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2012/06/11 19:16:30
EGGEN Claude
[Famfo-esens-l] (kein Betreff)
Datum 2012/06/22 12:44:02
ABeier6099
[Famfo-esens-l] Genealogisches Handbuch
2012/06/10 12:14:26
Manfred Emken
[Famfo-esens-l] Information 1- Juni 2012
Betreff 2012/06/11 19:16:30
EGGEN Claude
[Famfo-esens-l] (kein Betreff)
2012/06/10 12:14:26
Manfred Emken
[Famfo-esens-l] Information 1- Juni 2012
Autor


[Famfo-esens-l] Information aus der Welt Online über Ahnenforschung

Date: 2012/06/14 18:28:52
From: Manfred Emken <manfred.emken(a)...

Hamburger interessieren sich für ihre Vorfahren
Das Interesse der Hansestädter an ihren Ahnen erwacht zusehends. Welt Online führte dazu ein Gespräch mit der Berufsgenealogin Andrea Bentschneider über die Tricks von "Familiendetektiven" und die Recherche in Internetdatenbanken. Von Edgar S. Hasse 

Laut einer Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach möchte jeder zweite Deutsche mehr über die eigenen Vorfahren wissen. Doch das Interesse bleibt oft beim guten Vorsatz, zuweilen geht es aber auch darüber hinaus. Seit 2004 bietet Andrea Bentschneider mit ihrer Agentur Beyond History Recherchedienste für Ahnen- und Familienforschung an. "Welt"-Redakteur Edgar S. Hasse sprach mit der Hamburger Expertin, die Mitglied im Verband deutschsprachiger Berufsgenealogen ist. 

Welt Online: Sind die Hamburger überhaupt an ihrer eigenen Familiengeschichte interessiert?

Andrea Bentschneider: Das Interesse steigt meines Erachtens erst langsam und neuerdings an. Zwar gibt es eine große Nachfrage nach Forschungsprojekten in Hamburg. Doch meist stammen die Auftraggeber nicht aus Hamburg, sondern von ehemaligen Auswandererfamilien aus Übersee. In unserer Arbeit als Genealogen verzeichnen wir derzeit also eher wenige Aufträge von lokal ansässigen Kunden. Als Indikator für das wachsende Interesse kann vielleicht die Mitgliederzahl der Genealogischen Gesellschaft in Hamburg dienen: Sie liegt aktuell bei 614 Personen. Steigendes Interesse ist hier seit zehn Jahren zu beobachten.

Welt Online: Wie können mehr Hamburger Interesse am eigenen Stammbaum finden?

Bentschneider: Ich denke, dass in unserer schnelllebigen Zeit die Ahnen- und Familienforschung als Konstante immer mehr Menschen neugierig macht. Wir wollen künftig unser Fachwissen in Form von öffentlichen Vorträgen teilen und den Hamburgern somit die Möglichkeit geben, sich über dieses Thema zu informieren


Datenbanksysteme dienen der Recherche

Welt Online: Welche Hilfen bieten die Berufsgenealogen gerade im Zeitalter der digitalen Medien?

Bentschneider: Es gibt zwei große Bereiche in der Genealogie, die durch moderne Medien beeinflusst werden. Zum einen das Internet, die zahlreichen Datenbanksysteme und das Web 2.0. Das alles erleichtert den Berufsgenealogen, aber auch Privatpersonen die Recherche und Quellenausschöpfung. Die Digitalisierung vieler Archivalien wie Kirchenbücher und Passagierlisten werden immer zahlreicher. Das bietet natürlich eine sehr bequeme Forschungsart, die nicht wie bisher mit großen Reisen verbunden ist. Man hat sozusagen ein weltumfassendes Archiv zu Hause im Wohnzimmer.

Welt Online: Und das andere große Feld?

Bentschneider: Durch die verschiedenen Medien werden Informationen über die professionellen Anbieter viel stärker verbreitet als noch vor einigen Jahren. Dazu gehören bestimmte Fernsehformate und die zahlreichen Web-Seiten zum Thema Ahnenforschung. Ich kann mir im Internet also ganz gezielt einen Forscher aussuchen, der auf meine spezielle Familiengeschichte zugeschnitten ist und hier über Fachkenntnisse verfügt.


Experten für Militärgeschichte und für Auswanderungen

Welt Online: Was sind das für einzelne Experten?

Bentschneider: Spezialisten gibt es beispielsweise für Militärgeschichte, für Auswanderungen, für jüdische Forschungen, für Erbenermittlungen und vieles mehr. Das Internet hat viele Dinge, die für eine schnelle und effektive Zusammenarbeit von Auftraggeber und Berufsgenealoge von Bedeutung sind, enorm erleichtert.

Welt Online: Welche Quellen werden zum Beispiel genutzt?

Bentschneider: Wir benötigen unterschiedliche Dokumente, Vollmachten und Urkunden. Alles, was vorhanden ist, kann schnell übermittelt werden. Außerdem kann man durch das von den Mormonen etablierte Genealogieprogramm PAF und das damit verbundene Dateiformat Gedcom über Kontinente hinweg genealogische Stammbaumdaten austauschen.

Welt Online: Ersetzen die neuen Medien die bisherige Arbeit im Archiv?


Fachwissen und Tricks eines "Familiendetektivs"

Bentschneider: Wichtig ist mir, zu verdeutlichen, dass die Hilfe, die wir Berufsgenealogen anbieten, immer noch unsere langjährige Erfahrung, gut organisierte Netzwerke außerhalb des Internets und fundiertes Fachwissen sind. Im Grunde genommen wird unsere Arbeit durch die modernen Medien erleichtert und unterstützt. Die Basis bleibt aber die elementare Arbeit an den Archivalien, gekoppelt mit den Tricks eines "Familiendetektivs".

Welt Online: Welche Fälle von Ahnenforschung haben Sie besonders angerührt?

Sehr beklommen gemacht hat uns eine Recherche im Bundesarchiv in Berlin. Neben Originalakten, die durch Hitlers Hände gegangen sind, haben wir nach Dokumenten über eine Massenvernichtungsaktion von Juden gesucht. Die Perfidität dieser Akten hat mich unglaublich betroffen gemacht, gerade wenn einem bewusst wird, das seitdem erst 60 Jahre vergangen sind.

Ahnenforschung in Hamburg 
  a.. Passagierlisten 
  Von Hamburg in die Neue Welt: Aus der Zeit von 1850 bis 1934 sind die Hamburger Passagierlisten erhalten geblieben. Sie enthalten die persönlichen Daten der Auswanderer einschließlich Herkunftsort und Auswanderungsziel zusammen mit Daten zu Schiff, Reisedatum und Zielhafen.

  b.. Internetdatenbank 
  1999 begannen mit Förderung durch die Stadt Hamburg und das Projekt "LinkToYourRoots" ehemals arbeitslose Menschen mit einer Schwerbehinderung, die Daten der rund fünf Millionen Auswanderer in eine Internetdatenbank zu transformieren. Elf Jahre lang wurden alle Daten bis zum Jahr 1914 eingearbeitet - das sind immerhin rund 4,6 Millionen Datensätze. Seit 2007 sind die kompletten Hamburger Passgierlisten Teil eines weltweit führenden Netzwerkes geneaologischer Daten. Allein in den USA gewährt das Internetportal von "ancestry" Zugriffe auf fünf Milliarden Namen in 23.000 Datenbanken.