kommentare oder andere 
Umstaende als ausreichend angesehen werden, selbst wenn man sich 
"floskelhaft" von den fremden Inhalten distanziert (LG Hamburg, Urteil 
vom 12.05.1998, a.a.O.) oder die rechtswidrigen Seiten erst ueber einen 
weiteren Link zu erreichen sind - selbst wenn dieser nur auf der 
verlinkten Seite liegt (LG Frankfurt, Urteil vom 27.05.1998, 
http://www.netlaw.de/urteile/lgf_6.htm). 

Fazit: Sehen Sie sich fremde Websites kritisch an, bevor Sie Links 
setzen. Informieren Sie den Betreiber der Website, auf die Sie verlinken 
wollen und versichern Sie sich, dass der "Verlinkte" mit ihrem Link 
einverstanden ist. Sehen Sie ohne ausdrueckliche Zustimmung des "Ver-
linkten" davon ab, dessen Seiten in eigene Frames einzubinden und ver-
linken Sie auch nur die jeweilige Startseite. Es ist ausserdem durchaus 
sinnvoll, gesetzte Links in regelmaessigen Abstaenden zu ueberpruefen 
und sich darueber zu informieren, was sich denn auf der "fremden 
Website" so getan hat.  
(Hans-Juergen Wolf)

Die vollstaendigen Ausfuehrungen zu den Haftungsrisiken von Links sind 
unter http://www.computergenealogie.de/2001/03_2001.html#linkhaftung zu 
finden. 

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Unter dem virtuellen Hammer
Was Online-Auktionen zu bieten haben

Online-Auktionen sind Websites, auf denen potentielle Verkaeufer 
Beschreibungen (und manchmal auch Bilder) von Gegenstaenden ver-
oeffentlichen, die sie verkaufen moechten. 

Die Spannbreite genealogisch relevanter Materialien, die man bei Auktio-
nen ersteigern kann, ist weit: Buecher, Software, Karten, Fotos, Mili-
taria und mehr. Beispielsweise fanden sich Ende Februar mit dem Such-
begriff "Genealog*" bei www.ebay.de unter anderem Sonderschriften und 
andere Veroeffentlichungen des Vereins fuer Familienforschung in Ost- 
und Westpreussen und andere genealogische Literatur zu Preisen zwischen 
10 und 210 Mark, bei de.auctions.yahoo.com/de vier Buecher fuer fuenf 
bis 25 Mark. Weitere Auktions-Sites findet man ueber web.de, Suchbegriff 
"Auktionen". 
(George G. Morgan, uebersetzt und ueberarbeitet)

Der Original-Artikel ist unter 
www.ancestry.com/library/view/columns/george/3192.asp zu finden, die 
ausfuehrliche deutsche Fassung unter 
http://www.computergenealogie.de/2001/03_2001.html#auktion

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Bald 1.000.000.000 Namen online

Die "Church News" der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage 
kuendigten schon am 20.1.2001 an: "A billion names soon to be accessible 
online". Ab Februar werden grosse Mengen neuer Daten auf die Website 
http://www.familysearch.org hochgeladen, so dass der Gesamtdatenbestand 
am Jahresende bei einer Milliarde Namen liegen wird (vorher ca. 650 
Millionen).

Der Family History Library Catalog, der beispielsweise alle verfuegbaren 
Mikrofilme von Kirchenbuechern und anderen Quellen auflistet, wird eben-
falls regelmaessig erweitert. Insgesamt verfuegt die Family History 
Library ueber 2,16 Mio. Mikrofilmrollen, 173.795 Mikrofiche-Sets, 
288.000 Buecher, 14.000 genealogische Zeitschriften und Veroeffent-
lichungen sowie 8.000 Karten. 
(Birgit Wendt)

Der vollstaendige Artikel ist unter 
http://www.computergenealogie.de/2001/03_2001.html#milliarde zu finden
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Gewusst wie: Batchnummern

Daten aus Kirchenbuechern hat die Kirche Jesu Christi der Heiligen der 
Letzten Tage (Mormonen) unter anderem im "International Genealogical 
Index", kurz IGI, erschlossen. Dabei ist jeder Eintrag in einem Kirchen-
buch ueber die so genannte Batchnummer erfasst. Die Seite 
http://www.genealogy.net/gene/misc/faqs/batch_faq.html erlaeutert, wie 
man mit den Batchnummern arbeiten kann.

Wer Batchnummern zu einem Ort gefunden hat, kann diese nun in im genea-
logischen Ortsverzeichnis http://gov.genealogy.net beim jeweiligen Ort 
eintragen - und damit anderen den Umweg ueber die IGI-Suchseite 
ersparen. 
(Volker Wilmsen, re)

Die vollstaendige Erlaeuterung des IGI ist unter 
http://www.computergenealogie.de/2001/03_2001.html#batchnummern zu 
finden

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SOFTWARE
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Familiennamen-Lexikon

Das "Familiennamen-Lexikon" bietet Karsten Rudorf, Salzwedel, als Be-
standteil seines Programmsystems RS-Ahnen an; es kann auch separat als 
Freeware von seiner Homepage
http://www.t-online.de/home/karstenrudorf/umsonst.htm 
heruntergeladen werden. Der Autor hat aus verschiedenen Quellen, die in 
der frueheren DDR erschienen sind, ein elektronisches Lexikon zur 
Bedeutung von Familiennamen zusammengestellt. Die Datenbank umfasst 
bisher 1501 Namen.

Installation und Bedienung des Programms sind einfach. Es kann und will 
kein Ersatz fuer z.B. den "Bahlow" sein. Das kompakte Programm (insge-
samt 1,5 MB gross) ist aber sehr gut geeignet fuer den "schnellen Check 
zwischendurch": Wenn man hier nicht fuendig wird (und das kann bei der 
Groesse der Datenbank durchaus passieren), kann man immer noch im 
"Bahlow" nachschlagen. Das Nachschauen per Mausklick lohnt sich aber: In 
der Datenbank des Programms finden sich einige Namen, die im "Bahlow" 
nicht verzeichnet sind. Daher ergaenzen sich beide Medien bestens. 
(Volker Neuhaeuser) 

Literatur: Hans Bahlow, Deutsches Namenslexikon, Suhrkamp Taschenbuch 
Nr. 65

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Neue PAF-Version

Seit einigen Wochen ist auf FamilySearch (http://www.familysearch.org/) 
eine neue Version des Genealogie-Programms PAF (Personal Ancestral File) 
erhaeltlich, allerdings momentan nur auf Englisch. Noch dieses Jahr soll 
es die Version 5.0 aber auch in weiteren Sprachen geben. Wer bereits PAF 
4.0.x benutzt, kann die neue englische Version 5.0.x durchaus parallel 
zu seiner bisherigen Version installieren. Die Software kann wie bisher 
kostenlos heruntergeladen werden. 
(Birgit Wendt)

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VEREINE
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Visitenkarte 1
Westfaelische Gesellschaft fuer Genealogie und Familienforschung

Die Westfaelische Gesellschaft fuer Genealogie und Familienforschung 
(WGGF) wurde 1925 gegruendet und steht unter der Schirmherrschaft des 
Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe.

Die heute ueber 700 Mitglieder setzen sich zusammen aus Genealogen und 
familiengeschichtlich Interessierten fuer die historische Landschaft 
Westfalen. Der Verein foerdert die Genealogie und Familienforschung in 
Westfalen durch die Sammlung und Veroeffentlichung von Quellen und Ar-
beiten sowie Vortragsveranstaltungen, die regelmaessig jeden zweiten 
Mittwoch im Monat in den Raeumen des Westfaelischen Archivamtes 
stattfinden.

Der Verein betreibt eine eigene Homepage unter der Adresse 
http://www.westfalengen.de oder 
http://www.genealogy.net/gene/vereine/wggf.

Vereinsmitglieder koennen sich ueber eine interne Mailingliste aus-
tauschen, die zurzeit ca. 25 Prozent der Mitglieder erreicht (Anmeldung 
ueber mailingliste(a)westfalengen.de). Die zentrale E-Mail-Adresse der 
WGGF ist Gesellschaft(a)WestfalenGen.de.  
(Volker Neuhaeuser)

Die vollstaendige Visitenkarte der WGGF ist unter 
http://www.computergenealogie.de/2001/03_2001.html#wggf zu finden

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Visitenkarte 2
Arbeitsgemeinschaft ostdeutscher Familienforscher

Die Anfaenge der Arbeitsgemeinschaft ostdeutscher Familienforscher 
(AgoFF) gehen zurueck auf einen kleinen Kreis von Genealogen, die ab 
1947/48 eine zunaechst nicht vereinsrechtlich organisierte Form der 
Zusammenarbeit gepflegt haben.

Die AGoFF ist heute ein Verein mit mehr als 1.000 Mitgliedern, die sich 
mit der Erforschung ihrer Vorfahren in den ehemaligen deutschen Reichs-
gebieten oestlich der Oder und Neisse, dem Sudetenland und allen 
osteuropaeischen Siedlungsgebieten befassen. Die AGoFF hat eine Vereins-
homepage - http://agoff.genealogy.net - sowie eine vereinseigene For-
scherdatenbank - http://db.genealogy.net/AGoFF/ - eingerichtet und fuer 
die Vereinsmitglieder eine Mailingliste etabliert (Anmeldung unter 
http://list.genealogy.net/mailman/listinfo/agoff-l). 
(Hans-Juergen Wolf)

Die vollstaendige Visitenkarte der AgoFF ist unter 
http://www.computergenealogie.de/2001/03_2001.html#agoff zu finden

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Neuer Vorstand im Dachverband
Ausserordentliche Mitgliederversammlung der 
Deutschen Arbeitsgemeinschaft Genealogischer Verbaende

Am 24.Februar 2001 fand in Kassel eine ausserordentliche Mitgliederver-
sammlung der DAGV statt. 

In einer Aussprache ueber die kuenftige Struktur der DAGV beschlossen 
die Anwesenden eine Geschaeftsstelle fuer die DAGV einzurichten. Die 
Aufgabe der Geschaeftsstelle wird zunaechst vom Institut fuer personen-
geschichtliche Forschungen in Bensheim uebernommen. 

Dieter Schubert berichtete ueber den Fortschritt der Vorbereitungen zum 
53. Genealogentag in Potsdam. Dieser findet vom 14. bis 17.9.2001 statt 
und wird vom "Herold" ausgerichtet. Termin und Ort des 54. Genealogen-
ages wird 20. bis 23.9.2002 in Bremen sein, Ausrichter ist "Die Maus".

Nach dem Ruecktritt des bisherigen Vorsitzenden Gerd Gramlich wurde zum 
neuen Vorsitzenden PD Dr. Herrmann Metzke aus Jena gewaehlt. Stellver-
retender Vorsitzender wurde Holger Zierdt, Goettingen, Schriftfuehrer 
Dieter Schubert aus Potsdam. Das Amt des Schatzmeisters stand nicht zur 
Wahl; Peter Porschen, Roesrath bleibt im Amt.
(Arthur Teschler)

Der vollstaendige Beitrag ist unter 
http://www.computergenealogie.de/2001/03_2001.html#dagv
zu finden.
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Termine
Computergenealogie-Informationstag in Erkelenz

Am Samstag, den 17. Maerz 2001, 10-17 Uhr findet im Kloster Hohenbusch 
in Erkelenz zum fuenften Mal ein Tag der Computergenealogie statt. Hier 
erfaehrt man das Neueste ueber Genealogie-Programme, Internet, Daten-
banken, Kirchenbuchverkartungen, CD-ROMs und Buecher.

Der Eintritt ist fuer alle kostenlos, fuer eine kleine Mahlzeit ist 
gesorgt. 

Anbieter werden gebeten, sich mit ihren Platzwuenschen baldmoeglichst 
anzumelden bei: wgff(a)genealogy.net.

Wegbeschreibung: Autobahn A 46 Neuss in Richtung Heinsberg bis Ausfahrt 
Erkelenz Sued, die B 57 Richtung Aachen bis zum Ortsteil Granterath, am 
Ortseingang rechts Richtung Hetzerath, dort wieder rechts, den braunen 
Hinweisschildern "Haus Hohenbusch" folgen. 
(Guenter Junkers)


Fuer den Monat Maerz sind darueber hinaus 29 genealogische Termine in 
Biberach, Bremen, Dresden, Essen, Goettingen, Hamburg, Hannover, Muen-
hen, Muenster, Nordhorn, Osnabrueck, Pforzheim, St. Gallen und Stuttgart 
im "genealogischen Kalender" eingetragen. Die Inhalte der Verantaltun-
gen, sowie Uhrzeiten, Ortsangaben und Veranstalter finden Sie unter 
http://www.genealogy.net/gene/kalender.html.

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Nachruf: Helmut Agena

Kurz vor Redaktionsschluss erreichte uns die traurige Nachricht, dass 
unser Mitglied Helmut Agena am 1. Februar 2001 in Hamburg verstorben 
ist. Er erlag den Folgen eines Krebsleidens. Helmut Agena wurde am 
14.1.1930 in Evingsen im Sauerland geboren. Die Vorfahren vaeterlicher-
seits stammen aus Ostfriesland. Helmut Agena war Mitglied im Team von 
genealogy.net und hat dort massgeblich zu den Ostfrieslandseiten und den 
Seiten "seines Vereins", der Upstalsboomgesellschaft Aurich, beigetra-
gen. 

Im November vergangenen Jahres konnte er die Ergebnisse seiner langjaeh-
rigen genealogischen Forschungen im "Deutschen Geschlechterbuch" ver-
oeffentlichen. Die Besprechung des Buches in dieser Ausgabe hat er uns 
noch kurz vor seinem Tod zugestellt. Wir verlieren in Helmut Agena ein 
sehr aktives Mitglied. Seiner Frau und seinen vier erwachsenen 
Toechtern gilt unsere Anteilnahme.
(Im Namen des Vereins fuer Computergenealogie: 
Arthur Teschler, 1. Vorsitzender)

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Vorstandswahlen beim Roland zu Dortmund

Am 13.02.2000 wurde Vorstand des Roland zu Dortmund neu gewaehlt. 
1.Vorsitzende ist Roswitha Bliese, 2.Vorsitzender ist Dieter Toenjes.  
(Volker Neuhaeuser)

Der komplette Beitrag ist unter 
http://www.computergenealogie.de/2001/03_2001.html#rzd zu finden.


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MEDIEN
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Alles nur Satire?
Diskussion ueber "Die IQ-Falle"

Das im letzten Newsletter besprochene Buch "Die IQ-Falle" von Volkmar 
Weiss nur als "interessant" zu empfehlen, war stark untertrieben. Das 
bewies auch die Heftigkeit der Diskussion in mehreren genealogischen 
Mailinglisten, als Buchauszuege in der "Welt am Sonntag" vom 4. Februar 
zitiert wurden. Fuer Familienforscher ist das Buch von besonderer Bri-
sanz, weil der Autor auch ein renommierter Genealoge und Leiter der 
Deutschen Zentralstelle fuer Genealogie in Leipzig ist.

Volkmar Weiss hat inzwischen in einem Telefonat mit dem Rezensenten ge-
aeussert, dass das besonders umstrittene Schlusskapitel "Reflexionen 
.." als Satire zu lesen sei. Nun ist Satire aber immer ernst gemeint, 
gerade von prophetischen Visionaeren wie Orwell, Swift, Nietzsche und 
anderen. In "Die IQ-Falle" ist die Zielrichtung der Satire eindeutig die 
politische "Gleichheitsideologie" und die "Herrschaft der Mittelmaessig-
keit" durch das allgemeine Wahlrecht, die Political Correctness der 
Sprache, die Zersetzung des (dreistufigen) Bildungswesens, und durch den 
"Zeitgeist" ueberhaupt.

Nochmals: Wem als Genealogen/Familienforscher die selbstkritische Frage 
nach dem Selbstverstaendnis seines Hobbys ein Anliegen ist, der findet 
am Beispiel dieses Buches provokative Entscheidungshilfe fuer ethische 
Grenzziehung bei den Themen Vererbung und Konsequenzen der Gentechno-
logie.  
(Hans-Peter Wessel)

Volkmar Weiss: Die IQ-Falle. Intelligenz, Sozialstruktur und Politiker. 
312 Seiten. Graz: Stocker, 2000. ISBN 3-7020-0882-9.

Der komplette Beitrag zur Diskussion ueber die "IQ-Falle" ist unter 
http://www.computergenealogie.de/2001/03_2001.html#falle2 zu finden, die 
Besprechung aus dem letzten Newsletter unter 
http://www.computergenealogie.de/2001/02_2001.html#falle

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Auf dem Holzweg
"Internet-Ratgeber" nennt falsche Adressen

Waehrend die Grundlagen-Kapitel im "Internet-Ratgeber fuer Ahnenfor-
scher" von Herbert Schmid fuer den Neuling durchaus hilfreich sein 
koennen, sind die Hinweise zur Familienforschung leider enttaeuschend. 
Viele URLs sind nicht mehr aktuell oder schlicht falsch. Besonders 
stoerend faellt dies beim Deutschen Genealogie-Server auf, der vorwie-
gend als www.genealogy.com zitiert wird - eine Adresse, die schon seit 
Ende 1998 nicht mehr stimmt und heute ein kommerzielles US-Angebot 
enthaelt. Besonders enttaeuscht wird der Leser, der in der Schweiz  
Familienforschung betreibt: Zu den verschiedenen Stichworten sind URLs 
aus Deutschland, Oesterreich, dem nicht-deutschsprachigen Europa und 
Uebersee aufgefuehrt - aber keine einzige Schweizer Seite.

Dazu kommt, dass der Begriff "Internet" weitgehend einseitig als "World 
Wide Web" interpretiert wird: es fehlen Hinweise auf die wichtigen 
Moeglichkeiten, die Newsgroups und Mailinglisten dem Familienforscher 
bieten, wo man sie findet und wie man sie nutzt.

Fazit: Wer nicht einfach "Surfen", sondern sich mit einem Buch darauf 
vorbereiten will, findet in "Ahnenforschung online fuer Dummies" von 
Matthew L. Helm und April Leigh Helm (deutsche Bearbeitung durch Birgit 
Wendt), das ebenfalls 2000 erschienen ist, mehr, bessere und aktuellere 
Informationen. 
(Wolf Seelentag)

Herbert Schmidt: Internet-Ratgeber fuer Ahnenforscher, SmartBooks 
Publishing AG, Kilchberg (Schweiz), 2000

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Ostfriesland zum ersten, zum zweiten
Geschlechterbuch in zwei Baenden

Stattliche 834 Seiten stark ist das 7. Ostfriesische Geschlechterbuch 
(OGB 7), das der C. A. Starke Verlag (Limburg) im Dezember als Band 212 
des Deutschen Geschlechterbuchs veroeffentlichte. Die ausfuehrlichen 
Ahnenlisten haetten das Format gesprengt und erscheinen nun als 
Ergaenzungsband.

Neu im Rahmen des DGB ist die Aufnahme von "Stammhalterinnen", die den 
Stammesnamen an ihre leiblichen Kinder weitergeben, und die Anpassung an 
heutige gesellschaftliche Realitaeten durch generelle Verwendung der 
Zeichen "o-o" fuer nicht eheliche Lebensgemeinschaften und "o|o" fuer 
Scheidung bzw. Trennung. 

Den Ergaenzungsband mit "Ahnenlisten zum OGB 7" veroeffentlicht der 
Bearbeiter des OGB, J. Enno Schuh im Selbstverlag. 
(Helmut H. Agena)

Deutsches Geschlechterbuch, Band 212, ISBN 3-7980-0212-6; Ahnenlisten 
zum OGB 7, zu bestellen bei J. Enno Schuh, J_Enno_Schuh(a)hotmail.com 

Der Autor dieses Beitrags verstarb Anfang Februar, einen Nachruf ver-
oeffentlichen wir in der Rubrik "Vereine". Die vollstaendige Buchvor-
stellung ist unter 
http://www.computergenealogie.de/2001/03_2001.html#ostfriesland 
zu finden

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WISSEN
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Wenn Computer hoeren lernen
Der phonetische Algorithmus "Soundex"

Angenommen, wir durchstoebern eine alte Quelle, z.B. ein Kirchenbuch auf 
der Suche nach einer Person mit dem Nachnamen "Meyer". Wir wissen so-
fort, dass wir auch nach den Namen "Meier", "Maier", "Mayer" - um nur 
ein paar zu nennen - Ausschau halten muessen. Wie soll das aber eine 
Maschine erkennen? 

Fuer solche Faelle wurden "phonetische Algorithmen" entwickelt, die 
aehnlich klingenden Namen aehnliche Werte zuordnen und damit nahe bei-
einander einsortieren. Ein fruehes Verfahren (1918) stammt von Robert C. 
Russel und wurde aus dem Anlass einer amerikanischen Volkszaehlung ent-
wickelt. Dieser Algorithmus ist unter dem Namen Soundex, manchmal auch
mit dem Zusatz "nach Russel" bekannt und wird auch heute noch verwendet,
vor allem im anglo-amerikanischen Raum. 

Und so funktioniert das Verfahren, zum Beispiel fuer den saechsischen 
Ort Zedtlitz: Ein Soundex-Code hat immer 4 Stellen, eingerahmt in eckige 
Klammern. Im ersten Schritt trennt das Programm den Anfangsbuchstaben 
vom Rest des Namens, der verarbeitet werden muss: [ Z - edtlitz ]. Nun 
werden alle Vokale, saemtliche H, W und Y aus dem Namen gestrichen:  
[ Z - dtltz ]. Die Konsonanten uebersetzt das Programm nun in Ziffern - 
fertig ist der Soundex-Code [ Z343 ]. Das ist uebrigens auch der Code 
fuer "Zedlitz". Klingen ja auch sehr aehnlich - hat also funktioniert. 

Aber wie man leicht einsieht, eignet sich der Russel-Soundex nicht gut 
dazu, Namen nach ihrem Klang zu sortieren, wenn sich der erste Buchstabe 
unterscheidet. Es ist auch etwas "gewagt", einen ganzen Namen auf ledig-
lich 4 Stellen zusammenzustreichen - auf einen einzigen Soundex-Code 
kommen so Dutzende passende Namen, die nicht unbedingt einen aehnlichen 
Klang haben. Dazu kommt noch, dass die Ersetzungstabelle aufgrund ihrer 
Herkunft natuerlich auf den englischsprachigen Raum ausgerichtet ist und 
so bei deutschen Namen und Woertern oft merkwuerdige Ergebnisse liefert.

Ein paar Beispiele: S530 steht fuer Schmidt und Sandemann, H562 fuer 
Heinrich und Hammerschlag, Z343 fuer Zedlitz und Zotteldecke. 
(Jesper Zedlitz)

Der vollstaendige Artikel ist unter 
http://www.computergenealogie.de/2001/03_2001.html#soundex zu finden

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KALEIDOSKOP
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Sieben auf einen Streich: neue Vorlage

Eine neue, sehr interessante Vorlage, die eigentlich fast schon ein 
Familienforschungsprogramm darstellt, ergaenzt das im Newsletter 02/2001 
vorgestellte Angebot auf dem deutschen Genealogieserver unter 
http://www.genealogy.net/vorlagen. Richard Wilhelm (rw(a)nikocity.de) hat 
eine umfangreiche Excel-Vorlage entwickelt, die aus drei Blaettern 
besteht. 

Auf Blatt 1 werden alle Personen und Familiendaten eingegeben. Blatt 2 
stellt eine Stammbaumansicht in der Art einer Stammtafel ueber fuenf 
Generationen zusammen. Blatt 3 praesentiert die Daten in einer sehr 
umfangreichen Ahnentafel ueber sieben Generationen, die auf DIN-A3-
Format ausgedruckt werden kann. Beide Stammtafeln kann man jeweils neu 
erstellen lassen, indem man auf Blatt 2 (im grauen Feld) die Nummer 
einer anderen Person als Startperson eingibt. Dabei gelten die 
Nummerierungs-Regeln nach Kekule. 
(Klaus-Peter Wessel, re)

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IMPRESSUM
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Redaktion:
Renate Ell (Chefredaktion), Rene Graenz, Guenter Junkers, Volker 
Neuhaeuser, Rolf Nowak, Arthur Teschler, Birgit Wendt, Klaus-Peter 
Wessel, Hans-Juergen Wolf, Jesper Zedlitz, Sascha Ziegler
mailto:redaktion(a)computergenealogie.de

Herausgeber:
Verein fuer Computergenealogie e.V.,
c/o Arthur Teschler, Dorffeldstr. 18, 48161 Muenster
E-Mail: mailto:compgen(a)genealogy.net

Verlag:
Genealogie-Service.de GmbH
Muehlenstr. 12, 37170 Uslar, Tel. 05571/3293, Fax 05571/6671
E-Mail: mailto:info(a)genealogie-service.de

Namentlich gekennzeichnete Beitraege geben die Meinung der Autoren
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gestattet; ensprechende Anfragen sind an
mailto:redaktion(a)computergenealogie.de zu richten.
Das Copyright liegt bei den Autoren der Beitraege.



[no subject]

Date: 2009/07/05 22:58:06
From: Unknown <Unknown(a)>